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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Harzzusammensetzung, die ein
fluoriertes Polymer mit einem hohen Fluorgehalt und ein Polymer
umfasst, das kein Fluor enthält,
die mit einem Dispergiermittel einheitlich und fein dispergiert
und gemischt sind.
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Fluorierte
Polymere, wie z.B. ein Tetrafluorethylenpolymer, weisen eine hervorragende
Wärmebeständigkeit,
hervorragende Flammverzögerungseigenschaften,
eine hervorragende chemische Beständigkeit, Wetterbeständigkeit,
hervorragende Anti-Blockeigenschaften, eine geringe Reibung und
geringe dielektrische Eigenschaften auf, und sie werden in vielen
verschiedenen Gebieten verwendet, einschließlich z.B. als Beschichtungsmaterial
für wärmebeständige, flammenhemmende
elektrische Kabel, als korrosionsbeständiges Verrohrungsmaterial
für chemische
Anlagen, als Material für
Vinylfolienhäuser
für die
Landwirtschaft und als Antihaft-Beschichtungsmaterial für Küchengeräte.
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Derartige
Eigenschaften leiten sich von den drei Punkten einer starken C-F-Bindung,
einer geringen Polarisierbarkeit und einer schwachen intermolekularen
Kohäsionsenergie
ab. Insbesondere bringt eine schwache intermolekulare Kohäsionsenergie
die Oberflächenenergie
des Polymers auf einen niedrigen Wert, wodurch die Affinität zu einem
anderen Material, insbesondere zu einem Polymer, das kein Fluor
enthält,
niedrig ist. Demgemäß kann eine
Zusammensetzung, die ein fluoriertes Polymer und ein Polymer umfasst,
das kein Fluor enthält,
von denen eines einheitlich und fein in dem anderen Polymer dispergiert
ist, nicht erhalten werden.
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Zur
Lösung
dieses Problems haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung bereits
eine Zusammensetzung vorgeschlagen, die ein fluoriertes Polymer,
ein nicht-fluoriertes Polymer und als Dispergiermittel ein Pfropfpolymer
umfasst, das durch Umsetzen eines fluorierten Polymers, das an Kohlenstoffatome
in seiner Hauptkette gebundene Wasserstoffatome aufweist, mit einem
Vinylmonomer mit einer funktionellen Gruppe unter Erzeugung von
Radikalen erhalten wird (JP-A-9-118802).
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Dieses
Dispergiermittel ist für
ein fluoriertes Polymer mit einem niedrigen Fluorgehalt effektiv,
wie z.B. für
ein fluoriertes Polymer, das in einem bestimmten Anteil an Kohlenstoffatome
in seiner Hauptkette gebundene Wasserstoffatome aufweist. Es besteht
jedoch eine Beschränkung
bezüglich
eines einheitlichen und feinen Dispergierens eines nicht-fluorierten
Polymers mit einem Polymer mit hohem Fluorgehalt oder mit einem Polymer,
das im Wesentlichen keine an Kohlenstoffatome in seiner Hauptkette
gebundene Wasserstoffatome aufweist.
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Die
EP-A-0 728 776 beschreibt ein Fluor-enthaltendes Copolymer, das
als Monomer ein Fluor-substituiertes Alkylen mit einer -COOR-Gruppe
umfasst. Die JP-A-63264672 beschreibt eine schmierend wirkende Harzzusammensetzung,
die durch Mischen eines Kunstharzes (z.B. PE, Nylon 12 oder Polyacetal)
mit 0,5 bis 20,0 Gew.-Teilen eines Polyfluorethers hergestellt wird,
der mindestens eine Art von Gruppen enthält, die aus Carboxylgruppen,
Estergruppen, Epoxygruppen, Aminogruppen und Mercaptogruppen ausgewählt ist.
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Die
vorliegende Erfindung wurde gemacht, um die vorstehend genannten
Probleme zu lösen.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gefunden, dass eine
Fluor-enthaltende Harzzusammensetzung, die ein Polymer mit hohem
Fluorgehalt und ein nicht-fluoriertes Polymer umfasst, das kein
Fluor enthält,
die einheitlich und fein dispergiert und gemischt sind, durch die
Verwendung einer fluorierten Verbindung, die Polymereinheiten auf
der Basis eines Monomers des Ethylentyps enthält und als funktionelle Gruppe
eine Sulfonsäuregruppe
oder ein Derivat davon in ihrem Molekül aufweist, als Dispergiermittel
zum Dispergieren und Mischen des Polymers erhalten werden kann,
wodurch die vorliegende Erfindung gemacht worden ist.
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Insbesondere
stellt die vorliegende Erfindung eine Fluor-enthaltende Harzzusammensetzung
bereit, welche bezogen auf 100 Gew.-Teile der Zusammensetzung von
2 bis 89 Gew.-Teile eines fluorierten Polymers (a), welches einen
Fluorgehalt von mindestens 65 Gew.-% in seinem Polymermolekül aufweist
(nachstehend als fluoriertes Polymer (a) bezeichnet), von 97 bis
10 Gew.-Teile eines Polymers (b), welches kein Fluor enthält (nachstehend
als nicht-fluoriertes
Polymer (b) bezeichnet), und von 1 bis 35 Gew.-Teile einer eine
funktionelle Gruppe enthaltenden fluorierten Verbindung (c), welche
auf einem Monomer des Ethylentyps basierende Polymereinheiten enthält, welche
als eine funktionelle Gruppe eine Sulfonsäuregruppe oder ein Derivat
davon in ihrem Molekül
aufweist, umfasst.
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Dabei
weist das fluorierte Polymer (a) weder eine Carbonsäuregruppe
oder ein Derivat davon, noch eine Sulfonsäuregruppe oder ein Derivat
davon in seinem Molekül
auf und ist von der eine funktionelle Gruppe enthaltenden fluorierten
Verbindung (c) verschieden.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
weist eine Inselstruktur auf, in der abhängig von den Mengen des fluorierten
Polymers (a) und des nicht-fluorierten Polymers (b), die gemischt
werden, die Komponente mit einer kleineren Mischmenge in der anderen
Komponente dispergiert ist. Demgemäß ist die Komponente, die einheitlich
und fein dispergiert werden soll, in der vorliegenden Erfindung
nicht beschränkt,
und die Struktur der Zusammensetzung kann derart sein, dass das
fluorierte Polymer (a) in dem nicht-fluorierten Polymer (b) dispergiert
ist, oder die Struktur kann derart sein, dass das nicht-fluorierte
Polymer (b) in dem fluorierten Polymer (a) dispergiert ist.
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Als
fluoriertes Polymer (a), das in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, wird ein fluoriertes Polymer mit einem Fluorgehalt von mindestens
65 Gew.-% in seinem Polymermolekül
verwendet. Ferner wird im Hinblick auf die Wärmebeständigkeit des Polymers vorzugsweise
ein Polymer mit einem Fluorgehalt von mindestens 70 Gew.-% verwendet.
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Als
bevorzugtes fluoriertes Polymer (a) kann ein Homopolymer eines Fluorolefins,
das aus Tetrafluorethylen (nachstehend als TFE bezeichnet) und Chlortrifluorethylen
(nachstehend als CTFE bezeichnet) ausgewählt ist, oder ein Copolymer
eines Fluorolefins mit einem fluorierten Monomer wie z.B. Perfluor(alkylvinylether),
Hexafluorpropylen (nachstehend als HFP bezeichnet), Vinylidenfluorid
oder Vinylfluorid verwendet werden. Ferner kann ein Copolymer des
vorstehend genannten Fluorolefins mit einem α-Olefin, das kein Fluor enthält, wie
z.B. Ethylen, Propylen oder Buten, verwendet werden, so lange der
Fluorgehalt in seinem Polymer mindestens 65 Gew.-% beträgt.
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Spezielle
Beispiele für
ein solches fluoriertes Polymer sind ein TFE-Polymer (nachstehend
als PTFE bezeichnet), ein CTFE-Polymer (nachstehend als PCTFE bezeichnet),
ein TFE-HFP-Copolymer
(nachstehend als FEP bezeichnet), ein TFE-Perfluor(alkylvinylether)-Copolymer (nachstehend
als PFA bezeichnet), ein TFE-Ethylen-Copolymer (nachstehend als
ETFE bezeichnet), ein CTFE-Ethylen-Copolymer oder ein TFE-Propylen-Copolymer.
PTFE, PCTFE, FEP oder PFA sind bevorzugt und PFA ist im Hinblick
auf die Wärmebeständigkeit
und die chemische Stabilität
ganz besonders bevorzugt.
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Das
nicht-fluorierte Polymer (b), das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, ist ein Polymer, das in seinem Molekül kein Fluoratom
enthält.
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Das
nicht-fluorierte Polymer (b) ist vorzugsweise ein wärmebeständiges Polymer,
das geschmolzen und mit einem fluorierten Polymer mit hoher Wärmebeständigkeit
gemischt werden kann. Insbesondere handelt es sich um ein Polymer
mit einem Glasübergangspunkt
(Tg) von mindestens 140°C
als Index der Wärmebeständigkeit.
Spezielle Beispiele für
das nicht-fluorierte
Polymer (b) sind technische Kunststoffe wie z.B. ein Polyamid (nachstehend
als PA bezeichnet), ein Polyamidoimid (nachstehend als PAI bezeichnet),
ein Polyetherimid (nachstehend als PEI bezeichnet), ein thermoplastisches
Polyimid, ein Polycarbonat (nachstehend als PC bezeichnet), ein
Polysulfon (nachstehend als PSF bezeichnet), ein Polyethersulfon
(nachstehend als PES bezeichnet), ein Polyetheretherketon (nachstehend
als PEEK bezeichnet), ein Polyallylat (nachstehend als PAR bezeichnet),
ein modifiziertes PPO, ein verstärktes
PET oder ein Flüssigkristallpolymer
(nachstehend als LCP bezeichnet). Von diesen Polymeren sind PEI,
PAI, ein Polybismaleimid, ein thermoplastisches Polyimid oder PES
bevorzugt und PEI ist ganz besonders bevorzugt.
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Der
Gehalt des fluorierten Polymers (a) und des nicht-fluorierten Polymers
(b) ist derart, dass bezogen auf 100 Gew.-Teile der Zusammensetzung
das fluorierte Polymer (a) in einer Menge von 2 bis 89 Gew.-Teilen, vorzugsweise
10 bis 44 Gew.-Teilen, und das nicht-fluorierte Polymer (b) in einer
Menge von 97 bis 10 Gew.-Teilen, vorzugsweise 89 bis 55 Gew.-Teilen
enthalten ist.
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In
der vorliegenden Erfindung wird als Dispergiermittel eine funktionelle
Gruppe enthaltende fluorierte Verbindung (c) verwendet, welche auf
einem Monomer des Ethylentyps basierende Polymereinheiten enthält, und
welche als eine funktionelle Gruppe eine Sulfonsäuregruppe oder ein Derivat
davon in ihrem Molekül
aufweist (nachstehend als Dispergiermittel (c) bezeichnet). Durch
die Verwendung des Dispergiermittels (c) kann eine Zusammensetzung
erhalten werden, die eine Struktur aufweist, in der die vorstehend
genannten Polymere (a) und (b) einheitlich und fein dispergiert
sind. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann nicht durch einfaches Mischen von (a) und (b) erhalten werden.
Ein solches Dispergiermittel ist gewöhnlich als oberflächenaktives
Mittel erhältlich.
Ferner wird im Hinblick auf die Affinität mit dem fluorierten Polymer
(a) vorzugsweise eine Fluor-enthaltende Verbindung verwendet.
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Spezielle
Beispiele für
das Dispergiermittel (c), das als funktionelle Gruppe eine Sulfonsäuregruppe oder
ein Derivat davon in seinem Molekül aufweist, sind eine Perfluoralkylsulfonsäure, wie
z.B. C7F15SO3H, C8F17SO3H, C9F19SO3H, C10F21SO3H, C11F23SO3H oder C12F25SO3H, oder deren
Alkylesterverbindung, wie z.B. ein Methylester und ein Ethylester,
deren Alkalimetallsalz oder deren Ammoniumsalz. Ein Beispiel ist
auch eine Polyfluoralkylsulfonsäure,
bei der einige der Fluoratome in der Perfluoralkylgruppe der vorstehend
genannten Verbindung durch Wasserstoffatome oder andere Halogenatome
substituiert sind, oder ein Derivat davon.
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Ein
weiteres spezielles Beispiel für
das Dispergiermittel (c) ist eine Perfluoralkylethersulfonsäure, wie z.B.
C3F7OCF(CF3)SO3H und C3F7OCF(CF3)CF2OCF(CF3)SO3H, oder deren
Alkylesterverbindung, wie z.B. ein Methylester oder ein Ethylester,
deren Alkalimetallsalz oder deren Ammoniumsalz. Ein Beispiel ist
auch eine Polyfluoralkylsulfonsäure,
bei der eini ge der Fluoratome in der Perfluoralkylgruppe in der
vorstehend genannten Verbindung durch Wasserstoffatome oder andere
Halogenatome substituiert sind, oder ein Derivat davon.
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Ein
weiteres spezielles Beispiel für
das Dispergiermittel (c) ist eine Perfluoralkyldisulfonsäure, wie
z.B. C4F8(SO3H)2, C6F12(SO3H)2 oder
C8F16(SO3H)2, oder deren
Alkylesterverbindung, wie z.B. ein Methylester oder ein Ethylester,
deren Alkalimetallsalz oder deren Ammoniumsalz. Ein Beispiel ist
auch eine Polyfluoralkylsulfonsäure,
bei der einige der Fluoratome in der Perfluoralkylgruppe der vorstehend
genannten Verbindung durch Wasserstoffatome oder andere Halogenatome
substituiert sind, oder ein Derivat davon.
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In
der vorliegenden Erfindung ist das Dispergiermittel (c) im Hinblick
auf die Dispergierbarkeit ein fluoriertes Polymer, das auf einem
Monomer des Ethylentyps basierende Polymereinheiten enthält (nachstehend als
Monomer (1) bezeichnet), welches in seinem Molekül eine Sulfonsäuregruppe
oder ein Derivat davon als funktionelle Gruppe aufweist.
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Bevorzugte
spezifische Beispiele des Monomers (1), das als funktionelle Gruppe
eine Sulfonsäuregruppe
oder ein Derivat davon in seinem Molekül aufweist, sind ein Monomer
mit einer polymerisierbaren funktionellen Gruppe des Ethylentyps
und einer Sulfonsäuregruppe,
wie z.B. CF2=CFOCF2CF2CF2SO3H, CF2=CFOCF2CF2SO3H, CF2=CFOCF2CF(CF3)OCF2CF2SO3F oder CH2=CHCF2CF2CF2SO3H, oder dessen Alkylesterverbindung, wie
z.B. ein Methylester oder ein Ethylester, dessen Alkalimetallsalz,
dessen Ammoniumsalz oder dessen Halogenid.
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Als
Polymer eines solchen Monomers (1) kann ein Homopolymer des vorstehend
genannten Monomers (1), ein Copolymer aus mindestens zwei Arten
der vorstehend genannten Monomere (1) oder ein Copolymer des vorstehend
genannten Monomers (1) mit einem Monomer des Ethylentyps (nachstehend
als Monomer (2) bezeichnet) verwendet werden, das mit dem vorstehend
genannten Monomer (1) copolymerisierbar ist.
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Beispiele
für das
Monomer des Ethylentyps (2) sind ein α-Olefin wie z.B. Ethylen oder
Propylen, ein Vinylether oder ein Vinylester. Ein fluoriertes Monomer
des Ethylentyps, bei dem einige oder alle Wasserstoffatome in einem
solchen Monomer durch Fluoratome substituiert sind, ist bevorzugt.
Bevorzugte spezielle Beispiele des Monomers (2) sind TFE, CTFE,
HFP oder ein Perfluor(alkylvinylether). Das Monomer (2) kann allein oder
in einer Kombination als Gemisch von zwei oder mehr Monomeren (2)
eingesetzt werden.
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In
dem Copolymer der vorstehend genannten Monomere (1) und (2) beträgt der Anteil
der Polymereinheiten auf der Basis des Monomers (1) vorzugsweise
3 bis 30 mol-%, mehr bevorzugt 3 bis 15 mol-%. Wenn der Anteil der
Polymereinheiten auf der Basis des Monomers (1) klein ist, ist der
Effekt als Dispergiermittel gering, und wenn der Anteil groß ist, ist
der Effekt als Dispergiermittel ebenfalls gering.
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Das
Molekulargewicht des Polymers des Dispergiermittels (c) ist nicht
speziell beschränkt.
Es ist jedoch vorzugsweise hoch und liegt in einem Bereich, der
das Molekulargewicht des einzusetzenden fluorierten Polymers (a)
nicht übersteigt.
Wenn das Molekulargewicht des Dispergiermittels (c) höher ist
als dasjenige des fluorierten Polymers (a), können sich in manchen Fällen die
Schmelzverarbeitungseigenschaften der erhaltenen Zusammensetzung
verschlechtern. Wenn das Molekulargewicht des Dispergiermittels
(c) ferner extrem niedrig ist, kann die Wärmestabilität des Dispergiermittels selbst
abnehmen, wodurch der Dispergiereffekt in manchen Fällen nicht
erhalten werden kann.
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Das
Polymer des Dispergiermittels (c) kann mit einem gewöhnlichen
radikalischen Polymerisationsverfahren erzeugt werden. Ferner kann
als Polymerisationstyp z.B. eine Emulsionspolymerisation, eine Lösungspolymerisation
oder eine Suspensionspolymerisation eingesetzt werden.
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Der
Anteil des Dispergiermittels (c) beträgt 1 bis 35 Gew.-Teile, vorzugsweise
5 bis 32 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Zusammensetzung. Wenn der Anteil
des Dispergiermittels (c) weniger als 1 Gew.-Teil beträgt, besteht
die Tendenz, dass die Dispergierbarkeit des Gemischs niedrig ist,
und wenn der Anteil des Dispergiermittels (c) 35 Gew.-Teile übersteigt,
besteht die Tendenz, dass sich die mechanischen Eigenschaften der
Zusammensetzung aufgrund des Dispergiermittels (c) verschlechtern,
was ungünstig
ist.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann durch Schmelzmischen der Komponenten hergestellt werden. Es
ist bevorzugt, die Komponenten bei einer Temperatur mechanisch zu
kneten, bei der alle Komponenten geschmolzen werden. Das Schmelzmischen
kann z.B. unter Verwendung eines Hochtemperaturkneters oder eines
Schneckenextruders durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird ein Doppelschneckenextruder verwendet,
um das Mischen intensiver durchzuführen.
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Die
erfindungsgemäße Fluor-enthaltende
Harzzusammensetzung kann als Formmaterial zur Herstellung verschiedener
Formprodukte angewandt werden. In einem solchen Fall können verschiedene
Arten von Füllstoffen,
wie z.B. ein anorganisches Pulver, Glasfasern, Kohlefa sern, ein
Metalloxid und Kohlenstoff, mit der erfindungsgemäßen Fluor-enthaltenden
Harzzusammensetzung innerhalb eines Bereichs gemischt werden, der
das Leistungsvermögen
nicht beeinträchtigt.
Ferner können
neben den Füllstoffen
optionale Zusätze
wie z.B. ein Pigment, ein Ultraviolettabsorptionsmittel, ein Photostabilisator
und ein Antioxidationsmittel abhängig von
der Anwendung mit der erfindungsgemäßen Fluor-enthaltenden Harzzusammensetzung
gemischt werden.
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Unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Fluor-enthaltenden
Harzzusammensetzung als Formmaterial kann ein Formprodukt mit einem
bekannten Formverfahren erzeugt werden, wie z.B. durch Spritzgießen, Extrusionsformen,
Coextrusionsformen, Blasformen, Beschichten oder Transferpressen
unter Verwendung eines Formwerkzeugs.
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Ferner
ist die erfindungsgemäße Fluor-enthaltende
Harzzusammensetzung einheitlich und fein dispergiert und demgemäß weist
das erhaltene Formprodukt hervorragende mechanische Eigenschaften
auf. Insbesondere kann eine Zusammensetzung aus dem fluorierten
Polymer (a) und dem nicht-fluorierten Polymer (b), die einheitlich
und fein dispergiert sind, erhalten werden, welche eine hohe Schlagzähigkeit
des erhaltenen Formprodukts bewirkt.
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Nachstehend
wird die vorliegende Erfindung weiter detailliert unter Bezugnahme
auf Beispiele und Vergleichsbeispiele beschrieben.
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Der
Anteil der Polymereinheiten in einem Harz in jedem der Referenzbeispiele
wurde durch die Aufnahme von NMR-Spektren erhalten.
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Die
physikalischen Eigenschaften eines Formprodukts aus einer Fluor-enthaltenden
Harzzusammensetzung in jedem Beispiel und Vergleichsbeispiel wurden
mit den folgenden Verfahren gemessen.
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(1) Größe der dispergierten Teilchen
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Die
Größe der dispergierten
Teilchen wurde durch Untersuchen mit einem Rasterelektronenmikroskop und
anschließender
Bildverarbeitung erhalten und als Durchschnittswert der dispergierten
Komponenten dargestellt.
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(2) Izod-Schlagzähigkeit
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Die
Izod-Schlagzähigkeit
wurde gemäß ASTM D256
gemessen.
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(3) Zugfestigkeit und
Zugdehnung
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Die
Zugfestigkeit und die Zugdehnung wurden gemäß ASTM D638 gemessen.
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Referenzbeispiel 1: Synthese
eines Sulfonylfluoridgruppen-enthaltenden Dispergiermittels (c)
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286
g HCFC225cb und 0,29 g α,α'-Azobisisobutyronitril
wurden in einen druckfesten Edelstahlreaktor mit einem Innenvolumen
von 1000 ml eingebracht und es wurden 372 g CF2=CFOCF2C(CF3)FOCF2CF2SO3F und
78 g CF2=CFOC3F7 eingebracht. Nach einer angemessenen Entfernung
der Luft wurde die Temperatur auf eine Polymerisationstemperatur
von 70°C
erhöht
und der Druck wurde mit TFE auf einen vorgegebenen Druck von 12,2
kg/cm2 erhöht, um die Reaktion durchzuführen. Die
Polymerisation wurde während
der Einführung von
TFE durchgeführt,
der Druck wurde bei dem vorgegebenen Druck gehalten und die Reaktion
wurde nach 8 Stunden beendet.
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Das
durch Waschen und Trocknen erhaltene Polymer (nachstehend als Harz
1 bezeichnet) wurde mittels F-NMR- und H-NMR-Spektroskopie analysiert,
wobei als Ergebnis erhalten wurde, dass es 12,3 mol-% Polymereinheiten
auf der Basis eines Monomers von CF2=CFOCF2CF(CF3)OCF2CF2SO3F
und 4,3 mol-% Einheiten auf der Basis von CF2=CFOC3F7 enthielt, und
wobei die Volumenflussrate, die mit einem Flusstestgerät, das von
Shimadzu Corp. hergestellt worden ist, mit einer Düse mit einem
Durchmesser von 2,095 mm und einer Länge von 8 mm mit einer Belastung
von 7 kg bei einer Temperatur von 380°C gemessen worden ist, 981 mm3/s betrug.
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Beispiel 1
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10
Gew.-Teile PFA (AFLON PFA P-63, von Asahi Glass Company Ltd. hergestellt)
als fluoriertes Polymer (a), 65 Gew.-Teile PEI (ULTEM 1000, von
Nippon GE Plastic hergestellt) als nicht-fluoriertes Polymer (b) und
25 Gew.-Teile des Harzes 1 als Dispergiermittel (c) wurden mit einem
Doppelschneckenextruder bei 350°C gemischt
und extrudiert, um ein Granulat herzustellen. Ferner wurde ein Prüfkörper durch
Spritzgießen
des Granulats bei 370°C
hergestellt, worauf verschiedene physikalische Eigenschaften gemessen
wurden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Ein
Granulat wurde mit einem Doppelschneckenextruder in der gleichen
Weise wie im Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden nur 35 Gew.-Teile
PFA (AFLON PFA P-63, von Asahi Glass Company Ltd. hergestellt) als
fluoriertes Polymer (a) und 65 Gew.-Teile PEI (ULTEM 1000, von Nippon
GE Plastic hergestellt) als nicht-fluoriertes Polymer (b) verwendet
und das Dispergiermittel (c) wurde nicht damit gemischt. Es wurde
ein Prüfkörper durch
Spritzgießen
hergestellt, worauf verschiedene physikalische Eigenschaften in
der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gemessen wurden. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 1 gezeigt.
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Wenn
das Dispergiermittel (c) nicht verwendet wurde, bestand eine Tendenz
dahingehend, dass die dispergierten Teilchen in der Mischzusammensetzung
groß,
die mechanischen Eigenschaften des erhaltenen Formprodukts schlecht
und insbesondere die Izod-Schlagzähigkeit
gering waren.
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Die
erfindungsgemäße Fluor-enthaltende
Harzzusammensetzung ist ein Material, das gleichzeitig das Leistungsvermögen eines
fluorierten Polymers und das eines nicht-fluorierten Polymers und eine hervorragende
mechanische Festigkeit und Dehnung des erhaltenen Formprodukts aufweist.
Die erfindungsgemäße Fluor-enthaltende
Harzzusammensetzung kann in vielen verschiedenen Gebieten eingesetzt
werden, einschließlich
z.B. als Abdichtungsmaterial und als Material für Lager.