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Die
Erfindung betrifft die Verwendung spezieller Additive zur Verminderung
der Emission flüchtiger Verbindungen
aus Zusammensetzungen und Produkten, die Bestandteile enthalten,
die solche flüchtigen
Verbindungen entwickeln bzw. freisetzen können. Insbesondere betrifft
die Erfindung die Bereitstellung von Additiven für die Verminderung von Emissionen
von HCN.
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Es
gibt viele Substanzen und Zusammensetzungen, die flüchtige,
unangenehm riechende und bei Kumulierung potentiell gefährliche
Verbindungen entwickeln bzw. freisetzen. Je nach Ausmaß der Freisetzung bzw.
Emission flüchtiger
Verbindungen tritt der unangenehme Geruch bzw. das potentielle Risiko
in einem Bereich auf, der von "nicht
wahrnehmbar" bzw. "nicht vorhanden" bis "schwerwiegend" reicht. Insbesondere
bei Substanzen oder Zusammensetzungen, die die hier betrachteten
Verbindungen in vergleichsweise großem Ausmaß freisetzen, ist eine Verringerung
der Emission wünschenswert.
Aber selbst bei Substanzen und Verbindungen, die nur sehr wenig
und im Grunde genommen zu vernachlässigende Mengen dieser Substanzen freisetzen,
so daß bei
ordnungsgemäßer Handhabung
keinerlei Bedenken hinsichtlich der Geruchsbelästigung oder Sicherheitsgefährdung bestehen,
kann eine Emissionsverringerung jedoch ebenfalls wünschenswert sein,
um die Sicherheitsspanne bis zur Erreichung der jeweiligen MAK-Werte
so groß wie
möglich
zu halten.
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So
gibt es beispielsweise Zusammensetzungen, aus denen unter bestimmten
Bedingungen Verbindungen wie HCN, Amine wie NH3 und
CH3NH3 oder Thioverbindungen
wie beispielsweise H2S freigesetzt werden.
Hierbei ist insbesondere eine Verringerung der Freisetzung von HCN
interessant, die in stark unterschiedlichen Ausmaßen aus
beispielsweise Cyanid- oder Thiocyanationen oder Cyanid- oder Thiocyanatsubstituenten
aufweisenden Verbindungen oder solche Verbindungen enthaltenden
Zusammensetzungen erfolgen kann.
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Aus
JP-A-63 209 798 ist eine Isothiazolonverbindungen enthaltende Deodorisierungszusammensetzung
für nitratreduzierende
Bakterien bekannt, die die Emission von Schwefelverbindungen oder
die Ammoniakemission hemmt. Aus JP-A-1224098 ist eine isothiazolonhaltige
Deodorisierungsmasse für
Schlamm bekannt.
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Abgesehen
von den anorganischen Verbindungen sind insbesondere Organothiocyanate,
wozu aromatische und aliphatische Organothiocyanate gehören, potentielle
HCN-Quellen. Beispiele für
aliphatische und aromatische Organothiocyanate sind thiocyanatsubstituierte
Thiazole, 3-Thiocyanato-N-octylacrylamid und Methylenbisthiocyanat
(MBT). Sie besitzen häufig
einen charakteristischen unangenehmen Geruch und setzen unter bestimmten
Bedingungen auch flüchtige
Verbindungen wie beispielsweise Thioverbindungen und HCN frei. Die
Emissionswerte liegen dabei zumindest bei zugelassenen Handelsprodukten
innerhalb der erlaubten Grenzwerte (MAK-Werte), können jedoch
prinzipiell auch darüber
liegen. Solche Emissionen und insbesondere erhöhte Emissionen stellen eine
potentielle Gefährdung
von Personen dar, die Produkte mit diesen Inhaltsstoffen handhaben
oder verwenden.
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Als
Meßparameter
für die
Emission eines Produkts dienen beispielsweise die Gehalte der umgebenden
Atmosphäre
an den jeweiligen betrachteten Verbindungen, z.B. dient für die HCN-Emission
der HCN-Gehalt in der umgebenden Luft als Indikator, wobei dieser
mittels eines entsprechenden Teströhrchens (z.B. ein Röhrchen:
Blausäure
2/a (Cyanwasserstoff) (CH 25701) der Firma Dräger) bestimmt werden kann.
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Die
quantitative Erfassung von Emissionen wie HCN ist vergleichsweise
aufwendig und in der Praxis häufig nicht
durchführbar.
Als Abhilfe werden daher derzeit üblicherweise auch subjektive
organoleptische Prüfungen
durchgeführt,
die eine recht gute Aussagekraft haben. Hierbei wird der Geruchseindruck
der getesteten Zusammensetzungen ermittelt, wobei eine Referenzprobe
mit getestet wird.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Emissionen von potentiell
gefährlichen
oder unangenehmen Geruch verursachenden, flüchtigen Verbindungen wie beispielsweise
HCN aus Zusammensetzungen und Produkten zu vermindern, die solche
potentiell gefährlichen
oder unangenehmen Geruch verursachenden Verbindungen entwickelnden
Bestandteile enthalten, und diesbezüglich emissionsarme Zusammensetzungen bereitstellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst,
indem Isothiazolonverbindungen wie N-Octylisothiazolon und Benzisothiazolon
als Additiv zur Verminderung von Emissionen potentiell gefährlicher
oder unangenehmen Geruch verursachender, flüchtiger Verbindungen aus Zusammensetzungen,
die solche potentiell gefährlichen
oder unangenehmen Geruch verursachenden Verbindungen entwickelnden
Bestandteile enthalten, verwendet werden.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß wurde
gefunden, daß sich
potentiell gefährliche
oder unangenehm riechende Emissionen durch Zusatz der oben genannten
Additivverbindungen stark reduzieren bzw. beseitigen lassen. Der
Umfang der Emissionsreduktion läßt sich über die
Konzentration der Additive einstellen. Bei Produkten, die die gesetzlich
vorgeschriebenen Grenzwerte (MAK-Werte) bereits einhalten, kann
erfindungsgemäß eine weitere
Verminderung bzw. Beseitigung solcher Emissionen die Sicherheitsspanne
bis zur Erreichung der MAK-Werte erhöhen, während bei Substanzen und Zusammensetzungen,
deren Emission darüber
liegt, eine Verringerung bzw. Beseitigung der Emissionen dazu führen kann,
daß entsprechende
Handelsprodukte zugelassen werden bzw. auf den Markt gelangen können.
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Die
Reduzierung kann sich bereits in geruchlichen Vorteilen gegenüber einem
Vergleichsprodukt zeigen, das kein erfindungsgemäßes Additiv enthält. Der
erzielte Vorteil ist beispielsweise eine Reduzierung der Geruchsstärke und/oder
eine Änderung
der Geruchsrichtung bzw. Geruchsart.
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Die
folgende Beschreibung befaßt
sich zur Veranschaulichung der Erfindung im wesentlichen mit der Verringerung
der Emission von HCN aus Organothiocyanatverbindungen. Die Erfindung
ist jedoch nicht darauf beschränkt,
wie die weiteren qualitativen Ergebnisse für Emissionen von Thioverbindungen
zeigen. Zur Veranschaulichung der HCN-Emissionsverringerung wurde
als zu testenden Substanzen zum einen ein aromatisches Thiocyanatothiazol
bzw. 3-Thiocyanato-N-octylacrylamid
und zum anderen aliphatisches Methylenbisthiocyanat (MBT) gewählt.
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Geeignete
erfindungsgemäße emissionsvermindernde
Additive sind beispielsweise folgende Isothiazolone und Mischungen
derselben: N-Octylisothiazolon, 5-Chlor-N-methylisothiazolon, N-Methylisothiazolon, eine
Mischung von 5-Chlor-N-methylisothiazolon und N-Methylisothiazolon,
1,2-Benzisothiazolon, 5,6-Dihydro-2-methyl-2H-cyclopent(d)isothiazol-3(4H)-on.
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Das
bevorzugte emissionsvermindernde Additiv ist N-Octylisothiazolon. In den Beispielen
werden als erfindungsgemäße Ausführungsformen
Zubereitungen hergestellt, die emissionsverminderndes Additiv, insbesondere
ein Isothiazolon enthalten, das die Emission der Zubereitungen reduziert
und u.a. als HCN-Fänger fungiert.
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Durch
die Erfindung wird es möglich,
die HCN-Freisetzung
sowohl in wäßrigen Systemen über einen breiten
pH-Wertbereich wie pH 1 bis pH 12, z.B. durch Zusatz wasserlöslicher
Isothiazolone wie N-Methylisothiazolon,
Benzisothiazolon oder 5,6-Dihydro-2-methyl-2H-cyclopent(d)isothiazol-3(4H)-on
als auch in lipophilen Medien, z.B. durch Zusatz von N-Octylisothiazolon
zu reduzieren.
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Erfindungsgemäß können daher
insbesondere HCN-Emissionen
aus überwiegend
flüssigen
Produkten (Lösungen,
Dispersionen, bevorzugt wäßrigen Dispersionen)
vermindert werden.
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Da
Substanzen und Zusammensetzungen mit hohen HCN-Emissionen für den Markt nicht geeignet sind,
ist erfindungsgemäß die Möglichkeit
gegeben, deren Emissionen so stark zu reduzieren, daß damit
eine Vermarktung möglich
wird. Andererseits können
erfindungsgemäß durch
Zusatz der emissionsvermindernden Additive bereits akzeptable und
den derzeitigen Sicherheitsvorschriften genügenden Emissionen weiter verringert
werden, z.B. können
auch die organoleptischen Eigenschaften verbessert werden, was zu
einer höheren Marktakzeptanz
führen
kann.
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Im übrigen ist
es wichtig, daß durch
die emissionvermindernden Additive die den behandelten Zusammensetzungen
zugeschriebene Wirkung, z.B. eine biozide Wirkung, nicht beeinträchtigt wirt.
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Beispielsweise
ist die Erfindung auf dem Gebiet der Lösungen oder Dispersionen für eine fungizide und
algistatische Ausrüstung
von Materialien und eine technische Konservierung verwendbar. Konkrete
Anwendungsgebiete und -produkte sind beispielsweise Konservierungsmittel,
Desinfektionsmittel, Imprägniermittel,
Farben, Leimungsmittel und Klebemittel, Grundierungsmittel, Lacke,
Schmiermittel und Putze.
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Die
erfindungsgemäßen emissionsvermindernden
Additive werden bezogen auf die Zusammensetzung mindestens in einer
Gesamtmenge von 0,01 Gew.-% vorzugsweise 0,01 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere 0,1
bis 7,5 Gew.-% und bevorzugt 0,5 bis 5,0 Gew.-% eingesetzt. Bei
Verwendung mehrerer emissionsvermindernder Verbindungen kann der
Anteil jeder dieser Additivkomponenten je nach den speziellen Produktanforderungen
eingestellt werden.
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Im
folgenden sind die Ergebnisse von Versuchen angegeben, die die HCN-Emission
aus aromatisches Organothiocyanat enthaltenden Zusammensetzungen
angeben bzw. die emissionsvermindernde Wirkung der genannten Additivverbindungen
belegen.
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Aromatisches Organothiocyanat
+ HCN-Fänger
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Beispiel 1
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Es
wurden wäßrige Dispersionen,
die bezogen auf das Gewicht der Dispersionen 7,8 Gew.-% aromatisches
Organothiocyanat (in Form von 26 Gew.-% einer 30%igen Dispersion)
enthielten, mit unterschiedlichen Mengen N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung) versetzt
(0,5%, 1,0%, 2,0%, 3,0% bzw. 5,0%, bezogen auf das Gewicht der Dispersion)
und auf Verträglichkeit
und Stabilität
geprüft.
Die Durchführung
und die Ergebnisse von „HCN"-Messungen sind im folgenden weiter unten
angegeben.
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Aussehen nach 7 Tagen
Lagerung bei Raumtemperatur:
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Nach
7 Tagen lagen unverändert
homogene, gelblich-weiße
Dispersionen vor.
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Beispiel II
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HCN-Messungen mittels
eines Drägerteströhrchens
für HCN
(s.o.) (5 Hübe)
bei den Dispersionen der Beispiele I und II:
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Dabei
wurde das Drägerteströhrchen zusammen
mit einer Pumpe verwendet. Beide Spitzen des Röhrchens wurden abgebrochen,
und dann wurde ein Ende des Röhrchens
dicht in die Pumpe eingesetzt. Der HCN-Gehalt wurde durch Halten
des anderen Endes des Röhrchens
in den Luftraum über
der Oberfläche
der jeweiligen Probe in einem 50 ml Weithalsprobengläschen getestet,
das mit 50 g der Probe gefüllt
war. Die Temperatur betrug 23,5°C.
Die Probengläschen
waren seit 4 Wochen verschlossen. Die Luft wurde zur Messung durch
das Röhrchen
gesaugt. Die Meßdauer
beträgt
bei 5 Hüben
etwa 60 Sekunden und bei 2 Hüben
entsprechend etwa 24 Sekunden. Das Ergebnis wird dann anhand der
Verfärbung
(Reaktion von HCN mit HgCl
2 und Methylrot)
ermittelt. Das Meßverfahren
entspricht der Dräger-Vorschrift
234-257 von 1995.)
Blindwert
(ohne Additiv aromatisches Organothiocyanat enthaltende wäßrige Dispersionen) → ca. 1,5
ppm
Beispiel: +5% N-Octylisothiazolon (45%ige Lsg.) → 0 ppm HCN-Messungen
mittels Drägerröhrchen für HCN (s.o.)
(5 Hübe)
bei den Dispersionen gemäß Beispiel
I in einem 250 ml Weithalsglas, welches jeweils ca. 40
g Dispersion enthielt:
Blindwert: | ca.
1-2 ppm |
Alle übrigen Muster: | kein
HCN nachweisbar!! |
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Ergebnis:
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Ein
Zusatz von N-Octylisothiazolon (45%ige Lsg.) verringert die HCN-Emission
von aromatisches Organothiocyanat enthaltenden Dispersionen signifikant.
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Beispiel III
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Es
wurden wäßrige Dispersionen
hergestellt, die bezogen auf das Gewicht der Dispersionen 7,8 Gew.-%
aromatisches Organothiocyanat (in Form von 13 Gew.-% einer 60%igen
Dispersion) enthielten. Die Dispersionen waren homogen und weißlich-gelb
(sehr gute Qualität).
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Beispiel IV
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HCN-Messungen mittels
Drägerröhrchen (5 Hübe) der
Dispersionen von Beispiel III aromatisches Organothiocyanat ohne
und mit 1,0%, 2,0%, 3,0% bzw. 5,0% N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung.):
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Die
Dispersionen wurden nach 24 Stunden Lagerung bei Raumtemperatur
in einem 250 ml Weithalsglas, welches jeweils ca. 100 g Probe enthielt,
gemessen:
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Die
Dispersionen blieben unverändert
homogen und weißlich-gelb.
Gegenüber
dem Blindwert ergab sich dabei eine deutliche Geruchsverbesserung.
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Der
Gehalt der Dispersionen an aromatischem Organothiocyanat mit 0 bzw.
1% N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung)
betrug:
ohne
N-Octylisothiazolon | 7,1% |
mit
1% N-Octylisothiazolon | 7,1% |
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Ergebnis:
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Ein
Zusatz von N-Octylisothiazolon verringert die HCN-Emission von aromatisches
Organothiocyanat enthaltenden Dispersionen signifikant. Der Geruch
solcher Dispersionen wird dabei verbessert. Ein Abbau des Octylisothiazolon-Wirkstoffes
findet nicht statt.
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Beispiel V
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Lösungen mit aromatischem Organothiocyanat
+ N-Octylisothiazolon:
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Flüssige Zubereitungen
auf Basis von aromatischem Organothiocyanat (60%ige Lösung) und
N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung)
(Angaben in Gewichtsteilen), HCN-Emissionsmessung (s.O):
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HCN-Emission
in ppm, gemessen mittels Drägerröhrchen bei
22°C, Meßgefäß 100 ml
Weithalsglas befüllt
mit 100 g Lösung:
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Die
Lösung
hatte sich nach 2 Monaten Lagerung bei RT nicht verändert.
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Beispiel VI
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Lösungen mit aromatischem Organothiocyanat
+ N-Octylisothiazolon:
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Flüssige Zubereitungen
auf Basis von aromatischem Organothiocyanat (60%ige Lösung) und
N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung)
(Angaben in Gewichtsteilen), HCN-Emissionsmessung (s.O):
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HCN-Emission
in ppm, gemessen mittels Drägerröhrchen bei
22°C, Meßgefäß 100 ml
Weithalsglas befüllt
mit 100 g Lösung:
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Ergebnis:
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Durch
Zugabe von N-Octylisothiazolon zu aromatisches Thiocyanat enthaltenden
Lösungen
erhält man
in allen Mischungsverhältnissen
homogene Gemische, die eine signifikant verringerte HCN-Emission
aufweisen.
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Weitere die
HCN-Emission von aromatischem Organothiocyanat verringernde Additive
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Bei
den Untersuchungen wurden weitere HCN-Fänger gefunden, wobei jeweils
homogene 7,8 Gew.-% aromatisches Organothiocyanat enthaltende Dispersion
mit 2 Gew.-% Wirkstoff des jeweiligen Additivs (bei H2O2 (30%ig)
waren es daher 6,66 Gew.-%) hergestellt wurden und die HCN-Emission
zeitabhängig
mittels eines Drägerröhrchens
gemessen wurde.
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HCN-Emission
in ppm. Gemessen mittels Drägerröhrchen bei
22°C, Meßgefäß 50 ml
Weithalsglas befüllt
mit 25 g Dispersion:
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Ergebnis:
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Die
untersuchten weiteren Additive führen
zu einer Reduktion der HCN-Emission, die im Vergleich zu den Isothiazolonen
etwas geringer ausfällt.
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Bevorzugte
dieser weiteren Additive führen
zu einer vergleichsweise starken Reduktion (auf < 20 ppm) der HCN-Emission von aromatisches
Organothiocyanat enthaltenden Zusammensetzungen.
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HCN-Emission und Stabilität von Handelszusammensetzungen,
die aromatischen Organothiocyanat und N-Octylisothiazolon enthalten:
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Es
wurde geprüft,
ob sich bei Lagerung von Handelszusammensetzungen, die aromatischen
Organothiocyanat und N-Octylisothiazolon enthalten, Instabilitäten bzw.
Wirkstoffverminderungen ergeben.
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Ergebnis:
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Ein
Zusatz von N-Octylisothiazolon zu beispielsweise Film-Konservierungsmitteln
auf der Basis von Zusammensetzungen, die aromatischen Organothiocyanat
enthielten, führte
zu optisch klaren, homogenen Lösungen.
Die HCN-Emission war signifikant reduziert. Der Wirkstoffgehalt
verändert
sich nach 1 Monat Lagerung bei Raumtemperatur bzw. +40°C praktisch
nicht.
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Gleiches
gilt für
die HCN-Emission von Reinacrylat-Fassadenfarbe,
die entsprechend behandelt wurde.
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Ergebnis:
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In
der Anwendungskonzentration ist kein HCN nachweisbar und die Stabilität war ausgezeichnet.
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Beispiel VII
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3-Thiocyanato-N-octylacrylamid:
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Herstellung
von 3-Thiocyanato-N-octylacrylamid bzw. N-Octyl-3-thiocyanatoacrylamid aus N-Octylisothiazolon
(NOITZ, mit Toluol und Wasser aus N-Octylisothiazolon (45%ige Lösung) ausgeschüttelt) und
KCN:
213 g (1 Mol) NOITZ + 65 g (1 Mol) KCN wurden in 600 ml
Wasser zusammengerührt.
Unter Rühren
und Kühlen
(Temperatur maximal 30°C)
wurde 10%ige H2SO4 zugetropft.
Es wurde 3 Stunden lang gerührt.
Der Niederschlag wurde abgesaugt, in 500 ml DIPE warm aufgenommen, über Na2SO4 getrocknet und
unter Zusatz von ca. 1,5 1 PE auskristallisieren gelassen. Die Kristalle
wurden abgesaugt und mit PE gewaschen. Nach dem Trocknen ergab sich
145,4 g N-Octyl-3-thiocyanatoacrylamid (60,5 Ausbeute) in Form gelblicher
Kristalle, F: 81°C.
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Das
in kristalliner Form isolierte 3-Thiocyanato-N-octylacrylamid ist praktisch unlöslich in
Wasser (< 0,01)
und löst
sich ca. zu 2,5 bis 10% in Glykolen bzw. Glykoethern. Die 2,5 bis
10%igen Lösungen
von 3-Thiocyanato-N-octylacrylmid
in Glykolen bzw. Glykolethern emittieren HCN und zwar ca. 30 ppm
(1 Hub) nach 1 Woche Lagerung bei Raumtemperatur, während das
kristalline Material eine HCN-Emission von ca. 25 ppm bei 5 Hüben aufwies
(Drägerröhrchen,
s.o.).
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Alle
Lösungen
nach 2 Monaten Lagerung bei Raumtemperatur unverändert klar, schwach gelblich.
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Eine
5%ige wäßrige Dispersion
von 3-Thiocyanato-N-octylacrylamid
ist fast weiß,
homogen und weist eine HCN-Emission von 13 ppm (5 Hübe) auf
(Drägerröhrchen,
s.o.).
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Bei
Zusatz von beispielsweise N-Octylisothiazolon konnte die HCN-Emission
erheblich verringert werden. Die Ergebnisse waren etwa so wie bei
dem getesteten Organothiocyanat.