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Die folgende Erfindung betrifft pharmazeutische
Zusammensetzungen physiologisch aktiver Polypeptide, die für die kontinuierliche
Freisetzung des Polypeptids über
einen verlängerten
Zeitraum sorgen, wenn die Zusammensetzung in eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung (wie sie im folgenden definiert wird) gebracht
wird.
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Hintergrund
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Es besteht seit langem die Ansicht,
daß die
kontinuierliche Freisetzung bestimmter Arzneistoffe über einen
verlängerten
Zeitraum nach einer einzigen Verabreichung signifikante praktische
Vorteile in der klinischen Praxis aufweisen könnte, und es wurden bereits
Zusammensetzungen entwickelt, um für eine verlängerte Freisetzung einer Reihe
klinisch geeigneter Arzneistoffe nach oraler Dosierung (siehe z.
B. Remington's Pharmaceutical
Sciences, veröffentlicht
von Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, USA, 15. Auflage,
1975, Seiten 1618–1631),
nach parenteraler Verabreichung (ibidem, Seiten 1631–1643) sowie
nach topischer Verabreichung (siehe z. B. GB-Patent Nr. 1,351,409)
zu sorgen. Ein geeignetes Verfahren zur parenteralen Verabreichung
besteht in der subdermalen Injektion oder Implantation eines festen
Körpers,
z. B. eines Pellets oder eines Films, der den Arzneistoff enthält, und
es wurden bereits verschiedene solcher implantierbaren Vorrichtungen
beschrieben. Insbesondere ist bekannt, daß sich geeignete implantierbare
Vorrichtungen oder injizierbare Mikropartikelsuspensionen zur Bereitstellung
einer verlängerten
Arzneistoffreisetzung für zahlreiche
Arzneistoffe erhalten lassen, indem der Arzneistoff in ein biologisch
abbaubares Polymer eingeschlossen oder in einer Matrix eines solchen
Polymers dispergiert wird, so daß der Arzneistoff mit fortschreitendem
Abbau der Polymermatrix freigesetzt wird.
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Zu den allgemein bekannten, für die Verwendung
in Formulierungen zur anhaltenden Freisetzung (sustained release)
geeigneten biologisch abbaubaren Polymeren gehören Polyester, die durch Hydrolyse nach
und nach abgebaut werden, wenn sie in eine wäßrige, quasi physiologische
Umgebung gebracht werden. Besondere Polyester, die dabei zur Anwendung
kamen, sind diejenigen, die sich aus Hydroxycarbonsäuren herleiten,
und ein Großteil
der vorhandenen Technik richtete sich auf von Alpha-Hydroxycarbonsäuren, vor
allem Milchsäure
sowohl in den racemischen als auch optisch aktiven Formen und Glykolsäure sowie
Copolymeren davon, abgeleitete Polymere – siehe z. B., US-Patente Nr.
3,773,919 und 3,887,699; Jackanicz et al., Contraception, 1973,
8, 227–234;
Anderson et al., ibidem, 1976, 11, 375–384; Wise et al., Life Sciences,
1976, 19, 867–874;
Woodland et al., Journal of Medicinal Chemistry, 1973, 16, 897–901; Yolles
et al., Bulletin of the Parenteral Drug Association, 1976, 30, 306–312; Wise
et al., Journal of Pharmacy and Pharmacology, 1978, 30, 686–689 und
1979, 31, 201–204.
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Es versteht sich, daß die „anhaltende" oder „verlängerte" Freisetzung eines
Arzneistoffs entweder in kontinuierlicher oder diskontinuierlicher
Weise erfolgen kann. So geht beispielsweise der Freisetzung eines Polypeptids
aus einem Polylactidpolymer, wie sie in der GB-Patentschrift Nr.
1,325,209 beschrieben ist, häufig eine
signifikante Induktionsphase voraus, während der kein Polypeptid freigesetzt
wird, bzw. die Freisetzung ist zweiphasig und besteht aus einer
ersten Phase, in deren Verlauf etwas Polypeptid freigesetzt wird,
einer zweiten Phase, in deren Verlauf wenig oder gar kein Polypeptid
freigesetzt wird, sowie einer dritten Phase, in deren Verlauf der
größte Teil
des verbliebenen Polypeptids freigesetzt wird. Im Gegensatz dazu
besteht eine Aufgabe der folgenden Erfindung darin, Zusammensetzungen
von Polypeptiden bereitzustellen, aus denen, möglicherweise mit Ausnahme eines
relativ kurzen Induktionszeitraums zu Beginn, das Polypeptid kontinuierlich
freigesetzt wird, wobei keine Zeiträume auftreten, in denen wenig
oder gar kein Polypeptid freigesetzt wird. Die Wörter „kontinuierliche Freisetzung" werden in dieser
Beschreibung lediglich dazu verwendet, einen im wesentlichen einphasigen
Freisetzungsverlauf zu beschreiben, der zwar einen Wendepunkt aufweisen
kann, aber mit Sicherheit keine „Plateau"-Phase besitzt, wenn man die kumulative
Arzneistoffreisetzung in Abhängigkeit
von der Zeit aufträgt.
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In unserem europäischen Patent Nr. 58,481 werden
pharmazeutische Zusammensetzungen mit kontinuierlicher Freisetzung
beschrieben, mit denen man eine im wesentlichen einphasige Freisetzung
säurestabiler
Polypeptide erreichen kann. Diese Zusammensetzungen umfassen im
allgemeinen ein Polylactid, bei dem es sich um ein nur aus Milchsäure aufgebautes
Polymer handelt, ein Copolymer aus Milch- und Glykolsäure, ein
Gemisch aus solchen Polymeren, ein Gemisch aus solchen Copolymeren
oder ein Gemisch aus solchen Polymeren und Copolymeren sowie ein
säurestabiles
(wie nachfolgend definiert) Polypeptid, das unter den in der Zusammensetzung
während
des vorgesehenen Verwendungszeitraums angetroffenen Bedingungen
nicht signifikant hydrolysiert wird, wobei die Zusammensetzung,
wenn sie in eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung (wie nachfolgend definiert) gebracht wird,
das Polypeptid in kontinuierlicher Weise an die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgibt, wobei man einen über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche im wesentlichen einphasigen Freisetzungsverlauf erhält, der
zwar einen Wendepunkt aufweisen kann, doch mit Sicherheit keine „Plateau"-Phase besitzt.
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Wie oben angegeben, betrifft die
europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 58,481 Formulierungen von Polypeptiden, die unter den innerhalb
der beanspruchten Formulierung angetroffenen Bedingungen stabil
sind. Gewisse Polypeptide, wie etwa nativer [Met–1]
menschlicher G-CSF, sind jedoch von Natur aus unter solchen Bedingungen
instabil und von einer Reihe von Instabilitätsproblemen, einschließlich u.
a. der Tendenz zur Aggregatbildung, betroffen. Der vorliegenden
Erfindung liegt die Entdeckung zugrunde, daß durch Konjugation mit einem
wasserlöslichen
Polymer Instabilitätsprobleme überwunden
oder wenigstens gemildert werden können, die in gewissen Polypeptiden
auftreten, die ansonsten unter den innerhalb des Depots angetroffenen
Bedingungen nicht stabil und daher nicht zu einer ausreichenden
Freisetzung in der Lage wären.
Der vorliegenden Erfindung liegt ebenfalls die Entdeckung zugrunde,
daß die
Verwendung einer physiologisch aktiven Substanz, bei der ein physiologisch
aktives Polypeptid kovalent mit einem wasserlöslichen Polymer konjugiert wird,
den Freisetzungsverlauf gegenüber
dem entsprechenden nichtkonjugierten Polypeptid in pharmazeutischen
Zusammensetzungen mit kontinuierlicher Freisetzung verbessert.
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Kürzlich
wurde von M. S. Hora et al. in Proceed. Intern. Symp. Control. Rel.
Bioact. Mater. 16, (1989) Nr. 268, Seiten 509–510, die Entwicklung einer
Interleukin-2-Mikrokügelchenformulierung
mit kontrollierter Freisetzung veröffentlicht. Dabei wird von
M. S. Hora et al. demonstriert, daß man ein dreiphasiges Freisetzungsmuster
erhält,
wenn pegyliertes Interleukin-2 (mit Polyethylenglukol (PEG) kovalent
konjugiertes IL-2, im folgenden mit PEG IL-2 bezeichnet) in Gegenwart
von fötalem
Kälberserum
aus Poly (DL-Lactid-Coglycolid)-Mikrokügelchen freigesetzt wird, und
daß weiterhin
eine 5- bis 15-tägige
Verzögerungs-
bzw. Induktionsphase angetroffen wird.
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M. S. Hora et al. versuchen, die
identifizierten Probleme mit dem Versuch zu überwinden, die Benetzung und
Resolubilisierung des PEG IL-2 durch Verwendung von Humanserumalbumin
(HSA) zu verbessern. Durch diesen Versuch wird jedoch ein weiteres
Problem eingeführt,
nämlich
die Anwesenheit von solubilisierendem Protein. Die Anwesenheit eines
solchen Proteins bei einer pharmazeutischen Formulierung ist nachteilig,
weil dadurch u. a. die Gefahr einer negativen Nebenreaktion verstärkt und
die analytische Genauigkeit eingeschränkt wird.
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Weiterhin werden in der oben bezeichneten
Veröffentlichung
von M. S. Hora et al. weder die Löslichkeitseigenschaften des
Poly-(D1-Lactid-Coglycolid)-Polymers
(insbesondere, ob das Polymer in Benzol löslich oder unlöslich ist)
noch die Polydispersität
(wie nachfolgend definiert) definiert. Ohne Vorliegen dieser Fakten sowie
des Herstellungsverfahrens konnten die Arbeiten nicht wiederholt
werden, und die Veröffentlichung
ist somit nicht hilfreich. Es wird weiterhin angemerkt, daß in der
Veröffentlichung
darüber
hinaus weder das Molekulargewicht des Polyethylenglykols (PEG) noch
das Niveau der Pegylierung angegeben werden, wobei diese beiden
Faktoren notwendig sind, falls die veröffentlichten Arbeiten wiederholt
werden sollen.
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Im Hinblick auf die von M. S. Hora
et al. mit pegyliertem IL-2 erhaltenen schlechten Ergebnisse für die kontinuierliche
Freisetzung ist es besonders überraschend,
daß gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die Verwendung von mit einem wasserlöslichen
Polymer kovalent konjugierten physiologisch aktiven Polypeptiden solch
ein guter Freisetzungsverlauf erzielbar sein sollte.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Somit wird gemäß einem Merkmal der folgenden
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung zur kontinuierlichen
Freisetzung einer säurestabilen
physiologisch aktiven Substanz aus dem Material der Zusammensetzung
in eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung bereitgestellt, wobei es sich bei der Substanz
um ein Polypeptid mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften
von natürlich
vorkommenden G-CSF handelt, wobei die Substanz kovalent an ein wasserlösliches
Polymer konjugiert ist und das Material der Zusammensetzung
- (a) ein aus amphipathischen Blockcopolymeren
gebildetes biologisch abbaubares Hydrogel; oder
- (b) ein Polylactid; oder
- (c) ein Gemisch aus Polylactiden und derartigen Hydrogelen umfaßt,
wobei
keine signifikante Hydrolyse der Substanz unter den während des
vorgesehenen Anwendungszeitraums innerhalb der Zusammensetzung angetroffenen
Bedingungen stattfindet, wobei die Zusammensetzung - i) bei Plazierung in einer wäßrigen,
quasi physiologischen Umgebung das Polypeptid kontinuierlich an
die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgibt, was zu einem über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche im wesentlichen einphasigen Freisetzungsverlauf führt;
- ii) zwei aufeinanderfolgende Phasen der Polypeptidfreisetzung
zeigt, wobei die Freisetzung in der ersten Phase durch Diffusion
von der Oberfläche
und in der zweiten Phase als Folge des Abbaus von Material der Zusammensetzung
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionsphase und die
abbauinduzierte Phase sich zeitlich überschneiden und die Polypeptidfreisetzung über einen
Zeitraum von wenigstens einer Woche stattfindet; oder
- iii) kontinuierlich Wasser aufnimmt, was zu einem im wesentlichen
einphasigen Wasseraufnahmeverlauf führt, bis über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche das Material der Zusammensetzung abgebaut und das Polypeptid
im wesentlichen vollständig
an die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgegeben worden ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
der pharmazeutischen Zusammensetzung um eine Zusammensetzung, bei
der ein Molekül
physiologisch aktive Substanz wenigstens ein Molekül wasserlösliches
Polymer pro 3000–8000
Da Polypeptid-Molekulargewicht umfaßt.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei der pharmazeutischen Zusammensetzung um eine Zusammensetzung,
bei der es sich bei dem Polypeptid um ein Derivat von natürlich vorkommendem
G-CSF mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSP und einer Lösungsstabilität von mindestens
35% bei 5 mg/ml handelt, wobei in dem Derivat wenigstens Cys17 der nativen Sequenz durch einen Ser17-Rest und Asp27 der
nativen Sequenz durch einen Ser27-Rest ersetzt
ist.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei der pharmazeutischen Zusammensetzung um eine Zusammensetzung,
bei der das Polypeptid wenigstens eine weitere Modifikation, ausgewählt aus:
- a) Glu11 der nativen
Sequenz, ersetzt durch einen Arg11-Rest;
- b) Leu15 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Glu15-Rest;
- c) Lys23 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg33-Rest;
- d) Gly26 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala26-Rest;
- e) Gly28 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala28-Rest;
- f) Ala30 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys30 oder Arg30-Rest;
- g) Lys34 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg34-Rest;
- h) Lys40 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg40-Rest;
- i) Pro44 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala44-Rest;
- j) Leu49 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys49-Rest;
- k) Gly51 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala51-Rest;
- l) Gly55 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala55-Rest;
- m) Trp58 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys58-Rest;
- n) Pro60 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser60-Rest;
- o) Pro65 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser65-Rest;
- p) Pro111 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Glu111-Rest;
- q) Thr115 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser115-Rest;
- r) Thr116 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser116-Rest; und
- s) Tyr165 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg163-Rest, umfaßt.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei der pharmazeutischen Zusammensetzung um eine Zusammensetzung,
bei der das Polypeptid ausgewählt
ist aus:
- i) humanem [Arg11,
Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- ii) humanem [Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]-G-CSF,
- iii) humanem [Arg11, Glu15,
Ser17,27,60,65, Ala26,28,
Lys30]-G-CSF,
- iv) humanem [Arg11,40, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- v) humanem [Arg11,23, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- vi) humanem [Arg11,165 Glu15,
Ser17,27,60,65, Ala26,28 Lys30,58]-G-CSF,
- vii) humanem [Arg11, Glu15,111,
Ser17,27,60,65,115,116, Ala26,28,
Lys30]-G-CSF,
- viii) humanem [Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]-G-CSF, und
- ix) humanem [Ala1, Thr3,
Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- x) humanem [Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- xi) humanem [Arg11, Ser17,27,65]-G-CSF,
und
- xii) humanen [Ser17,27,65]-G-CSF.
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Eine bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung, bei der es sich bei dem Polypeptid um
G-CSF handelt.
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Eine bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung
ist eine Zusammensetzung, bei der das wasserlösliche Polymer ausgewählt ist
aus einem Polyethylenglykol- oder
Polypropylenglykol-Homopolymer, einem polyoxyethylierten Polyol
oder einem Polyvinylalkohol, wobei das Homopolymer gegebenenfalls
an einem Ende mit einer Alkylgruppe substituiert ist.
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Eine besonders bevorzugte pharmazeutische
Zusammensetzung ist eine Zusammensetzung, bei der das wasserlösliche Polymer
ausgewählt
ist aus unsubstituiertem Polyethylenglykol, Monomethylpolyethylenglykol
und polyoxyethyliertem Glycerin.
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Eine besonders bevorzugte pharmazeutische
Zusammen setzung ist eine Zusammensetzung, bei der das wasserlösliche Polymer
ein Molekulargewicht von 1000 bis 15000 besitzt.
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Eine besonders bevorzugte pharmazeutische
Zusammensetzung ist eine Zusammensetzung, bei der es sich bei der
physiologisch aktiven Substanz um humanen [Arg11,
Ser17,27,60,65]-G-CSF, dessen Sequenz mit oder
ohne vorgeschaltetes Methionin vorliegen kann und der an Monomethylpolyethylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 2000–5000 konjugiert ist, handelt.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
wie sie hierin definiert ist, bei dem das Material der Zusammensetzung
und die physiologisch aktive Substanz in einem organischen Lösungsmittel
dafür gelöst oder
in einem organischen oder wäßrigen Medium
gleichmäßig dispergiert
werden und anschließendes
Trocknen und Formulieren zu einer zur Implantation oder Injektion
in einen tierischen Organismus geeigneten Zusammensetzung erfolgt.
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Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung ist ein Verfahren, bei dem
das Material der Zusammensetzung Polylactid enthält, wobei in dem Verfahren
die physiologisch aktive Substanz in eine Matrix, bestehend aus
einem Polylactid, das wenigstens 25 Mol-% Milchsäureeinheiten und bis zu 75
Mol-% Glykolsäureeinheiten
aufweist, eingebaut wird und weiterhin die physiologisch aktive
Substanz und das Material der Zusammensetzung durch Schmelzverarbeitung
eines innigen Feststoffgemischs aus dem Material der Zusammensetzung
und der Substanz gleichmäßig miteinander
vermischt werden.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
die Verwendung einer physiologisch aktiven Substanz, die ein kovalent
mit einem wasserlöslichen
Polymer konjugiertes Polypeptid umfaßt, bei der Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, wie sie hierin definiert ist.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
eine säurestabile
physiologisch aktive Substanz, bei der es sich um ein Derivat von
G-CSF mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF und einer Lösungsstabilität von mindestens
35% bei 5 mg/ml handelt, wobei in dem Derivat wenigstens Cys17 der nativen Sequenz durch einen Ser17-Rest und Asp27 der
nativen Sequenz durch einen Ser27-Rest ersetzt
ist und das Derivat weiterhin kovalent an ein wasserlösliches
Polymer konjugiert ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfaßt
ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur kontinuierlichen Freisetzung einer säurestabilen physiologisch aktiven
Substanz aus dem Material der Zusammensetzung in eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung, wobei es sich bei der Substanz um ein Polypeptid
mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF handelt, wobei die Substanz kovalent an ein wasserlösliches
Polymer konjugiert ist und das Material der Zusammensetzung
- (a) ein aus amphipathischen Blockcopolymeren
gebildetes biologisch abbaubares Hydrogel; oder
- (b) ein Polylactid,
wobei keine signifikante Hydrolyse
der Substanz unter den während
des vorgesehenen Anwendungszeitraums innerhalb der Zusammensetzung
angetroffenen Bedingungen stattfindet, wobei die Zusammensetzung - i) bei Plazierung in einer wäßrigen,
quasi physiologischen Umgebung das Polypeptid kontinuierlich an
die wäßrige, quasi physiologische
Umgebung abgibt, was zu einem über
einen Zeitraum von wenigstens einer Woche im wesentlichen einphasigen
Freisetzungsverlauf führt;
- ii) zwei aufeinanderfolgende Phasen der Polypeptidfreisetzung
zeigt, wobei die Freisetzung in der ersten Phase durch Diffusion
von der Oberfläche
und in der zweiten Phase als Folge des Abbaus von Material der Zusammensetzung
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionsphase und die
abbauinduzierte Phase sich zeitlich überschneiden und die Polypeptidfreisetzung über einen
Zeitraum von wenigstens einer Woche stattfindet; oder
- iii) kontinuierlich Wasser aufnimmt, was zu einem im wesentlichen
einphasigen Wasseraufnahmeverlauf führt, bis über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche das Material der Zusammensetzung abgebaut und das Polypeptid
im wesentlichen vollständig
an die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgegeben worden ist;
wobei
in dem Verfahren das Material der Zusammensetzung und die physiologisch
aktive Substanz in einem organischen Lösungsmittel dafür gelöst oder
in einem organischen oder wäßrigen Medium
gleichmäßig dispergiert
werden und anschließendes
Trocknen und Formulieren zu einer zur Implantation oder Injektion
in einen tierischen Organismus geeigneten Zusammensetzung erfolgt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem das Material der Zusammensetzung
und die physiologisch aktive Substanz in einem wäßrigen Medium gleichmäßig dispergiert
werden.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem das Material der Zusammensetzung
ein Polylactid umfaßt.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem das Polylactid wenigstens
25 Mol-% Milchsäureeinheiten
und bis zu 75 Mol-% Glykolsäureeinheiten
umfaßt.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem das Polylactid wenigstens
40 Mol-% Milchsäureeinheiten
umfaßt.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem die Milchsäureeinheiten
und/oder Glykolsäureeinheiten
in Form von Blöcken
mit durchschnittlich wenigstens zwei identischen Monomereinheiten
vorliegen.
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Besonders bevorzugt handelt es sich
bei dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem das Polylactid entweder
in Benzol löslich
ist und eine inhärente
Viskosität
(1 g/100 ml Lösung
in Benzol) von weniger als 0,3 aufweist oder nicht in Benzol löslich ist
und eine inhärente
Viskosität
(1 g/100 ml Lösung
in Chloroform oder Dioxan) von weniger als 4 aufweist.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur kontinuierlichen Freisetzung einer säurestabilen physiologisch aktiven
Substanz aus dem Material der Zusammensetzung in eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung, wobei es sich bei der Substanz um ein Polypeptid
mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF handelt, wobei die Substanz kovalent an ein wasserlösliches
Polymer konjugiert ist und das Material der Zusammensetzung
- (a) ein aus amphipathischen Blockcopolymeren
gebildetes biologisch abbaubares Hydrogel; oder
- (b) ein Polylactid; oder
- (c) ein Gemisch aus Polylactiden und derartigen Hydrogelen umfaßt,
wobei
keine signifikante Hydrolyse der Substanz unter den während des
vorgesehenen Anwendungszeitraums innerhalb der Zusammensetzung angetroffenen
Bedingungen stattfindet, wobei die Zusammensetzung - i) bei Plazierung in einer wäßrigen,
quasi physiologischen Umgebung das Polypeptid kontinuierlich an
die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgibt, was zu einem über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche im wesentlichen einphasigen Freisetzungsverlauf führt;
- ii) zwei aufeinanderfolgende Phasen der Polypeptidfreisetzung
zeigt, wobei die Freisetzung in der ersten Phase durch Diffusion
von der Oberfläche
und in der zweiten Phase als Folge des Abbaus von Material der Zusammensetzung
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionsphase und die
abbauinduzierte Phase sich zeitlich überschneiden und die Polypeptidfreisetzung über einen
Zeitraum von wenigstens einer Woche stattfindet; oder
- iii) kontinuierlich Wasser aufnimmt, was zu einem im wesentlichen
einphasigen Wasseraufnahmeverlauf führt, bis über einen Zeitraum von wenigstens
einer Woche das Material der Zusammensetzung abgebaut und das Polypeptid
im wesentlichen vollständig
an die wäßrige, quasi
physiologische Umgebung abgegeben worden ist,
wobei
in dem Verfahren die physiologisch aktive Substanz in eine Matrix,
bestehend aus einem Polylactid, das wenigstens 25 Mol-% Milchsäureeinheiten
und bis zu 75 Mol-% Glykolsäureeinheiten
aufweist, eingebaut wird und weiterhin die physiologisch aktive
Substanz und das Material der Zusammensetzung durch Schmelzverarbeitung
eines innigen Feststoffgemischs aus dem Material der Zusammensetzung
und der Substanz gleichmäßig miteinander
vermischt werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem es sich bei dem Polypeptid
um ein Derivat von natürlich
vorkommendem G-CSP mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von
natürlich
vorkommendem G-CSF und einer Lösungsstabilität von mindestens
35% bei 5 mg/ml handelt, wobei in dem Derivat wenigstens Cys17 der nativen Sequenz durch einen Ser17-Rest und Asp27 der
nativen Sequenz durch einen Ser27-Rest ersetzt
ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem es sich bei dem Polypeptid
um G-CSF handelt.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem beanspruchten Verfahren um ein Verfahren, bei dem das wasserlösliche Polymer
ausgewählt
ist aus einem Polyethylenglykol- oder
Polypropylenglykol-Homopolymer, einem polyoxyethylierten Polyol
oder einem Polyvinylalkohol, wobei das Homopolymer gegebenenfalls
an einem Ende mit einer Alkylgruppe substituiert ist.
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Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Verfahren um ein Verfahren, bei dem es sich bei der physiologisch
aktiven Substanz um humanen [Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF, dessen Sequenz mit oder
ohne vorgeschaltetes Methionin vorliegen kann und der an Monomethylpolyethylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 2000 – 5000 konjugiert ist, handelt.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
die Verwendung einer physiologisch aktiven Substanz, die ein kovalent
an ein wasserlösliches
Polymer konjugiertes Polypeptid umfaßt, bei der Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, wie sie hierin definiert ist.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfaßt
eine säurestabile
physiologisch aktive Substanz, bei der es sich um ein Derivat von
G-CSF mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF und einer Lösungsstabilität von mindestens
35% bei 5 mg/ml handelt, wobei in dem Derivat wenigstens Cys17 der nativen Sequenz durch einen Ser17-Rest und Asp27 der
nativen Sequenz durch einen Ser27-Rest ersetzt
und das Derivat weiterhin kovalent an ein wasserlösliches
Polymer konjugiert ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, bei dem
das Material der Zusammensetzung und die physiologisch aktive Substanz
in einem organischen Lösungsmittel
dafür gelöst oder in
einem organischen oder wäßrigen Medium
gleichmäßig dispergiert
werden und anschließendes
Trocknen und Formulieren zu einer zur Implantation oder Injektion
in einen tierischen Organismus geeigneten Zusammensetzung erfolgt.
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Vorteilhafterweise kann eine derartige
Zusammensetzung z. B. durch Formulierung in eine zur Implantation
geeignete feste Form, zweckmäßigerweise
ein festes zylindrisches Depot, oder in eine zur Injektion geeignete
multipartikuläre
Form, beispielsweise durch Zerkleinern oder Mikronisierung, hergestellt
werden. Die multipartikuläre
Form kann in eine zur Injektion geeeignete Lösung oder Emulsion formuliert
werden. Die Formulierung kann beispielsweise in einem wäßrigen Medium
oder in einem Öl,
wie z. B. Erdnußöl, oder
Cremophor durchgeführt
werden (siehe auch Martindale „The
Extra Pharmacopoeia" 28.
Auflage, Seite 694). Zu den Vehikeln für die Injektion gehört Carboxymethylzellulose
(siehe auch Martindale „The
Extra Pharmacopoeia" 28.
Auflage, Seite 947).
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Soll eine Dispersion gebildet werden,
so wird dabei vorzugsweise ein wäßriges Medium
verwendet.
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Das Verfahren läßt sich zur Herstellung einer
Arzneistoffzuführvorrichtung
in Form eines Stäbchens, Kügelchens,
Films oder Pellets zur Implantation einsetzen. Bei dem Material
der Zusammensetzung kann es sich beispielsweise um ein Polylactid
(wie nachfolgend definiert) handeln, wobei es vorteilhafterweise
wenigstens 25 Mol-%, vorzugsweise 40 Mol-%, Milchsäureeinheiten
und bis zu 75 Mol-% Glykolsäureeinheiten, zweckmäßigerweise
in Form von Blöcken
mit durchschnittlich wenigstens zwei identischen Monomereinheiten, aufweisen
kann. Dabei ist das Polylactid vorzugsweise entweder in Benzol löslich und
weist eine inhärente
Viskosität
(1 g/100 ml Lösung
in Benzol) von weniger als 0,3 auf, oder es ist nicht in Benzol
löslich
und weist eine inhärente
Viskosität
(1 g/100 ml Lösung
in Chloroform oder Dioxan) von weniger als 4 auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise
unter Verwendung eines zur Gefriertrocknung geeigneten üblichen
Lösungsmittels,
wie z. B. Essigsäure
(vorzugsweise Eisessig), mit anschließendem Frieren und darauffolgendem
Gefriertrocknen durchgeführt.
Dabei kann es zweckmäßig sein,
eine erste. Lösung des
Materials der Zusammensetzung in einem organischen Lösungsmittel
dafür und
eine zweite Lösung
der physiologisch aktiven Substanz in einem organischen Lösungsmittel
dafür herzustellen
und dann die beiden Lösungen
zu mischen. Bei dem dabei eingesetzten organischen Lösungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um ein für die erste und zweite Lösung übliches
Lösungsmittel,
das sich vorteilhafterweise zur Gefriertrocknung eignet. Dieses
Verfahren ist im europäischen
Patent Nr. 58,481 dargestellt. Falls gewünscht, kann die Verarbeitung
jedoch über
Schmelzverarbeitung eines innigen Feststoffgemischs aus dem Material
der Zusammensetzung und der physiologisch aktiven Substanz durchgeführt werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei
das Material der Zusammensetzung Polylactid (wie nachfolgend definiert),
das in Form eines Hydrogels vorliegen kann, umfaßt, wobei in dem Verfahren
die physiologisch aktive Substanz in eine Matrix, bestehend aus
einem Polylactid, das wenigstens 25 Mol-% Milchsäureeinheiten, vorzugsweise
40 Mol-% Milchsäureeinheiten,
und bis zu 75 Mol-% Glykolsäureeinheiten
aufweist, eingebaut wird und weiterhin die physiologisch aktive
Substanz und das Material der Zusammensetzung durch Schmelzverarbeitung
eines innigen Feststoffgemischs aus dem Material der Zusammensetzung
und der Substanz gleichmäßig miteinander
vermischt werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
vorliegenden Erfindung wird die Verwendung einer physiologisch aktiven
Substanz, die ein kovalent an ein wasserlösliches Polymer konjugiertes
Polypeptid umfaßt,
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung bereitgestellt.
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Allgemeine Beschreibung
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A. Physiologisch aktive
Substanz
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Im allgemeinen gilt, daß die Anzahl
an mit dem Polypeptid zu konjugierenden Molekülen des wasserlöslichen
Polymers um so größer sein
sollte, je höher
das Molekulargewicht des Polypeptids ist, um für einen optimalen Freisetzungsverlauf
zu sorgen. Vorzugsweise wird wenigstens ein Molekül wasserlösliches
Polymer an ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht von bis zu
8000 Da konjugiert, wobei mindestens ein Molekül wasserlösliches Polymer pro 3000 –8000 Da,
vor allem 4000–6500
Da, Polypeptid-Molekulargewicht
eingesetzt wird. Dabei kann ein Molekül Polypeptid so viele Moleküle wasserlösliches
Polymer tragen, wie sich mit der Beibehaltung des gewünschten
Niveaus an biologischer Aktivität
vereinbaren läßt. Tatsächlich wird
vorbehaltlich dieser Einschränkung
das Polypeptid vorteilhafterweise mit der maximalen Anzahl an wasserlöslichen Molekülen konjugiert.
Es versteht sich, daß bei
Vorhandensein mehrerer Stellen zur Konjugation wasserlöslicher
Polymere auf einem gegebenen Polypeptid die maximale Konjugation
zu einem heterogenen Gemisch an Produkten führen kann. So ist beispielsweise
bei einem Polypeptid mit 4 Konjugationsstellen für wasserlösliche Moleküle das erzielte
Maximalverhältnis
von Polypeptid zu wasserlöslichem
Polymer möglicherweise nicht
größer als
z. B. 3,9.
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A.1. Polypeptid
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Die in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verwendete physiologisch aktive Substanz
kann beispielsweise ein Polypeptid mit wenigstens einer der biologischen
Eigenschaften von natürlich
vorkommendem G-CSF und geeigneterweise einem Teil oder der gesamten
Aminosäuresequenz von
natürlich
vorkommendem G-CSF, das kovalent an ein wasserlösliches Polymer konjugiert
ist, umfassen. Das Peptid trägt
vorzugsweise keine freie Thiol-Gruppierung, womit in bezug auf Polypeptide
mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF das Cystein an Position 17 vorzugsweise fehlt oder durch eine
andere Aminosäure,
wie z. B. Alanin oder vorzugsweise Serin ersetzt ist.
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A.1.1 Polypeptide mit
wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von G-CSF
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Falls gewünscht wird, ein Poylpeptid
mit wenigstens einer der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem
G-CSF zu verwenden, kann ein beliebiges Derivat mit einer solchen
Eigenschaft eingesetzt werden, doch handelt es sich vorteilhafterweise
bei dem verwendeten Polypeptid um ein G-CSF-Derivat unserer europäischen Patentanmeldung
Nr. 91303868.3, in dem G-CSF-Derivate
mit verbesserter Lösungsstabilität beschrieben
werden. In unserer europäischen
Patentanmeldung Nr. 91303868.3 werden Derivate von natürlich vorkommendem
G-CSF beschrieben, die wenigstens eine der biologischen Eigenschaften
von natürlich
vorkommendem G-CSF aufweisen und eine Lösungsstabilität (wie hierin
definiert) von mindestens 35% bei 5 mg/ml aufweisen, wobei in dem
Derivat mindestens Cys17 der nativen Sequenz
durch einen Ser17-Rest und Asp27 der
nativen Sequenz durch einen Ser27-Rest ersetzt
sind.
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Vorzugsweise weisen die Derivate
wenigstens eine weitere Modifikation, ausgewählt aus:
- a)
Glu11 der nativen Sequenz, ersetzt durch
einen Arg11-Rest;
- b) Leu15 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Glu15-Rest;
- c) Lys23 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg23-Rest;
- d) Gly26 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala26-Rest;
- e) Gly28 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala28-Rest;
- f) Ala30 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys30 oder Arg30-Rest;
- g) Lys34 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg34-Rest;
- h) Lys40 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg40-Rest;
- i) Pro44 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala44-Rest;
- j) Leu49 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys49-Rest;
- k) Gly51 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala51-Rest;
- l) Gly55 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ala55-Rest;
- m) Trp58 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Lys58-Rest;
- n) Pro60 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser60-Rest;
- o) Pro65 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser65-Rest;
- p) Pro111 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Glu111-Rest;
- q) Thr115 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser115-Rest;
- r) Thr116 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Ser116-Rest; und
- s) Tyr165 der nativen Sequenz, ersetzt
durch einen Arg165-Rest, auf.
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Das Vorhandensein wenigstens einer
weiteren, aus (b) bis (s) ausgewählten
Modifikation ist bevorzugt, wobei jedoch das Vorhandensein wenigstens
einer weiteren, aus (b), (d), (e), (f), (n) und (o) ausgewählten Modifikation
besonders bevorzugt ist, von denen die weitere Modifikation (o)
ganz besonders bevorzugt ist.
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Besonders bevorzugt besteht die weitere
Modifikation aus wenigstens einer der folgenden Modifikationen:
- i) Gln11, Pro60,65 der nativen Sequenz, ersetzt durch
Arg11, Ser60,65
- ii) Ala111, Thr115,116 der
nativen Sequenz, ersetzt durch Glu111, Ser115,116;
- iii) Gln11, Trp58,
Tyr165 der nativen Sequenz, ersetzt durch
Arg11,165, Lys58
- iv) Leu15, Gly26,28,
Ala30 der nativen Sequenz, ersetzt durch
Glu15, Ala26,28,
Lys30; oder
- v) Pro44, Leu49,
Gly51,55 Trp58 der
nativen Sequenz, ersetzt durch Lys49,58,
Ala44,51,55.
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Die weitere Modifikation kann ebenfalls
vorzugsweise aus wenigstens einer der folgenden Modifikationen bestehen:
- vi) Leu15, Gly26,28, Ala30 der
nativen Sequenz, ersetzt durch Glu15, Ala26,28, Arg30;
- vii) Pro65 der nativen Sequenz, ersetzt
durch Ser65;
- viii) Pro60,65 der nativen Sequenz,
ersetzt durch Ser60,65; oder
- ix) Glu11, Pro65 der
nativen Sequenz, ersetzt durch Arg11, Ser65.
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Die oben erwähnten Modifikationen können daher
gewünschtenfalls
in ein beliebiges Polypeptid mit wenigstens einer der biologischen
Eigenschaften von natürlich
vorkommendem G-CSF eingeführt
werden, um die Lösungsstabilität des Moleküls zu verbessern.
Die oben angegebenen Modifikationen können somit auf solche Polypeptide
angewendet werden, die sich in der Aminosäuresequenz von der hierin beschriebenen
Sequenz für
die natürlich
vorkommenden G-CSFs hinsichtlich der Identität oder Lage eines oder mehrerer
Reste unterscheiden (z. B. Substitutionen, terminale und interne
Additionen sowie Deletionen). Zu solchen Polypeptiden könnten beispielsweise
diejenigen gehören,
die, z. B. durch Deletionen, verkürzt sind, oder diejenigen, die
stabiler gegenüber
Hydrolyse sind (und daher stärkere
bzw. länger
anhaltende Wirkungen haben als natürlich vorkommende), oder solche,
die zur Deletion einer oder mehrerer potentieller Stellen für 0-Glykosylierung
verändert
worden sind (was zu höheren
Aktivitäten
bei von Hefe produzierten Produkten führen kann), oder solche, bei
denen einer oder mehrere Cysteinreste deletiert oder, z. B. durch
Alanin- oder Serinreste, ersetzt worden sind und die sich möglicherweise
leichter in aktiver Form aus mikrobiellen Systemen isolieren lassen,
oder solche, bei denen einer oder mehrere Tyrosinreste durch Phenylalanin
ersetzt worden sind und die mehr oder weniger leicht an menschliche
G-CSF-Rezeptoren auf Zielzellen binden können. Die vorgeschlagenen Modifikationen
unserer oben angegebenen europäischen
Patentanmeldung Nr. 91303868.3 können
somit beispielsweise entweder auf nativen G-CSF, wobei Cys17 der nativen Sequenz durch Ser17 ersetzt
wird, oder auf Allelvarianten und Analoge davon, von denen man weiß, daß sie wenigstens
eine der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem G-CSF enthalten,
wie z. B. die in der PCT-Patentveröffentlichung Nr. WO 87/01132,
in der europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 243,153, in der europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 256,843, in der europäischen
Patentveröffentlichung
Nr. 277,603, in Biochemical und Biophysical Research Communications
[1989] Bd. 159, Nr. 1, S. 103–111,
Kuga T. et al. und im US-Patent Nr. 4,904,584 beschriebenen, angewendet
werden.
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Es stellte sich heraus, daß solche
G-CSF-Derivate, die getestet wurden, gegenüber dem entsprechenden nichtmodifizierten
Polypeptid eine verbesserte Lösungsstabilität bei entweder
keinem signifikanten Unterschied in der biologischen Aktivität oder einer
verbesserten biologischen Aktivität besitzen.
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Zur Messung der Lösungsstabilität wird hier
der Prozentanteil an in Lösung
verbleibendem G-CSF-Derivat in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung nach
14 Tagen bei 37°C
bei einer gegebenen Anfangskonzentration von 1 mg/ml, 5 mg/ml und/oder
10 mg/ml bestimmt. Die Messung der Lösungsstabilität- wird
nachfolgend ausführlicher
im Referenzbeispiel 26 beschrieben. In den pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung eingesetzte G-CSF-Derivate weisen zweckmäßigerweise
eine Lösungsstabilität von wenigstens
35%, vorteilhafterweise wenigstens 50% und bevorzugt wenigstens
75% bei 5 mg/ml auf. Vorzugsweise weisen die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung bei 10 mg/ml eine Lösungsstabilität von wenigstens 75%,
insbesondere wenigstens 85%, auf.
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Vorteilhafterweise werden die in
den pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
eingesetzten G-CSF-Derivate so ausgewählt, daß sie eine der weiteren Modifikationen
(i), (ii), (iii), (iv), (v), (vi), (vii), (viii) oder (ix) wie vorstehend
definiert besitzen, vorzugsweise eine der weiteren Modifikationen (i),
(ii), (iv), (vi), (vii), (viii) oder (ix) und insbesondere die weitere
Modifikation (ii), (iv), (vi), (vii), (viii) oder (ix).
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Zu den besonders bevorzugten Derivaten
zur Verwendung in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung gehören
aufgrund ihrer guten Lösungsstabilität
[Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF;
[Glu15, Ser17,27, Ala26,28, Lys30]-G-CSF;
[Arg11, Glu15, Ser17,27,60,65, Ala26,28,
Ala26,28, Lys30]-G-CSF;
[Arg11,23, Ser17,27,60,65]-G-CSF;
[Arg11,34, Ser17,27,60,65]-G-CSF;
[Arg11,40, Ser17,27,60,65]-G-CSF;
[Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]-G-CSF;
[Arg11,
Glu15,111, Ser17,27,60,65,115,116,
Ala26,28, Lys30]-G-CSF;
[Arg11,165, Glu15, Ser17,27,60,65, Ala26,28,
Lys30,58]-G-CSF;
[Arg11,
Glu15, Ser17,27,60,65,
Ala26,28,44,51,55, Lys30,49,58]-G-CSF;
[Arg11,165, Glu15,111,
Ser17,27,60,65,115,116, Ala26,28,44,51,55,
LyS30,49,58]-G-CSF;
[Glu15,
Ser17,27, Ala26,28,
Arg30]hu-G-CSF;
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Zu ganz besonders bevorzugten G-CSF-Derivaten
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
gehören
aufgrund ihrer außerordentlichen
Lösungsstabilität sowie
guten spezifischen Aktivität:
- i) [Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- ii) [Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]-G-CSF,
- iii) [Arg11, Glu15,
Ser17,27,60,65, Ala26,28,
Lys30]-G-CSF,
- iv) [Arg11,40, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- v) [Arg11,23, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- vi) [Arg11,165, Glu15,
Ser17,27,60,65, Ala26,28,
Lys30,58]-G-CSF,
- vii) [Arg11, Glu15,111,
Ser17,27,60,65,115,116, Ala26,28,
Lys30]-G-CSF,
- viii) [Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]-G-CSF,
und
- ix) [Ala1, Thr3,
Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- x) [Ser17,27,60,65]-G-CSF,
- xi) [Arg11, Ser17,27,65]-G-CSF,
und
- xii) [Ser17,27,65]-G-CSF,
von
denen (i), (ii), (iii), (vi), (vii), (viii), (x), (xi) und (xii)
am meisten bevorzugt sind.
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Diese letzteren menschlichen G-CSF-Derivate
zeigen nicht nur außerordentliche
Lösungsstabilitätseigenschaften,
sondern besitzen ebenfalls eine gegenüber natürlich vorkommendem menschlichen
G-CSF verbesserte spezifische Aktivität.
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Ein Präsequenz-Methionin kann in den
Polypeptiden der vorliegenden Erfindung entweder vorhanden oder
nicht vorhanden sein, ist jedoch zweckmäßigerweise vorhanden.
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In bezug auf die Herstellung von
G-CSF-Derivaten zur Verwendung in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung stellte sich der Einsatz eines auf pAT153
beruhenden Produktionsvektors als vorteilhaft heraus, wobei dieser
Vektor folgendes umfaßt:
- i) einen Promotor und gegebenenfalls einen
Operator dafür,
z. B. einen trp-Promotor oder einen T7A3-Promotor. Bei dem T7A3-Promotor handelt
es sich um den A3-Promotor
des Bakteriophagen T7 [siehe Dunn J. J. und Studier F. W. J. Mol.
Biol. 166, 477–535
(1983)]. In dieser Literaturstelle sind die komplette Nukleotidsequenz
des Bakteriophagen T7-DNA sowie die Orte der genetischen T7-Elemente
aufgeführt;
- ii) eine ribosomale Bindungsstellensequenz, z. B. die Sequenz
einer ribosomalen trp-leader-Bindungsstelle;
- iii) eine Klonierungsstelle für das zu exprimierende Gen;
- iv) eine T4-Transkriptionsterminationssequenz (siehe SEQ ID
Nr. 51 und 4);
- v) eine cer-Sequenz (Sommers D. et al. MGG, 201, S. 334–338, 1985);
- vi) ein Tetracyclin-Repressorgen (Tet R);
- vii) ein Tetracyclin-Resistenzgen (Tet A);
- viii) mehrere Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen.
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In SEQ ID Nr. 47 ist eine Sequenz
aufgeführt,
die eine EcoR1-Restriktionsendonukleasestelle (Nucleotide 1–6), die
A3-Promotorsequenz (Nucleotide 7–52), die Sequenz der ribosomalen
trp-leader-Bindungsstelle (Nucleotide 53–78) sowie das Translationsstartcodon
(Nucleotide 79– 81)
enthält.
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Vorteilhafterweise kann der zur Expression
eines (wie vorstehend definierten) erfindungsgemäßen G-CSF-Derivats fähige Wirt in einem Wachstumsmedium
kultiviert werden, wobei während
der Kultivierung ein Hefeextrakt enthaltendes Supplement zu dem
Wachstumsmedium gegeben wird. Dabei wird die Zugabe des Hefeextrakt
enthaltenden Supplements vorzugsweise zu einem vorbestimmten Zeitpunkt
nach Beginn der Kultivierung eingeleitet. Die Zugabe des Hefeextrakt
enthaltenden Supplements erfolgt vorzugsweise mit einer solchen
Geschwindigkeit, daß das
Wachstumsmedium nicht an Hefeextrakt verarmt. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn der Produktionsvektor mit einem T7A3-Promotor verwendet
wird.
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Es kann ebenfalls von Vorteil sein,
einen Wirt zu kultivieren, der mit einem das für ein wie vorstehend definiertes
G-CSF-Derivat codierende genetische Material tragenden rekombinanten
Vektor in Gegenwart von Leucin und/oder Threonin in einer für eine verbesserte
Akkumulierung des G-CSF-Derivats ausreichenden Menge transformiert
wurde. Somit ist es besonders vorteilhaft, die Fermentation in Gegenwart
von Leucin durchzuführen,
wenn der Produktionsvektor mit dem trp-Promotor verwendet wird.
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Die Reinigung des G-CSF-Derivats
könnte
wie in der PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 87/01132 beschrieben erfolgen, doch findet sich darin kein
Hinweis auf die Entfernung von Detergenz, insbesondere N-Lauroylsarcosin in
Salzform (z. B. Sarkosyl), aus den in dieser PCT-Veröffentlichung
hergestellten G-CSF-Analogen.
Die Entfernung von Detergenz wird vorzugsweise in Gegenwart einer
phosphatgepufferten Kochsalzlösung
(pH 7,2–7,5)
durchgeführt.
Die phosphat- gepufferte
Kochsalzlösung
kann zweckmäßigerweise
aus isotonischer Kochsalzlösung
hergestellt werden und daher beispielsweise wie in Referenzbeispiel
3 beschrieben zusammengesetzt sein. Diesbezüglich wurde festgestellt, daß andere
Puffer weniger bevorzugt waren, da entweder die Entfernung von Detergenz,
insbesondere die Entfernung von N-Lauroylsarcosin (in Salzform),
langsamer war oder dabei mehr Protein ausfiel. Bevorzugt ist weiterhin,
die Entfernung von Detergenz mittels Diafiltration durchzuführen, da
sich herausstellte, daß dies
die Effizienz verbessert, ohne eine erhöhte Proteinpräzipitation
hervorzurufen. So erwies sich beispielsweise die Diafiltration gegenüber der
herkömmlichen
Diffusionsdialyse als bevorzugt. Weiterhin wurde festgestellt, daß sich die
Detergenzkonzentration, insbesondere die Konzentration von N-Lauroylsarcosin
in Salzform (z. B. Sarkosyl), bei gleichbleibender Auflösung während der
Chromatographie auf unter 1% verringern ließ. Eine Verringerung der ursprünglichen
Detergenzkonzentration hilft bei der Entfernung von Detergenz, und
somit ist die Verwendung der minimalen Konzentration an Detergenz,
z. B. N-Lauroylsarcosin
(in Salzform, z. B. Sarkosyl), in Übereinstimmung mit der Beibehaltung
der Auflösung
während
der Chromatographie bevorzugt. Eine besondere Konzentration an Detergenz,
beispielsweise N-Lauroylsarcosin
(in Salzform), z. B. Sarkosyl, liegt damit im Bereich von 0,8% bis
0,2%, vorzugsweise von 0,5 bis 0,2%, insbesondere bei etwa 0,3%.
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Zusätzlich zu dem oben Erwähnten wurde
festgestellt, daß die
Entfernung von Detergenz, wie z. B. N-Lauroylsarcosin (in Salzform), z. B.
Sarkosyl, eine Spur an proteolytischer Aktivität aktiviert, die die Produktanalyse
komplizieren könnte.
Weiterhin wurde festgestellt, daß diese proteolytische Aktivität signifikant
verringert und sogar beseitigt werden kann, wenn nach Entfernung
des Detergenz mittels Diafiltration der pH-Wert vor einer stärkeren Proteolyse
auf unterhalb 7,0 erniedrigt wird, zweckmäßigerweise mittels Diafiltration
und vorzugsweise mittels Dialyse. Somit kann eine Spur an proteolytischer
Aktivität
bei einem pH-Wert verringert oder beseitigt wrden, der unterhalb
von 7,0 liegt, aber hinreichend hoch ist, um eine signifikante Hydrolyse
des Polypeptids zu vermeiden. Der ph-Wert liegt vorteilhafterweise
im Bereich von 6,0 bis 4,5, vorzugsweise bei 5,8 bis 5,0, insbesondere
bei etwa 5,4. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß E. coli-Verunreinigung
und/oder abgebautes oder nicht korrekt gefaltetes Protein ausgefällt werden
kann, indem der pH-Wert in dieser Weise erniedrigt wird. Dabei ist
bevorzugt, daß die
Reinigung den Schritt einer Größenausschlußchromatographie
einschließt,
da ansonsten das Problem eines proteolytischen Abbaus verstärkt wird und
dann, obwohl durch die vorliegende Ausführungsform ein solcher Abbau
verringert wird, dieser schwer zu beseitigen ist.
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Zusätzlich zu den obigen Vorgängen ermöglicht die
Einführung
von Lösungsstabilität in einen
G-CSF oder ein Derivat davon eine erhebliche Vereinfachung des Extraktionsvorgangs.
Somit umfaßt
ein Verfahren zur Extraktion eines (wie vorstehend definierten)
erfindungsgemäßen aktiven
Derivats aus einem Einschlußkörperchen
davon 1) das Suspendieren des Einschlußkörperchens in einem Detergenz,
insbesondere N-Lauroylsarcosin in Salzform (z. B. Sarkosyl), 2)
Oxidation, 3) Entfernung des Detergenz, beispielsweise wie vorstehend
beschrieben, und 4) Aufrechterhalten einer erhöhten Temperatur, beispielsweise
30–45°C, vorteilhafterweise
34–42°C, der nach
Entfernen des Detergenz erhaltenen Lösung, um dadurch bakterielle
Proteinverunreinigungen, Produktoligomere und/oder Abbauprodukte
auszufällen.
Die Lösung
wird dabei zweckmäßigerweise
6–24 Stunden,
vorteilhafterweise 8–18
Stunden, bevorzugt 10–14
Stunden und insbesondere etwa 12 Stunden bei der erhöhten Temperatur
gehalten.
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Der Extraktionsvorgang kann beispielsweise
durch Lyse der Wirtszellen mit anschließendem Zentrifugieren erfolgen,
um das Einschlußkörperchen
beispielsweise in Form eines Pellets zu erhalten. Das Einschlußkörperchen
kann dann in einem Detergenz, wie z. B. N-Lauroylsarcosin in Salzform (z. B. Sarkosyl),
vorzugsweise 1–3%,
insbesondere etwa 2%, N-Lauroylsarcosin
in Salzform (z. B. Sarkosyl), suspendiert werden. An die Suspension
in Detergenz kann sich dann eine Oxidation, beispielsweise in Gegenwart
von Kupfersulfat (CuSO4), und daran wiederum
ein Zentrifugieren anschließen.
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Besteht die Möglichkeit, das Einschlußkörperchen
zu waschen, so wird die Verwendung von Harnstoff gegenüber beispielsweise
Deoxycholat bevorzugt.
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Der Extraktionsvorgang ermöglicht eine
Vereinfachung des Herstellungsverfahrens, beispielsweise dadurch,
daß keine
Größenausschlußsäulen mehr
verwendet werden brauchen. Außerdem
scheint die große Menge
an gewonnenem Produkt nach dem Wärmebehandlungsschritt
einer der Vorteile der erhöhten
Lösungsstabilität der wie
vorstehend definierten G-CSF-Derivate zu sein. Tatsächlich eignet
sich das Protein für das
neue Extraktionsverfahren um so besser, je größer die Lösungsstabilität ist. So
ist beispielsweise die Anwendung dieses Extraktionsverfahrens auf
die Extraktion der G-CSF-Derivate mit einer Lösungsstabilität von wenigstens
85% bei 10 mg/ml bevorzugt . Bei der Extraktion des bekannten Analogs
[Met-1, Ser17]-G-CSF mit dem obigen Verfahren
ergab sich durch rpHPLC, daß nur
40% des gewünschten
Produkts nach Wärmebehandlung
eines Retentats mit 1 mg/ml Gesamtprotein in Lösung verblieben. Bei 3 mg/ml
Gesamtprotein verblieben nur 19% des Analogs in Lösung.
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Im allgemeinen können Peptide zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung mittels rekombinanter Techniken oder
durch Peptidsynthese hergestellt werden. Bei der Peptidsynthese
kann es sich um eine bevorzugte präparative Technik handeln, falls
dies die Größe des Peptids
zuläßt und falls
mehr als eine freie Aminogruppe (z. B. die N-Terminalaminogruppe
und ein oder mehrere Lysinreste) für die kovalente Konjugation mit
einem wasserlöslichen
Polymer, wie oben beispielhaft dargestellt ist, vorhanden ist. Eine
solche präparative
Technik hat den – Vorteil,
daß kovalent
mit einem wasserlöslichen
Polymer konjugierte Lysinreste an bestimmten Stellen im Molekül eingeführt werden
können,
um eine einzige molekulare Einheit statt des heterogenen Produktgemischs
zu bilden, das durch die kovalente Konjugation eines wasserlöslichen
Polymers mit einem Peptid mit mehreren freien Aminogruppen entstehen
könnte.
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Unabhängig von der verwendeten präparativen
Technik kann es vorteilhaft sein, das Peptid i) durch Substitution
existierender Reste durch andere Reste, wie z. B. Lysinreste, zur
Anbindung wasserlöslicher
Polymermoleküle,
ii) durch Hinzufügen
neuer solcher Reste zur Anbindung wasserlöslicher Polymermoleküle, beispielsweise
am N- und/oder C-Terminus oder anderswo im Molekül, vorausgesetzt, daß die Aktivität nicht zerstört bzw.
in unannehmbarer Weise reduziert wird, und/oder iii) durch Substituieren
oder Entfernen eines oder mehrerer solcher Reste, z. B. Lysinreste,
zur Verringerung des Ausmaßes
der Anbindung wasserlöslicher Polymermoleküle, um dadurch
die heterogene Beschaffenheit des Produkts zu verringern und/oder
die Anbindung eines wasserlöslichen
Polymers an Stellen im Molekül
zu vermeiden, an denen eine solche Anbindung die Aktivität des Peptids
reduzieren oder zerstören
würde,
zu modifizieren.
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Die kovalente Konjugation wasserlöslicher
Polymermoleküle,
wie z. B. Polyethylenglykol, mit gebildetem Peptid oder mit spezifischen
Aminosäuren
vor der Peptidbildung kann mittels beliebiger herkömmlicher Mittel,
wie z. B. mit hierin beschriebenen Verfahren, durchgeführt werden.
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A.2 Wasserlösliches
Polymer
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Bei dem kovalent mit dem Polypeptid
konjugierten wasserlöslichen
Polymer kann es sich beispielsweise um ein Dextran oder Poly-N-vinylpyrrolidon
handeln, doch ist es vorzugsweise ausgewählt aus Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol-Homopolymeren, polyoxyethylierten Polyolen und
Polyvinylalkohol, wobei das Homopolymer gegebenenfalls an einem
Ende mit einer Alkylgruppe substituiert sein kann.
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Zu den besonderen Polymeren, an die
das Polypeptid gebunden wird, gehören ein Homopolymer von Polyethylenglykol
(PEG) oder ein polyoxyethyliertes Polyol, vorausgesetzt, daß das Polymer
bei Raumtemperatur in Wasser löslich
ist. Zu den polyoxyethylierten Polyolen gehören beispielsweise polyoxyethyliertes
Glycerin, polyoxyethyliertes Sorbit oder polyoxyethylierte Glukose.
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Bei dem Glyceringerüst von polyoxyethyliertem
Glycerin handelt es sich um das gleiche Gerüst, das beispielsweise in Tieren
und im Menschen natürlicherweise
in Mono-, Di- und Triglyceriden vorkommt. Daher würde diese
Verzweigung nicht unbedingt als eine körperfremde Substanz angesehen
werden.
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Bei dem Polymer handelt es sich vorzugsweise
um unsubstituiertes Polyethylenglykol (PEG), Monomethyl-PEG (mPEG) oder polyoxyethyliertes
Glycerin (POG), insbesondere um Monomethyl-PEG (mPEG), wobei das
Polymer zweckmäßigerweise über eine
Amid- oder Urethanverknüpfung,
die beispielsweise aus dem 4-Hydroxy-3-nitrobenzolsulfonsäureester
oder dem N- Hydroxysuccinimidester
einer PEG-, mPEG- oder POG-Carbonsäure oder
aus dem p-Nitrophenylcarbonsäureester
oder 2,4,5-Trichlorphenylcarbonsäureester eines
PEG, mPEG oder POG gebildet wird, an das Polypeptid gekoppelt wird.
Das Polypeptid kann gewünschtenfalls
mit mPEG über
eine Aminosäure
oder ein Peptid als Spacer-Arm verknüpft sein (siehe L. Sartore
et al. in Appl. Biochem. Biotechnol. 27, 45–54 (1991).
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Das Molekulargewicht des Polymers
liegt bevorzugt zwischen etwa 300 und 100000, besonders bevorzugt
zwischen 350 und 40000, z. B. je nach dem jeweils verwendeten Polypeptid.
Diesbezüglich
handelt es sich bei dem im Zusammenhang mit den wasserlöslichen
Polymeren angegebenen Molekulargewicht um Zahlenmittel, aber da
solche Polymere eine (wie unten definierte) Polydispersität von etwa
1 aufweisen sollten, entspricht das Molekulargewicht im Zahlenmittel
etwa dem Molekulargewicht im Gewichtsmittel.
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Das PEG-Homopolymer kann unsubstituiert,
aber auch an einem Ende mit einer Alkylgruppe substituiert sein.
Dabei handelt es sich bei der Alkylgruppe vorzugsweise um eine C1-C4-Alkylgruppe
und ganz besonders bevorzugt um eine Methylgruppe. Das Polymer ist
vorteilhafterweise ein unsubstituiertes Homopolymer von PEG, ein
monomethylsubstituiertes Homopolymer von PEG oder polyoxyethyliertes
Glycerin und weist eine untere Molekulargewichtsgrenze von vorzugsweise
1000, besonders bevorzugt 1250 und insbesondere 1500 sowie eine
obere Molekulargewichtsgrenze von beispielsweise 20000 auf. Die
obere Molekulargewichtsgrenze kann gewünschtenfalls bis zu 40000 hoch
sein, liegt jedoch vorteilhafterweise bei 15000 und vorzugsweise
bei 10000. Das Molekulargewicht liegt vorzugsweise im Bereich von
1000 bis 15000, beispielsweise 2000 bis 10000, insbesondere 2000
bis 5000.
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Weist das Polypeptid wenigstens eine
der biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommenden G-CSF auf
und wird ein unsubstituiertes Homopolymer von PEG oder ein monomethylsubstituiertes
Homopolymer von PEG als wasserlösliches
Polymer verwendet, so kann das untere Molekulargewicht des wasserlöslichen
Polymers einen so geringen Wert wie 750 aufweisen, liegt jedoch
normalerweise bei 1000, vorteilhafterweise bei 1250, vorzugsweise
bei 1500 und insbesondere bei etwa 2000.
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Das Polypeptid wird kovalent mit
einem wasserlöslichen
Polymer, wie z. B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol-Homopolymeren,
polyoxyethylierten Polyolen und Polyvinylalkohol, konjugiert, wobei
das Homopolymer gegebenenfalls an einem Ende mit einer Alkylgruppe
substituiert ist.
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Oben beschriebene Polypeptide können beispielsweise
entweder über
(1) eine freie Aminogruppe bzw. freie Aminogruppen, (2) wenigstens
eine Kohlenhydratgruppierung auf dem Protein oder (3) eine freie Sulfhydrylgruppe
bzw. freie Sulfhydrylgruppen, die entweder in nativem Molekül vorhanden
ist bzw. sind oder in das Molekül
einkonstruiert wird bzw. werden, mit dem Polymer konjugiert sein.
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Solche Techniken sind ausführlich in
der PCT-Patentveröffentlichung
WO 89/06546 im Zusammenhang mit M-CSF beschrieben.
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Insbesondere wird durch die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines (wie hierin definierten)
G-CSF-Polypeptids, das mit einem Polyethylenglykol kovalent konjugiert
ist, oder eines G-CSF-Polypeptids, das kovalent mit einem polyoxyethylierten
Polyol konjugiert ist, bereitgestellt, wobei in dem Verfahren ein Überschuß eines
aktivierten Esters oder Carbonsäureesters
von Polyethylenglykol (PEG) oder polyoxyethyliertem Polyol (POP)
mit einem wie hierin definierten G-CSF-Polypeptid in Kontakt gebracht
wird, um dadurch ein G-CSF-Polypeptid zu bilden, das weitgehend
maximal mit PEG oder POP kovalent konjugiert ist. Der aktivierte
Carbonsäureester
von PEG bzw. der aktivierte Carbonsäureester von POP wird vorzugsweise hergestellt,
indem PEG bzw. POP, das wenigstens eine Hydroxylgruppe aufweist,
mit einem Chlorameisensäureester
in Kontakt gebracht wird, wodurch der aktivierte Carbonsäureester
gebildet wird.
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Das Molverhältnis des aktiven Esters oder
Carbonsäureesters
von PEG bzw. POP zum G-CSF-Polypeptid beträgt 200 : 1 bis 50 : 1, besonders
bevorzugt 150 : 1 bis 50 : 1, insbesondere etwa 100 : 1.
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Das eingesetzte Verfahren ähnelt dem
in Applied Biochem und Biotech., 11:141–152 (1985) von Veronese et
al. offenbarten Verfahren, das danach von Cetus Corporation auf
IL-2 angewendet und in ihrem US-Patent Nr. 4,902,502 (eingereicht
am 23. Januar 1989) beansprucht wurde.
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Wird durch die Konjugation des wasserlöslichen
Polymers mit dem Polypeptid die physiologische Aktivität des Konjugats
auf unterhalb eines gewünschten
Niveaus reduziert, so läßt sich
dies beispielsweise dadurch überwinden,
daß 1)
eine spaltbare Verknüpfung
zwischen dem Polypeptid und dem wasserlöslichen Polymer verwendet wird,
so daß nach
Freisetzung des Konjugats in vivo das wasserlösliche Polymer von dem Polypeptid
unter Erhalt eines Polypeptids mit guter physiologischer Aktivität abgespalten
wird, oder daß 2)
das Molekül
des Polypeptids (siehe z. B. in US-Patent Nr. 4,904,584 beschrieben)
so zugeschnitten wird, daß die Konjugation
des wasserlöslichen
Polymers an Stellen auf dem Polypeptid stattfindet, die keinen signifikanten negativen
Einfluß auf
die physiologische Aktivität
des Konjugats haben. Gewünschtenfalls
kann jedoch eine Reduktion der physiologischen Aktivität des Polypeptids
einfach dadurch überwunden
oder wenigstens minimiert werden, daß man die in der pharmazeutischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorhandene Menge an Konjugat
erhöht.
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B. Material der Zusammensetzung
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Das Material der Zusammensetzung
kann aus einer beliebigen Art von Polymer oder einem Gemisch davon,
wie z. B. Polylactid (wie nachfolgend definiert) oder von amphipathischen
Blockcopolymeren abgeleiteten, biologisch abbaubaren Hydrogelen
(wie z. B. im europäischen
Patent Nr. 92,918 beschrieben), und Gemischen aus Polylactiden und
derartigen Hydrogelen bestehen. Hydrogele können von besonderem Nutzen sein,
da sie sich so gestalten lassen, daß eine Komponente des linearen
bzw. verzweigten Blockcopolymers eine thermodynamische Identität aufweist,
die ähnlich
der der an das Polypeptid gebundenen hydrophilen Einheit (wasserlösliches
Polymer) ist. Daher kann es beispielsweise besonders sinnvoll sein,
pegylierte Polypeptide mit polyethylenglykolhaltigen Amphipathen
zu verwenden.
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Bei dem Material der Zusammensetzung
kann es sich somit beispielsweise um Polylactid (wie nachfolgend
definiert), wie z. B. in der europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 58,481 beschrieben, handeln.
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Die Freisetzung makromolekularer
Arzneistoffe aus Polylactiden hängt
von der Struktur des Polylactids (das heißt der Verteilung und Länge von
Comonomereinheiten in Copolymeren von Milchsäure/Glykolsäure), dem Molekulargewicht
der Homo- und Copolymere aus Milchsäure/Glykolsäure sowie der Molekulargewichtsverteilung
bzw. Polydispersität
dieser Homo- und Copolymere ab. Dementsprechend gehören zu den bevorzugten
Polylactiden (ohne darauf beschränkt
zu sein) solche, die in Benzol unlöslich sind und bei 1% w/v in
Chloroform bei 25°C
eine inhärente
Viskosität von
mehr als 0,09 dl/g, jedoch weniger als 4 dl/g aufweisen, oder solche,
die in Benzol löslich
sind und bei 1% w/v Chloroform eine inhärente Viskosität von mehr
als 0,09 dl/g, jedoch weniger als 0,5 dl/g und besonders bevorzugt
weniger als 0,3 dl/g aufweisen. Eine weitere bevorzugte Klasse von
Polylactiden sind solche, die ein Molekulargewicht im Zahlenmittel
von mehr als 2000 sowie kontrollierte Polydispersitäten aufweisen,
so daß für Molekulargewichte
im Zahlenmittel von 2000 bis 10000 die Polydispersitäten von
1,2 bis 50 und für
Molekulargewichte im Zahlenmittel von 5000 bis 30000 die Polydispersitäten von
1,4 bis 15 reichen. Der bevorzugte Bereich des Molekulargewichts
im Zahlenmittel liegt bei 2000 bis 20000. Die Lösungsviskositäteigenschaften
sowie ihre Messung und die Messung von Molekulargewichten sind in „Preparative
Methods of Polymer Chemistry",
2. Auflage, Seiten 43 bis 52, W. R. Sorenson und Tod W. Campbell,
1968, Interscience Publishers, beschrieben. Diese verschiedenen
Eigenschaften des Polymers bestimmen die Abbauprofile sowohl der
Polylactide allein als auch der darauf beruhenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen. Zu den Abbauprofilen gehören die Erzeugung von Mikroporosität in dem
einem Abbau unterworfenen Polylactid, die Wasseraufnahme durch das
dem Abbau unterworfene Polylactid sowie schließlich die Erosion bzw. der
Gewichtsverlust des dem Abbau unterworfenen Polylactids. In dieser
Hinsicht hängt
die Diffusion einer physiologisch aktiven Substanz nur durch das
Polymer ebenso von der Löslichkeit/Kompatibilität der physiologisch
aktiven Substanz mit dem geschwindigkeitskontrollierenden Polymer
wie von der molekularen Größe der physiologisch
aktiven Substanz ab. Aus einem oder beiden dieser Gründe kann
eine (wie vorstehend definierte) physiologisch aktive Substanz nicht
dazu in der Lage sein, durch die Polymerphase zu diffundieren. In
einer solchen Situation müßte die
Freisetzung durch einen anderen Mechanismus erfolgen, wie z. B.
durch wäßrige Poren
in der Polymermatrix. Es kann daher wünschenswert sein, Polymere
zu konstruieren, die eine im Zeitverlauf kontinuierliche Wasseraufnahme
aufweisen, wobei diese kontinuierliche Wasseraufnahme mit der Erzeugung
von wäßrigen Mikroporen
in der dem Abbau unterworfenen Matrix im Zusammenhang steht, die
dabei letzten Endes in lösliche
Fragmente abgebaut wird und sich zersetzt.
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Obschon uns nicht daran gelegen ist,
durch theoretische Betrachtungen gebunden zu sein, glauben wir,
daß eine
kovalente Konjugation von Polypeptid mit einem wasserlöslichen
Polymer, insbesondere Polyoxyethylenpolymeren, unter Bildung einer
(wie vorstehend definierten) physiologisch aktiven Substanz die
(vorstehend definierte) Perkolationsschwelle einer pharmazeutischen
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung in vorteilhafter
Weise beeinflußt.
Die Perkolationsschwelle hängt
von dem Niveau des Einbaus in die und von der Kompatibilität der physiologisch
aktiven Substanz mit der Polymermatrix in der wasserfreien Zusammensetzung
ebenso wie von der Beschaffenheit und dem Ausmaß der Phasentrennung nach Hydratation der
Zusammensetzung ab. Dabei stellen die Kettenlänge des Polypeptids, das Molekulargewicht
des wasserlöslichen
Polymers sowie das Niveau des Einbaus von wasserlöslichem
Polymer allesamt Merkmale dar, die die Kompatibilität der physiologisch
aktiven Substanzen beeinflussen.
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit kontinuierlicher Freisetzung können gewünschtenfalls eine kurze Induktionsphase
vor Beginn der Freisetzung der physiologisch aktiven Substanz aufweisen.
Die Länge
dieser Induktionsphase kann je nach Menge der freizusetzenden physiologisch
aktiven Substanz und dem Zeitraum, der für ihre Freisetzung vorgesehen
ist, variieren.
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzun gen
mit kontinuierlicher Freisetzung liegen vorzugsweise in einer von
Mikrokapseln verschiedenen Form vor, beispielsweise als Mikrokügelchen,
wobei die physiologisch aktive Substanz im gesamten Polymer bis
zur und einschließlich
der Oberfläche
dispergiert ist, oder als andere mikropartikuläre Formen, in denen sich die
physiologisch aktive Substanz bis zur Oberfläche erstreckt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mit kontinuierlicher
Freisetzung können
im Organismus eines Tieres (wie z. B. eines Menschen), der mit einem
Polypeptid behandelt werden soll, durch z. B. intramuskuläre oder
subkutane Injektion oder durch subdermale chirurgische Implantation
in herkömmlicher
klinischer oder tiermedizinischer Weise plaziert werden.
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B.1 Verfahren zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit kontinuierlicher Freisetzung können mit einem beliebigen herkömmlichen
Verfahren hergstellt werden. So kann beispielsweise das Material der
Zusammensetzung, wie z. B. oben definiert, als eine Lösung in
einem organischen Lösungsmittel,
wie z. B. Eisessig, in dem die wie vorstehend definierte physiologisch
aktive Substanz gelöst
werden kann, dargestellt werden, wie z. B. im europäischen Patent
Nr. 58,481 beschrieben.
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B.2 Wäßriges Verfahren
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit kontinuierlicher Freisetzung lassen sich ebenfalls beispielsweise
durch Herstellung einer wäßrigen Dispersion
aus einem Polymer oder Copolymer mit einer oder mehreren Carbonsäureendgruppen
herstellen, wobei das Polymer oder Copolymer ein Molekulargewicht
mit einem Gewichtsmittel von wenigstens etwa 3000 aufweist und in
Form eines Ammonium- oder Alkalisalzes davon vorliegt und wobei
wenigstens 80 Gew.-% des Feststoffgehalts der Dispersion ein Bakterienfilter
mit einer Porengröße von 200
m–9 passieren
können.
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Die Herstellung einer solchen wäßrigen Dispersion
kann so erfolgen, daß eine
Lösung
des Polymers oder Copolymers in einem mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel
und eine zumindest stöchiometrische
Menge einer Lösung
eines wasserlöslichen
Ammonium- oder Alkalisalzes oder -hydroxids gemischt werden, so
daß eine
Dispersion des entsprechenden Ammonium- oder Alkalisalzes des Polymers
oder Copolymers in einem Gemisch aus wäßrigem/organischem Lösungsmittel
bei im wesentlichen neutralem pH-Wert gebildet wird, und danach
das mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel unter Herstellung
einer wäßrigen Dispersion
des Polymer- oder Copolymersalzes, von dem wenigstens 80 Gew.-%
des Feststoffgehalts ein Bakterienfilter mit einer Porengröße von 200
m–9 passieren
können,
verdampft wird.
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Das in dem obigen Verfahren verwendete
Polymer oder Copolymer kann beispielsweise ausgewählt werden
aus den Homopolymeren Poly(D-, L- und DL-Milchsäure), Poly(D-, L- und DL-Lactid),
Polyglykolsäure, Polyglykolid,
Poly-E-Caprolacton
und Polyhydroxybuttersäure;
von zwei oder mehreren der Monomere, von denen diese Homopolymeren
abgeleitet sind, abgeleiteten Copolymeren; aufgepfropften oder verzweigten Blockcopolymeren,
die eines dieser Homopolymere oder Copolymere sowie ein hydrophiles
Polymer, ausgewählt
aus Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyethylenoxid, Polyethylenglykol,
Polyacrylamid, Polymethacrylamid, Dextran, Alginsäure, Natriumalginat,
Gelatine, oder ein Copolymer aus beliebigen zwei oder mehreren Monomeren,
von denen diese abgeleitet sind, enthalten.
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Bevorzugte Polymere oder Copolymere
zur Verwendung in diesem wäßrigen Verfahren
sind die Homopolymere Poly (D-, L- und DL-Milchsäure) und Poly(D-, L- und DL-Lactid, sowie die
Copolymeren Poly(D-, L- oder DL-Milchsäure-Coglykolsäure) und
Poly(D-, L- oder DL-Lactid-Coglykolid).
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Ein bevorzugtes mit Wasser mischbares
Lösungsmittel
zur Verwendung in diesem wäßrigen Verfahren ist
Aceton, 2-Butanon
(Methylethylketon), Dioxan, Hexafluorisopropanol, Tetrahydrofuran,
Methanol oder Ethanol und besonders Aceton, und ein bevorzugtes
wasserlösliches
Ammonium- oder Alkalisalz oder -hydroxid ist Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumhydrogencarbonat, Natrium-, Kalium- oder Ammoniumcarbonat
oder Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumhydroxid.
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Ein alternatives Lösungsmittel
zur Verwendung in diesem wäßrigen Verfahren
ist ein nicht mit Wasser mischbares Lösungsmittel, wie z. B. Dichlormethan.
Ein solches Lösungsmittel
führt zu
einer wäßrigen Dispersion
von Copolymersalz mit größerer Partikelgröße.
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Bei der Lösung des wasserlöslichen
Ammonium- oder Alkalisalzes oder -hydroxids kann es sich um eine
Lösung
in Wasser bzw. in einem Gemisch aus Wasser und einem mit Wasser
mischbaren organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Methanol oder Ethanol, handeln.
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Die Verdampfung des mit Wasser mischbaren
Lösungsmittels
wird vorzugsweise unter vermindertem Druck sowie bei einer Temperatur,
die so wenig wie möglich
oberhalb der Umgebungstemperatur liegt, durchgeführt.
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Falls die Polymer- oder Copolymerlösung in
einem organischen Lösungsmittel
zu der wäßrigen Phase gegeben
wird und diese Zugabe vor dem Verdampfen des organischen Lösungsmittels
beendet ist, erhält
man hohe Ausbeuten an Partikeln, die ein 200 m–9-Filter
passieren können,
nur dann, wenn die Konzentration des Polymers oder Copolymers im
organischen Lösungsmittel
einen Wert von etwa 1,5% Gewicht zu Volumen nicht überschreitet.
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In dem vorliegenden Verfahren erfolgt
das Mischen der Lösung
des Polymers oder Copolymers in einem mit Wasser mischbaren organischen
Lösungsmittel
mit der Lösung
eines wasserlöslichen
Ammonium- oder Alkalisalzes oder -hydroxids vorzugsweise unter Rühren mit
hoher Scherung, beispielsweise mit einem Ystral-Homogenisator, mit dem eine Rührgeschwindigkeit
von bis zu 25000 UpM (Umdrehungen pro Minute) erzielt werden kann,
oder einem ähnlichen
Gerät.
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Vorzugsweise ist kein solubilisierendes
Protein, wie z. B. fötales
Kälberserum
(Foetal Calf Serum, FCS) und Humanserumalbumin (HSA), in der pharmazeutischen
Zusammensetzung vorhanden.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
die bevorzugten Parameter für
eine gegebene Zusammensetzung durch Ausprobieren bestimmt werden,
wobei die obige ausführliche
Diskussion als Richtlinie zugrundegelegt wird. Im Hinblick auf bestimmte
Polypeptide, wie z. B. Interleukin-2 (IL-2), menschliches Wachstumshormon
(Human Growth Hormone, HGH) und Interferonα2 (IFNα2)
ist die Proteinbeladung der Zusammensetzung, die im Fall von IL-2,
HGH und IFNα2 normalerweise zwischen 5 und 20 Gew.-%,
vorzugsweise 10 bis 18 Gew.-%, insbesondere bei etwa 12,5–16 Gew.-%,
liegt, ein Parameter, der vorteilhaft verändert werden kann, um den gewünschten
Freisetzungsverlauf zu erzielen.
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Es sollte betont werden, daß man es
beim Arbeiten mit wasserlöslichen
Polymeren, wie z. B. Polyethylenglykol, bisher für notwendig hielt, das Ausmaß der Modifikation
des gewünschten
Polypeptids einzuschränken,
falls eine hohe physiologische Aktivität erhalten bleiben sollte.
Somit führte
bislang die Konjugation eines Überschusses
an wasserlöslichem
Polymer mit einem physiologisch aktiven Polypeptid zu einer wesentlichen
Reduktion oder dem vollständigen
Verlust der physiologischen Aktivität. Die Notwendigkeit der Einschränkung des
Ausmaßes
der Modifikation des Polypeptids führt zu einem Anstieg der heterogenen
Verteilung einer gegebenen Anzahl von wasserlöslichen Polymermolekülen um eine
Anzahl, gewöhnlich
eine große Anzahl,
potentieller Modifikationsstellen. Ein solch hoher Grad an Heterogenität mag zwar
eine geringe Auswirkung auf solche Parameter wie Löslichkeit
und Halbwertzeit haben, doch kann er für die kontrollierte und vollständige Freisetzung
aus einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung von Nachteil sein, da eine heterogene Population von
Isomeren die Gleichmäßigkeit
und Vollständigkeit
der Freisetzung aus der Zusammensetzung herabsetzen kann. Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß G-CSF-Derivate unserer
europäischen
Patentanmeldung Nr. 91303868.3 und insbesondere [Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF (entweder mit oder ohne
ein vorgeschaltetes Methionin, jedoch zweckmäßigerweise mit einem solchen
vorgeschalteten Methionin) einer erschöpfenden Modifikation mit einem
wasserlöslichen
Polymer, wie z. B. oben beschrieben, insbesondere einem Polyethylenglykol
(PEG), wie z. B. Monomethylpolyethylenglykol (mPEG), unterzogen
werden kann und dabei wenigstens eine der biologischen Eigenschaften
von natürlich
vorkommendem G-CSF zu einem signifikanten Grad erhalten bleibt.
So wurde beispielsweise bei pegylierten G-CSF-Derivaten, die getestet
wurden, festgestellt, daß in
ihnen die G-CSF-Aktivität
von nativem G-CSF in vitro innerhalb eines Faktors von etwa 2 erhalten
bleibt. Tatsächlich
zeigen in Bezug auf in vivo-Untersuchungen mit pegyliertem [Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF erhaltene Dosis-Wirkungskurven
eine Aktivität,
die etwa doppelt so hoch ist wie die Aktivität von nativem G-CSF. Eine solche
erschöpfende
Modifikation führt
zu einer wesentlich geringeren heterogenen Population von Isomeren,
wodurch bei einer pharmazeutischen Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung die Gleichmäßigkeit
und Vollständigkeit
der Freisetzung aus solchen Zusammensetzungen wesentlich erhöht wird.
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Somit handelt es sich bei der ganz
besonders bevorzugten physiologisch aktiven Substanz zur Verwendung
in der pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
um menschlichen pegylierten [Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF, in dem ein vorgeschaltetes
Methionin im G-CSF-Anteil entweder vorhanden oder nicht vorhanden,
jedoch zweckmäßigerweise
vorhanden ist und bei dem jedes Polyethylenglykol-(PEG)-Anteil ein
Molekulargewicht von 2000–5000
Da aufweist, wobei das Verhältnis
des G-CSF-Anteils zu den PEG-Anteilen bei 1 : 3–1 : 4, insbesondere bei etwa
1 : 3,9 liegt.
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B. Glossar
-
Das folgenden Glossar von in der
folgenden Beschreibung verwendeten Begriffen wird als Hilfe für den Leser
bereitgestellt:
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Unter dem Begriff „eine wäßrige, quasi
physiologische Umgebung" wird
der Organismus, insbesondere die Muskulatur oder das subkutane Gewebe
oder das Kreislaufsystem, eines Warmblüters verstanden, obwohl in
Laboruntersuchungen eine solche Umgebung mit wäßrigen, gegebenenfalls auf
einen physiologischen pH-Wert
gepufferten Flüssigkeiten
bei einer Temperatur zwischen 35 und 40°C nachgebildet werden kann.
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Der Begriff „kontinuierliche Freisetzung" wird in dieser Beschreibung
lediglich zur Definition eines Freisetzungsverlaufs verwendet, der
im Wesentlichen einphasig ist und, obwohl er einen Wendepunkt aufweisen kann,
mit Sicherheit keine „Plateau"-Phase besitzt, wenn
die kumulative Freisetzung einer physiologisch aktiven Substanz
gegen die Zeit aufgetragen wird.
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Unter dem Begriff „einphasig", wie er hier verwendet
wird, wird die kontinuierliche Freisetzung über einen Zeitraum verstanden,
während
dem zwar ein Wendepunkt auftreten kann, aber mit Sicherheit keine
Plateauphase, wenn man die kumulative Freisetzung der physiologisch
aktiven Substanz gegen die Zeit aufträgt.
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Der Begriff „Polylactid" wird im Sinne eines
Oberbegriffs verwendet, der Polymere aus Milchsäure allein, Copolymere aus
Milchsäure
und Glykolsäure,
Gemische solcher Polymere, Gemische solcher Copolymere sowie Gemische
solcher Polymere und Copolymere umfaßt, wobei die Milchsäure entweder
in racemischer oder in optisch aktiver Form vorliegen kann.
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Unter dem Begriff „säurestabil" ist zu verstehen,
daß die
physiologisch aktive Substanz unter den in der beanspruchten Formulierung
während
des für
die Verwendung vorgesehenen Zeitraums angetroffenen Bedingungen
stabil ist. Dabei variiert der pH-Wert innerhalb der beanspruchten
Formulierung, ist jedoch im allgemeinen nicht größer als pH 8 und normalerweise
nicht geringer als pH 2. Diese pH-Werte stellen im allgemeinen Extremwerte
dar, wobei der pH-Wert innerhalb einer gegebenen Formulierung womöglich niemals niedriger
als pH 2,5 oder pH 3 ist. Bei der entsprechenden Temperatur handelt
es sich normalerweise um die Körpertemperatur
eines Säugers,
die im allgemeinen bis etwa 40°C
reicht. Der für
die Verwendung vorgesehene Zeitraum kann beispielsweise zwischen
einer Woche und 6 Monaten variieren.
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Der Begriff „Polydispersität" ist definiert als
der Quotient Mw/Mn, wobei Mw für
das Molekulargewicht im Gewichtsmittel und Mn für das Molekulargewicht im Zahlenmittel
steht. Eine absolute Messung des Molekulargewichts im Zahlenmittel
läßt sich
durch Endgruppenanalyse oder durch Dampfdruckosmometrie messen.
Die Messung der Molekulargewichte im Zahlen- und Gewichtsmittel kann ebenso wie
die der Polydispersität
durch Größenausschlußchromatographie,
bezogen auf Polystyrolstandards, durchgeführt werden.
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Der Begriff „Perkolationsschwelle" wird hier zur Definition
des Zustands verwendet, der erreicht wird, wenn eine wäßrige, Arzneistoff
(physiologisch aktive Substanz, wie vorstehend definiert) enthaltende
Phase ein Gleichgewicht mit der äußeren Umgebung
sowie mit anderen Domänen
des wäßrigen Arzneistoffs
(der physiologisch aktiven Substanz, wie vorstehend definiert) innerhalb
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung erreicht.
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Der Begriff „natürlich vorkommender G-CSF", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auch auf solche G-CSFs, wie nachweislich in der
Natur existieren, und umfaßt
die beiden Polypeptide mit der in SEQ ID No 32 (wie nachfolgend
definiert) aufgeführten
Aminosäuresequenz.
Diese beiden Polypeptide unterscheiden sich nur insoweit, als daß in einem
Polypeptid eine Val-Ser-Glu-Tripeptidinsertion
zwischen Position 35 und 36 vorhanden ist, wohingegen sie im anderen
Polypeptid fehlt. Das Bezifferungssystem, das in der gesamten vorliegenden
Beschreibung verwendet wird, beruht auf dem natürlich vorkommenden Polypeptid
ohne die Val-Ser-Glu-Insertion,
wobei der Begriff „nativ", der hier verwendet
wird, sich ebenfalls auf dieses Polypeptid ohne Val-Ser-Glu-Insertion
bezieht. Es versteht sich, daß die
hier beschriebenen Modifikationen auf alle natürlich vorkommenden Formen von
G-CSF und Analogen davon, wie oben beschrieben, anwendbar sind und
daß eine
daraus folgende Berichtigung der Positionsziffern des Polypeptids
je nach Art des für
die Modifikation ausgewählten
natürlich
vorkommenden G-CSF notwendig sein kann.
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Der Begriff „mit wenigstens einer der
biologischen Eigenschaften von natürlich vorkommendem G-CSF", wie er auf ein
Polypeptid angewendet wird, bedeutet, daß das Polypeptid wenigstens
in einem der in der PCT-Patent veröffentlichung Nr. WO 87/01132
ausführlich
dargestellten biologischen Assays aktiv ist.
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Der Begriff „Lösungsstabilität" bedeutet die verminderte
Tendenz einer Substanz, unter physiologischen Bedingungen von pH,
Temperatur und Ionenstärke
aus einer Lösung
auszufallen. Die Eigenschaft der Lösungsstabilität unterscheidet
sich somit von der der Löslichkeit.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In 1 ist
die Nukleotidsequenz des 167 by großen Fragments dargestellt,
auf das im Referenzbeispiel 5 verwiesen wird;
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in 2 sind
die Aminosäuresequenz
und die zugehörige
Nukleotidsequenz von nativem menschlichem (hu) G-CSF sowie Restriktionsstellen
dargestellt;
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in 3 sind
die Aminosäuresequenz
und die zugehörige
Nukleotidsequenz von [Ser17,27]-hu-G-CSF und
Restriktionsstellen dargestellt;
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in 4 ist
die Nukleotidsequenz des T4-Transkriptionsterminators
mit (a) terminalen SalI- und HindIII-Restriktionsstellen und (b)
terminalen SalI- und
Styl-Restriktionsstellen dargestellt;
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in 5 ist
eine Restriktionskarte von pTB357 (hier auch mit pLB004 bezeichnet)
dargestellt;
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in 6 ist
die Nukleotidsequenz des. EcoRI-SalI-Fragments, auf das in Referenzbeispiel
6(b) verwiesen wird, dargestellt, wobei jedoch die Interferon-α2-Gensequenz weggelassen
worden ist;
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in 7 ist
eine Restriktionskarte von pLB015 (das hier auch mit pICI 0080 bezeichnet
ist) dargestellt;
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in 8 ist
eine Restriktionskarte von pICI 1079 dargestellt;
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in 9 ist
eine Restriktionskarte von pICI 54 (hier auch mit pCG54 bezeichnet)
dargestellt;
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in 10 ist
eine Restriktionskarte von pCG61 dargestellt;
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in 11 ist
eine Restriktionskarte von pICI1107 dargestellt, wobei der schattierte
Bereich die für [Ser17,27]hu-G-CSF codierende Gensequenz repräsentiert;
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in 12 ist
eine Restriktionskarte von pCG300 (hier auch mit pICI 1295 bezeichnet)
dargestellt.
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In 13 ist
die Freisetzung von PEG 5000[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF aus den aus 50% d,l-Lactid/50% Glykolid-Copolymer
bestehenden pharmazeutischen Zusammensetzungen A und B mit kontinuierlicher
Freisetzung (siehe Beispiele 4 und 5) dargestellt, wobei beide dieser
Kompositionen mittels eines Eisessig-Verfahrens hergestellt werden.
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In 14 ist
die Freisetzung von unpegyliertem [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF aus den aus 50% d,l-Lactid/50%
Glykolid-Copolymer bestehenden pharmazeutischen Zusammensetzungen
C und D mit kontinuierlicher Freisetzung (siehe Vergleichsbeispiel
1 und 2) dargestellt, wobei die Zusammensetzung C unpegylierten [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF allein und die Zusammensetzung
D ein Gemisch aus unpegyliertem [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF und Methyl-PEG 5000 umfaßt, wobei
beide Zusammensetzungen mit einem Eisessig-Verfahren hergestellt
werden.
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In 15 ist
die kumulative Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF aus zwei unterschiedlichen,
aus 50% d,l-Lactid/50% Glykolid-Copolymer bestehenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen G und H mit kontinuierlicher Freisetzung (siehe
Beispiel 24) dargestellt, wobei beide dieser Zusammensetzungen mit
einem wäßrigen Verfahren
hergestellt werden.
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In 16 ist
die kumulative Freisetzung von [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF aus einer aus 50% d,l-Lactid/50% Glykolid-Copolymer
bestehenden pharmazeutischen Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung, die [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF
allein enthält
(siehe Vergleichsbeispiel 3), und aus einer aus 50% d,l-Lactid/50% Glykolid-Copolymer
bestehenden pharmazeutischen Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung, die ein Gemisch aus [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF und Methyl-PEG 5000 enthält (siehe
Vergleichsbeispiel 4), dargestellt, wobei beide Zusammensetzungen
mit einem wäßrigen Verfahren
hergestellt wurden.
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In 17 ist
die kumulative Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF aus
den aus 50% d,l-Lactid/50% Glykolid-Copolymer bestehenden pharmazeutischen
Zusammensetzungen mit kontinuierlicher Freisetzung E (siehe Beispiel
3), K (siehe Beispiel 25) und M (siehe Vergleichsbeispiel 5) dargestellt,
wobei die Zusammensetzung E mit dem Eisessig-Verfahren hergestellt
wird und die Zusammensetzungen K und M jeweils mit einem wäßrigen Verfahren
hergestellt werden.
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In 18 ist
die kumulative Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
aus den aus 50% d, 1-Lactid/50%
Glykolid-Copolymer bestehenden pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit kontinuierlicher Freisetzung F (siehe Beispiel 4), L (siehe
Beispiel 26) und N (Vergleichsbeispiel 6) dargestellt, wobei die
Zusammensetzung F mit dem Eisessig-Verfahren hergestellt wird und
die Zusammensetzungen L und N jeweils mit einem wäßrigen Verfahren
hergestellt werden.
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Auf die folgenden Materialien wird
nachfolgend in den Referenzbeispielen und Beispielen Bezug genommen,
und ihre Zusammensetzung ist wie folgt:
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PUFFER
FÜR RESTRIKTIONSENZYME
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Die obigen Puffer sind von Boehringer
Mannheim erhältlich.
-
Im
stellengerichteten Mutageneseverfahren – Referenzbeispiel 4
-
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Nukleotidmix 1: jeweils 250 μM dATP, dGTP,
dCTP=S (Phosphorthioat-Derivat von dCTP) dTTP und 1 mM ATP
-
Nukleotidmix 2: jeweils 250 μM dATP, dGTP,
dCTP, dTTP und 350 μM
ATP
-
Geneclean (TM)
-
Der Kit enthält 1) 6 M Natriumiodid, 2)
eine konzentrierte Lösung
aus Natriumchlorid, Tris und EDTA zur Herstellung einer Natriumchlorid/Ethanol/Wasser-Waschlösung; 3)
Glassmilk (TM) – ein
1,5-ml-Fläschchen
mit 1,25 ml einer Suspension aus Siliziumdioxidmatrix in Wasser.
-
Dies ist eine DNA-Reinigungstechnik,
die auf dem Verfahren von Vogelstein und Gillespie, veröffentlicht
in Proceedings of the National Academy of Sciences USA (1979) Bd.
76, S. 615, beruht.
-
Alternativ läßt sich eines der in „Molecular
Cloning – a
laboratory manual" zweite
Auflage, Sambrook, Fritsch und Maniatis (Cold Spring Harbor Laboratory,
1989) beschriebenen Verfahren verwenden.
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Random Label Kit, Pharmacia-Produkt
Nr. 27-9250
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Die Vorgehensweise ist in „Molecular
Cloning – a
Laboratory Manual" zweite
Auflage, Sambrook, Fritsch und Maniatis, S. 10.13–10.17 (veröffentlicht
von Cold Spring Harbor Laboratory 1989) beschrieben.
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Sequenase (TM)
-
Chemisch modifizierte T7-DNA-Polymerase,
basierend auf dem Verfahren von Tabor und Richardson, veröffentlicht
in „Proceedings
of the National Academy of Sciences USA (1987) Bd. 84, S. 4767–4771.
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Ultrogel-AcA-Gele
-
Ein Matrixgemisch aus Polyacrylamid
und Agarose, das die hohe Auflösung
von Polyacrylamid und die Festigkeit von Agarose in einer synergistischen
Zusammenlagerung der beiden Komponenten liefert. Ultrogel AcA 54
enthält
5% Polyacrylamid und 4% Agarose.
-
-
-
Spurenelementlösung (Trace
Element Solution, TES)
-
TES weist die folgende Zusammensetzung
auf:
und wird
dem Wachstumsmedium mit 0,5 ml/l zugesetzt.
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T4-DNA-Ligase
-
Beschrieben in „Molecular Cloning – a Laboratory
Manual" zweite Auflage,
Sambrook, Fritsch und Maniatis, 5.60–5.64 (veröffentlicht von Cold Spring
Harbor Laboratory 1989) und auch von Weiss B. et al. J. Biol. Chem.,
Bd. 243, S. 4543 (1968).
-
Phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
OXOID
-
Die Phosphatgepufferte Kochsalzlösung OXOID,
wie sie hierin verwendet wird, wird mittels Dulbecco 'A'-Tabletten
mit der Formel:
bereitgestellt.
Dabei werden 10 Tabletten in 1 Liter destilliertem Wasser gelöst und 10
Minuten bei 115°C
unter Erhalt einer von unlöslichem.
Material freien Lösung
autoklaviert. Die obige Lösung
entspricht der Orginalformulierung von Dulbecco und Vogt (1954)
J. Exp. Med. 99(2), 167–82,
außer
daß Calcium
und Magnesium weggelassen werden.
-
Alle Nukleotidsequenzen, auf die
hier verwiesen wird, sind in der herkömmlichen 5'-3'-Weise
beschrieben.
-
Die Derivate der vorliegenden Erfindung
beruhen auf menschlichem G-CSF, der auch mit hu-G-CSF bezeichnet
wird.
-
Da alle der in den Beispielen hergestellten
Derivate unter Verwendung von E. coli hergestellt werden, ist im
allgemeinen ein vorgeschaltetes Methionin vorhanden.
-
Der Begriff „N-Lauroylsarcosin", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Verwendung dieser Substanz in Salzform.
Somit wird in den Beispielen N-Lauroylsarcosin
in Form des Natriumsalzes verwendet.
-
Monomethylpolyethylenglykol 5000
wird hier auch mit Methylpolyethylenglykol 5000 und in gewissen Katalogen
für Forschungschemikalien
mit Methoxy-Polyethylenglykol 5000 bezeichnet.
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Die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele sind nur zur Veranschaulichung angegeben.
-
Beispiel 1
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27] hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
Formulierung A (Protein
mit 20% Beladung)
-
27,7 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7673,
Polydispersität
2,59) wurden in 1,0 ml Eisessig gelöst. 1 ml einer wäßrigen Lösung von PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (9 mg/ml) (aus Referenzbeispiel
3) wurde gefriergetrocknet und danach in einem weiteren 1-ml-Aliquot Eisessig
gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 2 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 85°C erhitzten Platten gründlich vermischt und
dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die
Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 10
mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met-1, Ser17,27]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe 13).
-
Beispiel 2
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung – Eisessig-Verfahren
-
Formulierung B (15,36%
Proteinbeladung)
-
155,43 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7791,2,
Polydispersität
2,65) wurden in 2,0 ml Eisessig gelöst. 3,79 ml einer wäßrigen Lösung von PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (10,56 mg/ml) (aus Referenzbeispiel
3) wurden gefriergetrocknet (Gewicht nach Gefriertrocknen: 104,94
mg) und danach in einem weiteren 2,0-ml-Aliquot Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 70°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
70 mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,17]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe 13).
-
Vergleichsbeispiel 1
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF allein enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
Formulierung C (20% Proteinbeladung)
-
160,73 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7673,
Polydispersität
2,59) wurden in 2,0 ml Eisessig gelöst. 4,088 ml einer wäßrigen Lösung von [Met–1,
Ser17,27] hu-G-CSF (10,0 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in einem weiteren 2,0-ml-Aliquot Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 2 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die
Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 74
mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02 Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
[Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe 14).
-
Vergleichsbeispiel 2
-
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF und Methyl-PEG 5000 enthaltende
pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
Formulierung D (20% Proteinbeladung)
-
120,66 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7673,
Polydispersität
2,59) wurden in 2,0 ml Eisessig gelöst. 3,935 ml einer wäßrigen Lösung von [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (10,0 m/ml) wurden g gefriergetrocknet
und danach in 2,0 ml einer Lösung
mit 40,82 mg Methyl-PEG
5000 in Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 2 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet.
-
Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
74 mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe 14).
-
Beispiel 3
-
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
Formulierung E (20% Proteinbeladung)
-
120,34 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7673,
Polydispersität
2,59) wurden in 2,0 ml Eisessig gelöst. 3,738 ml einer wäßrigen Lösung von PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
(10,7 mg/ml) (aus Referenzbeispiel 8) wurden gefriergetrocknet und
danach in einem weiteren 2,0-ml-Aliquot
Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 2 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 85°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
70 mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02 Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe 17).
-
Beispiel 4
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
Formulierung F (Polypeptid
mit 20% Proteinbeladung)
-
120,40 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7673,
Polydispersität
2,59) wurden in 2,0 ml Eisessig gelöst. 3,478 ml einer wäßrigen Lösung von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(11,5 mg/ml) (aus Referenzbeispiel 7) wurden gefriergetrocknet und
danach in einem weiteren 2,0-ml-Aliquot Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 2 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 85°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und dann bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde dann in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
72 mg geschnitten. Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID und 0,02 Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Zeitabständen wurde
das wäßrige Medium entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde mittels
HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung
berechnet (siehe 18).
-
Beispiel 5
-
PEG-5000-[Met–1]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,11 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 20 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,738
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1]-G-CSF
(10,7 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0 ml
Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die Depots
wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1]-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew. X Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 16,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 40 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,87 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,738 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1]hu-G-CSF
(10,7 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 x 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 80 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In" regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 6
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
119,75 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 20 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 4,95
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF (siehe Referenzbeispiel 13)
(8,08 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 16,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 40 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,80 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,95 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF (8,08 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots destilliertes
Wasser wurden zum Spülen
des Glasgeräts
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 80 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 7
-
PEG-5000-[Met–1,
g11,16 Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,72 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,47
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,16, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 19) (11,53 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 65 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,16, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 16,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 40 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
-
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde
anschließend
unter Vakuum bei Raumtemperatur vor Gebrauch gelagert.
-
119,71 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,47 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,16, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(11, 53 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,16, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 8
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,11 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429,
Polydispersität
2,02) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,66
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 14) (10,93 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 80 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9429
Polydispersität
2,02) wurden in 16,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 40 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,71 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,66 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(10,93 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 65°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 9
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,65 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,810
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 20) (10,5 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt . Die Tafel wurde
in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten.
Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,15 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,810 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]
hu-G-CSF (10,5 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren
2,0 ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 75 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 10
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,74 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,77
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 21) (10,6 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 85 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,20 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,77 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(10,6 mg/ml) wurden gefrier-getrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 72 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 11
-
PEG-5000-[Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung
mit kontinuierlicher Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
119,79 mg Polylactid (60 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,175
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF(siehe Referenzbeispiel
22) (12,6 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren
2,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 80 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
119,67 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,175 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF (12,6 mg/ml) wurden
gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser
gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots destilliertes
Wasser wurden zum Spülen
des Glasgeräts
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 90 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung OXOID
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG 5000-[Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 12
-
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,25 mg Polylactid (60 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 2,899
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]
hu-G-CSF (siehe Referenzbeispiel 15) (13,8 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden gemischt,
und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 100 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000- [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz oder das Polymer wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur vor Gebrauch gelagert.
-
120,37 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 2,899 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]hu-G-CSF
(13,8 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-destilliertes
Wasser wurden zum Spülen
des Glasgeräts
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 100 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 13
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
120,80 mg Polylactid (60 Gew.-% d,
L-Lactid/50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
10691, Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 3,333
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 16) (12,0 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden gemischt,
und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 95 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,0 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
119,83 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,333 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
(12,0 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren 2,0
ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 95 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 14
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
119,28 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 2,224
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSF (17,907 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen des
Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt und
danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt . Die Tafel wurde in Depots
mit einem Gewicht von jeweils etwa 100 mg geschnitten. Die Depots
wurden danach in Plastikfläschchen
mit jeweils 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000- [Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,0 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
119,82 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 2,224 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSF (17,985 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 90 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 15
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27, Lys49,58,
Ala44,51,55]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
119,83 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 2,317
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27, Lys49,58,
Ala44,51,55]hu-G-CSF (siehe Referenzbeispiel
18) (17,262 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren
2,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung wurde
unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 100 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02% w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27, Lys49,58 Ala44,51,55 HPLC-Analyse des Mediums bestimmt
und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 1
unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,0 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
120,82 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 2,317 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27, Lys49,58,
Ala44,51,55]hu-G-CSF (17,2 62 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 100 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27, Lys49,58,
Ala44,51,55]-hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 16
-
PEG-750-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren
-
150,11 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 4,678
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-750-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 24) (8,55 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 75 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml
0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-750-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
Beispiel 17
-
PEG-2000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
-
140,32 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 4,695
ml einer wäßrigen Lösung aus
PEG-2000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(siehe Referenzbeispiel 23) (8,52 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die
Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit jeweils 2,0 ml 0,02%
w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-2000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,0 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer abgezogen.
Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur vor Gebrauch gelagert.
-
140,85 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,695 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-2000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]
hu-G-CSF (8,25 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in weiteren
2,0 ml destilliertem Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu einer 1 mm dicken Tafel geformt. Die Tafel wurde in
Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 70 mg geschnitten. Die
Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-2000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 1 unten).
-
-
Die oben verwendeten Begriffe „GAA" und „Aq" beziehen sich auf
das Eisessig-Verfahren bzw. das wäßrige Verfahren für die Formulierung.
-
-
-
-
Beispiel 18
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung (Lactid; Glykolid 80 : 20)
-
A. Eisessig-Verfahren
(5,52% Proteinbeladung)
-
158,91 mg Polylactid (80 Gew.-% d,l-Lactid/20
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 7952,
Polydispersität
2,01) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 41,90
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von PEG-5000-[Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurden in weiteren
2,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt und zum Spülen
des Glasgeräts
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 80 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde das
wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
-
Beispiel 19
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung [80% (Lactid : Glykolid 50 : 50)/20% Methylpolyethylenglykol
2000]
-
A. Eisessig-Verfahren
(5,23% Proteinbeladung)
-
159,87 mg eines Hydrogels (80,7 Gew.-%
d,l-Lactid/Glykolid-Copolymer,
19,3 Gew.-% 2000 MePEG) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig
gelöst.
40,26 mg einer gefriergetrockneten Präparation von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(26,46 Gew.-% Protein) wurden in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 60°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 80 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde das
wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde mittels
HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung
berechnet.
-
-
Beispiel 20
-
PEG-5000- [Met–1,
Arg11 Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung [80% (Lactid : Glykolid 100 : 0)/20% Methylpolyethylenglykol
2000]
-
A. Eisessig-Verfahren
(5,23 Proteinbeladung)
-
159,70 mg eines Hydrogels (82,5 Gew.-%
Poly d,l-Lactid, 17,5 Gew.-% 2000 MePEG) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem
Eisessig gelöst.
39,50 mg einer gefriergetrockneten Präparation von PEG-5000-[Met–1, Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF (26,46 Gew.-%
Protein) wurden in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 60°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 70 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde
mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
-
Beispiel 21
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung (Lactid : Glykolid 50 : 50)
-
A. Eisessig-Verfahren
(4,14% Proteinbeladung)
-
160,34 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 9827,
Polydispersität
2,18) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 40,73
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von PEG-5000-[Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurden in weiteren
2,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 60°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 60 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1, Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
-
Beispiel 22
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung (Lactid : Glykolid 75 : 25)
-
Eisessig-Verfahren
-
161,46 mg Polylactid (75 Gew.-% d,l-Lactid/25
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 12938,
Polydispersität
1,81) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 39,03
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von PEG TG50 wurden in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 80 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung OXOID
gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
-
Beispiel 23
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung (Lactid : Glykolid 100 : 0)
-
B. Eisessig-Verfahren
(5,37% Proteinbeladung)
-
158,67 mg Polylactid (100 Gew.-%
d,l-Lactid/0 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
9042, Polydispersität
1,96) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 40,42
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von PEG-5000-[Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF wurden in weiteren
2,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintropfen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von etwa 70 mg geformt. Die Depots
wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. In regelmäßigen Abständen wurde
das wäßrige Medium
entfernt und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von
PEG-5000-[Met–1, Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
-
Beispiel 24
-
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
i) Formulierung G (20%
Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7673, Polydispersität
2,59) wurden in 12 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 60 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert. 160,31 mg des Natriumsalzes
des Polymers wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,396
ml einer wäßrigen Lösung von
PEG-5000-[Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF (9, 1 mg/ml) wurden mit destilliertem
Wasser auf 5 mg/ml verdünnt
und zu der Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des Glasgeräts wurden
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 105
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02 Natriumazid gegeben
und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse des
Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
-
ii) Formulierung H (20%
Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7791,2, Polydispersität
2,65) wurden in 16 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 40 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
89,84 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,33 ml einer wäßrigen Lösung von
PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (9 mg/ml) wurden zu der
Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des Glasgeräts wurden
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots destilliertes
Wasser verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 63
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse des
Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
Ein Vergleich der kumulativen Freisetzung für die Formulierungen G und
H ist in 15 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF allein enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
Formulierung I (20% Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7791,2, Polydispersität
2,65) wurden in 16 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 40 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
160,20 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,000 ml einer
wäßrigen Lösung von
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (10, 0 mg/ml) wurden mit
destilliertem Wasser auf 5 mg/ml verdünnt und zu der Polymersalzsuspension
gegeben. Zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 81
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
Die kumulative Proteinfreisetzung für die Formulierung I ist in 16 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 4
-
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF und Methyl-PEG-5000 enthaltende
pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
Formulierung J (20% Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7791,2, Polydispersität
2,65) wurden in 16 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 40 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
119,77 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,000 ml einer
wäßrigen Lösung von
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF (10,0 mg/ml) wurden mit
einer 40,43 mg Methyl-PEG-5000 enthaltenden wäßrigen Lösung auf 5 mg/ml verdünnt und
zu der Polymersalzsuspersion gegeben. Zum Spülen des Glasgeräts wurden
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 83
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
Die kumulative Proteinfreisetzung für die Formulierung J ist in 16 dargestellt.
-
Beispiel 25
-
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
Formulierung K (20% Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7791,2, Polydispersität
2,65) wurden in 16 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 40 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
120,8 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,738 ml einer
wäßrigen Lösung von
PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
(10,7 mg/ml) wurden zu der Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des
Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 80°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 95
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt und
durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet. Die kumulative Proteinfreisetzung
für die
Formulierung K ist in 17 dargestellt.
-
Beispiel 26
-
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
A. Wäßriges Verfahren
-
i) Formulierung L (20%
Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7791,2, Polydispersität
2,65) wurden in 16 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 40 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
120,5 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,478 ml einer
wäßrigen Lösung von
PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(11,5 mg/ml) wurden zu der Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des
Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 90°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 84
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02% Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt und
durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet. Die kumulative Proteinfreisetzung
für die
Formulierung L ist in 18 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
allein enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung – wäßriges Verfahren
-
Formulierung M (20% Proteinbeladung)
-
4,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7673, Polydispersität
2,59) wurden in 12 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 4 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 60 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer
abgedampft. Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
160,98 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 4,124 ml einer
wäßrigen Lösung von
[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
(9,7 mg/ml) wurden mit destilliertem Wasser auf 5,0 mg/ml verdünnt und
zu der Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des Glasgeräts wurden
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 81
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02 Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet. Die kumulative Proteinfreisetzung
für die
Formulierung M ist in 17 dargestellt.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
Formulierung N (20% Proteinbeladung)
-
2,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid,
50 Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel
7673, Polydispersität
2,59) wurden in 8 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt
(Ystral-1500-Homogenisator). Dazu wurden 2 ml wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung (20
mg/ml) zugetropft. Nach Zugabe von weiteren 30 ml destilliertem
Wasser wurde eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde in einem Rotationsverdampfer abgedampft.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold
gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter
Vakuum bei Raumtemperatur gelagert.
-
159,99 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 2 ml destilliertem Wasser dispergiert. 3,988 ml einer
wäßrigen Lösung von
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(10,03 mg/ml) wurden mit destilliertem Wasser auf 5,0 mg/ml verdünnt und
zu der Polymersalzsuspension gegeben. Zum Spülen des Glasgeräts wurden
weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
destilliertes Wasser verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
in einem Bad aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht
gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 95°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach bei dieser Temperatur zu einer 1 mm dicken Tafel geformt.
Die Tafel wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 81
mg geschnitten. Danach wurden die Depots in Plastikfläschchen
mit 2 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung OXOID, 0,02 Natriumazid
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
Die kumulative Proteinfreisetzung für die Formulierung N ist in 18 dargestellt.
-
Beispiel 27
-
PEG-5000-menschliches
Calcitonin pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
(5,0% w/w Proteinbeladung)
-
396,23 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 4,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 2,955
ml einer wäßrigen Lösung von
PEG-5000-menschliches Calcitonin (8,46 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und dann in weiteren 2,0 ml Eisessig gelöst. Die beiden Lösungen wurden
gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 1,0
ml-Aliquots Eisessig verwendet. Die Lösung wurde unmittelbar danach
durch Eintragen in flüssigen
Stickstoff gefroren und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach über
eine 16-Gauge-Öffnung
extrudiert. Das Extrudat wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils
etwa 10 mg geschnitten. Die Depots wurde dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-menschliches Calcitonin
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet (siehe Tabelle 2 unten).
-
B. Wäßriges Verfahren
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,00 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert.
-
392,62 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 4,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 2,955 ml einer
wäßrigen Lösung aus
PEG-5000-menschliches Calcitonin (8,46 mg/ml) wurden gefriergetrocknet
und danach in weiteren 2,0 ml destilliertem Wasser gelöst. Die
Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 x 1,0-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintragen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 60°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach über
eine 16-Gauge-Öffnung extrudiert.
Das Extrudat wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
10 mg geschnitten. Die Depots wurden dann in Plastikfläschchen mit
2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C gelagert.
Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-menschliches
Calcitonin wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet
(siehe Tabelle 2 unten).
-
-
-
Beispiel 28
-
Unpegyliertes menschliches
Calcitonin enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher Freisetzung
-
A. Eisessig-Verfahren
(5% w/w Proteinbeladung)
-
473,50 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 4,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 25,56
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von menschlichem Calcitonin wurden ebenfalls in weiteren 2,0 ml
Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 1,0-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintragen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach über
eine 16-Gauge-Öffnung extrudiert.
Das Extrudat wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa
10 mg geschnitten. Die Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02% w/v Natriumazidlösung in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung OXOID
gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-menschliches
Calcitonin wurde mittels HPLC-Analyse
des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung berechnet.
Analysen wurden an Tag 1, 2, 7, 8 und 16 durchgeführt, wobei
kein Hinweis auf eine signifikante Freisetzung über diesen Zeitraum gefunden
wurde.
-
B. Wäßriges Verfahren (5% w/w Proteinbeladung)
-
5,0 g Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 20,0 ml Dichlormethan gelöst und hohen Scherkräften ausgesetzt (Ystral-1500-Homogenisator).
Dazu wurden 5,00 ml einer wäßrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung (20 mg/ml)
zugetropft. Nach Zugabe weiterer 50 ml destillierten Wassers wurde
eine feine weiße
Dispersion erhalten. Das Dichlormethan wurde dann in einem Rotationsverdampfer
abgezogen. Die Dispersion wurde unmittelbar danach in einem Bad
aus Dichlormethan/Drikold gefroren und über Nacht gefriergetrocknet.
Dieses Natriumsalz des Polymers wurde anschließend unter Vakuum bei Raumtemperatur
vor Gebrauch gelagert. 474,84 mg des Natriumsalzes des Polymers
wurden in 4,0 ml destilliertem Wasser dispergiert. 25,65 mg einer gefriergetrockneten
Präparation
von menschlichem Calcitonin wurden ebenfalls in 2,0 ml destilliertem
Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde zu der Suspension gegeben und gemischt. Weitere 4 × 1,0-ml-Aliquots
destilliertes Wasser wurden zum Spülen des Glasgeräts verwendet.
Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintragen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter Verwendung
einer hydraulischen Presse mit auf 55°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach über eine
16-Gauge-Öffnung
extrudiert. Das Extrudat wurde in Depots mit einem Gewicht von jeweils
etwa 10 mg geschnitten. Die Depots wurden dann in Plastikfläschchen
mit 2,0 ml 0,02 w/v Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-menschliches Calcitonin
wurde mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative
Proteinfreisetzung berechnet. Analysen wurden an Tag 1, 2, 7, 8
und 16 durchgeführt,
wobei kein Hinweis auf eine signifikante Freisetzung über diesen
Zeitraum gefunden wurde.
-
Beispiel 29
-
PEG-5000-Interleukin-2
(PEG-5000-IL-2) enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit
kontinuierlicher Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren (20%
w/w Proteinbeladung)
-
113,42 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 2,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 4,88
ml einer wäßrigen Lösung von
PEG-5000-IL-2 (7,35 mg/ml) wurden gefriergetrocknet und danach in
weiteren 1,0 ml Eisessig gelöst.
Die beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots Eisessig
verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintragen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 75°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und zu Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 30 mg geformt.
Die Depots wurden danach in Plastikfläschchen mit 2,0 ml 0,02% w/v
Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von PEG-5000-IL-2 wurde mittels
HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung
berechnet (siehe Tabelle 3 unten).
-
-
Beispiel 30
-
Unpegyliertes Interleukin-2
(IL-2) enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung mit kontinuierlicher
Freisetzung
-
Eisessig-Verfahren (20%
w/w Proteinbeladung)
-
54,90 mg Polylactid (50 Gew.-% d,l-Lactid/50
Gew.-% Glykolid-Copolymer, Molekulargewicht im Gewichtsmittel 10691,
Polydispersität
1,75) wurden in 4,0 ml anhydridfreiem Eisessig gelöst. 45,0
mg einer gefriergetrockneten Präparation
von IL-2 wurden ebenfalls in weiteren 1,0 ml Eisessig gelöst. Die
beiden Lösungen
wurden gemischt, und zum Spülen
des Glasgeräts
wurden weitere 4 × 0,5-ml-Aliquots
Eisessig verwendet. Die Lösung
wurde unmittelbar danach durch Eintragen in flüssigen Stickstoff gefroren
und über
Nacht gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete Pulver wurde unter
Verwendung einer hydraulischen Presse mit auf 80°C erhitzten Platten gründlich vermischt
und danach zu Depots mit einem Gewicht von jeweils etwa 30 mg geformt.
Die Depots wurden dann in Plastikfläschchen mit 2,0 ml 0,02% w/v
Natriumazidlösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
OXOID gegeben und bei 37°C
gelagert. Das wäßrige Medium
wurde in regelmäßigen Abständen entfernt
und durch frischen Puffer ersetzt. Die Freisetzung von IL-2 wurde
mittels HPLC-Analyse des Mediums bestimmt und die kumulative Proteinfreisetzung
berechnet.
-
Analysen wurden an Tag 1, 2, 4, 8
und 16 durchgeführt,
wobei kein Hinweis auf eine signifikante Freisetzung über diesen
Zeitraum gefunden wurde.
-
Referenzbeispiel 1
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Herstellung von mit Methyl-Polyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1]-G-CSF
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A. Herstellung von menschlichem
[Met–1]-G-CSF
-
a) Herstellung eines synthetischen
Gens für
menschlichen [Met–1]-G-CSF
-
Eine DNA-Sequenz (2 und SEQ ID No 45), die die Aminosäuresequenz
des Polypeptids aus 2 (menschlicher
G-CSF) codiert, wurde gemäß folgenden
Gesichtspunkten konstruiert:
- 1) Einzelsträngige kohäsive Termini,
um die Ligation an geeigneten Stelle in einem Plasmid zu gestatten.
- 2) Eine Reihe von Restriktionsendonucleasesequenzen über das
gesamte Gen hinweg, um die nachfolgende genetische Manipulation
zu erleichtern.
- 3) Translationsterminationscodon.
- 4) Als Codons am 5'-Ende
des codierenden Bereichs wurden normalerweise A/T-reiche Codons
gewählt. Andere
Codons wurden normalerweise entsprechend den für Expression in E. coli bevorzugten
Codons gewählt.
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Das Gen wurde aus den im folgenden
dargestellten 18 Oligonukleotiden (SEQ ID No. 1 – SEQ ID No. 18) zusammengesetzt.
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Herstellung
der Oligonukleotide
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Die im folgenden dargestellten Oliconucleotidsequenzen
wurden in einem DNA-Syntheseautomaten 380A von Applied Biosystems
aus 5'-Dimethoxytrityl-basengeschützten Nucleosid-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramiditen
und an „Controlled-Pore-Glass"-Träger gebundenen
geschützten
Nucleosiden in einem 0,2-Mikromol-Maßstab gemäß den von Applied Biosystems
Inc. mitgelieferten Vorschriften hergestellt.
-
Als Alternative können die Oligonukleotidsequenzen
mit manuellen Verfahren, wie sie von Atkinson und Smith in „Oligonukleotid
Synthesis, a Practical Approach" (M.
T. Gait, Herausgeber, IRL Press, Oxford, Washington DC, Seiten 35–81) beschrieben
sind, hergestellt werden.
-
Im einzelnen wurde die Herstellung
der Oligonukleotidsequenzen unter Verwendung des DNA- Syntheseautomaten
380A von Applied Biosystems wie folgt durchgeführt:
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Die Oligonukleotide wurden nach Abspaltung
vom festen Träger
und Entfernung aller Schutzgruppen jeweils in Wasser (1 ml) gelöst. Zu den
Oligonukleotidlösungen
(400 μl)
wurde jeweils eine Lösung
aus 3 M Natriumacetat (pH 5,6; 40 μl) und Ethanol (1 ml) gegeben,
und die Gemische wurden 20 Stunden bei –70°C gelagert. Die erhaltenen Niederschläge wurden
durch Zentrifugieren (10 Minuten bei 13000 UpM) gesammelt und die
Pellets mit Ethanol : Wasser (7 : 3) (200 μl) gewaschen, danach kurz im
Vakuum getrocknet und in Wasser (15 μl) und 10 μl eines Formamid/Farbstoff-Gemischs
(10 mM NaOH, 0,5 mM EDTA, 0,01% Bromphenolblau, 0,01% Xylencyanol,
80% Formamid gelöst.
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Die Oligonukleotide wurden auf einem
10%igen Polyacrylamidgel in 50 mM Tris-Borat (pH 8,3) mit 8,3 M
Harnstoff gereinigt. Oligonukleotide mit der korrekten Länge wurden
mittels „UV
Shadowing" (Narang
et al., 1979 in Methods in Enzymology, Bd. 68, 90–98) identifiziert – normalerweise
die stärkste
Bande -, aus dem Gel ausgeschnitten und in 5 mM Tris-Borat (pH 8,3)
3–4 Stunden
bei 300 mV elektroeluiert. Die wäßrigen Lösungen wurden
auf etwa 200 μl
durch Behandlung mit n-Butanol
(Mischen, Zentrifugieren und Entfernen der oberen organischen Schicht)
eingeengt. Die gereinigten Oligonukleotide wurden 20 Stunden bei –70°C aus einer
0,3 M Natriumacetatlösung
durch Zugabe von Ethanol (2,5 Volumen) gefällt.
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Konstruktion
des Gens
-
Die Oligonukleotide SEQ ID No 2 – SEQ ID
No 17 (jeweils 400 pM) [nachfolgend dargestellt] wurden mit T4-Polynucleotidkinase
(3,6 Einheiten) 2 Stunden bei 37°C
in 25 μl
einer Lösung
mit ATP (800 pM mit 25 pM Gamma-32p ATP), 100 μM Spermidin, 20 mM MgCl2, 50
mM Tris-HCl (pH 9,0) und 0,1 mM EDTA phosphoryliert. Die Lösungen wurden
zur Beendigung der Reaktionen 5 Minuten bei 100°C erhitzt, danach paarweise, wie
in Tabelle 1 gezeigt, unter Erhalt der Duplexe A bis I gemischt
(Oligonukleotide SEQ ID No. 1 und SEQ ID No. 18 (400 mM in 25 μl) wurden
jeweils unphosphoryliert eingesetzt). Nach Zugabe von 0,3 M Natriumacetat (pH
5,6, 200 μl)
und Ethanol (850 μl)
wurden die Duplexe 20 Stunden bei – 20°C gefällt. Die erhaltenen Niederschläge wurden
durch Zentrifugieren gesammelt und mit Ethanol : Wasser (7 : 3)
gewaschen und danach in Wasser (50 μl) gelöst. Die Oligonukleotidpaare
wurden in einer Annealing-Reaktion aneinandergelagert, indem die
Lösungen
zunächst
2 Minuten bei 100°C
im kochenden Wasserbad erhitzt wurden. Man ließ danach das Bad langsam auf
40°C abkühlen (in
etwa 4 Stunden). Die Lösungen
von 3 Paar Duplexen wurden unter Erhalt der Gruppen I bis III wie
gezeigt kombiniert (siehe Tabelle 1), dann lyophilisiert und in
30 μl einer
Lösung mit
T4-DNA-Ligase (1
Einheit, BRL), 50 mM Tris (pH 7,6), 10 mM Magnesiumchlorid, 5% (w/v)
PEG 8000, 1 mm ATP, 1 mm DTT (BRL, Focus Bd. 8 Nr. 1 Winter 1986)
gelöst,
und die DNA wurde 5 Minuten bei 30°C und anschließend 20
Stunden bei 16°C
ligiert. Danach wurden 3 M Natriumacetat (20 μl) und Wasser (150 μl) zugegeben,
und das Produkt wurde durch Zugabe von Ethanol (750 μl) und Abkühlen für 20 Stunden
auf –20°C gefällt. Der
Niederschlag wurde durch Zentrifugieren gesammelt und mit Ethanol
(1 ml) gewaschen, danach in Wasser (15 μl) und Formamid/Farbstoff-Gemisch
(10 μl)
gelöst
und auf einem 10%igen Polyacrylamidgel in 50 mM Tris-Borat (pH 8,3),
1 mM EDTA und 8,3 M Harnstoff gereinigt. Banden der Stränge mit
den entsprechenden Längen
(173–186
Basen) wurden mittels Autoradiographie identifiziert und zusammen
durch Elektroelution aus einem einzigen Gelstück isoliert, wie oben für einzelne
Oligonukleotidesequenzen beschrieben. Die DNA-Stränge wurden
einem Annealing unterzogen, indem zunächst eine wäßrige Lösung (50 μl) 2 Minuten bei 100°C erhitzt wurde
und man diese dann über
4 Stunden auf 40°C
abkühlen
ließ.
Die Gruppen I, II und III wurden im wesentlichen wie für die Gruppenherstellung
beschrieben zusammenligiert, wobei als Produkt die in 8 gezeigte Gensequenz erhalten
wurde. Nach Fällung
wurde das Gen mit T4-Polynucleotidkinase, wie zuvor für einzelne
Oligonukleotide beschrieben, phosphoryliert und danach in Wasser
(20 μl)
gelöst.
-
-
b) Klonierung des synthetischen
Gens für
menschlichen [Met–1]-G-CSF
-
Das oben beschriebene synthetische
Gen wurde in den Plasmidvektor pSTP1 (Windass et al., Nucleic Acids
Research (1983) Bd. 10, S. 6639) kloniert.
-
Für
die Vektorherstellung wurden 10 μg
STP1 in Wasser (37,5 μl)
und 10 × Restriktionspuffer
B (4,5 μl)
(BCL) gelöst.
Danach wurde die Restriktionsendonuclease SalI (3 μl) (BCL,
8 Einheiten/μl)
zugegeben und das Gemisch 1 Stunde bei 37°C inkubiert, bis das linearisierte
Plasmid gegenüber
den superhelikalen Formen und den Formen mit Einzelstrangbrüchen („Nicked"-Formen) überwiegt.
Die DNA wurde 30 Minuten bei 4°C mit
Ethanol gefällt,
mit Ethanol : Wasser (7 : 3) gewaschen und danach in Wasser (39,5 μl), 10 × Puffer
H (4,5 ml) (BCL) gelöst.
Danach wurde die Restriktionsendonuclease EcoRI (1 μl) (BCL,
90 Einheiten/μl)
zugegeben und das Gemisch 1 Stunde bei 37°C inkubiert, bis das große EcoRI-SalI-Fragment überwog.
Die DNA wurde 20 Stunden bei –20°C gefällt, mit
Ethanol : Wasser (7 : 3) gewaschen und danach in Wasser (20 μl) gelöst.
-
Das große EcoRI-SalI-Fragment wurde
auf einem 1%igen präparativen
Agarosegel gereinigt und wie zuvor beschrieben elektroeluiert und
gefällt
und danach in Wasser (20 μl)
gelöst.
Zur Ligation des synthetischen Gens wurde ein Gemisch aus Vektor-DNA
(2 μl der
EcoRI-SalI-Fragment-Lösung), synthetischem
Gen (5 μl
der zuvor beschriebenen wäßrigen Lösung, 5 × Ligasepuffer
(6 μl –250 mM
Tris pH 7,6 50 mM MgCl2, 25% w/v PEG 8000,
5 MM ATP, 5 mM DTT exBRL), Wasser (15 μl) und T4-DNA-Ligase (2 μl, 1 U/μl) 4 Stunden bei
16°C inkubiert.
Das DNA-Reaktionsgemisch wurde direkt zur Transformation des E.
coli-Stamms HB101 eingesetzt (entweder 1 μl des reinen Ligationsgemischs
oder 2 μl
Ligationsgemisch, 5 x verdünnt
mit Wasser). Das DNA-Gemisch (1 bzw. 2 μl) wurde zu kompetenten E. coli-HB101-Zellen
(20 μl,
BRL) auf Eis gegeben und das Gemisch auf Eis 45 min inkubiert und
danach 45 Sekunden einem Hitzeschock bei 42°C unterzogen. Nach 2 min auf
Eis wurden 100 μl
SOC-Puffer (Bactotrypton
2%; Hefeextrakt 0, 5 o; NaCl 10 mm; KCl 2,5 MM; MgCl2, MgSO4 20 mm (jeweils 10 mm); Glucose 20 mm) zugegeben,
und das Gemisch wurde 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Aliquots der Suspensionen
wurden auf jeweils 1 Platten mit 50 μl/ml Ampicillin ausplattiert.
Die Transformanten wurden einem Screening auf das Vorhandensein
des klonierten synthetischen Gens mittels Koloniehybridisierungsanalyse
unter Verwendung von in „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" von
Maniatis et al. (Cold Spring Harbor) und in der GB-Patentanmeldung Nr.
8502605 beschriebenen Standardverfahren unterworfen. Insgesamt 100
Kolonien wurden auf Filter (Schleicher und Schuell) ausgestrichen,
20 Stunden bei 37°C
wachsen gelassen, lysiert und gebacken. Der Filter wurde 20 Stunden
bei 65°C
mit einer aus der Oligonukleotidsequenz SEQ ID No. 1 (siehe unten)
unter Verwendung eines Kits zur Zufallsmarkierung (Pharmacia) hergestellten
radioaktiven Sonde hybridisiert. Fünf Kolonien 1–5, die
ein positives Hybridisierungssignal ergaben, wurden in L-Brühe im kleinen
Maßstab
(100 ml) 20 Stunden bei 37°C
kultiviert, und Plasmid-DNA wurde durch Zentrifugieren in einem
Cäsiumchloridgradienten,
im wesentlichen wie in „Molecular
Cloning; A Laboratory Manual" von
Maniatas et al. (Cold Spring Harbor) beschrieben, präpariert.
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Die DNA wurde mit dem Standard-Didesoxy-Kettenabbruchverfahren,
wie von Sanger et al. in Proc. Nat. Acad. Sci. USA 74, 5463–5467 (1977)
beschrieben, unter Verwendung eines SequenaseTM-Kits
(United States Biochemical Corporation) sequenziert. Die Oligonukleotide
SEQ 1D No. 19 bis SEQ 1D No. 23 (siehe unten) wurden als Sequenzierprimer
verwendet.
-
-
-
Die Plasmid-DNA aus Klon 5 enthielt
die in 6 gezeigte DNA-Sequenz.
Das Plasmid (pAG88) wurde zur Transformation kompetenter Zellen
der folgenden E. coli-Stämme mittels
Standardverfahren verwendet:
HB101
CGSC 6300 (im folgenden
auch mit MSD 522 bezeichnet)
-
Die E. coli-Stämme HB 101 und MSD 522 (CGSC
6300) sind überall
erhältlich.
Sie können
somit beispielsweise vom E. coli Genetic Stock Centre, Yale University,
USA, bezogen werden. Außerdem
kann E. coli HB 101 auch beispielsweise von BRC, Vertrieb durch
GIBCO Limited (Unit 4, Cowley Mill Trading Estate, Longbridge Way,
Uxbridge UB8 2YG, Middlesex, England), oder von GIBCO Laboratories,
Life Technologies Inc., 3175 Staley Road, Grand Island, NY 14072,
USA, bezogen werden. Der Genotyp des Stamms HB101 ist in dem oben
erwähnten „Molecular
Cloning – A
Laboratory Manual" mit
Sup E44 hsd S20 (rB
–mB
–)rec A 13 ara-14 F–leu
6 thi-1 proA2 lac Y1 gal K2 rps L20 xyl–5
mtl–1
beschrieben. Der Genotyp von MSD 522 (CGSC 6300) ist in Referenzbeispiel
12 dargestellt.
-
c) Klonierung des Gens
für menschlichen
[Met–1]-G-CSF
in einem Expressionsvektor
-
Das oben beschriebene Gen wurde,
wie in Referenzbeispiel 3(c) beschrieben, in das Plasmid pICI 0020
kloniert, so daß das
Expressionsplasmid pICI 1056 erhalten wurde.
-
d) Fermentation
-
Das Plasmid pICI 1056 wurde transformiert,
und zur Expression von menschlichem [Met–1]-G-CSF wurde
eine Fermentation durchgeführt,
wie in Referenzbeispiel 3(e) beschrieben.
-
e) Reinigung
-
Die Reinigung wurde wie in der zur
Gewinnung größerer Mengen
an [Met–1]hu-G-CSF
entwickelten und auf den Seiten 48 und 49 der PCT-Patentveröffentlichung
Nr. WO 87/01132 dargestellten zweiten Reinigungsvorschrift beschrieben
durchgeführt,
wobei die abschließende
Dialyse gegen phosphatgepufferte Kochsalzlösung durchgeführt wurde.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1]hu-G-CSF
-
Eine wie oben unter A beschrieben
hergestellte Lösung
aus [Met–1]hu-G-CSF
(300 g) wurde auf 8 mg/ml in 20 mM Natriumacetat, 37 mM Natriumchlorid
pH 5,4 mittels Ultrafiltration auf einer Amicon-YM10-Membran (Molekulargewicht-[MW]-Ausschlußgrenze
10 kDa) konzentriert. Zu dieser Lösung wurde ein gleiches Volumen
an 0,8 M Natriumborat pH 8,8 und anschließend Methylpolyethylenglykol-p-nitrophenylcarbonat
mit einem MW von ca. 5000 (Sigma Chemical Co Ltd) (100 Äquivalente
pro Mol [Met–1]hu-G-CSF), gelöst in Wasser,
zugegeben. Man ließ die
Reaktion 3 Stunden bei 20°C
unter leichtem Rühren
ablaufen, und die Reaktion wurde dann durch Zugabe von 1 M Ethanolamin-hydrochlorid
pH 8,0 (10 Äquivalente
pro Mol aktiviertem Methylpolyethylenglykol) gequencht. Das Reaktionsgemisch
wurde unmittelbar danach durch Titration mit 1 M Essigsäure auf
pH 5,4, eingestellt und mit 20 mM Natriumacetat, 100 mM NaCl, pH
5,4, auf 500 ml verdünnt.
Das Gemisch wurde einer Diafiltration gegen 10 Liter desselben Puffers
unter Verwendung eines mit einer SIY30-Membran (MW-Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestatteten „Spiral-Cartridge"-Systems CH2A-1S von
Amicon unterzogen, bis das gelbe p-Nitrophenol im Retentat nicht
mehr zu sehen war. Das Retentat wurde auf etwa 300 ml eingeengt
und in eine mit einer YM30-Membran
(Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestattete Rührzelle
8400 von Amicon gegeben. Das Retentat wurde auf 50 ml eingeengt
und mit 20 mM Natriumacetat, 100 mM NaCl, pH 5,4, wieder auf 300
ml verdünnt.
Dieser Vorgang wurde viermal wiederholt und das Produkt schließlich auf
etwa 25 ml eingeengt. Dieses Konzentrat wurde auf einer Säule (5 × 90 cm)
aus mit 20 mM Natriumacetat equilibriertem Ultrogel AcA54 chromatographiert.
Das modifizierte Protein enthaltende Fraktionen wurde durch Verfolgen
des Proteins bei 280 nm und des Methylpolyethylenglykols mittels
Iod/Kaliumiodid-Titration (CR Acad. Sci. Paris, 274 1617 1972) identifiziert,
vereinigt und ausgiebig gegen Wasser dialysiert. Das Endprodukt
wurde mittels Ultrafiltration an einer Amicon-YM30-Membran an mehr
als 11,5 mg/ml konzentriert, durch ein 0,22-μm-Filter unter sterilen Bedingungen
filtriert und für
weitere Untersuchungen bei 4°C
gelagert.
-
SDS-PAGE des modifizierten Endprodukts
zeigte, daß kein
nicht umgesetzter [Met–1]hu-G-CSF mehr vorhanden
war, d. h. das gesamte Produkt lief als verschmierte Bande mit hohem
MW. Titrationen der Filtrate und Retentate mit Iod/Kaliumiodid zeigten,
daß durch
wiederholte Diafiltration bei pH 5,4 an einer YM30-Membran (MW-Ausschlußgrenze
30 kDa) praktisch das gesamte nicht proteingebundene Methylpolyethylenglykol entfernt
worden war. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats sank von 0,8 × 109 U/mg auf 0,2 × 109 U/mg
(25%) im modifizierten Produkt. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (an Protein) bei 37°C über 14 Tage.
-
In diesem Referenzbeispiel wird der
pH-Wert der [Met–1]hu-G-CSF-Lösung vor
der Pegylierung sorgfältig
geprüft,
um eine Dimerisierung zu vermeiden oder wenigstens zu minimieren.
-
Referenzbeispiel 2
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1]-G-CSF
-
Das Referenzbeispiel 1 wurde wiederholt,
mit Ausnahme, daß die
Reinigung von [Met–1]hu-G-CSF wie folgt
durchgeführt
wurde:
-
Gefrorene Zellpaste (500 g) wurde
lysiert und die Pellet-Rohfraktion abgetrennt, gewaschen und wie in
Referenzbeispiel 4 (siehe unten) solubilisiert. Der mit Sarkosyl
lösliche
Extrakt wurde durch Zentrifugation über 30 Minuten bei 30000 × g geklärt.
-
Zu 1 Liter Überstand wurde 1 Liter Aceton
unter Rühren
bei 4°C
zugetropft. Das ausgefallene Protein wurde nach 10 Minuten durch
Zentrifugation für
30 Minuten bei 15000 × g
gesammelt und der Überstand
verworfen. Das Pellet wurde in 40 mM Natriumacetat, 6 M Guanidin-Hydrochlorid pH 4,0
(500 ml) unter Verwendung eines mit einer PTA-20-Sonde ausgestatteten
Polytron-PT10-35-Homogenisators
resolubilisiert und dann 1 Stunde bei 4°C Rühren gelassen, bevor eine ausgiebige
Dialyse in Collodionschläuchen
(Spectrapor, MW-Ausschlußgrenze
6–8 kDa)
gegen 20 mM Natriumacetat, pH 5,4 erfolgte. Das ausgefallene Protein
wurde durch 30 Min. Zentrifugieren bei 15000 × g entfernt und der Überstand
auf eine mit 20 mM Natriumacetat pH 5,4 equilibrierte 50-ml-Säule aus
CM-Zellulose (Whatman CM52) aufgetragen. Die Säule wurde mit demselben Puffer
gewaschen, bis der E280-Wert des Elutionsmittels
auf die Basislinie absank, danach mit vier Säulenvolumen 20 mM Natriumacetat
pH 5,4 mit 20 mM NaCl gewaschen. Die [Met–1]hu-G-CSF
enthaltende Produktfraktion wurde mit 37 mM NaCl in 20 mM Natriumacetat,
pH 5,4 eluiert, die Fraktionen wurden vereinigt und entweder sofort
mit Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziert oder bei –20°C gelagert,
bis sie für
weitere Untersuchungen benötigt
wurden.
-
Referenzbeispiel 3
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF
-
A. Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Ser17,27]-G-CSF
-
Die Vorgehensweise für die Schritte
A a) und A b) in Referenzbeispiel 1 wurde mit den folgenden Modifikationen
wiederholt:
-
Die SEQ ID Nr. 1, 2, 3 und 4 wurden
durch die Oligonukleotide SEQ ID Nr. 24, 25, 26 bzw. 27 (wie unten
ausführlich
dargestellt) ersetzt.
-
c) Klonierung des Gens
für menschlichen
[Met–1,
Ser17,27]-G-CSF in einem Expressionsvektor
-
Das oben beschriebene Gen (siehe 3) wurde in den Plasmidvektor
pICI0020 kloniert. Bei diesem Vektor handelt es sich um ein auf
pAT153 beruhendes Plasmid, bei dem der 651 by große EcoR1-Acc1-Bereich
durch ein 167 by großes
EcoR1-Cla1-Fragment ersetzt ist, das aus:
- (1)
einem synthetischen E. coli-trp-Promotor und einer trp-leader-Ribosomenbindungsstelle
- (2) einem Translationsinitiationscodon
- (3) einer von M13mp18 abgeleiteten Mehrfach-Restriktionsenzymerkennungssequenz,
da die Stellen für KpnI,
BamHI, XbaI, SalI, PstI, SphI und HindIII enthält
- (4) einer synthetischen Transkriptionsterminationssequenz besteht.
-
Die DNA-Sequenz dieses Bereichs ist
in 1 gezeigt (siehe
auch SEQ ID No 44).
-
Der pICI0020 Expressionsvektor wurde
vollständig
mit Kpn1 (BCL) in 10 mM Tris-HCl (pH 7,5), 10 mM Magnesiumchlorid
verdaut. Die DNA wurde mit Ethanol bei –20°C aus einer Lösung mit
0,3 M Natriumacetat gefällt,
wonach die klebrigen 3'-Enden
durch Behandlung mit T4-DNA-Polymerase über 10 Minuten
bei 37°C wie
folgt entfernt wurden:
DNA (1 μg) in Wasser (16 μl)
10X
T4-Polymerasepuffer (2 μl)
0,33
M Tris-Acetat pH 7,9
0,1 M Magnesiumacetat
0,66 M Kaliumacetat
5
mM Dithiothreitol
1 mg/ml Rinderserumalbumin (BSA PENTAX Fraktion
V)
2 mM dNTP-Gemisch (1 μl)
T4-DNA-Polymerase
(1 μl; 2,5
Einheiten/μl
BCL)
-
Nach Zugabe von Wasser (80 μl) wurde
das Gemisch mit Phenol/Chloroform (100 μl) und danach mit Chloroform
(100 μl)
extrahiert. Die DNA wurde mit Ethanol (250 μl) nach Zugabe von 3 M Natriumacetat
(10 μl)
bei –20°C gefällt und
danach mit SaiI (BCL) in 150 mM NaCl, 10 mM MgCl2 und
10 mM Tris-HCl (pH 7,5) vollständig
verdaut. Der Vektor mit stumpfem Kpn-Ende sowie SalI-Ende wurde
aus einem 0,7%igen Agarosegel gereinigt und unter Verwendung von
Geneclean (Handelsname) nach der vom Hersteller (Bio101, USA) empfohlenen
Vorgehensweise isoliert.
-
Das synthetische Gen wurde aus den
pSTP1-Vektoren wie folgt isoliert. Die Vektoren wurden mit ScaI und
SaiI (beide von BCL) in 100 mM NaCl, 10 mM MgCl2 und
10 mM Tris-HCl (pH 7,5) verdaut. Das 530 by große Fragment wurde aus einem
0,7%igen Agarosegel gereinigt und unter Verwendung von Geneclean
(Handelsname) nach der vom Hersteller (Bio101, USA) empfohlenen
Vorgehensweise isoliert.
-
Zur Ligation wurde ein Gemisch aus
dem ScaI-SaiI-Genfragment
(50 mg) und dem pICI0020-Vektorfragment (100 ng) in 20 μl einer Lösung mit
50 mM Tris-HCl (pH 7,6), 10 mM MgCl2, 1
mM ATP, 1 mM DTT, 5 o w/v PEG 8000 und T4-DNA-Ligase (2 Einheiten;
BRL) 20 Stunden bei 16°C
inkubiert. Das erhaltene Gemisch wurde zur Transformation kompetenter
E. coli-HB101-Zellen (wie von BRL geliefert) wie hierin beschrieben
verwendet. Die Transformanten wurden auf L-Agarplatten mit 50 μg/ml Ampicillin
auf Wachstum selektioniert und einem Screening auf das Vorhandensein
des Gens mittels Koloniehybridisierung mit einer mit 32Pmarkierten
Sonde (SEQ ID No 24), wie hier beschrieben, unterzogen. Von 6 positiv
hybridisierenden Kolonien wurde Plasmid-DNA präpariert, durch Zentrifugieren
in einem Cäsiumchloridgradienten
gereinigt, und die Sequenz wurde durch Didesoxysequenzierung, wie
hier beschrieben, bestätigt.
-
Das Plasmid mit diesem Gen wurde
mit pICI 1080 bezeichnet.
-
d) Subklonierung einer
Expressionskassette mit einem Gen für [Met–1,
Ser17,27] G-CSF in M13mp18
-
Die folgende Subklonierung wurde
durchgeführt,
um einen Startpunkt für
die Herstellung der in den Referenzbeispielen 7 und 8 ausführlich dargestellten
G-CSF-Derivate zu
schaffen.
-
Plasmid-DNA aus pICI1080 (gereinigt über Cäsiumchlorid- Dichtezentrifugation)
wurde gemäß den Angaben
des Herstellers mit EcoRI und SalI (BCL) vollständig verdaut. Das kleine, den
trp-Promotor und das [Met–1, Ser17,27]G-CSF-Gen
enthaltende EcoRI-SalI-Fragment wurde aus einem 0,7%igen Agarosegel
unter Verwendung von Geneclean (Handelsname) isoliert. Dieses Fragment
wurde in einen mit EcoRI-SalI geschnittenen M13mp18-Vektor (DNA
von Amersham International; Enzyme von BCL) kloniert. Die Fragmente
wurden in 5 × BRL-Ligationspuffer mit
BRL-T4-DNA-Ligase (zuvor beschrieben) zusammenligiert. Der Ligationsansatz wurde
zur Transfektion kompetenter E. coli-TGl-Zellen (die gemäß dem Calciumchloridverfahren
von Mandel und Higa, beschrieben in Molecular Cloning – A Laboratory
Manual – Maniatis
et al. Cold Spring Harbor, kompetent gemacht worden waren) verwendet.
Die transfizierten Zellen wurden in TY-Topagar mit 2% X-GaI in DMF
und 200 μl
log-Phase E. coli-TGl-Zellen suspendiert und auf 2 × TY-Agarplatten (TY-Topagar – 8 g Bactotrypton,
5 g Hefeextrakt, 5 g NaCl, 3,75 g Bactoagar in 500 μl sterilem
H2O; TY-Platten – 8 g Bactotrypton, 5 g Hefeextrakt,
5 g NaCl, 7,5 g Bactoagar in 500 ml sterilem H2O)
ausplattiert.
-
Vier weiße Plaques wurden in 4 × 2-ml-Aliquots
von 1% E. coli-TGl-Zellen in TY-Brühe (8 g Bactotrypton, 5 g Hefeextrakt,
5 g NaCl in 500 ml sterilem H2O) überführt und
6 Stunden bei 37°C
kultiviert. Die 2-ml-Kulturen wurden jeweils in 0,5-ml- und 1,5-ml-Aliquots
geteilt. Die Bakterien wurden aus der Lösung durch Zentrifugieren in
einer EppendorfTM-Mikrozentrifuge abgetrennt
und die Überstände in sterile
EppendorfTM-Röhrchen überführt. Die
0,5-ml-Aliquots wurden als Phagen-Stammlösungen bei –20°C gelagert. Die 1,5-ml-Aliquots wurden zur
Herstellung einzelsträngiger
DNA nach dem Verfahren im M13-Sequenzierhandbuch von Amersham International
(siehe unten) verwendet. Diese DNA-Proben wurden dann unter Verwendung
der Oligonukleotide SEQ 1D No 22, SEQ 1D No 23 und des M13- Universal-Sequenzierprimers
sequenziert. Die Reaktionen wurden mit dem Sequenase-Kit (Handelsname)
gemäß den Angaben
des Herstellers durchgeführt. Alle
4 Clone besaßen
die korrekte DNA-Sequenz für
[Ser17,27]G-CSF.
-
Einzelstrang-DNA-Präparation
im Großmaßstab
-
Für
Einzelstrang-DNA-Präparationen
zwischen 200–500 μg DNA/ml
wurde das Verfahren in „Oligonukleotide
Directed Mutagenesis" von
Amersham International verwendet. Eine ausführliche Vorschrift wird wie folgt
ausgeführt:
-
EINZELSTRANG-DNA-PRÄP. IM GROSSMASSSTAB:
-
A. Herstellung einer 1-ml-Phagen-Stammlösung
-
- 1. E. coli-TGl-Einzelkolonie von einer Glucose/Minimalmedium-Platte
picken. Über
Nacht in 10 ml 2 × TY-Medium
unter Schütteln
bei 37°C
wachsen lassen. 10 μl
bis 20 ml frisches Medium zugeben und 3 Stunden bei 37°C schütteln.
- 2. 1 ml 2 × TY-Medium
in einem sterilen 10-m1-Kulturröhrchen mit
100 μl der
3-Stunden-Kultur aus Schritt 1 animpfen.
- 3. Die 1-ml-Kultur mit einem rekombinanten Plaque animpfen.
- 4. 4 Stunden unter Schütteln
bei 37°C
inkubieren. Überführung in
ein Mikrozentrifugenröhrchen.
- 5. 5 Minuten bei Umgebungstemperatur zentrifugieren. Überstand
in ein frisches Röhrchen
giessen.
-
Über
Nacht bei 4°C
lagern. E. coli-TGl-Übernachtkultur
für die
nächste
Stufe ansetzen.
-
B. Anzucht der 100-ml-Phagenkultur
-
- 1. 100 ml 2 × TY-Medium mit 1 ml TG1-Übernachtkultur animpfen und
unter Schütteln bei
37°C bis
zu einer O.D. 500 von 0,3 inkubieren.
- 2. Den 1-ml-Phagenüberstand
aus A5 (oben) in die 100-ml-Kultur geben.
- 3. 5 Stunden unter Schütteln
bei 37°C
inkubieren. Überführung in
Zentrifugenröhrchen.
- 4. 30 Minuten bei 4°C
und 5000 × g
zentrifugieren.
- 5. Überstand
in ein sauberes Zentrifugenröhrchen überführen. Darauf
achten, daß dabei
keine Zellen mitgeschleppt werden (Bakterienpellet für die RF-DNA-Präparation
aufgewahren).
- 6. 0,2 Volumen 20% w/v PEG 6000 in 2,5 M NaCl zum Überstand
geben. Gut mischen und danach 1 Stunde bei 4°C stehenlassen.
- 7. 20 Minuten bei 5000 × g
und 4°C
zentrifugieren, Überstand
verwerfen.
- 8. 5 Minuten bei 5000 × g
zentrifugieren und verbliebenes PEG/NaCl mit einer ausgezogenen
Pasteurpipette vollständig
entfernen.
- 9. Viruspellet in 500 μl
Wasser (doppelt destilliert) resuspendieren und in ein Mikrozentrifugenröhrchen (1,5 ml) überführen.
- 10. 5 Minuten in einer Mikrozentrifuge zur Abtrennung aller
verbliebenen Zellen zentrifugieren. Den Überstand in ein frisches Mikrozentrifugenröhrchen überführen.
- 11. 200 μl
20% PEG 12,5 M NaCl zum Überstand
geben, gut mischen und danach 15 Minuten bei Umgebungstemperatur
stehenlassen.
- 12. 5 Minuten zentrifugieren, Überstand verwerfen. 13. 2 Minuten
zentrifugieren. Sorgfältig
alle Spuren von PEG/NaCl mit einer ausgezogenen Pasteurpipette entfernen.
- 14. Das Viruspellet in 500 μl
doppelt destilliertem Wasser resuspendieren.
- 15. 200 μl
mit 10 mM Tris-HCl pH 8,0, 1 mM EDTA gesättigtes Phenol zugeben, kurz
am Vortex mischen.
- 16. Röhrchen
15 Minuten bei Raumtemperatur stehen lassen.
- 17. 3 Minuten zentrifugieren.
- 18. Überstand
in frisches Röhrchen überführen. 19.
Schritte 15–18
wiederholen.
- 20. 500 μl
Chloroform zugeben und wäßrige Phase
zweimal extrahieren.
- 21. 50 μl
3 M Natriumacetat und 1 ml absolutes Ethanol zugeben. Mischen.
- 22. 20 Minuten in ein Bad aus Trockeneis und Ethanol stellen.
- 23. 15 Minuten zentrifugieren.
- 24. Pellets jeweils mit 1 ml –20°C kaltem Ethanol waschen. Abgießen.
- 25. Pellet unter Vakuum trocknen und in 50 μl doppelt destilliertem Wasser
aufnehmen.
-
Durch diese Verfahrensweise erhält man 100–200 μg Einzelstrang-DNA.
-
e) Fermentation
-
pICI 1080 wurde in den E. coli-Stamm
MSD 522 (CGSC 6300) (erwähnt
im Referenzbeispiel 1A (b)) transformiert, und die erhaltenen Rekombinanten
wurden gereinigt und als Glycerinkulturen bei –80°C aufbewahrt.
-
Ein Aliquot der Kultur wurde der
Stammkultur entnommen und auf L-Ampicillin-Agarplatten zur Trennung
von Einzelkolonien nach Übernachtwachstum
bei 37°C
ausgestrichen. Eine gewünschte
Einzelkolonie wurde entfernt und in 10 ml L-Ampicillin-Brühe resuspendiert,
und 10 250-ml-Erlenmeyerkolben mit 75 ml L-Ampicillin-Brühe wurden
unmittelbar danach mit jeweils 100 μl angeimpft. Nach 16 h Wachstum
bei 37°C
auf einem Reziprokschüttler
wurden die Kolbeninhalte vereinigt und zur Animpfung eines Fermenters
mit 20 1 LCM50-Wachstumsmedium
verwendet.
-
-
Die Fermentationen wurden dann bei
einer Temperatur von 37°C
und einem durch automatische Zugabe von 6 M Natriumhydroxidlösung gesteuerten
pH-Wert von pH 6,7 durchgeführt.
Der Spannungssollwert für
gelösten
Sauerstoff (dOT-Wert) lag bei 50% Luftsättigung und wurde zunächst durch
automatische Anpassung der Fermenterrührergeschwindigkeit gesteuert.
Die Luftzufuhr zum Fermenter von anfänglich 20 l/min, was 1 Volumen
pro Volumen pro Minute (VVM) entspricht, wurde auf 50 l/min (2,5
VVM) erhöht,
als die Fermenterrührergeschwindigkeit
80–90%
ihres Maximums erreichte. Da die Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeit
(Oxygen Transfer Rate, OTR) der Fermenter bei einer höheren Zelldichte
als der einer OD550 von 50 unter den beschriebenen
Bedingungen entsprechenden Zelldichte nicht mit der Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit (Oxygen
Uptake Rate, OUR) der Bakterien Schritt halten konnte, wurde der
dOT-Wert im Fermenter bei höheren
Zelldichten als der angegebenen bei 50% Luftsättigung gehalten, indem die
Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit der Bakterien eingeschränkt wurde.
Dies wurde dadurch erreicht, daß das
Medium so formuliert wurde, daß es
bei einer OD550 von 50 zu einem Kohlenstoffmangelmedium
wurde, und dann die limitierende Kohlenstoff quelle zusammen mit
Ammoniumsulfat und Hefeextrakt mit einer die Bakterienwachstumsrate
limitierenden Geschwindigkeit zugefüttert wurde.
-
Die Fermentationen wurden über 16 h
durchgeführt,
wobei zur Messung der optischen Dichte (OD550), des
Zelltrockengewichts und der Anreicherung von G-CSF in den Zellen
Proben entnommen wurden. Die G-CSF-Anreicherung wurde mittels Scanning
von mit Coomassie-Blau
gefärbten
SDS-PAGE-Gelen von Ganzzelllysaten der Bakterienproben gemessen,
wie im Fachgebiet allgemein bekannt ist.
-
Nach Erreichen einer OD550 von
25 wurde Caseinhydrolysat-Lösung
(100 g/l Oxzoid L41) mit einer Geschwindigkeit von 1,5 g/l/h in
die Fermenter gepumpt.
-
Nach Erreichen einer OD550 von
etwa 50 war der Vorrat der Kohlenstoff quelle im Fermentationsansatz erschöpft, was
zu einem rapiden Anstieg des dOT-Werts von 50% Luftsättigung
führte.
An diesem Punkt wurde eine Nährlösung mit
Glycerin (470 g/l), Hefeextrakt (118 g/l) und Ammoniumsulfat (118
g/l) mit einer solchen Geschwindigkeit in die Fermenter gepumpt,
daß dadurch
der dOT-Wert auf 50% Luftsättigung
zurückkehrte und
darauf gehalten wurde, wobei der Fermenter mit ca. 80% seines Maximums
gerührt
wurde. Nach ca. 13–14
h wurde diese „fed-batch"-Nährlösung durch
eine zweite Nährlösung mit
lediglich Glycerin (715 g/l) und Ammoniumsulfat (143 g/l) ersetzt.
Die Caseinhydrolysat-Zufütterung
wurde dabei durchgehend bei 1,5 g/l/h gehalten. Nach ungefähr 16 Stunden,
als eine mikroskopische Untersuchung der Kultur das Vorhandensein großer Einschlußkörperchen
(inclusion bodies) in einer Mehrzahl der Zellen zeigte, wurden die
Bakterien in einer Sorval-RC3B-Zentrifuge (7000 g, 30 min, 4°C) geerntet
und eingefroren bei minus 80°C
gelagert.
-
f) Reinigung
-
Gefrorene Zellpaste (500 g) wurde
bei 4°C
in 50 mM Tris-HCl, 25 mM EDTA, pH 8,0 (5 Liter) unter Verwendung
eines Silverson-Homogenisators, Modell AXR, resuspendiert. Die Suspension
wurde durch dreimaliges Passieren durch einen Manton-Gaulin-Homogenisator
bei 6000 psi lysiert und 30 Minuten in einer Sorvall-RC3C-Zentrifuge mit einem
H6000A-Rotor bei 5000 × g
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und die Pelletfraktion vor der weiteren Reinigung
bei –20°C gelagert.
Die Pelletfraktion (60–100
g) wurde aufgetaut und in 1% w/v Desoxycholinsäure (Natriumsalz) in 5 mM EDTA,
5 mM Dithiothreitol, 50 mM Tris-HCl, pH 9,0 (1200 ml) mit 1 mg/ml
Natriumazid unter Verwendung eines Polytron-Homogenisators mit einer
PTA-20-Sonde bei Geschwindigkeitsstufe 5 resuspendiert. Die Suspension
wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur gemischt und dann 30 Minuten
in einer Sorvall-RC5C-Zentrifuge mit einem GSA-Rotor bei 6500 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet noch zweimal in der gleichen Weise
behandelt. Danach wurde das Pellet zweimal in Wasser (1 Liter) resuspendiert
und 20 Minuten bei 15000 × g
zentrifugiert. Das die gewaschenen Einschlußkörperchen enthaltende letzte
Pellet wurde in 2% (w/v) N-Lauroylsarcosin, Natriumsalz, (Sarkosyl)
in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0 (150 ml) mit 1 mg/ml Natriumazid solubilisiert.
Nach Zugabe von 20 μM
Kupfersulfat wurde das Gemisch 16 Stunden bei 20°C gerührt und anschließend 30
Minuten in einer Sorvall-RC5C-Zentrifuge mit einem SS34-Rotor bei
30000 × g
zentrifugiert. Der das Derivat enthaltende Überstand wurde bei –20°C in 50-ml-Aliquots
vor der weiteren Reinigung aufbewahrt.
-
Das solubilisierte Derivat (20 ml)
wurde aufgetaut und zur Entfernung jeglichen partikulären Materials durch
ein 5-μm-Filter
geleitet. Das Filtrat wurde auf eine Säule (5 × 90 cm) aus mit 0,3% w/v N-Lauroylsarcosin (Natriumsalz)
in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, mit 1 mg/ml Natriumazid bei 4°C equilibriertem
Ultrogel AcA54 aufgetragen. Die Säule wurde mit dem gleichen
Puffer bei einer Fließgeschwindigkeit
von 2,5 ml/Minute eluiert, wobei Fraktionen von jeweils 10 ml gesammelt
wurden. Die das Proteinderivat enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt
(ungefähr
100 ml) und bei 4°C
gelagert.
-
Die vereinigten Derivatfraktionen
von mehreren Säulen
wurden zusammengegeben (300–500
ml) und gegen 10 mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid pH 7,4
(3–5 Liter)
mit 1 mg/ml Natriumazid unter Verwendung einer mit einer S1Y10-Membran
(Ausschlußgrenze
10 kDa) ausgestatteten CH2A-1S-Spiral-Cartridge-Diafiltrationsvorrichtung
von Amicon dialysiert. Das Retentat wurde 30 Minuten in einer Sovall-RC5C-Zentrifuge
mit einem SS34-Rotor bei 30000 × g
zentrifugiert und der Überstand
in einem Spectrapor-Dialyseschlauch mit einer Ausschlußgrenze
von 6–8
kDa 40 Stunden gegen eine dreimal gewechselte Lösung (8 Liter/300 ml Überstand)
von 20 mM Natriumacetat, 100 mM Natriumchlorid, pH 5,4 mit 1 mg/ml
Natriumazid, dialysiert. Der dabei gebildete Niederschlag wurde
durch 30minütige
Zentrifugation bei 30000 × g
abgetrennt und der Überstand
24 Stunden gegen Wasser mit 1 mg/ml Natriumazid und anschließend 72
Stunden gegen sechsmal gewechseltes Wasser dialysiert. Das letzte
Retentat wurde durch 30minütige
Zentrifugation bei 30000 × g
geklärt
und entweder eingefroren bei –20°C (Proteinkonzentration
etwa 1 mg/ml oder nach Gefriertrocknen bei 4°C gelagert.
-
Die Konzentration an N-Lauroylsarcosin
(Natriumsalz) war nach der Diafiltration auf einen Wert unterhalb
0,001% w/v gesunken und lag unterhalb der Nachweisgrenze (etwa 0,0001%)
des nach der Dialyse gegen Wasser verwendeten rpHPLC-Verfahrens.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF
-
Dies wurde wie in Referenzbeispiel
7 beschrieben hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4,1 Mol kovalent
gebundenes Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische
biologische Aktivität
von [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF, (1,4 × 109 U/mg)
ging nach der Modifikation nur auf 2,4 × 108 U/mg
(17%) zurück.
Das Produkt war vollkommen stabil und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bei bis zu 10 mg/ml (an Protein) in PBS über 14 Tage bei 37°C. Diese
Ergebnisse zeigen eine auffallende Ähnlichkeit mit den in Referenzbeispiel
7 gefundenen Ergebnissen und deuten auf die Stetigkeit der mit einer
gegebenen Anordnung von Aminosäuren
erzielten Ergebnisse hin.
-
Referenzbeispiel 4
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene
Vorgehensweise wurde mit Ausnahme des folgenden wiederholt:
-
Gefrorene Zellpaste (500 g) wurde
bei 4°C
in 50 mM Tris-HCl, 25 mM EDTA pH 8,0 (5 Liter) unter Verwendung
eines Polytron-PT6000-Homogenisators resuspendiert. Die Suspension
wurde lysiert, indem sie dreimal bei 6000 psi durch einen Manton-Gaulin-Homogenisator
geführt
wurde, und dann 30 Minuten bei 4°C und
5000 × g
in einer mit einem H6000A-Rotor ausgestatteten Sorvall- RC3C-Zentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen und die Pelletfraktion vor der weiteren Reinigung
bei –20°C gelagert.
-
Die Pelletfraktion (200–250 g)
wurde aufgetaut und in 1% w/v Deoxycholinsäure (Natriumsalz) in 5 mM EDTA,
5 mM Dithiothreitol, 50 mM Tris-HCl pH 9,0 mit 1 mg/ml Natriumazid
(3 Liter) unter Verwendung eines mit einer PTA20-Sonde ausgestatteten
Polytron-PT10-35-Homogenisators resuspendiert. Die Suspension wurde
30 Minuten bei 20°C
gemischt und dann 30 Minuten bei 5000 × g in einer Sorvall-RC3C-Zentrifuge
mit einem H6000A-Rotor zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen und
das Pellet noch zweimal in der gleichen Weise behandelt. Das Pellet
wurde danach zweimal in Wasser (3 Liter) resuspendiert und 30 Minuten
bei 5000 × g
zentrifugiert. Das die gewaschenen Einschlußkörperchen enthaltende letzte
Pellet wurde in 2% w/v N-Lauroylsarcosin,
Natriumsalz, (Sarkosyl) in 50 mM Tris-HCl pH 8,0 (300 ml) mit 1 mg/ml Natriumazid
solubilisiert. Nach Zugabe von 20 μM Kupfersulfat wurde das Gemisch
unter Rühren
bei 20°C
16 Stunden inkubiert und danach in einer Sorvall-RC5C-Zentrifuge
mit einem SS34-Rotor bei 30000 × g
zentrifugiert. Der das Derivat enthaltende Überstand wurde unmittelbar
danach weiter gereinigt oder bei –20°C gelagert, bis er benötigt wurde.
-
Das solubilisierte Derivat wurde
in 2% w/v Sarkosyl in 50 mM Tris-HCl pH 8,0 mit 1 mg/ml Natriumazid auf
15 mg/ml Gesamtprotein (abgeschätzt
mittels E280) eingestellt und zur Entfernung
eventuell vorhandenen partikulären
Materials durch ein 5-μM-Filter
gegeben. Das Filtrat wurde in Aliquots von 80 ml auf eine Säule (10 × 90 cm)
aus mit 0,3% w/v Sarkosyl (Natriumsalz) in 50 mM Tris-HCl pH 8,0
mit 1 mg/ml Natriumazid bei 4°C
equilibriertem Sephacryl S200 HR aufgetragen. Die Säule wurde
mit dem gleichen Puffer bei einer Fließgeschwindigkeit von 10 ml/Minute
eluiert, wobei Fraktionen von jeweils 40 ml gesammelt wurden. Die
das Proteinderivat enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt und
bei 4°C
gelagert.
-
Die vereinigten Derivatfraktionen
aus mehreren Säulenläufen wurden
zusammengegeben (etwa 1000 ml) und gegen 10 Liter 10 mM Natriumphosphat,
150 mM Natriumchlorid pH 7,4 mit 1 mg/ml Natriumazid unter Verwendung
einer mit einer SIY10-Membrankartusche (Ausschlußgrenze 10 kDa) ausgestatteten CH2A-IS-Diafiltrationsvorrichtung
von Amicon dialysiert. Das Retentat wurde, falls notwendig, 30 Minuten
bei 15000 × g
in einer Sorvall-RC5C-Zentrifuge mit einem GSA-Rotor zentrifugiert
und das geklärte
Retentat 24 Stunden in einem Spectrapor-Dialyseschlauch mit einer
Ausschlußgrenze
von 6–8
kDa gegen drei Wechsel (jeweils 8 Liter/300 ml Retentat) von 20
mM Natriumacetat, 100 mM Natriumchlorid, pH 5,4, bei 4°C dialysiert. Der
dabei gebildete Niederschlag wurde durch 30minütige Zentrifugation bei 15000 × g abgetrennt
und der Überstand
48 Stunden gegen viermal gewechseltes Wasser (jeweils 8 Liter/300
ml Überstand)
dialysiert. Das letzte Retentat wurde durch 30minütige Zentrifugation
bei 15000 × g
geklärt
und auf 0, 1 M Natriumborat pH 8, 0 gebracht. Das gereinigte Derivat
wurde entweder unmittelbar mit Methylpolyethylenglykol modifiziert
oder bei –20°C gelagert,
bis es benötigt
wurde.
-
Referenzbeispiel 5
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF
-
Die in Teil A des Referenzbeispiels
3 beschriebene Vorgehensweise wurde mit Ausnahme des folgenden wiederholt:
-
Der Duplex I wurde mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und 2 Stunden bei 37°C in 1 × H-Puffer (BCL; 30 μl) mit MstII
(10 Einheiten) verdaut.
-
Nach der Fällung mit Ethanol wurde das
143 by große
EcoRI-MstII-Fragment auf einem 10%igen Polyacrylamidgel mit 7 M
Harnstoff gereinigt, durch Elektroelution aus einem Gelstückchen isoliert,
wonach die DNA-Stränge
einem Annealing unterzogen wurden, wie in Referenzbeispiel 1 beschrieben.
-
Das oben beschriebene synthetische
EcoRI-MstII-Fragment wurde in den im Referenzbeispiel 1 beschriebenen
Plasmidvektor pAG88 kloniert. Zur Herstellung des Vektors wurde
pAG88 (10 μg)
mit MstII (20 Einheiten; BCL) in 1 × H-Puffer (BCL; 100 μl) 2 Stunden
bei 37°C
verdaut. Die DNA wurde mit Ethanol aus 0,3 M Natriumacetat bei –20°C gefällt und
danach mit EcoRI (20 Einheiten; BCL) in 1 × H-Puffer (BCL; 100 μl) 2 Stunden
bei 37°C
verdaut. Nach der Ethanolfällung
wurde das große
EcoRI-MstII-Fragment auf einem 1%igen Agarosegel und unter Verwendung
von Geneclean (Handelsname) wie vom Hersteller (Bio 101, USA) beschrieben
gereinigt. Die Ligation des 143 by großen Genfragments in das große EcoRI-MstII-Fragment
erfolgte wie im Referenzbeispiel 1 (b) beschrieben. Das synthetische
Fragment enthaltende Kolonien wurden durch Screening mit einer vom
Oligonukleotid (SEQ ID No 24) hergestellten radioaktiven Sonde bestätigt, und
die korrekte Sequenz wurde mittels DNA-Sequenzierung wie im Referenzbeispiel
1 beschrieben bestätigt.
Das das Gen für
[Met–1,
Ser17,27]-G-CSF enthaltende Plasmid wurde
mit pICI1107 bezeichnet. Das Gen wurde in den Expressionsvektor
pICI0020 kloniert und die Reinigung wie im Referenzbeispiel 3 beschrieben
durchgeführt.
-
Referenzbeispiel 6
-
Herstellung von Genen
für Derivate
des menschlichen G-CSF
mittels stellengerichteter Mutagenese
-
Es wurde das Phosphorothioatverfahren
von Eckstein und Mitarbeitern verwendet:
Taylor, J. W. et al.
Nucleic Acids Research (1985) Vol pp 8749–8764
Taylor, J. W. et
al. Nucleic Acids Research (1985) Vol pp 8765–8785
Nakamaye, K. et
al. Nucleic Acids Research (1986) Vol pp 9679–9698
Sayers, J. R. et
al. Nucleic Acids Research (1988) Vol pp 791–802
-
Das Verfahren läßt sich unter Verwendung eines
von Amersham International vertriebenen Kits durchführen. Das
Verfahren ist im folgenden in groben Zügen dargestellt, wobei es hinsichtlich
der Verwendung von mehr als einem mutagenen Oligonukleotid und der
Inkubationstemperatur für
Oligonukleotide mit einer Länge von
mehr als 30 Basen Änderungen
gegenüber
dem ursprünglichen
Verfahren enthält.
-
1.
Annealing der Oligonukleotidmutante an einzelsträngige DNA-Matrize:
-
(Bei gleichzeitiger Verwendung von
zwei mutagenen Oligonukleotiden wurden jeweils 2,5 μl (1,6 pmol/l μl) phosphoryliertes
Oligonukleotid zu 5 μl
Einzelstrang-DNA-Matrize
(1 μg/μl) in 3,5 μl Puffer
1 und 3,5 μl
Wasser gegeben. Bei Verwendung von drei mutagenen Oligonukleotiden
wurden jeweils 2,5 μl
(1,6 pmol/μl)
phosphorylisiertes Oligonukleotid zu 5 μl Einzelstrang-DNA (1 μg/μl in 3,5 μl Puffer
1 und 1 μl
Wasser) gegeben. Die obigen Komponenten wurden in einem verdeckelten
Röhrchen
3 Minuten in ein 70°C
warmes Wasserbad, wenn das Oligonukleotid eine Länge von < 30 Basen aufwies, bzw. 3 Minuten in
einem kochenden Wasserbad, falls das Oligonukleotid eine Länge von > 30 Basen aufwies,
gegeben. Das Röhrchen
wurde danach 30 Minuten in ein 37°C
warmes Wasserbad gestellt.
-
2. Synthese und Ligation
des mutierten DNA-Strangs:
-
Zum Annealing-Ansatz gab man
-
-
Die obigen Komponenten wurden in
ein 16°C
warmes Wasserbad gegeben und über
Nacht stehen gelassen.
-
3. Entfernung der (nichtmutierten)
Einzelstrang-DNA unter Verwendung von Einweg-Zentrifugationsfiltereinheiten
-
Die folgenden Komponenten wurden
zu dem Ansatz aus Schritt 2 gegeben:
-
-
Die 250-μl-Probe wurde in die obere Hälfte der
Filtereinheit gegeben und 10 Minuten bei Raumtemperatur in einer
SORVALL-RT6000B-Tischzentrifuge mit einem SORVALL-H1000B-Auschwingrotor
bei 1500 rpm zentrifugiert. Dabei passiert die Probe zwei Nitrozellulosemembranen,
die die Einzelstrang-DNA binden, wobei die Doppelstrang-DNA durch
das Filter hindurch in das Sammelröhrchen unterhalb läuft.
-
100 μl 500 mM NaCl wurden zugegeben
und danach nochmals 10 Minuten zentrifugiert, um eventuell noch
vorhandene RF-DNA auszuwaschen.
-
Die folgenden Komponenten wurden
zu dem Filtrat gegeben:
-
-
Das Gemisch wurde 20 Minuten in ein
Bad aus Trockeneis und Ethanol gestellt und danach 15 Minuten in
einer Eppendorf-Zentrifuge zentrifugiert. Danach wurde das Pellet
in 10 μl
Puffer 2 resuspendiert.
-
4. „Nicking" des nichtmutierten Strangs mit Nci
I.
-
Zu dem Reaktionsgemisch aus Schritt
3 wurden 65 μl
Puffer 3 sowie 8 Einheiten Nci I (1 μl) gegeben. Das Gemisch wurde
90 Minuten in ein 37°C
warmes Wasserbad gestellt.
-
5. Verdauung
des nichtmutierten Strangs mit Exonuclease III
-
Zu dem Reaktionsansatz aus Schritt
4 gab man
-
-
Das Gemisch wurde in ein 37°C warmes
Wasserbad gestellt und 30 Minuten bei 37°C inkubiert, wobei 50 Einheiten
Exonuclease III ungefähr
3000 Basen in 30 Minuten verdauen. Das Gemisch wurde danach zur Inaktivierung der
Enzyme 15 Minuten in 70°C
heißes
Wasserbad gestellt.
-
6. Repolymerisierung und
Ligation der „gapped"-DNA.
-
Zu dem Reaktionsansatz aus Schritt
5 gab man
-
-
Das Gemisch wurde 3 Stunden in ein
16°C warmes
Bad gestellt.
-
7. Transformation kompetenter
E. coli-TG1-Wirtszellen mit der DNA:
-
300 μl frisch hergestellter kompetenter
E. coli-TG1-Zellen
(hergestellt nach dem Verfahren von Mandel und Higa) wurden mit
20 μl des
Reaktionsansatzes aus Schritt 6 transformiert (Doppelansatz).
-
Die Transformanten wurden auf einen
Rasen aus TG1-Zellen
aus Log-Phase in TY-Top-Agar auf TY-Platten ausplaziert und über Nacht
bei 37°C
inkubiert.
-
Der E. coli-Stamm TG1 kann leicht
beispielsweise von E. coli Genetic Stock Centre, Yale University, USA
und von Amersham International plc, Amersham Place, Little Chalfont,
Amersham, Buckinghamshire, England HP7 9NA als Teil ihres „in vitro
mutagenesis system, Oligonukleotide directed" Kits bezogen werden (Produkt-Nr. RPN 1523).
-
Referenzbeispiel 7
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A. Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
Die im Referenzbeispiel 6 beschriebene
Vorgehensweise wurde unter Verwendung der mutagenen Matrize M13mp18
mit dem in Referenzbeispiel 3 bzw. 5 beschriebenen Gen für [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF wiederholt. Die verwendeten
mutagenen Oligonukleotide sind mit SEQ 1D No 28 und SEQ ID No 29
bezeichnet und werden im folgenden definiert.
-
Das Triplet ACG in SEQ 1D No 28 dient
zur Umwandlung von Gln in Position 11 in Arg, und das erste bzw.
letzte AGA-Triplet im SEQ ID No 29 dient jeweils zur Umwandlung
von Pro in Positionen 65 bzw. 60 zu Ser. Die Mutagenese wurde wie
im Referenzbeispiel 6 unter Verwendung von SEQ ID No 29 in einer
Einzelprimermutagenese durchgeführt.
Dabei wurde ein einzelner Plaque erhalten, der die Pro 60 Ser- bzw.
Pro 65 Ser-Austausche enthält.
Aus diesem Plaque wurde wie in Referenzbeispiel 6 beschrieben Einzelstrang-DNA hergestellt.
Diese DNA wurde als mutagene Matrize in einer Einzelprimer-Mutagenese
unter Verwendung von SEQ ID No 28 als mutagenen Primer verwendet.
Dabei ergaben sich > 100
Plaques, von denen 3 einem Screening mittels DNA-Sequenzierung wie
zuvor beschrieben unterzogen wurden. Bei allen 3 war der gesamte
Satz an Austauschen vorhanden. Auf einem der Plaques wurde doppelsträngige RF-DNA
hergestellt, indem der Vorschrift für die Präparation einzelsträngiger DNA
im Großmaßstab (Schritt
d im Referenzbeispiel 3) bis Schritt B5 gefolgt wurde. Die RF-DNA
wurde aus dem Bakterienpellet nach der Vorschrift für die alkalische Lyse
von Birnboim und Doly (Nucleic Acids Research (1979) 7, 1513–1523) extrahiert
und durch Caesiumchlorid-Dichtegradientenzentrifugation
gereinigt, wie in „Molecular
Cloning – a
Laboratory Manual" von
Sambrook, Fritsch und Maniatis (Gold Spring Harbor Publication)
beschrieben. Die gereinigte RF-DNA wurde mit EcoRI und SalI in Puffer
H wie zuvor beschrieben verdaut und das den trp-Promotor, die Ribosombindungsstelle,
das Translationsstartcodon und das Gen für [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF enthaltende, 619 by lange Fragment
aus einem 0,7%igen Agarosegel unter Verwendung von Geneclean (TM)
isoliert. Das Fragment wurde mit T4-DNA-Ligase (BRL) sowie Ligasepuffer
im wesentlichen wie zuvor beschrieben in einen mit EcoRI/SalI verdauten pICI0020-Vektor ligiert, wobei
ein 2 : 1 molarer Überschuß an Insert
gegenüber
Vektor verwendet wurde. Der Ligationsansatz wurde zur Transformation
des E. coli-Stamms
HB101 verwendet. Die Selektion von Transformanten erfolgte durch
Wachstum auf L-Agar-Platten
mit 50 μg/ml
Ampicillin. Die Kolonien wurden einem Screening auf das Vorhandensein
der inserierten DNA mittels Restriktionsanalyse von nach dem Verfahren von
Birnboim und Doly, wie es im „Molecular
Cloning – a
Laboratory Manual" Sambrook,
Fritsch und Maniatis (Cold Spring Harbor Publication) beschrieben
ist, präparierten
Plasmid-DNA unterzogen. Die Plasmid-DNA aus einer die erwartete,
619 by lange EcoRI-SalI-Insertion
enthaltenden Kolonie wurde zur Transformation des E. coli-Stamms
MSD522 verwendet und mit pICI1239 bezeichnet. Die Reinigung wurde
wie im Referenzbeispiel 3 beschrieben durchgeführt.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Eine Lösung aus [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(418 mg) in Wasser (400 ml) wurde durch Zugabe von 0,8 M Natriumborat,
pH 8,8, auf pH 8,0 gebracht und mittels Ultrafiltration auf einer
YM10-Membran (MG-Ausschlußgrenze:
10 kDa) von Amicon auf 50 ml (8 mg/ml) eingeengt. Zu dieser Lösung gab
man ein gleiches Volumen 0,8 M Natriumborat, pH 8,8 und anschließend in
Wasser (100 ml) gelöstes
Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat,
MG ca. 5000, Sigma Chemical Co. Ltd. (11,3 g, 100 Äquivalente,
20 Äquivalente
pro Aminogruppe auf [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF). Man ließ die Reaktion
bei Raumtemperatur unter leichtem Schütteln 3 Stunden ablaufen und
stoppte sie dann durch Zugabe von Ethanolamin-Hydrochlorid, pH 8,0
(10 Äquivalente
pro Mol aktiviertes Methyl-Polyethylenglykol).
Das Reaktionsgemisch wurde auf einer YM30-Membran (MG-Ausschlußgrenze
30 kDa) von Amicon bei 4°C
auf ein Retentatendvolumen von 50 ml eingeengt. Das Retentat wurde
mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat pH 8,0 (200 ml) verdünnt und
nochmals wie zuvor auf 50 ml durch Ultrafiltration eingeengt. Dieser
Vorgang wurde viermal wiederholt und das Produkt schließlich auf
25 ml eingeengt. Die konzentrierte Produktlösung wurde auf einer mit 10
mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid, pH 7,4 mit 1 mg/ml Natriumazid
(PBS-Azid) equilibriertem Ultrogel AcA54-Säule (5 × 90 cm) chromatographiert.
Die modifizierten proteinenthaltenden Fraktionen wurden durch Verfolgen
des Proteins bei 280 nm und von Polyethylenglykol mittels Iod/Kaliumiodid-Titration
(C. R. Acad. Sci. Paris 274 1617, 1972) identifiziert, vereinigt
und ausgiebig gegen Wasser dialysiert. Das Endprodukt wurde mittels
Ultrafiltration auf einer YM30-Membran von Amicon auf mehr als 11,5
mg/ml konzentriert, durch ein 0,22-Mikron-Filter unter sterilen
Bedingungen filtriert und für
weitere Untersuchungen bei 4°C
gelagert.
-
Proteinabschätzungen über Aminosäureanalyse nach saurer Hydrolyse
zeigten eine Rückgewinnung von
insgesamt 51% [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF im modifizierten
Endprodukt. Durch PAGE-SDS des Reaktionsgemischs konnte gezeigt
werden, daß kein
nicht umgesetzter [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65] hu-G-CSF mehr vorhanden
war, wobei das gesamte Produkt als verschmierte Bande bei hohem
MG lief. Die Titration der Filtrate und Retentate mit Iod/Kaliumiodid
zeigte, daß durch
die wiederholte Ultrafiltration bei pH 8,0 auf einer YM30-Membran
praktisch alle nichtproteingebundenen Methylpolyethylenglykolderivate
abgetrennt worden waren. Dies wurde durch Größenausschlußchromatographie auf einer
anschließend
mit Ethanolamin-gequenchtem aktiviertem Methylpolyethylenglykol
als Nullwert kalibrierten Ultrogel AcA54-Säule bestätigt. Iod/Kaliumiodid-Titration
des an Methylpolyethylenglykol kovalent gebundenen [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
zeigte zusammen mit den Proteinabschätzungen über Aminosäureanalyse nach saurer Hydrolyse
etwa 3,9 Mole Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein an. Die spezifische
biologische Aktivität
des [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF,
(1,2 × 109 U/mg), sank auf 2,2 × 108 U/mg
(19%) nach Modifikation mit dem Methylpolyethylenglykol. Das Produkt
war vollkommen stabil und zeigte keine Änderung der spezifischen Aktivität in Lösung bis
zu 10 mg/ml (auf Protein bezogen) in PBS über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 8
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]-G-CSF
-
A. Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]G-CSF
-
- a) Die im Referenzbeispiel 7 beschriebene Vorgehensweise
wurde unter Verwendung der mutagenen Matrize M13mp18, die das Gen
für [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF, beschrieben in Referenzbeispiel
3 bzw. 5, enthielt, wiederholt. Die verwendeten mutagenen Oligonukleotide
sind mit SEQ ID No 33 und SEQ ID No 34 bezeichnet und werden im
folgenden definiert.
-
Das Triplet TTC in SEQ ID No 33 dient
zur Umwandlung von Leu in Position 15 zu Glu. In SEQ ID No 34 dient
das erste TTT-Triplet zur Umwandlung von Ala in Position 30 zu Lys,
wobei die Triplets AGC zur Umwandlung von Gly in Position 28 bzw.
26 zu Ala dienen.
-
Das mutagenese Verfahren wurde im
wesentlichen wie in Referenzbeispiel 6 beschrieben als Doppelprimer-Experiment
durchgeführt,
wobei die Expressionskassette in das Expressionsplasmid unter Erhalt
von pICI 1266 überführt wurde.
-
b) Reinigung
-
Gefrorene Zellpaste wurde lysiert
und die Pellet-Rohfraktion wie in Referenzbeispiel 3 abgetrennt.
Die dieses Protein enthaltenden Einschlußkörperchen im Pellet wurden mit
dem Desoxycholinsäure-(Natriumsalz)-Puffer,
beschrieben in Referenzbeispiel 3, solubilisiert. Für das vorliegende
Protein wurde die folgende modifizierte Vorschrift verwendet.
-
Die Pellet-Rohfraktion (60–100 g)
wurde aufgetaut und in 25 mM EDTA, 50 mM Tris-HCl, pH 8,0 (1200 ml)
unter Verwendung eines Polytron-Homogenisators
mit einer PTA-20-Sonde und Geschwindigkeitsstufe 5 resuspendiert.
Die Suspension wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur gemischt und
dann 30 Minuten in einer Sorvall RC5C-Zentrifuge mit einem GSA-Rotor
bei 6500 x g zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet noch zweimal in derselben Weise behandelt.
Das Pellet wurde danach zweimal in Wasser (1 Liter) resuspendiert
und wie im Referenzbeispiel 3 zentrifugiert. Danach erfolgte der
Reinigungsvorgang wie in Referenzbeispiel 3 beschrieben.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie im Referenzbeispiel
7 beschrieben hergestellt, wobei wiederum 100 Moläquivalente Reagenz
verwendet wurden, obwohl dieses Derivat in Position 30 einen zusätzlichen
Lysinrest enthält.
Das Endprodukt enthielt etwa 4,7 Mole kovalent gebundenes Methylpolyethylenglykol
pro Mol Protein. Dieses erhöhte
Einbauniveau stimmt mit dem Vorhandensein einer zusätzlichen
potentiellen Modifikationsstelle überein und äußert sich in einer leichten
Erhöhung
des MG in der PAGE-SDS. Die spezifische biologische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 1,2 × 109 U/mg, sank auf 4,4 × 107 U/mg
(3%) beim modifizierten Produkt. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) in PBS über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 9
-
Die Vorgehensweise aus Referenzbeispielen
1, 3 und 5 wurde wiederholt, wobei anstelle des E. coli-Stamms MSD
522 im Fermentationsschritt (siehe z. B. Referenzbeispiel 3 (e))
E. coli TG1 verwendet wurde.
-
Referenzbeispiel 10
-
Alternatives Extraktionsverfahren
für menschlichen
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
Das Verfahren aus Referenzbeispiel
7 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß das Extraktionsverfahren
folgendermaßen
durchgeführt
wurde:
-
Gefrorene Zellpaste (640 g) wurde
bei 4°C
in 50 mM Tris-HCl, 5 mM EDTA, 5 mM Dithiothreitol, 2 M Harnstoff,
pH 8,0 mit 1 mg/ml Natriumazid (5 Liter) unter Verwendung eines
Polytron-Homogenisators mit einer PTA-20-Sonde und Geschwindigkeitsstufe 7/8
resuspendiert. Die Suspension wurde lysiert, indem sie dreimal bei
6000 psi durch einen Manton-Gaulin-Homogenisator Lab 60/60 geleitet
und mit einem weiteren Liter Puffer durchgespült wurde. Die Kühlung erfolgte
mittels eines Conair-Kühlers
mit einfachem Durchgang bei –20°C. Das Lysat
wurde 30 Minuten bei 5000 × g
in einer Sorvall RC3C-Zentrifuge mit einem H6000A-Rotor zentrifugiert.
-
Der Überstand wurde verworfen und
das Pellet (etwa 450 g) im gleichen Puffer (10 Liter) resuspendiert.
Die Suspension wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur gemischt und
30 Minuten in zwei Sorvall RC3C-Zentrifugen mit H6000A-Rotoren bei
5000 UpM zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen und das Pellet noch zweimal in der gleichen Weise
behandelt. Das Pellet wurde danach zweimal im Wasser (10 Liter) resuspendiert
und 30 Minuten bei 5000 UpM zentrifugiert. Die letzten Pellets,
die die gewaschenen Einschlußkörperchen
enthielten, wurden in 2% w/v N-Lauroylsarcosin, Natriumsalz, in
50 mM Tris-HCl, pH 8,0 (1 Liter) mit 1 mg/ml Natriumazid unter Verwendung
eines Polytron-Homogenisators
auf Geschwindigkeitsstufe 7 resuspendiert. Danach wurden 20 mM Kupfer-II-sulfat
in Wasser (1,5 ml) zugegeben und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt,
bevor 30 Minuten in einer Sorvall RC5C-Zentrifuge mit einem GSA-Rotor bei
10000 UpM zentrifugiert wurde.
-
Der das Derivat enthaltende Überstand
wurde durch ein 5-μm-Filter
zur Entfernung eventuell vorhandener partikulärer Substanz filtriert, sechsfach
mit 50 mM Tris-HCl, pH 8,0 mit 1 mg/ml Natriumazid bei 4°C verdünnt und
unter maximalem Druck in einer mit einer S10Y10-Kartusche (Ausschlußgrenze:
10 kDa) ausgestatteten DC20-Ultrafiltrationsvorrichtung von Amicon
gegen 10 mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid pH 7,4 (90 Liter)
mit 1 mg/ml Natriumazid ultrafiltriert. Dabei bildete sich gegen
Ende der Ultrafiltration ein Niederschlag.
-
Das Retentat (2,1 mg/ml Gesamtprotein,
1,7 mg/ml Produkt) wurde in 4-Liter-Polypropylenbehältern mit
Schraubverschluß gesammelt
und über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Der dabei gebildete Niederschlag wurde durch 45 minütige Zentrifugation
bei 5000 UpM in einer Sorvall-RC3C abgetrennt und der Überstand
bei 4°C gelagert.
-
Die Überprüfung mittels SDS-PAGE und rpHPLC
zeigte, daß während der
abschließenden
Hitzebehandlung E. coli-Proteinverunreinigungen,
Produktoligomere sowie Abbauprodukte selektiv gefällt wurden, wobei
ungefähr
85% des gewünschten
Produkts in Lösung
verblieben. Die hoch angereicherte geklärte, hitzebehandelte Produktlösung war
biologisch voll aktiv und über
2 Wochen bei 37°C
und 20 mg/ml stabil, ohne Anzeichen eines proteolytischen Abbaus
und mit weniger als 20% Präzipitation.
Damit wurde ein ausgezeichnetes Zwischenprodukt für die weitere
chromatographische Reinigung bereitgestellt.
-
Referenzbeispiel 11
-
Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF unter Verwendung
eines Produktionsvektors mit trp-Promotor
-
- a) Das Plasmid pICI1239 (beschrieben in Referenzbeispiel
7) wurde mit EcoRI und SalI in Puffer H wie zuvor beschrieben verdaut.
Das kleine, den trp-Promotor, die Ribosombindungsstelle sowie das
Gen für [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltende EcoRI-SalI-Fragment
wurde aus einem 0,7%igen Agarosegel unter Verwendung von Geneclean
(TM) isoliert. Aus pICI 0080 (siehe Referenzbeispiel 6) wurde durch Verdauung
mit EcoRI und XhoI in Puffer H ein Vektorfragment hergestellt und
das große
EcoRI-XhoI-Fragment aus einem 0,7%igen Agarosegel unter Verwendung
von Geneclean (TM) isoliert. Das kleine EcoRI-SalI-Fragment wurde
in das EcoRI-XhoI-Vektorfragment ligiert, wobei ein 2 : 1 molarer Überschuß an Insert
zu Vektor, wie zuvor beschrieben, verwendet wurde, und der Ligationsansatz
dann zur Transformation des E. coli-Stamms MSD 522 eingesetzt. Die
Transformanten wurden auf das Wachstum auf L-Agarplatten mit Tetracyclin (15 μg/ml) selektioniert.
Drei Kolonien wurden ausgewählt
und in M9-Minimalmedium (75 ml) mit Supplementen und Tetracyclin
(15 μg/ml)
20 Stunden auf einem Reziprokschüttler
bei 37°C
angezogen. Die Anhäufung
von Protein wurde mittels Scanning mit Coomassie Blue angefärbten SDS-PAGE-Gelen
ganze Zelllysate gemessen. Alle drei Klone exprimierten [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
. Plasmid DNA aus einer der Kolonien wurde mit pICI1327 bezeichnet
und die Sequenz des Promotors und Gens durch Didesoxy-Standardsequenzierverfahren
wie zuvor beschrieben bestätigt.
-
b) Fermentation
-
pICI 1327 wurde in dem E. coli-Stamm
MSD 522 transformiert, und die erhaltenen Rekombinanten wurden gereinigt
und in Form von Glycerin-Stammkulturen
bei –80°C gehalten.
-
Der Stammkultur wurde ein Aliquot
entnommen und auf Tetracyclin-Agarplatten zur Trennung von Einzelkolonien
nach Wachstum über
Nacht bei 37°C
ausgestrichen. Eine gewünschte
Einzelkolonie wurde entnommen und in 10 ml Tetracyclin-Brühe resuspendiert,
und unmittelbar danach wurden 3 jeweils 75 ml Tetracyclin-Brühe enthaltende
250-ml-Erlenmeyerkolben mit jeweils 100 μl angeimpft. Nach 16 h Wachstum
bei 37°C
auf einem Reziprokschüttler
wurden die Inhalte der Kolben vereinigt und zur Animpfung eines
Fermenters mit 20 L Wachstumsmedium verwendet.
-
-
Die Fermentationen erfolgten danach
bei einer Temperatur von 37°C
und einem durch automatische Zugabe einer 6 M Natriumhydroxidlösung kontrollierten
pH-Wert von 6,7. Der eingestellte Wert für die gelöste Sauerstoffspannung (dissolved
oxygen tension, dOT) lag bei 50% Luftsättigung und wurde zunächst über die automatische
Einstellung der Rührergeschwindigkeit
des Fermenters kontrolliert. Die anfangs 20 L/Min., entsprechend
einem Volumen pro Volumen pro Minute (VVM), betragende Luftzufuhr
in den Fermenter wurde auf 50 L/Min. (2,5 VVM) erhöht, sobald
die Fermenter-Rührergeschwindigkeit
80–90%
ihres Maximums erreicht hatte. Da die Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeit
(oxygen transfer rate (OTR) der Fermenter nicht in der Lage war,
mit der Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit (oxygen uptake rate, OUR)
der Bakterien bei einer Zelldichte oberhalb der einer OD550 von 50 unter den beschriebenen Bedingungen
entsprechenden Zelldichte Schritt zu halten, wurde bei Zelldichten
oberhalb dieses Werts die dOT im Fermenter bei 50% Luftsättigung gehalten,
indem die Sauerstoffaufnahmegeschwindigkeit der Bakterien beschränkt wurde.
Dies wurde dadurch erreicht, daß das
Medium so formuliert wurde, daß es
bei einer OD550 von 50 zu einem Kohlenstoff-limitierten Medium
wurde, und danach die limitierende Grundstoffquelle zusammen mit
Ammoniumsulfat und Hefeextrakt mit einer Geschwindigkeit, durch
die die bakterielle Wachstumsgeschwindigkeit beschränkt wurde,
zugefüttert wurde.
-
Die Fermentationen wurden über 18 h
durchgeführt,
wobei während
dieser Zeit Proben zur Messung der optischen Dichte (OD550),
des Zelltrockengewichts und der Anhäufung von menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF in den Zellen
entnommen wurden. Die Anhäufung
von menschlichem [Met–1, Ar11, Ser17,27,60,65]-G-CSF wurde durch Scanning von
mit Coomassie blue angefärbten
SDS-PAGE-Gelen ganzer Zelllysate
der Bakterienproben gemessen, wie es im Fachgebiet allgemein bekannt
ist.
-
Sobald die OD550 einen
Wert von 35 erreicht hatte (8,5 h), wurde eine Lösung aus Casein-Hydrolysat (100
g/l Oxzoid L41) mit einer Geschwindigkeit von 0,75 g/l/h in die
Fermenter gepumpt.
-
Sobald die OD550 einen
Wert von ungefähr
50 erreicht hatte, war die zugeführte
Kohlenstoffquelle im Fermentationsansatz erschöpft, was zu einem raschen Anstieg
der dOT von 50% Luftsättigung
führte.
An diesem Punkt wurde eine Nährlösung mit
Glycerin (470 g/l), Hefeextrakt (118 g/l) und Ammoniumsulfat (118
g/l) in die Fermenter mit einer Geschwindigkeit, durch die die dOT
auf einen Wert von 50% Luftsättigung
zurückgeführt und
dann darauf gehalten wurde, wobei der Fermenterrührer bei ca. 70–80% seines
Maximums arbeitete, gepumpt. Die Zufütterung von Casein-Hydrolysat wurde
während
der gesamten Zeit bei 0,75 g/l/h gehalten. Sobald nach ungefähr 18 Stunden
die mikroskopische Untersuchung der Kultur zeigte, daß in einer
Mehrzahl der Zellen große
Einschlußkörperchen
vorlagen, wurden die Bakterien in einer Sorval-RC3B-Zentrifuge (7000
g, 30 Min., 4°C)
geerntet und bei –80°C eingefroren
gelagert.
-
c) Reinigung
-
Die Reinigung wurde wie in Referenzbeispiel
3 (f) durchgeführt.
-
Referenzbeispiel 12
-
Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF mit einem den
T7A3-Promotor enthaltenden Produktionsvektor
-
- a) Ein einen T7A3-Promoter, eine trp-Leader-Ribosombindungsstellensequenz
sowie ein Gen für
[Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF enthaltendes EcoRI-SalI-Fragment wurde in
M13 mp18 subkloniert, wie in Teil d) des Referenzbeispiels 3 beschrieben.
Die Sequenz des EcoRI-SalI-Fragments ist in SEQ ID No 47 und 3 aufgeführt, wobei
SEQ ID No 47 aus der EcoRI-Restriktionsstelle (Nukleotide 1–6), der
A3-Promotorsequenz des bakteriophagen T7 (Nukleotid 7–52), der
trp-Leader-Ribosombindungsstellensequenz
(Nukleotide 53–78)
sowie dem Translationsstartcodon (Nukleotide 79– 81) besteht. In 3 ist die in der SalI-Restriktionsstelle
endende Nukleotidsequenz von menschlichem [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF aufgeführt. Dabei ist ersichtlich,
daß das
3'-terminale ATG-Codon der SEQ ID
No 47 unmittelbar vor dem ACT-Codon,
das für Threonin
(Aminosäure
1) in 3 codiert, liegt.
Die 5'-Nukleotidsequenz
AATTCAGT fehlt somit im EcoRI-SalI-Fragment. Das EcoRI- SalI-Fragment läßt sich
auch durch Ausschneiden aus pICI1295 (siehe Referenzbeispiel 31)
herstellen. Eine stellengerichtete Mutagenese wurde an Einzelstrang-DNA,
wie in Referenzbeispiel 6 beschrieben, durchgeführt, indem zur Umwandlung des
Codons für
Gln in Position 11 zu Arg das Oligonukleotid SEQ ID No 28 verwendet
wurde. Doppelsträngige
RF-DNA wurde aus einem Plaque mit dem Gln11 → Arg11-Austausch wie im Referenzbeispiel 7 beschrieben
präpariert,
mit der Ausnahme, daß die Inkubation
im Schritt B3 3 Stunden statt 5 Stunden dauerte, und mit EcoRI (wie
zuvor beschrieben) und SnaBI (wie in Referenzbeispiel 13 beschrieben)
verdaut. Das erhaltene, 144 by lange, den T7A3-Promotor, die trp-Leader-Ribosombindungsstellensequenz
und das Genfragment mit dem Arg11-Codon
enthaltende EcoRI-SnaBI-Fragment wurde isoliert und mit einem mit
EcoRI/SnaBI geschnittenen Vektor aus pICI1327 (der die Codons für Ser60 und Ser65 enthält und in
Referenzbeispiel 11 beschrieben ist) ligiert. Der Ligationsansatz
wurde zur Transformation des E. coli-Stamms MSD522 verwendet, und
Transformanten wurden auf Wachstum auf L-Agarplatten mit Tetracyclin
(15 μg/mg)
selektioniert. Die Plasmid-DNA aus einer Kolonie mit der erwarteten
T7A3-Promotor- sowie der [Met–1, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF-Gensequenz
wurde durch Sequenzieren der DNA aus dem isolierten Plasmid identifiziert
und mit pICI1386 bezeichnet.
Die Fermentation wurde nach zwei
unten angegebenen alternativen Verfahren (b) und (c) durchgeführt. Dabei
wurde das Verfahren (b) bei 37°C
durchgeführt,
wobei nach 16 Stunden Fermentation, wie beschrieben, eine mikrobielle
Biomasse von 35 g/l vorlag und die geschätzte Anhäufung von menschlichem [Met–1, Ser17,27,60,65]-G-CSF 7 g/l Fermentationsbrühe betrug.
Das Verfahren (c) wurde bei 30°C
durchgeführt,
wobei die Fermentation aufgrund der niedrigeren Fermentationstemperatur entsprechend
langsamer erfolgte. Im Hinblick auf Verfahren (c) betrug die mikrobielle
Biomasse nach 35 Stunden 55 g/l und die geschätzte Anhäufung des menschlichen [Met–1,
Ser17,27,60,65]-G-CSF 15 g/l Fermentationsbrühe.
- b) Der vom E. coli Genetic Stock Centre erhaltene E. coli-Stamm
CGSC6300 (Genotyp F–, λ–,
lac+) wurde mit dem Plasmid pICI1386 transformiert. Der erhaltene
Stamm CGSC6300 (pICI1386) wurde gereinigt und in Form von Glycerin-Stammkulturen
bei –80°C aufbewahrt.
Der Stammkultur wurde ein Aliquot entnommen und auf L-Tetracyclin-Agarplatten zur Trennung
von Einzelkolonien nach Wachstum über Nacht (16 h) bei 37°C ausgestrichen.
Eine Einzelkolonie von CGSC6300 (pICI1386) wurde aufgenommen und
in 10 ml L-Tetracyclinbrühe
resuspendiert, und unmittelbar danach wurden 20 jeweils 75 ml L-Tetracyclin-Brühe enthaltende
250-ml-Erlenmeyerkolben
mit jeweils 100 μl
angeimpft. Nach 16 h Wachstum bei 37°C auf einem Reziprokschüttler. wurden
die Inhalte der Kolben vereinigt und zur Animpfung eines Fermenters
mit 20 Litern modifiziertem LCM50-Wachstumsmedium eingesetzt. Die
Zusammensetzung des Wachstumsmediums ist in Tabelle 1 dargestellt.
-
-
-
Die Fermentation erfolgte danach
bei einer Temperatur von 37°C
und einem durch automatische Zugabe einer 6 M Natriumhydroxidlösung kontrollierten
pH-Wert von 6,7. Der eingestellte Wert für die gelöste Sauerstoffspannung (dissolved
oxygen tension, dOT) lag bei 50% Luftsättigung und wurde zunächst über die automatische
Einstellung der Rührergeschwindigkeit
des Fermenters kontrolliert. Die Luftzufuhr in dem Fermenter betrug
zu Anfang 20 L/Min., entsprechend 1,0 Volumen Volumen pro Minute
(VVM), und wurde manuell auf 45 L/Min. erhöht, sobald die Rührergeschwindigkeit
des Fermenters ihr Maximum erreicht hatte (1000 UpM). Die Fermentation
wurde über
16 h durchgeführt,
wobei während
dieser Zeit Proben zur Messung der optischen Dichte der Kultur (OD550), der Biomassenkonzentration, der Gesamtkonzentration
von mikrobiellem Protein und der Anhäufung von menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
in den Bakterienzellen entnommen wurden. Die Anhäufung wurde mittels Scanning
von mit Coomassie Blue angefärbten
SDS-PAGE-Gelen ganzer
Zelllysate der Bakterienproben gemessen, wie es im Fachgebiet allgemein
bekannt ist. Die Gesamtmenge an mikrobiellem Protein wurde nach
dem Verfahren von Lowry abgeschätzt.
4,5 h nach Einimpfen wurde eine Hefeextraktlösung (225 g/L) mit 1,7 g/L/h
in den Fermenter gepumpt.
-
Sobald die zugeführte Kohlenstoffquelle (Glycerin)
im Wachstumsmedium erschöpft
war, stieg die dOT von 50% Luftsättigung
rasch an. An diesem Punkt wurde eine Nährlösung mit Glycerin (714 g/l)
und Ammoniumsulfat (143 g/L) zugepumpt. Da die bakterielle Sauerstoff-Sulfat-Geschwindigkeit (Oxygen
Sulphate Rate, OUR) die miximale Sauerstoffübertragungsgeschwindigkeit
des Fermenters (Oxygen Transfer Rate, OTR) unmittelbar vor Erschöpfung der
Kohlenstoffquelle im Wachstumsmediumansatz erreichte, wurde die
Nährlösung in
den Fermenter mit einer Geschwindigkeit gepumpt, durch die die bakterielle
OUR auf ungefähr
80–90%
der maximalen OTR der Fermenter beschränkt wurde. Die Fütterungsgeschwindigkeit
wurde manuell so eingestellt, daß die dOT unter den beschriebenen
Bedingungen auf einen Wert von 50% Luftsättigung zurückgeführt und dann darauf gehalten
wurde.
- c) Der in (b) beschriebene Fermentationsprozeß wurde
wiederholt, jedoch für
35 Stunden bei einer Temperatur von 30°C. Mit Ausnahme der Fermentationstemperatur
von 30°C
waren die Medium- und
Fermentationsbedingungen zu den in (b) beschriebenen identisch.
- d) Die Reinigung wurde wie in Referenzbeispiel 3 (f) durchgeführt.
-
Referenzbeispiel 13
-
A. Herstellung von [Met–1,
Ser17]hu-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 5 beschriebene
Vorgehensweise für
die Herstellung von [Met–1, Ser17,27]-hu-G-CSF
wurde mit den folgenden Ausnahmen wiederholt:
- 1)
Der Duplex für
die Phosphorylierung wurde aus den Oligonukleotidsequenzen SEQ ID
Nr. 24, 25, 3 und 4 hergestellt, wobei die Sequenzen SEQ ID Nr.
3 bzw. 4 die in den Referenzbeispielen 3, 4 und 5 eingesetzten SEQ
ID Nr. 26 bzw. 27 ersetzen.
- 2) Der Duplex, auf dem in (1) Bezug genommen wird, wurde mit
T4-Polynucleotidkinase phosphoryliert, jedoch mit SnaBI (10 Einheiten)
in 1 × M-Puffer
(BC; 30 μl)
2 Stunden bei 37°C
verdaut.
- 3) Nach Reinigung mit Ethanol wurde im Gegensatz zum 143 by
großen
EcoRI-MstII-Fragment das 72 by große EcoRI-SnaBI-Fragment gereinigt.
- 4) Das synthetische EcoRI-SnaBI-Fragment wurde in den Plasmidvektor
pAG88, wie in Referenzbeispiel 1 beschrieben, kloniert, wobei pAG88
zur Herstellung des Vektors mit SnaBI (20 Einheiten; BCL) in 1 × M-Puffer
(BCL: 100 μl)
statt mit MstII in 1 × H-Puffer
2 Stunden bei 37°C
verdaut wurde.
- 5) Nach der Fällung
mit Ethanol wurde statt des großen
EcoRI-MstII-Fragments das große
EcoRI-SnaBI-Fragment
auf einem 1%igen Agarosegel gereinigt.
- 6) Das das Gen für
[Met–1,
Ser17]hu-G-CSF enthaltende Plasmid wurde
mit pICI1105 bezeichnet.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Ser17hu-G-CSF
-
Eine Lösung aus [Met–1,
Ser17]hu-G-CSF (300 mg, 6,25 mg/ml) in Wasser
wurde mit 1,1 M Natriumborat pH 8,9 auf 75 ml verdünnt, so
daß eine
Proteinlösung
(4 mg/ml) in 0,4 M Borat, pH 8,7 erhalten wurde. Zu dieser Lösung wurde
unter Rühren
eine Wasserlösung
(75 ml) von Methylpolyethylenglykol-p-nitrophenylcarbonat, MG ca.
5000, (Sigma Chemical Co Ltd) (100 Äquivalente pro Mol Protein,
20 Äquivalente
pro Aminogruppe) zugetropft. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
3 Stunden gerührt
und durch Zutropfen von Ethanolamin-Hydrochlorid pH 8 (10 Äquivalente
pro Mol aktiviertem Methylpolyethylenglykol) abgestoppt. Das Reaktionsgemisch
wurde mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat pH 8 auf 350 ml verdünnt und
nacheinander in einer mit einer YM30-Membran (MG Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestatteten Amicon-Rührzelle
und mit diesem Lösungsmittel
verdünnt,
bis keine gelbe Farbe mehr vorhanden war. Das letzte Konzentrat
(25 ml) wurde auf einer mit PBS-Azid equilibrierten und eluierten
Ultrogel-AcA54-Säule
(5 × 90
cm) chromatographiert. Das modifizierte Protein enthaltende Fraktionen
wurden durch Verfolgen des Proteins bei 280 nm und von Methylpolyethylenglykol
mittels Iod/Kaliumiodid-Titration identifiziert, vereinigt und ausgiebig
gegen Wasser dialysiert. Dieses Produkt wurde auf einer Amicon-YM30-Membran
(MG-Ausschlußgrenze
30 kDa) auf 5 mg/ml konzentriert, unter sterilen Bedingungen durch
ein 0,22 μ-Filter
filtriert und für
weitere Untersuchungen bei 4°C gelagert.
-
Mit einer SDS-PAGE des modifizierten
Endprodukts wurde gezeigt, daß kein
nichtumgesetzter [Met–1, Ser17]hu-G-CSF
mehr vorhanden war, wobei das gesamte Produkt als hochmolekulare
verschmierte Bande lief. Die Titration der Retentate und Filtrate
mit Iod/Kaliumiodid zeigte, daß durch
die wiederholte Ultrafiltration auf einer YM30-Membran bei pH 8,0
praktisch das gesamte nichtproteingebundene Methylpolyethylenglykol abgetrennt
worden war. Das Endprodukt enthielt etwa 3,5 Mole kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 0,8 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
0,8 × 108 U/mg (10%). Das Produkt war vollkommen
stabil und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 14
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A. Herstellung von [Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Als mutagene Matrize wurde das Gen
für [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
enthaltendes M13mp18 wie im Teil (d) des Referenzbeispiels 3 beschrieben
hergestellt, wobei pICI1080 durch das Plasmid pICI1239 ersetzt wurde.
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene Vorgehensweise wurde wiederholt,
wobei die obige Matrize mit dem mit SEQ ID No 38 bezeichneten mutagenen
Oligonukleotid verwendet wurde. Diese dient zur Umwandlung des Codons
für Lys
in Position 23 zu Arg. Doppelsträngige
RF-DNA wurde aus einem Phagen, der den gewünschten Austausch enthielt,
präpariert
und die Expressionskassette wie im Referenzbeispiel 15 (siehe unten)
unter Erhalt von pICI1388 isoliert und kloniert.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich Erhalt
der Titelverbindung erfolgte wie in den Referenzbeispielen 3 und
4 beschrieben.
-
B. Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Eine Lösung aus [Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
(300 mg) in 0,1 M Natriumborat, pH 8,0 wurde mittels Ultrafiltration
auf einer Amicon-YM10-Membran (MG- Ausschlußgrenze 10 kDa) auf 37,5 ml
eingeengt. Zu dieser Lösung
gab man ein gleiches Volumen 0,8 M Natriumborat pH 8,8 und anschließend in
Wasser (75 ml) gelöstes
Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat (MG ca. 5000) (Sigma
Chemical Company Ltd) (100 Äquivalente
pro Mol [Met–1,
Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF). Man ließ die Reaktion
unter leichtem Rühren 3
Stunden bei 20°C
ablaufen und stoppte durch Zugabe von 1 M Ethanolamin-Hydrochlorid
pH 8,0 (15 ml, 10 Äquivalente
pro Mol aktiviertes Methylpolyethylenglykol) ab. Das Reaktionsgemisch
wurde mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat pH 8,0 auf 500 ml verdünnt und
gegen 10 Liter des gleichen Puffers unter Verwendung eines mit einer
S1Y30 Membran (MG-Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestatteten CH2A-IS Spiral Cartridge System von Amicon
diafiltriert, bis kein gelbes p-Nitrophenol mehr im Retentat sichtbar
war. Das Retentat wurde auf 300 ml eingeengt und in eine mit einer
YM30-Membran (Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestatteten Rührzelle
8400 von Amicon gegeben. Das Retentat wurde auf 50 ml eingeengt
und mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat, pH 8,0 wieder auf 300 ml
verdünnt.
Dieser Vorgang wurde viermal wiederholt und das Produkt schließlich auf
etwa 25 ml eingeengt. Die konzentrierte Produktlösung wurde auf einer mit 10
mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid pH 7,1 mit 1 mg/ml Natriumazid
(PBS-Azid) equilibrierten Ultrogel-AcA54-Säule (5 × 90 cm) chromatographiert.
Das modifizierte Protein enthaltende Fraktionen wurden durch Verfolgen
des Proteins bei 280 nm und von Methylpolyethylenglykol mittels
Iod/Kaliumiodid-Titration
(CR Acad Sci Paris 274, 1617, 1972) identifiziert, vereinigt und
ausgiebig gegen Wasser dialysiert. Das Endprodukt wurde mittels
Ultrafiltration auf einer Amicon-Y30-Membran auf mehr als 11,5 mg/ml
aufkonzentriert, durch ein 0,22 μm-Filter sterilfiltriert
und für
weitere Untersuchungen bei 4°C
gelagert.
-
Eine SDS-PAGE des modifizierten Endprodukts
zeigte an, daß kein
nichtumgesetzter [Met–1, Arg11,23, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF mehr vorhanden war,
wobei das gesamte Produkt in Form einer verschmierten Bande mit
hohem MG lief. Die Titration der Filtrate und Retentate mit Iod/Kaliumiodid
zeigte, daß durch
die wiederholte Diafiltration auf einer YM30-Membran bei pH 8,0
praktisch das gesamte nichtproteingebundene Methylpolyethylenglykol
abgetrennt worden war. Das Endprodukt enthielt etwa 3,5 Mole kovalent
gebundenes Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische
Aktivität
des nichtmodifizierten Derivats, 2,5 × 109 U/mg, sank
beim modifizierten Produkt auf 3,5 x 108 U/mg
(14%). Das Produkt war vollkommen stabil und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 15
-
Herstellung von mit Methyl-Polyethylen-Glykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ala26,28, Ser17,27, Arg30]-G-CSF
-
A) Herstellung von [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Arg30]hu-G-CSF
-
Als mutagene Matrize wurde das Gen
für [Met–1,
Glu15, Ser17,27,
Ala26,28, Lys30]hu-G-CSF
enthaltendes M13mp18 wie im Teil (d) des Referenzbeispiels 3 beschrieben
hergestellt, wobei pICI1080 durch das Plasmid pICI1266 ersetzt wurde.
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene Vorgehensweise wurde wiederholt,
wobei die obige Matrize mit dem mit SEQ ID No 37 bezeichneten mutagenen
Oligonukleotid verwendet wurde. Dieses dient zur Umwandlung des
Codons für
Lys in Position 30 zu Arg. Doppelsträngige RF DNA wurde aus einem den
gewünschten
Austausch enthaltenden Phagen präpariert.
Eine EcoRI-SalI-Expressionskassette
wurde isoliert und in pICI0080, wie im Referenzbeispiel 11 beschrieben,
kloniert, so daß pICI1343
erhalten wurde.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich des
Erhalts der Titelverbindung erfolgte wie in Referenzbeispiel 7 beschrieben,
und die Reinigung erfolgte wie in Referenzbeispiel 8 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Glu15, Ala26,28,
Ser17,27, Arg30]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 0,9 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
0,6 × 108 U/mg (7%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 16
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]hu-G-CSF
-
A) Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Ser17,27,115,116, Glu111]-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei als mutagene Matrize das
Gen für
[Met–1,
Ser17,27]-G-CSF, beschrieben im Referenzbeispiel
3 bzw. 5, enthaltendes M13mp18 verwendet wurde. Als mutagenes Oligonukleotid
wurde das mit SEQ ID No 30 bezeichnete (wie unten definiert) verwendet.
-
Das Triplet GCT dient zur Umwandlung
von Thr in Position 116 zu Ser, das Triplet AGA dient zur Umwandlung
von Thr in Position 115 zu Ser und das Triplet TTC dient zur Umwandlung
von Ala in Position 111 zu Glu. Das mutagene Verfahren entsprach
im wesentlichen dem für
Referenzbeispiel 7 beschriebenen, wobei die Expressionskassette
unter Erhalt von pICI 1243 in das Expressionsplasmid übertragen
wurde. Die Fermentation und Reinigung erfolgte wie in Referenzbeispiel
3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem [Met–1, Ser17,27,115,116]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 0,7 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
0,8 × 108 U/mg (11%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 17
-
Herstellung von Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem [Met–1, Arg11,165,
Ser17,27, Lys58]hu-G-CSF
-
A) Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,
Lys58, Arg165]-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei als mutagene Matrize das
Gen für
[Met–1,
Ser17,27]-G-CSF, beschrieben in Referenzbeispiel
3 und 5, enthaltendes M13mp18 verwendet wurde. Als mutagene Oligonukleotide
wurden die mit SEQ ID No 28, SEQ ID No 31 und SEQ ID No 32 bezeichneten
(wie unten definiert) verwendet.
-
Das Triplet TTT in SEQ ID No 31 dient
zur Umwandlung von Trp in Position 58 zu Lys, und das zweite GCG-Triplet in SEQ ID
No 32 dient zur Umwandlung von Tyr in Position 165 zu Arg.
-
Das mutagenese Verfahren wurde zunächst als
Doppelprimer-Experiment durchgeführt,
wobei SEQ ID No 31 und SEQ ID No 32 als mutagene Oligonukleotide
verwendet wurden, wie für
Referenzbeispiel 6 beschrieben. Dadurch wurden zwei Plaques erhalten,
die beide den SEQ ID No 32-Austausch (Tyr 165 Arg), jedoch nicht
den SEQ ID No 31-Austausch aufwiesen. Aus einem dieser Plaques wurde
wie in Referenzbeispiel 3 beschrieben Einzelstrang-DNA präpariert.
Diese DNA wurde als mutagene Matrize in einer Doppelprimer-Mutagenese unter
Verwendung von SEQ ID No 28 und SEQ ID No 31 des mutagenen Primers
eingesetzt. Dadurch wurden 2 Plaques erhalten, von denen bei einem
der vollständige
Satz an Austauschen eingebaut war, und die Expressionskassette wurde
unter Erhalt von pICI1246 in das Expressionsplasmid überführt. Die Fermentation
und Reinigung erfolgte wie in Referenzbeispiel 3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11,165, Ser17,27,
Lys58]hu-G-CSP
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4,5 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 0,8 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
0,1 x 109 U/mg (13%) ab. Das Produkt war
vollkommen stabil und zeigte keine Änderung der spezifischen Aktivität in Lösung bis
zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 18
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ser17,27, Ala44,51,55, Lys49,58]-G-CSF
-
A) Herstellung von menschlichem
[Met–1,
Ser17,27, Ala44,51,55,
Lys49,58]-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 7 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei als mutagene Matrize das
in Referenzbeispiel 3 bzw. 5 beschriebene Gen für [Met–1,
Ser17,27]-G-CSF enthaltendes M13mp18 verwendet
wurde. Als mutagene Oligonukleotide wurden die mit SEQ ID No 35
und SEQ ID No 36 (wie unten definiert) verwendet. In SEQ ID No 35
dienen die Triplets AGC zur Umwandlung von Gly zu Ala in Position
51 bzw. Pro zu Ala in Position 44, und das Triplet TTT dient zur
Umwandlung von Leu zu Lys in Position 49. In SEQ ID No 36 dient
das Triplet TTT zur Umwandlung von Trp zu Lys in Position 58 und
das zweite AGC-Triplet zur Umwandlung von Gly zu Aln in Position
55.
-
Die Mutagenese wurde als Doppelprimer-Experiment
wie in Referenzbeispiel 6 beschrieben durchgeführt, wodurch 16 Plaques erhalten
wurden. 8 Plaques wurden einem Screening mittels DNA-Sequenzierung, wie
in Referenzbeispiel 7 beschrieben, unterzogen. Alle Plaques wiesen
die SEQ ID No 36-Austausche (Gly55Ala, Trp58Lys) auf, doch hatte
keiner von ihnen die SEQ ID No 35-Austausche. Aus einem dieser Plaques
wurde wie in Referenzbeispiel 3 (d) beschrieben Einzelstrang-DNA
präpariert
und als mutagene Matrize in einer Einzelprimer-Mutagenese mit SEQ
ID No 35 als mutagenem Primer eingesetzt. Dies ergab 50 Plaques,
von denen 3 einem Screening mittels DNA-Sequenzierung unterzogen
wurden, wobei 2 den kompletten Satz an Austauschen aufwiesen. Die
Expressionskassette wurde unter Erhalt von pICI1297 in das Expressionsplasmid übertragen.
Die Fermentation und Reinigung erfolgte wie in den Referenzbeispielen
3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Ser17,27, Ala44,51,55,
Lys49,58]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 3,5 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 0,75 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
0,32 × 109 U/mg (47%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 19
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A) Herstellung von [Met–1,
Arg17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 14 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei das Oligonukleotid mit der
Bezeichnung SEQ ID No 38 durch SEQ ID No 42 (diese dient zur Umwandlung
des Codons für
Lys in Position 16 zu Arg) unter Erhalt von pICI1387 ersetzt wurde.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich des
Erhalts von [Met–1, Arg11,16,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF sowie die Reinigung dieser Verbindung erfolgten
wie in den Referenzbeispielen 3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11,16, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Dieses Protein fiel bei ausgiebiger
Dialyse gegen Wasser im letzten Schritt des in Referenzbeispiel
4 beschriebenen Reinigungsverfahrens aus. Der Niederschlag wurde
in 0,1 M Natriumborat pH 8,0 wieder aufgelöst und mit Methylpolyethylenglykol
5000 wie in Referenzbeispiel 14 modifiziert. Das Endprodukt enthielt etwa
3,5 Mole kovalent gebundenes Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein.
Die spezifische Aktivität
des nichtmodifizierten Derivats, 2,3 × 109 U/mg,
sank beim modifizierten Produkt auf 3,6 x 108 U/mg
(16%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 20
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A) Herstellung von [Met–1,
Arg11, Arg11,34,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 14 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei das mit SEQ ID No 38 bezeichnete
Oligonukleotid durch die SEQ ID No 39 (diese dient zur Umwandlung
des Codons für
Lys in Position 34 zu Arg) unter Erhalt von pICI1389 ersetzt wurde.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich Erhalts
der Titelverbindung und die Reinigung der Titelverbindung erfolgten
wie in Referenzbeispielen 3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11,34, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 1,4 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
2,0 × 108 U/mg (14%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 21
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A) Herstellung von [Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 14 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei das mit SEQ ID No 38 bezeichnete
Oligonukleotid durch die SEQ ID No 40 (diese dient zur Umwandlung
des Codons für
Lys in Position 40 zu Arg) unter Erhalt von pICI1390 ersetzt wurde.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich Erhalts
der Titelverbindung und die Reinigung der Titelverbindung erfolgten
wie in Referenzbeispielen 3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Arg11,40, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezifische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 1,3 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
3,0 × 108 U/mg (23%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 22
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]-G-CSF
-
A) Herstellung von [Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5,11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Die in Referenzbeispiel 14 beschriebene
Vorgehensweise wurde wiederholt, wobei das Oligonukleotid SEQ ID
No 38 durch SEQ ID No 41 ersetzt wurde (dies dient zur Umwandlung
der Codons für
Thr, Leu, Gly und Pro in den Positionen 1, 3, 4 und 5 zu Ala, Thr,
Tyr bzw. Arg unter Erhalt von pICI1391). Das Polypeptid dieses Beispiels
verdeutlicht, daß die
vorliegende Erfindung auf ein Polypeptid, das bekanntermaßen G-CSF-Aktivität besitzt,
angewandt werden kann, um die Lösungsstabilität des Polypeptids
zu verbessern. Bei dem bekannten Polypeptid handelt es sich um [Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5, Ser17]hu-G-CSF, das in der europäischen Patentveröffentlichung
Nr. 272,703 von Kyowa Hakko Kogyo Co Ltd. beschrieben ist.
-
Das weitere Vorgehen bezüglich Erhalts
der Titelverbindung sowie die Reinigung der Titelverbindung erfolgten
wie in den Referenzbeispielen 3 und 4 beschrieben.
-
B) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 5000 modifiziertem [Met–1,
Ala1, Thr3, Tyr4, Arg5, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Dieser wurde wie in Referenzbeispiel
14 hergestellt. Das Endprodukt enthielt etwa 4 Mol kovalent gebundenes
Methylpolyethylenglykol pro Mol Protein. Die spezi fische Aktivität des nichtmodifizierten
Derivats, 1,5 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
2,0 × 108 U/mg (14%) ab. Das Produkt war vollkommen stabil
und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 23
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
2000 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65-G-CSF
-
a) Herstellung von Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat,
MG ca. 2000
-
Zu einer Lösung aus p-Nitrophenylchlorformiat
(2,32 g, 11,5 mMol) in Acetonitril (250 ml) wurde bei 0–5° unter Rühren Methylpolyethylenglykol,
mittleres MG 2000 (Sigma Chemical Co Ltd) (20 g, 10 mMol) gegeben
und anschließend
Triethylamin (1,11 g, 1,53 ml, 11 mMol) zugetropft. Man ließ das Gemisch
auf Raumtemperatur erwärmen
und rührte
24 Std. bei 20°C.
Das ausgefallene Triethylammonium-Hydrochlorid wurde durch Filtration
abgetrennt (0,46 g von 1,375 g der Theorie) und das Filtrat nach
Verdünnung
mit 11 Diethylether (wasserfrei) 24 Std. bei 0–5°C gelagert. Ein weißer Niederschlag
wurde durch Filtration gesammelt und nochmals gefällt, indem
er in einem minimalen Volumen an Ethanol bei 35– 40°C gelöst und die Lösung dann auf
0°C abgekühlt wurde.
Das Produkt wurde nochmals aus Acetonitril/Diethylether (1 : 5 v/v)
unter Erhalt des Endprodukts ausgefällt, das mit Ether gewaschen
und unter Erhalt von 15,5 g eines weißen Feststoffs im Vakuum getrocknet
wurde. Die Mikroanalyse ergab C, 53,5, H, 9,1, N 0,4, Cl 0, was
die Abwesenheit von Chlorformiat im Produkt zeigte.
-
b) Herstellung von mit
Methylpolyethylenglykol 2000 modifiziertem [Met–1,
Ar11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
-
Eine Lösung aus [Met–1,
Arg11, Ser17,22,60,65]hu-G-CSF
(1,5 g) in PBS-Azid (300 ml, 5 mg/ml) wurde gegen 0,4 M Natriumborat
pH 8,8 (7 × 71)
auf ein Endvolumen von 375 ml (4 mg/ml) dialysiert. Zu dieser Lösung wurde
unter Rühren
eine Wasserlösung
(375 ml) von Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat, MG ca. 2000 (10,0
g, 60 Äquivalente,
12 Äquivalente
pro Aminogruppe auf [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF) zugetropft. Man
ließ die
Reaktion unter leichtem Rühren
bei Raumtemperatur 3 Std. ablaufen und stoppte sie dann durch Zutropfen
von Ethanolamin-Hydrochlorid, pH 8,0 (10 Äquivalente pro Mol aktiviertes
Methylpolyethylenglykol) ab. Das Reaktionsgemisch wurde auf einer
YM10-Membran in einer Amicon-Rührzelle
(MG-Ausschlußgrenze
10 kDa) bei 4°C
auf ein Retentatendvolumen von 50 ml eingeengt. Das Retentat wurde
mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat pH 8,0 (450 ml) verdünnt und
nochmals auf 50 ml wie zuvor konzentriert. Dieser Vorgang wurde
siebenmal wiederholt. Das letzte Konzentrat wurde in eine zweite,
mit einer YM30-Membran (MG-Ausschlußgrenze
30 kDa) ausgestatteten Amicon-Rührzelle überführt, auf
500 ml verdünnt
und nochmals auf 50 ml eingeengt. Dieser Vorgang wurde zweimal wiederholt
und das Produkt auf ein Endvolumen von 50 ml eingeengt. Die konzentrierte
Produktlösung
wurde zu zwei gleichen Teilen auf einer mit PBS-Azid equilibrierten
Ultrogel AcA54-Säule (5 × 90 cm)
chromatographiert. Das modifizierte Protein enthaltende Fraktionen wurden
durch Verfolgen des Proteins bei 280 nm und von Methylpolyethylenglykol
mittels Iod/Kaliumiodid-Titration
(C R Acad Sci Paris 274, 1617, 1972) identifiziert, vereinigt und
ausgiebig gegen Wasser dialysiert. Die letzte Wasserlösung wurde
in einer mit einer YM30-Membran ausgestatteten Amicon-Rührzelle
auf ein Volumen von 50 ml eingeengt. Das Konzentrat wurde mit Wasser
auf ein Volumen von 500 ml verdünnt,
nochmals eingeengt und dieser Vorgang noch fünfmal wiederholt. Das letzte
Konzentrat wurde durch ein 0,22-Mikron-Filter sterilfiltriert und für weitere
Untersuchungen bei 4°C
gelagert.
-
Proteinschätzungen mittels Aminosäureanalyse
nach saurer Hydrolyse deuteten auf eine Wiedergewinnung von insgesamt
47% [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
im modifizierten Endprodukt hin. Mittels einer PAGE-SDS des Reaktionsgemischs
nach 3 Std. sowie der letzten Wasserlösung des Produkts wurde angedeutet,
daß kein
nicht umgesetztes Protein mehr vorhanden war, wobei das gesamte
Produkt in Form einer verschmierten Bande mit hohem MG lief. Die
Titration der Filtrate und Retentate mit Iod/Kaliumiodid zeigte, daß durch
die wiederholte Ultrafiltration auf einer YM30-Membran im wesentlichen
alle nichtproteingebundenen Methylpolyethylenglykolderivate abgetrennt
worden waren. Dies wurde durch chromatographische Analyse mittels
HPLC auf rpC4 (Dynamax 300A 12u) bestätigt, wobei mit einem Gradienten
von 40 bis 90% Acetonitril – 0,1%
TFA in Wasser – 0,1%
TFA eluiert und die UV-Absorption bei 280 mm, die einen einzigen
Spitzenwert ergab, verfolgt wurde. Die Fraktionen wurden gefriergetrocknet,
in Wasser rekonstruiert und bezüglich Protein
bei 280 nm und bezüglich
Methylpolyethylenglykol mittels Titration mit Iod/Kaliumiodid verfolgt
und zeigten dabei jeweils einen an gleicher Stelle auftretenden
Spitzenwert. Eventuell noch vorhandenes nicht proteingebundenes
Methylpolyethylenglykol wäre
als deutlicher, früheluierender
Iod/Kaliumiodid-positiver Spitzenwert nachgewiesen worden.
-
Die Iod/Kaliumiodid-Titration des
kovalent an Methylpolyethylenglykol 2000 gebundenen [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
ergab unberechenbare Ergebnisse und ließ keine Abschätzung der
PEG : Protein-Verhältnisse
zu. Die spezifische biologische Aktivität des nichtmodifizierten modifizierten
Derivats, 1,2 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
1,5 × 108 U/mg (13%) ab. Das Produkt war vollkommen
stabil und zeigte keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in PBS-Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 24
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
750 modifiziertem menschlichem [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65-G-CSF
-
a) Herstellung von Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat,
MG ca. 750.
-
Zu einer Lösung aus p-Nitrophenylchlorformiat
(5, 1 g, 25, 3 mmol) in Acetonitril (50 ml) wurde bei 0–5°C unter Rühren Methylpolyethylenglykol,
mittleres MG 750 (Sigma Chemical Co Ltd) (20 g, 26,67 mmol) gegeben
und anschließend
Triethylamin (2,69 g, 3,71 ml, 26,63 mmol) über 30 Min. zugetropft. Man
ließ das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur erwärmen
und dann 8 Std. rühren.
Das ausgefallene Triethylammonium-Hydrochlorid wurde durch Filtration
aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt und das Filtrat mit Diethylether (wasserfrei)
(11) verdünnt,
vier Stunden auf 0°C
abgekühlt
und nochmals filtriert. Insgesamt wurden so 3,4 g Triethylammonium-Hydrochlorid
gesammelt. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck eingedampft
und in vacuo unter Erhalt von 23,5 g eines gelben wachsartigen Feststoffs
getrocknet.
-
Die Mikroanalyse ergab Cl 0% was
die Abwesenheit von Chorformiat im Produkt zeigte. Eine Lösung aus
[Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G- CSF (250 mg) in PBS-Azid
(50 ml) wurde gegen Wasser und danach gegen 0,4 M Natriumborat pH
8,8 dialysiert. Zur letzten Lösung
(50 ml) wurde bei Raumtemperatur eine Wasserlösung (50 ml) von Methylpolyethylenglykol-p-Nitrophenylcarbonat,
MG ca. 750 (100 Äquivalente,
20 Äquivalente
pro Aminogruppe auf [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF) unter Rühren zugetropft.
Das Reaktionsgemisch wurde 3 Std. bei Raumtemperatur gerührt und
dann durch Zutropfen von Ethanolamin-Hydrochlorid pH 8 (10 Äquivalente
pro Mol aktiviertes Methylpolyethylenglykol) abgestoppt.
-
Das Reaktionsgemisch wurde in eine
mit einer YM10-Membran (MG-Ausschlußgrenze 10 kDa) ausgestattete
Amicon-Rührzelle überführt und
konzentriert. Das Konzentrat (25 ml) wurde mit 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat
pH 8 auf 350 ml verdünnt
und auf ca. 25 ml eingeengt. Dieser Vorgang wurde fünfmal wiederholt.
Das letzte Konzentrat (27 ml) wurde auf einer mit PBS-Azid equilibrierten
und eluierten Ultrogel AcA54-Säule (5 × 90 cm)
chromatographiert. Fraktionen mit dem modifizierten Protein wurden
durch Verfolgen des Proteins bei 280 nm und von Methylpolyethylenglykol
mittels Iod/Kaliumiodid-Titration identifiziert, vereinigt und ausgiebig
gegen Wasser dialysiert. Das Endprodukt wurde in einer mit einer
YM10-Membran filtrierten Amicon-Rührzelle
konzentriert. Das letzte Konzentrat wurde durch ein 0,2-μ-Filter steril
filtriert und für
weitere Untersuchungen bei 4°C
gelagert.
-
Proteinschätzungen mittels Aminosäureanalyse
nach saurer Hydrolyse deuteten auf eine Wiedergewinnung von insgesamt
ungefähr
80% [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
im modifizierten Endprodukt hin. Die PAGE-SDS des Produkt ergab
eine scharfe Bande und zeigte an, daß kein nicht umgesetzter [Met–1,
Arg11, Ser17,27,60,65]hu-G-CSF
mehr vorhanden war.
-
Die Titration der Filtrate und Retentate
mit Iod/Kaliumiodid zeigte, daß durch
die wiederholte Ultrafiltration bei pH 8,0 auf einer YM10-Membran
im wesentlichen alle nichtproteingebundenen Methylpolyethylenglykolderivate
abgetrennt worden waren. Die Iod/Kaliumiodid-Titration des an Methylpolyethylenglykol
gebundenen [Met–1, Arg11,
Ser17,27,60,65]hu-G-CSF ergab sehr variable
Ergebnisse und ließ eine
Abschätzung
der PEG : Protein-Verhältnisse
nicht zu. Die spezifische biologische Aktivität des nichtmodifizierten Derivats,
1,2 × 109 U/mg, sank beim modifizierten Produkt auf
4 × 108 U/mg (33%) ab. Das Produkt war vollständig löslich und zeigte
keine Änderung
der spezifischen Aktivität
in PBS-Lösung
bis zu 10 mg/ml (bezogen auf Protein) über 14 Tage bei 37°C.
-
Referenzbeispiel 25
-
Charakterisierung
der G-CSF-Derivate vor Modifizierung mit Methylpolyethylenglykol
-
Eine Wasserlösung der Derivate der Referenzbeispiele
1, 3, 7, 8 sowie 13–24
(Proteinkonzentration etwa 1 mg/ml) wurden auf einer Amicon-YM10-Membran
bei 4°C
auf mindestens 11 mg/ml Protein konzentriert. Um jegliche Präzipitation
während
der Konzentration zu vermeiden, wurde die Ausgangslösung mit
pH 5,5 zunächst
durch Zugabe von Ammoniumhydroxid bis zu einer Endkonzentration
von etwa 0,25 mM auf pH 8,5 eingestellt. Nach der Konzentrierung
war der pH-Wert der Lösung
auf etwa 8,0 gesunken.
-
Die konzentrierte Proteinlösung wurde
auf 10 mg/ml Protein (abgeschätzt
nach einer einen A280-Wert von 1,0 ergebenden
Lösung
von 1 mg/ml) durch Zugabe von 20-fach konzentrierter phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
eingestellt. Die Lösung
von 10 mg/ml Derivat in 10 mM. Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid, pH
7,4 (PBS) stellte eine allgemeine Stammlösung dar, von der aus die Homogenität, Identität, biologische
Aktivität
und Lösungsstabilität des Proteins
ermittelt werden konnte.
-
Für
jedes Derivat wurde gezeigt, daß es
zu wenigstens 95% aus einer Komponente besteht, indem eine PAGE-SDS
unter reduzierenden und nichtreduzierenden Bedingungen gefahren
wurde sowie mittels Reverse-Phase-HPLC. Durch wiederholte Analyse
der Aminosäurezusammensetzung
nach saurer Hydrolyse in 6 NHCl bei 110°C wurden die Aminosäureverhältnisse
für jedes
Derivat sowie eine genaue Messung der Proteinkonzentration in der
Stammlösung
erhalten. Diese Proteinkonzentration wurde zusammen mit dem Mittelwert
der an mindestens 6 unterschiedlichen Tagen gewonnenen Bioassay-Titer
zur Bestimmung der spezifischen Aktivität des Derivats verwendet. Die
N-terminale Sequenzanalyse sowie die Analyse mittels Elektrospray-Massenspektrometrie
ausgewählter
Derivate ergaben die erwarteten Sequenzen und Molekulargewichte.
-
Stammlösungen von mit Methylpolyethylenglykol
modifizierten G-CSF-Derivaten (Referenzbeispiel 1, 3, 7, 8 sowie
13–24)
wurden auf ähnliche
Weise hergestellt, so daß dadurch
die in diesen Referenzbeispielen aufgestellten Daten bereitgestellt
wurden.
-
Referenzbeispiel 26
-
Lösungsstabilität von G-CSF
und seinen Derivaten
-
Ungefähre Verdünnungen der Stammlösung von
G-CSF, dessen Derivaten sowie derjenigen G-CSF-Derivate, die mit
Methylpolyethylenglykol modifiziert waren, in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (Phosphat
Buffered Saline, PBS) bei 4°C,
wie in Referenzbeispiel 25 beschrieben, wurden auf die Lösungsstabilität hin untersucht.
Dabei wurden Lösungen
von 1 mg/ml, 5 mg/ml und gelegentlich 10 mg/ml Protein in PBS 14
Tage bei 37°C
inkubiert. Die Lösungen
wurden in regelmäßigen Zeitabständen auf
Zeichen für
Präzipitation
hin beobachtet. Nach 14 Tagen wurde jede Lösung 20 Minuten bei 140000
UpM zentrifugiert, der Überstand
durch Dekantieren abgetrennt und ein eventuell vorhandenes Pellet
wieder in PBS mit 1% (w/v) N-Lauroylsarcosin gelöst. Der Gesamtproteingehalt
in jedem Überstand
sowie dem wiedergelösten
Niederschlag wurde über
A280-Messungen
abgeschätzt,
und der Monomergehalt in nichtmodifizierten G-CSF sowie dessen Derivaten
wurde über
Reverse-Phase-HPLC abgeschätzt.
Diese Schätzungen
wurden als Prozentanteil der entsprechenden, von Lösungen zu
Beginn der Inkubation sowie einer 14 Tage bei 4°C inkubierten 1-mg/ml-Lösung erhaltenen
Daten ausgedrückt.
Dabei wurden Variationen zwischen Gesamtprotein und Monomerschätzungen
nur bei einigen der wiedergelösten
Pellets beobachtet. Somit läßt sich
der Prozentanteil des in Lösung verbleibenden
Proteins in den Überständen aus
der jeweiligen Ausgangskonzentration bestimmen.
-
Nach Modifikation mit Methylpolyethylenglykol
zeigten G-CSF sowie alle Derivate vollkommende Lösungsstabilität bis zu
10 mg/ml, wie in den Referenzbeispielen 1, 3, 7, 8 sowie 13–24 angegeben.
-
Es konnte gezeigt werden, daß die spezifische
Aktivität
des Produkts in allen Überständen jeweils
die gleiche wie in der Ausgangslösung
ist, wobei in der PAGE-SDS unter reduzierenden bzw. nicht reduzierenden Bedingungen
keine Unterschiede beobachtet wurden.
-
Referenzbeispiel 27
-
Bioassays
-
1) G-CSF-Bioassay
-
Eine faktor-abhängige Zelllinie, Paterson – G-CSF
(FDCP-G), erhalten vom Paterson Institute, Manchester, England,
wurde mittels limitierender Verdünnung
in Gegenwart von G-CSF kloniert. Ein auf G-CSF reagierender Clon
mit der Bezeichnung Clon E7 wurde zur Bestimmung der menschlichen
rekombinanten G-CSF-Aktivität verwendet.
Dabei wurden 2,5 × 103 PDCP-G-Clon-E7-Zellen in 100 μl RPMI 1640 + 10% FCS zu einem
gleichen Volumen RPMI 1640 + 10% FCS mit G-CSF gegeben. Jede G-CSF-Probe
wurde über
10 jeweils sich verdoppelnde Verdünnungen gemessen. Das Endvolumen
von RPMI 1640 (siehe Moore GE et al (1967) JAMA, 199, 519) + 10%
FCS (foetal calf serum [fötales
Kälberserum])
in jeder Vertiefung einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen betrug
jeweils 200 μl.
Die Mikrotiterplatte wurde bei 37°C
in 5% CO2 in einem luftbefeuchteten Brutschrank
4 Tage inkubiert. Pro Vertiefung wurde 1,0 μCi titriertes Thymidin zugegeben
und während
der letzten 6 Stunden inkubiert. Die Zellen wurden auf Glasfaser-Filterpapieren
geerntet und das Niveau der Radioaktivität mittels Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Es stellte sich heraus, daß das
Niveau des tritylierten Thymidineinbaus zur vorhandenen Menge an
G-CSF direkt proportional ist. Der FDCP-G-Clon-E7-Assay wurde unter Verwendung
eines von Amersham International bezogenen rekombinanten menschlichen
G-CSF mit einer
angegebenen spezifischen Aktivität
von 108 Einheiten/mg Protein kalibriert.
-
Die Wirkungen der G-CSF-Proben wurden
durch Vergleich mit einem Standard bekannter Aktivität bestimmt.
-
Die Einheiten der G-CSF-Aktivität pro ml
wurden entsprechend der folgenden Formel berechnet:
-
-
Interleukin-2 (IL-2)-Bioassay
-
Interleukin-2 wurde auf biologische
Aktivität
getestet, indem das Wachstum einer IL-2-abhängigen Mäuse-Zellinie, CTL, wie von Robb et al, J
Exp Med 160 1126 1986 beschrieben, verfolgt wurde, mit der Ausnahme,
daß die
Zellen 48 h mit IL-2 inkubiert und 6–8 Stunden mit 3H-Thymidin
gepulst wurden.
-
Calcitonin-Bioassay mit
T47D-Zellen
-
Der Bioassay für Calcitonin beruht auf dem
Prinzip, daß die
menschliche Brustkrebs-Zelllinie T47D mit Adenylatcyclase in Verbindung
stehende Rezeptoren für
Calcitonin trägt
(Martin et al (1980) Biochem Biophys Res Commun 98: 150–156). Die
Stimulierung von T47D-Zellen
durch Calcitonin führt
zu Produktion erhöhter interzellulärer Niveaus
an cyclischen AMP, die mittels Radioimmunassay quantifiziert werden
können.
Die Menge an Calcitonin bzw. PEGyliertem Calcitonin in unbekannten
Proben läßt sich
durch Vergleich mit einer unter Verwendung bekannter Standardproben
von Calcitonin oder PEGyliertem Calcitonin angefertigten Eichkurve
quantifizieren.
-
Im Bioassay wurden T47D-Zellen als
Suspension in serumfreiem Medium oder phosphatgepufferter Kochsalzlösung präpariert.
Die Zellen wurden in Teströhrchen
aliquotiert und mit Standard-Calcitonin bzw. PEGyliertem Calcitonin,
oder mit Calcitonin bzw. PEGyliertes Calcitonin enthaltenden Proben
in Gegenwart von 10–4 M Isobutylmethylxanthin
20 Minuten stimuliert. Die Inkubation wurde gestoppt, indem die
Zellsuspensionen 5 Minuten in ein kochendes Wasserbad gestellt wurden.
Die Zellen wurden durch zwei Cyclen von Einfrieren/Auftauen in Gegenwart
von 0,01% Triton X-100 lysiert und die Zelltrümmer dann durch 5 minütige Zentrifugation
bei 10000 × g
sedimentiert.
-
Cyclisches AMP im Lysat-Überstand
wurde mittels Radioimmunassay unter Verwendung eines kommerziell
erhältlichen
Kits (Amersham International TRK432) quantifiziert. Eine Eichkurve
wurde angefertigt, indem die Menge an Standard-Calcitonin bzw. PEGyliertem
Calcitonin gegen die Niveaus an cyclischem AMP aufgetragen wurden.
Die Menge an Calcitonin bzw. PEGyliertem Calcitonin in den unbekannten
Proben wurde durch Interpolation aus der entsprechenden Eichkurve
bestimmt.
-
Referenzbeispiel 28
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem humanen Calcitonin (hCT)
-
Lyophilisiertes chemisch synthetisiertes
hCT wurde von Cambridge Research Biochemicals, Gadbrook Park, Rudheath,
Northwich, Cheshire, England bezogen. Die Reverse-Phase- und Ionenaustausch-HPLC
zeigte einen einzigen Spitzenwert. 300 mg wurden in 75 ml H2O mit Methylpolyethylenglykol wie in Referenzbeispiel
3 beschrieben modifiziert, mit der Ausnahme, daß pro Aminogruppe am hCT 5 Äquivalente Reagenz
verwendet wurden. Das Reaktionsgemisch wurde auf einer Amicon-YM10-Membran (Molekulargewichtausschlußgrenze
10 kDa) bei 4°C
gegen 0,1 M Ammoniumhydrogencarbonat pH 8,0 zur Abtrennung von nichtumgesetztem
hCT diafiltriert. Das Retentat wurde auf 36 ml eingeengt und das
Volumen mit 50 mM Natriumphosphat pH 7,0 mit 1,7 M Ammoniumsulfat
auf 60 ml aufgefüllt.
Diese Lösung
wurde in 5 × 12
ml Ansätzen
auf einer in 50 mM Natriumphosphat pH 7,0 mit 0,68 M Ammoniumsulfat äquilibrierten
8 ml-Phenyl-Superose-Säule (Pharmacia/LKB)
chromatographiert. Freies Methylpolyethylenglykol wurde unter diesen
Bedingungen nicht an die Säule
gebunden und durch Waschen abgetrennt. Das mit Methylpolyethylenglykol
modifizierte hCT wurde mit 50 mM Natriumphosphat pH 7,0 eluiert.
Das eluierte Peptid wurde unter Verwendung einer Spectrapor-Dialysemembran
(MG-Ausschlußgrenze
6–8 kDa)
nach Wasser dialysiert und unter Verwendung einer Amicon-YM10-Membran
bei 4°C
auf eine Endkonzentration von 11 mg/ml, wie sie mittels Aminosäureanalyse
nach saurer Hydrolyse bestimmt wurde, konzentriert. Dieses Produkt,
das 1,5 Mole kovalent gebundenes Methylpolyethylenglykol pro Mol
hCT enthielt, besaß noch
biologische Aktivität
und war frei von nichtmodifiziertem Ausgangsmaterial.
-
Referenzbeispiel 29
-
Herstellung von mit Methylpolyethylenglykol
5000 modifiziertem menschlichem Interleukin-2 (IL-2)
-
Im E. coli produziertes lyophilisiertes,
rekombinantes menschliches IL-2 wurde von Biosource International,
California bezogen. Es besaß eine
Reinheit von mehr als 98%, wie durch SDS-PAGE bestimmt wurde. Verfahren
zur Produktion von IL-2 E. coli sowie seine anschließende Reinigung
sind beschrieben (Kato et al, Biochem, Biophys. Res. Commun. 130,
692 (1988); Liang et al, Biochem J. 229 429 (1985), Koths et al
US-Patent 4569790 (1986)). Eine Lösung aus 211 mg in 30 ml H2O wurde mit Methylpolyethylenglykol, MG
ca. 5000, modifiziert und wie in Referenzbeispiel 3 beschrieben
gereinigt, wobei 20 Äquivalente
pro Aminogruppe auf IL-2
eingesetzt wurden. Das Endprodukt enthielt 3,4 Mole Methylpolyethylenglykol
pro Mol Protein, war frei von nichtmodifiziertem Ausgangsmaterial
und besaß noch
biologische Aktivität.
-
Referenzbeispiel 30
-
Konstruktion von pICI
0080
-
a) Konstruktion von pTB357
(hierin auch mit pLB 004 bezeichnet)
-
Im Plasmid pTB357 kommt eine reprimierte
Tetracyclinresistenz-Determinante, wie sie auf dem natürlich vorkommenden
Plasmid RP4 angetroffen wird, zur Anwendung. Dieses reprimierte
System schaltet die Expression des tetA-Gens in Abwesenheit von
Tetracyclin ab, wohingegen die meisten Arzneistoffresistenzmechanismen
konstitutive Expression aufweisen.
-
Der tet-Locus wurde zuerst von Barth
und Grinter (J. Mol. Biol. 113: 455–474, 1977) auf RP4 kartiert. Es
konnte gezeigt werden, daß dieser
Locus aus nebeneinanderliegenden Genen besteht: tetA, dem Resistenz-Strukturgen
und tetR, dem Repressorgen, wobei dieser Bereich sequenziert wurde
(Klock et al, J. Bacteriol: 161: 326–332, 1985). Diese Gene sind
auf nebeneinanderliegenden BglII-SmaI- und SmaI-SmaI-Fragmenten lokalisiert.
Die BglII-Stelle tritt in RP4 nur einmal auf doch sind darin fünf SmaI-Stellen
vorhanden (Lanka, Lurz und Furste, Plasmid 10: 303–307, 1983).
-
i) Klonierung der tetA
+ tetR-Gene
-
Das Plasmid RP4 ist gut beschrieben
(Datta et al, J. Bacteriol 108: 1244, 1971) und frei erhältlich.
Weiterhin wurde das Plasmid RP4 unter den Zugangsnummern 50078 und
50437 bei der National Collection of Type Cultures, 61 Colindale
Avenue, London, NW9 5HT, Großbritannien
hinterlegt. Die dieses Plasmid enthaltenden E. coli-Stämme wurden
in Selektionsbrühekulturen
angezogen und die Plasmid-DNA mit einer Version in größerem Maßstab des
Verfahrens nach Holmes und Quigley (Holmes und Quigley, Anal. Biochem
114: 193-197, 1981) isoliert. Sie wurde danach durch Behandlung
mit 2,5 M Ammomiumacetat deproteiniert und wiederum mit Isopropanol
ausgefällt.
Diese Plasmid-DNA
wurde dann nach den vom Zulieferer empfohlenen Bedingungen mit dem
Restriktionsenzym BglII behandelt und vollständig geschnitten. Danach wurde
sie mit XmaI unter Verwendung von verdünnten Enzym und kurzen Inkubationszeiten
teilweise geschnitten. Bei XmaI handelt es sich um ein Isoschizomer
von SmaI, das jedoch an seinen geschnittenen Stellen kohesive Enden aus
4 Nukleotiden produziert.
-
Das Vektorplasmid pUC8 (Yanisch-Perron,
Vieira und Messing, Gene 33: 103–119, 1985) wurde in ähnlicher
Weise präpariert
und mit BamHI und XmaI vollständig
geschnitten. Die RP4-Fragmente wurden durch 16stündige Ligation mit T4-Ligase
bei 12°C
in diesem Vektor kloniert. Dieses Konstrukt wurde zur Transformation
von E. coli C600 verwendet, die mittels des Calciumchloridverfahrens
kompetent gemacht worden war (Maniatis et al, Cold Spring Harbor
Laboratory, 1982). Die Kulturen wurden danach auf ein Medium ausplattiert,
mit dem auf Tetracyclinresistenz selektioniert wurde.
-
E. coli C600 ist aus zahlreichen
Quellen, einschließlich
vieler Kultursammlungen, wie z. B. dem E. coli Genetic Stock Centre,
Yale University, USA unter Zugangs-Nr. GCSC 3004, leicht erhältlich.
Der Genotyp von E. coli C600 ist K12 thr-1 leuB6 thi-1 hsdSI lacY1
tonA21 λ-supE44.
-
Mehrere Kolonien mit dieser Resistenz
wurden auf den erwarteten Phenotyp (Ampicillin- und Tetracyclinresistenz,
jedoch keine auf RP4 selbst hinweisende Kanamycinresistenz) überprüft. Kolonien
mit den korrekten Resistenzen wurden danach einer Clonanalyse unterzogen,
indem Plasmid-DNA isoliert wurde (Verfahren nach Holmes und Quigley).
Diese Präparationen
wurden mit EcoRI und HindIII geschnitten und über Gelelektrophorese analysiert.
Dadurch wurde die Größe der klonierten
Insertion festgelegt, für
die sich ein Wert von 2,45 kb ergab, der für das BglII – XmaI – XmaI-Fragment
aus RP4 vorhergesagt worden war. Ein dieses Fragment mit den tetA-
und tetR-Genen tragender Clon wurde mit pTB344 bezeichnet.
-
ii) Entfernung des tet-Gens
aus pAT153
-
Es war notwendig, daß tet-Gen
aus dem Vektorplasmid pAT153 zu entfernen, bevor die tetA + tetR-Kassette
aus RP4 inseriert wurde, um eine Genverdopplung zu vermeiden, die
eine Quelle für
genetische Instabilität
darstellen kann. Ebenso kann das tet-Gen durch das nichtentsprechende
tetR nicht effektiv suppremiert werden. Die Entfernung wurde durchgeführt, indem
die pAT153-Plasmid-DNA isoliert und mit EcoRI und AvaI geschnitten
wurde. Zwischen diese Stellen wurden synthetische Oligonukleotide
mit der Sequenz SEQ ID No 56:
kloniert. Diese passen in
die EcoRI- und AvaI-kohesiven Enden und enthalten zusätzlich SphI-,
BamHI- und ClaI-Stellen.
Nach der Transformation und Selektion wurden Kolonien auf den Verlust
der Tetracyclin-Resistenzdeterminante
getestet. Die Plasmid-DNA aus einem Klon wurde sequenziert, um zu
bestätigen,
daß die vorhergesagte
Sequenz korrekt war. Dieses Plasmid wurde mit pCH19 bezeichnet.
-
iii) Insertion der tetA-
+ tetR-Gene
-
Das tetA- und das tetR-Gen wurden
aus pTB344 auf einem Fragment von EcoRI bis PstI isoliert. Der pUC8-Vektor wurde
durch Schneiden mit SspI zerstört,
da es die gleiche Selektionsdeterminante (Ampicillinresistenz) wie
pCH19 trägt.
Die pCH19-Plasmid-DNA wurde mit EcoRI und PstI geschnitten und danach
mit dem die tet-Gene tragenden 2,45 kb großen Fragment ligiert. Dieses
Konstrukt wurde zur Transformation von E. coli C600 transformiert,
wobei die Kultur unter Selektion auf Tetracyclin-resistente Kolonien
ausplattiert wurde. Die Insertion der tet-Gene war so vorgesehen,
daß dadurch
die bla-Gene in pCH19 größtenteils
ersetzt werden, womit dieses seine Ampicillinresistenz-Determinante
verlieren sollte. Der Verlust der Ampicillinresistenz der Transformanten
wurde bestätigt.
Einige wenige Clone wurden dann zur Isolierung von Plasmid-DNA verwendet,
die dann einer Restriktionsanalyse unterzogen wurde. Dadurch wurde
die vorgesehene Struktur des konstruierten Plasmids bestätigt. Dieses
wurde mit pTB351 bezeichnet.
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iv) Insertion der cer-Sequenz
-
Das natürlich vorkommende Plasmid ColEI
wird im Gegensatz zu seinen Derivaten pBR322 und pAT153 mit hoher
Stabilität
in E. coli beibehalten. Sommers und Sherratt (Cell, 36: 1097–1103, 1984)
zeigten, daß dies
daran lag, daß den
Derivaten eine kurze (283 by große), cer genannte Sequenz,
die im Ausgangsplasmid vorliegt, fehlt. Diese Sequenz enthält ein stellenspezifisches
System zur Auflösung
von Plasmid-Multimeren, durch das die Anhäufung von durch die homologe
Rekombination gebildeten Plasmidmultimeren verhindert wird. Solche
Multimere besitzen eine negative Wirkung auf den Teilungsvorgang,
der normalerweise eine stabile Weitergabe der Tochterplasmide während der
Bakterienzellteilung wieder herstellt.
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Die cer-Sequenz (Sommers, D et al
MGG, 201, S. 334– 338,
1985) wurde aus dem Plasmid pKS492 (zur Verfügung gestellt von D. Sherratt)
durch Schneiden mit BamHI und TagI als ein 289 by großes Fragment isoliert.
Das Plasmid pTB351 wurde als DNA aus einem E. coli-dam-Stamm isoliert, um
zu verhindern, daß seine
ClaI-Stelle durch das dam (+)-Methylierungssystem blockiert wird.
Diese DNA wurde mit BamHI und ClaI geschnitten (wobei beide Stellen
auf dem synthetischen Oligonukleotid für diese Klonierung eingeführt wurden).
Das cer-Fragment wurde mit dem geschnittenen Vektor ligiert und
danach zur Transformation von E. coli C600 verwendet, wobei auf
Tetracyclinresistenz selektioniert wurde. Transformantenkolonien
wurden dann einer Clonanalyse mittels AvaI-Restriktion und Gelelektrophorese
unterzogen. Die Anwesenheit einer zusätzlichen DNA-Bande von etwa 300
by deutete auf den Einbau des cer-Fragments hin. Weitere Restriktionsanalysen
wurden dazu verwendet, die korrekte Struktur der erhaltenen Plasmide
zu bestätigen.
Eines von diesen wurde mit pTB357 (5)
und auch mit pLB004 bezeichnet.
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b) Plasmid pCH101
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Das Plasmid pCH101 entspricht pICI
0020 (siehe Beispiel 1c), mit der Ausnahme, daß das EcoRI-SalI-Fragment (siehe 1) durch ein aus der SEQ
ID No 50 (siehe auch 6)
und der Sequenz des Interferon α2-Gens, wie sie von Edge M. D. et al, Nucleic
Acids Research 1983, Bd. 11, S. 6419–6435 beschrieben ist, bestehendes
Fragment ersetzt ist. Diesbezüglich
liegt das 3'-terminale ATG-Codon
der SEQ ID No 50 unmittelbar vor dem TGT-Codon, das für Cystein
(Aminosäure
1) in der Interferon α2-Frequenz aus der oben erwähnten Literaturangabe
Edge M. D. et al Nucleic Acids Research codiert. Die 5'-Nukleotidsequenz
GATCCATG sowie die komplimentäre
3'-Nukleotidsequenz
GTAC werden somit bei der Nukleotidsequenz der oben erwähnten Literaturangabe
weggelassen.
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c) Insertion einer Expressionskassette
in pTB357
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Einen aus dem trp-Promotor, einer
ribosomen Bindungsstelle und dem Interferon-α2-Gen
bestehende Expressionskassette wurde aus dem Plasmid pCH101 (siehe
b oben) auf einem Restriktionsfragment von EcoRI bis SphI isoliert.
Dieses wurde in dem in ähnlicher
Weise mit EcoRI und SphI geschnittenen Produktionsvektor (pTB357)
(siehe (a) oben) ligiert. Diese DNA wurde zur Transformation einer
kompetenten Kultur von E. coli C600 verwendet, wobei tetracyclin-resistente
Kolonien isoliert wurden. Einige von diesen wurden mittels DNA-Clonanalyse auf den
Erhalt der auf der Expressionskassette liegenden SstI-Restriktionsstelle
getestet. In dieser Hinsicht positive Clone wurden durch Restriktionskartierung
weiter getestet, um zu überprüfen, ob
das erwartete Konstrukt korrekt war. Sie wurden ebenfalls auf die übertragene
Fähigkeit
zur Produktion von Interferon-α2-Protein, wie sie auf einem mit Coomassie
Blue angefärbten
Polyacrylamid-SDS-Gel analysiert wurde, überprüft. Einer der auf diese Weise
bestätigten
Clone wurde mit pLB005 bezeichnet.
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d) Insertion des T4-Transkriptionsterminators
im pTB244
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Die T4-Transkriptionsterminatorsequenz
wurde in Form des Fragments von SaiI bis HindIII (Länge 67 Basenpaare)
(siehe SEQ ID No 48 und 4a)
in die Mehrfachklonierungsstelle eines Zwischenvektors pTB244 (beschrieben
in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 237,269) zwischen dessen SaiI- und HindIII-Stellen
inseriert. Eine Clonanalyse wurde zur Bestätigung der Struktur dieses
Konstrukts (pTB244.T4ter) verwendet. Aus diesem Vektor wurde dann
ein Fragment von SstI bis SphI, das den größten Teil der Mehrfachklonierungsstelle
sowie den T4-Terminator enthielt, isoliert. Dieses Fragment wurde
in das in ähnlicher
Weise mit SstI und SphI geschnittene pLB005 inseriert, wodurch das
Interferon-α2-Gen substituiert wurde, eine Kassette bestehend
aus dem trp-Promotor, der Mehrfachklonierungsstelle und dem T4-Terminator
jedoch übrig blieb.
Diese Konstrukt wurde mittels Clonanalyse bestätigt und das Plasmid mit pLB013
bezeichnet.
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e) Substitution der Mehrfachklonierungsstelle
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Die Mehrfachklonierungsstelle in
pLB013 ist für
diesen Vektor in mehrfacher Hinsicht nicht ideal: die SalI-, BamHI-
und SmaI-Stellen sind nicht einzigartig, sondern kommen an anderer
Stelle auf dem Plasmid vor. Dieses Fragment wurde daher durch Schneiden
mit SstI und XbaI (beide einzigartig) ausgeschnitten, und synthetische
Oligonukleotide mit der SEQ ID No 51:
an seiner Stelle inseriert.
Clone wurden auf den Erhalt der neuen Restriktionsstellen hin analysiert
und dann durch Sequenzion bestätigt.
Ein solches Plasmid wurde mit pLB014 bezeichnet. Die auf diese Weise
inserierten neuen Klonierungsstellen sind: Nde1, Kpn1, BglII, Xho1
und ScaI, wobei sich daran die zuvor vorhandenen XbaI- bzw. SalI-Stellen
anschließen.
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f) Weitere Modifikationen
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Es wurde festgestellt, daß die unmittelbar
nebeneinanderliegenden SstI- und NdeI-Stellen in pLB014 von diesen
beiden Restriktionsenzymen weder gleichzeitig noch nacheinander
geschnitten werden konnten, vermutlich aufgrund ihrer engen Nachbarschaft.
Daher wurde eine zusätzliche
Sequenz dazwischen inseriert. Dies erfolgte durch Schneiden von
pLB014 mit SstI und KpnI und nachfolgender Insertion des synthetischen Oligonukleotids
der SEQ ID No. 52.
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Die Clone wurden auf den Erhalt einer
zusätzlichen
PvuII- bzw. PstI-Stelle analysiert und danach durch Sequenzieren
bestätigt.
Ein solches Plasmid wurde mit pLB015 (= pICI0080) (siehe 7) bezeichnet. Dieses Plasmid
wird im Gegensatz zu pLB014 vom SstI und NdeI effizient geschnitten.
Dies dient dazu, einen Ort für die
Insertion verschiedener Ribosombindungsstellensequenzen mit der
korrekten Positionierung hinsichtlich des stromaufwärts befindlichen
trp-Promotors zur Verfügung
zu stellen, wobei NdeI zur Bereitstellung des ATG-Startcodons des
zu expremierenden Gens vorgesehen ist.
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Referenzbeispiel 31
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Konstruktion des Plasmids
pICI1295 (auch mit pCG300 bezeichnet)
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a) Herstellung von pCG54
aus pICI1079
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Bei pICI1079 handelt es sich um ein
ampicillin-resistentes,
von pAT153 abgeleitetes Plasmid, das die folgenden Elemente zwischen
den EcoRI- und StyII-Restriktionsstellen
enthält:
- (i) ein CI857 aus dem Phagen λ;
- (ii) einen λPL-Promotor;
- (iii) eine synthetische Ribosomenbindungsstelle;
- (iv) eine synthetische Interferon-α2-Gensequenz;
- (v) eine aus dem Phagen T4 abgeleitete synthetische Transkriptionsterminatorsequenz
zwischen den SalI- und Styl-Restriktionsstellen. Die DNA-Sequenz dieses Transkriptionsterminators
ist in 4 und SEQ ID No.
53 gezeigt.
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PICI1079 ist in 8 dargestellt.
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PICI1079 wurde gemäß dem Budapester
Vertrag bei den National Collections of Industrial and Marine Bacteria
Limited (NCIMB), 23 St. Machar Drive, Aberdeen, AB2 1RY, Scotland,
UK, hinterlegt (NCIMB Nr. 40370, Hinterlegungsdatum 19. Februar
1991).
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PCG54 wurde konstruiert, um einen
Expressionsvektor zur Verfügung
zu stellen, der die gleichen Promotor-, Ribosomenbindungsstellen-
und Transkriptionsterminatorsequenzen wie oben, d. h.: λPL, RBS7 und T4, enthält, dem jedoch die für die Herstellung
eines spezifischen Proteins codierende Gensequenz fehlt. Durch ein
solches Konstrukt wäre
die Möglichkeit
eines Expressionsbasisvektors gegeben, der die wesentlichen Elemente
enthält,
um die Transkription und Translation zur Herstellung eines beliebigen
interessierenden Proteins gestatten und die in diesem Vektor durch
nachfolgende Klonierungsereignisse eingeführt werden könnten.
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Die Konstruktion des Vektors wurde
durch Restriktionsendonucleasespaltung von pICI1079 an seinen jeweiligen
EcoRI- und SalI-Stellen gestartet. Durch diesen Spaltungsschritt
wurde ein Vektorfragment, das das pICI1079-Rückgrat zusammen mit den Genen
für die
Plasmidreplikation und die antibiotischen Resistenzfunktionen und
zusätzlich
die T4-Transkriptionsterminatorsequenz enthielt, freigesetzt. Das
Fragment wurde durch Agarosegelreinigungsschritte isoliert, wobei
für die
abschließende
Reinigung des DNA-Fragments Geneclean eingesetzt wurde.
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In dieses Vektorfragment wurde dann
ein zweites kleineres DNA-Fragment mit einer Größe von ungefähr 1,2 Kb
eingeführt.
Dieses zweite Fragment läßt sich
beispielsweise durch DNA-Synthese oder durch stellengerichtete bzw.
PCR-Mutagenese des kleinen, aus pICI1079 wie oben beschrieben erhaltenen
EcoRI-SalI-Restriktionsfragments
erhalten. Dieses zweite Fragment enthielt genau die gleichen Promotor-
und Ribosomenbindungsstellensequenzen, wie sie ursprünglich im
pICI1079 vorlagen, und hatte darüberhinaus
EcoRI- und SalI-Stellen
an seinen 5'- bzw.
3'-Enden zur Verfügung, so
daß dadurch
kompatible Enden für
die Ligation mit dem pICI1079-Fragment bereitgestellt wurden. Eine
Ligationsreaktion in Gegenwart des Gibco-BRL-Enzyms T4-DNA-Ligase und ihres entsprechenden
Puffers führte
zur Bildung des Konstrukts pCG54.
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Diese Konstrukt enthaltende Clone
von ursprünglich
nach der Transformation eines Aliquots des Ligationsansatzes in
kompetente E. coli-Zellen des Stamms HB101 isoliert. Das dabei erhaltende
Konstrukt pCG54 hatte eine Größe von 3,682
Kb und enthielt wesentliche Merkmale, wie sie auf der in 9 dargestellten Karte umrissen
sind.
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b) Herstellung von pCG61
aus pCG54 (auch mit pICI54 bezeichnet)
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Synthetische Oligonukleotidsequenzen
wurden so gestaltet, daß sie
sowohl die natürliche
Sequenz für den
T7A3-Promotor als auch eine Sequenz, die einen wirksamen Translationsinitiationsbereich,
um die korrekte Prozessierung einer beliebigen, unmittelbar daneben
klonierten Polypeptidgensequenz zu ermöglichen, bereitstellen würde, umfaßten. Eine
geeignete Kandidatensequenz für
diesen letzteren Bereich wurde als RBS1, die trp-Ribosomenbindungssequenz,
identifiziert. Daher wurden zwei als SEQ ID No. 54 und SEQ ID No.
55 identifizierte komplimentäre
Oligonukleotide zur Erzeugung eines doppelsträngigen DNA-Linkers, der den
T7A3-Promotor und RBS1-Sequenzen umfaßte, synthetisiert.
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Die Oligonukleotide wurden als 84-Mere
nach der Standardvorschrift unter Verwendung eines ABI-Gensyntheseautomaten
hergestellt. Dabei wurden sie so konstruiert, daß die synthetischen Fragmente
in der Doppelstrangform Restriktionsendonucleasestellen EcoRI und
KpnI an den 5'-
bzw. 3'-Enden aufweisen würden. Aufgrund
ihrer Länge
konnten die Oligomere nicht mittels HPLC gereinigt werden, und die
Reinigung wurde daher mittels einer Acrylamidgelelektrophorese mit
einem 10% Acrylamid/7 M Harnstoff-Gel ausgeführt.
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Vor der Reinigung wurden die Oligomere
zunächst
auf einem Gel zur Größenbestimmung überprüft, um sicherzustellen,
daß sie
nicht nur die korrekte Größe aufwiesen,
sondern daß die
hergestellten Proben auch die benötigten Oligomere als ihren
größten Anteil
enthielten und nicht etwa einen hohen Anteil an Verunreinigung mit
kleinen sekundären
Oligonukleotiden, die als Nebenprodukte der Synthese entstehen.
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Die Acrylamidgele wurden nach Standardverfahren
hergestellt, wobei als Katalysatoren für die Gelpolymerisation Ammoniumpersulfat
und N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin verwendet wurden.
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Die Größenüberprüfung der Oligonukleotide erforderte,
daß sie
nach der Elektrophorese sichtbar gemacht werden konnten. Es war
daher notwendig, die Proben mit 32P radioaktiv
zu markieren. Dadurch war es möglich,
die Probenqualität
nach der Elektrophorese in Form einer Autoradiographie zu beurteilen.
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Die Oligonukleotidproben wurden in
Rohform unphosphoryliert geliefert. Diese Tatsache wurde für Radioaktivitätsmarkierungszwecke
dahingehend ausgenutzt, daß die
Proben unter Verwendung des Enzyms T4-Polynucleotidkinase durch
Phosphorylieren an den 5'-Enden „heiß" markiert werden
konnten.
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Die Oligomeren wurden nach der Synthese
in unphosphorylierter Form bereitgestellt, so daß nach der Reinigung jedes
Oligomer jeweils einzeln einer Phosphorylierungsreaktion unterzogen
wurde, bei der ATP zur Phosphorylierung jeweils des 5'-Endes des Moleküls in Gegenwart
von T4-Polynucleotidkinase verwendet wurde (siehe Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, 2. Auflage, Sambrook, Fritsch und Maniatis,
S. 5,68–5,71). Nachdem
die beiden komplimentären
Oligonukleotide phosphoryliert worden waren, wurde sie in einer
Annealing-Reaktion unter Ausbildung des doppelsträngigen DNA-Duplex,
der den T7A3-Promotor und die RBS1-Sequenz enthielt, zusammengelagert.
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Das Vektormolekül pCG54 wurde mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und KpnI gespalten. Bei dem Restriktionsverdau werden ein
2,3 kb großes
Vektorfragment sowie ein den λPL-Promotor und die RBS1-Sequenz enthaltendes
1,1 kb großes
Fragment erzeugt. Dieser Klonierungsschritt ist dafür vorgesehen,
die λpL-RBS1-Sequenz
durch das synthetische Fragment von EcoRI bis KpnI, das die T7A3-RBS1-Sequenz
umfaßt,
zu ersetzen. Das aus dem Verdau von pCG54 erhaltene 2,3 kb große Vektorfragment
wurde nach der üblichen
Vorschrift unter Verwendung der Agarosegelelektrophorese und der
Geneclean-Methodik zur Entfernung von DNA aus Agarosefragmenten
gereinigt.
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Das 84bp große, synthetische EcoRI-KpnI-Fragment
wurde in das oben hergestellte Vektormolekül ligiert und die ligierte
DNA zur Transformation von E. coli-HB101-Zellen verwendet. Die Selektion positiver
rekombinanter Clone erfolgte über
Ampicillinresistenz. Nach der Transformation wurden einige das rekombinante
Plasmid enthaltende Kolonien zu Screeningzwecken ausgewählt.
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Das in den Vektor während der
Klonierung eingebaute synthetische Fragment besaß eine solche Größe (84-Mer),
die die Restriktionsanalyse rekombinanter Plasmid-DNA-Proben als einfaches
Screeningverfahren ungeeignet machte. Insertionen von so geringer
Größe sind
nicht leicht in der Agarosegelelektrophorese zu erkennen. Das Fragment
selbst enthält
keine interne Restriktionsendonuclease-Spaltstelle, die zur Feststellung
seines Vorhandenseins verwendet werden könnte. Ein erstes Screening
von rekombinanten Clonen wurde daher mit dem Verfahren der Koloniehybridisierung
durchgeführt
(siehe Grunstein und Hogness Proc. Nat. Acad. Sci 72, 3961 (1975)).
Immobilisierte Plasmid-DNA aus den rekombinanten Clonen enthaltende
Nitrozellulosefilter wurden gegen eine durch radioaktive Zufallsmarkierung
der in der Annealing-Reaktion zusammengelagerten synthetischen Oligonukleotide
SEQ ID No 54 und SEQ ID No 55 hergestellte Sonde hybridisiert. Die
DNA wurde mit α32P-dCTP und 2stündige Inkubation mit Klenow-Polymerase bei 37°C markiert.
In allen Fällen
wurde Plasmid-DNA jeweils mit einem Verfahren im größeren Maßstab, das
eine CsCl-Gradientendichtezentrifugation einschloß, um die
Reinheit zu gewährleisten,
siehe „Molecular
Cloning – A
laboratory manual" zweite
Auflage, Sambrook, Fritsch und Maniatis (Gold Spring Harbor Laboratory,
1989) S. 1,42–1,52,
präpariert.
Die DNA-Präparation
mit einem solchen Verfahren gewährleistet
ein Material von hoher Qualität,
das zur Verwendung in nachfolgenden Klonierungsmanipulationen und
der Sequenzanalyse geeignet ist.
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Die gesamte aus dem rekombinanten
Clon isolierte Plasmid-DNA wurde einem sekundären Screening mittels Sequenzanalyse
unterzogen, um sicherzustellen, daß die Oligonukleotidsequenz
an den Klonierungsverbindungsstellen sowie die Sequenz des T7A3-RBS1-Fragments
selbst absolut korrekt war. Bei der verwendeten Sequenziervorschrift
handelte es sich um die der Sequenase und bei dem zur Verwendung
ausgewählten
Sequenzierprimer beispielsweise um pBR322 UP (pBR322 Universal Primer).
Die Sequenzierung erfolgte unter Verwendung der Didesoxy-Kettenabbruch-Sequenziertechnik
nach Sanger.
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Clone mit der korrekten Sequenz wurden
als neues Expressionskonstrukt pCG61 bezeichnet und enthielten den
T7A3-Promotor, die RBS1-Sequenz und die T4-Terminatorsequenz (siehe 10).
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c) Herstellung von pCG300
(auch mit pICI 1295 bezeichnet) aus pCG61
-
Die Sequenz des G-CSF-Analogons [Ser17,27]hu-G-CSF sowie die an seiner Konstruktion
beteiligten Syntheseschritte sind wie in Referenzbeispiel 3 beschrieben
(siehe 3). Diese G-CSF-Analogonsequenz wurde
aus einem Konstrukt isoliert, bei dem das Gen in das Plasmid pSTP1
unter Erhalt von pICI1107 eingebaut worden war (siehe Beispiel 2).
PICI1107 wurde mit ScaI verdaut und das große Fragment nach Agarosegelelektrophorese
und Geneclean-Reinigung isoliert. Dieses Fragment wurde dann mit
der Restriktionsendonuclease SalI verdaut, so daß ein auf einem Restriktionsfragment
von ScaI bis Sal1, das zur Klonierung in pCG61 geeignet ist, liegendes
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF-Gen erzeugt wurde (siehe 10).
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Nach Restriktion mit SaiI wurde das
benötigte
Fragment wiederum mit Agarosegel-Reinigungstechniken isoliert.
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Das Vektormolekül pCG61 wurde mit dem Restriktionsenzym
Kpn1 verdaut. Spaltung mit diesem Enzym führt zu einem 3'-Überhang, der dann unter Verwendung
des Enzyms T4-Polymerase
stumpfendig gemacht wurde, siehe „Molecular Cloning – a Laboratory
Manual", zweite
Auflage, Sambrook, Fritsch und Maniatis, S. 5.44–5.47. Die T4-Polymeraseaktivität wurde
durch 30minütige
Inkubation bei 70°C
hitzeinaktiviert und die DNA mittels Ethanolfällung gewonnen. Das Pellet
wurde in sterilem destilliertem Wasser gelöst und die solubilisierte DNA
mit SalI gespalten. Das Vektorfragment von KpnI (nun stumpfendig)
bis SalI wurde mittels Ethanolfällung
und anschließender
Agarosegelelektrophorese und Reinigungstechniken gewonnen.
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Das [Met–1,
Ser17,27]hu-C-CSF-Fragment von ScaI bis
SalI wurde dann in dem Vektor von stumpfendigem KpnI bis SalI ligiert.
Die ligierte DNA wurde in den E. coli-Stamm HB101 transformiert. Die Selektion
rekombinanter Clone folgte auf Ampicillinresistenz.
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Ein erstes Screening potentieller
rekombinanter Clone wurde mittels Hybridisierung durchgeführt. Eine radioaktiv
markierte Sonde wurde durch Zufallsmarkierung eines Fragments von
EcoRI bis SalI (mit der [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF-Gensequenz),
das aus dem Plasmid pICI1107 hergestellt worden war, präpariert.
Diese wurde zur Hybridisierung gegen Kolonien eingesetzt, deren
DNA auf der Oberfläche
von Nitrocellosefiltern immobilisiert worden war. Anschließend wurde
Plasmid-DNA aus
24 Clonen präpariert,
die in diesem Screening hybridisiert worden waren. Alle DNA-Präparationen
erfolgten nach dem schnellen Miniprep-Verfahren, siehe Birnboim
und Doly, Nucleic Acids Research, 7, 1513, 1979. Diese rekombinanten
DNA-Präparationen
wurden dann einem sekundären
Screening in Form einer Restriktionsanalyse unterzogen. Die Linearisierung
der DNA mit BamHI, deren Stelle nur einmal innerhalb der Expressionskassette
vorkam, deutete auf das Vorhandensein der [Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF-Sequenz hin.
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Zur Bestätigung des Vorhandenseins des
[Met–1,
Ser17,27]hu-G-CSF-Gens sowie zur Verifizierung
der korrekten Basensequenz an den Klonierungsverbindungsstellen
sowie über
das gesamte [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF-Gen
wurde eine Sequenzanalyse durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden
Plasmid-DNA-Proben in Großmaßstab aus
16 rekombinanten Clonen präpariert,
wobei zur Gewährleistung
der Reinheit die CsCl-Gradientendichtezentrifugationstechnik
eingesetzt wurde. Die Sequenzierschritte wurden gemäß dem Sequenzprotokoll
durchgeführt,
wobei es sich bei dem ausgewählten
Sequenzierprimer um den pBR322-Universalprimer
(EcoRI) handelte. Zwei der rekombinanten Clone enthielten die korrekte
Sequenz am ScaI-Ende des [Met–1, Ser17,27]hu-G-CSF-Fragments
sowie über
die gesamte G-CSF-Peptidsequenz selbst. Die Clone wurden als Expressionskonstrukt
pCG300 identifiziert (siehe 12).
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