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Hintergrund
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft allgemein die Gebiete der Pharmakologie und Immunologie.
Im Speziellen ist die Erfindung auf neue Zusammensetzungen aus Substanzen
zur selektiven Aktivierung von T-Zellen (PHA-Blasts) gerichtet,
die eine reduzierte Aktivierung von natürlichen Killerzellen ("NK") bewirken. Die neuen Zusammensetzungen
umfassen Varianten der Cytokinfamilie und insbesondere humanes Interleukin
2 ("IL-2").
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2. Beschreibung des im
Zusammenhang stehenden Standes der Technik
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Interleukin
2 (IL-2) ist ein potenter Immunstimulator, der verschiedene Zellen
des Immunsystems aktiviert, einschließlich T-Zellen, B-Zellen und
Monocyten. IL-2 ist außerdem
ein potenter und kritischer Wachstumsfaktor von T-Zellen. Aufgrund
dieser Aktivitäten
wurde IL-2 auf dessen Fähigkeit
getestet, um Krebs zu behandeln. Humanes IL-2 ist ein von der FDA
genehmigtes Arzneimittel zur Behandlung von Metastasen bildendem
Nierenkarzinom und Metastasen bildendem Melanom. Die Verwendung
von IL-2 an in Frage kommenden Patienten ist aufgrund der hohen
Toxizität
eingeschränkt,
die mit der IL-2-Therapie verbunden ist; es wird angenommen, dass
höchstens
lediglich 20 % der in Frage kommenden Patienten tatsächlich die
Therapie erhalten. Die Toxizitäten,
die mit der IL-2-Therapie verbunden sind, beinhalten schweres Fieber, Übelkeit,
Erbrechen, vaskuläre
Leckage und schwere Hypotension. Trotz dieser Toxizitäten ist
IL-2 jedoch hinsichtlich seiner genehmigten Indikationen wirksam
(~17 % objektive Ansprechrate).
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Obwohl
die Analyse der Struktur/Funktion von IL-2 aus der Maus umfassend
erfolgt ist, (Zurawski, S. M. und Zurawski, G. (1989) Embo J 8:
2583-90; Zurawski, S. M. et al. (1990) Embo J 9: 3899-905; Zurawski, G.
(1991). Trends Biotechnol 9: 250-7; Zurawski, S. M. und Zurawski,
G. (1992) Embo J 11: 3905-10; Zurawski, et al. Embo J 12: 5113-5119
(1993)), hat lediglich eine eingeschränkte Analyse von humanem IL-2
stattgefunden. Die meisten Studien mit humanen IL-2-Muteinen wurden
an Mauszellen durchgeführt;
allerdings fanden eingeschränkte
Studien unter Verwendung von humanen PHA-Blasts statt, die den hoch
affinen IL-2-Rezeptor IL-2Rαβγ exprimieren.
Diese Studien, in denen PHA-Blasts verwendet wurden, bestätigen die
Wichtigkeit der Reste Asp-20 und der D-Helix von humanem IL-2. Es
ist gezeigt worden, dass die Positionen Asp-20 und Gln-126 von humanem
IL-2 die Reste darstellen, die primär für die Interaktion mit den β- bzw. γ-Untereinheiten des
IL-2-Rezeptors verantwortlich sind (zusammenfassend dargestellt
in Thèze
et al., Immunol. Today, 17, 481-486 (1996)). Obwohl gezeigt wurde,
dass die Reste in der C-Helix von IL-2 aus der Maus in die Interaktion mit
IL-2Rβ aus
der Maus involviert sind (Zurawski et al., EMBO J, 12: 5113-5119
(1993)), konnte nicht gezeigt werden, dass die äquivalenten Reste in humanem
IL-2 die gleichen Eigenschaften aufweisen (diese Reste in humanem
IL-2 wären
Asp-84 und Asn-88). Da eine signifikante Speziesspezifität von humanem
IL-2 und solchem aus der Maus gezeigt werden konnte (humanes IL-2
weist eine ~100fach reduzierte Aktivität in Maussystemen auf), ist
es schwierig vorherzusagen, ob der gleiche Typ von Interaktionen
innerhalb der Speziesgrenzen erfolgt. Es sind keine Studien bekannt,
in denen Zellen verwendet wurden, die nur den humanen intermediär affinen
Rezeptor IL-2Rβy
exprimieren.
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Einige
humane IL-2-Muteine wurden hinsichtlich ihrer Aktivität an humanen
PHA-Blasts untersucht (Xu et al., Eur. Cytokine Netw, 6, 237-244
(1995)). Für
Muteine, die Substitutionen von Asp-20 durch Leucin (D20L) sowie
durch Arginin, Asparagin und Lysin enthalten, konnte gezeigt werden,
dass diese schwere Defekte in ihrer Fähigkeit aufweisen, die Proliferation
von PHA-Blasts zu induzieren. Deshalb lehrt dieser Stand der Technik,
dass die Substitution von Asp-20 zu Muteinen führt, die eine beeinträchtigte
Aktivität
zeigen. Ferner behaupten Xu et al., dass bis heute (1995) keine
nützlichen
IL-2-Muteine identifiziert wurden, weder für klinische, noch für forschungsbezogene
Verwendungen.
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Das
humane IL-2-Q126D-Mutein, das von Buchli und Ciardelli, Arch. Biochem.
Biophys., 307(2): 411-415, (1993) generiert wurde, zeigte eine signifikant
beeinträchtigte
Aktivität
sowohl in seiner Potenz als auch in seinem Agonismus; in Assays
mit humanen T-Zellen übte
es eine ~1000fach niedrigere Aktivität aus und verhielt sich wie
ein partieller Agonist. In Assays mit T-Zellen der Maus war das
Mutein nahezu inaktiv. Beide getesteten Zelllinien exprimierten
die hoch affine Form des IL-2-Rezeptors.
An beiden Zelltypen zeigte Q126D die Fähigkeit, die IL-2-vermittelte
Aktivität
zu antagonisieren, obwohl dies in dem Assay mit humanen T-Zellen
nur teilweise der Fall war.
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Zhi-yong,
W. et al., Acta Biochimica et Biophysica Sinica 25(5):558-560 (Sept.
1993) führten
Substitutionsexperimente an IL-2 an den Positionen 62, 69, 99 und
126 durch, und demonstrierten eine 20fache und 30fache Reduzierung
der Aktivität
im Vergleich zu wt-IL-2 bei 62-Leu-IL-2 bzw. 126-Asp-IL-2 in einem
Assay mit T-Zellen
der Maus (CTLL-2). Es lässt
sich jedoch keine Lehre oder kein Vorschlag dazu finden, dass Substitutionen
an Position 126 eine Aktivität
verleihen, die selektiv für
T-Zellen gegenüber
NK-Zellen ist, oder Hinweise, ob solche Veränderungen einen ähnlichen
Effekt auf humane T-Zellen haben.
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Collins,
L. et al., PNAS USA 85: 7709-7713 (1988) berichten, dass die Substitution
von Asp an Position 20 entweder durch Asn (D20N) oder Lys (D20K)
zu einem ~100 bis 1000fachen Verlust der Bindung im Vergleich zu
humanem IL-2 führt,
und zwar sowohl für
den hoch affinen (IL-2Rαβγ, in Collins
et al. als p55/p70 bezeichnet) als auch den intermediär affinen
Rezeptor (IL-2Rβy,
in Collins et al. als "p70" bezeichnet). Die
Bindung an IL-2Rα scheint
bei beiden mutierten Proteinen unbeeinflusst zu sein. Diese Arbeit
lehrt, dass die Störung
der Bindung an den intermediär
affinen IL-2-Rezeptor
(IL-2Rβγ) auch zu
einer Störung
der Bindung an den hoch affinen IL-2-Rezeptor (IL-2Rαβγ) führt, was darauf hindeutet,
dass die unterschiedliche Bindung oder Aktivierung von IL-2Rβγ oder IL-2Rαβγ nicht durch
die Substitution von Asp an Position 20 erreichbar ist.
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Berndt,
W. G. et al., Biochemistry 33(21): 6571-6577 (1994) verwendeten
eine kombinatorische Kassettenmutagenese, um in nativem IL-2 simultan
die Positionen 17-21 zu mutieren, für die angenommen wird, dass
diese mit dem intermediär
affinen IL-2-Rezeptor interagieren. Von 2610 gescreenten Klonen
waren lediglich 42 aktiv. Sie fanden heraus, dass die Positionen
20 und 21 für
die biologische Aktivität
von primärer
Wichtigkeit waren. Es findet sich kein Vorschlag oder keine Lehre
zu individuellen Substitutionen, außer für L21V.
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US-Patent
Nr. 5,229,109 (Grimm et al.) offenbart angeblich Analoge von IL-2
mit niedriger Toxizität
zur Verwendung in der Immuntherapie und der Behandlung von Krebs.
Die Eigenschaften von zwei IL-2-Analoga mit Substitutionen an den
Positionen Arg38 (durch Alanin) und Phe42 (durch Lysin) wurden analysiert
und mit jenen von nativem IL-2 verglichen. Es wurde festgestellt,
dass die Analoga in der Lage sind, ihre Fähigkeit an den intermediären IL-2-Rezeptor
zu binden, beizubehalten, während
sie lediglich minimal an den so genannten "hoch affinen" Rezeptor binden. Zu diesem Zeitpunkt
wurde angenommen, dass der intermediär affine Rezeptor nur aus p75
(IL-2Rβ)
besteht, und es wurde angenommen, dass der hoch affine Rezeptor
nur aus dem Rezeptorkomplex p55 + p75 (IL-2Rαβ) besteht. Die Analoga behielten
ebenfalls ihre Fähigkeit,
die mononucleären
Zellen des peripheren Blutes zu stimulieren, um das Lymphokin-aktivierte
Killing (LAK) zu generieren. Bemerkenswerterweise war die IL-1β- und TNFα-Sekretion
als Antwort auf die Analoga im Vergleich zu nati vem IL-2-Molekül signifikant
reduziert. Die Aminosäurereste,
die in diesem Patent beschrieben werden, seien jene, die spezifisch
mit IL-2Rα (p55)
interagieren würden;
die Eliminierung der Interaktionen mit IL-2Rα würde in einer reduzierten Aktivität an solchen
Zellen führen,
die den hoch affinen IL-2-Rezeptor tragen, und würde nicht die Aktivität an solchen
Zellen beeinflussen, die intermediär affine IL-2-Rezeptoren tragen.
Deshalb soll die Generierung von LAK-Zellen (von denen angenommen
wird, dass sich diese von NK-Zellen ableiten) erhalten bleiben.
Die hier beschriebenen Muteine sind auf Aminosäurereste an den Positionen
20, 88 und 126 gerichtet; für
diese Positionen wird angenommen, dass diese spezifisch mit IL-2Rβ (p75; Positionen
20 und 88) und IL-2Rγ (nicht
bekannt zum Zeitpunkt des Patentes von Grimm et al.; Positionen
126) interagieren. Als Konsequenz bleiben die Interaktionen mit
IL-2Rα unverändert. Mechanistisch
gesehen zeigen die von Grimm et al. beschriebenen Muteine abgeschwächte Interaktionen
mit dem hoch affinen IL-2-Rezeptor, sollen jedoch keinen Effekt
auf den intermediär
affinen IL-2-Rezeptor haben; die hier beschriebenen Muteine weisen
die entgegengesetzte Eigenschaft auf, sie haben einen ausgeprägten Defekt
in ihrer Fähigkeit,
mit dem intermediär
affinen IL-2-Rezeptor IL-2Rβγ zu interagieren,
und zeigen einen geringen oder keinen Defekt in den funktionellen Interaktionen
mit dem hoch affinen IL-2-Rezeptor IL-2Rαβγ.
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In
dem US-Patent Nr. 5,206,344 (Goodson et al.) werden Muteine von
IL-2 offenbart, in denen eine der Aminosäuren der reifen nativen Sequenz
von IL-2 durch einen Cysteinrest ersetzt wird, die anschließend präpariert
und durch den ausgetauschten Cysteinrest an ein Polymer konjugiert
werden, das ausgewählt
ist aus den Polyethylenglykol-Homopolymeren oder polyoxidierten
Polyolen, wobei die Homopolymere unsubstituiert oder an einem Ende
mit einer Alkylgruppe substituiert sind. Diese Muteine werden über eine
Wirtsexpression von mutierten Genen hergestellt, die für die Muteine
codieren, welche durch ortsgerichtete Mutagenese gegenüber den
Genen für
die parentalen Proteine verändert
wurden. Außerdem
können
andere Spezies von IL-2 über
den Cysteinrest an Position 125 des reifen IL-2-Proteins konjugiert
werden, der für
die biologische Aktivität
von IL-2 nicht notwendig ist. Es gibt keine Offenbarung von Mutationen,
die eine reduzierte Toxizität
verleihen.
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Das
US-Patent Nr. 4,959,314 (Lin et al.) offenbart Muteine von biologisch
aktiven Proteinen, wie bspw. IFN-β und
IL-2, in denen Cysteinreste, die für die biologische Aktivität nicht
essentiell sind, deletiert oder durch andere Aminosäuren ersetzt
wurden, um Stellen für
eine intermolekulare Quervernetzung oder inkorrekte intramolekulare
Disulfidbrückenbildung
zu eliminieren. Diese Muteine werden über eine bakterielle Expression von
mutierten Genen hergestellt, die für die Muteine codieren, welche
ausgehend von den Genen für
die parentalen Proteine durch Oligonucleotidgerichtete Mutagenese
synthetisiert wurden. Es werden keine Mutationen offenbart, die
eine reduzierte Toxizität
verleihen.
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In
dem US-Patent Nr. 5,116,943 (Halenbeck et al.) wird offenbart, dass
ein biologisch aktives, therapeutisches Referenzprotein gegenüber Oxidation
geschützt
wird, und zwar durch ein Verfahren, das die Substitution einer konservierten
Aminosäure
für jeden
Methionylrest beinhaltet, der einer Oxidation durch Chloramin T
oder Peroxid zugänglich
ist, wohingegen weitere, nicht zugängliche Methionylreste nicht
substituiert werden. Das so produzierte oxidationsresistente Mutein
ist vorzugsweise ein humanes Mutein von Interleukin-2 oder Interferon-β, und die
konservierte Aminosäure
ist höchst
vorzugsweise Alanin. Es werden keine Mutationen offenbart, die eine
reduzierte Toxizität
verleihen.
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Das
US-Patent Nr. 4,853,332 (Mark et al.) betrifft IFN-γ und IL-2-Muteine,
in denen die Cysteinreste, die für
die biologische Aktivität
nicht essentiell sind, deletiert oder durch andere Aminosäuren ersetzt
wurden, um Stellen für
eine intermolekulare Quervernetzung oder inkorrekte intramolekulare
Disulfidbrückenbildung
zu eliminieren. In dem Patent wird offenbart, dass eine Substitution
in IL-2 an dem Cystein 125 durch Serin in einem Mutein mit einer
Aktivität
resultiert, die vergleichbar ist mit jener von nativem IL-2.
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Das
US-Patent Nr. 5,696,234 (Zurawski et al.) betrifft Muteine von Säugetier-Cytokinen und Verfahren zum
Screenen von Agonisten und Antagonisten von Säugetier-Cytokinen. Im Speziellen
wurde demonstriert, dass das Doppelmutein von IL-2 P82A/Q126D eine
Aktivität
eines Antagonisten an Baf3-Zellen der Maus hat, die mit den humanen α- und β-IL-ZR-Untereinheiten
cotransfiziert wurden. Eine geringe Agonistenaktivität wird gezeigt.
Ferner wird gezeigt, dass IL-2-Muteine der Maus teilweise eine Agonisten-
und Antagonistenaktivität an
HT2-Zellen ausüben,
insbesondere Q141D, Q141K, Q141V und Q141L. Es werden weder solche
Aktivitäten
beschrieben noch vorgeschlagen, die einen selektiven Agonisteneffekt
bei Mutationen an den Positionen 20, 88 und 126 zeigen.
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Zurawski
et al. beschreiben IL-2-Muteine der Maus, die Eigenschaften haben,
gemäß denen
sie an Zellen aktiv sind, die IL-2Rαβγ exprimieren, jedoch inaktiv
an Zellen sind, die IL-2Rβγ exprimieren
(Zurawski, G. Trends Biotechnol 9: 250-257 (1991); Zurawski, S.
M. und Zurawski, G. Embo J 11: 3905-10 (1992)). Die IL-2-Muteine der Maus,
die diese Eigenschaften ausüben,
weisen die Substitutionen Asp-34
durch Ser oder Thr und Gln-141 durch Lys auf. Asp-34 und Gln-141
in IL-2 der Maus scheinen äquivalent
zu Asp-20 bzw. Gln-141 des humanen IL-2 zu sein. Obwohl in diesen
Referenzen von "selektiven
agonistischen" IL-2-Muteinen
die Rede ist, wird nicht deren Potenzial beschrieben, niedrige Toxizität aufzuweisen,
sondern eher ihre Eigenschaft als potenzielle Antagonisten von endogenem
IL-2 zu fungieren.
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In
der
EP 0 267 795 A2 (Zurawski
et al.) wird eine Vielzahl von IL-2-Muteinen über die Sequenz hinweg offenbart,
einschließlich
solche, die Deletionen oder Substitutionen innerhalb der ersten
dreißig
N-terminalen Aminosäurereste
enthalten, die biologisch kompetent sind, wohingegen die Aminosäuresubstitutionen,
die hier bezüglich
der äquivalenten
IL-2-Reste in der Maus offenbart werden, weder genannt, diskutiert
noch vorgeschlagen werden. Es gibt einen Bedarf an einem verbesserten
IL-2-Molekül, das reduzierte
Toxizität
aufweist und im Allgemeinen besser vertragen wird.
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Taniguchi
et al.,
US 4,738,927 ,
betrifft eine rekombinante DNA, die eine solche rekombinante DNA
aufweist, die für
ein Polypeptid codiert, das eine biologische Aktivität von IL-2
besitzt, wobei diese Aktivität
die Förderung
des Wachstums einer Zelllinie von cytotoxischen T-Lymphocyten betrifft,
sowie einen DNA-Vektor, der in der Lage ist, sich in einer prokaryotischen
oder eukaryotischen Zelle zu vermehren, wobei die Codierungssequenz
dieses Genes an einer Position lokalisiert ist, die stromabwärts von
einer Promotorsequenz liegt, wobei das Polypeptid insbesondere 132
bis 134 Aminosäuren
in der gesamten Aminosäuresequenz
des Polypeptides aufweist. Es wird ferner ein Gen beschrieben, rekombinante
DNA-Vektoren, Wirtszellen und Methoden, um natives IL-2 rekombinant
zu produzieren. Taniguchi et al. beschreiben keinerlei Varianten
oder Muteine und lehren nicht, welche Positionen in dem Protein
für die
Signalgebungs- oder Bindungsaktivität verantwortlich sind.
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Eckenberg,
R. et al. beschreiben: Analysis of human IL-2)IL-2- receptor beta
chain interactions: monoclonal antibody H2-8 and new IL-2 mutants
define the critical role of alpha helix-A of IL-2, Cytokine, Vol.
9, Nr. 7, Juli 1997 (1997-07), Seiten 488-498;
die WO 96 04306A
(Schering Corporation (US); Zurawski S. M: Zurawski G.) betrifft
Muteine von Säugetier-Cytokinen;
Ju,
G. et al. beschreiben: Structure-function analysis of human Interleukin-2,
Journal of Biological Chemistry, Vol. 262, Nr. 12, 25. April 1987
(1987-04-25), Seiten 5723-5
731; und
Ernst, J. F. et al. betrifft: Screening of muteins
secreted by yeast: random mutagenesis of human Interleukin-2, Bio/Technology,
Vol. 7, Nr. 7, 1. Juli 1989 (1989-07-01), Seiten 716-720.
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Es
versteht sich, dass IL-2-Muteine benötigt werden, die keine dosisbeschränkende Toxizität der rekombinanten
IL-2-Muteine aus dem Stand der Technik aufweisen, um das Potenzial
dieses Cytokins therapeutisch nutzen zu können.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Polypeptid, das ein humanes IL-2-Mutein aufweist,
welches entsprechend dem Wildtyp-IL-2 nummeriert ist, wobei das
humane IL-2 zumindest an einer der Positionen 20, 88 oder 126 substituiert
ist, wobei das Mutein bevorzugt T-Zellen gegenüber NK-Zellen aktiviert. Diese
Erfindung verwirklicht ein weniger toxisches IL-2-Mutein, das eine
größere therapeutische
Verwendung dieses Interleukins ermöglicht.
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Ferner
betrifft die Erfindung IL-2-Muteine, die einzelne Mutationen an
den Positionen Aspartat 20, Asparagin 88 und Glutamin 126 aufweisen.
Spezifische Muteine werden durch die Bezeichnungen D20X, N88X und
Q126X repräsentiert,
wobei "X" eine spezifische
Aminosäure
darstellt, die, wenn sie in humanem IL-2 substituiert wird, eine
selektive Aktivität
für Zellen
verleiht, die den IL-2Rαβγ-Rezeptor (z.B. T-Zellen)
exprimieren, und dies bevorzugt gegenüber Zellen, die den IL-2Rβγ-Rezeptor
(z.B. NK-Zellen) exprimieren. Muteine, die eine mehr als 1000fache
Selektivität
ausüben,
umfassen D20H, D20I, N88G, N88I, N88R und Q126L. Im Speziellen weisen
diese Muteine an T-Zellen im Wesentlichen die Aktivität von Wildtyp-IL-2
auf. Es werden ferner weitere Mutationen angegeben, die eine Selektivität von weniger
als 1000fach, jedoch größer als
10fach liefern. Die Erfindung umfasst ferner Polynucleotide, die
für das
erfindungsgemäße Mutein
codieren, Vektoren, die die Polynucleotide enthalten, transformierte
Wirtszellen, pharmazeutische Zusammensetzungen, die die Muteine
aufweisen sowie therapeutische Behandlungsmethoden, in denen die
Muteine verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Methode, um IL-2-Muteine mittels
einer Evaluierung in Assays zu selektieren, in denen IL-2Rαβγ im Vergleich
zu IL-2Rβγ verwendet
wird, wobei vorzugsweise die Aktivität eines IL-2-Muteins relativ
zu wt-IL-2 in einem Assay gegenüber
dem anderen erhöht
ist. IL-2Rαβy und IL-2Rβγ sind individuelle
Rezeptoruntereinheit-Ektodomänen
in geeigneter Kombination und werden dazu verwendet, um direkt die
Bindung von IL-2-Muteinen an jeden Rezeptorkomplex zu messen. In
dem IL-2αβγ-Assay wird
die Antwort eines Zelltyps verwendet, der IL-2αβγ trägt, und in dem IL-2βγ-Assay wird
die Antwort eines Zelltyps verwendet, der IL-2βγ trägt. Bei der IL-2αβγ-tragenden
Zelle handelt es sich um einen PHA-Blast, und bei der IL-2βγ-tragenden
Zelle handelt es sich um eine NK-Zelle. Der Assay betrifft die Proliferation
sowohl des IL-2αβγ-tragenden
Zelltyps als auch des IL-2βγ-tragenden
Zelltyps.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Vektor, der das Polynucleotid aufweist,
das für
ein erfindungsgemäßes Mutein
codiert, wobei der Vektor die Expression eines humanen IL-2-Muteins
steuert, das eine aktivierende Aktivität auf PHA-Blast-Zellen aufweist,
jedoch eine reduzierte aktivierende Aktivität gegenüber NK-Zellen, wobei der Vektor
in der Lage ist, eine Transfektion eines Zielorganismus und eine
anschließende
Expression des humanen IL-2-Muteins, für welches das Polynucleotid
codiert, in vivo zu ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt ferner eine Methode zur Behandlung
eines Patienten, der von einem IL-2-behandelbaren Zustand betroffen
ist, und zwar durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge eines humanen IL-2-Muteins,
das gemäß der Nummerierung
des Wildtyp-IL-2 eine gegenüber PHA-Blasts
aktivierende Aktivität,
jedoch eine gegenüber
NK-Zellen reduzierte Aktivität
aufweist. Diese Methode ist geeignet, wenn der IL-2-behandelbare
Zustand HIV, Krebs, eine Immunkrankheit, eine infektiöse Krankheit
ist, als Impfstoffadjuvans in einer Therapie der Krebsvakzinierung
und konventionellen Vakzinierung, zur Immunstimulierung in älteren oder
auf andere Art und Weise immunkompromittierten sowie in humanen SCID-Patienten
oder für
andere therapeutische Anwendungen, die die Stimulierung des Immunsystems
erfordern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 bis 7 zeigen
Dosis-Wirkungs-Kurven von humanem wt-IL-2 (IL-2) und D20H (1),
IL-2 und D20I (2), IL-2 und N88G (3), IL-2 und N88I (4),
IL-2 und N88R (5), IL-2 und Q126E (6) und IL-2 und Q126L (7).
- A: Individuelle Dosiswirkung von IL-2 (ausgefüllte Kreise)
und Mutein (unausgefüllte
Kreise) in dem Proliferationsassay mit primären humanen T-Zellen (PHA-Blasts).
- B: Individuelle Dosiswirkung von IL-2 (ausgefüllte Dreiecke)
und Mutein (unausgefüllte
Dreiecke) in dem Proliferationsassay mit primären humanen NK-Zellen.
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8A-8D. Die
Toxizität
von PROLEUKINTM im Schimpansen wurde in
zwei Tieren (X-159, Dreiecke, und X-124, Quadrate) im Vergleich
zu der Vehikelkontrolle (X-126, Rauten) evaluiert. Die Toxizität wurde
durch Nierenparameter (Blood Urea Nitrogen (BUN), A; Kreatinin,
B) und der Leberfunktion (Gesamtbilirubin, C; ALT, D) evaluiert.
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9.
Grafik über
die prozentuale Veränderung
des Körpergewichts
innerhalb von 30 Tagen. Das Körpergewicht
der mit IL-2/N88R (Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel
(Rauten) behandelten Tiere wurde an den angegebenen Tagen gemessen.
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10A-10D.
An den angegebenen Tagen wurden die Lymphocyten (A), die gesamten
weißen
Zellen (B), Neutrophile (C) und Plättchen (D) der mit IL-2/N88R
(Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel (Rauten) behandelten
Tiere evaluiert.
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11A-11D.
An den angegebenen Tagen wurden der Harnstoff-Stickstoff im Blut
(A, BUN), Kreatinin (B), Phosphor (C) und die Anionenlücke (D)
der mit IL-2/N88R
(Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel (Rauten) behandelten
Tiere evaluiert.
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12A-12D.
An den angegebenen Tagen wurden das Gesamtbilirubin (A), ALT (B),
Fibrinogen (C) und die aktivierte Prothrombinzeit (D) der mit IL-2/N88R
(Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel (Rauten) behandelten
Tiere evaluiert.
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13A-13D.
An den angegebenen Tagen wurden die Blutspiegel von Natrium (A),
des Chloridions (B), von Calcium (C) und Kalium (D) der mit IL-2/N88R
(Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel (Rauten) behandelten
Tiere evaluiert.
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14A-14C.
An den angegebenen Tagen wurden die Albuminspiegel in dem Blut (A),
der Hämatokritwert
(B) und das Hämoglobin
(C) der mit IL-2/N88R (Dreiecke), PROLEUKIN (Quadrate) oder Vehikel
(Rauten) behandelten Tiere evaluiert.
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15A-15C.
Die Wirkungen von IL-2/N88R (Quadrate), PROLEUKIN (Rauten) und Vehikel
(Dreiecke) werden für
die gesamte T-Zell-Population (A, CD3+-Zellen), die CD4+-T-Zell-Population (B) und die CD8-T-Zell-Population
(C) angegeben.
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16A-16C.
Die Wirkungen von IL-2/N88R (Quadrate), PROLEUKIN (Rauten) und Vehikel
(Dreiecke) werden für
die gesamte T-Zell-Population (A, CD3+-Zellen), die CD4+-T-Zell-Population (B) und die CD8-T-Zell-Population (C) angegeben.
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17.
Effekt von IL-2/N88R und PROLEUKIN auf die T-Zell-Aktivierung in
Bezug auf die mittlere Fluoreszenz von CD25-positiven Zellen. Der
Effekt von IL-2/N88R
(Quadrate), PROLEUKIN (Rauten) und Vehikel (Dreiecke) ist für die CD3+CD4+-T-Zell-Population
angegeben. Die Anzahl der erhaltenen CD3+/CD8+-Zellen war
nicht ausreichend, um die mittlere Fluoreszenz dieser Population
zu evaluieren.
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18A-18D.
Angegeben wird der Effekt von IL-2/N88R (Quadrate), PROLEUKIN (Rauten)
und Vehikel (Dreiecke) für
die CD4+-T-Zell-Population (A, CD3+/CD4+-Zellen) und
die CD8+-T-Zell-Population (B, CD3+/CD8+-Zellen), die
gesamte T-Zell-Population (C, CD3+-Zellen)
und die NK-Zell-Population (D, CD3–/CD-16+-Zellen).
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19.
Grafik der Lungenmetastasen in Abhängigkeit der Dosis in Mäusen, die
mit PROLEUKIN (unausgefüllte
Kreise) oder IL-2/N88R (ausgefüllte
Kreise) behandelt wurden. Die Lungenmetastasen wurden am Ende der
Studie gezählt.
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20.
Plasmidkarte des IL-2/N88R-Vektors pBClIL2SA.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
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A. Hintergrund
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Die
Wirkung von IL-2 auf T-Zellen wird durch die Bindung an IL-2-Rezeptorproteine
vermittelt. Verschiedene Zelloberflächenproteine auf T-Zellen binden
IL-2. Das erste, das identifiziert wurde, ist ein einzelnes Polypeptid,
das als IL-2Rα bezeichnet
wird, bei dem es sich um ein 55kD großes Polypeptid (p55) handelt,
das nach der T-Zell-Aktivierung erscheint und ursprünglich als
Tac-(für
T-Zell-Aktivierung)
Antigen bezeichnet wurde. IL-2Rα bindet
IL-2 mit einer Kd von ungefähr 10–8 M
und ist auch als "nieder
affiner" IL-2-Rezeptor
bekannt. Die Bindung von IL-2 an Zellen, die nur IL-2R exprimieren,
führt zu
keiner detektierbaren biologischen Antwort.
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Bei
dem zweiten IL-2-Rezeptor handelt es sich um einen Bindungskomplex,
der aus IL-2Rβ und
IL-2Rγ besteht;
IL-2Rγ,
bei dem es sich um ein Polypeptid mit 64 kD handelt, ist auch bekannt
als gemeinsame γ-(γc) Kette,
denn eine Anzahl von Cytokinrezeptoren haben diese gemein. IL-2Rβ hat eine
Größe von ungefähr 70 bis
75 kD (und wird unterschiedlich als p70 oder p75 bezeichnet) und
ist ein Mitglied der Cytokinrezeptorfamilie vom Typ I, die durch
das Motiv mit zwei Cysteinen/WSXWS charakterisiert ist. IL-2Rβ wird koordinativ
mit γc exprimiert. Die Affinität der Bindung von IL-2 an IL-2Rβγc ist
größer als
an IL-2Rα,
mit einer Kd von ungefähr 10–9 M;
dieser ist auch als "intermediär affiner" IL-2-Rezeptor bekannt.
IL-2 bewirkt das Wachstum von Zellen, die IL-2Rβγc exprimieren,
wobei eine halbmaximale Wachstumsstimulation bei der gleichen Konzentration
von IL-2 stattfindet, die zu einer halbmaximalen Bindung führt (d.h.
1 × 10–9 M).
Bei IL-2Rβγc handelt
es sich um den gleichen Signalrezeptorkomplex, der an IL-15 binden
kann.
-
Bei
dem dritten bekannten IL-2-Rezeptorkomplex handelt es sich um den
IL-2Rαβγc-Komplex.
Die Zellen, die sowohl IL-2Rα als
auch IL-2Rβγc exprimieren,
können
IL-2 wesentlich stärker
binden, nämlich
mit einer Kd von ungefähr 10–11 M
und dieser ist deshalb auch als "hoch
affiner" Komplex
bekannt. Die Wachstumsstimulation solcher Zellen findet bei gleichermaßen niedriger
IL-2-Konzentration statt. Sowohl die IL-2-Bindung als auch die Wachstumsstimulation
kann durch Antikörper
blockiert werden, die gegen IL-2Rα,
IL-2Rβ oder γc gerichtet
sind, und am effektivsten durch eine Kombination von Antikörpern, die
gegen mehrere Rezeptoruntereinheiten gerichtet sind. Diese Beobachtungen
legen nahe, dass IL-2Rα einen
Komplex mit IL-2Rβγc bildet, wodurch
die Affinität
des Signalrezeptors für
IL-2 erhöht
wird, wodurch es möglich
wird, ein Wachstumssignal bei signifikant niedrigeren IL-2-Konzentrationen weiterzuleiten.
Es wird angenommen, dass IL-2 als Erstes rasch an IL-2Rα bindet und
dieses die Assoziierung mit IL-2Rβγc ermöglicht.
Ruhende T-Zellen exprimieren IL-2Rβγc, jedoch
nur niedrige Mengen von IL-2Rα;
eine zunehmende Expression von IL-ZRα an der Oberfläche kann
durch IL-2 stimuliert werden. Durch die Antigenrezeptor-vermittelte
7-Zell-Aktivierung wird rasch IL-2Rα exprimiert, wodurch die Konzentration
von IL-2 reduziert wird, die für
die Wachstumsstimulation erforderlich ist. Die Bindung von IL-2
an den IL-2Rαβγc-Komplex
führt zu
einer Signaltransduktion durch den Jak/STAT-Signalweg.
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Wir
haben Muteine von humanem IL-2 aufgefunden, die im Verhältnis zu
natürlichen
Killer-(NK) Zellen (Zellen, die den intermediär affinen IL-2-Rezeptor IL-2Rβγ exprimieren)
bevorzugt T-Zellen (PHA-Blasts; Zellen, die den hoch affinen IL-2-Rezeptor IL-2Rαβγ exprimieren)
aktivieren. Muteine, in denen Asp-20 durch Histidin (D20H) oder
Isoleucin (D20I), Asn-88 durch Arginin (N88R), Glycin (N88G) oder
Isoleucin (N88I), oder Gln-126 durch Leucin (Q126L), oder Glutamat
(Q126E) substituiert werden, üben
unerwarteterweise die volle IL-2-Aktivität auf PHA-Blasts und wenig
Aktivität
(wenn überhaupt
eine) auf NK-Zellen aus. Frühere
Studien mit humanen IL-2-Muteinen beruhten auf zellulären Analysesystemen
der Maus, und sofern humane Zellen verwendet wurden, sind nicht
solche eingesetzt worden, die nur IL-2Rβγ exprimieren (wie bspw. NK-Zellen). Außerdem zeigten
diese Studien, in denen humane PHA-Blasts verwendet wurden, dass
die Substitution von Asp-20 (gegen Leu, Arg, Asp oder Lys; Xu et
al., Eur. Cytokine Netw, 6, 237-244 (1995)) oder Gln-126 (durch Asp;
Buchli und Ciardelli, Arch. Biochem. Biophys, 307(2): 411-415, (1993))
zu humanen IL-2-Muteinen führt, die
eine stark beeinträchtigte
Aktivität
aufweisen. In früheren
Studien, in denen IL-2 aus der Maus verwendet wurde, wurden IL-2-Muteine
der Maus mit unterschiedlichen Aktivitäten identifiziert (Zurawski,
et al., EMBO J, 12: 5113-5119 (1993)), wobei jedoch keine dieser
Mutationen, die zu diesen Ergebnissen führten, auf jene hinweist, die
in der Arbeit identifiziert werden, die hier beschrieben wird. Humane
IL-2-Muteine, die identische Mutationen an synonymen Positionen
der IL-2-Muteine aus der Maus tragen, weisen nicht die gleichen
Aktivitäten auf,
was deshalb darauf hindeutet, dass die Beispiele aus der Maus nicht
prädikativ
für die
humane Funktionalität
sind. Den Erfindern sind keine Studien mit humanen IL-2-Muteinen
bekannt, bei denen die relativen Aktivitäten an humanen Zellen, die
den IL-2-Rezeptor IL-2Rαβγ (z.B. PHA-Blasts)
exprimieren, in Bezug auf jene miteinander verglichen werden, die
den IL-2-Rezeptor IL-2Rβγ (z.B. NK-Zellen)
exprimieren. Es ist zu erwarten, dass die Analyse in vivo bestätigt, dass
die beschriebenen Muteine einen verbesserten therapeutischen Index
gegenüber
dem Wildtyp des humanen IL-2 aufgrund einer reduzierten Toxizität aufweisen,
wodurch therapeutisch nützliche
Verbindungen zur Behandlung von solchen Störungen bereitgestellt werden,
die eine Stimulierung des Immunsystems erfordern.
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Interleukin
2 (IL-2) wird gegenwärtig
in der Klinik zur Behandlung von Metastasen bildendem Nierenkrebs
verwendet. Allerdings hat die hohe Toxizität dessen Verwendung auf lediglich
eine Teilgruppe der gesündesten
Patienten beschränkt,
und es wird angenommen, dass die dosisbegrenzende Toxizität dessen
Gesamteffizienz beeinträchtigt.
Es wurde vorgeschlagen, dass die akute Toxizität von IL-2 über die Aktivierung von NK-Zellen
vermittelt wird, während
die Effizienz durch die direkte Aktivierung von T-Zellen vermittelt
wird (Jacobson, et al., Proc Natl Acad Sci U S A (Vereinigte Staaten),
17. September 1996, 93(19) Seiten 10405-10; Smith KA, Blood 1993,
81(6) Seiten 1414-23; Kaplan, et al., Biotechnology, 10(2) Seiten
157-62). T-Zellen
exprimieren einen anderen Rezeptor für IL-2 als dies bei NK-Zellen
der Fall ist (T-Zellen: IL-2Rαβγ, der hoch
affine IL-2-Rezeptor; NK-Zellen: IL-2Rβγ, der intermediär affine
IL-2-Rezeptor). Die hier beschriebenen humanen IL-2-Muteine aktivieren
selektiv den IL-2-Rezeptor von T-Zellen und nicht den IL-2-Rezeptor
von NK-Zellen.
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Eine
Niederdosistherapie mit IL-2 wurde mit einigem Erfolg dazu verwendet,
um die direkte Aktivierung von NK-Zellen zu umgehen (Jacobson, et
al., (1996), Proc Natl Acad Sci U S A 93: 10405-10). Diese Strategie umfasste
das Konzept, dass bei niedrigen Dosen von IL-2 nur der hoch affine
IL-2-Rezeptor aktiviert wird, unter Ausschluss des intermediär affinen
IL-2-Rezeptors. Die intermediär
affine Form des IL-2-Rezeptors, IL-2Rβγ, wird auf NK-Zellen exprimiert,
während
T-Zellen die hoch affine Form, IL-2Rαβγ, exprimieren.
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Die
Erfinder sind das Toxizitätsproblem
jedoch von einem anderen Standpunkt aus angegangen. Es wurde angenommen,
dass durch die Unterbrechung der Interaktionen von IL-2 mit IL-2Rβ und/oder
IL-2Rγ durch
geeignete Modifikation der spezifischen Bindungsreste auf der Bindungsoberfläche von
IL-2 eine effektive Bindung (und dadurch Aktivierung) von Zellen
verhindert werden kann, die nur IL-2Rβγ exprimieren. Allerdings erfolgt
an Zellen, die IL-2Rαβγ exprimieren,
eine anfängliche
Bindung an IL-2Rα und
damit nach wie vor eine Bindung an die Zelle, so dass sich bei der
von Jacobs et al. vorgeschlagenen Niederdosistherapie nach wie vor
toxische Nebenwirkungen manifestieren. Aufgrund der Bindung an IL-2Rα kann eine
effektive Rekrutierung von IL-2Rβ und
IL-2Rγ auf
der Zelloberfläche
erfolgen, trotz der beeinträchtigten
Interaktionen des modifizierten IL-2 mit IL-2Rβ und/oder IL-2Rγ. Dadurch
kann ein signalgebungskompetenter Komplex aus IL-2 und IL-2Rαβγ gebildet
werden. Eine IL-2-Variante, die in der Lage ist, selektiv die hoch
affinen IL-2-Rezeptoren auf T-Zellen
bevorzugt gegenüber
den intermediär
affinen IL-2-Rezeptoren auf NK-Zellen zu aktivieren, kann nach unserer
Auffassung aufgrund eines reduzierten Toxizitätsprofils einen erhöhten therapeutischen
Index gegenüber
Wildtyp-IL-2 aufweisen. Eine IL-2-Variante mit einem erhöhten therapeutischen
Index würde
einen signifi kant erweiterten Anwendungsbereich sowohl in der Behandlung
von Krebs (als direkte und/oder zusätzliche Therapie) als auch
von Immundefizienz (z.B. HIV und Tuberkulose) aufweisen. Weitere
potenzielle Verwendungen von IL-2 leiten sich von dessen immunstimulierender
Aktivität
ab und umfassen neben einer direkten Behandlung von Krebs die Behandlung
einer Immundefizienz, wie bspw. HIV, oder von humanen SCID-Patienten;
einer infektiösen
Krankheit, wie bspw. Tuberkulose; die Verwendung als ein Adjuvans
in Strategien zur "Krebsvakzination"; und bei Indikationen
zur Immunsystemstimulierung, wie bspw. verstärkte Standardvakzinationsprotokolle,
oder für
die Behandlung älterer
Menschen.
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Eine
geeignete Substitution von Asp-20, Asn-88 oder Gln-126 reduzierte
die Bindungsinteraktionen entweder mit IL-2Rβ (Asp-20 und Asn-88) oder mit
IL-2Rγ (Gln-126).
Die Nettowirkung solcher Substitutionen resultiert in IL-2-Muteinen,
die ihre Aktivität
gegenüber
humanen T-Zellen beibehalten und gegenüber NK-Zellen eine reduzierte
Aktivität
aufweisen.
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Da
es nicht möglich
war, das Ergebnis einer bestimmten Substitution vor der Evaluierung
in den Assays mit T- und NK-Zellen vorherzusagen, wurden alle möglichen
Substitutionen von natürlichen
Aminosäuren (außer Cys)
an den Positionen Asp-20, Asn-88 und Gln-126 durchgeführt und
ein begrenzter, jedoch ein diverser Satz von Mutationen wurden an
der Position Asp-84 durchgeführt,
um zu testen, ob diese in der Tat mit IL-2Rβ interagieren. Zusätzliche
Mutationen an Position Asp-84 wären
getestet worden, wenn Auswirkungen auf ersichtliche IL-2Rβ-Interaktionen
beobachtet worden wären.
Daten für
sechsundvierzig separate Substitutionen an diesen Positionen werden
in der unten stehenden Tabelle 1 präsentiert.
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Unter
Verwendung der ortsgerichteten Mutagenese wurden Mutationen in die
cDNA von humanem Wildtyp-IL-2 eingeführt. Korrekte Klone wurden
in einen Expressionsvektor subkloniert, der für eine Expression in einem
heterologen System (z.B. E. coli, Baculovirus, Hefe oder Säugetierzellen,
wie bspw. chinesische Hamsterovarzellen (CHO)) geeignet war. Die
gereinigten Proteine wurden in Assays auf T-Zell- (PHA-Blast) Proliferation und NK-Proliferation
getestet. Unterschiedliche Antworten in diesen Assays, die durch
die einzelnen Muteine hervorgerufen wurden, d.h. EC50,
weisen auf Mutationen hin, die diese Aktivitäten ausüben. Im Speziellen deuten Muteine,
die eine relativ stärkere
Antwort in dem Assay mit PHA-Blasts (T-Zellen) (vs. Wildtyp-IL-2)
im Vergleich zu der Antwort in dem Assay mit NK-Zellen (vs. Wildtyp-IL-2) zeigen, auf
Substitutionen hin, die eine zelluläre Spezifität haben, und zwar basierend
auf der Fähigkeit
von spezifischen Muteinen an IL-2Rαβγ, der auf diesen Zellen exprimiert
wird, zu binden und diesen zu aktivieren, deuten jedoch auf eine Unfähigkeit
hin, an Zellen zu binden und diese zu aktivieren, die nur IL-2Rβγ exprimieren.
IL-2-Muteine, die diese Eigenschaft aufweisen, werden in vivo die
immunstimulierenden Eigenschaften von IL-2 aufweisen, dies jedoch
mit reduzierten Toxizitäten,
die mit einer IL-2-Therapie assoziiert sind, betreffend vaskuläre Leckage und
Hypotension.
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B. Definitionen
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Wie
hier verwendet, bedeutet "Wildtyp-IL-2" IL-2, sowohl nativ
als auch rekombinant, das eine Sequenz von 133 Aminosäuren aufweist,
die normalerweise in nativem humanem IL-2 vorliegt (ohne das Signalpeptid,
das aus weiteren 20 N-terminalen
Aminosäuren
besteht), und dessen Aminosäuresequenz
in Fujita, et al., PNAS USA, 80, 7437-7441 (1983) beschrieben ist,
und zwar mit oder ohne einem zusätzlichen
N-terminalen Methionin, das notwendigerweise umfasst ist, wenn das
Protein als intrazelluläre
Fraktion in E. coli exprimiert wird.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet "IL-2-Mutein" ein Polypeptid,
in dem gegenüber
dem humanen reifen Interleukin-2-Protein spezifische Substitutionen
vorgenommen wurden. Die unten stehende Tabelle 1 offenbart sechsundvierzig
individuell hergestellte Substitutions-IL-2-Muteine und deren Daten
betreffend die relative Aktivität.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
umfassen jene Muteine, die zumindest die 100fache relative Aktivität aufweisen.
Besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
beinhalten folgende Muteine, welche eine mehr als 1000fache relative
Aktivität aufweisen:
Der Aspartat-(Asp) Rest (D) an Position 20 ("D20"),
sofern eine Nummerierung entsprechend dem Wildtyp-IL-2 erfolgt,
wurde durch Isoleucin ("D20I") oder Histidin ("D20H") substituiert; der
Asparaginrest (Asn) an Position 88 (N88) wurde durch Isoleucin (N88I),
Glycin (N88G) oder Arginin (N88R) substituiert; und der Glutaminrest
(Gln) an Position 126 (Q126) wurde durch Leucin (Q126L) oder Glutamat
(Q126E) oder Aspartat (Q126D) substituiert. Die bevorzugten IL-2-Muteine
weisen eine Aminosäuresequenz
auf, die in den anderen nicht-substituierten Resten mit Wildtyp-IL-2
identisch sind. Die IL-2-Muteine dieser Erfindung können jedoch
außerdem
durch Aminosäureinsertionen,
Deletionen, Substitutionen und Modifikationen an einer oder mehreren
Stellen in oder an den anderen Resten der nativen IL-2-Polypeptidkette charakterisiert
sein. Gemäß dieser
Erfindung kann jede dieser Insertionen, Deletionen, Substitutionen
und Modifikationen zu einem IL-2-Mutein führen, das eine Aktivität beibehält, die
selektiv ist für
PHA-Blasts, während es
eine reduzierte Fähigkeit
aufweist, NK-Zellen zu aktivieren, und welches deshalb von der Reichweite
dieses Patentes erfasst ist.
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Die
Kombination der bevorzugten oder besonders bevorzugten Substitutionen,
die oben für
ein einziges rekombinantes IL-2-Molekül beschrieben werden, können zu
Kombinationsmutanten führen,
die eine Aktivität
aufweisen, die jener entspricht, die hier für die einzelnen Mutanten beschrieben
wird. Es ist bspw. zu erwarten, dass ein IL-2-Molekül, das eine
Kombination von zwei oder mehreren Mutationen aufweist, die aus
der Tabelle 1 ausgewählt
werden, zu einem IL-2-Agonisten führen kann, der selektiv für eine T-Zelle
ist, und zwar mit einer relativen Aktivität, die der relativen Aktivität der hier
offenbarten einzelnen Substitutionen entspricht. Kombinationsmutanten
liegen im Geist und Umfang der vorliegenden Erfindung.
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Wir
bevorzugen konservative Modifikationen und Substitutionen an anderen
Positionen von IL-2 (d.h. solche, die einen minimalen Effekt auf
die Sekundär-
oder Tertiärstruktur
des Muteins haben). Solche konservativen Substitutionen umfassen
jene, die von Dayhoff in The Atlas of Protein Sequence and Structure
5 (1978), und von Argos in EMBO J., 8: 779-785 (1989) beschrieben
wurden. Bspw. stellen Aminosäuren,
die zu einer der folgenden Gruppen gehören, konservative Austausche
dar:
- – ala,
pro, gly, gln, asn, ser, thr;
- – cys,
ser, typ, thr;
- – val,
ile, leu, met, ala, phe;
- – lys,
arg, his;
- – phe,
tyr, trp, his; und
- – asp,
glu.
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Wir
bevorzugen ferner Modifikationen oder Substitutionen, die keine
Stellen für
weitere intermolekulare Quervernetzung oder inkorrekte Disulfidbrückenbildungen
einbringen. So ist bspw. bekannt, dass IL-2 in der reifen Sequenz
des Wildtyps drei cys-Reste an den Positionen 58, 105 und 125 aufweist.
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Deshalb
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein humanes IL-2-Mutein,
das entsprechend dem Wildtyp-IL-2 nummeriert ist, eine Aminosäuresubstitution
an einer der Positionen 20, 88 und 126 aufweist, wobei die Substitution
an Position 20 nicht Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein,
Glutaminsäure,
Glycin, Leucin, Lysin, Phenylalanin, Prolin, Threonin oder Tryptophan
umfasst; die Substitution an Position 88 nicht Asparagin, Asparaginsäure, Cystein,
Glutamin, Tryptophan oder Prolin umfasst; die Substitution an Position
126 nicht Asparaginsäure,
Alanin, Histidin, Tryptophan, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure oder
Lysin umfasst; und wobei das IL-2-Mutein bevorzugt T-Zellen gegenüber natürlichen
Killerzellen aktiviert.
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Bevorzugt
ist ein IL-2-Mutein, bei dem die Position 20 durch eine Aminosäure substituiert
ist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Alanin, Histidin, Isoleucin, Methionin,
Glutamin, Serin, Valin und Tyrosin, wobei das Mutein bevorzugt T-Zellen
gegenüber
natürlichen
Killerzellen aktiviert.
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Ebenfalls
bevorzugt ist ein IL-2-Mutein, bei dem die Position 88 durch eine
Aminosäure
substituiert ist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Alanin, Arginin, Glutaminsäure, Histidin,
Lysin, Leucin, Phenylalanin, Glycin, Isoleucin, Methionin, Serin,
Threonin, Tyrosin und Valin, wobei das Mutein bevorzugt T-Zellen gegenüber natürlichen
Killerzellen aktiviert.
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Weiter
bevorzugt ist ein IL-2-Mutein, bei dem die Position 88 durch Arginin
substituiert ist.
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Ebenfalls
bevorzugt ist ein IL-2-Mutein, bei dem die Position 126 durch eine
Aminosäure
substituiert ist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus: Asparagin, Leucin, Prolin, Phenylalanin,
Glycin, Isoleucin, Methionin, Arginin, Serin, Threonin, Tyrosin
und Valin, wobei das Mutein bevorzugt T-Zellen gegenüber natürlichen
Killerzellen aktiviert.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die einen pharmazeutischen Träger
und das wie oben definierte humane IL-2-Mutein aufweist, wobei die
Zusammensetzung vorzugsweise T-Zellen gegenüber natürlichen Killerzellen aktiviert.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein humanes IL-2-Mutein, das entsprechend
dem Wildtyp-IL-2 nummeriert ist, Substitutionen an zwei der Positionen
20, 88 und 126 aufweist, wobei die Substitution an Position 20 nicht Arginin,
Asparagin, Asparaginsäure,
Cystein, Glutaminsäure,
Glycin, Leucin, Lysin, Phenylalanin, Prolin, Threonin oder Tryptophan
umfasst; wobei die Substitution an Position 88 nicht Asparagin,
Asparaginsäure,
Cystein, Glutamin, Tryptophan, oder Prolin umfasst; und wobei die
Substitution an Position 126 nicht Asparaginsäure, Alanin, Histidin, Tryptophan,
Cystein, Glutamin, Glutaminsäure
oder Lysin umfasst; und wobei das IL-2-Mutein vorzugsweise T-Zellen
gegenüber
natürlichen
Killerzellen aktiviert.
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Die
Erfindung umfasst ferner ein Polynucleotid, das eine DNA-Sequenz
aufweist, die für
das wie oben definierte IL-2-Mutein codiert, einen Vektor, der das
Polynucleotid aufweist, und eine isolierte eukaryotische Zelle,
die mit dem Polynuc leotid transformiert ist, und ferner eine prokaryotische
Zelle, die mit dem Polynucleotid transformiert ist.
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Mit "entsprechend dem
Wildtyp-IL-2 nummeriert" ist
gemeint, dass eine gewählte
Aminosäure
in Bezug auf die Position identifiziert wird, an der die Aminosäure normalerweise
in der reifen Sequenz von Wildtyp-IL-2 vorkommt. Wenn Insertionen
oder Deletionen in dem IL-2-Mutein vorgenommen werden, versteht
es sich für
einen Fachmann, dass Asp, das normalerweise an Position 20 vorkommt,
hinsichtlich seiner Position in dem Mutein verändert werden kann. Allerdings
kann die Anordnung des veränderten
Asp rasch durch Untersuchung und Korrelation der flankierenden Aminosäuren mit
jenen bestimmt werden, die das Asp in Wildtyp-IL-2 flankieren.
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Mit
dem Begriff "Zelltypen,
die den IL-2Rαβγ-Rezeptor
aufweisen" sind
Zellen gemeint, für
die bekannt ist, dass sie diesen Rezeptortyp aufweisen, d.h. T-Zellen,
aktivierte T-Zellen, B-Zellen, aktivierte Monocyten und aktivierte
NK-Zellen. Mit dem Begriff "Zelltypen,
die den IL-2Rβγ-Rezeptor
aufweisen" sind
Zellen gemeint, für
die bekannt ist, dass sie diesen Rezeptortyp aufweisen, d.h. B-Zellen,
ruhende Monocyten und ruhende NK-Zellen.
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Die
IL-2-Muteine der vorliegenden Erfindung können durch jede geeignete,
im Stand der Technik bekannte Methode hergestellt werden. Solche
Methoden beinhalten das Konstruieren einer DNA-Sequenz, die für die IL-2-Muteine
der Erfindung codiert, und das Exprimieren dieser Sequenzen in einem
geeigneten transformierten Wirt. Diese Methode führt zu den rekombinanten Muteinen
dieser Erfindung. Allerdings können
die Muteine dieser Erfindung auch durch chemische Synthese oder
eine Kombination von chemischer Synthese und rekombinanter DNA-Technologie
hergestellt werden, auch wenn dies weniger bevorzugt ist. Die Batch-weisen
Herstellungs- oder Perfusionsherstellungsmethoden gehören im Allgemeinen
zum Wissen des Fachmannes. Siehe Freshey, R.i. (Hrsg.), "Animal Cell Culture:
A Practical Approach",
2. Ausgabe, 1992, IRL Press, Oxford, England; Mather, J. P. "Laboratory Scaleup
of Cell Cultures (0.5-50 Liters)",
Methods Cell Biology 57: 219-527 (1998); Hu, W. S. und Aunins, J.
G., "Large-scale
Mammalian Cell Culture",
Curr Opin Biotechnol 8: 148-153 (1997); Konstantinov, K. B., Tsai,
Y., Moles, D., Matanguihan, R., "Control
of long-term perfusion Chinese hamster ovary cell culture by glucose
auxostat.", Biotechnol
Prog 12: 100-109 (1996).
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In
einem Ausführungsbeispiel
der rekombinanten Methode zur Herstellung eines Muteins dieser Erfindung
wird eine DNA-Sequenz konstruiert, indem eine DNA-Sequenz isoliert
oder synthetisiert wird, die für
das Wildtyp-IL-2 codiert, und anschließend wird durch ortsspezifische
Mutagenese das Codon für
Asp-20 gegen das Codon für
Isoleucin (I) ausgetauscht. Diese Technik ist gut bekannt. Siehe
z.B. Mark et al., "Site-specific Mutagenesis
Of The Human Fibroblast Interferon Gene", Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, Seiten
5662-66 (1984); und US-Patent Nr. 4,588,585, durch Inbezugnahme
der vorliegenden Anmeldung.
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Eine
weitere Methode, um eine DNA-Sequenz zu konstruieren, die für die IL-2-Muteine dieser Erfindung
codiert, wäre
die chemische Synthese. Diese beinhaltet bspw. die direkte Synthese
eines Peptides mit einer Proteinsequenz, die für ein IL-2-Mutein codiert, das die in der Erfindung
beschriebenen Eigenschaften aufweist, und zwar durch chemische Mittel.
Mit dieser Methode können
sowohl natürliche
als auch unnatürliche Aminosäuren an
den Positionen eingebaut werden, die die Interaktionen von IL-2
mit IL-2Rβ oder
IL-2Rγ beeinflussen.
Alternativ kann ein Gen, das für
das gewünschte
IL-2-Mutein codiert, unter Verwendung einer Oligonucleotidsynthesevorrichtung
durch chemische Mittel synthetisiert werden. Solche Oligonucleotide
werden auf der Basis der Aminosäuresequenz
des gewünschten
IL-2-Muteins konstruiert
und vorzugsweise werden solche Codons selektiert, die von der Wirtszelle
bevorzugt werden, in der das rekombinante Mutein hergestellt wird.
In diesem Zusammenhang versteht es sich, dass der genetische Code
degeneriert ist – so
dass eine Aminosäure
von mehr als einem Codon codiert werden kann. Bspw. wird Phe (F)
von zwei Codons TTC oder TTT codiert, Tyr (Y) wird von TAC oder
TAT codiert und His (H) wird von CAC oder CAT codiert. Trp (W) wird
von einem einzigen Codon TGG codiert. Dementsprechend versteht es
sich, dass es für
eine bestimm te DNA-Sequenz, die für ein bestimmtes IL-2-Mutein
codiert, viele degenerierte DNA-Sequenzen
gibt, die für
das IL-2-Mutein codieren. Es versteht sich bspw., dass es zusätzlich zu
der bevorzugten DNA-Sequenz für
das Mutein D20I, die in SEQ ID Nr. 1 dargestellt ist, viele degenerierte
DNA-Sequenzen gibt, die für
das dargestellte IL-2-Mutein
codieren. Diese degenerierten DNA-Sequenzen werden als im Rahmen
dieser Erfindung liegend angesehen. Deshalb betreffen im Zusammenhang
mit dieser Erfindung "degenerierte
Varianten hiervon" sämtliche
DNA-Sequenzen, die für
ein bestimmtes Mutein codieren und deshalb dessen Expression ermöglichen.
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Die
DNA-Sequenz, die für
das IL-2-Mutein dieser Erfindung codiert, gleich ob diese durch
ortsgerichtete Mutagenese, chemische Synthese oder durch andere
Methoden hergestellt wurde, kann, muss jedoch nicht, DNA-Sequenzen
umfassen, die für
eine Signalsequenz codieren. Solch eine Signalsequenz, sofern vorhanden,
sollte von der Zelle erkannt werden, die für die Expression des IL-2-Muteins
ausgewählt
wird. Diese kann prokaryotisch, eukaryotisch oder eine Kombination
aus beidem sein. Es kann sich auch um die Signalsequenz des nativen
IL-2 handeln. Das Einschließen
einer Signalsequenz hängt
davon ab, ob es gewünscht ist,
dass das IL-2-Mutein
aus den rekombinanten Zellen, in denen es hergestellt wird, sekretiert
wird. Wenn die ausgewählten
Zellen prokaryotisch sind, ist es im Allgemeinen bevorzugt, wenn
die DNA-Sequenz nicht für eine
Signalsequenz codiert. Wenn die ausgewählten Zellen eukaryotisch sind,
ist es allgemein bevorzugt, wenn eine Signalsequenz codiert ist,
und höchst
bevorzugt, wenn die Signalsequenz von Wildtyp-IL-2 verwendet wird.
-
Es
können
Standardmethoden angewendet werden, um ein Gen zu synthetisieren,
das für
ein erfindungsgemäßes IL-2-Mutein
codiert. Bspw. kann die vollständige
Aminosäuresequenz
dazu verwendet werden, um ein zurücktranslatiertes Gen zu konstruieren.
Es kann ein DNA-Oligomer synthetisiert werden, das eine Nucleotidsequenz
enthält,
die für
ein IL-2-Mutein codiert. Bspw. können
mehrere kleine Oligonucleotide synthetisiert werden, die für Teile
des gewünschten
Polypeptides codieren, und anschließend ligiert werden. Die einzelnen
Oligonucleotide enthalten typischerweise 5'- oder 3'-Überhänge zur
komplementären
Assemblierung.
-
Nachdem
die DNA-Sequenzen assembliert wurden (durch Synthese, ortsgerichtete
Mutagenese oder eine andere Methode), codieren diese für ein IL-2-Mutein
dieser Erfindung und werden in einen Expressionsvektor eingebracht
und operativ mit einer Expressionskontrollsequenz verbunden, die
für die
Expression des IL-2-Muteins
in dem gewünschten
transformierten Wirt geeignet ist. Eine korrekte Assemblierung kann
durch Nucleotidsequenzierung, Restriktionskartierung und die Expression
eines biologisch aktiven Polypeptids in einem geeigneten Wirt bestätigt werden.
Wie dies im Stand der Technik gut bekannt ist, muss das Gen zum
Erhalt von hohen Expressionsspiegeln eines transfizierten Genes
in einem Wirt operativ mit Transkriptions- und Translations-Expressionskontrollsequenzen
verbunden sein, die in dem ausgewählten Expressionswirt funktionell
sind.
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Die
Wahl der Expressionskontrollsequenz und des Expressionsvektors hängt von
der Wahl des Wirtes ab. Es kann eine große Vielzahl von Kombinationen
aus Expressionswirt und Vektor verwendet werden. Nützliche
Expressionsvektoren für
eukaryotische Wirte beinhalten bspw. Vektoren, die Expressionskontrollsequenzen
aus SV40, Rinderpapillomvirus, Adenovirus und Cytomegalovirus aufweisen.
Nützliche
Expressionsvektoren für
bakterielle Wirte beinhalten bekannte bakterielle Plasmide, wie
bspw. Plasmide von E. coli, einschließlich col E1, pCR1, pER32z,
pMB9 und deren Abkömmlinge,
Plasmide für
ein weiteres Spektrum von Wirten, wie bspw. RP4, Phagen-DNAs, z.B.
die vielen Abkömmlinge
des Phagen Lambda, z.B. NM989 und andere DNA-Phagen, wie bspw. M13
und filamentöse
einzelsträngige
DNA-Phagen. Nützliche
Expressionsvektoren für
Zellen umfassen das 2µ-Plasmid
und Abkömmlinge
hiervon. Nützliche
Vektoren für
Insektenzellen umfassen pVL 941. Wir bevorzugen pFastBacTM (GibcoBRL, Gaithersburg, MD). Cate et
al., "Isolations
Of The Bovine And Human Genes For Mullerian Inhibiting Substance
And Expression Of The Human Gene In Animal Cells", Cell, 45, Seiten 685-98 (1986).
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Zusätzlich kann
in diesen Vektoren jede beliebige aus einer großen Vielfalt von Expressionskontrollsequenzen
verwendet werden. Solche nützlichen
Expressionskontrollsequenzen beinhalten die Expressionskontrollsequenzen,
die mit strukturellen Genen der zuvor genannten Expressionsvektoren
assoziiert sind. Beispiele von nützlichen
Expressionskontrollsequenzen umfassen bspw. die frühen und
späten
Promotoren von SV40 oder Adenovirus, das lac-System, das trp-System,
das TAC- oder TRC-System,
den Hauptoperator und Promotorregionen des Phagen Lambda, bspw.
PL, die Kontrollregionen des fd-Hüllproteins, den Promotor für die 3-Phosphoglyceratkinase
oder andere glycolytische Enzyme, die Promotoren für die saure
Phosphatase, z.B. Pho A, die Promotoren für das α-Mating-System aus der Hefe,
den Polyhedronpromotor aus Baculovirus und andere Sequenzen, für die bekannt
ist, dass sie die Expression von Genen prokaryotischer und eukaryotischer
Zellen und deren Viren kontrollieren, sowie zahlreiche Kombinationen
hiervon.
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Jeder
geeignete Wirt kann dazu verwendet werden, um die IL-2-Muteine dieser
Erfindung herzustellen, einschließlich Bakterien, Pilze (einschließlich Hefen),
Pflanzen, Insekten, Säugetiere
oder andere geeignete tierische Zellen oder Zelllinien, sowie transgene
nicht-humane Tiere oder Pflanzen. Im Speziellen können diese
Wirte gut bekannte eukaryotische und prokaryotische Wirte umfassen,
wie bspw. Stämme
von E. coli, Pseudomonas, Bacillus, Streptomyces, Pilze, Hefe, Insektenzellen,
wie bspw. Spodoptera frugiperda (Sf9), tierische Zellen, wie bspw.
chinesische Hamsterovarzellen (CHO), und Mauszellen, wie bspw. NS/O,
Zellen des afrikanischen grünen
Affen, wie bspw. COS 1, COS 7, BSC 1, BSC 40 und BNT 10, und humane
Zellen, sowie Pflanzenzellen in Gewebekultur. Für die Expression in tierischen
Zellen bevorzugen wir CHO-Zellen und COS-7-Zellen in Kultur und
insbesondere die CHO-Zelllinie CHO(DHFR–)
oder die HKB-Linie.
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Es
versteht sich von selbst, dass nicht alle Vektoren und Expressionskontrollsequenzen
gleichermaßen
gut funktionieren, um die hier beschriebenen DNA-Sequenzen zu exprimieren. Ferner funktionieren
nicht sämtliche
Wirte gleich gut mit dem gleichen Expressionssystem. Ein Fachmann
kann jedoch unter diesen Vektoren, Expressionskontrollsequenzen
und Wirten eine Auswahl treffen, ohne übermäßiges Experimentieren. Bspw.
muss bei der Auswahl eines Vektors der Wirt berücksichtigt werden, da der Vektor
in ihm replizieren muss. Die Kopienzahl des Vektors, die Fähigkeit,
diese Kopienzahl zu kontrollieren, und die Expression jedes anderen
Proteins, das von dem Vektor codiert wird, wie bspw. Antibiotika-Marker,
sollten ebenfalls berücksichtigt
werden. Bspw. umfassen bevorzugte Vektoren zur Verwendung in dieser
Erfindung jene, die es ermöglichen,
dass die DNA, die für
die IL-2-Muteine
codiert, in ihrer Kopienzahl amplifiziert wird. Solche amplifizierbaren
Vektoren sind im Stand der Technik gut bekannt. Sie beinhalten z.B.
Vektoren, die in der Lage sind, durch DHFR-Amplifizierung (siehe
z.B. Kaufmann, US-Patent 4,470,461, Kaufman und Sharp, "Construction Of A
Modular Dihydrafolate Reductase cDNA Gene: Analysis Of Signals Utilized
For Efficient Expression",
Mol. Cell. Biol., 2, Seiten 1304-19 (1982)) oder durch Glutaminsynthetase-("GS") Amplifizierung
(siehe z.B. US-Patent 5,122,464 und veröffentlichte europäische Anmeldung
338,841) amplifiziert zu werden.
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Bei
der Selektion einer Expressionskontrollsequenz sollte ebenfalls
eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt
werden. Diese umfassen z.B. die relative Stärke der Sequenz, ihre Kontrollierbarkeit
und ihre Kompatibilität
mit der eigentlichen DNA-Sequenz,
die für
das IL-2-Mutein dieser Erfindung codiert, insbesondere in Bezug
auf potenzielle Sekundärstrukturen.
Die Wirte sollten unter Berücksichtigung
ihrer Kompatibilität
mit dem gewählten
Vektor, der Toxizität
des Produktes, für
das die DNA-Sequenzen dieser Erfindung codieren, ihrer Sekretionseigenschaften,
ihrer Fähigkeit,
das Polypeptid korrekt zu falten, ihren Fermentations- oder Kultivierungserfordernissen
und der Leichtigkeit der Reinigung der Produkte ausgewählt werden,
die von den DNA-Sequenzen codiert werden.
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Innerhalb
dieser Parameter kann ein Fachmann verschiedene Kombinationen von
Vektoren/Expressionskontrollsequenzen und Wirten auswählen, die
die gewünschten
DNA-Sequenzen nach Fermentation oder in Tierkulturen im Großmaßstab, bspw.
unter Verwendung von CHO-Zellen oder COS-7-Zellen, exprimieren.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhaltenen IL-2-Muteine können in Abhängigkeit von dem Wirtsorganismus,
der zur Herstellung des Muteins verwendet wird, glycosyliert oder
unglycosyliert sein. Wenn Bakterien als Wirt gewählt werden, dann wird das hergestellte
IL-2-Mutein unglycosyliert sein. Auf der anderen Seite werden eukaryotische
Zellen die IL-2-Muteine glycosylieren, obgleich möglicherweise
nicht auf die gleiche Art und Weise, wie das native IL-2 glycosyliert
vorliegt. Das durch den transformierten Wirt hergestellte IL-2-Mutein
kann gemäß jeder
beliebigen geeigneten Methode gereinigt werden. Es sind viele Methoden
zur Reinigung von IL-2 bekannt. Siehe z.B. Current Protocols in
Protein Science, Vol. 2. Hrsg: John E. Coligan, Ben M. Dunn, Hidde
L. Ploehg, David W. Speicher, Paul T. Wingfield, Unit 6.5 (Copyright
1997, John Wiley and Sons, Inc. Wir bevorzugen die Rückfaltung
aus Einschlusskörpern,
die in E. coli gebildet werden, oder aus konditioniertem Medium,
und zwar entweder aus Säugetier-
oder Hefekulturen, die ein bestimmtes Mutein herstellen unter Verwendung
eines Kationenaustausches, der Gelfiltration oder Umkehrphasen-Flüssigchromatographie.
Siehe die unten genannten Beispiele 1 (E. coli) und 10 (CHO-Zellperfusion).
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Die
biologische Aktivität
der IL-2-Muteine dieser Erfindung kann durch jede im Stand der Technik
bekannte Methode untersucht werden. Solche Methoden beinhalten die
Proliferation von PHA-Blasts und die Proliferation von NK-Zellen.
Muteine mit geeigneter Aktivität,
d.h. solche, die an IL-2Rαβγ voll aktiv
sind und eine reduzierte Aktivität
an Zellen zeigen, die IL-2Rβγ tragen,
werden durch die Verwendung der beiden Methoden bestätigt. Die "relative Aktivität" eines Muteins wird
in Bezug auf Wildtyp-IL-2 gemessen, und, wie dies in den Beispielen
weiter beschrieben wird, bezieht sich auf das Verhältnis der
Aktivität
der Proliferation von PHA-Blasts zu der Proliferation von NK-Zellen.
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Das
IL-2-Mutein dieser Erfindung wird mit einer Dosis verabreicht, die
ungefähr
jener entspricht oder größer ist
als die, welche in der Therapie mit nativem oder rekombinantem Wildtyp-IL-2
verwendet wird. Vorzugsweise wird eine wirksame Menge des IL-2-Muteins
verabreicht. Unter einer "wirksamen
Menge" wird eine Menge
verstanden, die in der Lage ist, der Schwere oder Ausbreitung der
zu behandelnden Bedingung oder Indikation vorzubeugen oder diese
zu verringern. Für
einen Fachmann versteht es sich, dass die effektive Menge des IL-2-Muteins
u.a. von der Krankheit, der Dosis, dem Verabreichungsprogramm des
IL-2-Muteins abhängt,
ob das IL-2-Mutein allein oder in Verbindung mit anderen therapeutischen
Agenzien verabreicht wird, der Halbwertszeit der Zusammensetzung
im Serum und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.
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Das
IL-2-Mutein wird vorzugsweise in einer Zusammensetzung verabreicht,
die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger beinhaltet. Unter einem "pharmazeutisch akzeptablen
Träger" wird ein Träger verstanden, der
in Patienten, denen dieser verabreicht wird, keinerlei unerwünschten
Effekt verursacht. Solche pharmazeutisch akzeptable Träger sind
im Stand der Technik gut bekannt. Wir bevorzugen 2 % HSA/PBS bei
pH 7,0.
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Die
IL-2-Muteine der vorliegenden Erfindung können in pharmazeutische Zusammensetzungen
formuliert werden, die im Stand der Technik gut bekannt sind. Siehe
z.B. Remington's
Pharmaceutical Science von E. W. Martin, durch Inbezugnahme Bestandteil
der vorliegenden Anmeldung, der geeignete Formulierungen beschreibt.
Die pharmazeutische Zusammensetzung des IL-2-Muteins kann in eine
Vielzahl von Formen formuliert werden, einschließlich in flüssige, gelartige, lyophilisierte
oder jede andere beliebige geeignete Form. Die bevorzugte Form hängt von
der besonderen Indikation ab, die behandelt wird, und ergibt sich
für den
Fachmann.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung betreffend das IL-2-Mutein kann
oral, durch ein Aerosol, intravenös, intramuskulär, intraperitoneal,
intradermal oder subkutan sowie auf jede andere akzeptable Art und Weise
verabreicht werden. Der bevorzugte Verabreichungsmodus hängt von
der besonderen Indikation ab, die behandelt wird, und ergibt sich
für den
Fachmann. Die pharmazeutische Zusammensetzung des IL-2-Muteins kann
in Verbindung mit anderen therapeutischen Agenzien verabreicht werden.
Diese Agenzien können
als Teil der gleichen pharmazeutischen Zusammensetzung oder separat
zu dem IL-2-Mutein verabreicht werden, entweder gleichzeitig oder
gemäß eines
beliebigen anderen akzeptablen Behandlungsprogramms. Zusätzlich kann
die pharmazeutische Zusammensetzung betreffend das IL-2-Mutein als ein Zusatzstoff
für andere
Therapien verwendet werden.
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Dementsprechend
stellt diese Erfindung Zusammensetzungen und Methoden zur Behandlung
von HIV, Krebs, einer Autoimmunkrankheit, einer infektiösen Krankheit,
ein Vakzinadjuvans für
die Krebsvakzinierung und die konventionelle Vakzinierungstherapie,
für die
Immunstimulation von älteren
Menschen oder auf andere Art und Weise immunkomprimittierten Individuen
sowie für
humane SCID-Patienten
oder für
eine andere therapeutische Anwendung bereit, in der es einer allgemeinen
Stimulierung des Immunsystems in einem beliebigen geeigneten Tier,
vorzugsweise einem Säugetier,
höchst
vorzugsweise einem Menschen, bedarf. Wie zuvor in dem Abschnitt
zum Hintergrund erwähnt,
hat IL-2 viele Wirkungen. Einige dieser Wirkungen betreffen die
Stimulierung von PHA-Blasts, ruhenden T-Zellen, B-Zellen, Monocyten
und NK-Zellen, etc.; die hier beschriebenen Muteine weisen Aktivitäten gegenüber solchen
Zelltypen auf, die lediglich den hoch affinen IL-2-Rezeptor exprimieren,
wie bspw. ruhende T-Zellen, nicht jedoch den intermediär affinen
IL-2-Rezeptor, wie bspw. NK-Zellen oder Monocyten.
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In
Betracht gezogen wird ferner die Verwendung von DNA-Sequenzen, die
für die
IL-2-Muteine dieser Erfindung codieren, und zwar in gentherapeutischen
Anwendungen. Die in Betracht gezogenen gentherapeutischen Anwendungen
beinhalten die Behandlung von jenen Krankheiten, von denen angenommen
wird, dass IL-2 eine effektive Therapie aufgrund seiner T-Zell-Aktivität bewirkt,
z.B. von HIV, Krebs, einer Autoimmunkrankheit, einer infektiösen Krankheit,
als Vakzinadjuvans in der Krebsvakzinierung und konventionellen Vakzinierungstherapie,
zur Immunstimulierung bei älteren
oder auf andere Art und Weise immunkomprimittierten Menschen sowie
in humanen SCID-Patienten und von Krankheiten, die auf andere Art
und Weise auf IL-2 ansprechen, oder infektiösen Agenzien, die gegenüber einer
IL-2-vermittelten
Immunantwort sensitiv sind.
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Durch
die lokale Zufuhr von IL-2-Muteinen unter Verwendung der Gentherapie
kann das therapeutische Agens in dem Zielgebiet bereitgestellt werden.
Es werden sowohl Gentherapiemethoden in vitro als auch in vivo in
Betracht gezogen. Es sind verschiedene Methoden, um potenzielle
therapeutische Gene definierten Zellpopula tionen zuzuführen, bekannt.
Siehe z.B. Mulligan, "The
Basic Science Of Gene Therapy",
Science, 260:926-31 (1993). Diese Methoden beinhalten:
- 1) Direkter Gentransfer. Siehe z.B. Wob et al., "Direct Gene Transfer
Into Mouse Muscle In Vivo",
Science, 247: 1465-68 (1990);
- 2) Liposom-vermittelter DNA-Transfer. Siehe z.B. Caplen et al., "Liposome-mediated
CFTR Gene Transfer To The Nasal Epithelium Of Patients With Cystic
Fibrosis", Nature
Med. 3: 39-46 (1995); Crystal, "The
Gene As A Drug",
Nature Med. 1: 15-17 (1995); Gao und Huang, "A Novel Cationic Liposome Reagent For
Efficient Transfection Of Mammalian Cells", Biochem. Biophys. Res. Comm., 179:
280-85 (1991);
- 3) Retrovirus-vermittelter DNA-Transfer. Siehe z.B. Kay et al., "In Vivo Gene Therapy
Of Hemophilia B: Sustained Partial Correction In Factor IX-Deficient
Dogs", Science,
262: 117-19 (1993); Anderson, "Human Gene
Therapy", Science,
256: 808-13 (1992).
- 4) DNA-Virus-vermittelter DNA-Transfer. Solche DNA-Viren umfassen
Adenoviren (vorzugsweise Ad-2- oder Ad-5-basierende Vektoren), Herpesviren
(vorzugsweise Vektoren, die auf dem Herpes simplex-Virus basieren)
und Parvoviren (vorzugsweise solche Vektoren, die auf einem "defekten" oder nicht-autonomen Parvovirus
basieren, weiter bevorzugt solche Vektoren, die auf einem Adenoassoziierten
Virus basieren, höchst
bevorzugt AAV-2-basierende Vektoren). Siehe z.B. Ali et al., "The Use Of DNA Viruses
As Vectors For Gene Therapy",
Gene Therapy, 1: 367-84 (1994); US-Patent 4,797,368, durch Inbezugnahme
Bestandteil der vorliegenden Anmeldung und US-Patent 5,139,941,
durch Inbezugnahme Bestandteil der vorliegenden Anmeldung.
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Die
Wahl eines bestimmten Vektorsystems, um das interessierende Gen
zu transferieren, hängt
von einer Vielzahl von Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist die Natur
der Zielzellpopulation. Obwohl retrovirale Vektoren umfangreich
untersucht und in einer Vielzahl von gentherapeutischen Anwendungen
verwendet wurden, sind diese Vektoren im Allgemeinen für die Infektion
von sich nicht-teilenden Zellen ungeeignet. Außerdem haben Retroviren das
Potenzial zur Onkogenität.
-
Adenoviren
haben den Vorteil, dass sie ein breites Wirtsspektrum aufweisen,
ruhende oder terminal differenzierte Zellen, wie bspw. Neuronen
oder Hepatocyten, infizieren können
und im Wesentlichen nicht-onkogen zu sein scheinen. Siehe z.B. Ali
et al., oben, Seite 367. Adenoviren scheinen sich nicht in das Wirtsgenom
zu integrieren. Da diese extrachromosomal vorliegen, ist das Risiko
einer Insertionsmutagenese stark reduziert. Ali et al., oben, Seite
373.
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Die
Adeno-assoziierten Viren weisen ähnliche
Vorteile auf wie die adenoviral basierenden Vektoren. Allerdings
zeigen die AAVs eine ortsspezifische Integration in das humane Chromosom
19. Ali et al., oben, Seite 377.
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Die
DNA, die für
das IL-2-Mutein dieser Erfindung codiert, kann in der Gentherapie
von Immundefizienzkrankheiten verwendet werden, wie bspw. HIV; infektiösen Krankheiten,
wie bspw. Tuberkulose; und Krebs, wie bspw. dem renalen Karzinom.
-
Dementsprechend
wird eine Gentherapie mit DNA, die für die IL-2-Muteine dieser Erfindung
codiert, für
einen hierfür
bedürftigen
Patienten bereitgestellt, und zwar zusammen mit oder unmittelbar
nach der Diagnose.
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In
diesem Ansatz wird die selektive Aktivität der IL-2-Muteine dieser Erfindung
ausgenutzt, um unerwünschte
Toxizität
und Nebenwirkungen zu vermeiden. Für einen Fachmann versteht es
sich, dass jeder geeignete Gentherapievektor, der die DNA für das IL-2-Mutein
aufweist, gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwendet werden kann. Die Techniken zur Konstruktion
eines solchen Vektors sind bekannt. Siehe z.B. Anderson, W. F.,
Human Gene Therapy, Nature, 392: 25-30 (1998); Verma, I. M. und
Somia, N., Gene Therapy-Promises, Problems, and Prospects, Nature,
389: 239-242 (1998). Die Einbringung des Vektors in die Zielstelle,
der die DNA für
das IL-2-Mutein enthält,
kann durch bekannte Techniken erfolgen.
-
C. Beispiele
-
Beispiel
1. Herstellung von Muteinen in E. coli. Die Muteine wurden durch
ortsgerichtete Mutagenese generiert, bei der Primer verwendet wurden,
die Codons enthielten, welche der gewünschten Mutation entsprachen,
wie dies im Wesentlichen von Kunkel T. A., Roberts J. D. und Zakour
R. A., "Rapid and
efficient site-specific mutagenesis without phenotypic selection" (1987), Methods
Enzymol 154: 367-382, beschrieben wird. Kurz gesagt, die cDNA für humanes
IL-2, die die Restriktionsstellen BamHI und XbaI enthielt, wurde
unter Verwendung der gleichen Stellen in den Vektor M13 mp19 des
M13-Phagen (New England Biolabs, Beverly, MA) subkloniert. Die cDNA
von Wildtyp-IL-2 wurde unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion
("PCR") aus einem cDNA-Pool
erhalten, der aus mRNA generiert wurde, die aus humanen peripheren
Blutlymphocyten isoliert wurde, welche für 24 Stunden mit Phorbol-l2-Myristat-l3-Acetat
(10 ng/ml) induziert wurden. Die verwendeten PCR-Primer waren für das 5'-Ende des offenen Leserasters von IL-2
Folgende:
5'-CCT
CAA CTC CTG AAT TCA TGT ACA GGA TGC-3' (SEQ ID Nr: 3);
und für das 3'-Ende des offenen
Leserasters von IL-2:
5'-GGA
AGC GGA TCC TTA TCA AGT CAG TGT TGA G-3' (SEQ ID Nr: 4).
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Die
Stellen für
die Restriktionsenzyme EcoRI (5'-Ende)
und BamHI (3'-Ende)
wurden in jedes Oligonucleotid eingebracht und sind durch Kursivschrift
kenntlich gemacht. Die verwendeten PCT-Bedingungen waren 1 Minute
bei 94°C,
1 Minute bei 58,7°C
und 1 Minute bei 72°C
für 25
Zyklen. Die so erhaltene Sequenz der IL-2-cDNA wurde durch Sequenzierung
unter Verwendung des Sequenase®-Sequenzierkits (Amersham
Life Sciences, Arlington Heights, IL) bestätigt, wie vom Hersteller beschrieben.
Die einzelsträngige,
Uracil-enthaltende DNA (U-DNA) wurde durch Transformation des E.
coli-Stammes CJ236 (Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) mit M13
mp19, der die IL-2-cDNA enthielt, erhalten. In der ortsgerichteten
Mutagenese wurden allgemeine Primer verwendet, die 15 Nucleotide
enthielten, welche homolog zu der Template U-DNA waren, und zwar
5'-wärts zu dem/den
Codon(s), in dem/denen die Mutagenese erfolgen sollte, und zwar
solche Nucleotide, welche die gewünschte Veränderung einbringen, und weitere
10 Nucleotide, die homolog zu dem U-DNA-Template 3'-wärts zu dem
letzten veränderten
Nucleotid waren. Ursprünglich
wurde die ortsgerichtete Mutagenese dazu verwendet, um eine NcoI-Restriktionsstelle
am Beginn der reifen Sequenz von humanem IL-2 einzubringen. Durch
die Verwendung dieser Restriktionsstelle wird ein N-terminaler Methioninrest
eingebracht, der die Expression in dem Cytoplasmaraum von E. coli
steuert, bspw. durch Verwendung des Expressionsvektors pET3d. Der
Primer, der für
diese Zwecke verwendet wurde, war Folgender:
5'-GCA CTT GTC ACA
AAC ACC ATG GCA CCT ACT TCA AGT-3' (SEQ ID Nr: 5)
-
Die
spezifischen Primer, die dazu verwendet wurden, um Mutationen an
den Positionen D20, N88 und Q126 einzubringen, waren: D20X: 5
'-GGA GCA TTT ACT
GCT GNN NTT ACA GAT G-3' (SEQ
ID Nr: 6)
N88X: 5'-GGG
ACT TAA TCA GCN NNA TCA ACG TAA TAG-3' (SEQ ID Nr: 7)
Q126X: 5'-GGA TTA CCT TTT
GTN NNA GCA TCA TCT C-3' (SEQ
ID Nr: 8)
wobei NNN durch ein geeignetes Codon für Histidin
(CAC) oder Isoleucin (ATC) (an Position D20), Arginin (CGT), Glycin
(GGT) oder Isoleucin (ATC) (an Position N88), oder Leucin (CTG)
(an Position Q126) ersetzt wurde. Für andere Mutationen wurde eine
entsprechende Strategie sowie ein geeignetes Codon für eine bestimmte
Mutation verwendet. Die Primer wurden unter Verwendung der T4-Polynucleotidkinase
(New England Biolabs, Beverly, MA) gemäß dem Protokoll des Hersteller
phosphoryliert. Nach der Anlagerung der Primer an das U-DNA-Template
und der Extension mit der T7-DNA-Polymerase (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA) wurden die Zellen des E. coli-Stammes DHSαTM (GibcoBRL,
Gaithersburg, MD) mit 5 µl
einer Reaktionsmischung transformiert und in LB-Medium enthaltend
0,7 % Agar ausplattiert. Nach der Inkubation bei 37°C wurden
die Plaques durch die Auswahl eines einzelnen Plaques und Transferieren
in 2 ml LB-Medium und Wachsenlassen bei 37°C über die Nacht expandiert. Einzelsträngige DNA
wurde unter Verwendung eines M13-Reinigungskits (Qiagen, Inc., Chatsworth,
CA) gemäß dem Protokoll
des Herstellers isoliert, und die Klone, die die gewünschte Mutation
enthielten, wurden durch Sequenzierung der einzelsträngigen DNA
unter Verwendung des Sequenase®-Sequenzierkits (Amersham
Life Sciences, Arlington Heights, IL) gemäß dem Protokoll des Herstellers
identifiziert. Die IL-2-Mutein-cDNA von der DNA in replikativer
Form, die den Plaques zuzuordnen war, welche die korrekte mutierte
Sequenz enthielten, wurde unter Verwendung von NioI und XbaI isoliert
und in den Plasmidvektor pET3a (Stratagene, San Diego, CA) (Strat)
subkloniert. Der E. coli-Stamm
BL21 wurde mit einem pET3a-Vektor transformiert, der das Mutein
enthielt, und bis zu einer ABS280 von 0,60
bis 1,0 wachsen gelassen, zu welcher Zeit 0,4 mM IPTG hinzugegeben
wurde, um die Produktion von IL-2-Mutein zu induzieren.
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Beispiel 2. Extraktion
und Reinigung von IL-2-Muteinen aus E. coli
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Drei
Stunden nach der Induktion wurden die Zellen durch Zentrifugation
bei 10.000 × g
geerntet. Die rekombinanten IL-2-Muteine wurden renaturiert und
gereinigt, indem die Zellen zuerst in 10 Volumina (vol/Nassgewicht)
Saccharose/Tris/EDTA-Puffer (0,375 M Saccharose, 10 mM Tris/HCL
pH 8,0, 1 mM EDTA) dispergiert wurden. Die dispergierten Zellen
wurden dreimal mit 300 W und 30 Sekunden Ruheintervallen in einem
Eisbad sonifiziert, wozu ein Missonix Model XL2020-Sonicator verwendet
wurde, der mit einer 1 Inch-Standardprobe ausgestattet war. Das
sonifizierte Material wurde dann bei 17.000 × g für 20 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Das Pellet, das zu diesem Zeitpunkt eine weiße Farbe haben sollte, wurde
gewaschen, indem es einmal in einem Saccharose/Tris/EDTA-Puffer,
zweimal mit Tris/EDTA-Puffer (50 mM Tris/HCL pH 8,0, 1 mM EDTA)
resuspendiert und zentrifugiert wurde und schlussendlich in 10 Volumina
eines 0,1 M Tris/HCL-Puffer, pH 8,0 resuspendiert (zu diesem Zeitpunkt
wird eine Probe für
die Gelanalyse entnommen) und für
20 Minuten bei 17.000 × g
zentrifugiert.
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Das
Pellet wurde durch Zugabe von 3 Volumina 8 M Guanidiniumchlorid
in 0,1 M Tris/HCL (pH 8,0) und 0,1 % (vol/vol) 2-Mercaptoethanol
gelöst.
Nach einer Inkubation für
2 Stunden bei Raumtemperatur wurde die Probe für 20 Minuten bei 17.000 × g zentrifugiert.
Die sich ergebende Lösung
wurde für
ungefähr
20 Stunden gegen 20 Volumina 10 mM Tris/HCL, pH 8,0, 0,1 mM EDTA
bei 4°C
dialysiert. Die Lösung
wurde bei 17.000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert, mit 0,1 % Trifluoressigsäure eingestellt und in einer
0,22 Mikron-Filtereinheit filtriert. Die Lösung wurde unmittelbar in eine
silikonisierte Flasche überführt und
auf eine C8-Säule geladen
(Vydac 208TP54). Die IL-2-Muteine wurden unter Verwendung eines
20 Minuten linearen Gradienten gereinigt, indem 45-85 % Acetonitril
in 0,1 % TFA verwendet wurden. Die Konzentration des eluierten Proteins wurde
durch A280 und durch Aminosäureanalyse
bestimmt. Das Protein wurde dann in silikonisierte Röhrchen aliquotiert
(100 ml) und bei –20
Grad Celsius gelagert. Das so gereinigte Protein stellte sich typischerweise
in der SDS-PAGE (Silberfärbung)
als einzelne Bande dar und wurde durch Aminosäureanalyse quantifiziert (Genauigkeit
typischerweise >90
%).
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Beispiel 3. T-Zell-Proliferationsassay.
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Periphere
mononucleäre
Blutzellen (PBMC) wurden aus ungefähr 100 ml normalem humanem
Blut isoliert (Irwin Memorial Blood Bank, San Francisco, CA), 1:2
in kalter Dulbecco's
phosphatgepufferter Saline (Ca2+- und Mg2+-frei, DPBS) verdünnt. Ficoll-Paque (Pharmacia)
wird unterlegt und die Probe wird zentrifugiert, um die PBMC zu
isolieren, gefolgt von extensiven Waschvorgängen in kaltem DPBS. PHA-Blasts
(aktivierte T-Zellen) wurden generiert, indem die Zellen in RPMI
1640 resuspendiert wurden, das 10%/oiges fötales Rinderserum enthielt
(Hyclone), in welches jeweils 1 % (w/v) von Folgendem hinzugegeben
wurde: L-Glutamin, nicht-essen zielle Aminosäuren; Natriumpyruvat; und Antibiotika/Antimykotika
(RPMI-Medium) bei einer Dichte von 1 × 106 Zellen/ml.
Phytohemmaglutanin (PHA-P; Sigma) wurde mit einer Endkonzentration
von 10 µg/ml hinzugegeben
und die Zellen wurden bei 37°C,
5 % CO2, für 3 Tage inkubiert. Die Zellen
wurden geerntet und zweimal in DPBS gewaschen, in RPMI-Medium resuspendiert
und auf Platten ausplattiert, die 96 Vertiefungen mit einem flachen
Boden aufwiesen, und zwar mit einer Dichte von 1 × 105 Zellen/Vertiefung in 200 µl mit variierenden
Konzentrationen von IL-2 oder Mutein in RPMI-Medium. Die Platten
wurden für
48 Stunden bei 37°C inkubiert,
mit 1 µCi 3H-Thymidin (DuPont NEN®, Boston,
MA)/Vertiefung für
6 Stunden gepulst, geerntet und nach dem Ernten der Zellen wurde
die Radioaktivität
auf Glasfaserfiltern gemessen.
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Beispiel 4.
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Periphere
mononucleäre
Blutzellen (PBMC) wurden aus ungefähr 100 ml normalem humanem
Blut isoliert (Irwin Memorial Blood Bank, San Francisco, CA), 1:2
in kalter Dulbecco's
phosphatgepufferter Saline (Ca2+- und Mg2+-frei, DPBS) verdünnt. Ficoll-Paque (Pharmacia)
wurde unterlegt und die Probe wurde zentrifugiert, um die PBMC zu
isolieren, gefolgt von extensiven Waschvorgängen in kaltem DPBS. Die NK-Zellen wurden
von den anderen Zellen abgetrennt. Für diese Zwecke ist das Miltenyi
Biotec's NK-Zellen-Isolierungskit (Bergisch
Gladbach, Deutschland; Cat# 465-01) bevorzugt. Das Kit besteht aus
zwei Reagenzien, Abtrennungssäulen
und einem äußerst leistungsstarken
magnetischen Säulenträger. Das
erste Reagens betrifft einen Cocktail aus Hapten-konjugierten monoklonalen
CD3-, CD4-. CD19-, CD33-Antikörpern des
IgG1-Isotyps der Maus. Dies dient dazu, um die PMBC von T-Zellen,
B-Zellen und myeloiden Zellen zu depletieren. Es ist vorgesehen,
dass jeder beliebige Satz von Antikörpern, die diese Zelltypen
erkennen, verwendet werden kann. Das zweite Reagens besteht aus
kolloidalen super-paramagnetischen MACs Mikrokugeln, die mit einem
anti-Hapten-Antikörper
konjugiert sind. Die Zellen wurden in PBS mit 0,5 % Rinderserumalbumin
und 2 mM EDTA (PBS/EDTA) resuspendiert. Das Volumen der Suspension
hängt von
der Anzahl der verwendeten Zellen ab und wird von Miltenyi Biotec
in einer Tabelle angegeben. Typischerweise werden die Zellen mit einer
Zellzahl von 2 bis 5 × 108 PBMC in 800 µL des Puffers resuspendiert
und anschließend
werden 200 µL
von jedem Reagens verwendet. Nach der Inkubation mit den Reagenzien
werden die Zellen zu den Säulen
hinzugegeben (resuspendiert in 2 mL Puffer). Die nicht-NK-Zellen
adhärieren
an den Magneten (depletiert) und die NK-Zellen werden isoliert und
in dem Durchfluss gesammelt. Die Zellen werden gewaschen, in RPMI-Medium
(enthält: RPMI
1640, zu dem 1 % des jeweils folgenden hinzugegeben wird: L-Glutamin;
nicht essentielle Aminosäuren; Natriumpyruvat;
Antibiotika/Antimykotika (alle von Gibco/BRL, Gaithersburg, MD);
10 % fötales
Rinderserum (Hyclone)), und auf Platten mit 96 Vertiefungen mit
flachem Boden bei einer Dichte von 1 × 105 Zellen
pro Vertiefung in 200 µl
ausplattiert. Die Zellen wurden geerntet und zweimal in DPBS gewaschen,
in RPMI-Medium resuspendiert und auf Platten mit 96 Vertiefungen
mit flachem Boden bei einer Dichte von 1 × 1015 pro
Vertiefung in 200 µl
mit variierenden Konzentrationen von IL-2 oder Mutein in RPMI-Medium
ausplattiert. Die Platten wurden für 48 h bei 37°C inkubiert,
mit einem µCi 3H-Thymidin (DuPont NEN®, Boston,
MA)/Vertiefung für
6 h gepulst, geerntet und nach dem Ernten der Zellen wurde die Radioaktivität auf Glasfaserfiltern
gemessen.
-
Beispiel 5. Muteine, die
selektiv T-Zellen gegenüber
NK-Zellen aktivieren.
-
Unter
Verwendung der ortsgerichteten Mutagenese (Kunkel et al. (1987),
Methods Enzymol 154: 367-382) an den Positionen Asp-20, Asp-84,
Asn-88 und Gln-126 wurden Muteine generiert und in E. coli exprimiert,
indem das pET-3a-Expressionssystem
verwendet wurde, wie vom Hersteller (Stratagene) beschrieben. Die
Muteine wurden gereinigt, indem die Einschlusskörper in Guanidin-HCL rückgewonnen,
rückgefaltet und
unter Verwendung einer HPLC chromatographiert wurden, wie zuvor
beschrieben. Das resultierende Protein erschien in der silbergefärbten SDS-PAGE
zu >95 % sauber und
wurde hinsichtlich der Konzentration und Reinheit durch Aminosäureanalyse
(AAA-Genauigkeiten typischerweise >90
%) analysiert. Muteine, die eine geeignete Aktivität aufwiesen,
wurden unter Verwendung einer Massenspektrometrieanalyse in ihrer
Sequenz bestätigt.
Die so gereinigten Muteine wurden in den zuvor beschriebenen T-
und NK-Zellassays untersucht. Die relativen Aktivitäten für die IL-2-Muteine
in den T- und NK-Zellassays werden in der Tabelle 1 angegeben.
-
Tabelle
1 – Muteine,
die in Bezug auf ihre T-Zell-Selektivität evaluiert wurden
-
-
Die
Aktivitäten
der Muteine werden hinsichtlich der relativen Konzentration des
Muteins beschrieben, die erforderlich ist, um eine 50 % maximale
Antwort (EC50) im Vergleich zu der EC50 von wt-IL-2 im gleichen Assay zu erzielen;
im Fall von multiplen Assays mit dem gleichen Mutein wird das geometrische
Mittel der Werte gelistet. Die EC50-Werte
für wt-IL-2
bewegen sich bei ~10 pM bis 150 pM in dem T- Zell-Assay und bei ~50 pM bis 200 pM
in dem NK-Zell-Assay. Das Verhältnis
von T-Zell- vs.
NK-Zell-Aktivität
der Muteine wird ausgedrückt
als die relative Aktivität
des Muteins an T-Zellen, geteilt durch die relative Aktivität des Muteins
an NK-Zellen.
-
Dieses
Verhältnis
wird für
jedes Mutein bestimmt, indem nur Aktivität verwendet wird, die aus den
vorgegebenen T- und NK-Zell-Assays bestimmt wurde, wobei Zellen
aus einem einzigen Spender verwendet wurden.
-
Die
Aktivitäten
der Muteine können
in 6 umfassende Kategorien einklassifiziert werden: 1) 1000fache T-Zell-Selektivität; 2) 100-
bis <1000fache
T-Zell-Selektivität; 3) 10-
bis <100fache T-Zell-Selektivität; 4) relativ zu
IL-2 verbesserte Aktivität
an T-Zellen; 5) NK-Zell-Selektivität; 6) 10fache Selektivität entweder
für T- oder NK-Zellen.
Klasse
1: | D20H,
I und Y; N88G, I und R. |
Klasse
2: | D20K,
L, M, N, Q und S; N88M und T; Q126D, E, G, L und V. |
Klasse
3: | D20R;
N88A, E, F, S und V; Q126F, I, N, R und S. |
Klasse
4: | D20I;
N88G; Q126E, L, M, N und R. |
Klasse
5: | Q126A,
H. |
Klasse
6: | D20A,
T und V; N88H, K, L, W und Y; Q126K, P, T, W und Y. |
-
Innerhalb
der Klassen 1 bis 3 sind die bevorzugten Muteine jene, die an T-Zellen nahezu wt-IL-2-
oder bessere Aktivität
ausüben.
In der Klasse 1 umfassen diese D20H und I; N88G, I und R; in Klasse
2 umfassen diese N88M und T, Q126D, E, G, L und V; in Klasse 3 umfassen
diese N88A, Q126F und G. Für
die Muteine in Klasse 4 wird vorhergesagt, dass diese eine größere Potenz
als wt-IL-2 in vivo aufweisen.
-
Aus
der Tabelle 1 ist ersichtlich, dass keine einzelne Mutation zu einem
IL-2-Mutein führte, das
in beiden Assays inaktiv war. Es kann jedoch geschlussfolgert werden,
dass eine Kombination von Mutationen aus zwei verschiedenen Positionen,
die in einer deutlich beeinträchtigten
Aktivität
resultiert, potenziell zu einer antagonistischen IL-2-Aktivität an T-Zellen
oder an anderen Zelltypen führt,
die den hoch affinen IL-2-Rezeptor tragen. Aufgrund dieser Daten
wird solch ein Antagonismus vorausgesagt, da die Mutationen konstruiert
wurden, um nur die Interaktionen mit IL2Rβ und IL-2Rγ zu verändern. Ein solches Beispiel
wäre das
Doppelmutein D20R/Q126T. Für
die Kombination von schwach aktiven Mutationen in einem einzigen
Molekül
wird vorausgesagt, dass diese kombinatorischer Art ist, das bedeutet,
D20R weist 0,00018 Aktivität
an T-Zellen auf, Q126T weist 0,0001 Aktivität an T-Zellen auf und für das Doppelmutein D20R/Q126T
wird erwartet, dass dieses 0,000000018 der Aktivität von wt-IL-2
an T-Zellen aufweist. Andere Kombinationen können aus den bereitgestellten
Daten abgeleitet werden.
-
Beispiel 6. Biologische
Aktivität
von wt-IL-2 und IL-2-Muteinen.
-
Die 1 bis 7 zeigen
die Dosis-Wirkungs-Kurven von humanem wt-IL-2 (IL-2) und D20H (1), IL-2 und D20I (2),
IL-2 und N88G (3), IL-2 und N88I (4), IL-2 und N88R (5),
IL-2 und Q126E (6) und IL-2 und Q126L
(7). A: Individuelle Dosiswirkung
von IL-2 (ausgefüllte
Kreise) und Mutein (unausgefüllte
Kreise) in dem Proliferationsassay mit primären humanen T-Zellen (PHA-Blasts).
B: Individuelle Dosiswirkung von IL-2 (ausgefüllte Dreiecke) und Mutein (unausgefüllte Dreiecke)
in dem Proliferationsassay mit primären humanen NK-Zellen.
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 1 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu einer 50 % maximalen Proliferation
(EC50) führt,
~1,5 × 10–10 M
für den
T-Zell- (A) und ~1 × 10–10 M
für den
NK-Zell-Assay (B). Der EC50 für D20H betrug
in diesem NK-Zell-Assay ~2 × 10–10 M,
wird in diesem T-Zell-Assay jedoch auf nur >1 × 10–5 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von D20H gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb >50.000fach,
wie diese für
diesen Assay bestimmt wurde. Mit Blut aus weiteren Spendern wurden
entsprechende Ergebnisse erhalten (Daten nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 2 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu einer 50 % maximalen Proliferation
(EC50) führt,
~1,5 × 10–10 M
für den
T-Zell- (A) und ~3 × 10–10 M
für den
NK-Zell-Assay (B). Der EC50 für D20I betrug
demnach in diesem T-Zell-Assay ~1,5 × 10–10 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay
jedoch auf nur ~5 × 10–6 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von D20I gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb ~16.000fach, wie dies für diesen Assay bestimmt wurde.
Mit Blut aus weiteren Spendern wurden entsprechende Ergebnisse erhalten
(Daten nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 3 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu einer 50 % maximalen Proliferation
(EC50) führt,
~4 × 10–11 M
für den
T-Zell- (A) und ~2 × 10–10 M
für den NK-Zell-Assay
(B). Der EC50 für N88G betrug in diesem T-Zell-Assay
~5 × 10–12 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay jedoch auf nur ~3 × 10–8 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von N88G gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb -1.200fach, wie dies für diesen Assay bestimmt wurde.
Mit Blut aus weiteren Spendern wurden entsprechende Ergebnisse erhalten
(Daten nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 4 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu 50 % maximaler Proliferation
(EC50) führt,
~1,5 × 10–10 M
für den
T-Zell- (A) und ~1 × 10–10 M
für den NK-Zell-Assay
(B). Der EC50 für N88I betrug in diesem T-Zell-Assay
~4 × 10–10 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay jedoch auf nur ~5 × 10–6 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von N88I gegenüber der NK-Zell-Aktivität ist deshalb
~18.000fach, wie dies für
diesen Assay bestimmt wurde. Mit Blut aus weiteren Spendern wurden
entsprechende Ergebnisse erhalten (Daten nicht gezeigt). Mit Blut
aus weiteren Spendern wurden entsprechende Ergebnisse erhalten (Daten
nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 5 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu 50 % maximaler Proliferation
(EC50) führt,
~1,5 × 10–10 M
für den
T-Zell- (A) und ~1 × 10–10 M
für den NK-Zell-Assay
(B). Der EC50 für N88R betrug in diesem T-Zell-Assay
~9 × 10–11 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay jedoch auf nur ~3 × 10–7 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von N88R gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb ~5.000fach, wie dies für diesen Assay bestimmt wurde.
Mit Blut aus weiteren Spendern wurden entsprechende Ergebnisse erhalten
(Daten nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 6 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu 50 % maximaler Proliferation
(EC50) führt,
~8 × 10–12 M
für den
T-Zell- (A) und ~5 × 10–11 M
für den NK-Zell-Assay
(B). Der EC50 für Q126E betrug in diesem T-Zell-Assay
~8 × 10–13 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay jedoch auf nur ~2 × 10–9 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von Q126E gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb ~400fach, wie dies für
diesen Assay bestimmt wurde. Mit Blut aus weiteren Spendern wurden
entsprechende Ergebnisse erhalten (Daten nicht gezeigt).
-
Insbesondere
bei Bezugnahme auf 7 beträgt für das gezeigte
Experiment die Dosis von wt-IL-2, die zu 50 % maximaler Proliferation
(EC50) führt,
~5 × 10–11 M
für den
T-Zell- (A) und ~8 × 10–11 M
für den NK-Zell-Assay
(B). Der EC50 für Q126L betrug in diesem T-Zell-Assay
~2 × 10–11 M,
wird in diesem NK-Zell-Assay jedoch auf nur ~2 × 10–8 M
geschätzt.
Die Nettoverbesserung in der T-Zell-Aktivität von Q126L gegenüber der
NK-Zell-Aktivität
ist deshalb ~625fach, wie dies für
diesen Assay bestimmt wurde. Mit Blut aus weiteren Spendern wurden
entsprechende Ergebnisse erhalten (Daten nicht gezeigt).
-
Beispiel 7. Toxizitätsstudien
im Schimpansen.
-
Aus
den mutierten IL-2-Proteinen in Tabelle 1 wurde IL-2/N88R ausgewählt, und
zwar wegen dessen nachgewiesener selektiver agonistischer Aktivität in Assays
mit humanen primären
T- und NK-Zellen. Relativ zu Wildtyp-IL-2 ist es ~6.000fach aktiver
an T-Zellen als an NK-Zellen und weist an T-Zellen eine Aktivität auf, die
im Wesentlichen äquivalent
zu jener von wt-IL-2 ist. IL-2/N88R wurde in CHO-Zellen hergestellt,
gereinigt und in einem Schimpansenmodell auf IL-2-Aktivität und Toxizi tät evaluiert.
In diesem in vivo-Modell zeigte es eine solche T-Zell-Aktivität, die vergleichbar
mit jener einer kommerziell verfügbaren
rekombinanten Variante von IL-2 (PROLEUKINTM,
Chiron Corporation, Emeryville, CA) ist, induzierte im Vergleich
jedoch nur geringe Nebenwirkungen (sowohl in Bezug auf objektive
als auch klinische Parameter).
-
A. Experimentelles Design
-
1. Material
und Methoden
-
Der
am lebenden Tier durchgeführte
Teil der Studie erfolgte im New Iberia Research Center (New Iberia,
LA, Sponsor Bayer Corporation, Berkeley, CA) und umfasste zwei Studienphasen
und 11 jung-erwachsene bis erwachsene männliche Schimpansen mit Körpergewichten,
die bei 45 bis 70 kg lagen.
-
Die
Phase I der Studie war eine Phase zur Bestimmung der Dosis und umfasste
die Zufuhr einer subkutanen Dosis eines Vehikels oder einer subkutanen
Dosis von PROLEUKIN mit 1,2 mg/m2, und zwar
zweimal täglich
(BID) für
5 Tage. Die Phase II der Studie betrifft einen Vergleich des Vehikels
PROLEUKIN und IL-2/N88R, welche subkutan verabreicht wurden, und
zwar alle 12 Stunden (q 12 h) für
5 Tage. Die Dosis von IL-2/N88R wurde so ausgewählt, dass auf der Basis einer
pharmakokinetischen Analyse eine mit PROLEUKIN vergleichbare Dosis
bereitgestellt wurde. Blutproben wurden für die Analysen der Blutchemie,
CBC, Hämatologie/Coagulation
und FACS-Analyse von T- und NK-Zell-Populationen entnommen, wie
im Detail in den Abschnitten 5 und 6 beschrieben.
-
Tabelle
2A. Protokoll Phase I
-
Tabelle
2B: Protokoll Phase II
-
2. Dosierungsvorgang
-
An
Studientagen, an denen Blut zu entnehmen war, wurden die Tiere vollständig anästhetisiert,
indem vor der Verabreichung des Testartikels oder Vehikels IM-Ketamin
mit einer Dosis von ungefähr
10 mg/kg verwendet wurde. An Studientagen, an denen keine Blutprobe
erforderlich war, wurden die Tiere physikalisch unter Verwendung
eines Klemmkäfigs
eingegrenzt, bevor der Testartikel oder das Vehikel verabreicht
wurde. Die Dosis wurde für
5 Tage alle 12 Stunden durch subkutane Injektion verabreicht und
die Injektionsstelle wurde am Tag 1 der Studie von Haaren befreit.
Die Stelle und Verabreichungszeit wurde für jede Dosis aufgezeichnet.
-
3. Klinische
Beobachtungen
-
- (a) Tägliche
Beobachtungen und Nahrungsmittelverbrauch. Jedes Tier wurde zweimal
täglich
beobachtet und jede abnormale Beobachtung wurde dem Studienleiter
berichtet. Tiere, die krank erschienen, wurden dem Studienleiter,
dem Veterinärmediziner
des Projektes und einem Vertreter des Sponsors gemeldet. Der Nahrungsmittelverbrauch
wurde zweimal täglich
durch visuelle Beobachtung bestätigt
und aufgezeichnet.
- (b) Körpergewichte.
Die Körpergewichte
wurden vor der Studie, vor der Verabreichung am Tag 1 und zu jeder
Zeit aufgezeichnet, zu der die Tiere für die Blutentnahme sediert
wurden.
- (c) Beobachtung der Injektionsstellen. Die Injektionsstellen
wurden täglich
beobachtet. Jede abnormale Erscheinung, wie bspw. Rötung oder
Schwellung, wurde aufgezeichnet.
-
Tabelle
3A: Zeitplan für
Probenentnahme in der Phase II
-
4. Probenhandhabung
-
- (a) Serumchemie. Zu den oben spezifizierten
Zeitpunkten wurden von jedem Tier ungefähr 2 ml Blutproben in Röhrchen ohne
Antikoagulans entnommen. Die Zeiten der Blutentnahme wurden dokumentiert
und das Blut konnte bei Raumtemperatur koagulieren. Die Proben wurden
dann zentrifugiert, das Serum wurde abgetrennt und an das NIRC Clinical
Pathology Laboratory weitergeleitet. Das Standardpanel der NIRC
für die
Serumchemie ist in Tabelle 4 enthalten: Tabelle
4: Blutchemiepanel
- (b) Hämatologie.
Zu den oben spezifizierten Zeitpunkten wurden von jedem Tier ungefähr 2 ml
Blutproben in EDTA-Röhrchen
entnommen und an das NIRC Clinical Pathology Laboratory weitergeleitet.
Das Standardpanel der NIRC für
Hämatologie,
einschließlich
der vollständigen
Blutzählung,
Differenzial und Plättchenzählung, wurde
für sämtliche
Proben geführt.
- (c) Sponsor-Assays. Zu den oben spezifizierten Zeitpunkten wurde
von jedem Tier ungefähr
eine 6 ml-Blutprobe in Röhrchen
mit EDTA als Antikoagulans entnommen. Die Blutentnahmezeiten wurden
dokumentiert. Die Proben wurden zentrifugiert, das Plasma abgetrennt
und in drei separate Röhrchen
aliquotiert. Das Plasma wurde gefroren gelagert (–60°C oder darunter)
und zu der Bayer Corporation, Berkeley, CA, verschickt, sobald die
Studie beendet war.
-
5. FACS
-
- (a) Vorgehensweise. Zu den für die FACS-Analyse
angegebenen Zeiten wurde eine Probe mit ungefähr 5 ml Blut in Natrium/Heparin-Antikoagulans
entnommen.
-
Vollblutproben
wurden entweder in EDTA, ACD oder Heparin erhalten. Die Zellzahlen
wurden angepasst, damit diese im Bereich von 2 bis 20 Tausend pro
mm3 lagen.
-
12 × 75 Glas-
oder Kunststoffröhrchen
wurden für
die einzusetzenden verschiedenen Antikörper auf geeignete Art und
Weise gekennzeichnet. Der Antikörper
oder ein Antikörpercocktail
wurde entsprechend der vom Hersteller vorgeschlagenen Volumina zu
den Röhrchen
hinzugegeben.
-
Pro
Röhrchen
wurden 100 µl
der gründlich
gemischten Blutprobe hinzugegeben und die Mischung wurde für 30 min
bei Raumtemperatur unter lichtgeschützten Bedingungen inkubiert.
-
Nach
der Inkubation wurden 2 ml einer lysierenden Lösung (Becton Dickinson FACS
brand lysierende Lösung,
BD# 92-0002) hinzugegeben, die Mischung wurde sanft gevortext und
für 10
min bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Röhrchen wurden anschließend bei
Raumtemperatur für
5 Minuten bei 300 × g
zentrifugiert. Die Überstände wurden
dekantiert, die überschüssige Flüssigkeit
getrocknet und zu jedem Zellpellet wurde 1 ml PBS-Puffer (GIBCO
14190-144) hinzugegeben. Nach einem sanften vortexen wurden die
Röhrchen bei
Raumtemperatur für
5 min bei 300 × g
zentrifugiert. Die Überstände wurden
dekantiert und die überschüssige Flüssigkeit
getrocknet, bevor 1 ml Fixierungslösung (0,5 % Formaldehydlösung, hergestellt
durch Verdünnung
von 10 % Formaldehyd (Polyscience, Inc. #0418) 1:20 mit PBS-Puffer) zu dem Zellpellet
hinzugegeben wurde und ein sanftes vortexen zur Resuspendierung
erfolgte. Die Proben wurden anschließend auf einem Coulter EPICS
SL Durchflusszytometer analysiert.
-
Antikörper, die
für die
Studie verwendet wurden: MIgG1/MIgG1 Isotypenkontrolle (Becton Dickinson, Cat.
# 349526), CD45-PerCP (Becton Dickinson, Cat. # 347464), CD8-FITC
(Becton Dickinson, Cat. # 347313), CD25-PE (Becton Dickinson, Cat.
# 30795X), CD4-FITC (Becton Dickinson, Cat. # 340133), CD16-PE (Pharmingen,
Cat. # 347617), CD3PerCP (Becton Dickinson, Cat. # 347344).
-
6. Koagulationsprofil
-
Zu
den oben spezifizierten Zeitpunkten wurde eine Probe von ungefähr 2 ml
Vollblut in Röhrchen
mit Natriumcitrat gesammelt, das als Antikoagulans hinzugegeben
wurde. Das Koagulationsprofil bestand aus der Prothrombinzeit (PT),
der aktivierten partialen Thromboplastinzeit (APTT) und Fibrinogen.
-
B. Ergebnisse und Diskussion
-
1. Bestimmung
der Dosis von PROLEUKIN
-
Das
primäre
Ziel dieser Phase war es, eine optimale Dosis von PROLEUKIN für den Vergleich
mit IL-2/N88R zu identifizieren. Diese optimale Dosis von PROLEUKIN
zielt darauf ab, eine tolerierbare Dosis zu sein (niedriger als
die maximal tolerierte Dosis), die idealerweise eine klinisch signifikante,
jedoch moderate und reversible Toxizität verursacht. Eine PROLEUKIN-Dosis
von 1,2 mg/M2, BID, wurde als die Anfangsdosis bestimmt,
und zwar basierend auf einer Interspezies-Extrapolation bei gegebenen
klinischen Dosierungsschemata von PROLEUKIN, ihren entsprechenden
Toxizitäten
und Ergebnissen zur Dosiswirkung für PROLEUKIN aus einer internen
Studie am Cynomolgus-Affen.
-
Auf
diese Art und Weise wurden zwei Schimpansen mit PROLEUKIN behandelt.
Diese Tiere wurden während
des Zeitraumes, in dem eine Verabreichung erfolgte, zunehmend weniger
aktiv, betrübt
und dehydriert. Beide Tiere entwickelten schwere gastrointestinale
Symptome, die an den Tagen 3 oder 4 begannen, einschließlich einem
reduzierten Appetit, Diarrhöe,
Erbrechen. Die Verabreichung für
1 Tier (Nummer X-159) wurde nach 3 Tagen der Dosierung wegen einer
schweren Nieren-(8A & B) und moderaten
Leberstörung (8C & D),
welche sich in den Blutchemieanalysen reflektierten, eingestellt.
Diese beinhalteten Erhöhungen des
Blut-Harnstoff-Stickstoffs (BUN), Kreatinin und Gesamtbilirubin,
ALT (SGPT). Beiden PROLEUKIN-behandelten Tieren wurden an den Tagen
3 und 4 (Tier X-159) und allein am Tag 4 (Tier X-124) zur Wiederbelebung oder
um einer weiteren Dehydrierung vorzubeugen, Lactat-Ringer-Lösung i.v.
verabreicht. Das Tier X-159 wurde am Tag 8 auf Grund einer renalen
Störung
und einem möglichen
Thrombus im rechten Bein, was sich durch sehr niedrigen Puls (femoral)
und dadurch zeigte, dass die gesamte Wade kalt und vergrößert war,
aus der Studie genommen. Obwohl in einem Tier eine signifikante
Toxizität
beobachtet wurde, erfuhr das andere Tier weniger schwere Vorfälle und
das Profil der ungewünschten
Vorfälle
war für
beide Tiere reversibel. Darauf basierend wurden 1,2 mg/M2 PROLEUKIN und die äquivalente Dosis (basierend
auf der Exposition) von IL-2/N88R, g12hr als geeignetes Dosierungsschema
bestimmt, um diese zwei Komponenten miteinander zu vergleichen.
-
2. Vergleich von IL-2/N88R
mit PROLEUKIN
-
Klinische
Beobachtungen. Die Tabelle 5 listet die klinischen Beobachtungen,
die während
der Studie gemacht wurden. Die Werte werden auf einer Skala von
0 bis 5 angezeigt, wobei 5 schwer bedeutet. Sämtliche PROLEUKIN-behandelten
Tiere waren schwer krank; es gab einen Todesfall, der mit der Behandlung
von PROLEUKIN assoziiert war. Die Werte, die nach dem 6. Tag für die PROLEUKIN-Gruppe
angezeigt wurden, reflektieren Daten aus den verbleibenden zwei
Tieren. Die am deutlichsten erscheinende Nebenwirkung der IL-2/N88R-Behandlung
scheint die leichte GI-Unruhe
(Erbrechen) zu sein, obwohl die Behandlung hinsichtlich der in Tabelle
4 angegebenen Parameter nominale Toxizität induzierte. Das Körpergewicht
der PROLEUKIN-Gruppe fiel am Tag 6 um 6 % und stürzte am Tag 10 um bis 10 %
und erholte sich danach langsam (siehe
9). Im Gegensatz
hierzu zeigten die IL-2/N88R-
und Vehikelgruppen lediglich höchstens
1 bis 3 % Gewichtsverlust. Tabelle
5. Klinische Beobachtungen*
- *ala von 0 bis 5, wobei 5 am stärksten ist
-
- (a) Hämatologie.
IL-2/N88R induzierte zelluläre
Effekte, die mit der PROLEUKIN-Aktivierung in Einklang stehen, insbesondere
eine Lymphocytose (10A), wobei ebenfalls
ein Anstieg von weißen
Blutzellen (10B) und Neutrophilen
(10C) beobachtet wurde. IL-2/N88R
induzierte lediglich eine marginale Thrombozytopenie (Tiefpunkt
von ~15 %) im Vergleich zu PROLEUKIN (Tiefpunkt ~50 %) während des
Behandlungsteils der Studie (10D).
- (b) Renale Funktion. Die BUN-Spiegel lagen in diesen beiden
Tieren deutlich über
130 mg/dL; die Kreatininspiegel erhöhten sich in den beiden Tieren
ebenfalls dramatisch, sowohl am Tag 6 als auch am Tag 8 (11B), wodurch eine vollständige Aufhebung
der renalen Funktion angezeigt wird. Außerdem nahmen in der PROLEUKIN-behandelten
Gruppe an den Tagen 6 und 8 sowohl das Serumphosphor als auch die Anionenlücke zu.
In sämtlichen
IL-2/N88R-Tieren verblieben diese renalen Parameter während der
Studie im Wesentlichen normal (11C & D).
- (c) Hepatische Funktion. Das Gesamtbilirubin hatte sich am Tag
6 in der PROLEUKIN-Gruppe mehr als verdreifacht und verblieb bis
zum Tag 10 hoch (12A). Im Gegensatz
dazu zeigte lediglich ein Tier in der IL-2/N88R-Gruppe an den Tagen
3 und 6 einen transienten geringen Anstieg. Die SGPT-Spiegel im
Serum erhöhten
sich dramatisch und erreichten am Tag 6 in sämtlichen PROLEUKIN-Tieren mehr
als 100 U/L. Der SGPT-Spiegel in Tier Nr. A-199 erreichte 651 U/L,
und der SGOT-Spiegel 2789 U/L (Laborjournal: NIRC#8754-9852-Phase
II, Tabelle 1 mittlere Chemiewerte individuell und Gruppe, Seite
17 von 21 der Tabelle), wodurch ein schweres Leberversagen angezeigt
wird.
- (d) Koagulation. Der Fibrinogenspiegel wurde sowohl in der PROLEUKIN-
als auch in der IL-2/N88R-Gruppe mehr als verdoppelt und erreichte
am Tag 6 seinen Höhepunkt
(12C). Dieser Anstieg scheint in der PROLEUKIN-Gruppe
früher
als in den IL-2/N88R-Tieren zu erfolgen. Dies wird durch einen Anstieg
am Tag 3 von 51 % vs. 5 % reflektiert. Die Veränderungen des Fibrinogens können eher
ein Ergebnis der aktiven Proteinantwort sein als Koagulationsdefekte,
da es während
des gleichen Zeitraumes zu keinen dementsprechenden Veränderungen
von APTT oder PT kam (12D). Allerdings
zeigte der APTT-Spiegel beginnend am Tag 10 in den PROLEUKIN-Tieren
einen offensichtlichen Aufwärtstrend,
obwohl der absolute Wert im Normalbereich blieb. Der gleiche Trend,
wenn auch in einem geringeren Ausmaß, wurde ebenfalls in der IL-2/N88R-Gruppe
beobachtet. Interessanterweise scheint jedoch der Fibrinogenspiegel
während des
gleichen Zeitraumes in beiden Gruppen entsprechend langsamer zu
driften.
- (e) Homöostase.
Die Natriumspiegel im Serum nahmen am Tag 8 in zwei der drei PROLEUKIN-Tiere
unter 135 MEQ/L ab, blieben jedoch in den restlichen Tieren normal
(13A). In der PROLEUKIN-Gruppe nahmen
die Chloridspiegel beginnend am Tag 3 ebenfalls auf unter 95 MEQ/L
ab und blieben bis zum Tag 15 niedrig (13B).
Der Calciumspiegel war in zwei von drei PROLEUKIN-Tieren an den
Tagen 6 und 8 niedriger und erreichte im Tier A199 einen niedrigen
Wert von 4,9 und 3,1 mg/dL (13C).
Der Kaliumspiegel nahm in den Tagen 3 bis 12 in sämtlichen
PROLEUKIN-behandelten Tieren außer
Tier A199 auf unter 3 MEQ/L ab, dessen Kaliumspiegel sogar auf einen
toxischen Spiegel von 7,2 MEQ/L anstieg, bevor es aus der Studie
herausgenommen wurde (13D).
- (f) Anzeichen einer vaskulären
Leckage. Der Serumalbuminspiegel nahm sowohl in der PROLEUKIN- (37 %)
als auch IL-2/N88R-Gruppe (19 %) ab (14A).
In der PROLEUKIN-Gruppe wurde an den Tagen 3 und 6 ein Anstieg des
Hämatokritspiegels
beobachtet (14B). Im Gegensatz dazu
nahmen die Hämatokritspiegel
in der Vehikelkontroll- als auch in der IL-2/N88R-Gruppe während des
gleichen Zeitraumes ab und verblieben niedrig, wodurch eine leichte
Anämie
angezeigt wird, wie aufgrund von multiplen Blutprobenentnahmen erwartet
(14B & C). Die Erhöhung des Hämatokritwertes in der PROLEUKIN-Gruppe steht
bei einer Kopplung mit einer Abnahme des Albumins in Übereinstimmung
mit der Entwicklung des Kapillarleckage-Syndroms.
-
3. Zelluläre Aktivierung
-
Die
Effizienz von PROLEUKIN und IL-2/N88R wurde über die Veränderung des prozentualen Anteils von
CD25-positiven Lymphocyten (Trafficking + Proliferation) und der
mittleren Fluoreszenz für
CD25 bzw. der Anzahl von CD25-Antigenen, die auf der Oberfläche einer
bestimmten T-Zelle exprimiert werden (CD25 = nieder affiner IL-2R),
verfolgt. Die CD25-Expression wurde auf der gesamten T-Zell-Population (CD3+-Zellen) sowie auf den CD3+CD4+- und CD3+CD8+-Populationen verfolgt.
-
Die
IL-2-Aktivität
an natürlichen
Killerzellen (NK) wurde durch eine Analyse des Traffickings von CD3–CD16+- und CD3–CD25+CD16+-NK-Zellen
verfolgt. Die absolute Anzahl von CD3+-,
CD4+-, CD8+-, NK-Zellen
wurde bestimmt, indem der prozentuale Anteil der Zellen mit der
Anzahl von Lymphocyten pro mm3 multipliziert
wurde, wobei die Daten während
der Hämatologieanalyse
erhalten wurden.
- (a) CD25-Regulation der Expression
auf der T-Zell-Oberfläche.
Der prozentuale Anteil von aktivierten T-Zellen, der durch CD25-positive
Zellen angezeigt wurde, wurde am Tag 6 der Studie hochreguliert,
hauptsächlich
auf der CD3+CD4+-T-Zell-Population. PROLEUKIN
scheint am Tag 6 die Expression von CD25 auf einen höheren prozentualen
Anteil der gesamten CD3+-, CD3+CD4+- und CD3+CD8+-Subpopulationen
von T-Zellen zu induzieren. Allerdings war am Tag 8 der prozentuale
Anteil von Zellen, die das CD25-Antigen exprimieren, auf den Lymphocyten
der Schimpansen, die mit PROLEUKIN behandelt wurden, und denen der
Schimpansen, die mit IL-2/N88R behandelt wurden, identisch (15A, B und C). Weder bei PROLEUKIN- noch
bei IL-2/N88R-behandelten Schimpansen wurde eine Färbung für CD25 an
der Oberfläche
der natürlichen
Killerzellen-(NK) Population beobachtet. Es wird angenommen, dass
das Fehlen der Expression von IL-2Rα (das Zielantigen für die Zelloberflächenfärbung von
CD25) auf der Oberfläche
der selektierten NK-Zell-Population
(CD3–/CD16+) für
diese Ergebnisse verantwortlich ist.
-
Die
absolute Anzahl von CD3+CD25+-T-Zellen
folgte einem entsprechenden Muster wie der prozentuale Anteil von
CD3+CD25+-T-Zellen,
wobei PROLEUKIN aktiver zu sein scheint als IL-2/N88R (16A). IL-2/N88R zeigte ein ähnliches
Potenzial zur T-Zell-Aktivierung auf die CD3+CD4+-T-Zell-Population wie PROLEU-KIN, da die Hochregulation
der absoluten Anzahl von CD+CD4+CD25+-Lymphocyten, die durch IL-2/N88R induziert
wurden, identisch zu der Hochregulation war, die mit PROLEUKIN beobachtet
wurde (16B). PROLEUKIN scheint die
Anzahl der CD3+CD8+CD25+-T-Zellen in stärkerem Maße zu erhöhen als IL-2/N88R (16C).
-
Die
Zahl der CD25-Moleküle
(mittlere Fluoreszenz), die auf der CD3+CD4+-T-Zell-Subpopulation
exprimiert wurden, folgte identischen Kinetiken sowohl bei der PROLEUKIN-
als auch der IL-2/N88R-Behandlung (17).
- (b) Lymphocyten-Trafficking: Effekt der PROLEUKIN-
und IL-2/N88R-Behandlung.
-
Die
Aktivitäten
von PROLEUKIN und IL-2/N88R an den T- und NK-Zell-Populationen wurden über die Analyse
der Veränderung
der absoluten Zahl von zirkulierenden Lymphocyten vor, während und
nach der Behandlung bestimmt (18).
Es scheint, dass IL-2/N88R hinsichtlich der Erhöhung der absoluten Zahl von
zirkulierenden CD3+CD4+-Lymphocyten
eine größere Aktivität als PROLEUKIN
(18A), und hinsichtlich der Erhöhung der
absoluten Zahl von zirkulierenden CD3+CD8+-Lymphocyten eine leicht reduzierte Aktivität im Vergleich
zu PROLEUKIN (18B) zeigt. Beide Verbindungen
hatten einen vergleichbaren, wenn auch moderaten, Effekt auf die
Erhöhung
der Gesamtzahl von CD3+-Lymphocyten (18C). Weder PROLEUKIN noch IL-2/N88R beeinflusste
das Trafficking von NK-Zellen (18D).
-
C. Schlussfolgerung
-
IL-2/N88R
wurde über
ein Screening von mutanten IL-2-Proteinen in Assays mit humanen
primären
T- und NK-Zellen generiert. Es übt
in vitro eine ~6000fache Selektivität für T-Zellen gegenüber NK-Zellen
aus. Basierend auf diesem zellulären
Profil wurde postuliert, dass es lediglich schwache Nebenwirkungen
induziert, wenn es bei einer Dosis verabreicht wird, die eine signifikante
T-Zell-Aktivierung hervorruft. Experimente in Schimpansen, in denen
PROLEUKIN mit IL-2/N88R verglichen wurde, bestätigten, dass IL-2/N88R ein
signifikant besseres Sicherheitsprofil aufweist als PROLEUKIN, während es
eine vergleichbare Fähigkeit
zur Induktion der T-Zell-Aktivierung
beibehält.
-
Beispiel 8: Effizienz
des IL-2-selektiven Agonisten N88R im Mausmodell CD26 für Lungenmetastasen.
-
Protokoll:
Mäusen
(Balb/c, weiblich, 6 bis 8 Wochen alt) wurden am Tag 0 intravenös (IV) einmal
105 CD26-Zellen (murines Colonkarzinom)
in 0,2 ml PBS in die laterale Schwanzvene injiziert. Die Behandlung
erfolgte mit PROLEUKIN oder IL-2/N88R mit verschiedenen Dosierungen
(Verdünnungsmittel:
5 % Glucose in Wasser (DSW)), oder DSW, zugeführt IV, einmal täglich für 8 Tage
(QD × 8)
mit Beginn am Tag 1 nach der Implantation. IL-2/N88R wurde bei Raumtemperatur
hergestellt, und zwar durch Verdünnung
in DSW unter Verwendung von silikonisierten Röhrchen mittels einer Tuberkulinspritze
und innerhalb von zwei Stunden der Präparation an die Tiere verabreicht.
PROLEUKIN wurde präpariert,
indem 0,7 ml steriles Wasser zur Injektion (SWFI) zu jedem Röhrchen (Endkonzentration
1,86 mg/ml) hinzugegeben wurde. Die Verdünnungen wurden hergestellt,
wie für
IL-2/N88R in DSW beschrieben (Tabelle 6). Die Tiere wurden am Tag
11 getötet.
Die Lungen wurden entfernt und gewogen, mit PBS gespült und das
Gewebe wurde in Bouin's-Lösung transferiert.
24 Stunden später
wurde das Gewebe in 10 % Formalin transferiert. Unter einem Seziermikroskop
wurde die Anzahl von Metastasenkolonien in den Lungen gezählt.
-
Tabelle
6. Dosierung und Gruppen in der Studie des Tumor-Maus-Modells CD26
-
Die
Tabelle 7 zeigt die Anzahl von in individuellen Mäusen gezählten Metastasen.
Für IL-2/N88R
als auch PROLEUKIN wurde eine vergleichbare Effizienz beobachtet.
Bei der hohen Dosis von IL-2/N88R (Gruppe 8, 60 mg/kg) hatten alle
bis auf eine Maus 12 Metastasen oder weniger; drei der Mäuse wiesen
keine Metastasen auf. Dies steht im Gegensatz zu der höchsten getesteten
Dosis von PROLEUKIN, wo alle überlebenden
Mäuse 12
Metastasen oder mehr hatten.
-
Tabelle
7. Listung der Anzahl von individuellen Metastasen und Mittelwerten
-
Eine
signifikante (P<0,05)
Reduktion der Metastasen wurde in Mäusen, die mit IL-2/N88R bei
Dosen von 10, 30 und 60 mg/kg (Gruppen 6, 7 bzw. 8), und in Gruppen,
die mit 10 mg/kg PROLEUKIN (Gruppe 3) behandelt wurden, beobachtet.
Diese Ergebnisse sind grafisch in 19 dargestellt.
Die Daten sind unter Verwendung des log der Dosis aufgetragen: für PROLEUKIN
lagen die Dosen bei 3 und 10 mg/kg; für IL-2/N88R lagen die Dosen
bei 1, 3, 10, 30 und 60 mg/kg. Die Kurvenanpassung unter Verwendung
einer nicht-linearen Gleichung (4-Parameter-Anpassung) führte zu
IC50-Werten von 5,2 mg/kg für PROLEUKIN
und von 10,9 mg/kg für
IL-2/N88R.
-
Aus
den Daten dieses Experimentes wurde die IC50 in
Bezug auf die Reduzierung der Anzahl von Metastasen für IL-2/N88R
mit 10,9 mg/kg (8,6-13,9 mg/kg bei 95 % Sicherheit) und für PROLEUKIN
mit 5,2 mg/kg (3,5-7,7 mg/kg bei 95 % Sicherheit) berechnet.
-
Das Überleben
der Mäuse
ist in Tabelle 8 gezeigt. In der Gruppe mit 10 mg/kg PROLEUKIN starb
eine (1) Maus am Tag 7 und weitere fünf (5) starben am Tag 8. Eine
(1) Maus starb am Tag 8 in jeder der Gruppen, die mit 3 oder 10
mg/kg IL-2/N88R behandelt wurden, wobei keinerlei Todesfälle weder
bei 1, 30 noch 60 mg/kg IL-2/N88R heobachtet wurden. Außerdem waren
die meisten Mäuse,
die mit 3 mg/kg PROLEUKIN, und sämtliche
Mäuse,
die mit 10 mg/kg PROLEUKIN behandelt wurden, dem Sterben nahe; keine
Morbidität
wurde in Mäusen
beobachtet, die mit IL-2/N88R
behandelt wurden. Tabelle
8. Überleben
von mit IL-2/N88R oder PROLEUKIN behandelten Mäusen
- 1n = 14 Mause/Gruppe
- 2n = 11 Mäuse/Gruppe
- 3n = 11 Mäuse/Gruppe
- 4Vor dem Tag 7 wurden keine Todesfälle beobachtet.
-
Die
PROLEUKIN-behandelten Tiere in beiden Gruppen waren am Sterben.
In keinem der IL-2/N883R-behandelten Tiere wurde Morbidität beobachtet.
-
Zusammenfassend
zeigen diese Studien, dass IL-2/N88R hinsichtlich der Reduzierung
der Tumorbelastung (was durch die Zählung der Lungenmetastasen
in dem CD26-Modell gemessen wurde) gleich effizient ist wie PROLEUKIN.
Außerdem
wurde gezeigt, dass IL-2/N88R wesentlich weniger toxisch ist als
PROLEUKIN.
-
Beispiel 9. Entwicklung
von stabilen, Hochleistungs-CHO-Zelllinien, die IL-2/N88R exprimieren.
-
Stabile
Produktionszelllinien, die große
Mengen des IL-2/N88R-Muteins sekretieren, wurden entwickelt, indem
CHO(dhfr)-Zellen mit dem Expressionsvektor transfiziert wurden,
der in 20 gezeigt ist. Die individuellen
Elemente des IL-2/N88R-Expressionsvektors sind in der Plasmidkarte
(20) gezeigt. Sie zeigt CMVe/p = früher Promotor
des Cytomegalovirus; PA = SV40-Polyadenylierungssignalsequenz; und
DHFR = Dihydrofolatreduktaseexpressionskassette.
-
Der
Vektor wurde unter Verwendung von Standardtechniken zur DNA-Rekombination konstruiert.
Siehe allgemein Sambrook et al., Molecular Cloning, 2. Ausgabe,
1989, Cold Spring Harbor Press; Short Protocols in Molecular Biology,
2. Ausgabe, 1992, John Wiley & Son;
Methods in Enzymology Vol. 185, Ed. Goeddel et al., Academic Press
Inc., London, 1991. Der Expressionsvektor enthält diskrete Expressionskassetten
für das IL-2/N88R-Gen
und für
das amplifizierbare und selektierbare Gen DHFR (Dihydrofolatreduktase).
Etwa 1 × 106 CHO-(chinesischer Hamsterovar) Zellen wurden
mit 10 µg
von pBC1IL2SA unter Verwendung von Lipofectin-Reagenzien (Life Technology
Inc., Bethesda, Maryland) gemäß den Anweisungen
des Herstellers transfiziert. Die Zellen wurden dann in Gegenwart
von 50 nM Methotrexat selektiert und in DME/F12-Medium (Life Technologies
Inc.) ohne Thymidin und Hypoxanthin plus 5 % dialysiertes fötales Rinderserum
wachsen gelassen. Die Zellpopulationen wurden mit einem kommerziellen
ELISA-Kit (R & D Systems)
auf die Produktion von IL-2/N88R gescreent. Die Hochleistungs-Populationen wurden
weiter in Medium selektiert, das zunehmende Konzentrationen von
Methotrexat (100 bis 400 Methotrexat) enthielt, und auf die Produktion
von IL-2/N88R gescreent.
Es wurde dann eine Grenzverdünnungsklonierung
angewendet, um Klone mit hoher und stabiler Produktivität zu gewinnen.
Die Klonierung erfolgte in Abwesenheit von Methotrexat unter Verwendung
von Standardtechniken der Gewebekultivierung.
-
Beispiel 10. Serumfreie
Produktion von IL-2/N88R in einem Perfusionsbioreaktor.
-
Die
kontinuierliche Produktion von IL-2/N88R erfolgte durch kontinuierliche
Perfusionsfermentation. Ein 19-Liter-Wheaton-Fermenter wurde mit
einer stabilen CHO-Zelllinie aus Beispiel 9 mit 2 × 106 Zellen/ml inokuliert und bei einer Mediumsaustauschrate
von 5 Litern/Tag perfundiert. Das Produktionsmedium war ein DME/F12-basiertes
Medium (Life Technologies, Inc., Rockville, MD), versetzt mit rekombinantem
humanem Insulin (10 µg/ml)
(HUMULINTTM, Eli Lilly, Inc., Indianapolis,
IN) und FeSO4·EDTA (50 µM). Die Zelldichte wurde bei
4 × 106 Zellen/ml gehalten. Die durchschnittliche
tägliche
Ausbeute des Fermenters war ~200 mg/Tag. Die Produktion von IL-2/N88R
war für
30 Tage anhaltend stabil.
-
Beispiel 11. Reinigung
von in CHO-Zellen produziertem IL-2/N88R.
-
Auf
das oben beschriebene Perfusionseluat wurde folgende Vorgehensweise
angewendet. Das Perfusionsmedium wurde gesammelt und auf eine S-Sepharose-Säule aufgetragen. Die Säule wurde
mit 20 Millimolar Phosphatpuffer mit 5 Millimolar NaCl bei pH 7,0 äquilibriert.
Die Feed-Lösung
("TCF") wurde durch Zugabe
von Wasser auf eine Leitfähigkeit
von 4 Millisiemens eingestellt und mit Phosphorsäure auf den gleichen pH eingestellt.
-
Nach
dem Beladen des TCF wurde die Säule
mit dem gleichen Äquilibrierungspuffer
gewaschen. Die Elution erfolgte durch einen pH-Shift. Die Muteine
wurden mit 20 mM Ethanolamin, pH 10,5, eluiert, um die Muteine von
der Säule
zu waschen, um das S-Eluat herzustellen.
-
Der
Anionenaustausch erfolgte, indem das S-Eluat durch eine Säule QAE
Fast FlowTM (Pharmacia) hindurchgeleitet
wurde, die mit 10 mM Bicarbonatpuffer bei pH 10,5 äquilibriert
wurde. Die Durchflussrate wurde bei 250 cm/h gehalten. Nach dem
Waschen bis zur Grundlinie wurde IL-2SA mit 20 mM Phosphat pH 4,0 eluiert.
-
Es
wurde eine Hydroxyapatit-(HAP) Chromatographie durchgeführt, indem
das verdünnte
QAE-Eluat (1:1 mit WFI) durch eine Säule hindurchgeleitet wurde,
die mit Keramikhydroxyapatit (Typ II, Bio-Rad, Hercules, CA), das
mit 0,10 mM Phosphat auf pH 7,0 äquilibriert
war, gepackt war. Die Durchflussrate wurde bei 250 cm/h gehalten.
Nach dem Waschen bis zur Grundlinie wurde IL-2SA mit 100 mM Phosphat
bei pH 7,0 eluiert.
-
Das
Hydroxyapatiteluat wurde mit einer Millipore Pelicon-2-Einheit,
die mit drei PES-5K-Einsätzen (Millipore
Corporation, Bedford, MA) versehen war, auf ein Volumen von 300
ml ultrafiltriert. Das ultrafiltrierte HAP-Eluat wurde weiter gereinigt,
indem es durch eine S100HR (Pharmacia) Größenausschlusssäule bei
35 cm/h hindurchgeleitet wurde. Die Säule wurde mit 10 mM Phosphat
und 150 mM NaCl pH 7,0 äquilibriert.
-
Der
Gelfiltrationspool wurde mit WFI verdünnt, um eine Leitfähigkeit
von 4,0 mMhos/cm zu erreichen, und erneut auf die S-Sepharose unter
den zuvor beschriebenen Bedingungen geladen. IL-2SA wurde mit 10 mM
Phosphatpuffer mit 1 M NaCl bei pH 7,0 eluiert.
-
Der
finale Kationenaustauschpool wurde über Nacht gegen phosphatgepufferte
Saline (PBS) dialysiert und mit steriler PBS auf eine Konzentration
von 6 mgs/ml verdünnt.
Der finale verdünnte
Pool wurde dann sterilfiltriert, aliquotiert und bei –70°C eingefroren.
Die Gesamtausbeute betrug 65 %.
-
Weitere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind für
einen Fachmann naheliegend. Diese Erfindung lehrt, wie Muteine erhalten
werden können,
die vorliegend nicht im Speziellen beschrieben sind, welche jedoch eine
T-Zell-Aktivierung bewirken, die durch PHA-Blast-Proliferation ersichtlich
wird, und welche die NK-Zell-Proliferation
reduzieren, so dass diese Muteine im Geist und Umfang der Erfindung
liegen. Das hier beschriebene Konzept und der experimentelle Ansatz
ist auf weitere Cytokine anwendbar, die heterologe, multimere Rezeptorsysteme
verwenden, insbesondere die verwandten Cytokine IL-7, IL-9 und IL-15,
IL-10, Interferon-α und
Interferon-γ.
-
SEQUENZEN
-
Die
folgenden Sequenzen sind in dieser Anmeldung enthalten:
- SEQ ID Nr: 1 hIL-2 (Aminosäure)
- SEQ ID Nr: 2 hIL-2 (cDNA)
- SEQ ID Nr: 3 5'-PCR-Primer,
IL-2
- SEQ ID Nr: 4 3'-PCR-Primer,
IL-2
- SEQ ID Nr: 5 Mutagenese-Primer für den IL-2-Expressionsvektor
- SEQ ID Nr: 6 Mutagenese-Primer für D20X-Mutationen
- SEQ ID Nr: 7 Mutagenese-Primer für N88X-Mutationen
- SEQ ID Nr: 8 Mutagenese-Primer für Q126X-Mutationen
-
-
-