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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren zur Herstellung
von Proteinen und insbesondere von rekombinanten Proteinen, welche
mindestens einen "freien" Cysteinrest, d.
h. einen Cysteinrest, welcher nicht an einer Disulfidbindung beteiligt
ist, enthält.
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Hintergrund der Erfindung
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Protein-Therapeutika
müssen
an Patienten im Allgemeinen durch Injektion verabreicht werden.
Die meisten Protein-Therapeutika werden rasch aus dem Körper entfernt,
was häufige,
oft tägliche
Injektionen erfordert. Es gibt ein großes Interesse an der Entwicklung
von Verfahren zur Verlängerung
der Kreislaufhalbwertzeiten von Protein-Therapeutika im Körper, sodass
die Proteine nicht häufig
injiziert werden müssen.
Die kovalente Modifikation von Proteinen mit Polyethylenglykol (PEG)
erwies sich als ein nützliches
Verfahren zur Verlängerung
der Kreislaufhalbwertzeiten von Proteinen im Körper (Abuchowski et al., 1984;
Hershfield, 1987; Meyers et al., 1991). Die kovalente Bindung von
PEG an ein Protein erhöht
die tatsächliche
Größes des
Proteins und verringert die Geschwindigkeit von dessen Entfernung
aus dem Körper.
PEGs sind kommerziell in mehreren Größen verfügbar, was die spezifische Anpassung
der Kreislaufhalbwertszeiten von PEG-modifizierten Proteinen für einzelne
Indikationen durch die Verwendung von PEGs unterschiedlicher Größe gestattet. Andere
dokumentierte in-vivo-Vorteile der PEG-Modifikation sind eine Erhöhung der
Proteinlöslichkeit
und -stabilität
und eine Abnahme der Protein-Immunogenizität (Katre et al., 1987; Katre,
1990).
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Ein
bekanntes Verfahren zur PEGylierung von Proteinen lagert PEG kovalent
an Cysteinreste unter Verwendung von Cystein-reaktiven PEGs an.
Eine Reihe von hochspezifischen Cystein-reaktiven PEGs mit verschiedenen reaktiven
Gruppen (z. B. Maleimid, Vinylsulfon) und PEGs unterschiedlicher
Größe (2-40
kDa, einzel- oder verzweigtkettig) sind kommerziell verfügbar. Bei
einem neutralen pH-Wert lagern sich diese PEG-Reagenzien selektiv
an "freie" Cysteinreste an,
d. h. an Cysteinreste, die nicht an Disulfidbindungen beteiligt
sind. Cysteinreste in den meisten Proteinen sind an Disulfidbindungen
beteiligt und stehen nicht für
die PEGylierung unter Verwendung von mit Cystein reagierenden PEGs
zur Verfügung.
Durch in-vitro-Mutagenese unter Anwendung rekombinanter DNA-Techniken
können
zusätzliche
Cysteinreste an beliebiger Stelle in das Protein eingebaut werden.
Die neu hinzugefügten "freien" oder "nicht-natürlichen" Cystein können als
Stellen für
die spezifische Anheftung eines PEG-Moleküls unter Verwen dung von Cystein-reaktiven
PEGs dienen. Der hinzugefügte "freie" oder "nicht-natürliche" Cysteinrest kann
eine Substitution für
eine existierende Aminosäure
in einem Protein sein, vor dem Amino-Terminus des reifen Proteins
oder nach dem Carboxy-Terminus des reifen Proteins hinzugefügt werden
oder zwischen zwei normalerweise benachbarten Aminosäuren in
dem Protein eingefügt
werden. Alternativ kann eines von zwei an einer nativen Disulfidbindung
beteiligten Cysteinen deletiert oder mit einer anderen Aminosäure substituiert
werden, wobei ein natives Cystein (der Cysteinrest in dem Protein,
das normalerweise eine Disulfidbindung mit dem deletierten oder
substituierten Cysteinrest bilden würde) frei bleibt und für die chemische
Modifikation zur Verfügung
steht. Vorzugsweise wäre
die für
das Cystein substituierte Aminosäure
eine neutrale Aminosäure,
wie Serin oder Alanin. Zum Beispiel besitzt humanes Wachstumshormon
(hGH) zwei Disulfidbindungen, die reduziert und mit Iodacetamid
alkyliert werden können,
ohne die biologische Aktivität
zu beeinträchtigen
(Bewley et al., (1969)). Jedes der vier Cysteine wäre ein sinnvolles
Ziel für
eine Deletion oder Substitution durch eine andere Aminosäure.
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Mehrere
natürlich
vorkommende Proteine sind dafür
bekannt, dass sie einen oder mehrere "freie" Cysteinreste enthalten. Beispiele für solche
natürlich
vorkommenden Proteine schließen
humanes Interleukin(IL)-2 (Wang et al., 1984), beta-Interferon (Mark
et al., 1984; 1985), G-CSF (Lu et al., 1989) und basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF, Thompson, 1992) ein. IL-2, Granulozyten-koloniestimulierender
Faktor (G-CSF) und beta-Interferon (IFN-☐) enthalten eine
ungerade Zahl an Cysteinresten, wohingegen basischer Fibroblast-Wachstumsfaktor
eine gerade Zahl an Cysteinresten enthält.
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Die
Expression von rekombinanten Proteinen, die freie Cysteinreste enthalten,
war problematisch aufgrund der Reaktivität des freien Sulfhydryls bei
physiologischen Bedingungen. Mehrere rekombinante Proteine, die
freie Cysteine enthalten, sind cytoplasmisch, d. h. als intrazelluläre Proteine,
in Bakterien, wie E. coli, exprimiert worden. Beispiele schließen natürliche Proteine,
wie IL-2, beta-Interferon, G-CSF und gentechnisch hergestellte Cysteinmuteine
von IL-2 (Goodson und Katre, 1990), IL-3 (Shaw et al., 1992), Tumornekrosefaktor-Bindungsprotein
(Tuma et al., 1995), Insulin-artigen Wachstumsfaktor-I (IGF-I, Cox
und McDermott, 1994), Insulinartigen Wachstumsfaktor-Bindungsprotein-1
(IGFBP-1, Van Den Berg et al., 1997) und Protease-Nexin und verwandte
Proteine (Braxton, 1998) ein. Alle von diesen Proteinen waren vorwiegend
unlöslich,
als sie intrazellulär
in E. coli exprimiert wurden. Die unlöslichen Proteine waren größtenteils
inaktiv und mussten rückgefaltet
werden, um eine signifikante biologische Aktivität wiederzuerlangen. In einigen
Fällen
wurde das Reduktionsmittel Dithiothreitol (DTT) zur Unterstützung der
Solubilisierung und/oder Rückfaltung
der unlöslichen Proteine
verwendet. Gereinigtes, rückgefaltetes
IL-2, G-CSF und beta-Interferon-Proteine sind instabil und verlieren
an Aktivität
bei einem physiologischen pH, offenbar infolge der Disulfid-Umgruppierungen,
an denen der freie Cysteinrest beteiligt ist (Wang et al., 1984;
Mark et al., 1984; 1985; Oh-eda et al., 1990; Arakawa et al., 1992).
Der Austausch des freien Cysteinrests in diesen Proteinen durch Serin
führte
zu einem Protein, das bei einem physiologischen pH-Wert stabiler
war (Wang et al., 1984; Mark et al., 1984; 1985; Arakawa et al., 1993).
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Ein
zweites bekanntes Verfahren zum Exprimieren rekombinanter Proteine
in Bakterien ist deren Sezernierung in den periplasmatischen Raum
oder in das Medium. Es ist bekannt, dass bestimmte rekombinante Proteine,
wie GH, in einer löslichen
aktiven Form exprimiert werden, wenn sie in das E. coli-Periplasma
sezerniert werden, wohingegen sie unlöslich sind, wenn sie intrazellulär in E.
coli exprimiert werden. Die Sezernierung wird durch Fusionieren
von GH oder andere Proteine von Interesse codierenden DNA-Sequenzen
mit DNA-Sequenzen erreicht, welche bakterielle Signalsequenzen codieren,
wie diejenigen, die von den stII-(Fujimoto et al., 1988) und ompA-Proteinen
(Ghrayeb et al., 1984) abgeleitet sind. Die Sezernierung von rekombinanten
Proteinen in Bakterien ist erwünscht,
weil der natürliche
N-Terminus des rekombinanten Proteins beibehalten werden kann. Die
intrazelluläre
Expression von rekombinanten Proteinen erfordert, dass ein N-terminales
Methionin am Amino-Terminus des rekombinanten Proteins vorhanden
ist. Methionin ist normalerweise am Amino-Terminus der reifen Formen
zahlreicher humaner Proteine nicht vorhanden. Zum Beispiel ist die Amino-terminale
Aminosäure
der reifen Form von humanem GH Phenylalanin. Ein Amino-terminales
Methionin muss an den Amino-Terminus
eines rekombinanten Proteins hinzugefügt werden, wenn ein Methionin
an dieser Position nicht vorhanden ist, damit das Protein wirksam
in Bakterien exprimiert wird. Typischerweise wird die Hinzufügung des
Amino-terminalen Methionins durch Hinzufügen eines ATG-Methionin-Codons,
welches der das rekombinante Protein codierenden DNA-Sequenz vorausgeht,
bewerkstelligt. Das hinzugefügte N-terminale
Methionin wird häufig
nicht aus dem rekombinanten Protein entfernt, insbesondere wenn
das rekombinante Protein unlöslich
ist. Dies ist bei hGH der Fall, wo das N-terminale Methionin nicht
entfernt wird, wenn das Protein intrazellulär in E. coli exprimiert wird.
Das hinzugefügte
N-terminale Methionin erzeugt ein "nicht-natürliches" Protein, das möglicherweise
eine Immunantwort bei einem Menschen stimulieren kann. Demgegenüber befindet
sich kein hinzugefügtes
Methionin auf hGH, das unter Verwendung von Signalsequenzen von
stII (Chang et al., 1987) oder ompA (Cheah et al, 1994) in den periplasmatischen
Raum sezerniert wird; das rekombinante Protein beginnt mit der nativen
Amino-terminalen Aminosäure
Phenylalanin. Die native hGH-Proteinsequenz wird beibehalten, weil
bakterielle Enzyme das stII-hGH-Protein (oder ompA-hGH-Protein)
zwischen der Signalsequenz von stII (oder ompA) und dem Anfang des
reifen hGH-Proteins spalten.
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hGH
weist vier Cysteine auf, welche zwei Disulfide bilden. hGH kann
in das E. coli-Peniplasma mit Hilfe von stII- oder ompA-Signalsequenzen
sezerniert werden. Das sezernierte Protein ist löslich und biologisch aktiv
(Hsiung et al., 1986). Die vorherrschende sezerniere Form von hGH
ist ein Monomer mit einem apparenten Molekulargewicht bei Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese
(SDS-PAGE) von 22 kDa. Rekombinantes hGH kann aus dem periplasmatischen
Raum mit Hilfe einer osmotischen Schockprozedur isoliert werden
(Koshland und Rotstein, 1980), welche vorzugsweise periplasmatische,
aber nicht intrazelluläre,
Proteine in den osmotischen Schockpuffer freisetzt. Das freigesetzte
hGH-Protein wird dann durch Säulenchromatographie
gereinigt (Hsiung et al., 1986). Eine große Zahl von GH-Mutanten ist
in das E. coli-Periplasma sezerniert worden. Die sezernierten mutierten
Proteine waren löslich
und konnten mit Hilfe von ähnlichen
Prozeduren, wie sie zur Reinigung von Wildtyp-GH angewandt werden
(Cunningham und Wells, 1989; Fuh et al., 1992), gereinigt werden.
Unerwartet stellte man bei der Anwendung ähnlicher Prozeduren zur Sezernierung von
GH-Varianten, die einen freien Cysteinrest enthalten (fünf Cysteine;
2N+1), fest, dass bestimmte rekombinante GH-Varianten unlöslich waren oder Multimere
oder Aggregate bildeten, wenn sie mit Hilfe von standardmäßigen osmotischen
Schock- und Reinigungsprozeduren, die für GH entwickelt wurden, isoliert
wurden. Es konnte sehr wenig von den monomeren GH-Varianten-Proteinen
durch nicht-reduzierte SDS-PAGE in den Osmotischen-Schock-Lysaten
detektiert werden. Unlösliche
oder aggregierte GH-Varianten hatten verringerte biologische Aktivitäten im Vergleich
mit löslichem,
richtig gefaltetem hGH. Verfahren zum Rückfalten von unlöslichen
sezernierten Wachstumshormon-Varianten, welche einen freien Cysteinrest
enthalten, in eine biologisch aktive Form sind nicht beschrieben
worden.
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Alpha-Interferon
(IFN-α2)
enthält
auch vier Cysteinreste, welche zwei Disulfidbindungen bilden. IFN-α2 kann in
das E. coli-Periplasma mit Hilfe der stII-Signalsequenz sezerniert
werden (Voss et al., 1994). Ein Teil des sezernierten Proteins ist
löslich
und biologisch aktiv (Voss et al., 1994). Sezerniertes, lösliches
rekombinantes IFN-α2
kann durch Säulenchromatographie
gereinigt werden (Voss et al., 1994). Wenn ähnliche Prozeduren zum Sezernieren
von IFN-α2-Varianten, die einen
freien Cyteinrest enthalten (fünf
Cysteine; 2N+1), versucht wurden, wurde festgestellt, dass bestimmte
der rekombinanten IFN-α2-Varianten
vorwiegend unlöslich
waren oder Multimere oder Aggregate bildeten, wenn sie mit Hilfe
von Standard-Reinigungsprozeduren, die für IFN-α2 entwickelt wurden, isoliert
wurden. Unlösliche
oder aggregierte IFN-α2-Varianten
wiesen verringerte biologischen Aktivitäten im Vergleich mit löslichem,
richtig gefaltetem IFN-α2
auf. Verfahren zum Rückfalten
unlöslicher,
sezernierter IFN-α2-Varianten,
die einen freien Cysteinrest enthalten, in eine biologisch aktive
Form sind nicht beschrieben worden.
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Humaner
Granulozyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF) enthält fünf Cysteinreste,
welche zwei Disulfidbindungen bilden. Der Cysteinrest an der Position
17 in der reifen Proteinsequenz ist frei. Perez-Perez et al. (1995)
berichteten, dass G-CSF in das E.coli-Periplasma unter Verwendung
einer Variantenform der ompA-Signalsequenz sezerniert werden konnte.
Allerdings wurde sehr wenig von dem ompA-G-CSF-Fusionsprotein korrekt
prozessiert für
den Erhalt von reifem G-CSF. Der Prozentanteil an korrekt prozessiertem
G-CSF konnte durch Coexpression der E.coli-dnaK- und dnaJ-Proteine
in den Wirtszellen, die das ompA-G-CSF-Fusionsprotein exprimierten,
verbessert werden (Perez-Perez et al., 1995). Korrekt prozessiertes,
sezerniertes G- CSF
war in allen untersuchten E.coli-Stämmen größtenteils unlöslich (Perez-Perez
et al., 1995). Unlösliches G-CSF
besitzt eine verringerte biologische Aktivität im Vergleich mit löslichem,
richtig gefaltetem G-CSF. Wenn ähnliche
Prozeduren zum Sezernieren von Wildtyp-G-CSF, G CSF-Varianten, in
welchen der freie Cysteinrest durch Serin ersetzt war [G-CSF (C17S)],
und G-CSF(C17S)-Varianten, die einen freien Cysteinrest (fünf Cysteine;
2N+1) enthielten, mit Hilfe der stII-Signalsequenz versucht wurden,
stellte man fest, dass die rekombinanten G-CSF-Proteine ebenfalls vorwiegend unlöslich waren.
Verfahren zum Rückfalten
von unlöslichen,
sezernierten G-CSF-Proteinen in eine biologisch aktive Form sind
nicht beschrieben worden.
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Humaner
Granulozyten-Makrophagen-koloniestimulierender Faktor (GM-CSF) enthält vier
Cysteinreste, welche zwei Disulfidbindungen bilden. Libbey et al.
(1987) und Greenberg et al. (1988) berichteten, dass GM-CSF mit
Hilfe der ompA-Signalsequenz in das E.coli-Periplasma sezerniert
werden konnte. Korrekt prozessierter sezernierter GM-CSF war unlöslich (Libbey
et al., 1987; Greenberg et al., 1988). Unlöslicher GM-CSF besitzt eine
verringerte biologische Aktivität
im Vergleich mit löslichem,
richtig gefalteten GM-CSF. Wenn ähnliche
Prozeduren zum Sezernieren von GM-CSF-Varianten, die einen freien
Cyteinrest enthalten (fünf
Cysteine; 2N+1), mit Hilfe der stII-Signalsequenz versucht wurden,
wurde festgestellt, dass die rekombinanten GM-CSF-Proteine ebenfalls
vorwiegend unlöslich
waren. Verfahren zum Rückfalten
unlöslicher,
sezernierter GM-CSF-Proteine in eine biologisch aktive Form sind
nicht beschrieben worden.
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Das
US-Patent Nr. 5 206 344 und
Goodson und Katre (1990) beschreiben die Expression und Reinigung
eines Cystein-Substitutionsmuteins von IL-2. Das IL-2-Cysteinmutein
war unlöslich,
wenn es intrazellulär in
E.coli exprimiert wurde. Das Protein wurde durch Behandlung mit
einem Denaturierungsmittel [entweder 10 %igem Natriumdodecylsulfat
(SDS) oder 8M Harnstoff] und einem Reduktionsmittel [100 mM Dithiothreitol (DTT)]
solubilisiert, rückgefaltet
und durch Größenausschlusschromatographie
und Umkehrphasen-HPLC gereinigt. Die Expression und Reinigung von
Cysteinmuteinen von IL-3 sind in dem
US-Patent
Nr. 5 166 322 beschrieben. Die IL-3-Cysteinmuteine waren
ebenfalls unlöslich,
als sie intrazellulär
in E. coli exprimiert wurden. Die Proteine wurden mit einem Denaturierungsmittel
(Guanidin) und einem Reduktionsmittel (DTT) solubilisiert, rückgefaltet
und durch Umkehrphasen-HPLC gereinigt. Die gereinigten IL 3-Cysteinmuteine
wurden durch Einschluss von DTT in den Aufbewahrungspuffern in einem
teilweise reduzierten Zustand gehalten. Als die Erfinder nur ein
Denaturierungsmittel und ein Reduktionsmittel (DTT) zum Denaturieren
und Rückfalten
unlöslicher
Cysteinmuteine von GH und G-CSF verwendeten, stellte man fest, dass
die rückgefalteten
Proteine heterogen waren und Spezies mit mehreren Molekulargewichten
umfassten. Ebenso wurden, als die Erfinder unlösliche, sezernierte IFN-α2-Cysteinmuteine
mit nur einem Denaturierungsmittel und einem Reduktionsmittel (DTT)
denaturierten und rückfalteten,
nicht nachweisbare Spiegel von richtig gefalteten IFN-α2-Cysteinmuteinen
erhalten.
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Malik
et al. (1992) und Knusli et al. (1992) beschrieben die Konjugation
von Wildtyp-GM-CSF mit Amin-reaktiven PEG-Reagenzien. Der Amin-PEGylierte
GM-CSF umfasste eine heterogene Mischung von PEG-GM-CSF-Spezies
mit unterschiedlichem Molekulargewicht, modifiziert an mehreren
Aminosäureresten (Malik
et al. 1992; Knusli et al., 1992). Die verschiedenen Amin-PEGylierten GM-CSF-Spezies
konnten nicht voneinander oder von Nicht-PEGyliertem GM-CSF durch herkömmliche
Chromatographieverfahren gereinigt werden, was spezifische Aktivitätsmessungen
der verschiedenen Isoformen verhinderte. Clark et al. (1996) beschrieben
die Konjugation von GH mit Amin-reaktiven PEGs. Amin-PEGylierter
GH war ebenfalls heterogen und umfasste eine Mischung von Spezies
mit mehreren Molekulargewichten, modifiziert an mehreren Aminosäureresten.
Die Amin-PEGylierten GH-Proteine zeigten eine wesentlich verringerte
biologische Aktivität (Clark
et al., 1996). Monkarsh et al. (1997) beschrieben Amin-PEGyliertes alpha-Interferon,
welches ebenfalls Spezies mit mehreren Molekulargewichten, modifiziert
an verschiedenen Aminosäureresten,
umfasste. Amin-PEGyliertes alpha-Interferon zeigte ebenfalls eine
verringerte biologische Aktivität.
Tanaka et al. (1991) beschrieben Amin-PEGylierten G-CSF, der ebenfalls eine
heterogene Mischung von Spezies mit unterschiedlichen Molekulargewichten,
modifiziert an verschiedenen Aminosäureresten, umfasste. Amin-PEGylierter G-CSF
zeigte eine verringerte biologische Aktivität (Tanaka et al., 1991). Kinstler
et al. (1996) beschrieben ein Amin-PEGyliertes G-CSF-Protein, das
vorzugsweise an dem nicht-natürlichen
N-terminalen Methioninrest modifiziert ist. Dieses Protein zeigte
ebenfalls eine verringerte biologische Aktivität (Kinstler et al., 1996).
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WO 94/12219 A und
WO 95/32003A beschreiben
beide das Rückfalten
von IGF-I-Cysteinmuteinen
mit Hilfe eines im Wesentlichen wie folgt lautenden Verfahrens.
Zuerst wird das unlösliche
IGF-I-Protein mit einem Denaturierungsmittel (Guanidin) und einem
Reduktionsmittel (DTT) solubilisiert. Dieses denaturiert und reduziert
das Protein, blockiert aber nicht die Cysteinreste. Nach dem Solubilisierungsschritt
wird die Lösung
zentrifugiert zur Entfernung von unlöslichen Proteinen. Das Protein
wird mit Hilfe eines mehrstufigen Verfahrens rückgefaltet. Zuerst wird ein
molarer Überschuss
von oxidiertem Glutathionin (im Verhältnis zu dem Reduktionsmittel)
der Mischung zugegeben. Das überschüssige oxidierte
Glutathionin erzeugt eine oxidierende Umgebung und reagiert mit
allen Cysteinen in dem Protein unter Bildung gemischter Disulfide
und blockiert diese. Das denaturierte Protein wird vollständig oxidiert.
Die Lösung
wird dann verdünnt
und ein molarer Überschuss (im
Verhältnis
zu Glutathionin) eines zweiten Reduktionsmittels, das ebenfalls
ein Cystein blockierendes Mittel ist (Cystein), wird zugegeben.
Nach der Verdünnung
beginnt sich das Protein rückzufalten.
Das zweite Reduktionsmittel/Cystein-blockierende Mittel (Cystein)
beschleunigt die Disulfid-Umbildung. Die nativen Cystein bilden
sich schließlich
neu, weil sie stabiler sind als die gemischten Disulfide. Das rückgefaltete
Protein enthält die
nativen Disulfide und den freien Cysteinrest, welcher in der Form
eines gemischten Disulfids vorliegt.
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Die
EP 0 355 460 A lehrt
die irreversible Modifikation von Wildtyp-Wachstumshormon (auch
als Somatotropin bekannt) mit Iodacetamid. Mutanten von Wachstumshormon,
das durch die Ersetzung von Cysteinresten in dem Protein durch Nicht-Cystein-Reste
gebildet wird, sind ebenfalls beschrieben worden.
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Die
EP 0 312 358 A und
WO 94/01453 betreffen beide
die Herstellung von rekombinanten Wildtyp-Proteinen durch Solubilisieren
der Proteine mit einem Denaturierungsmittel und einem Oxidationsmittel.
Das bevorzugte Denaturierungsmittel ist Natriumdodecylsulfat (SDS)
und das bevorzugte Oxidationsmittel ist Cystin.
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Daher
besteht trotz beträchtlicher
Anstrengungen immer noch ein Bedarf an Verfahren, welche das Rückfalten
eines unlöslichen
oder aggregierten Proteins, das einen oder mehrere freie Cysteinreste
enthält,
in eine lösliche,
biologisch aktive Form bei hoher Ausbeute gestatten. Die vorliegende
Erfindung erfüllt
diese Anforderung und liefert ebenso damit verbundene Vorteile.
Desgleichen besteht auch ein Bedarf nach Verfahren zur Erzeugung
homogener Präparate
von lange wirkenden rekombinanten Proteinen durch eine Erhöhung des Protein-Molekulargewichts,
wie durch PEGylierung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren für den Erhalt
rückgefalteter,
löslicher
Formen von Proteinen, die einen oder mehrere freie Cysteinreste
aufweisen und die durch eine Wirtszelle in einer unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert werden. In der vorliegenden Erfindung
wird ein Verfahren zur Herstellung einer rückgefalteten, löslichen
Form eines unlöslichen
oder aggregierten Proteins bereitgestellt, welches ein Mitglied
der Wachstumshormon-Supergen-Familie
ist und welches einen oder mehrere hinzugefügte freie Cysteinreste enthält, umfassend
die Schritte: (a) Bewirken, dass eine Wirtszelle ein Protein, das
einen oder mehrere hinzugefügte
freie Cysteinreste enthält
und ein Mitglied der Wachstumshormon-Supergen-Familie ist, in einer unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert; (b) Lysieren der Zellen durch
chemische, enzymatische oder physikalische Mittel; (c) Solubilisieren
und Reduzieren des unlöslichen
oder aggregierten Proteins, indem das unlösliche oder aggregierte Protein
einem Denaturierungsmittel, einem Reduktionsmittel und einem Cystein
blockierenden Mittel ausgesetzt wird; und (d) Rückfalten des Proteins durch
Verringern der Konzentrationen an dem Denaturierungsmittel und den
Reduktionsmitteln auf Spiegel, die ausreichen, um die Renaturierung
des Proteins in eine lösliche,
biologisch aktive Form zu gestatten, wobei das Cystein blockierende Mittel
ein reversibles gemischtes Disulfid mit mindestens einem freien
Cysteinrest in dem Protein bildet. Gegebenenfalls wird das lösliche rückgefaltete
Protein von anderen Proteinen in dem Rückfaltungsgemisch isoliert.
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Geeignete
Wirtszellen schließen
Bakterien, Hefe, Insekten- oder Säugerzellen ein. Vorzugsweise
ist die Wirtszelle eine bakterielle Zelle, insbesondere E. coli.
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Vorzugsweise
sind die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten
löslichen,
rückgefalteten
Proteine rekombinante Proteine, insbesondere Cystein-Varianten oder
Cysteinmuteine eines Proteins. Wie hierin verwendet, sollen die
Ausdrücke "Cystein-Variante" und "Cysteinmutein" eine der folgenden Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
eines Proteins umfassen: Hinzufügung
eines nicht-natürlichen
Cysteinrests, welcher dem Amino-Terminus des reifen Proteins vorausgeht
oder auf den Carboxy-Terminus des reifen Proteins folgt; Substitution
eines eines nicht-natürlichen
Cysteinrests für
eine vorhandene Aminosäure in
dem Protein; Einbau eines nicht-natürlichen Cysteinrests zwischen
zwei normalerweise benachbarten Aminosäuren in dem Protein; oder Substitution
einer anderen Aminosäure
für einen
natürlich
vorkommenden Cysteinrest, der normalerweise eine Disulfidbindung
in dem Protein bildet. Die Verfahren werden für die Herstellung von Proteinen
angewandt, darin eingeschlossen, ohne Einschränkung, GH, G-CSF, GM-CSF und
Interferon, insbesondere alpha-Interferon, Cystein-Varianten dieser
Proteine, deren Derivate oder Antagonisten. Andere Proteine, für welche
die Verfahren von Nutzen sind, schließen andere Mitglieder der GH-Supergen-Familie
ein.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Ausdruck "Cystein blockierendes Mittel" jedwedes Reagens
oder Kombination von Reagenzien, die zur Bildung eines reversibel
blockierten freien Cysteinrests in einem Protein führt. Beispiele
für nützliche
Cystein blockierende Mittel schließen ein, sind aber nicht beschränkt auf,
Dithiole, wie Cystin, Cystamin, oxidiertes Glutathion, Dithioglykolsäure und
dergleichen, oder Thiole, wie Cystein, Cysteamin, Thioglykolsäure und
reduziertes Glutathion. Vorzugsweise sollten Thiole in Gegenwart
eines Oxidationsmittels verwendet werden. Nützliche Oxidationsmittel schließen Sauerstoff,
Iod, Ferricyanid, Wasserstoffperoxid, Dihydroascorbinsäure, Tetrathionat
und O-Iodbenzoat ein. Wahlweise kann ein Metallion, wie Kupfer (Cn++) oder Kobalt (Co++),
hinzugefügt
werden, um die Oxidationsreaktion zu katalysieren. Ohne an eine
spezielle Theorie gebunden sein zu wollen, postulieren die Erfinder,
dass das Cystein blockierende Mittel ein gemischtes Disulfid mit
dem freien Cysteinrest in dem Protein bildet, wodurch mögliche Disulfid-Umgruppierungen
eingeschränkt
werden, welche unter Beteiligung des freien Cysteinrests auftreten
könnten.
Das gemischte Disulfid stabilisiert den freien Cysteinrest und erhöht in signifikanter
Weise die Ausbeute von richtig gefaltetem, biologisch aktivem löslichen
Protein. Wie hierin verwendet, gelten Reduktionsmittel, wie DTT
und 2-Mercaptoethanol,
nicht als Cystein blockierende Mittel, weil sie nicht zur Bildung
eines reversibel blockierten gemischten Disulfids mit dem freien
Cysteinrest in dem Protein führen.
DTT bildet typischerweise keine gemischten Disulfide mit Cysteinresten
in Proteinen aufgrund einer thermodynamisch bevorzugten intramolekularen
Bindung, die sich bei Oxidation bildet.
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Dimere
und multimere Proteine höherer
Ordnung, die durch die kovalente Assoziation von zwei oder mehreren
der rückgefalteten
Proteine mittels ihrer freien Cysteinreste gebildet werden, liegen
ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Die
vorliegenden Verfahren schließen
ferner verschiedene Verfahren zur Bindung einer Cystein-reaktiven Einheit
an das rückgefaltete
Protein zur Bildung von modifiziertem Protein ein, in welchem die
Cystein-reaktive Einheit an das rückgefaltete Protein durch den/die
freien Cysteinrest(e) gebunden wird. Ein Beispiel für eine nützliche,
mit Cystein reagierende bzw. Cystein-reaktive Einheit, die an das rückgefaltete
Protein gebunden werden kann, ist ein mit Cystein reagierendes PEG,
welches zur Bildung von PEGyliertem Protein verwendet werden kann.
Solche Verfahren schließen
Folgendes ein: (a) Isolieren des rückgefalteten Proteins mit einem
freien Cysteinrest von anderen Proteinen in dem Rückfaltungsgemisch;
(b) Reduzieren, zumindest teilweise, des isolierten rückgefalteten
Proteins mit einem Disulfid reduzierenden Mittel und (c) Aussetzen
des Proteins einer mit Cystein reagierenden Einheit, wie einem mit
Cystein reagierenden PEG. Wahlweise kann das modifizierte Protein
von unmodifiziertem Protein isoliert werden. Beispiele für andere
nützliche,
mit Cystein reagierende Einheiten sind mit Cystein reagierende Dextrane,
mit Cystein reagierende Kohlehydrate, mit Cystein reagierende Poly(N-vinylpyrrolidone),
mit Cystein reagierende Peptide, mit Cystein reagierende Lipide und
mit Cystein reagierende Polysaccharide.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
zudem die löslichen,
rückgefalteten
Proteine und deren Derivate ein, darin eingeschlossen PEGylierte
Proteine, die durch hierin offenbarte Verfahren hergestellt werden.
Solche PEGylierten Proteine schließen monopegylierte Cystein-Varianten
von GH, G-CSF, GM-CSF und alpha-Interferon-Proteinen ein. Solche
PEGylierten Proteine schließen
auch Cystein-Varianten von GH, G-CSF, GM-CSF und alpha-Interferon-Proteinen,
die mit zwei oder mehreren PEG-Molekülen modifiziert sind, ein,
wobei mindestens eines der PEG-Moleküle an das Protein durch einen
freien Cysteinrest gebunden ist.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verfahren zur Herstellung von
rückgefalteten,
löslichen
Formen von GH-, IFN-α2-,
G-CSF- und GM-CSF-Proteinen zur Verfügung, die mindestens einen
hinzugefügten
freien Cysteinrest aufweisen und die durch eine Wirtszelle in einer
unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert werden. Die vorliegende Erfindung
kann dazu verwendet werden, rückgefaltete,
lösliche
Formen von anderen Mitgliedern der GH-Supergen-Familie herzustellen,
die mindestens einen freien Cysteinrest aufweisen und die durch
eine Wirtszelle in einer unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert werden. Die Erfindung stellt ferner neue
Proteine, insbesondere rekombinante Proteine, welche durch diese
neuen Verfahren hergestellt wurden, sowie Derivate solcher rekombinanten
Proteine zur Verfügung.
Die neuen Verfahren zur Herstellung solcher Proteine werden im Allgemeinen
bewerkstelligt durch:
- (a) das Bewirken, dass
eine Wirtszelle ein Protein, das einen oder mehrere hinzugefügte freie
Cysteinreste aufweist und ein Mitglied der Wachstumshormon-Supergen-Familie
ist, in einer unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert;
- (b) das Lysieren der Wirtszelle durch chemische, enzymatische
oder physikalische Mittel;
- (c) das Solubilisieren des unlöslichen oder aggregierten Proteins,
indem das Protein einem Denaturierungsmittel, einem Reduktionsmittel
und einem Cystein blockierenden Mittel ausgesetzt wird; und
- (d) das Rückfalten
des Proteins durch Verringern der Konzentrationen an dem Denaturierungsmittel
und dem Reduktionsmittel im Solubilisierungsgemisch auf Spiegel,
die ausreichen, um die Renaturierung des Proteins in eine lösliche,
biologisch aktive Form zu gestatten, wobei das Cystein blockierende
Mittel ein reversibles gemischtes Disulfid mit mindestens einem
freien Cysteinrest in dem Protein bildet.
-
Wahlweise
kann das rückgefaltete
lösliche
Protein von anderen Proteinen in dem Rückfaltungsgemisch isoliert
werden. Die Verfahren und anderen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung wurden in der vorläufigen
US-Anmeldung der Serien-Nr. 60/204 617, eingereicht am 16. Mai,
2000, ausführlich
beschrieben.
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Wie
oben aufgezeigt, ist es der erste Schritt bei diesen Verfahren zu
bewirken, dass eine Wirtszelle ein Protein, das einen freien Cysteinrest
aufweist, in einer unlöslichen
oder aggregierten Form exprimiert. Geeignete Wirtszellen können prokaryotisch
oder eukaryotisch sein. Beispiele von geeigneten Wirtszellen, die verwendet
werden können,
um rekombinante Proteine zu exprimieren, schließen Bakterien-, Hefe-, Insekten- und
Säuger-Zellen
ein. Bakterienzellen sind besonders nützlich, insbesondere E. coli.
Verfahren, um zu bewirken, dass eine Wirtszelle ein Protein exprimiert,
sind im Fachbereich gut bekannt und Beispiele werden hierin zur
Verfügung
gestellt.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Protein, das einen freien
Cysteinrest aufweist" ein
beliebiges natürliches
oder rekombinantes Protein oder Peptid, das 2N+1 Cysteinreste enthält, wobei
N 0 oder eine beliebige ganze Zahl sein kann, und ein beliebiges
natürliches
oder rekombinantes Protein oder Peptid, das 2N Cystein enthält, wobei
zwei oder mehr der Cysteine in der Regel nicht an einer Disulfidbindung
beteiligt sind. Somit sind die Verfahren der vorliegenden Erfindung
nützlich
für die
Verbesserung der Expression, Gewinnung und Reinigung von einem beliebigen
Protein oder Peptid mit einem freien Cystein, insbesondere von durch
hinzugefügtes
Cystein abweichenden rekombinanten Proteinen (hierin als „Cysteinmuteine" oder „Cystein-Varianten" bezeichnet), die
ein oder mehrere freie(s) Cystein(e) aufweisen. Obwohl die Expression,
Gewinnung und Hufreinigung eines natürlichen Proteins mit einem
freien Cystein, welches durch seine natürliche Wirtszelle exprimiert
wird, durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung verbessert
werden kann, bezieht sich die Beschreibung hierin in erster Linie
nur für
veranschaulichende Zwecke auf rekombinante Proteine. Darüber hinaus
können
die Proteine von einer beliebigen Tierart stammen, einschließlich Mensch,
Haustiere und Nutztiere. Die Proteine können auch von Pflanzenarten
oder Mikroben stammen.
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Dementsprechend
umfasst die vorliegende Erfindung eine große Vielfalt an rekombinanten
Proteinen und an Cystein-Varianten dieser Proteine. Diese Proteine
schließen
die Mitglieder der GH-Supergen-Familie und Cystein-Varianten dieser
Proteine ein. Die folgenden Proteine („zusammengefasst als die GH-Supergen-Familie
bezeichnet") werden
durch Gene der GH-Supergen-Familie
codiert (Bazan (1990; 1991; 1992); Mott und Campbell (1995); Silvennoinen
und Ihle (1996); Martin et al. (1990); Hannum et al. (1994); Slumberg et
al., 2001): GH, Prolactin, Placenta-Lactogen, Erythropoetin (EPO),
Thrombopoetin (TPO), Interleukin-2 (IL-2), IL-3, IL-4, IL-5, IL-6,
IL-7, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12 (p35-Untereinheit), IL-13, IL-15,
IL-19, IL-20, IL-TIF, MDA-7, AK-155, Oncostatin M, ciliärer neurotropher
Faktor, Leukämieinhibierender
Faktor, alpha-Interferon, beta-Interferon, gamma-Interferon, Omega-Interferon,
tau-Interferon, Granulozyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF),
Granulozyten-Makrophagen-koloniestimulierender Faktor (GM-CSF),
Makrophagen-koloniestimulierender Faktor (M-CSF), Cardiotrophin-1
(CT-1), Stammzellfaktor und der flt3/flk2-Ligand. Es wird damit gerechnet,
dass zusätzliche
Mitglieder der GH-Supergen-Familie in der Zukunft durch Gen-Klonierung und -Sequenzierung
identifiziert werden. Die Mitglieder der GH-Supergen-Familie weisen ähnliche
Sekundär-
und Tertiärstrukturen
auf, trotz der Tatsache, dass sie im Allgemeinen eine begrenzte
Identität
der Aminosäure- oder
DNA-Sequenz aufweisen. Die gemeinsamen strukturellen Merkmale der
Mitglieder der GH-Supergen-Familie, welche bei Bazan (1990; 1991;
1992), Mott und Campbell (1995) und Silvennoinen und Ihle (1996)
beschrieben sind, erlauben es, dass neue Mitglieder der Genfamilie
leicht identifiziert werden. Varianten dieser Proteine, wie der
selektive IL-2-Antagonist, der von Shanafelt et al. (2000) beschrieben
wurde, werden von dieser Erfindung ebenfalls umfasst.
-
Andere
Protein-Varianten, die von einer PEGylierung einen Nutzen ziehen
würden
und daher sinnvolle Kandidaten für
Modifikationen durch hinzugefügtes
Cystein wären,
schließen
Proteine oder Peptide mit einer schlechten Löslichkeit oder einer Neigung
zu aggregieren, Proteine oder Peptide, die für eine Proteolyse anfällig sind,
Proteine oder Peptide, die eine verbesserte mechanische Stabilität benötigen, Proteine
oder Peptide, die aus dem Körper
schnell entfernt werden, oder Proteine oder Peptide mit unerwünschten
immunogenen oder antigenen Eigenschaften ein.
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Wenn
es gewünscht
ist, können
Cystein- und andere Aminosäure-Muteine
dieser Proteine allgemein unter Verwendung einer ortsgerichteten
PCR-basierten Mutagenese konstruiert werden, wie es in den Beispielen
unten und in der
PCT/US98/14497 (
WO-A-99/03887 )
und der
PCT/US00/00931 (
WO-A-00/42175 ),
von denen jede in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme mit einbezogen
ist, beschrieben ist. Verfahren für die Konstruktion von Muteinen
unter Verwendung von PCR-basierten PCR-Verfahren sind im Allgemeinen
auch in Methods in Molecular Biology, Vol. 15: PCR Protocols: Current
Methods and Applications, herausgegeben von White, B. A. (1993)
Humana Press, Inc., Totowa, NJ, und PCR Protocols: A Guide to Methods
and Applications, herausgegeben von Innis, M. A. et al. (1990) Academic
Press, Inc. San Diego, CA, beschrieben.
-
Verfahren,
die im Fachbereich bekannt sind, können dazu angewendet werden,
eine Expression eines Proteins im Zytoplasma zu induzieren oder
eine Sekretion des Proteins zu steuern, in Abhängigkeit von der Herkunft der
Zelle, was zum Beispiel die Verfahren einschließt, die in den Beispielen unten
beschrieben sind. Eine große
Vielfalt von Signal-Peptiden wurde erfolgreich dazu verwendet, um
Proteine zum periplasmatischen Raum von E. coli zu transportieren.
Beispiele von diesen schließen
prokaryotische Signalsequenzen wie ompA, stII, PhoA-Signal (Denefle
et al. 1989), OmpT (Johnson et al. 1996), LamB und OmpF (Hoffman
und Wright, 1985), beta-Lactamase (Kadonaga et al., 1984), die Enterotoxine
LT-A, LT-B (Morioka-Fujimoto et al., 1991) und Protein A aus S.
aureus (Abrahmsen et al., 1986) ein. Eine Anzahl von nicht-natürlichen,
synthetischen Signal-Sequenzen, welche die Sekretion von bestimmten
Proteinen erleichtern, sind dem Fachmann auf dem Gebiet ebenfalls
bekannt Als nächstes
wird die Wirtszelle lysiert. Die Zell-Lyse kann vor oder gleichzeitig mit
den unten beschriebenen Prozeduren der Solubilisierung stattfinden.
Die Zell-Lyse kann zum Beispiel durch eine mechanische Scherung,
wie mit einer French-Press-Zelle, durch einen enzymatischen Verdau,
eine Ultraschallbehandlung, Homogenisierung, durch Vortexen mit
Glaskügelchen,
eine Detergenz-Behandlung, organische Lösungsmittel, durch Gefrieren-Auftauen,
Zermahlen mit Aluminiumoxid oder Sand, durch Behandlung mit einem
Denaturierungsmittel, wie unten definiert, und dergleichen bewerkstelligt
werden (Bollag et al., 1996). Wahlweise können die Zellen in Gegenwart
eines Denaturierungsmittels, eines Disulfid reduzierenden Mittels
oder eines Cystein blockierenden Mittels lysiert werden. Wahlweise
kann unlösliches
oder aggregiertes Material von den löslichen Proteinen durch verschiedene
Methoden wie Zentrifugation, Filtration (einschließlich Ultrafiltration),
Fällung,
Flockung oder Absetzen abgetrennt werden.
-
Als
nächstes
wird das unlösliche
oder aggregierte Material (oder ganze Zellen ohne vorherige Lyse) löslich oder
monomer gemacht, indem das unlösliche
oder aggregierte Material (oder ganze Zellen ohne vorherige Lyse)
einem Denaturierungsmittel und einem Disulfid reduzierenden Mittel,
das auch ein Cystein blockierendes Mittel ist, ausgesetzt wird.
Nützliche
Denaturierungsmittel schließen
Harnstoff, Guanidin, Arginin, Natriumthiocyanat, Extreme beim pH-Wert
(verdünnte
Säuren
oder Basen), Detergenzien (SDS, Sarkosyl☐), Salze (Chloride,
Nitrate, Thiocyanate, Cetylmethylammonium-Salze, Trichloracetate),
eine chemische Derivatisierung (Sulfitolyse, Reaktion mit Citraconsäureanhydrid),
Lösungsmittel
(2-Amino-2-methyl-1-propanol oder andere Alkohole, DMSO, DMF) oder
starke Anionenaustauschharze wie Q-Sepharose ein. Nützliche
Konzentrationen von Harnstoff sind 1-8 M, wobei 5-8 M bevorzugte
Konzentrationen sind. Nützliche
Konzentrationen von Guanidin sind 1-8 M, wobei 4-8 M bevorzugte
Konzentrationen sind. Nützliche
Disulfid reduzierende Mittel, die auch Cystein blockierende Mittel
sind, schließen
Thiole wie Cystein, Thioglykolsäure,
reduziertes Glutathion und Cysteamin ein, ohne darauf beschränkt zu sein.
Diese Verbindungen können
im Bereich von 0,5 bis 200 mM eingesetzt werden, wobei 1-50 mM bevorzugte
Konzentrationen sind. Cystein, reduziertes Glutathionin, Thioglykolsäure und
Cysteamin sind bevorzugte Reduktionsmittel, da sie auch Cystein
blockierende Mittel sind, d. h. sie Wechselwirken mit dem freien
Cysteinrest im Protein, um einen reversibel blockierten freien Cysteinrest
zu bilden. Die Verwendung eines Disulfid reduzierenden Mittels,
das auch ein Cystein blockierendes Mittel ist, während des Solubilisierungsschritts
reduziert die Zahl der Verbindungen und Schritte, die im gesamten
Verfahren zur Rückfaltung
des unlöslichen
oder aggregierten Proteins in eine lösliche, aktive Form notwendig
sind. Darüber
hinaus hat die Verwendung eines Cystein blockierenden Mittels eine
Form des rückgefalteten Proteins
zur Folge, die für
eine Derivatisierung am freien Cysteinrest unter Verwendung von
verschiedenen mit Cystein reagierenden Einheiten und von unten beschriebenen
Vorgehensweisen geeignet ist. Vorzugsweise liegt der pH-Wert des
Denaturierungs-/Reduktionsgemisches zwischen pH 6 und pH 10.
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Der
nächste
Schritt in der Vorgehensweise ist die Rückfaltung des Proteins, um
die native Konformation und die nativen Disulfidbindungen des Proteins
zu erhalten. Die Rückfaltung
wird dadurch erreicht, dass die Konzentrationen des Denaturierungsmittels
und des Reduktionsmittels auf Spiegel verringert werden, die ausreichen,
um die Renaturierung des Proteins in eine lösliche, biologisch aktive Form
zu gestatten. Dies kann durch Dialyse, Verdünnung, Gelfiltration, Fällung des
Proteins, oder durch eine Immobilisierung auf einem Harz, gefolgt
von Waschen mit Puffer erreicht werden. Die Bedingungen für diesen
Schritt werden so gewählt, dass
sie die Regeneration der nativen Disulfidbindung(en) des Proteins
gestatten. Dies kann durch Zugabe eines Oxidationsmittels oder einer
Redox-Mischung aus einem Oxidationsmittel und einem Reduktionsmittel erreicht
werden, um eine Disulfidaustausch-Reaktion zu katalysieren. Vorzugsweise
wird ein Reagenz oder eine Kombination von Reagenzien gewählt, die
zur Bildung einer nativen Disulfidbindung und zu einem reversibel
blockierten Cysteinrest führen,
d. h. das Reagenz oder die Kombination von Reagenzien wirkt als
Cystein blockierende Mittel. Beispiele für nützliche Oxidationsmittel schließen Sauerstoff
oxidiertes Glutathion, Cystamin und Dithioglykolsäure mit
ein. Beispiele für
nützliche
Redox-Mischungen schließen
Cystein/Sauerstoff, Cystein/Cystin, Cystein/Cystamin, Cysteamin/Cystamin,
reduziertes Glutathion/oxidiertes Glutathion und dergleichen ein.
Wahlweise kann ein Reduktionsmittel wie DTT oder 2-Mercaptoethanol zu
dem Rückfaltungsgemisch
zugesetzt werden, um den Disulfidaustausch zu begünstigen.
Wahlweise kann ein Metallion wie Kupfer (Cu++)
oder Kobalt (Co++) zu dem Rückfaltungsgemisch
zugesetzt werden, um die Proteinoxidation voranzutreiben. Nützliche
Konzentrationen der Metallionen in dem Rückfaltungsgemisch sind 1 μM bis 1 mM,
wobei 40 μM
eine bevorzugte Konzentration darstellt. Vorzugsweise liegt der
pH-Wert der Rückfaltungs-Mischung zwischen
pH 6 und pH 10.
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Alternativ
wird das unlösliche
oder aggregierte Material (oder ganze Zellen ohne vorherige Zell-Lyse) durch die Verwendung
eines Denaturierungsmittels und eines Disulfid reduzierenden Mittels,
das ein Cystein blockierendes Mittel sein kann oder auch nicht,
löslich
oder monomer gemacht. Nützliche
Denaturierungsmittel schließen
jene ein, die oben beschrieben sind, ohne darauf beschränkt zu sein.
Beispiele für
nützliche
Disulfid reduzierende Mittel schließen DTT, 2-Mercaptoethanol, Natriumborhydrid, tertiäre Phosphine
und Thiole wie Cystein, reduziertes Glutathionin, Thioglykolsäure und
Cysteamin ein, ohne darauf beschränkt zu sein. DTT und 2-Mercaptoethanol können im
Bereich von 0,5-200 mM eingesetzt werden, wobei 1-50 mM bevorzugte Konzentrationen
darstellen. Das denaturierte und reduzierte Protein wird dann mit
einem molaren Überschuss (bezogen
auf die Konzentration des Reduktionsmittels) eines Dithiol-Reagenzes gemischt,
welches, wenn es reduziert wird, als ein Cystein blockierendes Mittel
wirken kann. Beispiele für
nützliche
Dithiol-Reagenzien, die, wenn sie reduziert werden, als Cystein
blockierende Mittel wirken können,
schließen
Verbindungen ein, die Disulfidbindungen enthalten, wie Cystin, Cystamin,
oxidiertes Glutathion, Dithioglykolsäure, 5,5'-Dithiobis(2-nitro-benzoesäure (Ellman's Reagenz), Pyridin-Disulfide, Verbindungen
des Typs R-S-S-CO-OCH3, wobei R eine organische
Verbindung ist, andere Derivate von Cystin wie Diformylcystin, Diacetylcystin,
Diglycylcystin, Dialanylcystin, Diglutaminylcystin, Cystinyldiglycin,
Cystinyldiglutamin, Dialanylcystin-Dianhydrid, Cystin-Phenylhydantoin,
Homocystin, Dithiodipropionsäure,
Dimethylcystin oder ein beliebiges Dithiol oder eine Chemikalie, das/die
in der Lage ist, eine Disulfidaustauschreaktion einzugehen. Das
Rückfalten
des Proteins wird ausgelöst,
indem die Konzentration des Denaturierungsmittels (unter Verwendung
der oben beschriebenen Methoden) verringert wird und indem der Disulfidaustausch
durch die Zugabe eines Reduktionsmittels wie Cystein, Dithiothreitol,
2-Mercaptoethanol, reduziertem Glutathion, Thioglykolsäure oder
einem anderen Thiol begünstigt
wird. Vorzugsweise werden ein Reagenz oder eine Kombination von
Reagenzien gewählt,
die die Bildung einer nativen Disulfidbindung und einen reversibel
blockierten freien Cysteinrest zur Folge haben. Wahlweise kann ein
Metallion wie Kupfer (Cu++) oder Kobalt
(Co++) zu dem Rückfaltungsgemisch zugesetzt
werden, um die Proteinoxidation zu begünstigen. Wahlweise kann Glycerin
zu dem Rückfaltungsgemisch
zugesetzt werden, um die Ausbeute an rückgefaltetem Protein zu erhöhen. Nützliche
Konzentrationen von Glycerin im Rückfaltungsgemisch sind 1-50
% (Volumen/Volumen), wobei 10-20 % einen bevorzugten Bereich darstellt.
Vorzugsweise beträgt
der pH-Wert des Rückfaltungsgemischs
6-10.
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Obwohl
es nicht gewünscht
ist, an irgendeine bestimmte Theorie gebunden zu sein, nimmt man
an, dass die Cystein blockierenden Mittel, die in den vorliegenden
Verfahren zum Einsatz kommen, kovalent an den „freien" Cysteinrest unter Bildung eines gemischten
Disulfids binden, wodurch sie den freien Cysteinrest stabilisieren
und eine Multimerisation und Aggregation des Proteins verhindern.
Eine Anzahl von mit Thiol reagierenden Verbindungen können als
Cystein blockierende Mittel verwendet werden, um Proteine, die freie Cysteine
enthalten, zu stabilisieren. Zusätzlich
zu Cystein, Cysteamin, Thioglykolsäure und reduziertem Glutathionin
können
Cystein blockierende Mittel auch Reagenzien einschließen, die
Disulfidbindungen enthalten, wie Cystin, Cystamin, Dithioglykolsäure, oxidiertes
Glutathion, 5,5'-Dithiobis(2-nitrobenzoesäure) (Ellman's Reagenz), Pyridin-Disulfide,
Verbindungen des Typs R-S-S-CO-OCH3, andere
Derivate von Cystin wie Diformylcystin, Diacetylcystin, Diglycylcystin,
Dialanylcystin, Diglutaminylcystin, Cystinyldiglycin, Cystinyldiglutamin,
Dialanylcystin-Dianhydride, Cystin-Phenylhydantoin, Homocystin,
Dithiodipropionsäure,
Dimethylcystin oder ein beliebiges Dithiol oder eine Chemikalie,
das/die in der Lage ist, eine Disulfidaustauschreaktion einzugehen.
Sulfenylhalogenide können
ebenfalls dazu verwendet werden, gemischte Disulfide herzustellen.
Andere Thiol blockierende Mittel, die bei der Stabilisierung von
Proteinen, die freie Cysteinreste enthalten, Anwendung finden können, schließen Verbindungen
ein, die in der Lage sind, mit freien Thiolen reversibel zu reagieren.
Diese Mittel schließen
bestimmte Schwermetallsalze oder organische Derivate von Zink, Quecksilber
und Silber mit ein. Andere Mercaptid bildende Mittel oder mit Thiol
reversibel reagierende Verbindungen werden von Cecil und McPhee
(1959) und Torchinskii (1971) beschrieben.
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Wahlweise
wird das rückgefaltete
lösliche
Protein, das einen freien Cysteinrest enthält, zurückgewonnen und von anderen
Proteinen in der löslichen
Fraktion des Rückfaltungsgemischs
isoliert. Solche Verfahren der Rückgewinnung
und Reinigung sind dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt oder werden
leicht ermittelt, was zum Beispiel Zentrifugation, Filtration, Dialyse,
Chromatographie, einschließlich
Größenausschluss-,
Innenaustausch-, hydrophobe Wechselwirkungs- und Affinitäts-Chromatographie-Verfahren
und dergleichen einschließt.
Ein geeignetes Verfahren für
die Rückgewinnung
und Hufreinigung eines gewünschten
Proteins wird zum Teil von den Eigenschaften des Proteins und der
beabsichtigten Anwendung abhangen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch neue Verfahren zur Herstellung
von biologisch aktiven G-CSF-Proteinen,
insbesondere Wildtyp-G-CSF, G-CSF(C17S), und G-CSF- und G-CSF(C17S)-Varianten, einschließlich Cystein-Varianten
(zusammengefasst als „G-CSF-Proteine" bezeichnet) zur
Verfügung,
die zu einer signifikanten Zunahme im Prozentsatz der rückgewonnenen
G-CSF-Proteine führen, welcher
ordnungsgemäß prozessiert
wurde und biologisch aktiv ist. Diese neuen Verfahren schließen das
Sezernieren der G-CSF-Proteine in das Periplasma von E. coli unter
Verwendung der stII-Signalsequenz, das Denaturieren und Rückfalten
der unlöslichen
oder aggregierten G-CSF-Proteine und das Reinigen der löslichen
rückgefalteten G-CSF-Proteine
von anderen Proteinen in der löslichen
Fraktion des Renaturierungs/Rückfaltungsgemischs ein.
Den zurückgewonnenen
G-CSF-Proteinen fehlt der nicht natürliche N-terminale Methioninrest,
der vorhanden ist, wenn G-CSF-Proteine intrazellulär in E.
coli exprimiert werden. Veröffentlichte
Berichte (Perez-Perez et al., 1995) beschreiben die Sekretion von
G-CSF in das Periplasma von E. coli hinein unter Verwendung einer modifizierten
ompA-Leader-Sequenz. Jedoch wurde nur sehr wenig des exprimierten
ompA-G-CSF-Fusionsproteins ordnungsgemäß prozessiert, um reifes G-CSF
zu liefern. Der Prozentsatz an ordnungsgemäß prozessierten G-CSF-Proteinen
konnte auf 10-30 % der insgesamt exprimierten G-CSF-Proteine durch
eine Co-Expression der dnaJ- und
dnaK-Proteine von E. coli gesteigert werden. In allen Fällen waren
die sezernierten G-CSF-Proteine
in hohem Maße
unlöslich
und biologisch inaktiv. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
ergeben mindestens 80-100 % an richtig prozessierten G-CSF-Proteinen
und benötigen
keine Co-Expression der dnaK- und dnaJ-Proteine. Die vorliegende
Erfindung stellt auch, zum ersten Mal, Verfahren für die Denaturierung
und Rückfaltung
der unlöslichen,
sezernierten G-CSF-Proteine
in eine biologisch aktive Form zur Verfügung.
-
Die
gereinigten Proteine, die gemäß dieser
Verfahren erhalten werden, können,
wenn gewünscht,
weiter prozessiert werden. Zum Beispiel können die isolierten Proteine
am freien Cysteinrest mit verschiedenen mit Cystein reagierenden
Einheiten modifiziert werden. Zum Beispiel können die Proteine am freien
Cysteinrest mit verschiedenen mit Cystein reagierenden PEG-Reagenzien
PEGyliert werden und anschließend
als monoPEGylierte Proteine gereinigt werden. Der Begriff „monoPEGyliert" ist so definiert,
dass er ein Protein bedeutet, das durch eine kovalente Anheftung
eines einzelnen PEG-Moleküls
an das Protein modifiziert ist. Ein beliebiges Verfahren, das dem
Fachmann auf dem Gebiet bekannt ist, kann dazu verwendet werden,
das PEGylierte Protein von unmodifiziertem Protein und nicht reagierten
PEG-Reagenzien zu reinigen, was zum Beispiel die Verfahren einschließt, die
in den Beispielen unten, und in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben
sind. Beispiele für
andere nützliche
mit Cystein reagierende Einheiten sind mit Cystein reagierende Dextrane,
mit Cystein reagierende Kohlenhydrate und mit Cystein reagierende
Poly(N-vinylpyrrolidon)e.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren bereit für die PEGylierung
von Cysteinmuteinen von GH, G-CSF, GM-CSF, alpha-Interferon und
anderen Proteinen, die 2N + 1 Cysteinreste enthalten, und von anderen
Proteinen, die 2N Cysteinreste enthalten, wobei zwei oder mehr der
Cysteinreste frei sind, insbesondere jene Muteine und Proteine,
bei denen der freie Cysteinrest durch ein gemischtes Disulfid blockiert
ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner gereinigte, monoPEGylierte
Proteinvarianten, die durch die hierin offenbarten Verfahren hergestellt
werden, welche nicht nur biologisch aktiv sind, sondern auch eine
hohe spezifische Aktivität
in proteinabhängigen
Proliferationsassays von Sängerzellen
beibehalten. Solche Proteinvarianten schließen zum Beispiel gereinigte,
monoPEGylierte Cysteinmuteine von G-CSF, GH, GM-CSF und IFN-α2 ein. Zum
Beispiel sind die biologischen Aktivitäten in vitro von bestimmten
der hierin beschriebenen monoPEGylierten G-CSF-Varianten 3- bis 50-fach größer als
die biologische Tätigkeit
von G-CSF, das unter Verwendung von mit Amin reagierenden NHS-PEG-Reagenzien
PEGyliert wurde.
-
Es
gibt über
25 verschiedene IFN-α-Gene
(Pestka et al., 1987). Die Mitglieder der IFN-α-Familie haben variierende Grade an Aminosäurehomologie
gemein und weisen überlappende
Sätze von
biologischen Aktivitäten
auf. Nicht-natürliche
rekombinante IFN-αs,
die dadurch erzeugt wurden, dass Regionen von verschiedenen IFN-α-Proteinen
verbunden wurden, befinden sich in verschiedenen Stadien der klinischen
Entwicklung (Horisberger und DiMarco, 1995). Ein nicht-natürliches "Consensus"-Interferon (Blatt
et al., 1996), das die häufigste
Aminosäure
an jeder Position von IFN-α enthält, wurde
ebenfalls beschrieben. Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
sind auch für
das Rückfalten
anderer alpha-Interferon-Arten und nicht-natürlicher alpha-Interferon-Proteine,
die einen freien Cysteinrest enthalten, nützlich. Nützliche Stellen und Regionen
für die
PEGylierung von Cysteinmuteinen von IFN-α2 sind direkt auf andere Mitglieder
der IFN-α-Genfamilie
und auf nicht-natürliche
IFN-αs anwendbar.
Kinstler et al. (1996) beschrieben ein monoPEGyliertes Consensus-Interferon,
bei dem das Protein vorzugsweise am N-terminalen, nicht-natürlichen
Methioninrest durch Amin- oder Amidbindungen monoPEGyliert ist.
Die Bioaktivität
des PEGylierten Proteins war bezogen auf das nicht modifizierte
Consensus-Interferon etwa 5-fach verringert (Kinstler et al., 1996).
-
In
einer Ausführungsform
des monoPEGylierten G-CSF ist das Polyethylenglykol an die Region
proximal zur Helix A von G-CSF gebunden, und das resultierende monoPEGylierte
G-CSF weist einen EC50 von weniger als etwa
1000 pg/ml (etwa 50 pM), vorzugsweise weniger als etwa 100 pg/ml
(etwa 5 pM), stärker
bevorzugt weniger als etwa 20 pg/ml (etwa 1 pM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 15 pg/ml (etwa 0,7 pM) auf. Alternativ kann die
Polyethylenglykoleinheit an den C-D-Loop bzw. die C-D-Schleife von
G-CSF gebunden werden, und das resultierende monoPEGylierte G-CSF
weist einen EC50 von weniger als etwa 1000 pg/ml
(etwa 50 pM), vorzugsweise weniger als etwa 100 pg/ml (etwa 5 pM),
stärker
bevorzugt weniger als etwa 20 pg/ml (etwa 1 pM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 15 pg/ml (etwa 0,7 pM) auf. Alternativ kann die
Polyethylenglykoleinheit an die Region, die distal von der Helix
D von G-CSF liegt,
gebunden werden, und das resultierende monoPEGylierte G-CSF weist
einen EC50 von weniger als etwa 1000 pg/ml
(etwa 50 pM), vorzugsweise weniger als etwa 100 pg/ml (etwa 5 pM),
stärker
bevorzugt weniger als etwa 20 pg/ml (etwa 1 pM) und am stärksten bevorzugt
etwa 15 pg/ml (etwa 0,7 pM) auf. Kinstler et al., (1996) beschrieben
ein monoPEGyliertes Wild typ-G-CSF, bei dem das Protein vorzugsweise
am N-terminalen, nicht-natürlichen
Methioninrest durch Amin- oder Amidbindungen monoPEGyliert ist.
Es wurde berichtet, dass die Bioaktivität des monoPEGylierten G-CSF-Proteins
um etwa 30% verringert war, bezogen auf das nicht modifizierte G-CSF,
obwohl die EC50s nicht bereit gestellt wurden
(Kinstler et al., 1996). Kinstler et al. (1996) bestimmten nicht,
ob ein Modifizieren von anderen Aminosäuren in der Region proximal
zur Helix A bei G-CSF mit PEG zu biologisch aktiven G-CSF-Proteinen
führt.
Ein Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, andere Aminosäurepositionen
in der Region proximal zur Helix A und in anderen Regionen in G-CSF
zu offenbaren, wo PEG angeheftet werden kann, was zu biologisch
aktiven monoPEGylierten G-CSF-Proteinen führt.
-
In
einer Ausführungsform
des monoPEGylierten GM-CSF wird das Polyethylenglykol an die Region proximal
zur Helix A von GM-CSF gebunden, und das resultierende monoPEGylierte
GM-CSF weist einen EC50 von weniger als
etwa 14000 pg/ml (etwa 1000 pM), vorzugsweise weniger als etwa 1400
pg/ml (etwa 100 pM), stärker
bevorzugt weniger als etwa 280 pg/ml (etwa 20 pM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 140 pg/ml (etwa 10 pM) auf. Alternativ kann die
Polyethylenglykoleinheit an den B-C-Loop von GM-CSF gebunden werden,
und das resultierende monoPEGylierte GM-CSF weist einen EC50 von weniger als etwa 14000 pg/ml (etwa
1000 pM), vorzugsweise weniger als etwa 1400 pg/ml (etwa 100 pM),
stärker
bevorzugt weniger als etwa 280 pg/ml (etwa 20 pM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 140 pg/ml (etwa 10 pM) auf. Alternativ kann die
Polyethylenglykoleinheit an den C-D-Loop von GM-CSF gebunden werden,
und das resultierende monoPEGylierte GM-CSF weist einen EC50 von weniger als etwa 14000 pg/ml (etwa
1000 pM), vorzugsweise weniger als etwa 1400 pg/ml (etwa 100 pM),
stärker
bevorzugt weniger als etwa 280 pg/ml (etwa 20 pM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 140 pg/ml (etwa 10 pM) auf.
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In
einer Ausführungsform
des monoPEGylierten GH ist das Polyethylenglykol an die Region proximal zur
Helix A von GH gebunden, und das resultierende monoPEGylierte GH
weist einen EC50 von weniger als etwa 2000
ng/ml (etwa 100 nM), vorzugsweise weniger als etwa 200 ng/ml (etwa
10 nM), stärker
bevorzugt weniger als etwa 20 ng/ml (etwa 1 nM) und am stärksten bevorzugt
weniger als etwa 2 ng/ml (etwa 0,1 nM) auf.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Proteinvarianten bereit, die
an einander oder an eine chemische Gruppe kovalent gebunden oder
konjugiert sein können,
so dass sie Multimere höherer
Ordnung wie Dimere, Trimere und Tetramere erzeugen. Solche Multimere
höherer
Ordnung können
gemäß der Verfahren
hergestellt werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt sind,
oder wie es in den Beispielen 2 und 20 beschrieben ist. Zum Beispiel
kann eine solche Konjugation ein GH-, G-CSF-, GM-CSF- oder alpha-IFN-Addukt
erzeugen, das ein größeres Molekulargewicht
als das entsprechende native Protein aufweist. Chemische Gruppen,
die für eine
Kopplung geeignet sind, sind vorzugsweise nicht toxisch und nicht
immunogen. Diese chemischen Gruppen würden Kohlenwasserstoffe oder
Polymere wie Polyole einschließen.
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Die "PEG-Einheit", die für eine Anheftung
an die Cysteinvarianten der vorliegenden Erfindung zur Bildung von "PEGylierten" Proteinen nützlich ist,
schließt
ein beliebiges geeignetes Polymer, zum Beispiel ein linear- oder
verzweigtkettiges Polyol ein. Ein bevorzugtes Polyol ist Polyethylenglykol,
das ein synthetisches Polymer ist, das sich aus Ethylenoxid-Einheiten
zusammensetzt. Die Ethylenoxid-Einheiten können so variieren, dass PEGylierte
Proteinvarianten mit apparenten bzw. scheinbaren Molekulargewichten
durch Größenausschluss-Chromatographie
erhalten werden können,
die im Bereich von etwa 10 000 bis größer als 500 000 kDa liegen.
Die Größe der PEG-Einheit
hat einen direkten Einfluss auf seine Halbwertszeit im Kreislauf
(Yamaoka et al., 1994). Dementsprechend könnte man Proteinvarianten mit
unterschiedlichen Kreislauf-Halbwertszeiten für bestimmte therapeutische
Anwendungen oder bevorzugte Dosierungsregime durch das Variieren
der Größe oder
der Struktur der PEG-Einheit konstruieren. Somit umfasst die vorliegende
Erfindung Proteinvarianten von GH, die ein apparentes Molekulargewicht
von mehr als etwa 30 kDa und stärker
bevorzugt mehr als etwa 70 kDa, wie es durch Größenausschluss-Chromatographie
bestimmt wurde, aufweisen, mit einem EC50 von
weniger als etwa 400 ng/ml (18 nM), vorzugsweise weniger als 100
ng/ml (5 nM), stärker
bevorzugt weniger als etwa 10 ng/ml (0,5 nM) und noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 2,2 ng/ml (0,1 nM). Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner Proteinvarianten von G-CSF, die ein apparentes Molekulargewicht
von mehr als etwa 30 kDa und stärker
bevorzugt mehr als etwa 70 kDa, wie es durch Größenausschluss-Chromatographie
bestimmt wurde, aufweisen, mit einem EC50 von
weniger als etwa 100 ng/ml (5 nM), vorzugsweise weniger als 1000
pg/ml (50 pM), stärker
bevorzugt weniger als 100 pg/ml (6 pM) und noch stärker bevorzugt weniger
als etwa 15 pg/ml (0,7 pM). Die vorliegende Erfindung umfasst ferner
Proteinvarianten von alpha-IFN (IFN-α), die ein apparentes Molekulargewicht
von mehr als etwa 30 kDa und stärker
bevorzugt von mehr als etwa 70 kDa, wie es durch Größenausschluss-Chromatographie
bestimmt wurde, aufweisen, mit einem IC50 von
weniger als etwa 1900 pg/ml (100 pM), vorzugsweise weniger als 400
pg/ml (21 pM), stärker
bevorzugt weniger als 100 pg/ml (5 pM) und noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 38 pg/ml (2 pM). Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner Proteinvarianten von GM-CSF, die ein apparentes Molekulargewicht
von mehr als etwa 30 kDa und stärker
bevorzugt von mehr als etwa 70 kDa, wie es durch Größenausschluss-Chromatographie
bestimmt wurde, aufweisen, mit einem EC50 von
weniger als etwa 14 000 pg/ml (~1000 pM), vorzugsweise weniger als
1400 pg/ml (~100 pM), stärker
bevorzugt weniger als 280 pg/ml (20 pM) und noch stärker bevorzugt
weniger als etwa 140 pg/ml (~1 pM).
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Die
reaktive PEG-Endgruppe für
eine Cystein-Modifizierung schließt Vinylsulfon-, Maleimid- und Iodoacetyl-Einheiten
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein. Die PEG-Endgruppe sollte für Thiole spezifisch sein, wobei
die Reaktion unter Bedingungen stattfindet, die für das Protein
nicht schädlich
sind.
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hGH-Antagonisten-Varianten
können
ebenfalls unter Verwendung eines durch ein hinzugefügtes Cystein
variantes GH, wie in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US/00/00931 beschrieben,
hergestellt werden. Leiden, die von der Verabreichung eines GH-Antagonisten
profitieren würden,
schließen
Akromegalie, Augengefäßerkrankungen,
diabetisches Nierenleiden, Restenose nach einer Angioplastie und
auf Wachstumshormon ansprechende Malignitäten ein.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Derivat" auf eine beliebige Variante eines Proteins,
das durch die vorliegenden Verfahren exprimiert und zurückgewonnen
wird. Solche Varianten schließen
PEGylierte Varianten, Dimere und andere Varianten höherer Ordnung,
Aminosäuren-Varianten,
trunkierte Varianten, Fusionsproteine, Änderungen bei Kohlenhydrat,
Phophorylierung oder anderen gebundenen Gruppen, die man an natürlichen
Proteinen findet, und beliebige andere Varianten, die hierin offenbart
sind, ein, ohne darauf beschränkt
zu sein.
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Die
Verbindungen, die durch die vorliegenden Verfahren hergestellt werden,
können
für eine
Vielzahl von in vitro- und in vivo-Anwendungen eingesetzt werden.
Die Proteine und ihre Derivate der vorliegenden Erfindung können für Forschungs-,
diagnostische oder therapeutische Zwecke angewendet werden, die
für ihre Wildtyp-,
natürlichen
oder zuvor bekannten modifizierten Gegenstücke bekannt sind. In vitro-Anwendungen schließen zum
Beispiel die Verwendung des Proteins zum Screenen, Detektieren und/oder
Reinigen anderer Proteine ein.
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Für therapeutische
Anwendungen kann ein Fachmann auf dem Gebiet leicht die geeignete
Dosis, die Häufigkeit
der Dosierung und den Weg der Verabreichung bestimmen. Faktoren
bei der Durchführung
solcher Bestimmungen schließen,
ohne Einschränkung,
die Natur des zu verabreichenden Proteins, den zu behandelnden Zustand,
die mögliche
Patienten-Compliance, das Alter und Gewicht des Patienten und dergleichen ein.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch als Zuführungsvehikel
für eine
Erhöhung
der Kreislauf-Halbwertszeit der Therapeutika, die angeheftet sind,
zum Einsatz kommen, oder um die Zuführung zu einem bestimmten Ziel
innerhalb des Körpers
zu lenken.
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Die
folgenden Beispiele sollen nicht einschränkend, sondern nur beispielhaft
für bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung sein.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Rückfaltung
des Wachstumshormon-Muteins T3C
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Verfahren
zum Exprimieren, Reinigen und Bestimmen der biologischen in vitro-
und in vivo-Aktivität des rekombinanten
menschlichen Wachstumshormons (hGH) und hGH-Cysteinmuteinen sind
in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US/00/00931 beschrieben.
Verfahren zur Konstruktion von Cysteinmuteinen von hGH sind ebenfalls
in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Exprimieren von hGH in E. coli besteht
darin, das Protein in das Periplasma unter Verwendung der STII-Leadersequenz
zu sezernieren. Sezerniertes hGH ist löslich und kann mittels Säulenchromatographie
gereinigt werden, wie es in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Bestimmte Cysteinmuteine vom hGH bleiben unlöslich, wenn
sie in das Periplasma von E. coli unter Verwendung der STII-Leadersequenz
sezerniert werden. Prozeduren zur Rückfaltung von unlöslichen,
sezernierten hGH-Proteinen sind bisher nicht beschrieben worden.
Die folgenden Protokolle wurden entwickelt, um unlösliche hGH-Cysteinmuteine
zu einer biologisch aktiven Form rückzufalten.
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Das
unlösliche
GH-T3C-Mutein (Threonin an der Position 3 ausgetauscht zu Cystein;
beschrieben in
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 )
wurde in E. coli als ein Protein exprimiert, welches in den periplasmatischen
Raum unter Verwendung der stII-Leadersequenz sezerniert wird, wie
es in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Das T3C-Protein wurde solubilisiert und unter Anwendung der
folgenden zwei Prozeduren rückgefaltet,
wobei beide davon Cystein als ein Reduktionsmittel und als ein Cystein
blockierendes Mittel verwenden, um den freien Cysteinrest zu stabilisieren.
Kulturen (200 ml) eines E. coli-Stammes, welcher das T3C-Mutein
exprimiert, wurden wachsen gelassen, und eine Expression von T3C
wurde induziert, wie es in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Die Zellen wurden lysiert, und der unlösliche Teil wurde durch Zentrifugation
isoliert, wie es im Beispiel 14 beschrieben ist. Das unlösliche Material,
welches T3C enthielt, wurde in 20 ml 8 M Harnstoff, 20 mM Cystein,
20 mM Tris, pH 9, gelöst
und durch Schütteln
während
einer Stunde bei Raumtemperatur gemischt. Die Solubilisierungsmischung
wurde als nächstes
in zwei Teile aufgeteilt, wobei die Hälfte in 50 ml 10% Glyzerol,
20 mM Tris, pH 8, verdünnt
wurde, und die andere Hälfte
in 50 ml 0,5% TWEEN 20, 20 mM Tris, pH 8, verdünnt wurde. Die Rückfaltungen
wurden bei 4°C
24 Stunden lang gehalten, bevor sie durch Zentrifugation geklärt wurden
und auf eine 5 ml Q-Sepharose Hi Trap-Säule, welche im Voraus in 20
mM Tris, 0,5% Tween 20, pH 7,6, äquilibriert
wurde, geladen wurden. Rückgefaltetes,
lösliches T3C
wurde von der Säule
während
eines 20-Säulenvolumen-Gradienten
von 0-300 mM NaCl in 0,5% Tween 20, 20 mM Tris, pH 7,6, eluiert.
Rückgewonnene
Säulenfraktionen
wurden durch nicht reduzierende SDS-PAGE analysiert. Monomeres T3C
eluierte bei etwa 160 mM NaCl. Etwa 790 μg monomeres T3C wurde aus der Rückfaltung,
die Glyzerol in dem Renaturierungspuffer enthielt, gewonnen. Etwa
284 μg monomeres
T3C wurde aus der Rückfal tung
gewonnen, wenn Tween 20 in dem Renaturierungspuffer vorlag. Die
Ergebnisse geben an, dass lösliches,
monomeres T3C-Protein unter Verwendung entweder der Rückfaltungs-/Renaturierungs-Prozedur
erhalten werden kann. Basierend auf den größeren Rückgewinnungsausbeuten von monomerem
T3C-Protein wurde Glyzerol als ein Stabilisierungsmittel in anschließenden Rückfaltungsexperimenten verwendet.
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Beispiel 2
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Vergleich von Reduktionsmitteln, die verwendet
wurden, um das Wachstumshormons-Mutein T3C rückzufalten
-
Kulturen
(200 ml) eines E. coli-Stammes, der T3C-Mutein exprimiert, wurden
wachsen gelassen, und T3C wurde exprimiert, wie es in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Unlösliches
T3C wurde isoliert, indem die Zellen mittels einer Detergens/Lysozym-Behandlung
der Zellen lysiert wurden, wie es in den Beispielen 5 und 14 beschrieben
ist. Dieses Material wurde in 20 ml 8 M Harnstoff, 20 mM Tris pH
9 suspendiert und in 3 Röhrchen
aliquotiert. Dem ersten Röhrchen
wurde kein Reduktionsmittel hinzugesetzt ("Rückfaltung
A"), dem zweiten
Röhrchen
wurden 5 mM DTT hinzugesetzt ("Rückfaltung
B"), und dem dritten
Röhrchen
wurden 20 mM Cystein hinzugesetzt ("Rückfaltung
C"). Nach einer
Stunde des Mischen bei Raumtemperatur wurden die Solubilisierungen
in 30 ml 10% Glyzerol, 20 mM Tris, pH 8, verdünnt. Die Rückfaltungen wurden bei 4°C über Nacht
gehalten. Am nächsten
Tag wurden die Rückfaltungen
mittels Zentrifugation geklärt
und auf 5 ml Q-Sepharose Hi Trap-Säulen geladen, wie in der
PCT/US/00/00931 beschrieben.
Rückgewonnene
Fraktionen wurden mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE analysiert.
Es wurde das T3C-Protein von der "Rückfaltung
A" (kein Reduktionsmittel)
gewonnen, welches als mehrere breite Peaks aus der Q-Sepharose-Säule eluiert
wurde. Bei der SDS-PAGE lag bei dem rückgewonnenen Proteinprodukt
etwas monomeres T3C-Protein vor, jedoch bestand es hauptsächlich aus
aggregierten T3C-Dimeren (die bei 210 mM NaCl eluierten) und T3C-Multimeren
(die zwischen 300 mM bis 1 000 mM NaCl) eluierten. Die endgültigen Rückgewinnungen
von monomeren und dimeren T3C-Proteinen sind in der Tabelle 1 gezeigt.
Das aus der "Rückfaltung
B" (mit 5 mM DTT) rückgewonnene
T3C-Protein eluierte als ein einzelner breiter Peak aus der Q-Sepharose-Säule, war
jedoch heterogen bei nicht-reduzierender
SDS-PAGE-Analyse. Die monomere T3C-Bande war viel breiter als die
Hypophysen-hGH-Bande und umfasste eine Vielzahl von im Molekulargewicht
unterschiedlichen monomeren Spezies, welche wahrscheinlich unterschiedliche
Disulfid-Isoformen vom T3C darstellten. Eine kleine Menge an dimerem
T3C-Protein wurde ebenfalls in mehreren der Fraktionen nachgewiesen.
Die "Rückfaltung
C" (mit Cystein
als Reduktionsmittel) ergab hauptsächlich monomeres T3C-Protein,
welches anscheinend eine einzelne homogene Spezies war, wie es durch
die Scharfe des Peaks, der von der Q-Sepharose-Säule bei 160 mM NaCl eluierte,
und durch die Schärfe
der Proteinbande bei dem korrekten Molekulargewicht (im Vergleich
zum standardmäßigen Hypophysen-hGH),
wenn mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE analysiert wurde, den
Anschein hatte. Endgültige
Rückgewinnungen
von monomeren und dimeren Formen von T3C aus jeder der Rückfaltungen
sind in der Tabelle 1 angegeben. Die Daten geben an, dass das T3C-Protein in Gegenwart
von Cystein zu größeren Ausbeuten
an löslichem
monomerem T3C-Protein
führte,
als es die Solubilisierung/Rückfaltung
des Proteins in Abwesenheit eines Reduktionsmittels oder in Gegenwart
von DTT hervorrief. Die Ergebnisse zeigen ebenfalls an, dass die
Solubilisierung/Rückfaltung
des T3C-Proteins in Gegenwart von Cystein eine stabilere, homogene
Präparation
von löslichem,
monomerem T3C-Protein ergibt als die Solubilisierung/-Rückfaltung des Proteins in Abwesenheit
eines Reduktionsmittels oder in Gegenwart von DTT. Tabelle 1 Ausbeuten an T3C-Proteinen, die unter
Verwendung von verschiedenen Rückfaltungsprozeduren
hergestellt wurden
Rückfaltung | Reduktionsmittel | Monomeres
T3C-Protein Ausbeute (μg)a | Dimeres
T3C-Protein Ausbeute (μg)a |
A | keines | 30 | 120 |
B | 5
mM DTT | 370 | 25 |
C | 20
mM Cystein | 534 | 225 |
- a pro 66 ml E.
coli-Kultur gewonnenes Protein
-
Das
monomere T3C-Protein, welches aus der Rückfaltung B, welche DTT in
der Solubilisierungsmischung enthielt, gewonnen wurde, kann zu stabilem,
Disulfid-verknüpften
homodimeren T3C-Protein umgewandelt werden, indem das Protein unter
Bedingungen gestellt wird, welche die Disulfidbindungsbildung ermöglichen.
Diese schließen
Bedingungen ein, bei denen ein Oxidationsmittel dem Protein hinzugesetzt
wird, oder durch die Zugabe eines zweiten Disulfidverknüpften Reagenz,
welches in der Lage ist, eine Disulfidumordnung zu erfahren, wenn
der pH-Wert fast neutral oder alkalisch ist. Beispiele für Oxidationsmittel,
welche verwendet werden könnten,
schließen
Natriumtetrathionat oder Sauerstoff ein. Gegebenenfalls können Spurenmengen
von zweiwertigen Metallionen, wie Kupfer oder Cobalt, hinzugesetzt
werden, um die Reaktion zu katalysieren. Brauchbare Disulfid-verknüpfte Reagenzien
schließen
Cystin, Cystamin, oxidiertes Glutathion, Dithioglycolat oder andere
niedermolekulargewichtige Dithiole ein. Alternativ kann monomeres
T3C-Protein bei einem sauren pH-Wert gehalten werden, um eine Aggregation
und unerwünschte
Disulfidumordnungen zu verhindern.
-
Die
gelösten,
rückgefalteten
GH-Cysteinmuteine, die gemäß den in
den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Prozeduren hergestellt wurden,
können
mittels verschiedener chromatographischer Prozeduren, die dem Fachmann
auf dem Gebiet bekannt sind, gereinigt werden. Diese chromatographischen
Prozeduren schließen
Innenaustausch-, Größenausschluss-,
Hydrophobe-Wechselwirkungs(HIC)-, Metallchelatierungs-Affinitäts-Chromatographien
(IMAC), Größenausschlusschromatographie
(SEC), Umkehrphasenchromatographie oder eine Kombination von diesen Techniken
ein. Als ein Beispiel können
die GH-Muteine aus der löslichen
Fraktion der rückgefalteten
Mischung unter Verwendung eines Q-Sepharose-Fast-Flow-Harzes (Pharmacia),
das in 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, äquilibriert
worden war, eingefangen werden. Die Säule kann mit 20 mM Tris-HCl,
pH 8,0, gewaschen werden, und gebundene Proteine können mit
10-20 Volumina m linear ansteigendem Salzgradienten von 0 bis 250
mM NaCl in 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, eluiert werden. Gegebenenfalls
kann Glyzerol (10% Endkonzentration) den Säulenpuffern hinzugesetzt werden.
Fraktionen, welche die hGH-Muteine enthalten, können durch SDS-PAGE und Western-Blotting
identifiziert werden. Alternative Harze, welche verwendet werden
können,
um hGH-Muteine aus der löslichen
Fraktion des Rückfaltungs/Renaturierungs-Gemischs
einzufangen, schließen
HIC, andere Ionenaustauschharze oder Affinitätsharze ein.
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Die
Cysteinmuteine können
ferner durch hydrophobe Wechselwirkungschromatographie gereinigt werden.
Q-Sepharose-Säulenfraktionen,
welche die GH-Muteine enthalten, können gepoolt bzw. vereinigt werden,
und NaCl kann zu einer Endkonzentration von 2 M hinzugesetzt werden.
Der vereinigte Ansatz kann auf ein Butyl-Sepharose-"Fast Flow"-Harz gegeben werden,
das im Voraus in 2 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5, äquilibriert
wurde. GH-Muteine können
aus dem Harz unter Verwendung eines umgekehrten Salzgradienten von
2 M bis 0 M NaCl in 20 mM Phosphat, pH 7,5, eluiert werden. Fraktionen,
welche die GH-Muteine enthalten, können mittels SDS-PAGE und Western-Blotting
identifiziert werden und vereinigt werden. Alternativ können die
Q-Sepharosefraktionen, welche die GH-Muteine enthalten, vereinigt
werden, und Ammoniumsulfat kann zu einer Endkonzentration von 2
M hinzugegeben werden, bevor sie auf eine Phenyl-Sepharose-Säule gegeben
werden. Die GH-Muteine können
von dem Harz unter Verwendung eines reversen Salzgradienten von
2 M bis 0 M Ammoniumsulfat in 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5, eluiert
werden. Fraktionen, welche die GH-Muteine enthalten, können mittels
SDS-PAGE und Western-Blotting identifiziert werden und vereinigt
werden.
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Wenn
eine weitere Reinigung erwünscht
ist, kann der HIC-Pool, welcher die GH-Muteine enthält, direkt auf
ein Nickel-Chelatisierungsharz (Qiagen), das in 10 mM Natriumphosphat,
0,5 M NaCl, pH 7,5, äquilibriert worden
war, gegeben werden. Nach einem Waschschritt können die GH-Muteine unter Verwendung
eines 0-30 mM Imidazolgradienten in 10 mM Natriumphosphat, 0,5 M
NaCl, pH 7,5, rückgewonnen
werden. GH besitzt eine hohe Affinität für Nickel, angenommenermaßen durch
die zweiwertige Metallbindungsstelle, die durch H18, H21 und E174
gebildet wird. Als ein Ergebnis kann GH in einer hochreinen Form
unter Verwendung einer Metallchelatisierungssäule (Maisano et al., 1989)
erhalten werden. Die GH-Muteine binden fest an die Nickelsäule und
eluieren bei ähnlichen
Imidazolkonzentrationen (etwa 15 mM) wie Wildtyp-GH. Alternativ kann eine Kupferchelatisierungssäule anstelle
einer Nickel-Chelatisierungssäule
verwendet werden.
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Biologische
Aktivitäten
der gereinigten GH-Cysteinmuteine können unter Verwendung des Zellproliferations-Assays,
welcher in der
PCT/US00/00931 beschrieben
wird, gemessen werden.
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Proteinkonzentrationen
können
unter Verwendung eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays (Bio-Rad
Laborstories) bestimmt werden.
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Das
T3C-Mutein wurde wie folgt gereinigt. Eine 600 ml große Kultur
von E. coli wurde wachsen gelassen, und die T3C-Protein-Expression
wurde wie oben beschrieben induziert. Unlösliches T3C wurde isoliert, indem
die Zellen mit einer Detergens/Lysozym-Mischung (B-Per
TM,
Pierce) behandelt wurden, wie es in den Beispielen 5 und 14 beschrieben
ist. Das unlösliche
Material wurde in 40 ml 8 M Harnstoff, 20 mM Tris, 20 mM Cystein,
pH 9, suspendiert. Nach einer Stunde des Mischens bei Raumtemperatur
wurde die Solubilisierungsmischung in 200 ml 15% Glyzerol, 20 mM
Tris, pH 8, 40 μM
Kupfersulfat verdünnt.
Der Rückfaltungsansatz wurde
bei 4°C über Nacht
gehalten. Am nächsten
Tag wurde der Rückfaltungsansatz
durch Zentrifugation geklärt
und auf eine 5 ml große
Q-Sepharose Hi Trap-Säule,
die in 10% Glyzerol, 20 mM Tris, pH 8, äquilibriert worden war, gegeben.
T3C wurde durch Flution mit 20 Säulenvolumina
eines Gradienten von 0-250 mM NaCl in 20 mM Tris, pH 8, 10% Glyzerol,
rückgewonnen.
Rückgewonnene
Fraktionen wurden durch nicht-reduzierende SDS-PAGE analysiert.
Fraktionen, welche vornehmlich T3C-Protein des korrekten apparenten
Molekulargewichtes enthielten, wurden vereinigt. Vereinigte Fraktionen
ergaben 4,6 mg an reinem T3C-Protein. Dieses Material wurde für die in
Beispiel 3 beschriebenen PEGylierungs-Untersuchungen verwendet.
Die biologische Aktivität
des gereinigten T3C-Proteins wurde in dem in den Beispielen 1 und
2 und der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschriebenen
GH-R4-Zellproliferations-Assay gemessen. Das T3C-Protein stimulierte
die Proliferation der GH-R4-Zellen mit einer EC
50 von
1,35 ng/ml.
-
Andere
Cysteinmuteine vom GH, welche durch diese Prozedur hergestellt wurden,
schließen
*-1C, P2C, P5C, K38C, Q40C, K41C, S55C, S57C, T60C, Q69C, N72C,
N99C, L101C, V102C, Y103C, D130C, S132C, P133C, R134C, T135C, Q137C,
K140C, Q141C, T142C, Y143C, K145C, D147C, N149C, S150C, H151C, N152C,
D153C, E186C und G187C ein. Die biologischen Aktivitäten von
bestimmten der gereinigten GH-Cysteinmuteine wurden in dem in der
PCT/US00/00931 beschriebenen
GH-R4-Zellproliferations-Assay gemessen. Die beobachteten EC
50-Werte für die Muteine *-1C, P2C, P5C,
K38C, Q40C, S55C, N99C, L101C, V102C, Y103C, P133C, Q137C, K140C,
Y143C, D147C, N149C, E186C und G187C lagen im Bereich von 0,7 ng/ml
bis 2,2 ng/ml. Diese Werte sind fast alle nahezu äquivalent
zu den beobachteten EC
50-Werten für Wildtyp-GH-Kontrollen
in diesen Assays, welche im Bereich von 0,3 ng/ml bis 1,5 ng/ml
lagen.
-
Beispiel 3
-
Allgemeine Verfahren zur PEGylierung und
Reinigung von PEGylierten Formen von Proteinen, die freie Cysteinreste
enthalten
-
Proteine,
welche freie Cysteinreste enthalten, können unter Verwendung einer
Vielzahl von Cystein-reaktiven PEG-Maleimid(oder PEG-Vinylsulfonyl)-Reagenzien,
welche im Handel ver fügbar
sind, PEGyliert werden. Die rekombinanten Proteine werden im allgemeinen
teilweise mit Dithiothreitol (DTT), Tris-(2-carboxyethyl)phosphin-HCl
(TCEP) oder einem anderen Reduktionsmittel reduziert, um eine optimale
PEGylierung des freien Cysteins zu erreichen. Das freie Cystein
ist gegenüber
Cystein-reaktiven PEGs relativ wenig reaktiv, wenn nicht dieser
partielle Reduktionsschritt durchgeführt wird. Die Menge an Reduktionsmittel,
die erforderlich ist, um jedes Mutein partiell zu reduzieren, kann
empirisch unter Verwendung eines Bereiches von Reduktionsmittelkonzentrationen
bei unterschiedlichen pH-Werten und Temperaturen bestimmt werden.
Reduktionsmittelkonzentrationen variieren typischerweise von 0,5 äquimolar
bis zu einem 10-fachem molarem Überschuss.
Bevorzugte Temperaturen liegen bei 4°C bis 37°C. Der pH-Wert kann von 6,5
bis 9,0 reichen, liegt jedoch vorzugsweise bei 7,5 bis 8,5. Die
optimalen Bedingungen variieren ebenfalls in Abhängigkeit von dem Reduktionsmittel
und der Zeit der Aussetztung. Unter den angemessenen Bedingungen
werden die am wenigsten stabilen Disulfide (üblicherweise intermolekulare
Disulfide und gemischte Disulfide) eher als die thermodynamisch
stabileren nativen Disulfide aufgebrochen. Typischerweise ist ein
5- bis 10-facher molarer Überschuss
von DTT während
30 Minuten bei Raumtemperatur effektiv. Eine partielle Reduktion
kann durch eine leichte Veränderung
im Elutionsprofil des Proteins aus einer Umkehrphasensäule nachgewiesen
werden. Eine partielle Reduktion kann durch eine leichte Veränderung
im apparenten Molekulargewicht bei nicht-reduzierender SDS-PAGE-Analyse
der Proteinprobe nachgewiesen werden. Man muss darauf achten, das
Protein nicht "überzureduzieren" und zusätzliche
Cysteinreste zu exponieren. Eine Überreduktion kann durch Umkehrphasen-HPLC
(das überreduzierte
Protein wird eine Retentionszeit ähnlich den vollständig reduzierten
und denaturierten Protein aufweisen) und durch das Auftreten von
Proteinmolekülen,
welche zwei PEGs nach der PEGylierungsreaktion enthalten (nachweisbar
durch eine Änderung
im apparenten Molekulargewicht mittels SDS-PAGE), nachgewiesen werden.
Im Fall von Cysteinmuteinen kann das entsprechende Wildtypprotein
als eine Kontrolle dienen, da es unter Bedingungen, welche die nativen
intramolekularen Disulfide nicht reduzieren, nicht PEGyliert werden
sollte. Überschüssiges Reduktionsmittel
kann vor der PEGylierung durch Größenausschlusschromatographie
oder durch Dialyse entfernt werden. TCEP muss nicht vor Zugabe des
PEGylierungs-Reagenz entfernt werden, da es keine freie Thiolgruppe
enthält.
Das partiell reduzierte Protein kann mit verschiedenen Konzentrationen
an PEG-Maleimimid oder PEG-Vinylsulfon (typischer PEG: Protein-Molverhältnisse
von 1:1, 5:1, 10:1 und 50:1) umgesetzt werden, um das optimale Verhältnis der
zwei Reagenzien zu bestimmen. Die PEGylierung des Proteins kann
durch eine Veränderung
im Molekulargewicht, zum Beispiel unter Verwendung von SDS-PAGE, überwacht
werden. Die geringste Menge an PEG, welche signifikante Mengen an
mono-pegyliertem Produkt erzeugt, ohne das di-pegylierte Produkt
zu erhalten, wird typischerweise als wünschenswert angesehen. In einigen
Fällen
können
bestimmte Additive die PEGylierungsausbeute erhöhen. Diese Additive schließen EDTA,
Borat, Chaotrope (Harnstoff, Guanidin, organische Lösungsmittel),
Detergenzien, osmolytische Stabilisatoren (Polyole, Zucker, Polymere,
Aminosäuren
und Derivate davon) und andere ionische Verbindungen (Citrat, Sulfate,
Phosphate, quaternäre
Amine, Chloride, Nitrate, Thiocyanate etc.) ein, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
Brauchbare Konzentrationen von EDTA sind 0,01-10 mM, wobei 0,5-1 mM
bevorzugte Konzentrationen sind. Im allgemeinen kann mono-PEGyliertes
Protein von nicht-PEGyliertem Protein und nicht reagiertem PEG mittels
Größenausschluss-,
Innenaustausch-, Affinitäts-,
Umkehrphasen- oder hydrophober Wechselwirkungs-Chromatographie gereinigt
werden. Fraktionen, die bezüglich
des mono-PEGylierten Proteins (bei dem ein einzelnes PEG-Molekül an das
Cysteinmutein gebunden ist) angereichert sind, können durch SDS-PAGE und/oder
Western-Blotting identifiziert werden. Diese Fraktionen können vereinigt
und gefroren gelagert werden. Die Anwesenheit des PEG-Restes ändert im
allgemeinen die Affinität des
Proteins bezüglich
des Harzes, wodurch es dem PEGylierten Protein ermöglicht wird,
von dem nicht-PEGylierten Protein getrennt zu werden. Andere Reinigungsprotokolle,
wie die 2-phasige organische Extraktion oder die Salzpräzipitation,
können
auch zur Anwendung kommen. Das gereinigte PEGylierte Protein kann
in den Zellproliferations/Inhibitions-Assays, die in den verschiedenen
hierin beschriebenen Beispielen und in der
PCT/US98/14497 und der
PCT/US00/00931 beschrieben sind, getestet
werden, um seine spezifische Aktivität zu bestimmen. Die in vivo-Effektivität der PEGylierten
Proteine kann so bestimmt werden, wie es in den hierin vorgelegten
Beispielen und in der
PCT/US98/14497 und
in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Experimente können
durchgeführt
werden, um zu bestätigen,
dass das PEG-Molekül
an das Protein an der richtigen Stelle gebunden ist. Dies kann durch
chemischen oder proteolytischen Verdau des Proteins, Reinigung des
PEGylierten Peptids (welches ein hohes Molekulargewicht aufweisen
wird) durch Größenausschluss-,
Innenaustausch- oder Umkehrphasenchromatographie, gefolgt von einer
Aminosäuresequenzierung
bewerkstelligt werden. Die PEG-gekoppelte Aminosäure wird als eine Leerstelle
in dem Aminosäure-Sequenzierlauf
erscheinen.
-
Die
folgenden Konditionen wurden verwendet, um das GH-Mutein-T3C zu
PEGylieren und das PEGylierte T3C-Protein zu reinigen. Anfängliche
PEGylierungs-Reaktionsbedingungen wurden unter Anwendung von Aliquots
des rückgefalteten
T3C-Proteins, das wie in Beispiel 2 beschrieben (unter Verwendung
von Cystein als Reduktionsmittel und als Cystein-Blockierungsmittel,
um das Protein zu solubilisieren und rückzufalten) hergestellt worden
war, TCEP [Tris(2-carboxyethyl)phosphin]-HCl
als Reduktionsmittel und 5 kDa großen Cystein-reaktiven PEGs
von Shearwater Polymers (Huntsville, Alabama) bestimmt. Zwei μg große Aliquots von
gereinigtem T3C wurden mit zunehmenden Konzentrationen an TCEP bei
Raumtemperatur in 100 mM Tris, pH 8,5, in Gegenwart von verschiedenen
Mengen an überschüssigem 5-kDa-Maleimid-PEG oder 5-kDa-Vinylsulfon-PEG
inkubiert. Nach 120 Minuten wurden die Aliquots der Reaktionen sofort
mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE analysiert. Bei einem pH-Wert
von 8,5 ergab ein 5-facher molarer Überschuss an TCEP und ein 15-facher
molarer Überschuss
entweder an 5-kDa-Maleimid- oder 5-kDa-Vinylsulfon-PEG signifikante
Mengen an mono-PEGyliertem
T3C-Protein nach zwei Stunden ohne nachweisbares Di- oder Tri-PEGyliertes
Protein. Das T3C-Mutein musste partiell durch die Behandlung mit
einem Reduktionsmittel wie TCEP reduziert werden, um es zu PEGylieren.
Wildtyp-GH PEGylierte unter identischen partiellen Reduktionsbedingungen
nicht, was anzeigte, dass der PEG-Rest an den in das Mutein einge führten Cysteinrest
gebunden war. Diese Bedingungen wurden verwendet, um die PEGylierungsreaktion
zur Reinigung und Evaluierung der biologischen Aktivität einer
Maßstabsvergrößerung zu
unterziehen. Es wurde eine größere PEGylierungsreaktion (300 μg) 2 Stunden
lang bei Raumtemperatur durchgeführt,
und zwar unter Anwendung eines 5-fachen Überschusses an TCEP und eines
15-fachen Überschusses
an 10 kDa großem
Maleimid-PEG. Am Ende der Reaktionszeit wurde die PEGylierungsmischung
mit eiskaltem 20 mM Tris, 15% Glyzerol, pH 8,0, 2 X verdünnt und
sofort auf eine Q-Sepharose-Säule
(1 ml, HiTrap) geladen. PEGyliertes T3C wurde von der Säule eluiert, indem
ein 20 ml großer
Gradient von 0-0,2 M NaCl in 20 mM Tris, 15% Glyzerol, pH 8, laufen
gelassen wurden. Die Anwesenheit des PEG-Restes senkte die Affinität des Proteins
für das
Harz, wodurch es ermöglicht
wurde, dass das PEGylierte Protein von dem nicht-PEGylierten Protein
getrennt wurde. Fraktionen, die mit mono-PEGyliertem T3C (ein einzelnes
PEG-Molekül,
angeheftet an dem T3C-Monomer) angereichert war, wurden mittels
SDS-PAGE identifiziert, vereinigt und eingefroren. Das mono-PEGylierte
T3C-Protein eluierte bei etwa 80 mM NaCl, und sein apparentes Molekulargewicht
gemäß SDS-PAGE
betrug etwa 30 kDa.
-
10K-PEG-T3C,
20K-PEG-T3C und 40K-PEG-T3C wurden ebenfalls durch das oben beschriebene Verfahren
hergestellt. Die Bioaktivität
der gereinigten PEG-T3C-Proteine wurde in dem Zellproliferations-Assay,
das in den Beispielen 1 und 2 und der
PCT/US98/14497 und der
PCT/US00/00931 beschrieben ist, gemessen,
um deren spezifische Aktivität
zu bestimmen. Die PEG-T3C-Proteine stimulierten die Proliferation
von GH-R4-Zellen ähnlich
zu Wildtyp-GH und nicht-PEGyliertem T3C-Protein. Der EC
50-Wert
für das 5K-PEG-T3C-Protein
betrug 1,2 ng/ml, der EC
50-Wert für das 10K-PEG-T3C
betrug 1,2 ng/ml, und der EC
50-Wert für das 20K-PEG-T3C betrug 3-4 ng/ml.
Der EC
50-Wert für das 40K-PEG-T3C kann unter
Verwendung des Zellproliferations-Assays, das in den Beispielen
1 und 2 und der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist, bestimmt werden. Die in vivo-Effektivität von PEG-T3C und anderen PEGyliertem
GH-Cysteinmuteinen kann so bestimmt werden, wie es in der
PCT/US98/14497 und der
PCT/US00/00931 und dem Beispiel
4 beschrieben wird.
-
Andere
Cystein-Mutanten von GH, welche gemäß den oben skizzierten Prozeduren
PEGyliert und gereinigt wurden, schließen P2C, P5C, S132C, P133C
und R134C ein. Die biologischen Aktivitäten dieser Muteine, welche
mit 20-kDa-PEG-Resten modifiziert wurden, wurden unter Anwendung
des Zellproliferations-Assays, das in den Beispielen 1 und 2 und
der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist, gemessen. Die festgestellten EC
50-Werte für diese
PEGylierten Muteine lagen im Bereich von 1,7 ng/ml bis 6,0 ng/ml.
Diese Werte sind ähnlich
zu, jedoch etwas höher
als die festgestellten EC
50-Werte für Kontrollassays mit
Wildtyp-GH, welche parallel durchgeführt wurden. Die EC
50-Werte
für diese
Kontrollen mit Wildtyp-GH lagen im Bereich von 0,6 ng/ml bis 1,2
ng/ml.
-
Beispiel 4
-
Das PEGT3C-Wachstumshormon stimuliert
das somatische Wachstum in Ratten mit Wachstumshormonmangel
-
- A. Die Fähigkeit
von PEG-T3C, das somatische Wachstum zu stimulieren, wurde in hypophysektomierten (HYPOX)
Ratten bestimmt, welche aufgrund der Entfernung ihrer Hypophysen
nicht in der Lage sind, das Wachstumshormon zu synthetisieren. Männliche
HYPDX-Sprague-Dawley-Ratten
wurden von einem kommerziellen Hersteller gekauft, und sie wogen
etwa 90 g. Die Ratten wurden 13 Tage lang akklimatisiert. Tiere,
welche mehr als 4 g während
der Akklimatisierung zunahmen, wurden aus der Studie ausgeschlossen. Körpergewichtsmessungen
wurden zur selben Zeit an jedem Tag vorgenommen (9:30 am Vormittag).
Ratten wurden bezüglich
des Gewichtes auf die verschiedenen Testgruppen randomisiert. Es
gab 5 Ratten pro Gruppe, außer
für die
Gruppe, welche jeden Tag Dosen von 20kDa-PEG-T3C erhielten, in welcher
sich nur vier Ratten befanden. Die Ratten wurden täglich gewogen,
und es wurden ihnen täglich
oder jeden zweiten Tag subkutane Injektionen an Placebo (phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
(PBS), welche 200 μg/ml
Rattenserumalbumin (Sigma Chemical Company) enthielt), einem kommerziellen
rekombinanten humanen Wachstumshormon, Nutropin®, oder
verschiedene Dosen an 20kDa-PEG-T3C, das wie im Beispiel 3 beschrieben
hergestellt worden war, gegeben. Alle Proteinlösungen wurden in PBS, das 200 μg/ml Rattenserumalbumin
enthielt, hergestellt. Die Tiere wurden während 9 aufeinanderfolgenden
Tagen behandelt. Am Tag 10 wurden die Tiere getötet, und ihre Tibien wurden
geerntet. Die Tibien wurden in 10%igem neutral gepufferten Formalin
fixiert. Die fixierten Tibien wurden in 5% Ameisensäure decalcifiziert
und am proximalen Ende in der Frontalebene gespalten. Die Tibien
wurden für
eine Paraffin-Einbettung prozessiert und zu 8 Mikrometer in Schnitte
aufgeteilt und mit Toluidinblau angefärbt. Die Breite der tibialen
Physe wurde an der linken Tibia (5 Messungen pro Tibia) gemessen.
Die kumulative Körpergewichtszunahme
und die tibialen Epiphysenmessungen für die unterschiedlichen Testgruppen
sind in der Tabelle 2 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass 20-kDa-PEG-T3C
die Körpergewichtszunahme
und das Knochenwachstum in Ratten mit Wachstumshormonmangel stimuliert.
-
Tabelle 2 Wirkungen der täglichen oder jeden zweiten
Tag vorgenommenen Verabreichung von Placebo, Nutropin oder 20-kDa-PEG-T3C
auf die Körpergewichtszunahme
und die tibiale Epiphysenbreite in hypophysektomierten Ratten
Verbindung | Dosis | Injektionshäufigkeit | Kumulative
Körpergewichtszunahme
(Gramm) | Tibiale
Epiphysenbreite (Durchschnitt +/- Standardabweichung (um) |
Placebo | - | Jeden
Tag | -1,0
+/- 0,707 | 206,8
+/- 9,2 |
Nutropin | 10 μg/Injektion | Jeden
Tag | 11,2
+/- 0,97a | 348,8
+/- 8,6a |
20-kDa-PEG-T3C | 10 μg/Injektion | Jeden
Tag | 14,3
+/- 0,75a | 333,0
+/- 9,8a |
Placebo | - | Jeden
zweiten Tag | 0,6
+/- 1,03 | 204,4
+/- 8,6 |
Nutropin | 10 μg/Injektion | Jeden
zweiten Tag | 8,6
+/- 1,12b | 298,8
+/- 10,1b |
20-kDa-PEG-T3C | 10 μg/Injektion | Jeden
zweiten Tag | 15,4
+/- 0,68 ba,c | 357,2
+/- 7,7b |
20-kDa-PEG-T3C | 2 μg/Injektion | Jeden
zweiten Tag | 5,6
+/- 0,51b | 274,8
+/- 9,0b |
20-kDa-PEG-T3C | 0,4 μg/Injektion | Jeden
zweiten Tag | -0,2
+/- 0,66 | 225,2
+/- 10,0b |
- a p < 0,05 gegenüber der
täglichen
Verabreichung von Placebo unter Anwendung eines zweischwänzigen T-Tests
- b p < 0,05
gegenüber
der jeden zweiten Tag vorgenommenen Placeboverabreichung unter Anwendung
eines zweischwänzigen
T-Tests
- c p < 0,05
gegenüber
einer jeden zweiten Tag vorgenommenen Nutropinverabreichung unter
Verwendung eines zweischwänzigen
T-Tests
-
- B. Ein zweites Experiment wurde so durchgeführt, wie
es für
das Beispiel 4.A. beschrieben wurde, außer dass die Testverbindungen
durch täglich
vorgenommene oder jeden dritten Tag vorgenommene subkutane Injektion
verabreicht wurden. Darüber
hinaus wurde eine Dosis an mit einem 40-kDa-PEG modifizierten T3C
getestet. Männliche
HYPDX-Sprague-Dawley-Ratten wurden von einem kommerziellen Vertreiber
gekauft, und sie wogen etwa 100 g. Die Körpergewichtsmessungen wurden
zum gleichen Zeitpunkt jeden Tag durchgeführt. Ratten wurden bezüglich des
Gewichtes auf verschiedene Testgruppen randomisiert. Es gab 5 Ratten
pro Gruppe, außer
für die
Testgruppe, welche 40-kDa-PEG-T3C erhielt. Ratten wurden täglich gewogen,
und es wurden ihnen täglich
oder jeden dritten Tag subkutane Injektionen an Placebo (Phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
(PBS), die 200 μg/ml
Rattenserumalbumin (Sigma Chemical Company) enthielt), an einem
kommerziellen rekombinanten humanen Wachstumshormon, Nutropin®,
und an verschiedenen Dosen von 20-kDa-PEG-T3C oder 40-kDa-PEG-T3C
verabreicht. Die PEG-T3C-Proteine wurden so hergestellt, wie es
im Beispiel 3 beschrieben wurde. Alle Proteinlösungen wurden in PBS hergestellt,
welches 200 μg/ml
Rattenserumalbumin enthielt. Tiere wurden 9 aufeinanderfolgende
Tage lang behandelt. Am zehnten Tag wurden die Tiere geopfert, und
ihre Tibien wurden geerntet und für eine Herstellung von Schnitten
so präpariert,
wie es im Beispiel 4.A. beschrieben ist. Die kumulative Körpergewichtszunahme und
die Tibia-Epiphyse breiten für
die unterschiedlichen Testgruppen sind in der Tabelle 3 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass 20-kDa-PEG-T3C und 40-kDa-PEG-T3C die
Körpergewichtszunahme
und das Knochenwachstum in Ratten mit Mangel an Wachstumshormon
stimulieren.
-
Tabelle 3 Wirkung der täglichen oder jeden dritten
Tag gegebenen Verabreichung von Placebo, Nutropin, 20kDa-PEGT3C
oder 40kDa-PEGT3C auf die Körpergewichtszunahme
und die tibialen Epiphysenbreiten in hypophysektomierten Ratten
Verbindung | Dosis | Injektionshäufigkeit | Kumulative
Körpergewichtszunehme
(Gramm) | Tibiale
Epiphysenbreite (Durchschnitt +/- Standardabweichung (μm) |
Placebo | - | Jeden
Tag | 0,8
+/- 0,685 | 223
+/- 15,1 |
Nutropin | 30 μg/Injektion | Jeden
Tag | 21,3
+/- 1,432 | 408,4
+/- 14,2 |
Nutropin | 10 μg/Injektion | Jeden
Tag | 16,2
+/- 1,232 | 399,6
+/- 15,6 |
20-kDa-PEG-T3C | 10 μg/Injektion | Jeden
Tag | 18,6
+/- 2,215 | 384,4
+/- 13,0 |
Placebo | - | Jeden
dritten Tag | 1,5
+/- 1,370 | 231,6
+/- 17,4 |
Nutropin | 30 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 6,8
+/- 1,385 | 315,2
+/- 15,6 |
Nutropin | 10 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 8,0
+/- 1,614 | 284,0
+/- 6,9 |
20-kDa-PEG-T3C | 30 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 17,5
+/- 1,162 | 428,4
+/- 18,3 |
20-kDa-PEG-T3C | 10 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 12,3
+/- 0,792 | 329,2
+/- 15,6 |
20-kDa-PEG-T3C | 2 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 8,0
+/- 1,379 | 263,2
+/- 7,1 |
40-kDa-PEG-T3D | 10 μg/Injektion | Jeden
dritten Tag | 17,2
+/- 0,868 | 360,5
+/- 21,9 |
-
Beispiel 5
-
Rückfaltung
und Reinigung von IFN-α2-Cysteinmuteinen
-
Verfahren
zum Exprimieren, Reinigen und Bestimmen der biologischen in vitro-
und in vivo-Aktivität von rekombinantem
humanem Alpha-Interferon 2 (IFN-α2)
und IFN-α2-Cysteinmuteinen
sind in der
PCT/US00/00931 beschrieben.
Verfahren zum Konstruieren von Cysteinmuteinen von IFN-α2 und bevorzugte Stellen
innerhalb des IFN-α2-Proteins
für die
Orte von hinzugefügten
Cysteinresten sind ebenfalls in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben.
Die folgenden Muteine wurden in E. coli unter Anwendung dieser Verfahren
konstruiert: C1S, Q5C, 43C44, N45C, Q46C, F47C, Q48C, A50C, D77C,
C98S, Q101C, T106C, E107C, T108C, S163C, E165C, *166C, D2C, L3C,
T6C, S8C, T52C, G102C, V103C, G104C, V105C, P109C, L110C, M111C,
S160C, L161C, R162C und K164C. Ein bevorzugtes Verfahren zum Exprimieren
von IFN-α2
in E. coli ist es, das Protein in das Periplasma unter Verwendung
der STII-Leader-Sequenz zu sezernieren. Eine Fraktion des sezernierten
IFN-α2 ist
löslich
und kann mittels Säulenchromatographie
gereinigt werden, wie es in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Bestimmte Cysteinmuteine von IFN-α2 bleiben unlöslich, wenn
sie in das E. coli- Periplasma
unter Verwendung der STII-Leader-Sequenz sezerniert werden. Die
SDS-PAGE-Analyse
der osmotischen Schocküberstände der
Muteine zeigten meistens, dass sie verringerte (im Vergleich zum
Wildtyp) Spiegel der 19 kDa rIFN-α2-Bande
aufweisen. Die SDS-PAGE-Analysen
von Ganz-Zelllysaten und des unlöslichen
Materials von den osmotischen Schocks enthüllten, dass diese Muteine in
relativ hohen Spiegeln exprimiert wurden, sich jedoch hauptsächlich in
einer unlöslichen
Form angenommenermaßen
im Periplasma akkumulierten. Diese Proteine wanderten zusammen mit
Wildtyp-rIFN-α2-Standards unter
reduzierenden Bedingungen, was anzeigte, dass der STII-Leader entfernt
worden war. Qualitative Bestimmungen von relativen Expressionsspiegeln
der Muteine sind in der Tabelle 4 zusammengefasst. Prozeduren zur
Rückfaltung
von unlöslichen,
sezernierten IFN-α2-Proteinen
sind bisher nicht beschrieben worden. Das folgende Protokoll (hierin
als "Protokoll P" bezeichnet) wurde
entwickelt, um IFN-α2-Cysteinmuteine
in einer biologisch aktiven Form zu exprimieren und rückzufalten.
-
Zur
Expression von IFN-α2-Cysteinmuteinen
und IFN-α2
wurden üblicherweise
eine 325 ml große
Kultur in einem 2 Liter großen
Schüttelkolben
oder eine 500 ml große
Kultur in einem 2 Liter großen
Schüttelkolben
mit Prallwänden
bei 37°C
in einem gyrotorischen Schüttelwasserbad
bei ~170-220 U/min wachsen gelassen. Kulturen wurden wachsen gelassen,
induziert, geerntet und einem osmotischen Schock unterzogen, wie es
in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist. Resultierende Überstände und
Pellets wurden sofort verarbeitet oder bei -80°C gelagert.
-
IFN-α2 Cysteinmuteine,
welche als unlösliche
Proteine in den osmotischen Schockpellets gewonnen worden waren,
wurden denaturiert, reduziert und zu ihren korrekten Konformationen
unter Anwendung der folgenden Rückfaltungsprozedur
rückgefaltet.
Das Pellet aus dem osmotischen Schocklysat wurde zuerst mit B-PER
TM-Bakterienprotein-Extraktionsreagens behandelt,
wie es von dem Hersteller (Pierce) beschrieben worden ist. B-PER
ist eine milde Detergensmischung, welche die E. coli-Membranen aufbricht
und den cytoplasmatischen Inhalt der Zellen freisetzt. Das unlösliche Material
wurde durch Zentrifugation gewonnen, in Wasser resuspendiert und
rezentrifugiert. Das resultierende Pellet wurde in 5 ml 6 M Guanidin,
50 mM Cystein in 20 mM Tris-Base solubilisiert. Die Mischung wurde
30 Minuten lang gerührt,
bevor sie über
Nacht bei 4°C gegen
400 ml 40 mM Natriumphosphat, 150 mM NaCl, pH 8,0, dialysiert wurde.
Am nächsten
Tag wurde der pH-Wert des Rückfaltungsgemischs
auf 3,0 eingestellt, und die Mischung wurde zentrifugiert, bevor
sie auf eine S-Sepharose-Säule
geladen wurde, gefolgt von einer Cu
++-IMAC-Säule, wie
für die
Reinigung von rIFN-α2
aus dem osmotischen Schockliberstand in der
PCT/US00/00931 beschrieben. Sechs
IFN-α2-Cysteinmuteine:
Q5C, C98S, Q101C, T106C, E107C und *166C sind unter Anwendung dieser
Prozeduren rückgefaltet
und gereinigt worden. Ähnliche
Prozeduren können
angewandt werden, um unlösliches
Wildtyp-IFN-α2 rückzufalten
und zu reinigen.
-
Die
nicht-reduzierende SDS-PAGE-Analyse von gereinigten Q5C-, C98S-,
Q101C-, T106C-, E107C- und *166C-Cysteinmuteinen zeigte, dass die
Muteine vornehmlich als Monomere ge wohnen wurden, welche bei dem
erwarteten Molekulargewicht von ~19 kDa wanderten. C98S wanderte
mit einem etwas höheren
Molekulargewicht als die anderen rINF-α2-Muteine aufgrund der Abwesenheit
der nativen Cysl-Cys-98-Disulfidbindung. Einige der gereinigten
Muteine enthielten kleine Mengen an Disulfid-verknüpften rIFN-α2-Dimeren. Die
Molekulargewichte der Dimerspezies betrug etwa 37-38 kDa.
-
Wenn
eine Vielzahl von Cysteinmuteinen von IFN-α2 verarbeitet wurde, wurde festgestellt,
dass bestimmte Cysteinmuteine anscheinend sowohl in den löslichen
als auch unlöslichen
Fraktionen nach der Zelllyse vorlagen. Die Verhältnisse von löslichem
zu unlöslichem
IFN-α2-Protein
variierte von Mutante zu Mutante. Deshalb wurde eine alternative
Solubilisierung/Rückfaltungs-Prozedur (hierin
als "Protokoll II" bezeichnet), welche
einen Ganzzell-Solubilisierungsschritt beteiligte, entwickelt, um
die Rückgewinnung
der IFN-α2-Cysteinmuteine
zu erhöhen.
Es wurde eine Modifizierung der Kulturverfahren gefunden, um die
Effizienz der Prozessierung der STII-Leadersequenz zu verbessern, und sie
wurde angewandt, um IFN-α2-Cysteinmuteine
für die
Rückfaltung
und Reinigung zu exprimieren, wie unten ausführlich aufgeführt. Bei
dem modifizierten Verfahren wurden 325-400 ml große Kulturen
in LB-Medium, das 100 mM MES, pH 5,0, und 100 μg/ml Ampicillin bei 37°C enthielt,
unter kräftigem
Schütteln,
z. B. 220-250 U/min in einem New Brunswick C25KC-Umgebungsschüttler auf
eine Zelldichte von 0,5-0,7 OD bei 600 nm wachsen gelassen. Kulturen
wurden dann induziert durch Zugabe von IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid) auf
eine Endkonzentration von 0,5 mM, und nach der Induktion wurde die
Temperatur auf 28°C
gesenkt, und die Schüttlergeschwindigkeit
wurde auf 140 U/min verringert. Induzierte Kulturen wurden über Nacht
(14-18 Stunden) inkubiert und durch Zentrifugation geerntet. Zellpellets
wurden sofort verarbeitet oder bei -20°C oder -80°C bis zur Verarbeitung gelagert.
Die Zellpellets, welche von einer 325-400 ml großen induzierten Kultur herrührten, wurden
zuerst in 10 ml 8 M Guanidin, 20 mM Cystein, 20 mM Mes, 2% Tween
20, pH 3, suspendiert und so lange gemischt, bis eine homogene Suspension
vorlag. Der pH-Wert wurde dann auf einen pH-Wert von 8-9 erhöht, und
die Solubilisierungsmischung wurde 3 Stunden lang gerührt. Das
Zelllysat wurde als nächstes
auf 1:20 mit eiskaltem Renaturierungspuffer (20 mM Tris, pH, 0,3
M Guanidin, 1 M Harnstoff, 40 μm
Kupfersulfat, pH 8) verdünnt.
Die trübe Suspension
ließ man
dann 1-2 Tage lang bei 4°C
zum Absetzen stehen. Der Rückfaltungsansatz
wurde durch Zentrifugation geklärt,
gefolgt von einer pH-Einstellung auf 3 und einer zweiten Runde der
Zentrifugation. Der Überstand
wurde auf 1:4 mit kaltem Wasser verdünnt und auf eine 5 ml große S-Seph
Hi Trap geladen. Die Ionenaustauschsäule wurde mit einem 100 ml-Gradienten von 0-70%
Puffer B, wobei Puffer A 20 mM Mes, pH 5, war, und Puffer B 10%
Ethylenglykol, 500 mM NaCl, 20 mM Mes pH 5, war, eluiert. Alternativ
können
rückgefaltete
IFN-α-Cysteinmuteine
aus dem Rückfaltungsgemisch
unter Verwendung einer HIC-Säule,
wie einer Phenyl-Sepharose-Säule,
eingefangen werden. Das Rückfaltungsgemisch
wird zuerst zentrifugiert, Ammoniumsulfat wird dem Überstand
auf eine Endkonzentration von 10% hinzugesetzt, die Mischung wird
erneut zentrifugiert, und der Überstand
wird auf eine 10 ml-Phenyl-Sepharose-Säule, die
in 10% Ammoniumsulfat, 20 mM Tris, pH 8, äquilibriert wurde, geladen.
-
IFN-α-Cysteinmuteine
werden aus der Säule
unter Verwendung eines 100 ml großen linearen Gradienten aus
10% Ammoniumsulfat, 20 mM Tris pH 8 zu 30% Ethylenglykol, 20 mM
Tris, pH 8, eluiert. Der Interferon-Pool aus einer Phenyl-Sepharose-Säule kann
weiter unter Verwendung einer Kupfer-Chelatisierungs-Säule, S-Sepharose-Säule oder
beidem gereinigt werden.
-
Interferon-Cysteinmuteine
können
ebenfalls unter Verwendung von anderen Reduktionsmitteln solubilisiert
und rückgefaltet
werden, welche auch als Cystein-Blockiermittel wirken. Die Substitution
von reduziertem Glutathion, Thioglykolsäure oder Cysteamin für Cystein
in den Solubilisierungs-/Rückfaltungs-Gemischen ergab
rückgefaltete
lösliche
IFN-Cysteinvarianten, welche nach den in Beispiel 7 beschriebenen
Prozeduren gereinigt und PEGyliert werden konnten. Wenn kein Reduktionsmittel
oder 20 mM DTT für
Cystein in den Solubilisierungs-/Rückfaltungs-Gemischen substituiert
wurde, waren die Ausbeuten an rückgefalteten,
löslichen IFN-Cysteinmuteinen auf
nicht nachweisbare Spiegel gesenkt, als das Rückfaltungsgemisch mittels Umkehrphasen-HPLC
analysiert wurde. Darüber
hinaus wurde kein rückgefaltetes,
lösliches
IFN-Cysteinmutein nach der S-Sepharose-Chromatographie des Rückfaltungsgemischs
gewonnen, wenn kein Reduktionsmittel oder 20 mM DTT für Cystein
in den Solubilisierungs-/Rückfaltungs-Gemischen
substituiert wurden.
-
Die
folgenden Muteine wurden in E. coli exprimiert, rückgefaltet
und unter Verwendung vom Protokoll II gereinigt: C1S, Q5C, 43C44,
N45C, F47C, Q48C, A50C, C98S, Q101C, T106C, E107C, S163C, E165C, *166C,
D2C, L3C, T6C, S8C, T52C, G102C, V103C, G104C, V105C, P109C, L110C,
M111C, S160C, L161C, R162C und K164C. Diese Rückfaltungsansätze wurden
bei einem pH-Wert von 8 oder in einigen Fällen von 7,5 durchgeführt.
-
Beispiel 6
-
Bioaktivitäten von IFN-α2-Cysteinmuteinen
-
Biologische
Aktivitäten
der gereinigten Q5C-, C98S-, Q101C-, T106C-, E107C- und *166C-IFN-α2-Cysteinmuteine,
welche unter Anwendung von Protokoll I vom Beispiel 5 gereinigt
wurden, wurden im Daudi-Wachstums-Inhibitionsassay, das in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist, gemessen. Die Proteinkonzentrationen wurden unter Verwendung
von Bradford-, oder BCA-Proteinassay-Kits (Bio-Rad Laborstories
und Pierce) bestimmt. Kommerzielles Wildtyp-rIFN-α2
und rIFN-α2,
hergestellt wie in der
PCT/US00/00931 beschrieben,
wurden parallel an den gleichen Tagen analysiert, um die zwischen
unterschiedlichen Tagen vorliegende Variabilität in den Assays zu kontrollieren.
Die Muteine inhibierten die Proliferation von Daudi-Zellen im gleichen
Ausmaß wie
Wildtyp-rIFN-α2-Kontrollproteine,
mit dem gleichen Fehler des Assays. Durchschnittliche IC
50-Werte für fünf der Muteine (Q5C, Q101C,
T106C, E107C und *166C) waren ähnlich
zu den durchschnittlichen IC
50-Werten der
Wildtyp-rIFN-α-Proteine,
die im Bereich von 15-18 pg/ml lagen. Der durchschnittliche IC
50-Wert für
das C98S-Protein belief sich auf 28 pg/ml. Diese Daten sind in der
Tabelle 4 zusammengefasst. Tabelle 4 Expression und in vitro-Bioaktivitäten von
IFN-α2-Cysteinmuteinen
IFN-α2-Protein | Mutation-Lage | Relative
Expression | Untersuchte Form | Durchschnittlicher IC50 (pg/ml) | IC50-Bereich3 (pg/ml) |
Gesamt Zellulär1 | Prozent Löslich2 |
rIFN-α24 | | | - | | 16
+/- 7 | 8-29
(n = 10) |
rIFN-α25 | | ++++ | ~33 | Löslich | 13
+/- 4 | 7-19
(n = 10) |
CIS | N-terminale Region | +/- | 0 | | | |
Q5C | N-terminale Region | ++++ | ~20 | Rückgefaltet | 17 | 15,
17, 20 |
43C44 | A-B-Loop | ++ | 0 | | | |
N45C | A-B-Loop | ++ | 0 | | | |
Q46C | A-B-Loop | +/- | 0 | | | |
F47C | A-B-Loop | ++++ | ~5 | | | |
Q48C | A-B-Loop | +/- | 0 | | | |
A50C | A-B-Loop | +/- | 0 | | | |
D77C | B-C-Loop | +/- | 0 | | | |
C98S | C-Helix7 | +++++ | ~5-10 | Rückgefaltet | 28 | 22,
30, 32 |
Q101C | C-D-Loop | +++++ | ~5-10 | Rückgefaltet | 18 | 10,
22, 23 |
T106C | C-D-Loop | +++++ | ~5-10 | Rückgefaltet | 18 | 18,
18 |
E107C | C-D-Loop | +++++ | ~5-10 | Rückgefaltet | 18 | 8,
22, 24 |
T108C | C-D-Loop | +/- | 0 | | | |
S163C | C-terminaler
Bereich | ++++ | ~33 | | | |
E165C | C-terminaler
Bereich | +++ | ~20 | | | |
*166C | C-Terminus | +++ | ~20 | Rückgefaltet | 15 | 8,
16, 20 |
- 1 Relative Akkumulation
des IFN-α2-Proteins
in Ganzzellextrakten
- 2 Anteil des IFN-α2-Proteins im osmotischen Schocküberstand,
bestimmt durch SDS-PAGE- Gele
- 3 IC50-Werte
von einzelnen Experimenten. Ein Bereich ist gezeigt, wenn N > 5 ist.
- 4 Kommerzielles Wildtyp-rIFN-α2
(Endogen, Inc.)
- 5 Wildtyp-rIFN-α2, hergestellt von Bolder BioTechnology,
Inc.
- 6 Mutation erzeugt ein freies Cystein
(C98) in der C-Helix
- 7 Mutation erzeugt ein freies Cystein
(C1) in der N-terminalen Region
-
Die
biologischen Aktivitäten
der folgenden Muteine, gereinigt unter Anwendung von Protokoll II
vom Beispiel 5, wurden in dem Daudi-Wachstumsinhibitionsassay gemessen,
welches in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist: C1S, D2C, L3C, S8C, N45C, F47C, C98S, V103C, V105C, E107C,
M111C, R162C, S163C, K164C, E165C und *166C. Die beobachteten IC
50-Werte sind in der Tabelle 5 zusammen mit
den IC
50-Werten für in den gleichen Experimenten
verwendete Wildtyp-rIFN-α-Protein-Kontrollen
aufgelistet. Tabelle 5 In vitro-Bioaktivitäten von durch das Protokoll
II gereinigten IFN-α2-Cysteinmuteinen,
mit und ohne PEGylierung
IFN-α2-Mutante | Lage
der Mutation | IC50' (pg/ml) | IC50 (pg/ml), 20K-PEG-Proteins1 |
rIFN-α22 | - | 15
bis 55 | |
rIFN-α23 | - | 16
bis 109 | - |
CIS4 | N-terminale
Region | 120,
130 | 100,
160 |
D2C | N-terminale
Region | 39 | 300 |
L3C | N-terminale
Region | 24,
75 | 105,
270 |
S8C | N-terminale
Region | 37 | 220 |
N45C | A-B-Loop | 52 | 104 |
F47C | A-B-Loop | 66,
56, 58 | 120,
72, 240 |
C98S5 | C-Helix | 105,
110, 100 | 500,
720, 900 |
G104C | C-D-Loop | 110 | 600 |
V105C | C-D-Loop | 38 | 33 |
E107C | C-D-Loop | 90,
98, 110 | 160,
220, 180 |
M111C | C-D-Loop | 40 | 190 |
R162C | C-terminale
Region | 600 | 4000 |
S163C | C-terminale
Region | 70,
50, 88 | 310,
125, 360 |
K164C | C-ter | 100 | 600 |
E165C | C-ter | 43,
60, 51 | 160,
220, 300 |
*166C | C-Terminus | 48,
78, 96 | 120,
300 |
- 1 IC50-Werte
von einzelnen Experimenten. Ein Bereich ist gezeigt, wenn N > 5 ist.
- 2 Kommerzielles rIFN-α2 vom Wildtyp
- 3 rIFN-α2 vom Wildtyp, hergestellt von
Bolder BioTechnology, Inc.
- 4 Mutation erzeugt ein freies Cystein
(C98) in der C-Helix
- 5 Mutation erzeugt ein freies Cystein
(CI) in der N-terminalen Region
-
Beispiel 7
-
PEGylierung von IFN-α2-Cysteinmuteinen
-
Die
gereinigten IFN-α2-Cysteinmuteine
können
unter Verwendung der Prozeduren, die im Beispiel 3 und der
PCT/US98/14497 und der
PCT/US00/00931 beschrieben
sind, PEGyliert werden. Ein PEGylierungsexperiment im kleinen Maßstab wurde
mit zwei der gereinigten rIFN-α2-Cysteinmuteine durchgeführt, um
Bedingungen zu identifizieren, welchen es den Proteinen erlauben,
an dem freien Cysteinrest monoPEGyliert zu werden. Eine Überreduktion
der Proteine wurde durch nicht-reduzierende SDS-PAGE überwacht,
wobei man auf eine Verschiebung zu einem höheren als dem erwarteten apparenten
Molekulargewicht als Ergebnis der Proteinentfaltung achtete, oder
auf das Auftreten von multiplen PEGylierten Spezien, die als Ergebnis
der Reduktion von nativen Disulfiden erzeugt wurden. Ein-μg-Aliquots
von gereinigtem Wildtyp und rIFN-α2-Muteinen T106C
und E107C wurden 1 Stunde lang mit einem 10-fach molaren Überschuss
an TCEP und einem 20-fachen molaren Überschuss an 5-kDA-Maleimid-PEG
bei einem pH-Wert von 8,5 bei Raumtemperatur inkubiert. Nach 60
Minuten wurden die Reaktionen angehalten und sofort mittels nicht-reduzierender
SDS-PAGE analysiert. Beide Muteine ergaben unter diesen Bedingungen
monoPEGyliertes Protein, basierend auf der SDS-PAGE-Analyse der
Reaktionsmischungen. Die apparenten Molekulargewichte der monoPEGylierten
Proteine betrugen etwa 28 kDa mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE.
Wildtyp-rIFN-α2
zeigte keine nachweisbare PEGylierung unter diesen Bedingungen.
Kontrollexperimente zeigten an, dass die T106C- und E107C-Cysteinmuteine
partiell mit einem Reduktionsmittel wie TCEP reduziert werden mussten,
um PEGyliert zu werden. Diese Daten zeigen an, dass das PEG-Molekül an den
Cysteinrest gebunden ist, der in das T106C- und E107C-Protein eingeführt wurde.
-
Größere Mengen
der IFN-α2-Cysteinmuteine
können
mit Cystein-reaktiven PEGs von verschiedenen Größen modifiziert und gereinigt
werden, um ausreichend Material für Bioaktivitätsmessungen
zu erhalten. Zur Reinigung der PEGylierten Proteine sollten die
größeren PEGylierungsreaktionen
wie oben beschrieben 1 Stunde lang bei Raumtemperatur durchgeführt werden,
10 × mit
20 mM MES, pH 5,0, verdünnt
werden, auf einen pH-Wert von 3,0 eingestellt werden und dann schnell
auf eine S-Sepharose-Säule
unter Bedingungen aufgebracht werden, die jenen ähnlich sind, die für die anfängliche
Reinigung der rIFN-α2-Muteine
beschrieben wurden. Die Anwesenheit des PEG-Restes vermindert die
Affinität
des Proteins für
das Harz, wodurch es dem PEGylierten Protein ermöglicht wird, von dem nicht-PEGylierten
Protein abgetrennt zu werden. Das Chromatogramm von der S-Sepharose-Säule sollte
zwei Hauptproteinpeaks zeigen. Der früh eluierende Hauptpeak (Flution
bei einer NaCl-Konzentration von weniger als 230 mM) sollte das
mono-PEGylierte IFN-α-Protein
sein, was durch nicht-reduzierende SDS-PAGE-Analyse bestätigt werden
kann. Das apparente Molekulargewicht von monoPEGyliertem IFN-α2, welches
mit einem 5 kDa großen
Cystein-reaktiven PEG modifiziert worden ist, ist gemäß SDS-PAGE etwa 28 kDa.
Der später
eluierende Hauptpeak (Flution bei etwa 230 mM NaCl) sollte das nicht
umgesetzte IFN-α2-Protein
sein. Fraktionen von den früh
eluierenden Peaks, die vornehmlich PEG-IFN-α2 enthielten, können gepoolt
und für
Bioaktivitätsmessungen
verwendet werden. Die biologische Aktivität der gereinigten PEG-IFN-α2-Proteine
kann in dem Daudi-Zell-Assay,
das in der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist, gemessen werden. Die Konzentrationen der Proteine können unter
Verwendung eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays bestimmt werden.
Die biologischen in vivo-Aktivitäten
der PEGylierten IFN-α2-Cysteinmuteine
können
so bestimmt werden, wie es in der
PCT/US98/14497 und
der
PCT/US00/00931 beschrieben
ist.
-
Zur
PEGylierung des Q5C-Muteins wurde das gereinigte Protein auf 100 μg/ml Protein
mit 100 mM Tris, pH 8, verdünnt.
Ein 15-facher Überschuss
an 5-kDa-Maleimid-PEG wird hinzugesetzt, gefolgt von einem 10-15-fachen
molaren Überschuss
an TCEP. EDTA wurde ebenfalls hinzugesetzt (0,5 mM Endkonzentration), um
die Disulfidbildung zu inhibieren, sobald das Protein teilweise
reduziert wurde. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 2 Stunden
lang gehalten. Ein alternatives Verfahren, welches ebenfalls eine
gute PEGylierungseffizienz ergab, involvierte die wiederholte Zugabe
der PEG- und TCEP-Reagenzien. Wir haben herausgefunden, dass 3 Runden
der Zugabe von 10 × molarem Überschuss
an PEG-Reagenz und 10 × molarem Überschuss
an TCEP über
einen Zeitraum von 2 Stunden zu mehr als 80%iger PEGylierungseffizienz
führte.
-
Diese
letztere Prozedur der wiederholten Zugaben der PEG- und TCEP-Reagenzien
war erfolgreich, um Q5C herzustellen, das mit 10-kDa-, 20-kDa- und
40-kDa-PEGs modifziert war. Die PEGylierten Proteine wurden von
nicht ungesetztem Q5C-Ausgangsmaterial und PEGylierungsreagenzien
durch Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung des in Beispiel
5 beschriebenen S-Sepharose-Protokolls getrennt. Alternative Verfahren,
wie andere Ionenaustauscher (Q, DEAE, CM), HIC-Harze (Phenyl, Butyl),
Affinitätssäulen, Größenausschlusssäulen oder
Chelatisierungsharze, können
zur Anwendung kommen, um das PEGylierte Protein zu reinigen.
-
Die
biologische Aktivität
der gereinigten 10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-PEG-Q5C-Proteine wurden
im Daudi-Zell-Assay, das in der
PCT/US00/00931 beschrieben
wurde, gemessen. Die Konzentrationen der Proteine wurden unter Verwendung
eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays
bestimmt. Durchschnittliche IC
50-Werte für die 10-kDa-PEG-Q5C,
20-kDa-PEG-Q5C und 40-kDa-PEG-Q5C-Proteine wurden als 70 pg/ml (N
= 2 Assays), 100 pg/ml (N = 8 Assays) bzw. 108 pg/ml (N = 8 Assays)
bestimmt.
-
Beispiel 8
-
Klonierung, Expression und Reinigung von
Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S)
-
A. Klonierung von G-CSF codierenden DNA-Sequenzen.
-
Eine
G-CSF-codierende cDNA wurde durch PCR aus Gesamt-RNA amplifiziert,
welche aus der humanen Blasenkarzinom-Zelllinie 5637 (American Type Culture
Collection) isoliert worden war. Die Zellen wurden in RPMI-1640-Medium
wachsen gelassen, welches mit 10% FBS, 50 Units/ml Penicillin und
50 μg/ml
Streptomycin ergänzt
worden war. RNA wurde aus den Zellen unter Verwendung eines RNeasy-Mini-RNA-Isolierungs-Kits,
welches von Qiagen, Inc. (Santa Clarita, CA) erworben wurde, unter
Befolgung der Anweisungen des Herstellers isoliert. Erststrang-Synthese
von einzelsträngiger
cDNA wurde durchgeführt
unter Verwendung eines "1st
Strand cDNA Synthesis"-Kits für RT-PCR
(AMV) von Boehringer Mannheim Corp., und statistische Hexamere wurden
als der Primer verwendet. Anschließende PCR-Reaktionen unter
Verwendung der Produkte der Erststrang-Synthese als Matrize wurden
mit Vorwärts-Primer
BB91 (5> CGCAAGCTTGCCACCATGGCTGGACC
TGCCACCCAG >3; SEQ
ID Nr. 1) und Rückwärts-Primer
BB92 (5> CGCGGATCCTCCGGAGGGCTGGGCAAGGT
GGCGTAG >3; SEQ ID
Nr. 2) durchgeführt.
Der Primer BB91 annealt an das 5'-Ende
der codierenden Sequenz für
das G-CSF-Sekretionssignal, und der Rückwärts-Primer BB92 annealt an
das 3'-Ende der
G-CSF codierenden Sequenz. Das resultierende ~640 bp große PCR-Produkt
wurde mit Hind III und Bam HI verdaut, über ein Gel gereinigt und in
den Vektor pCDNA3.1(+) kloniert, welcher mit Hind III und Bam HI
verdaut, mit alkalischer Phosphatase behandelt und über ein
Gel gereinigt worden war. Ein Klon mit der korrekten DNA-Sequenz
(Souza et al., 1986; Nagata et al., 1986a,b) wurde als pCDNA3.1(+)::G-CSFfus
oder pBBT165 bezeichnet.
-
PCR
wurde angewandt, um diesen G-CSF-Klon für periplasmatische und cytoplasmatische
Expression von Wildtyp-G-CSF (Wildtyp) und einer Variante, in der
das natürlich
vorkommende freie Cystein an Position 17 durch Serin ersetzt war
(C175), in E. coli zu modifizieren. Das Wildtyp-G-CSF-Protein enthält 5 Cysteine,
von denen zwei an kritischen Disulfidbindungen teilnehmen, und ein
freies Cystein (C17), welches teilweise verborgen bzw. versenkt
ist und nicht für
die Aktivität
benötigt
wird (Ishikawa et al., 1992, Kuga et al., 1989, Lu et al., 1992,
Wingfield et al., 1988). Um mögliche
Schwierigkeiten, verursacht von dem ungepaarten Cystein, zu vermeiden,
konstruierten wir eine Variante, welche die Cys-nach-Ser-Substitution
an Position 17 enthält (C17S),
als unser Plattform-Molekül.
Alle nachfolgenden Cysteinmuteine wurden mit Vorhandensein der C175-Substitution
hergestellt. G-CSF(C17S) besitzt berichteterweise eine identische
biologische Aktivität
zu Wildtyp-G-CSF (Ishikawa et al., 1992, Lu et al., 1992).
-
Sezerniertes
G-CSF enthält
kein hinzugefügtes
N-terminales Methionin und besitzt eine identische Aminosäuresequenz
zu natürlich
vorkommendem G-CSF (Souza et al., 1986). Um eine sezernierte Form
von G-CSF zu exprimieren, wurde PCR eingesetzt, um die Leadersequenz
des hitzestabilen Enterotoxin (STII)-Gens von E. coli (Picken et
al., 1983) an die codierende Sequenz für reifes G-CSF zu fusionieren,
und ein TAA-Stopcodon wurde nachfolgend an den carboxyterminalen
Rest P174 angefügt.
Zur gleichen Zeit wurde auch der aminoterminale Bereich der G-CSF
codierenden Sequenz modifiziert. Codons für Proline an den Positionen
2, 5 und 10 wurden alle zu CCG geändert, und eine Xho I-Restriktionsstelle
wurde eingeführt
durch Ändern
des L18-Codons von TTA zu CTC, um anschließende Mutageneseverfahrensweisen
zu erleichtern.
-
Diese
Konstruktionen wurden parallel für
die Wildtyp- und C17S-Gene durchgeführt und setzten drei aufeinander
folgende PCR-Reaktionen ein. Für
das C17S-Konstrukt verwendete die erste Reaktion den Vorwärts-Primer
BB116
(5> GGCCCGGCCAGCTCCCTGCCGCAGAGCTTCCTGCTGAAGAGCCTCGAG
CAAGTGCGTAAGATCCAG >3;
SEQ ID Nr. 3) und den Rückwärts-Primer
BB114 (5> CGCGAATTCTTAGGGCTGGGCAAGGTGGCG >3; SEQ ID Nr. 4) und
die klonierte G-CSF-cDNA
als Matrize. BB116 lagert sich an das 5'-Ende der codierenden Sequenz von reifem
G-CSF an und führt die
oben erwähnten
Codon-Änderungen
bei P2, P5, P10 und L18 ein, welche die codierten Aminosäuren nicht ändern. Er
führt des
Weiteren die C17S-Mutation (TGC =>AGC) ein
und ändert
das Leucin-Codon an Position 15 zum bevorzugten CTG-Triplet. BB114
annealt an das 3'-Ende (18
bp) der G-CSF-codierenden Sequenz und führt ein TAA-Translations-Stopcodon unmittelbar
anschließend an
den carboxyterminalen Rest P174 ein. BB114 enthält auch eine Eco RI-Stelle
zu Klonierungszwecken. Für das
Wildtyp-Konstrukt verwendete die erste Reaktion den Vorwärts-Primer
BB117 (5> GGCCCGGCCAGCTCCCTGCCGCAGAGC
TTCCTGCTTAAGTGCCTCGAGCAAGTGCGTAAGATCCAG >3; SEQ ID Nr. 5) und den Rückwärts-Primer
BB114 (obige Sequenz) mit der klonierten G-CSF-cDNA als Matrize.
BB117 ist identisch zu BB116 mit zwei Ausnahmen; das natürlich vorkommende
C17-Codon, TGC, ist vorhanden, und das verwendete L15-Codon ist
CTT. Dieses CTT erzeugt eine Afl II-Restriktionsstelle, um ein rasches und
zweckmäßiges Verfahren
zum Unterscheiden von Wildtyp-C17-Klonen von der C17S-Variante bereitzustellen.
Die C17S-Klone tragen das CTG-Codon an der Position 15, und ihnen
fehlt daher die Afl II-Restriktionsstelle. Das ~530 bp große PCR-Produkt aus jeder
dieser Reaktionen wurde über
ein Gel gereinigt und als Matrize für die zweite PCR-Reaktion verwendet.
-
Für die zweite
Reaktion wurde jedes der ~530 bp großen, gel-gereinigten Produkte
mit dem Vorwärts-Primer
BB115 (5> ATGTTCGTTTTCTCTATCGCTACCAACGCGTACGC
AACCCCGCTGGGCCCGGCCAGCTCCCTG >3;
SEQ ID Nr. 6) und den Rückwärts-Primer
BB114 (oben beschrieben) amplifiziert. Der 3'-Bereich (27 Nukleotide) von BB115 annealt
an das 5'-Ende der
modifizierten codierenden Sequenz von reifem G-CSF, welches sowohl
in den Wildtyp- als auch C17S-PCR-Produkten identisch ist. Das 5'-Segment (36 Nukleotide)
von BB115 codiert einen Abschnitt des STII-Leader-Peptids. Die ~550
bp großen
PCR-Produkte aus jeder dieser sekundären Reaktionen wurden über ein
Gel gereinigt und als Matrize für
die dritte und letzte Runde PCR verwendet.
-
In
der dritten Reaktion wurde jedes der ~550 bp großen gel-gereinigten Produkte
mit Vorwärts-Primer BB11 (5> CCCCCTCTAGACATATGAAGAAGAACATCGCATTCCTG
CTGGCATCTATGTTCGT TTTCTCTATCG >3;
SEQ ID Nr. 7) und Rückwärts-Primer
BB114 (oben beschrieben) amplifiziert. BB11 fügt den Rest des STII-Leader-Peptids
an und enthält
eine Nde I-Stelle, welche mit dem Initiator-ATG des STII-Leaders überlappt,
sowie eine Xba I-Stelle zu Klonierungszwecken. Die ~620 bp großen Produkte
dieser Reaktionen wurden mit Eco RI und Xba I verdaut und in ähnlich verdauten
Plasmid-Vektor pBC-SK(+) (Stratagene) zur Sequenzierung kloniert.
-
Für das Wildtypkonstrukt
wurde von einem Klon, bezeichnet als pBBT187, festgestellt, die
korrekte Sequenz für
das 620 bp große
Nde I-Eco RI-Segment, enthaltend die STII-G-CSF codierende Sequenz,
zu enthalten. Dieses Fragment wurde dann in (Nde I + Eco RI)-geschnittenen
Expressionsvektor pCYB1 (New England BioLabs) subkloniert. Das resultierende
Plasmid wurde als pBBT188 bezeichnet. Hinsichtlich des C17S-Konstrukts
wurde von keinem der drei sequenzierten Klone festgestellt, die
korrekte Sequenz zu enthalten; alle wiesen einen oder mehrere Fehler
auf. Ein Klon enthielt eine einzelne Fehlsinn-Mutation an der A10-Position
des STII-Leaders;
der Rest der Sequenz des 620 bp großen Nde I-Eco RI-Segments war
korrekt. Eine In-vitro-Rekombination
zwischen diesem Klon und Plasmid pBBT188 wurde angewandt, um ein STII-G-CSF(C17S)-Konstrukt
der korrekten Sequenz in pCYB1 zu erzeugen. pBBT188 und der C17S-Klon, enthaltend
die einzelne Fehlsinn-Mutation an der A10-Position des STII-Leaders,
wurden beide mit Bsi WI und Eco RI verdaut. Die einzige, in jedem
Plasmid vorhandene, Eco RI-Stelle ist diejenige, welche auf das
Translations-Stopcodon von G-CSF folgt. Bsi WI schneidet auch nur
einmal an einer Stelle innerhalb der codierenden Sequenz des STII-Leader-Peptids, 7 bp vom
Beginn der reifen G-CSF codierenden Sequenz entfernt. Deshalb erzeugten
wir, durch Ersetzen des ~535 bp großen Bsi WI-Eco RI-Fragments
von pBBT188 mit dem ~535 bp großen
Bsi WI-Eco RI-Fragment mit der korrekten C17S-Konstrukt-Sequenz,
ein pCYB1-Derivat,
welches die STII-G-CSF(C17S) codierende Sequenz exprimierte. Dieses
Plasmid wurde als pBBT223 bezeichnet.
-
Für die cytoplasmatische
Expression in E. coli wurden die klonierten STII-G-CSF-Wildtyp-
und STII-G-CSF(C17S)-Gene durch PCR modifiziert, um die STII-Leadersequenzen
zu eliminieren und ein Initiator-Methionin-Codon (ATG) unmittelbar
vorausgehend zum Codon der aminoterminalen Aminosäure (T1)
von reifem G-CSF hinzuzufügen.
Die hinsichtlich der Sequenz bestätigten STII-G-CSF-Wildtyp-
und STII-G-CSF(C17S)-Klone wurden mit den Primern BB166 (5> CGCCATATGACCCCGCTGGGCCCGGCCAG >3; SEQ ID Nr. 8) und
BB114 (oben beschrieben) amplifiziert. BB166 annealt an das 5'-Ende der codierenden Sequenz
von reifem G-CSF
und codiert ein Initiator-Methionin, welches der ersten Aminosäure von
reifem G-CSF vorangeht. Eine Nde I-Stelle, welche mit dem ATG überlappt,
wurde für
Klonierungszwecke eingeschlossen. Die ~540 bp großen Produkte
dieser PCR-Reaktionen wurden mit Nde I plus Aat II, welches ~400 bp
stromabwärts
der Nde I-Stelle schneidet, verdaut. Diese ~400 bp großen Fragmente
wurden über
ein Gel gereinigt und in pBBT187, das oben beschriebene pBC-SK(+)::STII-G-CSF-Konstrukt,
welches mit Nde I plus Aat II geschnitten, mit alkalischer Phosphatase
behandelt und über
ein Gel gereinigt worden war, kloniert. Ein Met-G-CSF-Wildtyp- und
ein Met-G-CSF(C17S)-Klon
wurden sequenziert, und von beiden wurde festgestellt, die korrekten
Sequenzen zu enthalten. Diese Met-G-CSF-Wildtyp- und Met-G-CSF(C17S)-Gene
wurden als Nde I-Eco
RI-Fragmente in Nde I-Eco RI-geschnittenen Expressionsvektor pCYB1,
welcher oben beschrieben ist, subkloniert. Die resultierenden Plasmide
wurden wie folgend bezeichnet: pBBT225 = pCYB1::Met-G-CSF und pBBT226
= pCYB1::Met-G-CSF(C17S).
-
B. Expression von Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S)
in E. coli.
-
pBBT225,
welches Met-G-CSF-Wildtyp
codiert, pBBT226, welches Met-G-CSF(C17S) codiert, und der pCYB1-Stammform-Vektor
wurden in E. coli JM109 transformiert. Experimente mit diesen Stämmen führten zur
Expression der G-CSF-Proteine. Sezernierte G-CSF-, und zwar sowohl
Wildtyp- als auch C17S-Formen, werden bevorzugt, weil ihnen der
nicht-natürliche
Methionin-Rest am N-Terminus
von cytoplasmatischen exprimierten Met-G-CSF-Proteinen fehlt.
-
Für die Expression
von sezerniertem G-CSF wurden pBBT188 [pCYB1::STII-G-CSF], pBBT223 [pCYB1::STII-G-CSF(C17S)]
und der Stammform-Vektor pCYB1 in E. coli W3110 transformiert. Die
resultierenden Stämme
wurden bezeichnet als BOB130: W3110(pCYB1), BOB213: W3110(pBBTI88)
und BOB268: W3110(pBBP223). In vorbereitenden Screening-Experimenten wurden
die Stämme über Nacht
in Luria-Nährmedium
(LB-Medium), welches 100 μg/ml
Ampicillin enthielt, bei 37°C
in Rollröhrchen
wachsen gelassen. Gesättigte Übernachtkul turen
wurden auf ~0,025 O.D. bei A600 in LB, welches
100 μg/ml
Ampicillin enthielt, verdünnt
und bei 28, 37 oder 42°C
in Schüttelkolben
inkubiert. Typischerweise wurde eine 25 ml große Kultur in einem 250 ml großen Schüttelkolben
gezüchtet.
Als die Kultur-O.D.'s
~0,3-0,5 erreichten, wurde IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5
mM zugesetzt, um die Expression von G-CSF zu induzieren. Für anfängliche Experimente wurden
den Kulturen bei 0, 1, 3, 5 und ~16 Stunden nach der Induktion Proben
entnommen. Proben von induzierten und nicht-induzierten Kulturen
wurden durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) auf im
Voraus gegossenen 14%igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgelen analysiert
und mit Coomassie-Blau gefärbt.
Induzierte Kulturen sowohl von. BOB213 (Wildtyp) als auch BOB268
(C17S) zeigten eine Bande bei ungefähr 19 kDa, welche konsistent
mit dem Molekulargewicht von reifem G-CSF ist. Diese Bande wurde
nicht in nicht-induzierten Kulturen von BOB213 und BOB268 oder in
induzierten oder nicht-induzierten Kulturen von BOB130, der Nur-Vektor-Kontrolle,
nachgewiesen. Western-Blot-Analysen zeigten, dass diese ~19 kDa
große Bande
in BOB213- und BOB268-Lysaten
stark mit einem Anti-Mensch-G-CSF-Antiserum (R&D Systems) reagierte. Dieser Antikörper erkannte
nicht Proteine in nicht-induzierten Kulturen von BOB213 und BOB268
oder in induzierten oder nicht-induzierten Kulturen von BOB130,
der Nur-Vektor-Kontrolle. Diese Western-Blots zeigten auch, dass
diese ~19 kDa große
Bande mit einem kommerziellen humanen G-CSF-Standard comigrierte, welcher von
R & D Systems
erworben worden war. Dieses Ergebnis legt nahe, dass das STII-Leader-Peptid
entfernt worden ist, was konsistent damit ist, dass das Protein
in das Periplasma sezerniert worden ist. N-terminale Sequenzierungsuntersuchungen,
welche im Beispiel 10 dargestellt sind, weisen darauf hin, dass
die STII-Signalsequenz richtig prozessiert worden war.
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Die
Proben bei 16 Stunden nach der Induktion aus 28°C- und 37°C-Kulturen wurden ebenfalls
einem osmotischen Schock unterworfen, basierend auf dem Vorgehen
von Koshland und Rotstein (1980). Dieses Vorgehen zerbricht die
Außenmembran
von E. coli und setzt den Inhalt des Periplasmas in das umgebende Medium
frei. Anschließende
Zentrifugation trennt die löslichen
periplasmatischen Komponenten (zurückgewonnen im Überstand)
von cytoplasmatischen, unlöslichen
periplasmatischen und zell-assoziierten Komponenten (zurückgewonnen
im Pellet). Bei beiden Temperaturen wurde ein gewisser Teil des
synthetisierten G-CSF-Proteins, sowohl für Wildtyp, bei BOB213, als
auch C17S, bei BOB268, im Überstand
zurückgewonnen,
aber die Hauptmasse des G-CSF-Proteins blieb mit dem Pellet assoziiert.
Dies weist darauf hin, dass das Protein, obgleich es prozessiert
und in das Periplasma sezerniert worden zu sein scheint, dort hauptsächlich in
einer unlöslichen
Form angesammelt wird.
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Das
vorbereitende Screening von Expressionsbedingungen für G-CSF-Wildtyp
und die C17S-Variante zeigte,
dass beide Proteine unter einer Vielzahl von Bedingungen relativ
gut exprimiert werden. Für
eine Expression und Reinigung im großen Maßstab wurden Kulturen bei 28°C wachsen
gelassen und während
~16 Stunden induziert.
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C. Reinigung von Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S).
-
Wildtyp
und G-CSF(C17S) wurden in einem größeren Maßstab exprimiert und gereinigt,
unter Verwendung identischer Protokolle. Frische gesättigte Übernachtkulturen
von BOB213 (Wildtyp) und BOB268 (C17S) wurden bei ~0,05 OD @ A600 in LB, welches 100 μg/ml Ampicillin enthielt, angeimpft.
Typischerweise wurden 400 ml große Kulturen in einem 2 Liter
großen
Schüttelkolben
mit Prallwänden
bei 28°C
in einem gyrotorischen Schüttelwasserbad
bei 250 U/min wachsen gelassen. Als die Kulturen eine Dichte von
~0,5-0,7 OD erreichten, wurde IPTG zu einer Endkonzentration von
0,5 mM zugesetzt. Die induzierten Kulturen wurden dann über Nacht
während
~16 Stunden inkubiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugation pelletiert
und bei -80°C
eingefroren. Zellpellets wurden aufgetaut und mit 5 ml B-PERTM Bakterienprotein-Extraktionsreagenz gemäß den Protokollen
des Herstellers (Pierce) behandelt. Das unlösliche Material, welches die
Hauptmasse des G-CSF-Proteins
enthielt, wurde durch Zentrifugation rückgewonnen und in B-PER resuspendiert.
Diese Mischung wurde mit Lysozym (200 μg/ml) 10 Minuten lang behandelt,
um die Zellwände
weiter aufzubrechen, und MgCl2 (Endkonzentration
10 mM) und proteasefreie DNAse (2 μg/ml) wurden zugesetzt. Unlöslicher G-CSF
wurde durch Zentrifugation abgesammelt und mittels Resuspension
in Wasser und erneuter Zentrifugation gewaschen, um den Großteil der
solubilisierten Zelltrümmer
zu entfernen. Das resultierende Pellet, enthaltend unlöslichen
G-CSF, wurde in 20 ml 8 M Harnstoff, 25 mM Cystein in 20 mM Tris-Base
gelöst.
Diese Mischung wurde 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt und
danach in 100 ml 40 mM Natriumphosphat, 40 μM Kupfersulfat, 15% Glyzerol,
pH 8,0, verdünnt.
Dieses Rückfaltungsgemisch
wurde 2 Tage lang bei 4°C gehalten.
Der pH-Wert des Rückfaltungsgemischs
wurde dann mit verdünnter
HCl auf 4,0 eingestellt, und die Mischung wurde zentrifugiert, vor
dem Auftragen auf eine 5 ml große
S-Sepharose-Säule
(Pharmacia HiTrap), die in 40 mM Natriumphosphat pH 4,0 (Puffer
A) äquilibriert
worden war. Die gebundenen Proteine wurden mit einem linearen Salzgradienten
von 0-100% Puffer
B (500 mM NaCl, 40 mM Natriumphosphat, pH 4,0) eluiert. Wildtyp-G-CSF
und G-CSF(C17S) eluierten aus der S-Sepharose-Säule als einzelne Hauptpeaks
bei einer Salzkonzentration von ungefähr 300-325 mM NaCl. Die Säulenfraktionen
wurden durch nicht-reduzierende SDS-PAGE
analysiert. Fraktionen, welche G-CSF und keine sichtbaren Verunreinigungen
enthielten, wurden vereinigt. Die Endausbeuten an G-CSF-Wildtyp
und G-CSF(C17S), wie durch Bradford-Analyse ermittelt, beliefen
sich auf etwa 1,1 mg bzw. 3,3 mg aus 400 ml Kultur. Gereinigter
Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S) comigrierten unter reduzierenden und
nicht-reduzierenden Bedingungen der SDS-PAGE. Die apparenten Molekulargewichte
von reduziertem und nicht-reduziertem G-CSF und G-CSF(C17S) betrugen
ungefähr
19 bzw. 17 kDa.
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D. In-vitro-Bioaktivitäten von Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S).
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Ein
Zell-Proliferations-Assay
unter Verwendung der NFS60-Mauszelllinie wurde entwickelt, um die
Bioaktivitäten
von Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S) zu messen. Die NFS60-Zelllinie
wurde von Dr. J. Ihle bei der University of Tennessee Medical School,
Memphis Tennessee, erhalten. Diese Zelllinie proliferiert in Antwort
auf humanen oder Maus-G-CSF oder IL-3 (Weinstein et al., 1986).
Die Zellen wurden in RPMI 1640-Medium gehalten, welches mit 10%
FBS, 50 Units/ml Penicillin, 50 μg/ml
Streptomycin und 17-170 Units/ml Maus-IL-3 (R&D Systems) ergänzt worden war. Bio-Assays wurden in
Zellhaltungsmedium ohne IL-3 ausgeführt. Im Allgemeinen wurden
die Bio-Assays angesetzt
durch Waschen der NFS60-Zellen dreimal mit RPMI-Medium (keine Zusatzstoffe)
und Resuspendieren der Zellen bei einer Konzentration von 0,5-1 × 105/ml in Zellhaltungsmedium ohne IL-3. 50 μl (2,5-5 × 103 Zellen) der Zellsuspension wurden pro Testvertiefung
einer 96-Vertiefungs-Gewebekulturplatte mit flachem Boden aliquotiert.
Serielle Verdünnungen
der Proteinproben, welche zu testen waren, wurden in Haltungsmedium
ohne IL-3 hergestellt. Serielle Verdünnungen von rekombinantem humanem
G-CSF (exprimiert in E. coli; R&D
Systems) wurden parallel analysiert. Fünfzig μl der verdünnten Proteinproben wurden
zu den Testvertiefungen zugesetzt, und die Platten wurden bei 37°C in einem Gewebekulturinkubator
mit angefeuchtetem 5% CO2 inkubiert. Die
Proteinproben wurden in Vertiefungen in dreifacher Ausfertigung
geassayt. Nach ungefähr
48-72 Stunden wurden 20 μl "CellTiter 96 AQueous
One"-Lösung (Promega Corporation)
in jede Vertiefung zugegeben, und die Platten wurden bei 37°C in dem
Gewebekulturinkubator während
1-4 Stunden inkubiert. Die Absorption bzw. Extinktion der Vertiefungen
wurde bei 490 nm unter Verwendung eines Mikroplatten-Lesegeräts abgelesen.
Kontrollvertiefungen enthielten Medien, aber keine Zellen. Die mittleren
Absorptionswerte für
die Kontrollvertiefungen in dreifacher Ausfertigung wurden von Mittelwerten
subtrahiert, welche für
die Testvertiefungen erhalten worden waren. EC50-Werte,
die Konzentration bei halbmaximaler Stimulation, wurden für jede Probe
berechnet.
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Die
NFS60-Zeltlinie zeigt eine starke proliferative Antwort auf G-CSF,
wie verdeutlicht durch einen dosisabhängigen Anstieg der Zellzahl
und Absorptionswerte. Kommerzieller G-CSF und von uns hergestellter G-CSF
besaßen
mittlere EC50's von 19 bzw. 10 pg/ml im Bio-Assay
(Tabelle 6). Unerwarteterweise besaß G-CSF(C17S) einen mittleren
EC50 von 7 pg/ml und war reproduzierbar
1,5- bis 2-fach wirksamer als unser Wildtyp-G-CSF-Standard und ~3-fach
wirksamer als der kommerzielle Wildtyp-G-CSF-Standard im Bio-Assay (Tabelle
3). Die überlegene
Aktivität
von G-CSF(C17S) war überraschend,
weil von anderer Seite berichtet wurde, dass Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S)
identische Aktivitäten
aufweisen (Lu et al., 1992).
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Beispiel 9
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Konstruktion, Expression, Reinigung und
Bioaktivität
von G-CSF(C17S)-Cysteinmuteinen
-
A. Konstruktion von G-CSF-Cysteinmuteinen.
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Fünfzehn Mutanten-G-CSF-Gene
wurden unter Verwendung von ortsgerichteten PCR-basierenden Mutageneseverfahren konstruiert,
welche ähnlich
zu denjenigen waren, die in
PCT/US00/00931 und
Innis et al. (1990) und White (1993) beschrieben wurden. Wir konstruierten
fünf Muteine
in der aminoterminalen Region, proximal zur Helix A [*-1C (die Addition
eines Cysteinrests auf den natürlichen
Aminoterminus), T1C, L3C, A6C und S7C]; zwei Muteine im B-C-Loop
[E93C und S96C]; sechs Muteine im C-D-Loop [A129C, T133C, A136,
A139C, A141C und S142C]; und zwei Muteine in der carboxy-terminalen
Region, distal zur Helix D [Q173C und *175C (die Addition eines
Cysteinrests an den natürlichen
Carboxyterminus)]. Die G-CSF-Cysteinmuteine wurden alle im C17S-Hintergrund
konstruiert, um potenzielle Schwierigkeiten und/oder Unklarheiten
zu vermeiden, welche von dem ungepaarten Cystein verursacht werden
könnten,
das normalerweise an Position 17 in Wildtyp-G-CSF vorhanden ist.
G-CSF(C17S) besitzt
nach früheren
Berichten die volle biologische Aktivität (Ishikawa et al., 1992; Lu
et al., 1992), und in unserem E. coli-Sekretions-System stellen
wir fest, dass die Ausbeuten an gereinigtem C17S höher sind
als jene von gereinigtem Wildtyp-G-CSF. Darüber hinaus ist, im In-vitro-Assay,
unser rekombinantes C17S aktiver als Wildtyp-G-CSF, welches durch
uns hergestellt wurde, und ein zweites, in E. coli produziertes,
rekombinantes Wildtyp-G-CSF, welches von einem kommerziellen Verkäufer (R&D Systems, Inc.)
erhalten wurde.
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Das
für die
mutagenen PCR-Reaktionen verwendete Template war das Plasmid pBBT227,
in welchem das STII-G-CSF(C17S)-Gen aus pBBT223 (beschreiben im
Beispiel 8) als ein Nde I-Eco
RI-Fragment in Nde I-Eco RI-geschnittenen pUC18 kloniert wurde.
PCR-Produkte wurden mit passenden Restriktionsendonukleasen verdaut, über ein
Gel gereinigt und mit pBBT227-Vektor-DNA
ligiert, welche mit diesen selbigen Restriktionsenzymen geschnitten,
mit alkalischer Phosphatase behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Transformanten aus diesen Ligationen wurden herangezüchtet, und
Plasmid-DNAs wurden isoliert und sequenziert. Die Sequenz des gesamten
klonierten mutagenisierten PCR-Fragments wurde bestimmt, um die Gegenwart
der Mutation von Interesse sowie die Abwesenheit jedweder weiterer
Mutationen zu bestätigen, welche
potenziell von der PCR-Reaktion oder von den synthetischen Oligonukleotid-Primern eingeführt worden
sein könnten.
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Die
Cystein-Substitutionsmutation L3C wurde wie folgend konstruiert.
Das mutagene Vorwärts-Oligonukleotid BB172
(5> ACCAACGCGTACGCAACCCCGTGTGGCCCGGCCAGC >3; SEQ ID Nr. 9) war
entworfen, um das Codon CTG für
Leucin an der Position 3 von reifem G-CSF in ein TGT, welches Cystein codiert, zu ändern und
die in der Nähe
liegende Mlu I-Stelle zu überspannen.
Dieses Oligo wurde in PCR mit dem nicht-mutagenen Rückwärts-Primer
BB188 (5> GCCATCGCCCTGGATCTTACG >3; SEQ ID Nr. 10) verwendet,
welcher an DNA-Sequenzen
anlagert, die für
die Aminosäurereste
21-27 von reifem G-CSF in pBBT227 codieren. Eine 100-μl-PCR-Reaktion
wurde im 1X Promega-PCR-Puffer durchgeführt, welcher 1,5 mM MgCl2, jeden Primer bei 0,4 μM, jedes von dATP, dGTP, dTTP
und dCTP bei 200 μM,
3 ng Matrizen-Plasmid pBBT227 (oben beschrieben), 2,5 Units Taq-Polymerase
(Promega) und 0,5 Units Pfu-Polymerase (Stratagene) enthielt. Die
Reaktion wurde in einem GeneAmp®-PCR-System 2400-Thermocycler
von Perkin-Elmer durchgeführt. Das
Reaktionsprogramm beinhaltete: 96°C
während
3 Minuten, 25 Zyklen von [95°C
während
60 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] und einen Halt bei 4°C.
Ein 10 μl
großes
Aliquot der PCR-Reaktion wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert,
und produziert festgestelltermaßen
ein Einzelfragment der erwarteten Größe ~100 bp. Der Rest der Reaktion
wurde unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits (Qiagen)
gemäß dem Protokoll
des Herstellers "gesäubert" und mit Mlu I und
Xho I (New England BioLabs) gemäß den Protokollen
der Hersteller verdaut. Im Anschluss an einen weiteren Säuberungsschritt
unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT227 ligiert, welcher mit Mlu I und Xho I geschnitten, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus den resultierenden Transformanten wurden sequenziert.
Ein Klon, der die L3C-Mutation und die korrekte Sequenz über das
gesamte ~70 bp große
Mlu I-Xho I-Segment aufwies,
wurde identifiziert.
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Die
Substitutionsmutation T1C wurde konstruiert und die Sequenz wurde
unter Verwendung der oben für
L3C aufgeführten
Protokolle mit dem nachfolgenden Unterschied bestätigt. Das
mutagene Oligonukleotid BB171 (5> ACCAACGCG
TACGCATGCCCG CTGGGCCCGGCCAGC >3;
SEQ ID Nr. 11), welches das ACC-Codon für T1 zu einem TGC-Codon für Cystein ändert und
die naheliegende Mlu I-Stelle überspannt, wurde
in der PCR-Reaktion anstatt von BB172 verwendet.
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Die
Substitutionsmutation Q173C wurde konstruiert, und die Sequenz wurde
unter Verwendung der oben für
L3C aufgeführten
Protokolle mit den folgenden Unterschieden bestätigt. Das mutagene Rückwärts-Oligonukleotid
BB185 (5> CGCGA ATTC
TTAGGGACAGGCAAGGTGGCG >3;
SEQ ID Nr. 12), welches das CAG-Codon für Q173 zu einem TGT-Codon für Cystein ändert und
die naheliegende Eco RI-Stelle überspannt,
wurde in der PCR-Reaktion anstatt von BB172 verwendet. Der nicht-mutagene
Vorwärts-Primer BB187
(5> GCCATCGCCCTGGATCTTACG >3; SEQ ID Nr. 13),
welcher an die DNA-Sequenz annealt, welche für die Aminosäurereste
78-84 von reifem G-CSF codiert, in pBBT227 annealt, wurde anstelle
von BB188 verwendet. Ein 10 μl
großes
Aliquot der PCR-Reaktion wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert,
und produziert festgestelltermaßen
ein Einzelfragment der erwarteten Größe ~300 bp. Der Rest der Reaktion
wurde unter Verwendung der QIAquick-PCR-Reinigung (Qiagen) gemäß dem Protokoll
des Herstellers "aufgereinigt" und mit Sty I und
Eco RI (New England BioLabs) gemäß den Protokollen
des Herstellers verdaut. Im Anschluss an einen zusätzlichen
Aufreinigungsschritt unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden
die Verdauprodukte auf einem 1,5%igen Agarosegel laufen gelassen,
und das ~220 bp große
Sty I-Eco RI-Fragment von Interesse wurde unter Verwendung eines
QIAquick-Gel-Extraktions-Kits
(Qiagen) gemäß dem Protokoll
des Herstellers über
ein Gel gereinigt. Das gelgereinigte Fragment wurde mit pBBT227
ligiert, welcher mit Sty I und Eco RI geschnitten, mit alkalischer
Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert.
Ein Klon, aufweisend die Q173C-Mutation und die korrekte Sequenz überall im
~220 bp großen
Sty I-Eco RI-Segment, wurde identifiziert.
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Es
wurde auch eine Mutation konstruiert, welche ein Cystein im Anschluss
an die carboxyterminale Aminosäure
der G-CSF-codierenden Sequenz hinzufügte. Diese Mutante, welche
als *175C bezeichnet wird, wurde unter Anwendung der oben für die Konstruktion
der Q173C-Mutante beschriebenen Protokolle mit den folgenden Unterschieden
konstruiert. Das mutagene Oligonukleotid BB186 (5> CGCGAATTCTTAACA GGGCTGGGCAAGGTGGCGTAG >3; SEQ ID Nr. 14),
welches ein TGT-Codon für
Cystein zwischen dem CCC-Codon für
P174 und einem TAA-Stopcodon inseriert und die naheliegende Eco
RI-Stelle überspannt,
wurde anstatt von BB185 in der PCR-Reaktion verwendet.
-
Die
Substitutionsmutation A6C wurde unter Anwendung der Technik von "Mutagenese durch Überlapp-Verlängerung" konstruiert, wie
beschrieben in Horton et al. (1993) und
PCT/US00/00931 . Die anfänglichen
oder "primären" PCR-Reaktionen für die A6C-Konstruktion
wurden in einem 50-μl-Reaktionsvolumen
in 1X Promega-PCR-Puffer durchgeführt, welcher 1,5 mM MgCl
2, jeden Primer bei 0,4 μM, jedes von dATP, dGTP, dTTP
und dCTP bei 200 μM,
1 ng Matrizen-Plasmid pBBT227, 1,5 Units Taq-Polymerase (Promega) und
0,25 Units Pfu-Polymerase
(Stratagene) enthielt. Die Reaktionen wurden in einem Perkin-Elmer-GeneAmp
®-PCR-System 2400-Thermocycler
durchgeführt.
Das Reaktionsprogramm beinhaltete: 96°C während 3 Minuten, 25 Zyklen
von [95°C
während
60 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] und einen Halt bei 4°C.
Die verwendeten Primerpaare waren [BB173 × BB188] und [BB174 × BB125]. BB188
(5> GCCATCGCCCTGGATCTTACG >3; SEQ ID Nr. 10) annealt
an DNA-Sequenzen, codierend die Aminosäurereste 21-27 von reifem G-CSF,
in pBBT227. BB125 (5> CTATGCGGCATCAGAGCAGATA >3; SEQ ID Nr. 17) annealt
an die pUC18-Vektorsequenz 20 bp stromaufwärts der klonierten G-CSF-Sequenz. BB173
und BB174 sind komplementäre
mutagene Oligonukleotide, welche das GCC-Codon für A6 in ein TGC-Codon für Cystein ändern. Die
Sequenz von BB173 ist (5> CCGCTGGGCCCGTGCAGCTCCCTGCCG >3; SEQ ID Nr. 15) und
die Sequenz von BB174 ist (5> CGGCAGGGAGCTGCACGGGCCCAGCGG >3; SEQ ID Nr. 16).
Die PCR-Produkte wurden auf einem 2%igen Agarosegel laufen gelassen,
welches zeigte, dass die [BB173 × BB188]- und [BB174 × BB125]-PCR-Reaktionen
Produkte der erwarteten Größen ergaben:
~80 bp für
[BB173 × BB188]
und ~140 bp für
[BB174 × BB125].
Diese Fragmente wurden aus dem Gel herausgeschnitten, vereinigt
und gemeinsam aus den Agarosegelscheibchen unter Verwendung eines
QIAquick-Gel-Extraktions-Kits (Qiagen) gemäß dem Protokoll des Herstellers
eluiert und in 30 μl
10 mM Tris-HCl (pH 8,5) zurückgewonnen.
Diese zwei mutagenisierten Fragmente wurden dann in der nachfolgenden
oder "sekundären" PCR-Reaktion zusammen "gespleisst". In dieser Reaktion
wurden 3 μl
der gel-gereinigten PCR-Produkte der primären Reaktionen als Matrize
verwendet, und BB125 und BB188 wurden als Primer verwendet. Das
Reaktionsvolumen betrug 100 μl,
und 2,5 Units Taq-Polymerase und 0,5 Units Pfu-Polymerase wurden
verwendet. Ansonsten waren die Reaktionsbedingungen identisch zu
denjenigen, welche in den primären
Reaktionen angewandt wurden. Ein Aliquot der sekundären PCR
wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert, und die erwartete
Bande von ~190 bp wurde beobachtet. Die Hauptmasse der sekundären PCR-Reaktion
wurde unter Verwendung der QIAquick-PCR-Reinigung (Qiagen) "aufgereinigt" und mit Nde I und Xho I (New England
BioLabs) gemäß den Protokollen
der Hersteller verdaut. Im Anschluss an eine zusätzliche Hufreinigung unter
Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT227 ligiert, welcher mit Nde I und Xho I geschnitten, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert,
um einen Klon zu identifizieren, welcher die A6C-Mutation enthielt
und im gesamten ~130 bp großen
Nde I Xho I-Segment die korrekte Sequenz aufwies.
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Die
Substitutionsmutation S7C wurde konstruiert, und die Sequenz wurde
unter Anwendung der oben für
A6C aufgeführten
Protokolle mit den nachfolgenden Unterschieden bestätigt. Komplementäre mutagene Primer
BB175 (5> CTGGGCCCGGCCTGCTCCCTGCCGCAG >3; SEQ ID Nr. 18) und
BB176 (5> CTGCGGCAGGGAGCAGGCCGGGCCCAG >3; SEQ ID NR. 19),
welche das AGC-Codon für
S7 in ein TGC-Codon für Cystein
verändern,
ersetzten BB173 bzw. BB174 in den primären PCR-Reaktionen.
-
Eine
Mutation, welche ein Cystein-Codon vor dem Codon für den aminoterminalen
Rest, T1, von reifem G-CSF hinzufügte, wurde konstruiert, und
hinsichtlich der Sequenz bestätigt.
Diese Mutation, welche als *-1C bezeichnet wird, wurde unter Verwendung
des oben für
die Konstruktion von A6C beschriebenen Protokolls mit den folgenden
Unterschieden konstruiert. Komplementäre mutagene Primer BB206 (5> AACCCGTACGCATGTACCCCGCTGGGC >3; SEQ ID NR. 20) und
BB207 (5> GCC CAGCGGGGTACATGCGTACGCGTT >3; SEQ ID NR. 21),
welche ein TGC-Codon für
Cystein zwischen dem GCA-Codon für
den carboxyterminalen Rest der STII-Leadersequenz und dem ACC-Codon
für den
aminoterminalen Rest von reifem G-CSF in pBBT227 inserieren, ersetzten
BB173 bzw. BB174 in den primären
PCR-Reaktionen. Die primären PCR-Reaktionen
wurden in einem Reaktionsvolumen von 20 μl durchgeführt. Jeder Primer war bei 0,5 μM vorhanden.
Die Reaktion schloss 0,5 ng Matrizenplasmid pBBT227, 2 Units Taq-Polymerase
und 0,25 Units Pfu-Polymerase ein. Das Reaktionsprogramm beinhaltete:
95°C während 3
Minuten, 25 Zyklen von [94°C
während
60 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] und einen Halt bei 4°C.
Die Produkte der primären
Reaktionen wurden direkt auf ein präparatives 2%iges Agarosegel
aufgetragen. Die primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~100 bp für [BB206 × BB188]
und ~125 bp für [BB207 × BB125].
In der sekundären
PCR belief sich das Reaktionsvolumen auf 100 μl. 5 μl der gel-gereinigten PCR-Produkte
der primären
Reaktionen, die als Matrize verwendet wurden, BB187 und BB126 wurden
als Primer verwendet, und 4 Units Taq-Polymerase und 0,25 Units
Pfu-Polymerase wurden verwendet. Ansonsten waren die Reaktionsbedingungen
identisch zu denjenigen, welche in den primären Reaktionen verwendet wurden.
-
Die
Substitutionsmutation A129C wurde konstruiert, und hinsichtlich
Sequenz unter Verwendung der oben für A6C aufgeführten Protokolle
mit den folgenden Unterschieden bestätigt. Die primären PCR-Reaktionen
verwendeten Primerpaare [BB177 × BB126]
und [BB178 × BB187].
Der nicht-mutagene Rückwärts-Primer BB126
(5> TGTGGAATTGTGAGCGGATAAC >3; SEQ ID NR. 22) annealt
an die pUC18-Vektorsequenz ~40 bp stromabwärts der klonierten G-CSF-Sequenz. Der
nicht-mutagene Vorwärts-Primer
BB187 (5> GCCATCGCCCTGGATCTTACG >3; SEQ ID Nr. 13) annealt
an die DNA-Sequenz, codierend für
die Aminosäurereste 78-84 von reifem G-CSF,
im pBBT227. BB177 und BB178 sind komplementäre mutagene Oligonukleotide, welche
das GCC-Codon für
A129C in ein TGC-Codon für
Cystein ändern.
Die Sequenz von BB177 ist (5> GGAATGGCCCCTTGCCTGCAGCCCACC >3); SEQ ID Nr. 23)
und die Sequenz von BB178 ist (5> GGTGGGCTGCAGGCAAGGGGCCATTCC >3; SEQ ID Nr. 24).
Die Produkte der primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~220 bp für [BB177 × BB126]
und ~170 bp für
[BB178 × BB187].
Die sekundäre PCR
verwendete BB187 und BB126 als Primer und erzeugte ein Produkt der
erwarteten Größe: ~360
bp. Dieses Produkt wurde mit Sty I und Eco RI (New England BioLabs)
gemäß den Protokollen
des Verstellers verdaut. Im Anschluss an eine zusätzliche
Aufreinigung unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT227 ligiert, welcher mit Sty I und Eco RI geschnitten, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert,
um einen Klon zu identifizieren, welcher die A129C-Mutation enthielt
und die korrekte Sequenz im gesamten ~230 bp großen Sty I-Eco RI-Segment aufwies.
-
Die
Substitutionsmutation T133C wurde konstruiert und hinsichtlich der
Sequenz unter Anwendung der oben für A129C aufgeführten Protokolle
mit den folgenden Unterschieden bestätigt. Komplementäre mutagene
Primer BB179 (5> GCCCTGCAGCCCTGCCAGGGTGCCATG >3; SEQ ID Nr. 25) und
BB180 (5> CATGGCACCCTGGCAGGGCTGCAGGGC >3; SEQ ID Nr. 26),
welche das ACC-Codon für
T133 in ein TGC-Codon für
Cystein ändern,
ersetzten BB173 bzw. BB174 in den primären PCR-Reaktionen. Die Produkte der
primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~205 bp für [BB179 × BB126]
und ~180 bp für
[BB180 × BB187].
-
Die
Substitutionsmutation A139C wurde konstruiert und hinsichtlich der
Sequenz bestätigt,
wobei die oben für
A129C aufgeführten
Protokolle mit den folgenden Unterschieden angewandt wurden. Komplementäre mutagene
Primer BB181 (5> GGTGCCATGCCGTGCTTCGCCTCTGCT >3; SEQ ID Nr. 27) und
BB182 (5> AGCAGAGGCGAAGCACGGCATGGCACC >3; SEQ ID Nr. 28),
welche das GCC-Codon für
A139 in ein TGC-Codon für
Cystein ändern,
ersetzten BB173 bzw. BB174 in den primären PCR-Reaktionen. Die Produkte der
primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~185 bp für [BB181 × BB126]
und ~200 bp für
[BB182 × BB187].
-
Die
Substitutionsmutation S142C wurde konstruiert und hinsichtlich der
Sequenz bestätigt
unter Verwendung der oben für
A129C aufgeführten
Protokolle mit den folgenden Unterschieden. Komplementäre mutagene
Primer BB183 (5> CCGGCCTTCGCCTGTGCTTTCCAGCGC >3; SEQ ID Nr. 29) und
BB184 (5> GCGCTGGAAAGCACAGGCGAAGGCCGG >3; SEQ ID Nr. 30),
welche das TCT-Codon für
S142 in ein TGT-Codon für
Cystein ändern,
ersetzten BB173 bzw. BB174 in den primären PCR-Reaktionen. Die Produkte der
primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~180 bp für [BB183 × BB126]
und ~210 bp für
[BB184 × BB187].
-
Die
Substitutionsmutation A136C wurde konstruiert, und die Sequenz wurde
unter Anwendung der oben für
A129C aufgeführten
Protokolle bestätigt,
mit den folgenden Unterschieden. Komplementäre mutagene Primer BB224 (5> CCCACCCAGGGTTGCATGCCGGCCTTC >3; SEQ ID Nr. 31) und
BB225 (5> GAAGGCCGGCATGCAACCCTGGGTGGG >3; SEQ ID Nr. 32),
welche das GCC-Codon für
A136 in ein TGC-Codon für
Cystein ändern,
ersetzten BB173 bzw. BB174 in den primären PCR-Reaktionen. Die primären PCR-Reaktionen
wurden in einem Reaktionsvolumen von 20 μl durchgeführt. Jeder Primer war bei 0,5 μM vorhanden. Die
Reaktion beinhaltete 0,5 ng Matrizenplasmid pBBT227, 2 Units Taq-Polymerase
und 0,25 Units Pfu-Polymerase.
Die Reaktionen wurden in einem GeneAmp®-PCR-System
2400-Thermocycler von Perkin-Elmer ausgeführt. Das Reaktionsprogramm
beinhaltete: 95°C
während
3 Minuten, 25 Zyklen [94°C
während
60 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] und einen Halt bei 4°C.
Die Produkte der primären
Reaktionen wurden direkt auf ein präparatives 2%iges Agarosegel
geladen. Die primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~195 bp für [BB224 × BB126]
und ~190 bp für
[BB225 × BB187].
In der sekundären
PCR belief sich das Reaktionsvolumen auf 100 μl, 5 μl der gel-gereinigten PCR-Produkte
der primären
Reaktionen wurden als Matrize verwendet, BB187 und BB126 wurden
als Primer verwendet, und 4 Units Taq-Polymerase und 0,25 Units
Pfu-Polymerase wurden eingesetzt. Ansonsten waren die Reaktionsbedingungen
identisch zu denjenigen, welche in den primären Reaktionen verwendet wurden.
-
Die
Substitutionsmutation A141C wurde konstruiert und hinsichtlich der
Sequenz unter Anwendung der oben für A136C aufgeführten Protokolle
bestätigt,
mit den folgenden Unterschieden. Komplementäre mutagene Primer BB226 (5> ATGCCGGCCTTCTGCTCTGCTTTCCAG >3; SEQ ID NR. 33) und
BB227 (5> CTGGAAAGCAGAGCAGAAGGCCGGCAT >3; SEQ ID NR. 34),
welche das GCC-Codon für
A141 in ein TGC-Codon für
Cystein ändern,
ersetzten BB224 bzw. BB225 in den primären PCR-Reaktionen. Die Produkte der
primären
Reaktionen ergaben Produkte der erwarteten Größen: ~180 bp für [BB226 × BB126]
und ~205 bp für
[BB227 × BB187].
-
Die
Substitutionsmutation E93C wurde unter Anwendung der Technik der "Mutagenese durch Überlapp-Verlängerung" konstruiert. Die
primären
PCR-Reaktionen für
die E93C-Konstruktion wurden in einem Reaktionsvolumen von 20 μl in 1 X
Promega-PCR-Puffer durchgeführt,
enthaltend 1,5 mM MgCl2, jeden Primer bei
0,5 μM,
jedes von dATP, dGTP, dTTP und dCTP bei 200 μM, 0,5 ng Matrizenplasmid pBBT227,
2 Units Taq-Polymerase (Promega) und 0,25 Units Pfu-Polymerase (Stratagene).
Die Reaktionen wurden in einem GeneAmp®-PCR-System
2400-Thermocycler
von Perkin-Elmer durchgeführt.
Das Reaktionsprogramm beinhaltete: 95°C während 3 Minuten, 25 Zyklen
von [94°C
während
60 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] und einen Halt bei 4°C.
Die verwendeten Primerpaare waren [BB218 × BB211] und [BB219 × BB210].
Der nicht-mutagene Rückwärts-Primer
BB211 (5> GGCCATTCCCAGTTCTTCCAT >3; SEQ ID Nr. 35) annealt
an DNA-Sequenzen, welche die Aminosäurereste 121-127 von reifem
G-CSF in pBBT227 codieren. Der nicht-mutagene Vorwärts-Primer
BB210 (5> TTCGTTTTCTCTATCGCTACCAAC >3; SEQ ID Nr. 36) annealt
an DNA-Sequenzen, codierend die Aminosäurereste 13-20 des STII-Leader-Peptids, in
pBBT227. BB218 und BB219 sind komplementäre mutagene Oligonukleotide,
welche das GAA-Codon für E93
in ein TGT-Codon für
Cystein ändern.
Die Sequenz von BB218 ist (5> CTGCAGGCCCTGTGTGGGATCTCCCCC >3; SEQ ID Nr. 37),
und die Sequenz von BB219 ist (5> GGGGGAGATCCCACACAGGGCCTGCAG >3; SEQ ID Nr. 38).
Die Produkte der primären
Reaktionen wurden direkt auf ein präparatives 2%iges Agarosegel
geladen, welches zeigte, dass die PCR-Reaktionen Produkte der erwarteten
Größen ergaben:
~115 bp für
[BB218 × BB211]
und ~325 bp für
[BB219 × BB210].
Diese Fragmente wurden aus dem Gel herausgeschnitten, vereinigt
und gemeinsam aus den Agarosegel-Scheibchen unter Verwendung eines QIAquick-Gel-Extraktions-Kits
(Qiagen) gemäß dem Protokoll
des Herstellers eluiert und in 30 μl 10 mM Tris-HCl (pH 8,5) zurückgewonnen.
In der sekundären
PCR-Reaktion wurden 5 μl
des Pools von gel-gereinigten PCR-Produkten der primären Reaktionen
als Matrize verwendet, und BB211 und BB210 wurden als Primer verwendet.
Das Reaktionsvolumen war 100 μl,
und 4 Units Taq-Polymerase und 0,25 Units Pfu-Polymerase wurden
verwendet. Ansonsten waren die Reaktionsbedingungen identisch zu
denjenigen, welche in den primären
Reaktionen verwendet wurden. Ein Aliquot der sekundären PCR
wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert, und die erwartete
Bande von ~415 bp wurde beobachtet. Die Hauptmasse der sekundären PCR-Reaktion wurde unter
Verwendung der QIAquick-PCR-Reinigung (Qiagen) "aufgereinigt" und mit Sty I und Xho I (New England
BioLabs) gemäß den Protokollen
des Herstellers verdaut. Im Anschluss an eine zusätzliche
Aufreinigung unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT227 ligiert, welcher mit Sty I und Xho I geschnitten, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert,
um einen Klon zu identifizieren, welcher die E93C-Mutation enthielt
und die korrekte Sequenz im gesamten ~260 bp großen Sty I Xho I-Segment aufwies.
-
Die
Substitutionsmutation S96C wurde konstruiert und hinsichtlich der
Sequenz bestätigt
unter Anwendung der oben für
E93C ausführlich
dargelegten Protokolle, mit den folgenden Unterschieden. Komplementäre mutagene
Primer BB220 (5> CTG
GAA GGG ATC TGC CCC GAG TTG GGT >3;
SEQ ID Nr. 39) und BB221 (5> ACC
CAA CTC GGG GCA GAT CCC TTC CAG >3;
SEQ ID NR. 40), welche das TCC-Codon für 596 in ein TGC-Codon für Cystein ändern, ersetzten
BB218 bzw. BB219 in den primären
PCR-Reaktionen. Die Produkte der primären Reaktionen ergaben Produkte
der erwarteten Größen: ~110
bp für
[BB220 × BB221] und
~330 bp für
[BB221 × BB210].
-
Für die Expression
in E. coli als in den periplasmatischen Raum sezernierte Proteine
wurden die STII-G-CSF(C17S)-Gene, welche die Muteine codieren, aus
den pUC18-basierenden pBBT227-Derivaten
als Nde I-Eco RI-Fragmente von ~600 bp herausgeschnitten, in den
Expressionsvektor pCYB1 subkloniert und in E. coli W3110 transformiert.
-
Unter
Anwendung von Vorgehensweisen, die ähnlich zu den hierin beschriebenen
sind, kann man andere Cysteinmuteine von G-CSF und G-CSF(C175) konstruieren.
Die Cysteinmuteine können
Substitutionsmutationen, welche Cystein für einen natürlichen Aminosäurerest
in der G-CSF codierenden
Sequenz substituieren, Insertionsmutationen, welche einen Cysteinrest
zwischen zwei natürlich
vorkommenden Aminosäuren in
der G-CSF codierenden Sequenz inserieren, oder Additionsmutationen
sein, welche einen Cysteinrest vorausgehend zur ersten Aminosäure T1 der
G-CSF codierenden Sequenz hinzufügen
oder einen Cysteinrest anschließend
an den terminalen Aminosäurerest
P174 der G-CSF codierenden Sequenz hinzufügen. Die Cysteinreste können für jedwede
Aminosäure
substituiert oder zwischen jedweden zwei Aminosäuren inseriert werden, an beliebiger
Stelle in der G-CSF codierenden Sequenz. Bevorzugte Stellen zum
Substituieren oder Inserieren von Cysteinresten in G-CSF liegen
in der Region, vorausgehend der Helix A, dem A-B-Loop, dem B-C-Loop,
dem C-D-Loop und der Region distal zur Helix D. Andere bevorzugte
Stellen sind die ersten oder letzten drei Aminosäuren der A-, B-, C- und D-Helizes. Zusätzlich zu
den oben beschriebenen Mutationen sind weitere bevorzugte Reste
in diesen Regionen zur Erzeugung von Cysteinsubstitutionen P2, G4,
P5, S8, L9, P10, Q11, S12, T38, K40, S53, G55, I56, W58, A59, P60,
L61, S62, S63, P65, S66, Q67, A68, Q70, A72, Q90, A91, L92, G94,
I95, S96, E98, G100, G125, M126, A127, Q131, Q134, G135, S142, A143,
Q145 und P174. Alle der in diesem Beispiel beschriebenen Varianten
werden im Kontext der natürlichen
Proteinsequenz oder eines Variantenproteins bereitgestellt, in welchem
der natürlich
vorkommende "freie" Cysteinrest (Cystein
17) zu einer anderen Aminosäure,
bevorzugt Serin oder Alanin, geändert
worden ist.
-
Man
kann G-CSF- und G-CSF(C17S)-Muteine, die ein freies Cystein enthalten,
auch durch Substituieren einer anderen Aminosäure für einen der natürlich vorkommenden
Cysteinreste in G-CSF,
welche normalerweise eine Disulfidbindung bilden, konstruieren.
Der natürlich
vorkommende Cysteinrest, der normalerweise eine Disulfidbindung
mit dem substituierten Cysteinrest bildet, ist nun frei. Der Cysteinrest
kann mit einer beliebigen der anderen 19 Aminosäuren, aber vorzugsweise mit
einem Serin- oder Alaninrest, ersetzt werden. Diese Varianten werden
im Kontext der natürlichen
Proteinsequenz oder eines Variantenproteins bereitgestellt, in welchem
der natürlich
vorkommende "freie" Cysteinrest (Cystein-17)
zu einer anderen Aminosäure,
vorzugsweise Serin oder Alanin, geändert worden ist. Ein freier
Cysteinrest kann in G-CSF auch durch chemische Modifikation einer
natürlich
vorkommenden Aminosäure
unter Anwendung von Vorgehensweisen eingebracht werden, wie denjenigen,
welche von Sytkowski et al. (1998) beschrieben wurden.
-
Unter
Anwendung von Vorgehensweisen, ähnlich
zu denjenigen, welche in den Beispielen 8, 9, 10, 11 und 13 beschrieben
werden, kann man die Proteine in E. coli exprimieren, die Proteine
reinigen, die Proteine PEGylieren und ihre Bioaktivitäten in In-vitro-
und In-vivo-Bio-Assays messen. Die Proteine können cytoplasmatisch in E.
coli oder als in den periplasmatischen Raum sezernierte Proteine
exprimiert werden. Die Muteine können
auch in eukaryotischen Zellen, wie Insekten- oder Säugerzellen,
unter Anwendung von Vorgehensweisen, ähnlich zu denjenigen, beschrieben
in
PCT/US00/00931 , oder
verwandten Vorgehensweisen, welche dem Fachmann auf dem Gebiet allgemein
bekannt sind, exprimiert werden. Wenn eine Sekretion aus eukaryotischen
Zellen gewünscht
wird, kann die natürliche
G-CSF-Signalsequenz oder eine andere Signalsequenz verwendet werden,
um die Proteine aus eukaryotischen Zellen zu sezernieren.
-
B. Expression und Reinigung von G-CSF(C17S)-Cysteinmuteinen.
-
E.
coli-Stämme,
welche 13 G-CSF(C17S)-Muteine exprimieren (*-1C, T1C, L3C, A6C,
S7C, E93C, A129C, T133C, A136C, A139C, A141C, Q173C und *175C),
wurden herangezüchtet,
induziert und geerntet unter Verwendung der Protokolle, welche im
Beispiel 8 beschrieben werden, die für BOB213 (Wildtyp) und BOB268
(C17S) angewandt wurden. Alle der Muteine waren in großem Maße unlöslich. Die
Muteine wurden unter Anwendung der Protokolle, welche im Beispiel
8 für G-CSF-Wildtyp
und G-CSF(C17S)
beschrieben sind, rückgefaltet
und gereinigt. Eine Analyse mit nicht-reduzierender SDS-PAGE enthüllte, dass
die 13 gereinigten Cysteinmuteine vorwiegend als Monomere zurückgewonnen
wurden, welche bei ungefähr
17 kDa wandern. Die gereinigten Muteine comigrierten mit Wildtyp-G-CSF
und G-CSF(C17S) mit Ausnahme des *-1C-Muteins, welches geringfügig langsamer
als Wildtyp-G-CSF wanderte. Alle außer einem der Muteine eluierten
aus der Ionenaustauschsäule
bei einer ähnlichen
Salzkonzentration wie Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S). Die eine Ausnahme,
E93C, eluierte später
während
des Gradienten (NaCl-Konzentration von ungefähr 400 mM), möglicherweise
wegen der Substitution von Cystein für die geladene Aminosäure Glutaminsäure.
-
C. Bioaktivitäten von G-CSF(C17S)-Cysteinmuteinen.
-
Die
13 gereinigten G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine
wurden im NFS60-Zellproliferations-Assay, welcher im Beispiel 8
beschrieben wurde, geassayt. Proteinkonzentrationen wurden unter
Anwendung eines Bradford-Protein-Assay-Kits (Bio-Rad Laboratories) bestimmt.
Handelsüblicher
Wildtyp-G-CSF und Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S), welche von uns
hergestellt wurden, wurden parallel an den gleichen Tagen analy siert,
um eine Kontrolle hinsichtlich einer Tages-Variabilität in den
Assays vorzunehmen. Alle 13 Muteine stimulierten die Proliferation
der NFS60-Zellen zum gleichen Ausmaß wie die Wildtyp-G-CSF-Kontrollproteine,
innerhalb des Fehlers des Assays. Mittlere EC
50-Werte
für die
13 Muteine lagen im Bereich von 5-9 pg/ml. Mittlere EC
50-Werte
für die
Cysteinmuteine waren ähnlich
zu dem mittleren EC
50 des G-CSF(C17S)-Kontrollproteins
und 1,5 bis 2-fach niedrigerer, d.h. wirkungsvoller, als der mittlere
EC
50 für
unser Wildtyp-G-CSF-Kontrollprotein und ~3-fach niedriger als der
mittlere EC
50 für das kommerzielle Wildtyp-G-CSF-Protein.
Diese Daten sind in der Tabelle 6 zusammengefasst. Tabelle 6 Bioaktivitäten von Wildtyp-G-CSF, G-CSF(C17S)
und G-CSF(C17S)-Cysteinmuteinen
G-CSF-Protein | Mutations-Lage | Mittlerer
EC50 (pg/ml) | EC50-Bereich1 (pg/ml) |
R&D G-CSF2 | - | 18,6
+/- 6,6 | 12-35
(N = 12) |
BBT
G-CSF3 | - | 10,2
+/- 1,6 | 8,5-13
(N = 8) |
G-CSF(C17S) | - | 7,2
+/- 2,0 | 5-12
(N = 18) |
*-1C/C17S | N-Terminus | 7,0 | 5,8,
6,0, 7,5, 8,5 |
T1C/C17S | N-Terminus | 7,8 | 4,5,
5,0, 9,0, 10 |
L3C/C17S | Proximal
zur A-Helix | 8,0 | 4,5,
7,5 9,0, 9,0, 10 |
A6C/C17S | Proximal
zur A-Helix | 8,2 | 4,5,
9,0, 11 |
S7C/C17S | Proximal
zur A-Helix | 7,3 | 3,8,
8,0, 10 |
E93C/C17S | B-C-Loop | 7,6 | 6,5,
7,5, 8,0, 8,5 |
A129C/C17S | C-D-Loop | 6,0 | 6,0,
6,0, 6,0 |
T133C/C17S | C-D-Loop | 6,6 | 5,0,
6,0, 6,5, 7,5, 8,0 |
A136C/C17S | C-D-Loop | 8,3 | 7,0,
7,5, 8,5, 10 |
A139C/C17S | C-D-Loop | 5,2 | 5,0,
5,0, 5,5 |
A141C/C17S | C-D-Loop | 8,9 | 7,5,
8,5, 9,5, 10 |
Q173C/C17S | Distal
zur D-Helix | 6,2
+/- 1,3 | 5,2-9,0
(N = 7) |
*175C/C17S | C-Terminus | 5,6 | 5,0,
5,5, 5,5, 6,0, 6,0 |
- 1 EC50-Werte
aus individuellen Experimenten; ein Bereich wird gezeigt, wenn N > 5
- 2 Kommerzieller Wildtyp-G-CSF (R&D Systems)
- 3 Wildtyp-G-CSF, hergestellt von Bolder
BioTechnology, Inc.
-
D. Konstruktion von G-CSF-Doppel-Cystein-Mutanten
-
Mehrfachmutanten,
die zwei oder mehrere hinzugefügte
freie Cysteinreste enthalten, können
entweder durch aufeinander folgende Runden der Mutagenese unter
Anwendung der in den Beispielen 9, 14 und 15 beschriebenen Vorgehensweisen
konstruiert werden oder alternativ dazu durch In-vitro-Rekombination von einzelnen Mutanten
zum Konstruieren rekombinanter Expressionsplasmide, welche Muteine
mit zwei oder mehr freien Cysteinresten codieren. Die bevorzugten
Mehrfachmutanten werden diejenigen sein, welche zwei oder mehr Cysteinmuteine
kombinierten und die jeweils eine hohe Aktivität bei PEGylierung beibehalten.
Beispiele wären
L3C plus T133C, L3C plus *175C und T133C und *175C. Andere bevorzugte
Mehrfachmutanten können
abgeleitet werden ausgehend von den Daten aus Tabelle 3 und Tabelle
4, und werden Kombinationen einschließen, enthaltend zwei oder mehr
Mutationen, die ausgewählt
werden aus der Gruppe, die aus L3C, T133C, A141C und *175C besteht.
-
Wir
konstruierten die folgenden G-CSF-Doppel-Cystein-Mutanten: L3C/T133C,
L3C/*175C und T133C/*175C. Um L3C/T133C herzustellen, wurde das
L3C-Derivat von pBBT227 (G-CSF C17S in pUC18) mit Xho I und Eco
RI verdaut und mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt. Die DNA
wurde unter Verwendung des Qiagen-PCR-Reinigungs-Kits extrahiert,
und wird als G-CSF L3C X-R1-Cip-Vektor bezeichnet. Als Nächstes wurde
das T133C-Derivat von pBBT227 mit Xho I und Eco RI verdaut, und
das ~480 bp große
Fragment wurde über
ein Gel gereinigt und mit dem Vektor G-CSF L3C X-R1-Cip ligiert.
E. coli JM109 wurde mit der Ligationsreaktion transformiert, und
Klone mit der korrekten Sequenz wurden identifiziert.
-
Um
L3C/*175C herzustellen, wurde das *175C-Derivat von pBBT227 mit
Xho I und Eco RI verdaut, und das ~480 bp große Fragment wurde über ein
Gel gereinigt und mit dem Vektor G-CSF L3C X-R1-Cip (siehe oben)
ligiert. E. coli JM109 wurde mit der Ligationsreaktion transformiert,
und Klone mit der korrekten Sequenz wurden identifiziert.
-
Um
T133C/*175C herzustellen, diente das T133C-Derivat von pBBT227 als
Matrize in einer PCR-Reaktion
unter Verwendung des mutagenen Rückwärts-Oligonukleotid-Primers
BB186 (5> CGC GAA
TTC TTA ACA GGG CTG GGC AAG GTG GCG TAG > 3; SEQ ID Nr. 14) und des nichtmutagenen
Vorwärts-Oligonukleotides
BB125, welches an pUC18-Vektorsequenzen stromaufwärts des
G-CSF-Inserts annealt. Die PCR war eine 50 μl große Reaktion, durchgeführt in 1X
Promega-PCR-Puffer,
enthaltend 1,5 mM MgCl2, jeden Primer bei
0,4 μM,
jedes von dATP, dGTP, dTTP und dCTP bei 200 μM, 0,5 ng Matrizen-Fragment,
1 Unit Taq-Polymerase (Promega) und 0,1 Unit Pfu-Polymerase (Stratagene).
Das Reaktionsprogramm beinhaltete: 95°C während 5 Minuten, 22 Zyklen
von [94°C
während
30 Sekunden, 55°C
während
30 Sekunden, 72°C
während 45
Sekunden], einen 7 Minuten langen Halt bei 72°C und einen Halt bei 4°C. Zwanzig μl der PCR
wurden durch Agarosegelelektrophorese analysiert, und das ~630 bp
große
Fragment wurde aus dem Gel isoliert. Dieses Fragment wurde mit Xho
I und Eco RI verdaut und unter Verwendung des Qiagen-PCR-Aufreinigungs-Kits
extrahiert. Diese DNA wurde an einen Vektor ligiert, der hergestellt
worden war durch Verdauen des T133C-Derivats von pBBT227 mit Xho
I und Eco RI, Behandeln mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
und Extrahieren unter Verwendung des Qia gen-PCR-Aufreinigungs-Kits.
E. coli JM109 wurde mit der Ligationsreaktion transformiert, und
Klone mit der korrekten Sequenz wurden identifiziert.
-
Beispiel 10
-
PEGylierung, Reinigung und Bioaktivität von G-CSF-Cysteinmuteinen
-
A. Vorbereitende PEGylierungs-Untersuchungen.
-
Anfängliche
PEGylierungs-Reaktionsbedingungen wurden unter Verwendung von T1C
als dem Testprotein, TCEP [Tris(2-carboxyethyl)phosphin]-HCl als
dem Reduktionsmittel und von 5kDa großen Cystein-reaktiven PEGs
von Shearwater Polymers, Inc., bestimmt. Eine Über-Reduktion des Proteins
wurde durch nicht-reduzierende
SDS-PAGE verfolgt, wobei man nach einer Verschiebung zu einem höheren apparenten Molekulargewicht
als erwartet, als Ergebnis der Protein-Entfaltung, oder nach dem
Auftreten von mehreren PEGylierten Spezies, erzeugt als das Ergebnis
der Reduktion nativer Disulfide, suchte. Ein μg-Aliquots von gereinigtem T1C
wurden mit steigenden Konzentrationen an TCEP bei Raumtemperatur
in 100 mM Tris, pH 8,5, in Gegenwart von variierenden Mengen an überschüssigem 5-kDa-Maleimid-PEG
oder 5-kDa-Vinylsulfon-PEG inkubiert. Nach 60 Minuten wurden die
Reaktionen unmittelbar durch nicht-reduzierende SDS-PAGE analysiert.
Die Mengen an TCEP und jeweiligem PEG-Reagenz, welche signifikante
Mengen an monoPEGyliertem T1C-Protein ergaben, ohne Wildtyp-G-CSF
zu modifizieren, wurden für
weitere Experimente verwendet. Die Titrations-Experimente zeigten an, dass bei pH
8,5 ein 10-facher molarer Überschuss
an TCEP und ein 20-facher Überschuss
an 5-kDa-Maleimid-PEG signifikante Mengen an monoPEGyliertem T1C-Protein (apparentes
Molekulargewicht von 28 kDa bei SDS-PAGE) ohne nachweisbares di-
oder tri-PEGyliertes Protein ergab. Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S)
wurden unter identischen PEGy-lierungs-Bedingungen
nicht modifiziert. Diese Reaktionsbedingungen wurden verwendet,
um die PEGylierung der anderen G-CSF-Muteine hinsichtlich des Maßstabs zu
vergrößern. Kontrollexperimente
wiesen darauf hin, dass das T1C-Protein partiell durch Behandlung
mit einem Reduktionsmittel, wie TCEP, reduziert werden muss, um
PEGyliert zu werden.
-
B. Herstellung und Reinigung von PEGylierten
G-CSF-Cysteinmuteinen:
-
Aliquots
von 200 bis 300 μg
der 13 gereinigten G-CSF-Cysteinmuteine wurden mit 5-kDa-Maleimid-PEG
PEGyliert, um ausreichend Material für die Reinigung und Charakterisierung
bereitzustellen. Die größeren PEGylierungs-Reaktionen
wurden ebenfalls 1 Stunde lang bei Raumtemperatur durchgeführt, wobei
die oben beschriebenen Bedingungen verwendet wurden. Diese Reaktionsbedingungen
ergaben monoPEGyliertes Protein für alle der Muteine. Elf der
monoPEGylierten Muteine sind unter Anwendung des nachstehend beschriebenen
Vorgehens gereinigt worden. Am Ende der Reaktionszeit wurde die
PEGylierungs-Mischung 10X mit 40 mM Natriumphosphat (einwertig)
verdünnt,
und der pH-Wert wurde auf 4,0 eingestellt, vor raschem Auftragen
auf eine S-Sepharose-Säule
(1 ml, HiTrap) unter Anwendung von ähnlichen Bedingungen zu denjenigen,
welche für
die anfängliche
Reinigung der G-CSF-Muteine beschrieben wurden (20 ml Gradient,
0-0,5 M NaCl in 40 mM Natriumphosphat, pH 4). Die Gegenwart der
PEG-Einheit verringerte die Affinität des Proteins für das Harz,
was gestattet, dass das PEGylierte Protein vom nicht-PEGylierten
Protein getrennt werden kann. Die Chromatogramme aus den S-Sepharose-Säulen zeigten
zwei hauptsächliche
Protein-Peaks, welche
bei ungefähr
275 mM NaCl und 300-325 mM NaCl für die meisten Muteine eluierten.
Der früh
eluierende Haupt-Peak wurde mittels SDS-PAGE als das monoPEGylierte
G-CSF(C17S) bestimmt.
Der später
eluierende Haupt-Peak wurde als das nicht-umgesetzte G-CSF(C17S)-Mutein
bestimmt. Das PEG-E93C-Mutein eluierte bei etwa 325 mM NaCl gegenüber etwa
400 mM NaCl für
nicht-umgesetztes E93C-Protein. Fraktionen aus dem früh eluierenden
Peak, enthaltend hauptsächlich
das monoPEGylierte G-CSF(C17S)-Mutein, wurden vereinigt und für Bioaktivitäts-Messungen
verwendet. Fünf
Cysteinmuteine (L3C, T133C, A141C, Q173C und *175C) wurden ebenfalls
unter Verwendung eines 20-kDa-PEG-Maleimids und den oben beschriebenen
PEGylierungs- und Reinigungs-Vorgehensweisen PEGyliert. Die 20-kDa-PEGylierten
Proteine eluierten aus der S-Sepharose-Säule bei ungefähr 250 mM
NaCl. SDS-PAGE-Analysen zeigten, dass die gereinigten PEGylierten
Proteine weniger als 10% und wahrscheinlich weniger als 5% nicht-PEGyliertes
Protein enthielten. Die Cysteinmuteine mussten durch Behandlung
mit einem Reduktionsmittel, wie TCEP, partiell reduziert werden,
damit sie PEGyliert werden konnten. Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S)
zeigten unter identischen partiellen reduzierenden Bedingungen keine
PEGylierung, was darauf hinweist, dass der PEG-Rest an den in die
Muteine eingeführten
Cysteinrest angeheftet wird.
-
C. Reinigung und PEGylierung des L3C-G-CSF-Cysteinmuteins:
-
Zeitverläufe der
Rückfaltungs-
und der PEGylierungs-Reaktionen für L3C wurden ausgeführt. Die Rückfaltung
für dieses
besondere Mutein war festgestelltermaßen nach 4 Stunden vollständig. Der
Fortschritt der Rückfaltungs-Reaktion
wurde durch Umkehrphasen-HPLC (C4-Säule) überwacht. Die Ausbeuten beliefen sich
auf ~10 mg/400 ml Kultur, die wie im Beispiel 8 beschrieben wachsen
gelassen worden war. Die Zeitabläufe
wurden für
die PEGylierung des L3C-Muteins mit 10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-PEGs vollführt. PEGylierungs-Reaktionsbedingungen
waren wie obenstehend im Beispiel 10 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass 0,5 mM EDTA in den PEGylierungs-Puffern eingeschlossen wurde.
Für Reaktionen
von 0,5-1 mg ergaben längere
Reaktionszeiten von 2-4 Stunden bei Raumtemperatur größere Mengen
an PEGyliertem Produkt. Die Effizienzen der PEGylierung beliefen
sich auf ~80% bei der verlängerten
Zeitdauer. Größere (bis
zu 5 mg) PEGylierungs-Reaktionen wurden mit gleicher Effizienz durchgeführt. PEGyliertes
Protein wurde von nicht-PEGyliertem Protein auf einer 5 ml großen S-Sepharose-Säule unter
Anwendung der zuvor im Beispiel 10 beschriebenen Aufreinigungsmethodik
gereinigt. Das 20-kDa-PEGylierte Protein eluierte bei ~200 mM NaCl,
wohingegen das 40-kDa-PEG-Protein und das 10-kDa-PEG-Protein bei
~150 mM bzw. ~220 mM eluierten. Das nicht-PEGlyierte G-CSF-L3C-Mutein
eluierte bei ~260 mM. Die Gegenwart von EDTA verringerte signifikant die
Bildung von Proteindimeren in der PEGylierungs-Reaktion.
-
D. N-terminale Sequenzierung von 20-kDa-PEG-L3C.
-
Die
N-terminale Aminosäure
von natürlichem
G-CSF ist Threonin (Souza et al., 1986). Eine N-terminale Sequenzierung
des gereinigten 20-kDa-PEG-L3C-Proteins unter Anwendung der automatisierten
Edman-Abbau-Chemie ergab die Sequenz TPXGPAS, was darauf hinweist,
dass der N-Terminus korrekt prozessiert ist und damit in Übereinstimmung
steht, dass der dritte Rest PEGyliert ist; PEGylierte Aminosäuren zeigen sich
als Leerstellen in Sequenzierungsläufen, wie es durch das X angegeben
wird.
-
E. Strukturbestimmung von PEGylierten
G-CSF-Cysteinmuteinen durch Zirkulardichroismus(CD)-Analyse:
-
CD-Analyse
wurde auf einem Jasco 720 CD-Spektropolarimeter in einer 300-μl-Zelle mit einer Weglänge von
1 cm bei Umgebungstemperatur durchgeführt. Die Daten wurden aus 260
nm-200 nm bei einer Empfindlichkeit von 50m° und 32 Akkumulierungen erfasst.
Die anfünglichen
Experimente wurden ausgeführt
mit dem L3C-Mutein und 10K-PEG-L3C-Protein. Beide hatten CD-Spektren,
sehr ähnlich
zu denjenigen, welche in der Literatur für Wildtyp-G-CSF gefunden werden. Ähnliche
Analysen können
an anderen G-CSF-Cysteinmuteinen und ihren PEGylierten Derivaten
durchgeführt
werden.
-
F. Bioaktivitäten von PEGylierten G-CSF(C17S)-Cysteinmuteinen:
-
Biologische
Aktivitäten
der 11 gereinigten 5-kDa-PEG-G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine und 5 gereinigten
20-kDa-PEG-G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine
wurden im NFS60-Zellproliferations-Assay, der im Beispiel 8 beschrieben
ist, gemessen. Konzentrationen der Proteine wurden unter Anwendung
eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays
bestimmt. Alle der PEGylierten G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine zeigten ähnliche
Dosis-Antwort-Kurven und erreichten denselben Grad an maximaler
Wachstumsstimulierung wie G-CSF(C17S) innerhalb des Fehlers des
Assays. Mittlere EC50-Werte für die 5-kDa-PEG-modifizierten Cysteinmuteine
lagen im Bereich von 2-11 pg/ml. Diese PEGylierten Muteine waren
1,5- bis 2-fach wirksamer als unser Wildtyp-G-CSF und ~3-fach wirksamer
als der kommerzielle Wildtyp-G-CSF im Bio-Assay. Mittlere EC50-Werte für die 20-kDa-modifizierten
Cysteinmuteine lagen im Bereich von 9 bis 14 pg/ml. Biologische
Aktivitäten
der PEGylierten G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine
waren gleich zu oder höherwertiger
als jene von Wildtyp-G-CSF. Sämtliche
NFS60-Zellen-stimulatorische Aktivität von 5-kDa-PEG-L3C konnte
beseitigt werden durch einen neutralisierenden monoklonalen Antikörper gegen
G-CSF (R&D Systems,
Inc.), was darauf hinweist, dass die wachstumsfördernde Aktivität auf das
PEG-L3C-G-CSF-Protein und nicht auf eine Kontaminante in der Proteinpräparation
zurückzuführen war.
Die Bioaktivitäts-Daten
sind in der Tabelle 7 zusammengefasst. Der EC50 von L3C,
welches mit einem 40-kDa-PEG modifiziert ist, wurde unter Verwendung
des NFS60-Zellproliferations-Assays als 30-50 pg/ml bestimmt.
-
Biologische
Aktivitäten
der hier beschriebenen PEGylierten G-CSF(C17S)-Cysteinmuteine sind
den Aktivitäten
von früher
beschriebenen PEGylierten G-CSF-Proteinen überlegen, von denen alle biologische
Aktivitäten
aufweisen, welche relativ zu Wildtyp-G-CSF reduziert sind (Tanaka
et al., 1991; Kinstler et al., 1996a; Bowen, et al., 1999). Tanaka
et al. (1991) berichteten, dass G-CSF, modifiziert mit einem aminreaktiven 10-kDa-NHS-PEG,
aus mehreren Molekulargewichts-Spezies und mehreren Isoformen bestand,
die an unterschiedlichen Lysingruppen oder der N-terminalen Aminosäure modifiziert
waren. Die biologische Aktivität
dieser NHS-PEG-Mischung wurde als ungefähr 3-fach im Verhältnis zu
ummodifizierten G-CSF verringert bestimmt (Tanaka et al., 1991;
Satake-Ishikawa et al., 1992). Bowen et al. (1999) berichteten,
dass bei G-CSF-Variante, modifiziert mit amin-reaktiven 5-kDa-,
10-kDa- und 20-kDa-PEGs, ungefähr
6-fache, 10-fache und 20-fache
Verringerungen im Verhältnis
zu unmodifizierten G-CSF vorlagen. Bowen et al. (1999) reinigten
eine einzelne Molekulargewichts-Spezies der PEGylierten G-CSF-Variante,
welche mit einem mit Amin reagierenden 20-kDa-PEG modifiziert war,
und stellten fest, dass ihre biologische Aktivität ungefähr 4-fach im Verhältnis zu
unmodifizierten G-CSF verringert war. Obwohl die von Bowen et al.
(1999) isolierte einzelne Molekulargewichts-Spezies der G-CSF-Variante
entsprach, welche mit einem einzelnen PEG-Molekül modifiziert war, war die
PEG-Protein-Präparation
heterogen, weil das PEG-Molekül
an das Protein an mehreren Stellen angeheftet war. Kinstler et al.
(1996) reinigten eine PEGylierte Met-G-CSF-Spezies, welche präferenziell
an dem nicht-natürlichen
amino-terminalen Methionin-Rest von E. coli-exprimiertem Met-G-CSF
(cytoplasmatisch exprimiert) mittels Amin- oder Amidbindungen modifiziert
ist. Dieses PEGylierte Met-G-CSF-Protein
besaß lediglich
68% der In-vitro-Bioaktivität
von Wildtyp-Met-G-CSF (Kinstler et al., 1996). Tabelle 7 Bioaktivitäten von PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen
G-CSF-Protein | EC50's
(pg/ml) |
5
kDa | PEG | 20 kD a
PEG |
Mittelwert | Bereich1 | Mittelwert | Bereicha |
*-1C/
C17S | 5,6 | 5,5,
5,5, 5,5, 6,0 | | |
T1C/C17S | 7,0 | 6,0,
7,0, 8,0 | | |
L3C/C17S | 5,5 | 5,0,
5,3, 6,2 | 8,8 | 8,0,
8,0, 9,0 10 |
A6C/C17S | 6,9 | 6,0,
6,0, 7,5, 8,0 | | |
S7C/C17S | 2,4 | 1,7,
3,0 | | |
E93C/C17S | 1,9 | 1,6,
2,0, 2,0, 2,0 | | |
A129C/C17S | 7,1 | 5,0,
5,2, 11 | | |
T133C/C17S | 7,4 | 5,2,
6,0, 11 | 9,0 | 6,0,
7,0, 11, 12 |
A136C/C17S | 6,9 | 6,0,
6,5, 6,5, 8,5 | | |
A139C/C17S | 6,8 | 5,0,
5,5, 10 | | |
A141C/C17S | 7,1 | 6,5,
7,0, 7,0, 8,0 | 9,3 | 6,0,
6,0, 12, 13 |
Q173C/C17S | 7,0 | 5,5,
5,5, 10 | 11 | 9,0,
10, 12, 13 |
*175C/C17S | 11 | 10,11,12 | 14 | 12,
12,16,16 |
- a EC50-Werte
aus einzelnen Experimenten
-
Beispiel 11
-
Verwendung eines Cystein-Blockierungsmittels
verbessert Rückgewinnung
von richtig gefalteten G-CSF-Cysteinmuteinen
-
Unlösliches,
in E. coli-exprimiertes Wildtyp-G-CSF und G-CSF(C17S/Q173C) wurden
durch Verfahrensweisen rückgefaltet,
welche die Menge und den Typ an Reduktionsmittel und das Vorhandensein
oder die Abwesenheit von katalytischen Mengen von Kupfersulfat variierten.
5 mM Dithiothreitol (DTT) wurden als das Standard-Reduktionsmittel
gewählt,
basierend auf einer Literaturbezugsstelle, welche seine Verwendung
in einem optimierten Rückfaltungs-Protokoll
für G-CSF
beschreibt (Kuga et al., 1989). Lu et al. (1992) beschreibt ein
Protokoll zum Rückfalten/Renaturieren
von unlöslichem
G-CSF, bei welchem kein Reduktionsmittel während des Solubilisierungsschritts
vorhanden ist, aber welches 40 μM
Kupfersulfat in den Renaturierungspuffern enthält.
-
E.
coli-Kulturen (400 ml) wurden herangezüchtet, und die Expression jedes
G-CSF-Proteins wurde induziert, wie beschrieben im Beispiel 8. Die
Zellen wurden lysiert, und der unlösliche Anteil wurde durch Zentrifugation
isoliert, wie beschrieben im Beispiel 8. Das unlösliche Material, welches einen
Großteil
der unlöslichen G-CSF-Proteine
enthielt, wurde in 20 ml von 8 M Harnstoff, 20 mM Tris, pH 8, suspendiert
und gerührt,
bis es homogen war. Die Mischung wurde in 6 Röhrchen aliquotiert. 5 mM DTT
oder 25 mM Cystein wurden in manche der Röhrchen zugesetzt, wie beschrieben
in der Tabelle 6. Nach einer Stunde wurden die Solubilisierungsmischungen
in 25 ml 40 mM Natriumphosphat, 15% Glyzerol, pH 8, mit und ohne
40 μM Kupfersulfat
verdünnt. Die
Rückfaltungen
wurden zwei Tage lang bei 4°C
stehen gelassen. Zu dieser Zeit wurde der pH-Wert jeweils auf 4
eingestellt. Die Rückfaltungen
wurden zentrifugiert, die Überstände wurden
auf eine S-Sepharose-Säule aufgetragen,
und die G-CSF-Wildtyp- und Q173C-Proteine wurden gereinigt, wie
beschrieben im Beispiel B. Säulenfraktionen
wurden vereinigt, basierend auf Analyse mit nicht-reduzierender SDS-PAGE,
wie beschrieben im Beispiel B. Die Menge jedes Proteins, welche
nach der Chromatografie zurückgewonnen
wurde, ist in der Tabelle 5 gezeigt. Tabelle 8 Rückgewinnungen
von G-CSF-Proteinen, rückgefaltet/renaturiert
in Gegenwart und Abwesenheit von verschiedenen Reduktionsmitteln
Rückfaltungs-Protokoll | Reduktionsmittel | Kupfersulfat | G-CSF
(WT) Ausbeute (μg)a | G-CSF(C17S/Q173C)
Ausbeute (μg)a |
A | Keines | Keines | 49 | 161 |
B | Keines | 40 μM | 24 | 73 |
C | 5
mM DTT | Keines | 17 | 23 |
D | 5
mM DTT | 40 μM | 47 | 53 |
E | 25
mM Cystein | Keines | 60 | 243 |
F | 25
mM Cystein | 40 μM | 80 | 275 |
- a Protein, zurückgewonnen
aus 67 ml E. coli-Kultur
-
Wie
in der Tabelle 8 gezeigt, wurden die größten Ausbeuten von G-CSF-Wildtyp
und des G-CSF-Cysteinmuteins
erzielt, als Cystein als das Reduktionsmittel während des Solubilisierungsschritts
verwendet wurde. Die Gegenwart von Kupfersulfat (40 μM) schien
die Ausbeuten geringfügig
zu erhöhen,
wenn es in Verbindung mit einem Reduktionsmittel verwendet wurde.
Eine nicht-reduzierende
SDS-PAGE-Analyse von Wildtyp-G-CSF-Proteinen, welche unter Verwendung
der Rückfaltungs-Protokolle
A-F zurückgewonnen
wurden, zeigte, dass jedes hauptsächlich eine einzelne Molekulargewichts-Spezies
der Größe enthielt,
welche für
monomeres G-CSF erwartet wurde (ungefähr 17 kDa unter nicht-reduzierenden
Bedingungen). Wenn im Gegensatz dazu die S-Sepharose-Säule-Pools aus den G-CSF(C17S/Q173C)-Rückfaltungen
A-D durch nicht-reduzierende SDS-PAGE analysiert wurden, war die
Endproduktbande breit und enthielt eine Anzahl von Spezies von unterschiedlichem
apparenten Molekulargewicht im monomeren Bereich. Das unterschiedliche
Molekulargewicht kommt vermutlich daher zustande, dass die monomeren
Spezies unterschiedliche Disulfid-Isoformen des G-CSF(C17S/Q173C)-Proteins
repräsentieren.
Das aus den Rückfaltungen
E und F zurückgewonnene G-CSF(C17S/Q173C)-Protein
lief als eine einzelne scharfe Bande, welche mit Wildtyp-G-CSF comigrierte, was
anzeigt, dass eine einzelne, hauptsächliche gefaltete Spezies zurückgewonnen
worden war. Die Daten zeigen, dass die Zugabe von Cystein während der
Solubilisierungs- und Rückfaltungsschritte
die Ausbeute an richtig gefaltetem G-CSF(C17S/Q173C)-Protein signifikant
verstärkt.
Obwohl man nicht wünscht,
durch irgendeine besondere Theorie gebunden zu sein, postulieren
wir, dass das zugesetzte Cystein ein gemischtes Disulfid mit dem
freien Cysteinrest im Mutein bildet. Das gemischte Disulfid limitiert
mögliche
Disulfid-Rearrangements, welche unter Beteiligung des freien Cysteinrests
stattfinden könnten.
Cystein kann effektiver als DTT sein, weil DTT typischerweise keine
gemischten Disulfide bildet, wegen einer thermodynamisch bevorzugten intramolekularen
Bindung, welche sich bei Oxidation bildet.
-
Beispiel 12
-
Vergleich von G-CSF-Proteinstabilitäten bei
Herstellung in Gegenwart und Abwesenheit von Cystein
-
Wie
in Beispiel 11 beschrieben unter Anwendung des Rückfaltungsverfahrens A (kein
Reduktionsmittel, kein Kupfersulfat) und Rückfaltungsverfahrens F (25
mM Cystein, 40 μM
Kupfersulfat) hergestellte Wildtyp-G-CSF- und G-CSF(C17S/Q173C)-Proteine
wurden bei 50°C
bei pH 4 und pH 8 stehen gelassen. An den Zeitpunkten 0, 5 Minuten,
30 Minuten, 1, 2, 3, 4, 5 und 20 Stunden wurden die Proteinproben
zentrifugiert, um jedwede denaturierten Proteinausfällungen
zu entfernen. Aliquots wurden von den Überständen entnommen und eingefroren.
Am Ende des Experiments wurden alle Aliquots durch nicht-reduzierende
SDS-PAGE analysiert, um zu bestimmen, welcher Abschnitt der ursprünglichen
G-CSF-Protein-Probe in Lösung
blieb und monomer war. Jede Prote-in-Halbwertszeit in Lösung wurde
basierend auf relativen Bandenintensitäten, wie sie auf dem Gel sichtbar
waren, bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 9 gezeigt. Tabelle 9 Stabilitäten von G-CSF-Proteinen, hergestellt
unter Anwendung unterschiedlicher Rückfaltungs/Renaturierungs-Verfahren
Proteinprobe | pH | Geschätzte Halbwertszeit |
G-CSF
WT Rückfaltung
A | 4 | 3-4
Stunden |
G-CSF
WT Rückfaltung
F | 4 | 3-4
Stunden |
G-CSF
WT Rückfaltung
A | 8 | ~1
Stunde |
G-CSF
WT Rückfaltung
F | 8 | ~1
Stunde |
G-CSF(C17S/Q173C)
Rückfaltung
A | 4 | ~30
Minuten |
G-CSF(C17S/Q173C)
Rückfaltung
F | 4 | > 20 Stunden |
G-CSF(C17S/Q173C)
Rückfaltung
A | 8 | < 15 Minuten |
G-CSF(C17S/Q173C)
Rückfaltung
F | 8 | > 20 Stunden |
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass Wildtyp-G-CSF eine längere Halbwertsdauer in Lösung bei
pH 4 als bei pH 8 aufweist, was übereinstimmend
mit den Ergebnissen ist, welche früher von Arakawa et al.
-
(1993)
berichtet wurden. Die Halbwertszeit in Lösung von Wildtyp-G-CSF war
nicht wesentlich unterschiedlich, ungeachtet dessen, ob das Protein
unter Verwendung von Rückfaltungsverfahren
A oder F rückgefaltet
wurde. Im Gegensatz dazu wies G-CSF(C17S/Q173C) eine viel längere Halbwertsdauer
in Lösung
auf, wenn das Protein unter Anwendung von Verfahren F rückgefaltet
wurde (> 20 Stunden),
als bei Verfahren A (< 30
Minuten). Zusätzlich
zur Erhöhung
der Rückgewinnung
von richtig gefalteten G-CSF-Cysteinmuteinen, erhöht die Verwendung
von Cystein im Solubilisierungs/Rückfaltungs-Verfahren somit
die thermische Stabilität des
Endprodukts.
-
Weitere
Untersuchungen können
durchgeführt
werden, um die Stabilitäten
von G-CSF-Cysteinmuteinen
mit Wildtyp-G-CSF zu vergleichen. Zum Beispiel kann eine Matrix
von Experimenten durchgeführt
werden durch Exponieren der Proteine an verschiedene pHs, Temperaturen
und Serumkonzentrationen. An verschiedenen Zeitpunkten kann die
Integrität
der Proteine überwacht
werden durch Assays, wie, ohne jedoch darauf eingeschränkt zu sein,
den im Beispiel 8 beschriebenen NFS60-In-vitro-Zellproliferations-Bioaktivitäts-Assay, Größenausschlusschromatografie,
Zirkulardichroismus, ELISA-Assays und Western-Blot-Analyse.
-
Beispiel 13
-
In-vivo-Wirksamkeit von PEG-G-CSF-Cysteinmuteinen
-
Gruppen
von drei männlichen
Sprague-Dawley-Ratten mit einem Gewicht von jeweils ~320g erhielten eine
einzelne intravenöse
Injektion (laterale Schwanzvene) von rekombinantem Wildtyp-G-CSF (hergestellt von
Bolder BioTechnology), Neupogen® (ein
rekombinantes G-CSF, verkauft von Amgen, Inc.) oder PEG-L3C bei
einer Dosis von 100 μg/kg.
Proteinkonzentrationen wurden unter Verwendung eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays
bestimmt. An ausgewählten
Zeitpunkten wurden Blutproben (0,3 bis 0,4 ml) von den Ratten in EDTA-Antigerinnungsröhrchen abgenommen.
Aliquots der Blutproben wurden für
eine Komplett-Blutzellen(CBC)-Zählung
zu einer marktüblichen
Firma übersandt.
Der Rest der Blutprobe wurde zentrifugiert, und das Plasma wurde
bei -80°C
eingefroren. Blutproben wurden 0,25, 1,5, 4, 8, 12, 16, 24, 48,
72, 96, 120 und 144 Stunden nach der Injektion entnommen. Eine 0-Stunden-Grundlinienprobe
wurde ~24 h vor der Injektion der Testverbindungen erhalten. Die
Tabellen 10 und 11 zeigen die durchschnittlichen Zählungen
von Blutneutrophilen und gesamten weißen Blutkörpchen für die verschiedenen Testgruppen über die
Zeit. Alle drei Testverbindungen stimulierten eine Zunahme in peripheren
weißen
Blutzellen und Neutrophilen über
Grundlinienwerte hinaus. Die Zählungen
für weiße Blutkörperchen
und Neutrophile für
die Testgruppen, welche rekombinantes Wildtyp-G-CSF und Neupogen® erhielten,
erreichten einen Gipfel ~24 Stunden nach der Injektion und kehrten
bei ~48 Stunden auf die Grundlinienwerte zurück. Im Gegensatz dazu erreichten
die Zählungen
für weiße Blutkörperchen
und Neutrophile für
die Ratten, welche PEG-L3C erhielten, einen Gipfel ~48-72 Stunden nach
der Injektion und kehrten bis ~120 Stunden nach der Injektion nicht
auf die Grundlinienwerte zurück.
Die in Ratten, welche PEG-L3C erhielten, beobachteten Spitzenspiegel
der weißen
Blutkörperchen
und Neutrophilen waren signifikant höher als für die Gruppen, welche rekombinantes
Wildtyp-G-CSF oder Neupogen® erhielten (p < 0,05). Die Daten
zeigen, dass PEG-L3C in der Lage ist, eine Erhöhung bei zirkulierenden Neutrophilen und
weißen
Blutkörperchen
zu stimulieren, und dass die absolute Erhöhung bei Zählungen der peripheren weißen Blutkörperchen
und bei Neutrophilen größer und
lang anhaltender ist als jene, welche mit Wildtyp-G-CSF oder Neupogen® beobachtet
wird.
-
Ähnliche
Experimente können
durchgeführt
werden, um die Wirksamkeit von anderen PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen
(C17- oder C17S-Versionen) aufzuzeigen. Ähnliche Untersuchungen können ebenfalls
unter Anwendung des subkutanen Wegs für die Verabreichung der Proteine
durchgeführt
werden. Tabelle 10 Effekte von G-CSF, Neupogen
® und
PEG-L3C auf die Zählungen
von neutrophilen Blutzellen im Anschluss an eine einzelne intravenöse Verabreichung
der Proteine (100 μg/kg)
Zeit
(Stunden) | Neutrophile
Mittelwert +/- Standardabweichung (Zellen/μl Blut) |
| G-CSFa | Neupogen | PEG-L3C |
0 | 1147
+/- 167 | 1906
+/- 564 | 1596
+/- 462 |
4 | 6752
+/- 923 | 4504
+/- 549 | b4237 +/- 624 |
8 | 8437
+/- 546 | 5525
+/- 894 | b5939 +/- 664 |
12 | 10744
+/- 549 | 11891
+/- 1545 | b8470 +/- 833 |
24 | 11035
+/- 788 | 11148
+/- 977 | b14849 +/- 1398 |
48 | 2355+/-
218 | 2610
+/- 245 | b,c18488 +/- 2954 |
72 | 2113
+/- 438 | 3077
+/-590 | b,c17353 +/- 2515 |
96 | 2086+/-
496 | 2675
+/- 673 | b,c5467 +/- 914 |
120 | 2179+/-
373 | 2063
+/- 469 | 2390
+/- 238 |
- a Wildtyp-G-CSF,
hergestellt von Bolder BioTechnology, Inc.
- b p<0,05
gegenüber
0-Stunden-Neutrophilenspiegeln
- c p<0,05
gegenüber
G-CSF und Neupogen beim gleichen Zeitpunkt
Tabelle 11 Effekte von G-CSF, Neupogen® und
PEG-L3C auf die Zählungen
weißer
Blutkörperchen
im Anschluss an eine einzelne intravenöse Verabreichung der Proteine
(100 μg/kg) Zeit
(Stunden) | Weiße Blutkörperchen
Mittelwert +/- Standardabweichung (Zellen/μl Blut) |
| G-CSFa | Neupogen | PEG-L3C |
0 | 11100
+/- 252 | 11100
+/- 829 | 12900
+/- 1320 |
4 | 16000
+/- 1059 | 13600
+/- 570 | 13700
+/- 1923 |
8 | 15200
+/- 371 | 14900
+/- 260 | 13800
+/- 1044 |
12 | 18400
+/- 240 | 20100
+/- 674 | b16700 +/- 586 |
24 | 23900
+/- 1110 | 25500
+/- 1734 | b29200 +/- 2321 |
48 | 14700
+/- 426 | 15300
+/- 1715 | b,c37400 +/- 4971 |
72 | 15300
+/- 426 | 14800
+/- 764 | b,c37800 +/- 4715 |
96 | 14200
+/- 1000 | 14700
+/- 689 | b18100 +/- 2550 |
120 | 11000
+/- 2651 | 11300
+/- 1477 | 13800
+/- 1189 |
- a Wildtyp-G-CSF,
hergestellt von Bolder BioTechnology, Inc.
- b p<0,05
gegenüber
0-Stunden-Spiegeln der weißen
Blutkörperchen
- c p<0,05
gegenüber
G-CSF und Neupogen beim gleichen Zeitpunkt
-
Die
Plasma-Proteinspiegel von G-CSF und PEGyliertem G-CSF-Cysteinmutein
können
quantifiziert werden unter Verwendung der im Handel erhältlichen
G-CSF-ELISA-Kits (R&D
Systems, Inc.). Titrationsexperimente können durchgeführt werden,
um die relative Empfindlichkeit des ELISAs zum Nachweisen von Wildtyp-G-CSF,
unmodifizierten G-CSF-Cysteinmuteinen und PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen
zu bestimmen. Ähnliche
Untersuchungen können
unter Anwendung der subkutanen Route zur Verabreichung der Proteine durchgeführt werden.
-
Plasmakonzentrationen
der Proteine aus dem oben in Beispiel 13 dargestellten Wirksamkeitsexperiment
wurden unter Anwendung von Human-G-CSF-ELISA-Kits gemessen, welche
von R&D Systems,
Inc., erworben wurden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 12 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass 20-kDa-PEG-L3C eine signifikant längere Kreislauf-Halbwertsdauer
aufweist als Wildtyp-G-CSF oder Neupogen
® im
Anschluss an eine intravenöse
Verabreichung der Proteine an Ratten. Tabelle 12 Plasmakonzentrationen von G-CSF, Neupogen
® und
20-kDa-PEG-L3C im Anschluss an eine einzelne intravenöse Verabreichung
der Proteine (Dosis von 100 μg/kg)
Zeit
nach der Injektion (Stunden) | G-CSFa (ng/ml) | Neupogen
(ng/ml) | 20-kDa-PEGL3C
(ng/ml) |
| Mittelwert
+/- Standardabweichung | Mittelwert
+/- Std.abw. | Mittelwert
+/- Std.abw. |
0 | 0
+/- 0 | 0
+/- 0 | 0
+/- 0 |
0,25 | 6974
+/- 1809 | 7546
+/- 486 | 9667
+/- 1382 |
1,5 | 1866
+/- 292 | 2083
+/- 461 | 8368
+/- 1215 |
4 | 399
+/- 73 | 534
+/- 131 | 7150
+/- 892 |
8 | 101
+/- 21 | 167
+/- 26 | 5692
+/- 1094 |
12 | 14
+/- 5 | 26
+/- 1,1 | 4165
+/- 783 |
16 | 2
+/- 3 | 2,9
+/- 0,5 | 3669
+/- 513 |
24 | 0,9
+/- 0,3 | 0,08
+/- 0,03 | 2416
+/- 462 |
48 | 0,16
+/- 0,01 | 0
+/- 0 | 773
+/- 137 |
72 | 0,08
+/- 0,02 | 0
+/- 0 | 36
+/- 36 |
Zeit
nach der Injektion (Stunden) | G-CSFa (ng/ml) | Neupogen
(ng/ml) | 20-kDa-PEGL3C
(ng/ml) |
| Mittelwert
+/- Std.abw. | Mittelwert
+/- Std.abw. | Mittelwert
+/- Std.abw. |
96 | 0,11
+/- 0,02 | 0
+/- 0 | 0,62
+/- 0,13 |
120 | 0,05
+/- 0,02 | 0
+/- 0 | 0,15
+/- 0,02 |
144 | 0,03
+/- 0,02 | 0
+/- 0 | 0,03
+/- 0,01 |
- a Wildtyp-G-CSF,
hergestellt von Bolder BioTechnology, Inc.
-
Die
In-vivo-Wirksamkeit der PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine (C17- oder
C17S-Versionen) kann in normalen oder neutropenischen Nagetieren,
wie Mäusen
oder Ratten, gemessen werden, indem gezeigt wird, dass die Proteine
Erhöhungen
hinsichtlich Kreislauf-Neutrophilenspiegeln und Granulopoiese im
Vergleich zu mit Vehikel behandelten Tieren stimulieren. G-CSF stimuliert
die Spiegel der Neutrophilen in normalen und neutropenischen Nagetieren
bei einer Dosis von 100 μg/kg
(Kubota et al., 1990; Kang et al., 1995). Zum Aufzeigen von Effektivität in normalen
Mäusen
können
Gruppen von 5 Mäusen
(jeweils mit einem Gewicht von 20 g) subkutane Injektionen von G-CSF,
PEG-G-CSF-Cysteinmuteinen oder Placebo (Vehikellösung) bei spezifischen Intervallen
während
bis zu fünf
Tagen erhalten. Normale Mäuse,
wie ICR-Mäuse,
können
von einem kommerziellen Verkäufer
erworben werden. Am Tag 6 können
die Tiere getötet
werden, und Blutproben für
die Analyse durch Gesamt-Blutkörperchen-Zählung (CBC)
abgenommen werden. Hämatopoietische
Gewebe (Leber und Milz) können
abgesammelt, gewogen und in Formalin für histopathologische Analysen
fixiert werden, um nach Beweisen einer erhöhten Granulopoiese zu suchen.
Knochenmark kann aus verschiedenen langen Knochen und dem Sternum
für Einheits-Partikel-Präparationen
und histopathologische Analyse entnommen werden, um nach Anzeichen
einer erhöhten
Granulopoiese zu suchen. Vergleiche zwischen Gruppen sollten unter
Verwendung eines T-Tests nach Student für Einzelvergleiche und einer
Ein-Weg-Analyse
der Varianz für Mehrfachvergleiche
vorgenommen werden. P<0,05
sollte als signifikant angesehen werden. Die PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine
sollten größere Erhöhungen in
den Kreislauf-Neutrophilen-Spiegeln und in der Granulopoiese in
den Mäusen
stimulieren, verglichen mit den Mäusen, welche mit Vehikel behandelt
wurden. Die Effektivität
der PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine, die mit 5-kDa-, 10-kDa-, 20-kDa-
oder 40-kDa-PEGs modifiziert wurden, kann getestet werden, wenn
sie einmal, einmal am Tag, jeden zweiten Tag oder jeden dritten Tag
verabreicht werden. In anfänglichen
Experimenten können
unterschiedliche Gruppen von Mäusen
subkutane Injektionen von 0,0032, 0,016, 0,08, 0,4 und 2 μg der PEGylierten
G-CSF-Cysteinmuteine
pro Injektion erhalten. Kontrollmäuse können nur Vehikellösung erhalten.
Zusätzliche
Kontrollgruppen können
Wildtyp-G-CSF (2 μg/jeden
Tag (ED) während
5 Tagen) und 2 μg
Wildtyp-G-CSF unter Anwendung desselben Dosierungsplans wie bei
den PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen erhalten.
-
Die
Effektivität
der PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine kann auch in neutropenischen
Mäusen
demonstriert werden. Neutropenie kann durch Behandlung mit Cyclophosphamid
(CPA; 100 mg/kg) herbeigeführt
werden, welches ein allgemein verwendetes myelosuppressives chemotherapeutisches
Mittel ist und für die
humanklinischen Gegebenheiten relevant ist. G-CSF beschleunigt die
Wiederherstellung von normalen Neutrophilenspiegeln in Cyclophosphamidbehandelten
Tieren (Kubota et al., 1990; Kang et al., 1995; Matsuzaki et al.,
1996). Mäuse
(~20g) können
eine intraperitoneale Injektion von Cyclophosphamid am Tag 0 erhalten, um
Neutropenie herbeizuführen.
Die Tiere sollten in verschiedene Gruppen eingeteilt werden, welche
subkutane Injektionen von G-CSF, PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen
oder Placebo bei spezifischen Intervallen während bis zu fünf Tagen
erhalten sollten. Eine Kontrollgruppe sollte kein Cyclophosphamid
erhalten, sondern sollte Placebo-Injektionen erhalten. Die Effektivität der PEGylierten
G-CSF-Cysteinmuteine, die modifiziert wurden mit 5-kDa-, 10-kDa
20-kDa- oder 40-kDa-PEGs, kann getestet werden, wenn sie einmal,
jeden zweiten Tag oder jeden dritten Tag verabreicht werden. In
Anfangsexperimenten können
verschiedene Gruppen von Mäusen
subkutane Injektionen von 0,0032, 0,016, 0,08, 0,4 und 2 μg pro Injektion
an PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen
erhalten. Kontrollmäuse
können
lediglich Vehikellösung
erhalten. Zusätzliche
Kontrollgruppen können
Wildtyp-G-CSF (2 μg/jeden
Tag (ED) während
5 Tagen) und 2 μg/Injektion
Wildtyp-G-CSF unter Anwendung des gleichen Dosierungsschemas wie
für die
PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine erhalten. An den Tagen 0-10 können fünf Mäuse pro
Gruppe getötet
werden, und Blut- und Gewebeproben analysiert werden, wie beschrieben
für die
oben genannten normalen Mausexperimente. Die PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine sollten
eine beschleunigte Erhöhung
der Kreislauf-Neutrophilenspiegel und der Granulopoiese in den Mäusen stimulieren,
verglichen mit der Kontrollgruppe, welche eine Vehikel-Injektion
und CPA-Injektion
erhielt.
-
Alternativ
dazu kann die Effektivität
von PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen in Neutropenie-Studien unter Verwendung
eines Rattenmodells aufgezeigt werden. G-CSF beschleunigt die Wiederherstellung
von normalen Neutrophilenspiegeln in Ratten, welche mit myelosuppressiven
chemotherapeutischen Mitteln behandelt wurden. In diesem Fall können Gruppen
von Spague-Dawley-Ratten
(Gewicht je ~300g) eine intraperitoneale Dosis von CPA (100 mg/kg)
am Tag 0 erhalten, um Neutropenie herbeizuführen. Die Tiere können dann
in drei Gruppen eingeteilt werden, und zwar diejenigen, welche subkutane
Injektionen von G-CSF, PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen oder Placebo bei spezifizierten
Intervallen während
bis zu 10 Tagen erhalten. Eine Kontrollgruppe kann Placebo-Injektionen
anstatt Cyclophosphamid erhalten. In Anfangsexperimenten kann die
Wirksamkeit der PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteine, welche mit 10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-PEGs
modifiziert wurden, gemessen werden durch Ausführen von subkutanen Dosierungen
von ~0,1 μg-500 μg/kg (wobei
der bevorzugte Bereich sich auf 1-100 μg/kg beläuft), wenn die Dosierungen
einmal, jeden Tag, alle zwei Tage oder alle drei Tage verabreicht
werden. Eine zusätzliche
Kontrollgruppe kann kommerziell verfügbaren Wildtyp-G-CSF (100 μg/kg) jeden
Tag während
5 Tagen erhalten, und eine weitere Kontrollgruppe kann Wildtyp-G-CSF
bei der gleichen Dosis und mit dem gleichen Dosierungsschema wie
bei den PEGylierten G-CSF-Cysteinmutanten erhalten. Kontrollratten
können
nur die Vehikellösung
erhalten. An den Tagen 0-6, 8, 10, 12 und 14 können Blutproben für die CBC-Analyse
abgenommen werden. Beim Abschluss des Zeitverlaufs können die
Ratten zur Absammlung der hämatopoietischen
Gewebe und von Knochenmark getötet
werden, um nach Beweisen einer erhöhten Granulopoiese zu untersuchen.
Die PEGylierten G-CSF-Cysteinmutanten sollten eine beschleunigte
Erhöhung
der Kreislauf-Neutrophilenspiegel und der Granulopoiese in den Ratten
stimulieren, verglichen mit der Vehikel-injizierten, CPA-injizierten
Kontrollgruppe.
-
Beispiel 14
-
Klonierung, Expression, Reinigung und
Bioaktivität
von Wildtyp-GM-CSF
-
A. Klonierung von DNA-Sequenzen, welche
GM-CSF codieren.
-
Wir
klonierten und sequenzierten eine cDNA, die humanen GM-CSF codiert,
mittels RT-PCR von Gesamt-RNA, welche aus der humanen Blasenkarzinom-Zelllinie
5637 (erhalten von der American Type Culture Collection) isoliert
wurde. Eine G-CSF codierende cDNA wurde durch PCR aus Gesamt-RNA
amplifiziert, welche aus der humanen Blasenkarzinom-Zelllinie 5637
(American Type Culture Collection) isoliert worden war. Die Zellen
wurden in RPMI 1640-Medium, welches mit 10% FBS, 50 Units/ml Penicillin
und 50 μg/ml
Streptomycin ergänzt
war, wachsen gelassen. RNA wurde aus den Zellen unter Anwendung
eines RNeasy-Mini-RNA-Isolations-Kits, welches von Qiagen, Inc.
(Santa Clarita, CA) erworben worden war, unter Befolgung der Anweisungen
des Herstellers isoliert. Erststrang-Synthese von einzelsträngiger cDNA
wurde unter Verwendung eines "1st
Strand"-cDNA-Synthese-Kits
für RT-PCR
(AMV) von Boehringer Mannheim Corp. bewerkstelligt, und statistische
Hexamere wurden als der Primer verwendet. Anschließende PCR-Reaktionen
unter Verwendung der Produkte der Erststrang-Synthese als Matrize
wurden mit Vorwärts-Primer
BB267 (5> GAC ACT
GCT GCT GAG ATG AAT G >3;
SEQ ID Nr. 75) und Rückwärts-Primer
BB268 (5> CTT GTA
GTG GCT GGC CAT CAT G >3;
SEQ ID Nr. 76) durchgeführt.
Der Primer BB268 annealt an das 5'-Ende der codierenden Sequenz für das GM-CSF-Sekretionssignal,
und der Rückwärts-Primer
BB268 annealt an das 3'-Ende
der GM-CSF-codierenden
Sequenz. Das resultierende ~450 bp große PCR-Produkt wurde mit Hind
III und Bam HI verdaut, über
ein Gel gereinigt und in den Vektor pCDNA3.1(+) kloniert, welcher
mit Hind III und Bam HI verdaut, mit alkalischer Phosphatase behandelt
und über
ein Gel gereinigt worden war. Ein Klon mit der korrekten DNA-Sequenz
wurde als pCDNA3.1(+)::GM-CSFfus oder pBBT267 bezeichnet. Wir verwendeten
PCR, um diesen GM-CSF-Klon für
periplasmatische Expression in E. coli zu modifizieren. Bei Expression
in E. coli über
Sekretion in das Periplasma enthält
GM-CSF kein angefügtes
N-terminales Methionin und besitzt eine identische Aminosäuresequenz
zu natürlich
vorkommendem GM-CSF (Lee et al., 1985). Um eine sezernierte Form
von GM-CSF zu exprimieren, wurde PCR angewandt, um die Leadersequenz
des Gens für
hitzestabiles Enterotoxin (STII) von E. coli (Picken et al., 1983),
welchem eine Nde I-Restriktionsstelle
vorangeht, an die aminoterminale codierende Sequenz von reifem GM-CSF
zu fusionieren. Darüber
hinaus wurde ein TAA-Stopcodon, welchem unmittelbar eine Eco RI-Restriktionsstelle
folgte, anschließend
an den carboxyterminalen Rest E127 hinzugefügt. Zur gleichen Zeit wurden
Codons für
Proline an den Positionen 2, 6, 8, 12, 117 und 124 sämtlich zu
CCG verändert,
und das Codon für
Leucin an Position 114 wurde zu CTG geändert. Die PCR-Reaktion verwendete
den Vorwärts-Primer
BB300 (5> CGC AAC
GCG TAC GCA GCA CCG GCC CGC TCG CCG AGC CCG AGC ACG CAG CCG TGG
GAG >3; SEQ ID Nr.
77) und den Rückwärts-Primer
BB301 (5> CGC GAA
TTC PTA CTC CTG GAC CGG CTC CCA GCA GTC AAA CGG GAT GAC CAG CAG
AAA >3; SEQ ID Nr.
78) mit pBBT267 als Matrize. Das resultierende ~400 bp große PCR-Produkt
wurde mit Mlu I und Eco RI verdaut, über ein Gel gereinigt und in
pBBT227 kloniert, welcher oben in Beispiel 9 beschrieben ist. pBBT227-DNA
wurde mit Mlu I und Eco RI verdaut, mit alkalischer Phosphatase
behandelt und auf einem 1%igen Agarosegel laufen gelassen. Das ~2,4
kb große
Vektorfragment wurde gereinigt und in der Ligation verwendet. Die
resultierenden Rekombinanten tragen einen vollständigen stII-Leader, fusioniert an GM-CSF, und dieses "stII-GM-CSF"-Konstrukt kann als
ein Nde I-Eco RI-Fragment
von ~450 bp herausgeschnitten werden. Ein Klon mit der korrekten
Sequenz wurde als pUC18::stII-GM-CSF bezeichnet. Für Expressionsuntersuchungen
wurde das Nde I-Eco
RI-Fragment dieses Plasmids in den Expressionsvektor pBBP257 subkloniert, welcher nachstehend
beschrieben ist. Das resultierende Plasmid, pBBT257; stII-muGM-CSF
oder pBBT271 wurde zur Expression in E. coli W3110 eingebracht.
-
Das
Plasmid pBBT257 wurde aus dem Expressionsvektor pCYB1 (New England
BioLabs) durch Deletieren des Ampicillinresistenz-Gens von pCYB1
und Ersetzen desselbigen mit dem aus dem klassischen Klonierungsvektor
pBR322 (Bolivar et al., 1977), abgeleiteten Gen für Tetracyclinresistenz
abgeleitet. Sowohl in pBBT257 als auch pCYB1 steht die Expression
des klonierten Gens unter der Steuerung des tac-Promotors, welcher
von dem Produkt des Plasmidgetragenen lacIq-Gens
reguliert wird. Diese Vektoren gestatten, dass Gene als unfusionierte
Proteine oder als Fusionen an eine Chitin-Bindungs-Domäne exprimiert
werden; unsere Konstrukte wurden so erzeugt, dass die Proteine als
unfusionierte Proteine exprimiert werden. Das Plasmid pBBT257 wurde
wie folgend konstruiert. Das Tetracyclinresistenz-Gen (TcR-Gen) von Plasmid pBR322 (erworben von New
England BioLabs) wurde mittels PCR unter Verwendung der Primer BB228
(5> CGC GCT GCA GTT
CTC ATG TTT GAC AGC TTA TCA TC >3;
SEQ ID Nr. 41) und BB229 (5> CGC
GCT GCA G AT TTA AAT TAG CGA GGT GCC GCC GGC TTC CAT >3; SEQ ID Nr. 42) amplifiziert.
Der Vorwärts-Primer
BB228 annealt an die Nukleotide 1 bis 25 der pBR322-Sequenz (GenBank-Zugangsnummer
J01749), welche stromaufwärts
des TcR-Gens lokalisiert sind und die "-35"-Region des TcR-Gen-Promotors einschließen. Das Oligo BB228 enthält eine
hinzugefügte
Pst I-Stelle für
Klonierungszwecke. Der Rückwärts-Primer BB229 annealt
an die Nukleotide 1277 bis 1300, welche unmittelbar stromabwärts des
Translations-Stopcodons lokalisiert sind, welches der codierenden
Sequenz des TcR-Gens folgt. BB229 enthält eine
hinzugefügte
Dra I-Stelle für
Klonierungszwecke. Die 40-μl-PCR-Reaktion
wurde in 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl (pH 9,0 (25°C), 0,1% Triton® X-100,
1,5 mM MgCl2 durchgeführt, und schloss dNTPs bei
jeweils 200 μM,
20 pmol jedes Primers, 0,5 ng pBR322-DNA, 2,5 Units Taq-Polymerase (Promega)
und 0,5 Units pfu-Polymerase (Stratagene) ein. Die PCR-Reaktion
bestand aus: 95°C
während
3 Minuten, 25 Zyklen von [94°C
während
30 Sekunden, 60°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
90 Sekunden], gefolgt von einem Halt bei 4°C. Das resultierende 4300 bp große Produkt
wurde über
ein Gel gereinigt, mit Pst I und Dra I verdaut und in einer Ligationsreaktion,
wie nachstehend beschrieben, verwendet. Gereinigte pCYB1-DNA wurde
mit Pst I und Swa I verdaut und mit alkalischer Phosphatase aus
Kälberdarm
gemäß den Protokollen
des Herstellers (New England BioLabs) verdaut. Pst I und Swa I schneiden
den Vektor jeweils einmal und flankieren das Ampicillinresistenz(ApR)-Gen.
Die Verdauungsprodukte wurden unter Verwendung eines QIAquick-PCR-Aufreinigungs-Kits
(Qiagen) gemäß dem Herstellerprotokoll
aufgereinigt und anschließend
auf einem 1%igen Agarosegel laufen gelassen. Das ~5,3 kb große Vektorfragment,
bei welchem das ApR-Gen deletiert war, wurde über ein
Gel gereinigt und mit dem Pst I-Dra I-geschnittenen PCR-Produkt,
welches das TcR-Gen enthielt, ligiert. Sowohl
Dra I als auch Swa I erzeugen glattendig gemachte Verdauprodukte,
welche zusammenligiert werden können.
Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli DH5α zu transformieren,
und Tetracyclin-resistente Transformanten wurden selektiert. Drei
Isolate wurden anschließend
analysiert, und von allen wurde gefunden, empfindlich gegenüber Ampicillin
zu sein. Von diesen Isolaten erhaltene Restriktionsendonuklease-Verdauprodukte
waren auch konsistent mit der Deletion des 1500 bp großen Pst
I- und Swa I-Fragments, welches das ApR-Gen
enthält,
und dessen Ersetzung durch das 1300 bp große Pst I-Dra I-Fragment, welches
das TcR-Gen trägt. Ein als pBBT257 bezeichnetes
Isolat wurde zur Verwendung in der Expression von rekombinanten
Proteinen ausgewählt.
-
B. Expression von Wildtyp-GM-CSF in E.
coli.
-
Für die Expression
von sezerniertem GM-CSF
wurden pBBT271 [pBBT257::STII-GM-CSF] und der pBBT257-Stammform-Vektor
in E. coli W3110 transformiert. Die resultierenden Stämme wurden
als BOB340: W3110(pBBT257) und BOB350: W3110(pBBT271) bezeichnet.
Frische gesättigte Übernachtkulturen
wurden bei ~0,05 OD @ A600 in LB, welches
10 μg/ml
Tetracyclin enthielt, inokuliert. Diese 100-ml-Kulturen wurden in einem 500 ml großen Schüttelkolben
mit Prallwänden
bei 28°C
in einem gyrotorischen Schüttelwasserbad
bei ~250 U/min wachsen gelassen. Als die Kultur eine Dichte von
~0,6 OD erreichte, wurde IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5
mM zugegeben, und die induzierte Kultur wurde dann über Nacht
während
~16 h inkubiert. Proben von induzierten und nicht-induzierten Kulturen
wurden mittels SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) auf
im Voraus gegossenen 16%igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgelen analysiert
und mit Coomassie-Blau gefärbt.
Die induzierte Kultur von BOB350 (GM-CSF) ergab eine Bande bei ungefähr 14 kDa,
was konsistent mit dem Molekulargewicht von reifem GM-CSF ist. Diese
Bande wurde nicht in einer uninduzierten Kultur von BOB350 oder
in induzierten oder nicht-induzierten
Kulturen von BOB340, der Nur-Vektor-Kontrolle, detektiert. Western-Blot-Analysen zeigten,
dass diese ~14 kDa große
Bande stark mit einem Anti-Human-GM-CSF-Antiserum (R&D Systems) reagierte. Dieses Antiserum
erkannte keine Proteine in nicht-induzierten
Kulturen von BOB340 und BOB350 oder in der induzierten Kultur BOB340,
der Nur-Vektor-Kontrolle. Diese Western-Blots zeigten ebenfalls,
dass diese ~14 kDa große
Bande mit einem kommerziellen, aus E. coli abgeleiteten humanen
GM-CSF-Standard, welcher von R&D
Systems erworben wurde, comigrierte. Dieses Ergebnis legt nahe,
dass das STII-Leader-Peptid
entfernt worden ist, was konsistent damit ist, dass das Protein in
das Periplasma sezerniert worden ist. Nachstehend dargestellte N-terminale
Sequenzierungsuntersuchungen zeigen, dass die STII-Signalsequenz
korrekt prozessiert worden war.
-
Die
16 Stunden Nach-Induktions-Proben aus diesen Kulturen wurden ebenfalls
einem osmotischen Schock unterzogen, basierend auf der Vorgehensweise
von Koshland und Botstein (1980). Dieses Vorgehen zerstört die E.
coli-Außenmembran
und setzt den Inhalt des Periplasmas in das umgebende Medium frei.
Eine anschließende
Zentrifugation trennt die löslichen
periplasmatischen Komponenten (zurückgewonnen im Überstand)
von cytoplasmatischen, unlöslichen
periplasmatischen und zell-assoziierten Komponenten (zurückgewonnen
im Pellet). Wenig des synthetisierten GM-CSF-Proteins wurde im Überstand
rückgewonnen.
Die Hauptmasse des GM-CSF
blieb mit dem Pellet assoziiert. Dies zeigt an, dass, obgleich das
Protein prozessiert und in das Periplasma sezerniert worden zu sein
scheint, es sich dort hauptsächlich
in einer unlöslichen Form akkumuliert. Ähnliche
Ergebnisse sind von anderer Seite für GM-CSF, welches in das E.
coli-Periplasma sezerniert worden ist, berichtet worden (Libby et
al., 1987; Greenberg et al., 1988).
-
C. Reinigung von Wildtyp-GM-CSF.
-
Wildtyp-GM-CSF
wurde bei einem größeren Maßstab unter
Anwendung der nachstehenden Protokolle exprimiert und gereinigt.
Eine frische gesättigte Übernachtkultur
von BOB350 (Wildtyp) wurde bei ~0,05 OD @ A600 in
LB, welches 10 μg/ml
Tetracyclin enthielt, inokuliert. Die 400-ml-Kultur wurde in einem
2 Liter großen Schüttelkolben
mit Prallwänden
bei 28°C
in einem gyrotorischen Schüttelwasserbad
bei ~250 U/min wachsen gelassen. Als die Kultur eine Dichte von
~0,6 OD erreichte, wurde IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5
mM zugesetzt. Die induzierte Kultur wurde dann über Nacht während ~16 h inkubiert. Die
Zellen wurden durch Zentrifugation pelletiert und bei -80°C eingefroren.
Das Zellpellet wurde aufgetaut und mit 5 ml B-PERTM Bakterienprotein-Extraktionsreagenz
gemäß den Protokollen
des Herstellers (Pierce) behandelt. Der unlösliche Anteil und die Hauptmasse
des GM-CSF-Proteins
wurden durch Zentrifugation zurückgewonnen
und in B-PER resuspendiert. Diese Mischung wurde mit Lysozym (200 μg/ml) während 10
Minuten behandelt, um die Zellwände
weiter zu zerstören,
und MgCl2 (letztendlich 10 mM) und proteasefreie
DNAse (2 μg/ml)
wurden zugegeben. Unlösliches
GM-CSF wurde durch Zentrifugation abgesammelt und gewaschen durch
Resuspendieren in Wasser und erneutes Zentrifugieren, um den Großteil der
solubilisierten Zelltrümmer
zu entfernen. Für
die Rückfaltung
wurde das resultierende Pellet, enthaltend unlösliches GM-CSF, in 10 ml 8
M Harnstoff, 25 mM Cystein in 20 mM Tris-Base gelöst. Diese
Mischung wurde 30 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt, und dann
in 100 ml 20 mM Tris, 40 μM
Kupfersulfat, 15% Glyzerol, pH 8,0, verdünnt. Dieses Rückfaltungsgemisch wurde
2 Tage lang bei 4°C
gehalten und dann zentrifugiert und auf eine 5 ml große Q-Sepharose-Säule (Pharmacia
HiTrap) aufgetragen, welche in 20 mM Tris, pH 8,0 (Puffer A) äquilibriert
worden war. Die gebundenen Proteine wurden mit einem linearen Salzgradienten
von 0-35% Puffer B (1 M NaCl, 20 mM Tris, pH 8) eluiert. Säulenfraktionen
wurden durch nicht-reduzierende SDS-PAGE analysiert. GM-CSF eluierte
bei ungefähr
230 mM NaCl. Fraktionen, welche hauptsächlich GM-CSF enthielten, wurden vereinigt.
-
Der
Q-Sepharose-Pool wurde mit einem gleichen Volumen von 30% Ammoniumsulfat
verdünnt
und auf Raumtemperatur erwärmt,
vor Auftragen auf eine 1 ml große
Phenyl-HP-Säule
(Pharmacia HiTrap), welche zuvor mit 15% Ammoniumsulfat in 20 mM
Natriumphosphat, pH 7,5, äquilibriert
worden war. Gereinigter GM-CSF wurde aus der Säule durch Flution mit einem
reversen Salzgradienten (15% Ammoniumsulfat bis 0% Ammoniumsulfat
in 20 mM Natriumphosphat, pH 7,5) zurückgewonnen. Das Phenyl-HP-Säulen-Elutionsprofil für GM-CSF
zeigte einen einzelnen Haupt-Peak, welcher bei ungefähr 6,5%
Ammoniumsulfat eluierte. Säulenfraktionen über den
Peak hinweg wurden mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE analysiert.
Fraktionen, welche GM-CSF und keine sichtbaren Kontaminanten enthielten,
wurden vereinigt. Die Endausbeute an Wildtyp-GM-CSF, wie durch Bradford-Analyse
bestimmt, belief sich auf etwa 2,6 mg aus 400 ml Kultur. Eine N-terminale
Sequenzierung von Wildtyp-GM-CSF unter Verwendung von automatisierter
Edman-Abbau-Chemie ergab die Sequenz APARSPS, welche in identischer
Weise den ersten sieben Aminosäuren
von reifem humanem GM-CSF entspricht, und zeigt an, dass der N-Terminus
korrekt prozessiert wird (Lee et al., 1985). Gereinigter Wildtyp-GM-CSF und kommerziell
erhältlicher
GM-CSF (E. coli-exprimiert; R&D
Systems) comigrierten unter reduzierenden und nicht-reduzierenden
Bedingungen, wie durch Western-Blot-Analyse gezeigt. Beide Proteine
zeigten die erwartete Mobilitätsverschiebung
zu einem höheren
apparenten Molekulargewicht unter reduzierenden Bedingungen auf
Grund der Disruption der intramolekularen Disulfidbindungen.
-
D. In-vitro-Bioaktivitäten von Wildtyp-GM-CSF.
-
Ein
Zellproliferations-Assay unter Verwendung der humanen erythroleukämischen
Zelllinie TF-1 (Kitamura et al., 1989) wurde entwickelt, um die
Bioaktivität
von Wildtyp-GM-CSF zu messen. Die humane TF-1-Zelllinie wurde von
der American Type Culture Collection erhalten. Die Zellen wurden
in RPMI-1640-Medium gehalten, welches mit 10% FBS, 50 Units/ml Penicillin,
50 μg/ml
Streptomycin und 2 ng/ml rekombinantem humanen GM-CSF (E. coli-abgeleitet;
R&D Systems)
supplementiert worden war. Im Allgemeinen wurden die Bio-Assays
durch dreimaliges Waschen der TF-1-Zellen mit RPMI-1640-Medium (keine
Zusatzstoffe) und Resuspendieren der Zellen bei einer Konzentration
von 1 × 105/ml in RPMI-1640-Medium, welches 10% FBS, 50
Units/ml Penicillin und 50 μg/ml
Streptomycin enthielt (Assay-Medium), angesetzt. Fünfzig μl (5 × 103-Zellen) der Zellsuspension wurde pro Testvertiefung
einer Flachboden-96-Vertiefungs-Gewebekulturplatte aliquotiert.
Serielle Verdünnungen
der zu testenden Proteinproben wurden in Assay-Medium hergestellt.
Serielle Verdünnungen
von kommerziellem rekombinanten humanen GM-CSF (E. coli-exprimiert; R&D Systems) wurden parallel
dazu analysiert. 50 μl
der verdünnten
Proteinproben wurden in die Testvertiefungen zugesetzt, und die Platten
wurden bei 37°C
in einem Gewebekultur-Inkubator mit angefeuchtetem 5% CO2 inkubiert. Proteinproben wurden in Vertiefungen
bei dreifacher Ausfertigung geassayt. Nach ~3 Tagen wurden 20 μl einer MTS/PMS-Mischung
(CellTiter 96 AQueous One Solution, Promega) zu jeder Vertiefung
gegeben, und die Platten wurden 1-4 Stunden lang bei 37°C im Gewebekultur-Inkubator
inkubiert. Die Absorption der Vertiefungen wurde bei 490 nm unter
Anwendung eines Mikroplatten-Lesegeräts abgelesen. Kontrollvertiefungen
enthielten Medium, aber keine Zellen. Durchschnittliche Absorptionswerte
für die
Kontrollvertiefungen in dreifacher Ausfertigung wurden von Mittelwerten,
die für
die Testvertiefungen erhalten worden waren, subtrahiert. EC50s, die Konzentration bei halbmaximaler
Stimulation, wurden für
jede Probe berechnet, um die Bioaktivitäten der Proteine zu vergleichen.
-
Die
TF-1-Zelllinie zeigt eine starke proliferative Antwort auf GM-CSF,
wie verdeutlicht durch eine dosisabhängige Erhöhung in der Zellzahl und den
Absorptionswerten. Kommerzielles GM-CSF und von uns hergestelltes GM-CSF
wiesen mittlere EC50-Werte von 97 bzw. 105
pg/ml im Bio-Assay auf (Tabelle 13).
-
Beispiel 15
-
Konstruktion, Expression, Reinigung und
Bioaktivität
von GM-CSF-Cysteinmuteinen
-
A. Konstruktion von GM-CSF-Cysteinmuteinen.
-
Dreizehn
Mutanten-GM-CSF-Gene wurden unter Anwendung von ortsgerichteter,
PCR-basierender Mutagenese konstruiert, wie es im Allgemeinen von
Innis et al. (1990) und Horton et al. (1993) und im Beispiel 9 beschrieben
wird. Wir konstruierten fünf
Muteine in der aminoterminalen Region proximal zur Helix A [*-1C (Addition
eines Cysteinrests auf den natürlichen
Amino-Terminus), A1C, A3C, S5C und S7C]; ein Mutein im B-C-Loop
[S69C]; drei Muteine im C-D-Loop [E93C, T94C und T102C]; und drei
Muteine in der carboxyterminalen Region distal zur Helix D [V125C,
Q126C und *128C (Addition eines Cysteinrests an den natürlichen Carboxy-Terminus)].
Wir konstruierten auch ein Mutein an einer vermeintlichen N-verknüpften Glykosylierungsstelle
[N27C], welche am distalen Ende von Helix A lokalisiert ist. Die
für die
mutagenen PCR-Reaktionen verwendete Matrize war das Plasmid pBBT268,
in welchem das STII-GM-CSF-Gen als ein Nde I-Eco RI-Fragment in
pUC18 kloniert ist. PCR-Produkte wurden mit den geeigneten Restriktionsendonukleasen
verdaut, über
ein Gel gereinigt und mit pBBT268-Vektor-DNA ligiert, welche mit
diesen selben Restriktionsenzymen geschnitten, mit alkalischer Phosphatase
behandelt und über
ein Gel gereinigt worden war. Transformanten aus diesen Ligationen
wurden wachsen gelassen und Plasmid-DNAs wurden isoliert und sequenziert.
Die Sequenz des gesamten klonierten mutagenisierten PCR-Fragments
wurde bestimmt, um das Vorhandensein der Mutation von Interesse
und die Abwesenheit von jedweden zusätzlichen Mutationen, welche
potenziell durch die PCR-Reaktion oder durch die synthetischen Oligonukleotid-Primer
eingeführt
worden sein könnten,
zu bestätigen.
-
Für die Expression
in E. coli als in den periplasmatischen Raum sezernierte Proteine
wurden die STII-GM-CSF-Gene, welche die 13 Muteine codieren, aus
den pUC18-basierenden pBBT268-Derivaten
als Nde I-Eco RI-Fragmente von ~450 bp herausgeschnitten, in den
Expressionsvektor pBBT257 subkloniert und in E. coli W3110 transformiert.
-
Unter
Verwendung von Vorgehensweisen, welche ähnlich zu den hierin beschriebenen
sind, kann man andere Cysteinmuteine von GM-CSF konstruieren. Die
Cysteinmuteine können
Substitutionsmutationen, welche Cystein für einen natürlichen Amino[säure]rest
in der GM-CSF codierenden Sequenz substituieren, Insertionsmutationen,
welche einen Cysteinrest zwischen zwei natürlich vorkommenden Aminosäuren in
der GM-CSF codierenden Sequenz inserieren, oder Additionsmutationen
sein, welche einen Cysteinrest vorausgehend der ersten Aminosäure A1 der
GM-CSF codierenden Sequenz addieren oder einen Cysteinrest nachfolgend
zum terminalen Aminosäuerest
E127 der GM-CSF codierenden Sequenz addieren, sein. Die Cysteinreste
können
für jedwede
Aminosäure
substituiert werden, oder zwischen jedweden zwei Aminosäuren inseriert
werden, an beliebiger Stelle in der GM-CSF codierenden Sequenz.
Bevorzugte Stel len zum Substituieren oder Inserieren von Cysteinresten
in GM-CSF liegen in der der Helix A vorangehenden Region, dem A-B-Loop, dem
B-C-Loop, dem C-D-Loop und der Region distal zur Helix D. Andere
bevorzugte Stellen sind die ersten oder letzten drei Aminosäuren der
A-, B-, C- und D-Helizes. Einige bevorzugte Positionen für Cysteinmutationen
sind in der Tabelle 13 beschrieben. Andere bevorzugte Positionen
schließen
R67C, G68C, L70C, R30C, T32C, A33C, E35C, N37C, T39C, E45C, D48C,
Q50C, E51C, Q99C, T98C, E113C und E127C ein. Zusätzlich zu den oben beschriebenen
Mutationen werden andere bevorzugte Reste in diesen Regionen zur
Erzeugung von Cysteinsubstitutionen in der
PCT/US98/14497 beschrieben.
-
Man
kann ebenfalls GM-CSF-Muteine, welche ein freies Cystein enthalten,
konstruieren durch Substituieren einer sonstigen Aminosäure für einen
der natürlich
vorkommenden Cysteinreste in GM-CSF, welcher normalerweise eine
Disulfidbindung ausbildet. Der natürlich vorkommende Cysteinrest,
der normalerweise eine Disulfidbindung mit dem substituierten Cysteinrest
ausbildet, ist nun frei. Der Cysteinrest kann mit jedweder der anderen
19 Aminosäuren
ersetzt werden, jedoch vorzugsweise mit einem Serin- oder Alaninrest.
Ein freier Cysteinrest kann auch durch chemische Modifikation einer
natürlich
vorkommenden Aminosäure
unter Anwendung von Vorgehensweisen, wie denjenigen, welche von
Sytkowski et al. (1998) beschrieben wurden, in GM-CSF eingeführt werden.
-
Mehrfachmutanten,
welche zwei oder mehr hinzugefügte
freie Cysteinreste enthalten, können
ebenfalls konstruiert werden, entweder durch aufeinander folgende
Mutageneserunden unter Anwendung der in den Beispielen 8, 9, 14
und 15 beschriebenen Vorgehensweisen, oder alternativ dazu durch
In-vitro-Rekombination von individuellen Mutanten zum Konstruieren
rekombinanter Expressionsplasmide, codierend Muteine mit zwei oder
mehr freien Cysteinen. Die bevorzugten Mehrfachmutanten werden diejenigen
sein, welche zwei oder mehr Cysteinmuteine kombinierten, die jeweils
hohe Aktivität
bei PEGylierung beibehalten, zum Beispiel A3C plus S69C, S69C plus
E93C und A3C plus E93C. Andere bevorzugte Mehrfachmutanten können basierend
auf den Daten aus der Tabelle 9 und Tabelle 10 abgeleitet werden
und werden Kombinationen einschließen, welche zwei oder mehr
Mutationen aus der Gruppe enthalten, welche *-1C, A1C, A3C, S5C,
S7C, S69C und E93C einschließt.
-
Unter
Anwendung von Vorgehensweisen, welche denjenigen, die in den Beispielen
14-16 beschrieben werden, ähnlich
sind, kann man die Proteine in E. coli exprimieren, die Proteine
reinigen, die Proteine PEGylieren und ihre Bioaktivitäten in einem
In-vitro-Bio-Assay messen. Die Proteine können cytoplasmatisch in E. coli
oder als in den periplasmatischen Raum sezernierte Proteine exprimiert
werden. Die Muteine können
auch in eukaryotischen Zellen, wie Insekten- oder Säugerzellen, exprimiert werden,
unter Anwendung von Vorgehensweisen, welche ähnlich zu denjenigen sind,
die in
PCT/US00/00931 beschrieben
werden, oder verwandten Vorgehensweisen, die dem Fachmann auf dem
Gebiet allgemein bekannt sind. Wenn eine Sekretion aus eukaryotischen
Zellen gewünscht
wird, kann die natürliche
GM-CSF-Signalsequenz oder eine andere Signalsequenz verwendet werden,
um die Proteine aus eukaryotischen Zellen zu sezernieren.
-
B. Expression und Reinigung von GM-CSF-Cysteinmuteinen.
-
E.
coli-Stämme,
welche die 13 GM-CSF-Cysteinmuteine exprimieren, wurden herangezüchtet, induziert
und abgeerntet unter Verwendung der Protokolle, welche im Beispiel
14 für
Wildtyp-GM-CSF beschrieben wurden. Die Muteine wurden rückgefaltet
und gereinigt, wobei die Protokolle verwendet wurden, welche für Wildtyp-GM-CSF
im Beispiel 14 beschrieben wurden. Die Muteine eluierten aus der
Q-Sepharose-Säule
bei ungefähr
200-230 mM NaCl, und aus der Phenyl-HP-Säule bei ungefähr 6-8%
Ammoniumsulfat. Die Muteine wurden hauptsächlich als Monomere zurückgewonnen,
mit apparenten Molekulargewichten von ~14 kDa bei nicht-reduzierender
SDS-PAGE.
-
C. Bioaktivitäten von GM-CSF-Cysteinmuteinen.
-
Die
13 gereinigten GM-CSF-Muteine wurden im TF-1-Zellproliferations-Assay
getestet. Proteinkonzentrationen wurden unter Verwendung eines Bradford-Protein-Assay-Kits
(Bio-Rad-Laborstories) bestimmt. Handelsüblicher Wildtyp-GM-CSF und
Wildtyp-GM-CSF, der von uns. hergestellt wurde, wurden parallel
an den gleichen Tagen analysiert, um hinsichtlich Tagesvariabilität in den
Assays zu überprüfen. Alle
13 Muteine stimulierten die Proliferation der TF-1-Zellen zum gleichen
Ausmaß wie
die Wildtyp-GM-CSF-Kontrollproteine. Mittlere
EC
50-Werte für die 13 Muteine lagen im Bereich
von 80 bis 134 pg/ml (Tabelle 13). Tabelle 13 Eigenschaften von GM-CSF-Cysteinmuteinen
G-CSF-Protein | Mutations-Lage | Mittlerer
EC50 ± Std.Abw. (pg/ml) | EC50-Bereicha (pg/ml) |
R&D wtb | - | 97 ± 5 | 90-100
(6) |
BBT
wtc | - | 105 ± 8 | 90-115
(14) |
*-1C | N-Terminus | 111 ± 5 | 105-115
(14) |
A1C | N-Terminus | 80 ± 0 | 80-80
(4) |
A3C | Proximal
zur A-Helix | 108 ± 3 | 105-110
(4) |
S5C | Proximal
zur A-Helix | 125 ± 6 | 120-130
(4) |
S7C | Proximal
zur A-Helix | 106 ± 6 | 100-110
(4) |
N27C | A-Helix | 134 ± 30 | 105-160
(4) |
S69C | B-C-Loop | 103 ± 10 | 90-110
(4) |
E93C | C-D-Loop | 103 ± 14 | 90-115
(4) |
T94C | C-D-Loop | 120 ± 4 | 115-125
(4) |
T102C | C-D-Loop | 114 ± 3 | 110-115
(4) |
V125C | Distal
zur D-Helix | 110 ± 0 | 110-110
(4) |
Q126C | Distal
zur D-Helix | 126 ± 9 | 120-140
(4) |
*128C | C-Terminus | 124 ± 3 | 120-125
(4) |
- a Beobachteter
Bereich von EC50-Werten; Zahl von Assays
in Klammern
- b Handelsüblicher Wildtyp-GM-CSF (R&D Systems)
- c Wildtyp-GM-CSF, der von Bolder BioTechnology
hergestellt wurde
-
Beispiel 16
-
PEGylierung, Reinigung und Bioaktivität von GM-CSF-Cysteinmuteinen
-
A. Vorbereitende PEGylierungs-Untersuchungen.
-
Anfängliche
PEGylierungs-Reaktionsbedingungen wurden unter Verwendung von A1C,
S7C und S69C als den Testproteinen, TCEP [Tris(2-carboxyethyl)phosphin]-HCl
als dem Reduktionsmittel und mit Cystein reagierenden 5-kDa-PEGs von Shearwater
Polymers bestimmt. Drei-μg-Aliquots
der gereinigten Cysteinmuteine oder von Wildtyp-GM-CSF wurden mit
steigenden Konzentrationen an TCEP bei Raumtemperatur in 100 mM
Tris, pH 8,5, in Gegenwart von 5-kDa-Maleimid-PEG oder 5-kDa-Vinylsulfon-PEG
(lineare Formen eines Polyethylenglycol-Polymers, zusammengesetzt
aus einem Molekulargewichts-Durchschnitt von 5 kDa, mit einer reaktiven
Maleimid- oder Vinylsulfongruppe an einem der Polymerenden) im Überschuss
inkubiert. Die Maleimid- und Vinylsulfongruppen reagieren mit Michael-Nukleophilen,
bei einer hohen Selektivität
für Mercaptangruppen,
wie denjenigen, welche auf Cystein-Seitenketten enthalten sind.
Nach 90 Minuten wurden die Reaktionen unverzüglich durch nicht-reduzierende
SDS-PAGE analysiert. Die Mengen von TCEP und jeweiligem PEG-Reagenz, welche signifikante
Mengen an monoPEGyliertem Cysteinprotein, ohne Modifizieren von
Wildtyp-GM-CSF ergaben, wurden zur Verwendung in den nachfolgenden
Experimenten ausgewählt.
Die Titrationsexperimente zeigten, dass bei pH 8,5 ein 15-facher
molarer Überschuss
von TCEP und ein 20-facher Überschuss
von 5-kDa-Maleimid-PEG signifikante Mengen an monoPEGyliertem A1C-Protein
und monoPEGyliertem S7C-Protein ohne nachweisbares di- oder tri-PEGyliertes Protein
ergaben. Im Falle von GM-CSF-S69C war 5-kDa-Vinylsulfon-PEG gegenüber 5-kDa-Maleimid-PEG
bevorzugt und ergab signifikante Mengen an monoPEGyliertem S69C-Protein. Rekombinantes
Wildtyp-GM-CSF war gegenüber
den PEGs unreaktiv, selbst in Gegenwart eines 50-fachen Überschusses
an TCEP. Kontrollexperimente zeigten, dass die Muteine partiell
reduziert sein mussten, um PEGyliert zu werden.
-
B. Herstellung und Reinigung von PEGylierten
GM-CSF-Cysteinmuteinen:
-
Aliquots
von 200 bis 300 μg
von 10 gereinigten GM-CSF-Cysteinmuteinen wurden PEGyliert, um ausreichend
Material für
Reinigung und Charakterisierung zur Verfügung zu stellen. Die größeren PEGylierungs-Reaktionen
wurden ebenfalls 1,5 Stunden lang bei Raumtemperatur durchgeführt. Für jede der
Mutanten wurde ein 15-facher Überschuss
von TCEP und ein 20-facher Überschuss
von 5-kDa-Maleimid-PEG verwendet. Die einzige Ausnahme war S69C,
für welches
5-kDa-Vinylsulfon-PEG
verwendet wurde. Diese Reaktionsbedingungen ergaben monoPEGyliertes
Protein für
alle zehn Muteine. Am Ende der Reaktionszeit wurde die PEGylierungs-Mischung
20X mit eiskaltem 20 mM Tris, pH 8,0, verdünnt, bevor sie rasch auf eine
Q-Sepharose-Säule
(1 ml, HiTrap) aufgetragen wurde unter Verwendung ähnlicher
Bedingungen zu denjenigen, welche für die anfäng liche Reinigung der GM-CSF-Muteine
beschrieben wurden (25 ml Gradient, 0-0,35 M NaCl in 20 mM Tris,
pH 8). Das Vorhandensein des PEG-Rests verringert die Affinität des Proteins
für das Harz,
was gestattet, dass das PEGylierte Protein von dem nicht-PEGylierten
Protein getrennt werden kann. Nicht-reduzierende SDS-PAGE-Analysen
der PEGylierungs-Reaktionen zeigten, dass die einzige detektierbare
PEGylierte Spezies das PEG-GM-CSF-Cysteinmutein-Monomer war, welches
mit einem apparenten Molekulargewicht von ~26 kDa wandert. Das Chromatogramm
aus der Q-Sepharose-Säule zeigte
zwei hauptsächliche
Protein-Peaks. Der früh
eluierende Haupt-Peak (160-200
mM NaCl) wurde mittels SDS-PAGE als monoPEGyliertes GM-CSF bestimmt.
Der zweite Haupt-Peak (200-230 mM NaCl) wurde als nicht-umgesetztes GM-CSF-Protein
bestimmt. Fraktionen aus dem früh
eluierenden Peak, enthaltend vorwiegend monoPEGyliertes GM-CSF-Cysteinmutein, wurden
vereinigt und für
Bioaktivitäts-Messungen
verwendet. Alle GM-CSF-Muteine
wurden PEGyliert und durch das identische Protokoll gereinigt. Die
PEGylierten Proteine zeigten ähnliche
apparente Molekulargewichte bei SDS-PAGE, außer für die Muteine PEG-E93C und PEG-T94C,
welche geringfügig
kleinere apparente Molekulargewichte aufzeigten. Vier der Cysteinmuteine
in der N-terminalen Region (*-1C, A1C, A3C und S7C) sind ebenfalls
in einem kleinen Maßstab
unter Verwendung von 10- und 20-kDa-Maleimid-PEGs PEGyliert worden.
Diese Reaktionen wurden mit 3 μg
jedes Muteins durchgeführt,
unter Verwendung der oben beschriebenen Bedingungen, und durch SDS-PAGE
analysiert. Jedes dieser Proteine reagierte ohne Weiteres mit den
10-kDa- und 20-kDa-PEG-Reagenzien, wobei monoPEGyliertes Protein
erhalten wurde. 40-kDa-PEG-A3C wurde ebenfalls unter Befolgung des
oben beschriebenen Protokolls hergestellt. Dieses Protokoll wurde
hinsichtlich des Maßstabs
vergrößert, um
größere Mengen
des 10-kDa-, 20-kDa-
und 40-kDa-PEG-A3C-Proteins vorzusehen.
-
C. Bioaktivitäten von PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteinen:
-
Wir
reinigten ausreichende Mengen von 7 Muteinen (*-1C, A1C, A3C, S5C,
S7C, S69C und E93C), welche mit einem 5-kDa-PEG modifiziert waren, für exakte
Proteinkonzentration- und spezifische Bioaktivitäts-Messungen. Die biologischen
Aktivitäten
der 7 gereinigten 5-kDa-PEG-GM-CSF-Cysteinmuteine wurden im TF-1-Zellproliferations-Assay
gemessen. Konzentrationen der Proteine wurden unter Verwendung eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays
bestimmt. Alle PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteine zeigten ähnliche Dosis-Antwort-Kurven
und erreichten denselben Spiegel an maximaler Wachstumsstimulation
wie Wildtyp-GM-CSF. Die mittleren EC
50-Werte
für die
PEG-GM-CSF-Cysteinmuteine
lagen im Bereich von 80-123 pg/ml (Tabelle 14). Tabelle 14 Bioaktivitäten von PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteinen
GM-CSF-Protein | 5-kDa-PEG-Protein
Mittlerer EC50 ± STD. ABW. (pg/ml) | 5-kDa-PEG-Protein
EC50-Bereicha (pg/ml) |
*-1C | 96 ± 5 | 90-100(4) |
A1C | 115 ± 4 | 110-120(4) |
A3C | 106 ± 3 | 105-110(4) |
S5C | 80 ± 11 | 70-100(6) |
S7C | 123 ± 15 | 110-140(4) |
S69C | 88 ± 6 | 80-95
(4) |
E93C | 86 ± 5 | 80-90
(4) |
- a Beobachteter
Bereich von EC50-Werten, Anzahl der Assays
in Klammern
-
Die
biologischen Aktivitäten
des A3C-Muteins, welches mit 10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-PEG-Molekülen modifiziert
worden war, wurden im TF-1-Zellproliferations-Assay gemessen. Konzentrationen
der Proteine wurden unter Verwendung eines Bradford-Farbstoffbindungs-Assays
bestimmt. Jedes der PEG-A3C-Proteine stimulierte die Proliferation
von TF-1-Zellen. Mittlere EC50s für die 10-kDa-,
20-kDa- und 40-kDa-PEG-A3C-Cysteinmuteine betrugen 78 +/- 3 pg/ml,
113 +/- 5 pg/ml bzw. 300 +/- 50 pg/ml (N = 4 Assays für jedes
Protein).
-
D. Apparente Molekulargewichte von A3C,
modifiziert mit 5-kDa-, 10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-K-PEGs:
-
Die
apparenten Molekulargewichte der PEGylierten GM-CSF-A3C-Proteine
wurden durch Größenausschluss-HPLC
(SEC) unter Verwendung einer Biorad Bio-Sil SEC-400-5-Säule auf einer Beckman System Gold
HPLC bestimmt. Ein isokratischer Gradient, der aus Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
bestand, wurde als das Elutionsmittel verwendet. Retentionszeiten
für jedes
Protein wurden verwendet, um Molekulargewichte basierend auf einer
Eichkurve zu berechnen, welche mit Gelfiltrations-Proteinstandards
(BioRad Laborstories, Richmond, CA) aufgestellt wurde. Die PEGylierten
Proteine zeigten ein drastisch erhöhtes apparentes Molekulargewicht
im Verhältnis
zum nicht-PEGylierten GM-CSF (Tabelle 15). Größere PEGs erhöhten das
apparente Molekulargewicht des Proteins mehr als kleinere PEGs. Ähnliche
Daten wurden für
PEGylierte Cysteinmuteine von GH, IFN-α2 und G-CSF aufgezeichnet. Tabelle 15 Apparente Molekulargewichte von PEGylierten
GM-CSF-Cysteinmuteinen mittels Größenausschlusschromatografie
Protein | Apparentes
SEC-Molekulargewicht (Dalton) |
GM-CSF | 20000 |
5kDa-PEG
A3C | 80000 |
10kDa-PEG
A3C | 200000 |
20kDa-PEG
A3C | 470000 |
40kDa-PEG
A3C | 680000 |
-
Beispiel 17
-
Klonierung, Expression, Reinigung und
Bioaktivität
von murinem Wildtyp-GM-CSF und Cysteinmuteinen von murinem GM-CSF
-
Wir
klonierten und sequenzierten eine cDNA, welche das reife Maus-GM-CSF
codiert, mittels RT-PCR von Gesamt-RNA, die isoliert worden war
aus der Maus-Zelllinie EL4.IL-2 (Katalog-Nr. TIB-181), die von der American Type
Culture Collection (Rockville, MD) erhalten wurde. Die Zellen wurden
in DMEM-Medium wachsen gelassen, das mit 10% FBS, 50 Units/ml Penicillin
und 50 μg/ml
Streptomycin ergänzt
worden war. Die Zellen wurden 6 oder 24 Stunden lang mit 1 μg/ml PHA-L
(Sigma-Aldrich Chemical Company, Katalog-Nr. L-4144) und 10 ng/ml
PMA (Sigma-Aldrich Chemical Company, Katalog-Nr. P-1585) in DMEM-Medium,
10% FBS, 50 Units/ml Penicillin, 50 μg/ml Streptomycin bei 37°C vor der
RNA-Isolierung induziert. RNA wurde aus den Zellen unter Verwendung
eines RNeasy "Mini-RNA"-Isolierungs-Kits,
das von Qiagen, Inc. (Santa Clarita, CA) erworben worden war, unter
Befolgung der Anweisungen des Herstellers isoliert. Eine Erststrang-Synthese
von einzelsträngiger
cDNA wurde unter Verwendung eines "1st Strand"-cDNA-Synthese-Kits für RT-PCR (AMV)
von Boehringer Mannheim Corp. bewerkstelligt, und statistische Hexamere
wurden als der Primer verwendet. Eine anschließende PCR-Reaktion unter Verwendung
der Produkte der Erststrang-Synthese als Matrize wurde mit dem Vorwärts-Primer
BB481 [5> GCG AC GCG
TAC GCA GCA CCC ACC CGC TCA CCC ATC ACT >3; SEQ ID Nr. 43] und dem Rückwärts-Primer
BB482 durchgeführt.
BB481 annealt an die 24 Nukleotide, welche die ersten acht Aminosäuren von
reifem Maus-GM-CSF codieren. BB481 fügt des Weiteren, unmittelbar
5' zu dieser Sequenz,
Nukleotide an, welche mit den Sequenzen überlappen, codierend die carboxyterminalen
vier Aminosäuren
der E. coli-stII-Signalsequenz, welche oben im Beispiel 7 und von
Picken et al. (1983) beschrieben wurde. Diese 11 Nukleotide schließen eine
Mlu I-Restriktionsstelle ein. BB482 [5> GCG GAA TTC TTA TTT TTG GAC TGG TTT TTT
GCA TTC AAA GGG >3;
SEQ ID Nr. 44] annealt an die Nukleotide, welche die carboxyterminalen
zehn Aminosäuren
von Maus-GM-CSF
codieren, und fügt
ein TAA-Translation-Stopcodon und eine Eco RI-Restriktionsstelle
unmittelbar anschließend
an die codierende Sequenz an. Sowohl die 6h- als auch 24h-RNA-Proben ergaben ein
GM-CSF-RT-PCR-Produkt. Das resultierende ~400 bp große PCR-Produkt
aus der 6h-RNA-Probe wurde mit Mlu I und Eco RI verdaut, über ein
Gel gereinigt und in pBBT227 [pUC18::stII-G-CSF(C17S)], welcher
oben im Beispiel 8 beschrieben ist, kloniert. pBBT227-DNA wurde
mit Mlu I und Eco RI verdaut, mit alkalischer Phosphatase behandelt
und auf einem 1 %igen Agarosegel laufen gelassen. Das ~2,4 kb große Vektorfragment
wurde gereinigt und in der Ligation verwendet. Die resultierenden
Rekombinanten tragen einen vollständigen stII-Leader, fusioniert
an murinen GM-CSF, und dieses "stII-muGM-CSF"-Konstrukt kann als
ein Nde I-Eco RI-Fragment von ~450 bp herausgeschnitten werden.
Ein Klon mit der korrekten Sequenz (Gough et al., 1984) wurde als
pUC18::stII-muGM-CSF oder pBBT435 bezeichnet. Für Expressionsuntersuchungen
wurde das Nde I-Eco RI-Fragment von pBBT435 in den Expressionsvektor
pBBT257, der oben in Beispiel 14 beschrieben ist, subkloniert. Das
resultierende Plasmid, pBBT257::stII-muGM-CSF, oder pBBT456, wurde
zur Expression in E. coli W3110 eingebracht. Wildtyp-Maus-GM-CSF
wurde unter Anwendung der Protokolle zur Expression und Reinigung
von humanem GM-CSF, welche im Beispiel 14 oben beschrieben sind,
exprimiert und gereinigt.
-
Mutante
Maus-GM-CSF-Gene können
unter Anwendung von ortsgerichteter, PCR-basierender Mutagenese
konstruiert werden, wie im Allgemeinen beschrieben von Innis et
al. (1990) und Horton et al. (1993) und in den anderen oben aufgeführten Beispielen.
Ein Mutein, T3C, wurde in der aminoterminalen Region proximal zur
Helix A konstruiert. Die mutagene PCR-Reaktion wurde unter Verwendung
von Plasmid pBBT435 (beschrieben im Beispiel 17) als Matrize, und
des Vorwärts-Primers
BB504 [5> GCG AC GCG
TAC GCA GCA CCC TGC CGC TCA CCC ATC ACT >3; SEQ ID Nr. 45] und des Rückwärts-Primers
BB482 [5> GCG GAA TTC
TTA TTT TTG GAC TGG TTT TTT GCA TTC AAA GGG >3; SEQ ID Nr. 46] durchgeführt. BB504 ändert das
ACC-Codon für
Threonin an der Position 3 von reifem Maus-GM-CSF in ein TGC-Codon
für Cystein.
Das resultierende ~400 bp große
PCR-Produkt wurde mit Mlu I und Eco RI verdaut, über ein Gel gereinigt und in pBBT435
kloniert, welcher mit Mlu I und Eco RI verdaut, mit alkalischer
Phosphatase behandelt und über
ein Gel gereinigt worden war. Ein Klon mit der korrekten Sequenz
wurde als pUC18::stII-muGM-CSF(T3C) bezeichnet. Für Expressionsuntersuchungen
wurde das Nde I-Eco RI-Fragment von diesem Plasmid in den Expressionsvektor
pBBT257, der oben stehend im Beispiel 14 beschrieben ist, subkloniert.
Das resultierende Plasmid pBBT257::stII-muGM-CSF(T3C), oder pBBT469,
wurde zur Expression in E. coli JM109 eingebracht. Das T3C-Mutein
von Maus-GM-CSF wurde unter Verwendung der Protokolle für Expression
und Reinigung von humanem GM-CSF, welche oben in Beispiel 14 beschrieben
sind, exprimiert und gereinigt.
-
Unter
Anwendung von Vorgehensweisen, die ähnlich zu denjenigen sind,
welche hier und oben in den Beispielen 9 und 15 beschrieben sind,
kann man andere Cysteinmuteine von Maus-GM-CSF konstruieren. Die Cysteinmuteine
können
Substitutionsmutationen, welche Cystein für einen natürlichen Amino[säure]rest
in der GM-CSF codierenden Sequenz substituieren, Insertionsmutationen,
welche einen Cysteinrest zwischen zwei natürlich vorkommenden Aminosäuren in
der Maus-GM-CSF codierenden Sequenz inserieren, oder Additionsmutationen
sein, welche einen Cysteinrest vorangehend zur ersten Aminosäure der
Maus-GM-CSF codierenden Sequenz addieren oder einen Cysteinrest
nachfolgend zum terminalen Aminosäurerest der Maus-GM-CSF codierenden
Sequenz addieren. Die Cysteinreste können für jedwede Aminosäure substituiert oder
zwischen jedweden zwei Aminosäuren
inseriert werden, an beliebiger Stelle in der Maus-GM-CSF-codierenden
Sequenz. Bevorzugte Stellen zum Substituieren oder Inserieren von
Cysteinresten liegen in der Region, welche der Helix A vorangeht,
dem A-B-Loop, dem B-C-Loop,
dem C-D-Loop und der Region distal zur Helix D. Andere bevorzugte
Stellen sind die ersten oder letzten drei Aminosäuren der A-, B-, C- und D-Helizes. Man
kann ebenfalls Muteine, welche ein freies Cystein enthalten, durch
Substituieren einer sonstigen Aminosäure für einen der natürlich vorkommenden
Cysteinreste im GM-CSF, welcher normalerweise eine Disulfidbindung
bildet, konstruieren. Der natürlich
vorkommende Cysteinrest, der normalerweise eine Disulfidbindung mit
dem substituierten Cysteinrest bildet, ist nun frei. Der Cysteinrest
kann mit irgendeiner der anderen 19 Aminosäuren, aber vorzugsweise mit
einem Serin- oder Alaninrest ersetzt werden. Ein freier Cysteinrest
kann in GM-CSF auch durch chemische Modifikation einer natürlich vorkommenden
Aminosäure
eingeführt
werden, und zwar unter Anwendung von Vorgehensweisen, wie denjenigen,
welche von Sytkowski et al. (1998) beschrieben wurden.
-
Mehrfach-Mutanten,
welche zwei oder mehr hinzugefügte
freie Cysteinreste enthalten, können
ebenfalls konstruiert werden, entweder durch aufeinander folgende
Runden der Mutagenese unter Anwendung der in den Beispielen 9 und
15 oben stehend beschriebenen Vorgehensweisen, oder alternativ dazu
durch In-vitro-Rekombination von einzelnen Mutanten, um rekombinante
Expressionsplasmide zu konstruieren, welche Muteine mit zwei oder
mehr freien Cysteinen codieren. Die bevorzugten Mehrfach-Mutanten
werden diejenigen sein, welche zwei oder mehr Cysteinmuteine kombinierten,
die jeweils hohe oder vollständige
spezifische Aktivität
bei PEGylierung beibehalten.
-
Unter
Anwendung von zu denjenigen, die in den Beispielen 12-14, 15 und
16 beschrieben wurden, ähnlichen
Vorgehensweisen kann man Maus-GM-CSF-Muteine exprimieren, reinigen
und PEGylieren und die biologischen Aktivitäten dieser Proteine in einem
In-vitro-Bio-Assay und Modellen für die Wirksamkeit in vivo messen.
Die Proteine können
cytoplasmatisch im E. coli oder als in den periplasmatischen Raum
sezernierte Proteine exprimiert werden. Die Muteine können auch
in eukaryotischen Zellen, wie Insekten- oder Säugerzellen exprimiert werden,
unter Anwendung von Vorgehensweisen, ähnlich zu denjenigen, welche
in
PCT/US00/00931 beschrieben
werden, oder verwandten Vorgehensweisen, die dem Fachmann auf dem
Gebiet all gemein bekannt sind. Wenn eine Sekretion aus eukaryotischen
Zellen gewünscht
wird, kann die natürliche
GM-CSF-Signalsequenz oder eine andere Signalsequenz verwendet werden,
um die Proteine aus eukaryotischen Zellen zu sezernieren.
-
Das
gereinigte GM-CSF-Wildtyp-Protein, Cysteinmuteine und PEGylierte
Formen der Cysteinmuteine können
hinsichtlich biologischer Aktivität mit einem Zellproliferations-Assay
unter Verwendung der NFS60-Zelllinie, wie beschrieben in den oben
stehenden Beispielen 8 und 9, geassayt werden.
-
Muriner
Wildtyp-GM-CSF und das murine GM-CSF-Cysteinmutein T3C wurden aus
E. coli unter Befolgung des Vorgehens isoliert, welches für humanes
WT-GM-CSF beschrieben wurde (Beispiele 14-16), mit der Ausnahme,
dass 30% Ammoniumsulfat verwendet wurden, um die Maus-Proteine an
eine Phenyl-Sepharose-Säule
zu binden, anstatt von 15%, wie es für humanes GM-CSF beschrieben
wurde. Die murine T3C-Cysteinmutante PEGylierte ohne Weiteres mit
10-kDa-, 20-kDa- und 40-kDa-PEG-Maleimid-Reagenzien unter Anwendung
der oben für
humanes GM-CSF-Cysteinmutein A3C beschriebenen Protokolle. Die Bioaktivitäten dieser
PEGylierten Proteine können
im NFS60-Zellproliferations-Assay gemessen werden, wie es in den
Beispielen 8 und 9 beschrieben ist.
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Beispiel 18
-
E. coli-Expression und Reinigung von humanem
Wildtyp-Erythropoietin
-
A. Expression von Erythropoietin durch
Sekretion in E. coli.
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Die
humanes Wildtyp-Erythropoietin
(Epo) codierende DNA wurde mittels PCR aus dem Plasmid pBBT358 (siehe
nachstehend) amplifiziert, weiches ein Gen für Epo im Vektor pBlueBac 4.5
(Invitrogen) enthält,
welcher für
die Expression von Epo in Insektenzellen verwendet worden ist. Das
Gen für
Epo in pBBT358 ist ähnlich
zur natürlichen
cDNA mit Ausnahme von drei stillen Mutationen an Codons für die Aminosäuren 84 und
85 (von reifem Epo), welche eine Xho I-Restriktionsstelle zur Erleichterung
des Mutageneseverfahrens erzeugen.
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Die
drei Mutationen, welche die Xho I-Stelle erzeugten, wurden unter
Anwendung der Technik der "Mutagenese
durch Überlapp-Verlängerung", wie beschrieben
in Horton et al. (1993) und
PCT/US00/00931 ,
eingebaut. Die anfänglichen
oder "primären" PCR-Reaktionen für die Xho
I-Konstruktion wurden
in einem 50-μl-Reaktionsvolumen
in 1X Promega-PCR-Puffer durchgeführt, enthaltend 1,5 mM MgCl
2, jeden Primer bei 0,4 μM, jedes von dATP, dGTP, dTTP
und dCTP bei 200 μM,
1 ng Matrizen-Plasmid pBBT132 (das Wildtyp-Epo-Flag-Gen, welches
als ein BamH I-Eco RI-Fragment in pUC19 kloniert wurde (beschrieben
in
PCT/US00/00931 ),
2 Units Taq Platinum (BRL) und 0,25 Units Pfu-Polymerase (Stratagene).
Die Reaktionen wurden in einem Perkin-Elmer GeneAmp
®-PCR-System-2400-Thermocycler
durchgeführt.
Das Reaktionsprogramm beinhaltete: 95°C während 5 Minuten, 25 Zyklen
von [94°C
während
30 Sekun den, 56°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden] einen 7 Minuten langen Halt bei 72°C und einen Halt bei 4°C. Die verwendeten
Primerpaare waren [BB361 × BB125]
und [BB362 × BB126].
BB361 (5> GTTGGTCAAC
TCGAGCCAGC CGTGGGAG >3;
SEQ ID Nr. 79) annealt an DNA-Sequenzen, welche die Aminosäurereste
81-89 von reifem Epo codieren. BB125 (5> CTATGC GGCATCAGAGCAGATA >3; SEQ ID Nr. 17) annealt
an die pUC19-Vektorsequenz
~20 bp stromabwärts
der klonierten Epo-Sequenz. Die PCR-Produkte wurden auf einem 1,5%igen
Agarosegel laufen gelassen, aus dem Gel herausgeschnitten und unter
Verwendung eines QIAquick-Gel-Extraktions-Kits (Qiagen) gemäß dem Protokoll
des Herstellers isoliert. Diese zwei mutagenisierten Fragmente wurden
dann in der nachfolgenden oder "sekundären" PCR-Reaktion zusammen-"gespleisst". In dieser Reaktion
wurden 0,3 μl
von jedem der gelgereinigten PCR-Produkte der primären Reaktionen
als Matrize verwendet, und BB125 und BB126 wurden als Primer verwendet.
Das Reaktionsvolumen betrug 50 μl, und
2,5 Units Taq-Polymerase
und 0,5 Units Pfu-Polymerase wurden verwendet. Ansonsten waren die
Reaktionsbedingungen identisch zu denjenigen, welche in den primären Reaktionen
eingesetzt wurden. Ein Aliquot der sekundären PCR wurde durch Agarosegelelektrophorese
analysiert, und die erwartete Bande von ~190 bp wurde beobachtet.
Die Hauptmasse der sekundären
PCR-Reaktion wurde unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs[kits]
(Qiagen) "aufgereinigt" und mit Kpn I und
Stu I (New England BioLabs) gemäß den Protokollen
des Herstellers) verdaut. Im Anschluss an eine zusätzliche
Aufreinigung unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits,
wurden die Verdauungsprodukte mit pBBT138 (dem Wildtyp-Epo-Flag-Gen,
kloniert als ein BamH I-Eco RI-Fragment in pBlueBac 4.5 (
PCT/US00/00931 )) ligiert,
welcher mit Kpn I und Stu I geschnitten, mit alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und über ein Gel gereinigt worden
war. Die Ligationsreaktion wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert,
um einen Klon zu identifizieren, welcher die Xho I-Stelle enthielt
und im gesamten 433 bp großen
Kpn I-Stu I-Segment
die korrekte Sequenz aufwies. Dieser Klon wird als pBBT358 bezeichnet.
-
Für die Expression
von an das STII-Signalpeptid fusioniertem Epo (eine Peptid-Sequenz,
welche die Sekretion des reifen Proteins in das E. coli-Periplasma
lenkt) waren die in der PCR-Reaktion verwendeten Oligonukleotide
BB583 (5> CCAACGCGTA
CGCAGCCCCA CCACGCCTCATC 3>;
SEQ ID Nr. 46), welches an die N-terminale codierende Region des
Gens annealt, und entweder BB585 (5> CCGGAATTCT TAACGGTCAC CTGTGCGGCA GGC >3; SEQ ID Nr. 47) oder
BB586 (5> CCGGAATTCT
TAGTCACCTG TGCGGCAGGC >3;
SEQ ID Nr. 48), welche an die C-terminale codierende Region des
Gens annealen. BB585 schließt das
Codon für
Arg166, die von der cDNA-Sequenz vorhergesagte C-terminale Aminosäure, ein,
wohingegen BB586 das Arg166-Codon deletiert und für Asp165
als der C-terminalen Aminosäure
codiert. Die resultierenden ~600 bp großen PCR-Produkte wurden mit
Mlu I und Eco RI verdaut und in einen ähnlich verdauten pBBT227-Vektor
(Beispiel 9) kloniert, um Fusionen zwischen der STII-Leadersequenz und
der aminoterminalen codierenden Sequenz von Wildtyp-Epo zu erzeugen.
Das durch PCR unter Verwendung von BB583 und BB585 gebildete Gen
wird bezeichnet als STII-Epo-Volllänge (STII-Epo-FL), und das
durch PCR unter Verwendung von BB583 und BB586 gebildete Gen wird
als STII-Epo-des Arg (STII-Epo-dR) bezeichnet. Die Klone STII-Epo-FL und STII-Epo-dR
mit der korrekten Sequenz wurden dann als Nde I-Eco RI-Fragmente
in pBBT257 (beschrieben im Beispiel 14) subkloniert, um pBBT477
bzw. pBBT478 zu erzeugen.
-
pBBT477
und pBBT478 wurden in JM109 transformiert, um die Stämme BOB578
und BOB579 zu erzeugen. Diese Stämme,
zusammen mit B0B490 (pBBT257/JM109), wurden über Nacht in Luria-Nährbrühe (LB-Medium),
welche 10 μg/ml
Tetracyclin enthielt, bei 37°C
in Rollröhrchen
wachsen gelassen. Gesättigte Übernachtkulturen
wurden auf 0,025 O.D. bei A600 in LB-Medium, enthaltend
10 μg/ml
Tetracyclin, verdünnt und
bei 37°C
in Schüttelkolben
inkubiert. Typischerweise wurde eine 25 ml große Kultur in einem 250 ml großen Schüttelkolben
wachsen gelassen. Als die Kultur-O.D.-Werte ~0,3-0,5 erreichten,
wurde IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben, um eine
Expression von entweder Epo-Wildtyp oder Epo-des Arg166 zu induzieren.
Für anfängliche
Experimente wurden den Kulturen bei 4 und ~19 Stunden nach der Induktion
Proben entnommen. Die Proben wurden analysiert durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
auf im Voraus gegossenen 14%igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgelen,
und mit Coomassie-Blau gefärbt.
Induzierte Kulturen von sowohl BOB578 als auch BOB579 zeigten eine
Bande bei ungefähr
20 kDa, was konsistent mit dem Molekulargewicht von Wildtyp-Epo
ist. Diese Bande wurde in der induzierten Kultur von BOB490, der
Nur-Vektor-Kontrolle,
nicht detektiert.
-
B. Expression von Met-Erythropoietin im
Cytoplasma von E. coli.
-
Wie
beschrieben im Beispiel 18 A., wurde die für humanes Wildtyp-Erythropoietin
(Epo) codierende DNA durch PCR aus dem Plasmid pBBT358, welches
ein Gen für
Wildtyp-Epo enthält,
amplifiziert. Für
die Expression von Met-Epo im Cytoplasma von E. coli, waren die
in der PCR-Reaktion verwendeten Oligonukleotide BB584 (5> TTC OCT AGC ATG CAT
GAC CTG CAG GAG GAA ATT TAA ATG GCC CCA CCA CGC CTC ATC 3>; SEQ ID Nr. 49), welches
an die N-terminale codierende Region des Gens annealt, und entweder
BB585 (5> CCGGAATTCT
TAACGGTCAC CTGTGCGGCA GGC >3;
SEQ ID Nr. 47) oder BB586 (5> CCGGAATTCT TAGTCACCTG
TGCGGCAGGC >3; SEQ
ID Nr. 48), welche oben beschrieben sind. Die resultierenden ~600 bp
großen
PCR-Produkte wurden mit Mlu I und Eco RI verdaut und in ähnlich verdauten
pBBT227-Vektor (Beispiel 9) kloniert, um Gene zu erzeugen, welche
Methionyl-Epo codieren. Das durch PCR unter Verwendung von BB583
und BB585 gebildete Gen wird als Met-Epo-Volllänge (Met-Epo-FL) bezeichnet,
und das durch PCR unter Verwendung von BB583 und BB586 gebildete
Gen wird als Met-Epo-desArg (Met-Epo-dR) bezeichnet. Met-Epo-FL-
und Met-Epo-dR-Klone mit der korrekten Sequenz wurden dann als Nde
I-Eco RI-Fragmente in pBBT257 (beschrieben im Beispiel 14) subkloniert,
um pBBT479 bzw. pBBT480 zu erzeugen. pBBT479 und pBBT480 wurden
in JM109 transformiert, um die Stämme BOB580 und BOB581 zu erzeugen.
Expressionsexperimente mit diesen Stämmen, neben BOB490 (pBBT257/JM109),
waren die gleichen, wie diejenigen, welche oben stehend für die STII-Epo-Konstrukte
beschrieben sind. Induzierte Kulturen sowohl von BOB580 als auch
BOB581 zeigten eine Bande bei ungefähr 20 kDa, was konsistent mit
dem Molekulargewicht von Wildtyp-Epo ist. Diese Bande wurde in der
induzierten Kultur von BOB490, der Nur-Vektor-Kontrolle, nicht nachgewiesen.
-
Beispiel 19
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Konstruktion, E. coli-Expression, Reinigung
und Bioaktivität
von Erythropoietin-Cysteinmuteinen
-
A. Konstruktion von Epo-Cysteinmuteinen.
-
Verfahren
zum Konstruieren von Epo-Cysteinmuteinen unter Anwendung von ortsgerichteten, PCR-basierenden
Mutagenese-Vorgehensweisen, und bevorzugte Stellen für Lokalisierungen
von Cysteinmuteinen in EPO werden beschrieben in
PCT/US00/00931 ,
PCT/US98/14497 und Innis et al. (1990)
und White (1993) und den verschiedenen, hierin angegebenen Beispielen.
Darüber
hinaus ist L80 eine andere bevorzugte Stelle für ein Cystein-Substitutionsmutein.
-
Rekombinantes
Erythropoietin und Cysteinmuteine von Erythropoietin können in
E. coli unter Anwendung der Vorgehensweisen exprimiert werden, welche
im Beispiel 18 für
Wildtyp-EPO beschrieben wurden. Die Zellen werden unter Verwendung
von B-per (Pierce) unter Befolgung der Anweisungen des Herstellers
lysiert, und der unlösliche
Anteil wird durch Zentrifugation isoliert. Das Pellet wird unter
Verwendung von 20 mM Cystein, 6 M Guanidin, 20 mM Tris solubilisiert.
Die Mischung wird 1-2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, bevor
sie 1:20 (v/v) mit 20 mM Tris, pH 8, 40 μM Kupfersulfat, 2% Lauroylsarcosin
verdünnt
wird. Die Renaturierung wird 24-48 Stunden lang bei 4°C stehen
gelassen. Das rückgefaltete
EPO und EPO-Cysteinmuteine
werden unter Verwendung einer S-Sepharose-Säule gereinigt, welche äquilibriert
worden war in 20 mM Mes, pH 5, 0,01% Tween und 20% Glyzerol (Puffer
A). EPO kann aus der S-Sepharose-Säule unter Verwendung eines
linearen Gradienten von 0-1 M NaCl in Puffer A eluiert werden. Sekundäre Säulen für weitere Reinigung
des rekombinanten EPO, falls notwendig, schließen SEC, Blue-Sepharose-, Hydroxyapatit-
oder HIC-Harze (Phenyl, Butyl) ein.
-
Beispiel 20
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Konstruktion von Disulfid-verknüpften Trimeren
und Disulfid-verknüpften
Multimeren höherer
Ordnung von Cysteinmuteinen
-
GH-Varianten
mit mehr als einem "freien" Cystein konnten
bzw. könnten
konstruiert und verwendet werden, um Disulfid-verknüpfte Multimere
von hGH zu erzeugen, wie beschrieben in
PCT/US00/00931 . Eine solche Variante
könnte
in E. coli exprimiert, rückgefaltet
und gereinigt werden, wie offenbart in den Beispielen 1 und 2 und
der
PCT/US00/00931 .
Anschließende
Aufarbeitungsschritte konnten dann eingesetzt werden, um Disulfidbrücken-Bildung
zu induzieren, wie beschrieben in Beispiel 2 und der
PCT/US00/00931 . Unter solchen Bedingungen
werden manche hGH-Varianten mit einem freies Cystein, wie T3C, praktisch
quantitativ zu Disulfid-verknüpften
Dimeren umgewandelt. Unter den gleichen oder ähnlichen Bedingungen wird die
intermolekulare Disulfid-Bildung durch eine hGH-Variante mit zwei
freien Cysteinen, z. B. einer Doppel-Mutante, welche T3C und ein
anderes Cysteinmutein kombiniert, zu einer Polymerisation von hGH-Molekülen führen, und
die Kettenlänge
solcher Polymere wird im Prinzip unbegrenzt sein. Die Kettenlänge könnte eingegrenzt
und zu einem gewissen Ausmaß gesteuert
werden durch Zugabe von hGH-Molekülen mit nur einem freien Cystein
zu der Polymerisationsreaktion, wie der T3C-Variante und/oder anderen
Cysteinmuteinen. Disulfidbrücken-Bildung
zwischen dem wachsenden Polymer und einem Molekül mit nur einem freien Cystein
wird eine der zwei Polymerisationsstellen in dem wachsenden Polymer "mit einer Kappe versehen" oder eine weitere
Verlängerung
davon verhindern. Eine anschließende
Reaktion eines zweiten hGH-Moleküls, welches
nur ein freies Cystein aufweist, mit der anderen Polymerisationsstelle
dieses wachsenden Polymers terminiert die Polymerisierung und fixiert
die Länge
dieses polymeren Moleküls.
Die durchschnittliche Polymerlänge
konnte durch die Stöchiometrie
der Recktanten gesteuert werden, d.h. dem Verhältnis von hGH-Molekülen mit
zwei freien Cysteinen zu hGH-Molekülen mit
einem freien Cystein. Im Durchschnitt kürzere Polymere würden von
niedrigeren Verhältnissen
begünstigt
werden, und im Durchschnitt längere
Polymere würden
von höheren
Verhältnissen
begünstigt
werden. Komplexere "verzweigte" Polymere könnten aus
Reaktionen konstruiert werden, welche hGH-Varianten mit 3 oder mehr
freien Cysteinen mit hGH-Varianten mit nur einem freien Cystein
beinhalten.
-
Diskrete
Größenklassen
von bestimmten Polymeren könnten
anschließend
durch chromatografische Verfahren, wie Größenausschlusschromatografie,
Ionenaustauschchromatografie, Chromatografie mit hydrophoben Wechselwirkungen
und dergleichen, gereinigt werden. Ähnliche Vorgehensweisen zu
denjenigen, welche für
GH beschrieben wurden, könnten
angewandt werden, um Disulfid-verknüpfte Dimere und Multimere höherer Ordnung
von G-CSF, Alpha-Interferon, GM-CSF und anderen Proteinen zu erzeugen.
-
Beispiel 21
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Klonierung, Expression und Reinigung von
humanem Wildtyp-Endostatin
-
A. Klonierung von Endostatin codierenden
DNA-Sequenzen.
-
Eine
Endostatin codierende cDNA wurde durch PCR aus einer humanen fötalen Leber-cDNA-Bibliothek
(Clontech) amplifiziert. PCR-Reaktionen wurden mit Vorwärts-Primer
BB383 (5> GCTAACGCGTACGCACACAGCCACCGCGACTTCCAGCCG >3; SEQ ID Nr. 50) und
Rückwärts-Primer
BB384 (5> CGGAATTCCTCGAGCTACTTGGAGGCAGTCATGAAGCT >3; SEQ ID Nr. 51) durchgeführt. Der
Primer BB383 annealt an das 5'-Ende
der codierenden Sequenz von humanem En dostatin, und der Rückwärts-Primer
BB92 annealt an das 3'-Ende
der Endostatin codierenden Sequenz. Das resultierende ~600 bp große PCR-Produkt
wurde mit Mlu I und Eco RI verdaut und in einen ähnlich verdauten pBBT227-Vektor
(Beispiel 9) kloniert, um eine Fusion zwischen der STII-Leadersequenz
und der amino-terminalen codierenden Sequenz von humanem Endostatin
zu erzeugen. Nach Bestätigung
seiner Sequenz wurde das Gen für
eine intrazelluläre
Expression durch PCR-Amplifikationen mit Vorwärts-Primer BB434 (5'> GTGCACCATA TGAAGAAGAA CATCGCATTC CTGCTGGCTA
GCATGCATGA CCTGCAGGAG GAAATTTAAA TGCACAGCCA CCGCGACTTC>3'; SEQ ID Nr. 52) und BB384 (SEQ ID Nr.
51) modifiziert. BB434 fusioniert ein Methionin(Met)-Codon an den
Amino-Terminus von Endostatin. Das resultierende 630 bp große Fragment
wurde mit Nde I und Sac II verdaut und in ein ähnlich verdautes, oben beschriebenes,
STII-Endostatin-pUC18-Plasmid kloniert. Ein Met-Endostatin-Klon
mit der korrekten Sequenz (pBBT370) wurde dann als ein Nde I-Eco
RI-Fragment in pBBT257 (beschrieben im Beispiel 14) subkloniert,
um pBBT371 zu erzeugen.
-
B. Expression von Wildtyp-met-Endostatin
in E. coli.
-
pBBT371,
welcher Met-Endostatin-Wildtyp
codiert, und pBBT257, der Stammform-Vektor, wurden in E. coli-JM109
transformiert, um die Stämme
BOB460 und BOB490 zu erzeugen, und in W3110 transformiert, um die
Stämme
BOB461 und BOB340 zu erzeugen. Diese Stämme wurden über Nacht in Luria-Nährbrühe (LB-Medium),
welches 10 μg/ml
Tetracyclin enthielt, bei 37°C
in Rollröhrchen
wachsen gelassen. Gesättigte Übernachtkulturen
wurden zu ~0,025 O.D. bei A600 in LB, 10 μg/ml Tetracyclin,
verdünnt
und bei 37°C
in Schüttelkolben
inkubiert. Typischerweise wurde eine 25-ml-Kultur in einem 250 ml
großen
Schüttelkolben
wachsen gelassen. Als die Kultur-O.D.-Werte ~0,3-0,5 erreichten,
wurde IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben, um die
Expression von humanem met-Endostatin zu induzieren. Für Anfangsexperimente
wurden den Kulturen bei 0,4 und ~19 h nach der Induktion Proben
entnommen. Proben wurden durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE)
auf im Voraus gegossenen 14%igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgelen analysiert und mit
Coomassie-Blau gefärbt.
Induzierte Kulturen von sowohl BOB460 als auch BOB461 zeigten eine
Bande bei ungefähr
20 kDa, was konsistent mit dem reifen humanen Endostatin ist. Diese
Bande wurde nicht in den nicht-induzierten Kulturen von BOB460 und
BOB461 oder in induzierten oder nicht-induzierten Kulturen von BOB490
und BOB340, den Nur-Vektor-Kontrollen, nachgewiesen. Die ~20 kDa
große
Bande comigrierte mit kommerziell hergestelltem humanem Endostatin,
das von Calbiochem erworben worden war.
-
Beispiel 22
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Konstruktion, Expression, Reinigung und
Bioaktivität
von humanen Endostatin-Cysteinmuteinen
-
A. Konstruktion von Endostatin-Cysteinmuteinen.
-
Elf
mutante humane Endostatingene wurden unter Anwendung von ortsgerichteten,
PCR-basierenden Mutageneseverfahren konstruiert, welche ähnlich zu
denjenigen waren, die in
PCT/US00/00931 und
Innis et al. (1990) und White (1993) beschrieben wurden. Vier Muteine
[*-1C, H2C, R5C und F7C], wurden in der aminoterminalen Region konstruiert
(die Aminosäurereste
sind nummeriert durch Subtrahieren von 130 von den nummerierten
Resten in Hohenester et al. (1998)); drei Muteine waren an Resten,
codiert von Sequenzen in der Nähe
der Mitte des Gens [G90C, G98C und H112C]; und drei Muteine lagen
in der carboxy-terminalen Region [L154C, R157C und S162C]. Ein zusätzliches
Mutein [R28C] wurde an einem Rest innerhalb der aktiven Stelle von
Endostatin konstruiert. Dieses konnte als ein Kontrollprotein im
Bio-Assay dienen.
-
Die
Quelle von für
die mutagenen PCR-Reaktionen verwendeten Matrizenfragmenten war
das Plasmid pBBT370. PCR-Produkte wurden mit geeigneten Restriktionsendonukleasen
verdaut, unter Verwendung des Qiagen-PCR-Aufreinigungs-Kits extrahiert
und mit pBBT370-Vektor-DNA ligiert, welche mit den gleichen Restriktionsenzymen
geschnitten, mit alkalischer Phosphatase behandelt und unter Anwendung
des Qiagen-PCR-Aufreinigungs-Kits extrahiert worden war. Transformanten
aus diesen Ligationen wurden herangezüchtet, und Plasmid-DNAs wurden
isoliert und sequenziert. Die Sequenz des gesamten klonierten mutagenisierten
PCR-Fragments wurde ermittelt, um sowohl die Gegenwart der Mutation
von Interesse als auch die Abwesenheit von jedweden zusätzlichen
Mutationen zu bestätigen,
welche potenziell durch die PCR-Reaktion oder durch die synthetischen
Oligonukleotid-Primer eingebracht werden könnten.
-
Die
Cystein-Substitution-Mutation *-1C wurde unter Verwendung von drei
PCR-Amplifikationen wie folgend konstruiert. Das mutagene Vorwärts-Oligonukleotid
BB531 (5> GAGGAAATTT
AAATGTGCCA CAGCCATCGC GACTTCC >3;
SEQ ID Nr. 53) war entworfen, um ein TGC-Cystein-Codon zwischen dem N-terminalen
ATG-Methionin-Codon und dem ersten CAC-Histidin-Codon zu inserieren. Dieses Oligo wurde
in PCR #1 mit dem nicht-mutagenen Rückwärts-Primer BB126 (5> TGTGGAATTG TGAGCGGATA
AC >3; SEQ ID Nr. 54)
verwendet, welcher an pUC18-Vektorsequenzen innerhalb von 60 bp
stromabwärts
der Endostatin codierenden Sequenz annealt. Die Matrize für diese
PCR war ein gereinigtes 1264 bp großes Nhe I-ApaL I-Fragment,
welches aus pBBT370 abgeleitet worden war. Dieses Fragment enthält die gesamte
Endostatin codierende Sequenz und 670 bp pUC18-Sequenz stromabwärts des
Endostatin-Gens, einschließlich
der Sequenz, an welche BB126 annealt. Die PCR #1 war eine 25 μl große Reaktion,
durchgeführt
in 1X Promega-PCR-Puffer, welcher 1,5 mM MgCl2,
jeden Primer bei 0,4 μM,
jedes von dATP, dGTP, dTTP und dCTP bei 200 μM, 0,5 ng Matrizen-Fragment,
1 Unit Taq-Polymerase (Promega) und 0,1 Unit Pfu-Polymerase (Stratagene)
enthielt: Die Reaktion wurde in einem GeneAmp®-PCR-System 2400-Thermocycler
von Perkin-Elmer durchgeführt. Das
Reaktionsprogramm beinhaltete 95°C
während
5 Minuten, 22 Zyklen von [94°C
während
30 Sekunden, 55°C
während
30 Sekunden, 72°C
während
45 Sekunden], einen 7 Minuten langen Halt bei 72°C und einen Halt bei 4°C.
-
Die
PCR #2 wurde ausgeführt
unter Verwendung des mutagenen Rückwärts-Oligonukleotids
BB532 (5> GGAAGTCGCG
ATGGCTGTGG CACATTTAAA TTTCCTC >3;
SEQ ID Nr. 55), welches das inverse Komplement von BB531 ist, und
des nicht-mutagenen Primers BB125 (5> CTATGCGGCA TCAGAGCAGAT >3; SEQ ID Nr. 17),
welcher an pUC18-Sequenzen 40 bp stromaufwärts der Nde I-Stelle annealt.
Die Matrize für die
PCR #2 war ein gereinigtes 990 bp großes Ssp I-Eco RI-Fragment aus
pBBT370, das die gesamte Endostatin codierende Sequenz und 367 bp
pUC18-Sequenz stromaufwärts
der Nde I-Stelle am 5'-Ende
des Endostatin-Genfragments, einschließlich der Sequenz, an welche
BB125 annealt, enthält.
Die Komponenten und das Programm für die PCR #2 sind die gleichen
wie bei PCR #1. Zehn-μl-Aliquots
von PCR #1 und #2 wurden durch Agarosegelelektrophorese analysiert,
und von jeder wurde festgestellt, ein einzelnes Fragment der erwarteten
Größe hergestellt
zu haben.
-
Die
PCR #3 war eine 50-μl-Reaktion,
welche unter Verwendung von nicht-mutagenen Primern BB125 und BB126
ausgeführt
wurde. Die Matrize für
diese PCR war 1 μl
PCR #1 und 0,3 μl
PCR #2. Die Komponenten von PCR #3 waren die gleichen wie bei den
Reaktionen 1 und 2. Das Reaktionsprogramm beinhaltete: 95°C während 5
Minuten, 23 Zyklen [94°C
während
30 Sekunden, 56°C
während
30 Sekunden, 72°C
während 1
Minute], einen 7 Minuten langen Halt bei 72°C und einen Halt bei 4°C. Ein 10-μl-Aliquot
von PCR #3 wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert, und
es wurde festgestellt, dass ein 740-bp-Fragment erzeugt wurde, wie
erwartet. Der Rest der Reaktion wurde unter Anwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits
(Qiagen) gemäß des Protokolls
des Herstellers "gesäubert" und mit Nhe I und
BsrG I (New England BioLabs) gemäß den Protokollen
des Herstellers verdaut. Im Anschluss an einen zusätzlichen
Aufreinigungs-Schritt
unter Anwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT370 ligiert, welcher mit Nhe I und BsrG I geschnitten, mit
alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits "aufgereinigt" worden war. Die
Ligationsreaktion wurde zum Transformieren von E. coli JM109 verwendet,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert.
Ein Klon, welcher die *-1C-Mutation und die korrekte Sequenz überall im
205 bp großen Nhe
I-BsrG I-Segment
aufwies, wurde identifiziert.
-
Die
Substitution-Mutationen H2C, R5C, F7C und R28C (d.h. unter Änderung
von Histidin an der Position 2 zu Cystein, etc.) wurden konstruiert,
und hinsichtlich der Sequenz unter Anwendung der oben für *-1C ausführlich beschriebenen
Protokolle bestätigt,
mit der Ausnahme, dass andere mutagene Oligonukleotide verwendet
wurden (Tabelle 16). Die mutagenen Vorwärts-Oligonukleotide wurden
immer zusammen mit dem nicht-mutagenen Rückwärts-Primer BE 126 und dem gereinigten
1264 bp großen
Nhe I ApaL I-Fragment als Matrize verwendet, und die mutagenen Rückwärts-Oligonukleotide wurden
stets zusammen mit dem nicht-mutagenen Vorwärts-Primer BB125 und dem gereinigten
990 bp großen
Ssp I-Eco RI-Fragment als Matrize verwendet. Tabelle
16 Zur Konstruktion von Endostatin-Cysteinmuteinen verwendete Oligonukleotide
Mutation | Oligonukleotid | Richtung | Sequenz
(5' > 3'); Cys-Codon wird fettgedruckt gezeigt |
H2C | 1313533 | vorwärts | GAGGAAATTTAAATTGCAGCCATCGCGACTTCCAG
SEQ ID Nr. 56 |
H2C | 1313534 | rückwärts | CTGGAAGTCGCGATGGCTGCACATTTAAATTTCCTC
SEQ ID Nr. 57 |
R5C | 1313535 | vorwärts | ATGCACAGCCACTGCGACTTCCAGCCG
SEQ ID Nr. 58 |
R5C | 1313536 | rückwärts | CGGCTGGAAGTCGCAGTGGCTGTGCAT
SEQ ID Nr. 59 |
F7C | 1313537 | vorwärts | GCCACCGCGACTGTCAACCGGTGCTCCAC
SEQ ID Nr. 60 |
F7C | 1313538 | rückwärts | GTGGAGCACCGGTTGACAGTCGCGGTGGC
SEQ ID Nr. 61 |
R28C | 1313539 | vorwärts | CATGCGGGGCATCTGCGGCGCCGACTTCCAG
SEQ ID Nr. 62 |
R28C | 1313540 | rückwärts | CTGGAAGTCGGCGCCGCAGATGCCCCGCATG
SEQ ID Nr. 63 |
G90C | 1313543 | vorwärts | GGCTCTGTTCTCGTGCTCTGAGGGTCC
SEQ ID Nr. 64 |
G90C | 1313544 | rückwärts | GGAGCGTCAGAGCACGAGAACAGAGCC
SEQ ID Nr. 65 |
G98C | 1313545 | vorwärts | CCGCTGAAGCCCTGCGCACGCATCTTC
SEQ ID Nr. 66 |
G98C | 1313546 | rückwärts | GAAGATGCGTGCGCAGGGCTTCAGCGG
SEQ ID Nr. 67 |
H112C | 1313547 | vorwärts | GACGTCCTGAGGTGCCCGACCTGGCCCCAG
SEQ ID Nr. 68 |
L154C | BB548 | vorwärts | GGCCAGGCCTCCAGCCTCTGCGGGGGCAGGCTC
SEQ ID Nr. 69 |
L154C | BB549 | rückwärts | GAGCCTGCCCCCGCAGAGGCTGGAGGCCTGGCC
SEQ ID Nr. 70 |
R157C | BB550 | vorwärts | CTGCTGGGGCTGCCTCCTGGGCCAGAGTGCCGCG
SEQ ID Nr. 71 |
R157C | BB551 | rückwärts | CGCGGCACTCTGGCCCAGGAGGCAGCCCCCCAGCAG SEQ
ID Nr. 72 |
S162C | BB552 | vorwärts | CTCCTGGGGCAGTGCGCAGCGAGCTGCCATC
SEQ ID Nr. 73 |
S162C | BB553 | rückwärts | GATGGCAGCTCGCTGCGCACTGCCCCAGGAG
SEQ ID Nr. 74 |
-
Die
Muteine G90C und G98C wurden durch ähnliche Verfahren zu denjenigen,
welche für
*-1C beschrieben wurden, konstruiert, mit der Ausnahme, dass die
mutagenen Oligonukleotide anders waren (Tabelle 16), und dass die
Matrize für
PCR #3 0,5 μl
PCR #1 und 0,5 μl
PCR #2 war. Darüber
hinaus wurde nach der "Hufreinigung" die PCR #3 mit BsrG
I und Bsu36 I (New England BioLabs) verdaut, und im Anschluss an
einen zusätzlichen
Aufreinigungsschritt wurden die Verdauprodukte mit pBBT370 ligiert,
welcher mit BsrG I und Bsu36 I geschnitten, mit alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits "aufgereinigt" worden war.
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Die
Muteine L154C, R157C und S162C wurden durch ähnliche Verfahren zu denjenigen,
die für
*-1C beschrieben wurden, konstruiert, mit der Ausnahme, dass die
mutagenen Oligonukleotide unterschiedlich waren (Tabelle 16) und
die Matrize für
PCR #3 0,3 μl
PCR #1 und 1 μl
PCR #2 war.
-
Darüber hinaus
wurde nach dem "Aufreinigen" die PCR #3 mit Bsu36
I und Eco RI verdaut, und im Anschluss an einen zusätzlichen
Aufreinigungsschritt wurden die Verdauungsprodukte mit pBBT370 ligiert, welches
mit Bsu36 I und Eco RI geschnitten, mit alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(New England BioLabs) behandelt und unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits "aufgereinigt" worden war.
-
Das
Mutein H112C wurde durch Verfahren konstruiert, welche in mehreren
Hinsichten von denjenigen, die für
*-1C beschrieben wurden, verschieden sind. Zuerst war die Sequenz
des mutagenen Vorwärts-Oligonukleotids,
verwendet in PCR #1, verschieden (Tabelle 16), und das Volumen der
Reaktion belief sich auf 50 μl
anstatt von 25 μl.
PCR #2 und PCR #3 wurden nicht durchgeführt, weil sie nicht notwendig
waren. Anstatt dessen wurde, nachdem ein 10-μl-Aliquot durch Gelelektrophorese
analysiert worden war, diese Reaktion genauso behandelt, wie normalerweise
PCR #3 behandelt wird. D.h. der Rest der Reaktion wurde unter Anwendung
der QIAquick-PCR-Reinigung "gesäubert" und mit Bsu36 I
und Eco RI (New England BioLabs) gemäß den Protokollen des Herstellers
verdaut. Im Anschluss an einen zusätzlichen Aufreinigungsschritt
unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits wurden die Verdauprodukte
mit pBBT370 ligiert, welcher mit Bsu36 I und Eco RI geschnitten,
mit alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm (New England Bio-Labs) behandelt und
unter Verwendung des QIAquick-PCR-Reinigungs-Kits "aufgereinigt" worden war. Die
Ligationsreaktion wurde zum Transformieren von E. coli JM109 verwendet,
und Plasmide aus resultierenden Transformanten wurden sequenziert.
-
B. Expression von Cysteinmuteinen von
met-Endostatin in E. coli:
-
Jeder
met-Endostatin-Cysteinmutein-Klon
mit der korrekten Sequenz wurde als ein Nde I-Eco RI-Fragment in
pBBT257 (beschrieben im Beispiel 14) subkloniert, um einen Satz
von Expressionsplasmiden zu erzeugen, welche in JM109 transformiert
wurden, um die Stämme
zu erzeugen, die in den Expressionsuntersuchungen verwendet wurden.
-
Diese
Stämme
wurden über
Nacht in Luria-Nährbrühe (LB-Medium),
welche 10 μg/ml
Tetracyclin enthielt, bei 37°C
in Rollröhrchen
wachsen gelassen. Gesättigte Übernachtkulturen
wurden auf 0,025 O.D. bei A600 in LB, 10 μg/ml Tetracyclin,
verdünnt
und bei 37°C
in Schüttelkolben
inkubiert. Typischerweise wurde eine 25-ml-Kultur in einem 250 ml
großen
Schüttelkolben
wachsen gelassen. Wenn ein Kultur-O.D. ~0,3-0,5 erreichte, wurde
IPTG zu einer Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben, um die Expression
des für
diesen Stamm spezifischen Endostatin-Cysteinmuteins zu induzieren. Vor-Induktions-,
4-Stunden-nach-Induktions- und 16-Stundennach-Induktions-Proben
wurden abgenommen. Die Proben wurden mittels SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(SDS-PAGE) auf im Voraus gegossenen 14%igen Tris-Glycin-Polyacrylamidgelen
analysiert und mit Coomassie-Blau gefärbt. Induzierte Kulturen von
jedem der Endostatin-Cysteinmutein-Stämme zeigten eine Bande bei
ungefähr
20 kDa, welche konsistent mit reifem humanem Endostatin ist. Diese
Bande wurde nicht in den nicht-induzierten Kulturen oder in induzierten
oder nicht-induzierten Kulturen von BOB490, der Nur-Vektor-Kontrolle,
detektiert. Die ~20 kDa große
Bande comigrierte mit kommerziell hergestelltem humanem Endostatin,
welches von Calbiochem erworben wurde.
-
C. Expression und Reinigung von Endostatin
und Endostatin-Cysteinmuteinen:
-
E.
coli, enthaltend exprimiertes Wildtyp-Endostatin oder Endostatin-Cysteinmutein
R5C, wurden durch Zentrifugation pelletiert und bei -80°C eingefroren.
Zellpellets wurden aufgetaut und mit 5 ml B-PER-Bakterienprotein-Extraktionsreagenz
gemäß den Protokollen
des Herstellers (Pierce) behandelt. Das unlösliche Material, welches die
Hauptmasse des Endostatinproteins enthielt, wurde durch Zentrifugation
zurückgewonnen und
in B-PER resuspendiert. Diese Mischung wurde mit Lysozym (200 μg/ml) 10
Minuten lang behandelt, um die Zellwände weiter zu zerstören, und
MgCl2 (Endkonzentration 10 mM) und proteasefreie
DNAse (2 μg/ml) wurden
zugegeben. Unlösliches
Endostatin wurde durch Zentrifugation abgesammelt und durch Resuspension
in Wasser und erneute Zentrifugation gewaschen, um den Großteil der
solubilisierten Zelltrümmer
zu entfernen. Für
die Rückfaltung
wurde das resultierende Pellet, welches unlösliches Endostatin enthielt,
in 20 ml von 8 M Harnstoff, 10 mM Cystein in 20 mM Tris-Base gelöst. Diese
Mischung wurde 120 Minuten lang bei Raumtemperatur gerührt. Cystein
wurde zu einer Endkonzentration von 10 mM zugegeben, bevor die Solubilisierung
in 200 ml eiskaltem 3 M Harnstoff, 40 μM Kupfersulfat, 20 mM Tris,
pH 7,5, verdünnt
wurde. Dieses Rückfaltungsgemisch
wurde 3 Tage lang bei 4°C
langsam gerührt.
Der pH-Wert des Rückfaltungsgemischs wurde
dann mit verdünnter
HCl auf 5,0 eingestellt, und die Mischung wurde zentrifugiert, bevor
sie auf eine 5 ml große
S-Sepharose-Säule
(Pharmacia HiTrap) geladen wurde, welche in 40 mM Natriumphosphat
pH 5,0 (Puffer A) äquilibriert
worden war. Die gebundenen Proteine wurden mit einem linearen Salzgradienten
von 0-100% Puffer B (500 mM NaCl, 20 mM Natriumphosphat, pH 5,0)
eluiert. Die S-Sepharose-Fraktionen, welche vorwiegend Endostatin
enthielten, wurden vereinigt, wobei ihr pH-Wert auf 7,4 eingestellt
wurde, bevor sie aufgetragen wurden auf [eine] Heparin-Sepharose
(HiTrap)-Säule,
die zuvor in 20 mM Tris, pH 7,4, äquilibriert worden war. Die
Säule wurde
mit einem 0-1 M NaCl-Salzgradienten eluiert. Heparin-Säulen-Fraktionen
mit reinem Endostatin wurden vereinigt und eingefroren. Die Endostatin-Cystein-Mutanten
G90C, G98C, H112C und R157C sind ebenfalls unter Anwendung des oben
stehenden Protokolls partiell gereinigt worden, wobei der Heparinsäulen-Schritt
weggelassen wurde.
-
R5C-Endostatin-Cysteinmutein
wurde unter Verwendung eines 15X Überschusses an 5-kDa-PEG-Maleimid und
eines 10-15-fachen Überschusses
an TCEP PEGyliert. Die Reaktion ergab monoPEGyliertes R5C-Protein
-
D. Endostatin-Bio-Assay:
-
Rückgefaltetes
rekombinantes Wildtyp-Endostatin und das rückgefaltete Endostatin-Cysteinmutein R5C
waren biologisch aktiv, wie es unter Verwendung des MMP-2-Inhibitions-Assays
gezeigt wurde, der von Kim et al. (2000) beschrieben wurde.
-
Die
Bioaktivität
der Proteine kann auch in einem Endothelzellproliferations-Inhibitions-Assay
gemessen werden. Die In-vitro-Inhibition der Endothelzellproliferation
kann wie folgend durchgeführt
werden. Fünftausend
HMVEC-L-Zellen (Clonetics) können
auf gelatinisierten 96-Vertiefungs-Kulturplatten ausplattiert und während 24
Stunden in 100 μl
HMVEC-L-Medium mit bFGF inkubiert werden (37°C, 5% CO2).
Das Medium wird dann mit 20 μl
Medium ersetzt, welches serielle Verdünnungen von Endostatin, Endostatin-Cysteinmuteinen
oder PEGylierten Endostatin-Cysteinmuteinen
enthält,
und 20 Minuten lang inkubiert. 80 μl frisches HMVEC-L-Medium, welches
bFGF enthält,
wird dann zu der Vertiefung zugesetzt. Nach 72 Stunden können die Zellzahlen
bestimmt werden. Die verschiedenen Endostatin-Proteine werden die
Proliferation der Endothelzel len inhibieren, wie es durch dosisabhängige Verringerungen
der Endothelzell-Anzahlen am Ende des Assays verdeutlicht wird.
-
Beispiel 23
-
Rückfaltung
von rekombinanten Angiostatin-Cysteinmuteinen
-
Angiostatin
ist vollständig
aktiv, wenn es nicht-glycosiliert ist, und erfordert daher kein
eukaryotisches Expressionssystem zur Produktion. Die codierende
Sequenz für
humanes Angiostatin, bestehend aus den ersten vier "Kringle"-Untereinheiten von
humanem Plasminogen, kann mittels PCR aus einer humanen Plasminogen-cDNA-Matrize
(verfügbar
von der American Type Culture Collection, Rockville, MD) amplifiziert
werden. Wildtyp-Angiostatin und Angiostatin-Cysteinmuteine können aus
E. coli sezerniert werden, indem man bakterielle Signalsequenzen,
wie diejenigen aus den STII- oder ompA-Proteinen, auf den N-Terminus
von reifem Angiostatin, zum Zwecke des Transportierens des Proteins
in den periplasmatischen Raum, fusioniert. Dieses Verfahren ist
ebenfalls erfolgreich für
Fragmente von Angiostatin angewandt worden (Kringle(K)1, K2, K3
und K2-3 (Cao et al., (1996)). Alternativ dazu können Angiostatin und Angiostatin-Cysteinmuteine
cytoplasmatisch in E. coli oder einer anderen Wirtszelle exprimiert
werden. Angiostatin besitzt 26 Cysteine, welche 13 Disulfide ausbilden.
Deshalb werden herkömmliche
Rückfaltungsprotokolle,
ohne eine zugesetzte Cysteinblockierung, bei einem Cystein-reichen
Protein wie Angiostatin wahrscheinlich erfolglos sein. Bevorzugte
Stellen zur Einbringung von Cysteinresten in Angiostatin schließen K97C
(ein auf den N-Terminus von reifem Angiostatin zugefügter Cysteinrest),
T365C, 371C, S460C, A463C und *466C (ein auf den C-Terminus des
reifen Angiostatinproteins hinzugefügter Cysteinrest) ein.
-
Bakterienzellen,
welche rekombinantes Angiostatin oder die Angiostatin-Cysteinmuteine
exprimieren, können
unter Verwendung von B-per, wie beschrieben vom Protokoll des Herstellers
(Pierce), lysiert werden. Der unlösliche Anteil kann durch Zentrifugation
isoliert werden. Das Pellet kann unter Verwendung einer Mischung
von 20 mM Cystein, 6 M Guanidin, 20 mM Tris-Base solubilisiert werden.
Die Mischung kann 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt werden,
bevor sie 10-fach
in 20 mM Tris verdünnt
wird. Die Rückfaltung
kann 1-2 Tage lang bei 4°C
gehalten werden. Am Ende dieser Zeit kann die Rückfaltung zentrifugiert werden,
und das Angiostatin-Protein (oder Cysteinmuteine) können unter
Verwendung einer Lysin-Sepharose-Säule gereinigt werden. Das Rückfaltungsgemisch
kann direkt auf die Säule
aufgetragen werden, welche zuvor in 20 mM Hepes, 0,15 M NaCl, pH
7,4, äquilibriert
wird. Angiostatin (oder ein Angiostatin-Cysteinmutein) kann aus
der Säule
unter Verwendung eines Gradienten von 0-12 mM E-Aminocapronsäure freigesetzt
werden. Eine weitere Reinigung kann, falls notwendig, unter Anwendung
verschiedener Ionenaustauscher- oder HIC-Harze durchgeführt werden.
-
Beispiel 24
-
Peptidkartierung von PEGylierten Proteinen
-
In
vielen Fällen
können
Peptidkarten verwendet werden, um den Ort der PEGylierung zu bestätigen. Typischerweise
wird das PEGylierte Protein spezifisch verdaut, sodass das Cysteinmutein
in einem Peptid ohne andere Cysteinreste vorhanden ist. Das Vorhandensein
eines kovalent an das Peptid angehefteten PEG wird die Retentionszeit
drastisch verändern,
wenn die Verdauungsmischung durch Umkehrphasen-HPLC geassayt wird.
Wenn GH mit Trypsin unter Anwendung von Bedingungen aus der Literatur
(Clark et al., 1996) verdaut wird, können 21 mögliche tryptische Peptide (aufeinander
folgend nummeriert als T1-T21) isoliert werden. Bei T1, das die
Reste 1-8 repräsentiert
und das die Mutation T3C einschließt, liegt eine Verschiebung
zu einer geringfügig
früheren
Retentionszeit für
die Cystein-Mutante (61 Minuten) im Vergleich zum Wildtyp (64 Minuten)
oder Hypophysen-Wachstumshormon vor. Wenn es mit einem 5K-PEG PEGyliert
ist, bewegt sich das T1-Peptid zum Ende des Chromatogramms mit einer
Retentionszeit von mehr als 100 Minuten. Wenn GH mit der Endoprotease
Lys-C verdaut wird, [entstehen] 10 Peptide (aufeinanderfolgend nummeriert
L1-10). L1, welches die Reste 1-38 repräsentiert, eluiert bei ungeführ 59 Minuten
für Wildtyp-GH
und bei etwa 61 Minuten für das
Mutein T3C. Wenn es mit einem 20K-PEG PE-Gyliert ist, fehlt L1 bei dem Chromatogramm.
Diese Daten bestätigen,
dass die PEG-Einheit tatsächlich
an den Cysteinrest an der Position 3, wie vorhergesagt, anstatt an
einem nativen Cystein angeheftet ist. Enzymatischer Verdau und RP-HPLC-Analyse
von Cysteinmuteinen von IFN (Trypsin und Endoprotease Glu-C), GM-CSF
(Endoprotease Glu-C) und G-CSF (Endoprotease Lys-C) vor und nach
PEGylierung zeigten ebenfalls Daten, welche konsistent mit einer
einzigen Stelle der PEGylierung an dem neu eingeführten Cysteinrest
waren.
-
Beispiel 25
-
Mobilisierung von Vorläuferzellen des peripheren Bluts,
herbeigeführt
durch PEG-G-CSF- und PEG-GM-CSF-Cysteinmuteine
-
Von
der Behandlung mit rekombinantem G-CSF und rekombinantem GM-CSF
wurde gezeigt, Vorläuferzellen
des peripheren Bluts (PBPC, Peripheral Blood Progenitor Cells) zu
mobilisieren, welche zu einer rascheren Produktion und Einpflanzung
von Neutrophilen und Blutplättchen
im Anschluss an eine Chemotherapie führen. Die Steigerung der PBPC-Mobilisierung
(und potenziell der Einpflanzungs-Raten) kann in Gegenwart der PEGylierten
G-CSF- und PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteine
ausgewertet werden. Splenektomierte Mausstämme, welche bekannterweise
gut definierte Knochenmarkzellprofile und -wachstumskinetiken aufweisen,
können
eine einzelne oder tägliche
(bis zu 7 Tagen) intravenöse
oder subkutane Dosierung(en) von G-CSF (Wildtyp oder Neupogen®)
oder PEGylierten G-CSF-Cysteinmuteinen erhalten. Jedes Experiment
kann auch eine Gruppe von Mäusen
enthalten, die nur mit einem Träger
behandelt wurden, bestehend aus Mausserumalbumin, das in isotonischer
Kochsalzlösung
suspendiert ist. Im Anschluss an die Behandlung kann das periphere
Blut durch Herzpunktur abgeerntet und in EDTA-enthaltenden Röhrchen aufge sammelt
werden. Eine CBC-Analyse kann durchgeführt werden. Knochenmarkszellen
können
durch Ausspülen
des Inhalts des Femurs und des Marks geerntet werden. Die Zählungsanzahlen
von weißen
Blutkörperchen
bzw. weißen
Zellen können
durch Färben
mit Kristallviolett und Hämacytometer-Zählung ermittelt
werden. Niedrigdichte Zellen können
unter Anwendung von Blut-Dichtegradienten-Fraktionierung
isoliert und in Vorläuferzellen-Assays
verwendet werden. Das Protokoll für die Vorläuferzell-Assays ist in Briddell
et al. (1993) umrissen. Grundsätzlich kann
ein auf Doppelschicht-Agar-basierendes System (Bradley et al., 1978)
angewandt werden, um sowohl primitive (hochproliferative, potenzielle
Kolonie-bildende Zellen) als auch reife (Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-bildende
Zellen) Vorläuferzellen
auszuwerten. Ein auf Methylzellulose basierendes Assay-System, welches
von Iscove et al. (1974) entwickelt worden war, kann angewandt werden,
um eine Erythroid-Koloniebildung auszuwerten. PEGylierte G-CSF-Cysteinmuteine
werden die Mobilisierung von Vorläufer- und Stammzellen erhöhen. Ähnliche
Untersuchungen können
mit PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteinen und Wildtyp-GM-CSF durchgeführt werden.
Letztendlich kann die Effizienz einer Transplantation in lethal
bestrahlten Mäusen
und das Vermögen,
den Einpflanzungsvorgang in Gegenwart von PEGylierten G-CSF- und
PEGylierten GM-CSF-Cysteinmuteinen
zu fördern,
untersucht werden.
-
Referenzen
-
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Nucleic Acids Res.14:7487-7500.
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