DE19523070C2 - Stabile wäßrige Mischungen auf der Basis von Bisguanidiniumsalzen und deren Verwendung als biozide Mittel - Google Patents
Stabile wäßrige Mischungen auf der Basis von Bisguanidiniumsalzen und deren Verwendung als biozide MittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft stabile wäßrige Mischungen auf der Basis von Bisguanidiniumsalzen, die
in Gegenwart von Sulfationen keine Ausfällungen ergeben und als biozide Mittel bevorzugt
für Desinfektionszwecke eingesetzt werden können.
Für allgemeine Desinfektionszwecke werden bekannterweise als Wirkstoffe, zum Teil in
Kombination, Alkohole, Aldehyde, Säuren, Persäuren, Peroxoverbindungen und quarternäre
Ammoniumverbindungen eingesetzt.
Für Desinfektionsaufgaben mit hoher Materialverträglichkeit und Anwenderfreundlichkeit, wie
sie in geschlossenen Systemen, z. B. in Toilettensystemen in Verkehrsmitteln und anderen
Sammelbehältern (z. B. der Landwirtschaft), in geschlossenen klimatisierten Räumen mit
kleinen und begrenzt luftaustauschbaren Innenräumen, in empfindlichen medizinischen und
pharmazeutischen Apparaten/Anlagen und analogen Räumlichkeiten vorliegen, kommen nur
wenige Wirkstoffe in Frage.
So sind Alkohole und Säuren zu wenig wirksam und nicht immer materialverträglich, vor allem
bei hohen Konzentrationen. Aldehyde sind generell wegen allergischer Probleme und toxischer
Wirkung in der Dampfphase nur beschränkt anwendbar.
Peroxoverbindungen sind nicht ausreichend materialverträglich und sind bei Eiweißbelastung,
z. B. in Toilettensystemen, unwirksam.
Quarternäre Ammoniumverbindungen weisen ebenfalls Mängel in der Materialverträglichkeit
auf und sind für viele Desinfektionsaufgaben nicht wirksam genug bzw. werden schnell
inaktiviert.
Pflanzenverträglichkeit bei ausreichender mikrobizider Wirkung zeigen nur quarternäre
Ammoniumverbindungen in niedrigen Konzentrationen, so daß nur wenige Desinfektionsmittel
für eine Anwendung in Frage kommen.
Die europäische Patentanmeldung EP 06 20 013 A2 beschreibt Desinfektionsmittel für
Sammeltoilettensysteme und ähnliche Anlagen, die als Wirkstoff bestimmte alkylierte Di- oder
Triaminsalze oder Gemische dieser in wäßriger, wäßrig-alkoholischer oder anderen
organischen Lösungsmitteln beinhalten.
Es ist bekannt, daß Bisguanidiniumsalze, besonders die entsprechenden Acetate,
ausgezeichnete microbizide Wirkungen (KH. Wallhäuser, Praxis der Sterilisation, Desinfektion,
Konservierung, 4. Auflage, Thieme-Verlag Stuttgart, New York, 1988, S. 558 ff; H. Horn,
M. Privora und W. Weuffen, Handbuch der Desinfektion und Sterilisation; E. Mutschler,
Arzneimittelwirkungen, 6. Auflage, Wiss. Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1991, S. 566) und
eine hervorragende Materialverträglichkeit aufweisen. Nachteilig auf ihren Einsatz als
Wirkstoff in Desinfektionsmitteln, Konservierungs- und Pflanzenschutzmitteln wirkt sich aus,
daß häufig bei Verdünnung der Wirkstofflösungen von Bisguanidiniumsalzen mit Wasser
störende schleimförmige Ausfällungen oder Trübungen auftreten. Diese Erscheinungen sind
auch zu verzeichnen, wenn Bisguanidiniumsalze den zu desinfizierenden oder zu
konservierenden Medien zugesetzt werden.
Nicht völlig frei von diesen Nachteilen sind die in o.a. EP-Anmeldung beschriebenen Desinfek
tionsmittel, wie die Ergebnisse der Beurteilung der Sulfationenresistenzprüfung belegen (Siehe
Tabelle 4, Muster V7). Bei der Ursachenforschung wurde festgestellt, daß die im Trink-,
Brauch- aber auch im Regenwasser enthaltenen Sulfationen die unerwünschte Fällung
bewirken.
Der Verwendung von entionisiertem Wasser zur Bereitung anwendungsfähiger wäßriger
Mischungen von Bisguanidiniumsalzen für die vorstehend aufgeführten Anwendungszwecke
steht entgegen, daß erhebliche Volumina an Wasser zur Verdünnung benötigt werden. Dies
belastet den Einsatz der Bisguanidiniumsalze als bioziden Wirkstoff für diese Zwecke
kostenseitig. Außerdem kann nicht vorausgesetzt werden, daß beim Anwender entionisiertes
Wasser vorhanden ist bzw. durch eigene Aufbereitung gewonnen werden kann, um
anwendungsgerechte fällungs- oder trübungsfreie wäßrige Mischungen der Bisguanidinium
salze zubereiten zu können.
Um die vorteilhaften Eigenschaften von Bisguanidiniumsalzen als Wirkstoff für Desinfektions-,
Konservierungs- und Pflanzenschutzmittel nutzen zu können, ist es erforderlich, wäßrige
Mischungen von Bisguanidiniumsalzen zu finden, welche keine Ausfällungen oder Trübungen
beim Verdünnen mit sulfationenenthaltendem Wasser bzw. beim Einbringen in das zu
desinfizierende und/oder konservierende Medium verursachen. Gleichzeitig müssen die zu
findenden wäßrigen Mischungen von Bisguanidiniumsalzen mit anderen Stoffen
materialverträglich und wasserlöslich sein.
Erfindungsgemäß werden nunmehr stabile wäßrige Mischungen vorgeschlagen, die dadurch
gekennzeichnet sind, daß sie biozid wirkende Bisguanidiniumsalze in Kombination mit
- - fünf- und/oder sechsgliedrigen N-haltigen Heterocyclen, wie
- - N-alkylierten Pyrrolidonen,
- - 1,3,5-substituierten 1,3,5-hexahydrotriazinen,
- - N-Hydroxyethyl-2-alkylimidazolin
- - nichtionischen Tensiden,
- - anionenbildenden organischen Säuren und/oder deren Salzen, und
- - je nach Anwendungsgebiet weitere übliche Hilfsstoffe, Lösungsmittel, Tenside, Entschäumer, Farb- und Geruchsstoffe,
- - und gegebenenfalls weitere bekannte Wirkstoffe wie chloridfreie quartäre Ammoniumsalze enthalten.
Als Wirkstoffe werden allgemein Bisguanidiniumsalze, bevorzugt nachfolgende Salze
- - Cocospropylen-1,5-diguanidiniumacetat
- - Poly(hexamethylenbiguanid)hydrochlorid
in den wäßrigen Mischungen eingesetzt.
Als heterocyclische Verbindungen eignen sich insbesondere die in Tabelle 1 Punkt 2.
aufgeben Verbindungen.
Als nichtionische Tenside eignen sich beispielsweise Alkoholaddukte von Ethylenoxid- oder
Ethylenoxid/Propylenoxid-Oligomeren mit 3-18 Monomereinheiten. Einsetzbar sind aber auch
handelsübliche nichtionogene Tenside und Emulgatoren, wie z. B. Surfadon®, PEG 6000 oder
Terrasulf®.
Als anionenbildende Verbindungen werden vorzugsweise einwertige oder mehrwertige
organische Säuren oder deren Salze eingesetzt, die auch weitere Substituenten tragen können,
wie z. B. Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Glycin.
Vorteilhaft werden anionenbildende Verbindungen verwendet, die Anionen der eingesetzten
Guanidiniumsalze bilden.
Wäßrige Mischungen von Bisguanidiniumsalzen in der Zusammensetzung der
Vergleichsmuster V1, V2 (Tabelle 2) sind Mischungen, welche die bekannten nachteiligen
Wirkungen gegenüber sulfationenhaltigem Wasser oder zu desinfizierenden Medien zeigen,
wenn die Mischungen mit diesen auf Anwendungskonzentration verdünnt oder ihnen zugesetzt
werden.
Die Vergleichsmuster V3-V6 (Tabelle 2), welchen als Zusätze aliphatische oder cyclische
Amine beigemischt wurden, zeigen die gleiche Wirkung wie die Vergleichsmuster V1, V2, wie
aus Tabelle 4, den Ergebnissen der Beurteilung der Sulfationenresistenzprüfung, zu ersehen ist.
Das Vergleichsmuster V7 (Tabelle 1) in Verbindung mit den Ergebnissen Tabelle 4 belegt, daß
die Desinfektionsmittel nach EP-Anmeldung 06 20 013 A2 nicht frei von den nachteiligen
Wirkungen insbesondere bei zunehmender Verdünnung mit sulfathaltigem Wasser sind.
Überraschender Weise wurde nun gefunden, wenn man wäßrige Mischungen, bestehend aus
einem oder mehreren Wirkstoffen, Tensiden, Anionenbildnern und Zusätzen heterocyclischer
Verbindungen, insbesondere Stickstoff enthaltenden Heterocyclen zufügt und bestimmte
Konzentrationsverhältnisse einhält (siehe Muster E1-E12, Tabelle 3), daß die störenden
schleimförmigen Ausfällungen oder Trübungen in Gegenwart von Sulfationen sowohl bei der
Stammlösung der wäßrigen Mischungen als auch bei deren Verdünnung auf
Anwendungskonzentration bezogen auf den Wirkstoffgehalt unterbleiben oder nur noch in
Einzelfällen geringfügige Trübungen auftreten, wie der Tabelle 4 zu entnehmen ist. Analoges
gilt für den Zusatz der wäßrigen Mischungen (Muster E1-E12) zu anderen zu
desinfizierenden Medien, beispielsweise Humanurin, wie aus Tabelle 6 zu entnehmen ist.
Mit diesen erfindungsgemäßen stabilen wäßrigen Mischungen von Bisguanidiniumsalzen
werden die oben dargestellten nachteiligen Wirkungen, welche die Gegenwart von Sulfationen
in Wasser hervorgerufen, beseitigt, ohne daß eine kostenaufwendige Wasseraufbereitung zur
Entfernung der Sulfationen erforderlich ist. Damit wird die ausgezeichnete mikrobizide
Wirkung sowie die Materialverträglichkeit der Bisguanidiniumsalze einem breiteren
Anwendungsspektrum erschlossen als bisher.
Nachfolgend werden die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen der stabilen wäßrigen
Mischungen auf der Basis von Bisguanidiniumsalzen als mikrobizidem Wirkstoff näher
beschrieben und anhand der tabellarischen Zusammenstellung der Anwendungsbeispiele
erläutert.
Bezogen auf die in den wäßrigen Mischungen enthaltene Menge an Bisguanidiniumsalzen setzt
man allgemein 5-50%, vorzugsweise 10-30%, einer der o.a. heterocyclischen
Verbindungen oder ein Gemisch dieser den wäßrigen Mischungen zu.
Die vorteilhafte Wirkung wird nur dann erzielt, wenn die Komponenten
- - Bisguanidiniumsalze (G),
- - heterocyclische Verbindung (H),
- - Tensid (T),
- - Anionenbildner (A)
im Verhältnis von G/H/T/A = 1/0,05-0,5/0,1-0,5/0,02-0,5 in den wäßrigen Mischungen
enthalten sind. Vorzugsweise stehen die Komponenten im Verhältnis
1/0,1-0,3/0,1-0,3/0,02-0,1.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten vorzugsweise 3-30% Wirkstoff, sie zeigen
bereits bei einer Wirkstoffkonzentration von 0,1% in wäßriger Lösung mikrobizide Wirkung.
Für den praktischen Einsatz sind Lösungen mit Wirkstoffkonzentrationen bevorzugt von 0,3-3%,
aber auch bis 10% in Abhängigkeit vom Anwendungsfall, geeignet. Höhere Anwendungs
konzentrationen sind möglich. Die Anwendungskonzentration der Bisguanidiniumsalze kann
problemlos in den stabilen wäßrigen Mischungen durch Verdünnung der konzentrierten
Mischungen mit Wasser eingestellt werden.
Als Desinfektionsmittel zur Abtötung von Bakterien und Pilzen bspw. in Sammeltoiletten
systemen von Passagierflugzeugen werden erfindungsgemäße Mischungen mit einem
Wirkstoffgehalt von 0,3-10%, bevorzugt von 1,0-3,0% verwendet. Die vorteilhaften
mikrobiziden Wirkungen der erfindungsgemäßen stabilen Mischungen, die keine Trübungen
oder Ausfällungen bei Verdünnung auf Anwendungskonzentration zur Folge haben (Tabelle 4),
wird mittels der in Tabelle 5 zusammengestellten Prüfungsergebnisse nachgewiesen.
Die Pflanzen zeigen gegenüber den erfindungsgemäßen stabilen Mischungen eine wesentliche
bessere Verträglichkeit als gegen Mischungen ohne die erfindungsgemäßen Zusätze, so daß
überraschenderweise eine Anwendung der Mischungen als Bakterizid, Fungizid oder Virizid im
Pflanzenschutz möglich ist. Die Mischungen können sowohl im Vorauflauf- als auch im
Nachauflaufverfahren zur Bekämpfung von Bakterien, Pilzen und/oder Viren mit einer
Wirkstoffkonzentration von 0,1-3,0%, bevorzugt jedoch von 0,5-1,0% angewendet werden.
Besonders bei Anwendungskonzentrationen des Wirkstoffs in den Mischungen < 1% weisen
die Pflanzen überhaupt keine Schädigungen auf, wie anhand der Ergebnisse der Boniturprüfung
(Tabelle 7 und 8) zu erkennen ist.
Die gute bis ausgezeichnete Pflanzenverträglichkeit der erfindungsgemäßen stabilen
Mischungen ermöglicht das biozide Wirkungspotential der Bisguanidiniumsalze variabler in
dem Konzentrationsbereich auszunutzen, weil Pflanzen nicht geschädigt werden und sie eine
ausreichende mikrobizide Wirkung gegenüber Bakterien, Pilzen, Hefen und/oder Viren
aufweisen.
Dies trifft für nachfolgende Anwendungsfälle zu:
Bei der Bekämpfung von pflanzenschädigenden Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Viren werden gute Prüfergebnisse mit Wirkstoffkonzentrationen in den Mischungen von 0,1-3,0%, bevorzugt 0,2-1,0% erzielt (Tabelle 9), ohne daß die Pflanzen dabei geschädigt werden.
Bei der Bekämpfung von pflanzenschädigenden Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen und Viren werden gute Prüfergebnisse mit Wirkstoffkonzentrationen in den Mischungen von 0,1-3,0%, bevorzugt 0,2-1,0% erzielt (Tabelle 9), ohne daß die Pflanzen dabei geschädigt werden.
Bei der Abtötung von Pilzen (Tabelle 10) werden ausreichende bis sehr gute Ergebnisse
erzielt, wenn die Wirkstoffkonzentration der Mischungen zwischen 0,3-3,0%, bevorzugt 1,0-3,0%
beträgt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen (E) bzw. die Vergleichsmuster (V) werden durch
rezepturgetreue Zugabe der Bestandteile in einem geeigneten Gefäß unter mechanischer
Mischung in Trinkwasser (ca. 30° Deutscher Härte) bzw. bei Vergleichsmustern in
destilliertem Wasser hergestellt.
Die Prägung erfolgt durch visuelle Begutachtung der Stammlösung (St) sowie von Lösungen
mit einem Wirkstoffgehalt von 7,5%, 5%, 1,5% und 0,3%, die durch Verdünnung der
Stammlösung mittels Trinkwasser (30°DH) mit einem Sulfationengehalt von 154 mg/l erhalten
wurden, nach 24 Stunden nach folgender Boniturskala:
0 völlig klare Lösung
1 unbedeutende geringfügige Trübung
2 deutliche Trübung
3 intensive Trübung mit Ausfällung
4 starke Ausfällung
1 unbedeutende geringfügige Trübung
2 deutliche Trübung
3 intensive Trübung mit Ausfällung
4 starke Ausfällung
Die Prüfung erfolgt im Suspensionstest mit Eiweißbelegung bei 0,5% Anwendungs
konzentration bei 20°C gegen Pilze und Bakterien entsprechend den Richtlinien der DGHM
sowie bei 10% faecaler Belastung gegen Escherichia coli nach 18 Stunden Beiastungszeit,
wobei die notwendige Konzentration zur Abtötung in 30 Minuten ermittelt wurde.
- 1. Staphylococcus aureus
- 2. Enterococcus faecalis
- 3. Escherichia coli
- 4. Pseudomonas aeruginosa
- 5. Candida albicans.
- - wirksam
- +/- unsichere Wirksamkeit
- + unwirksam.
Aus den erfindungsgemäßen Mischungen (E) werden durch Zugabe von Trinkwasser (30°DH)
Lösungen mit einer Konzentration von 7,5% bzw. 1,5% Wirkstoffgehalt hergestellt. Diese
Lösungen werden mit gleichen Teilen Humanurin (Verhältnis 1 : 1) versetzt und nach 30
Minuten visuell bewertet. Zur Bewertung wird die Boniturskala der Sulfatresistenzmessung
benutzt.
0 völlig klare Lösung
1 unbedeutende geringfügige Trübung
2 deutliche Trübung
3 intensive Trübung mit Ausfällung
4 starke Ausfällung
1 unbedeutende geringfügige Trübung
2 deutliche Trübung
3 intensive Trübung mit Ausfällung
4 starke Ausfällung
Die Prüfung erfolgte nach folgender Methodik:
- - Monokotyle Modellpflanze: Hafer (Avena sativa),
- - Dikotyle Modellpflanzen: Kresse (Lepidium sativum), Rübsen (Brassica rapa).
Komposterde wird in Blumentöpfe gefüllt und darin die Kulturen eingesät. Die Töpfe werden
unter optimalen Wachstumsbedingungen (Licht, Feuchtigkeit, Temperatur) im Lichtregal
aufgestellt.
Im Vorauflaufverfahren (VA) werden 10 ml der Probe (Verdünnung der erfindungsgemäßen
Muster in Trinkwasser in %) über die Bodenfläche (63 cm2) gleichmäßig verteilt.
Beim Nachauflaufverfahren (NA) werden die Pflanzen bei unterschiedlichen Entwicklungs
stadien mit den Proben eingepinselt.
Bonitur der Pflanzen nach dem Schädigungsgrad in %.
Die Prüfung der erfindungsgemäßen Mittel erfolgte im Flüssigkulturverfahren. Einer
Bakterien- bzw. Hefesuspension mit definierter Zellzahl werden die Mittel in den angegebenen
Konzentrationen zugesetzt. Die Vermehrungshemmung (in %) wurde im optischen
Meßverfahren verfolgt und nach 6 Stunden bonitiert. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 9
dargestellt.
Die Wirksamkeit gegen Pilze wurde im Agarplattentest in verschiedenen
Anwendungskonzentrationen geprüft.
Die Ergebnisse in % Abtötung wurden nach 3 Tagen Bebrütung ermittelt.
Claims (10)
1. Stabile wäßrige Mischungen, die in Gegenwart von Sulfationen keine Fällungen oder
Trübungen zeigen, bestehend aus Bisguanidiniumsalzen als mikrobiziden Wirkstoff
nichtionischen Tensiden, Anionenbildnern und sonstigen üblichen Hilfsstoffen zur Verwendung
als Desinfektions-, Konservierungs- und Pflanzenschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß
den wäßrigen Mischungen
- - N-alkylierte Pyrrolidone und/oder
- - 1,3,5-substituierte 1,3,5-Hexahydrotriazine und/oder
- - N-Hydroxyethyl-2-alkylimidazolin
2. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese die
Komponenten Bisguanidiniumsalze/heterocyclische Verbindung(en)/Tenside/Anionenbildner
allgemein im Verhältnis 1/0,05-0,5/0,1-0,5/0,02-0,5 vorzugsweise im Verhältnis
1/0,1-0,3/0,1-0,3/0,02-1 enthalten.
3. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese
allgemein 0,1-30%, vorzugsweise 0,3-10%, insbesondere jedoch 0,3-3%
Bisguanidiniumsalze als mikrobiziden Wirkstoff enthalten.
4. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese
vorzugsweise als N-alkylierte Pyrrolidone
als 1,3,5-substituierte 1,3,5-Hexahydrotriazine
- - N-Octylpyrrolidon,
- - N-Dodecylpyrrrolidon,
- - N-Hydroxyethylpyrrolidon
als 1,3,5-substituierte 1,3,5-Hexahydrotriazine
- - 1,3,5-Trisethyl-1,3,5-hexahydrotriazin
- - 1,3,5-Tris-2-hydroxyethyl-1,3,5-hexahydrotriazin
- - 1,3,5-Tris-2-hydroxo-2-oxoethyl-1,3,5-hexahydrotriazin
5. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese
bezogen auf den Bisguanidiniumsalzgehalt allgemein 5-50%, vorzugsweise 10-30% einer
heterocyclischen Verbindung oder ein Gemisch dieser enthalten.
6. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß diese je
nach Anwendungsgebiet weitere bekannte Wirkstoffe wie chloridfreie quartäre
Ammoniumsalze und/oder weitere übliche Hilfsstoffe und/oder Lösungsmittel und/oder
Tenside und/oder Entschäumer und/oder Farb- und Geruchsstoffe enthalten.
7. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß diese als
Desinfektions-, Konservierungs- und Pflanzenschutzmittel verwendet werden.
8. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß diese
bevorzugt als Desinfektionsmittel in Toilettensystemen in Verkehrsmitteln wie Flugzeugen,
Schiffen und Schienenfahrzeugen sowie in Chemie- und Mobiltoiletten aller Art eingesetzt
werden und der Gehalt an Bisguanidiniumsalzen in diesen allgemein 0,3-10%, bevorzugt 1,0-3,0%
beträgt.
9. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß diese
bevorzugt zur Bekämpfung pflanzenschädigender Mikroorganismen wie Bakterien und/oder
Hefen und/oder Viren im Vorauflauf- und/oder Nachauflaufverfahren verwendet werden und
der Gehalt an Bisguanidiniumsalzen in diesen allgemein 0,1-3,0%, vorzugsweise 0,2-1,0%
beträgt.
10. Stabile wäßrige Mischungen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß diese
zur Bekämpfung pflanzenschädigender Pilze im Vorauflauf- und/oder Nachauflaufverfahren
verwendet werden und der Gehalt an Bisguanidiniumsalzen in diesen allgemein 0,3-3,0%,
bevorzugt 1,0-3,0% beträgt.
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