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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Molybdänverbindungen
in Dieselmotorschmierölzusammensetzungen,
insbesondere stellt die Erfindung eine Steuerung von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung der
Schmierölzusammensetzungen
und durch Ruß hervorgerufenem
Verschleiß in einem
Motor bereit.
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Molybdändisulfid
ist ein bekanntes Schmiermittel. Leider ist seine Verwendung als
Additiv in Ölen
mit Schmierviskosität
wegen seiner Unlöslichkeit
in Öl begrenzt.
Dementsprechend sind öllösliche Molybdän und Schwefel
enthaltende Verbindungen zur Verwendung als Schmieröladditive
vorgeschlagen und untersucht worden.
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Kommerziell
verfügbare
zweikernige Molybdän-Schwefel-Schmieröladditive
sind im Stand der Technik bekannt. Zum Beispiel kann Mo2O2S2(dtc)2,
wobei dtc für
Diorganodithiocarbamatliganden steht, die mit dem zweikernigen Molybdän-Schwefel-Kern verbunden sind,
zu einem Frischöl
mit Schmierviskosität
gegeben werden, um die reibungsvermindernden Eigenschaften des Öls zu erhöhen. In
der Internationalen Anmeldung WO 98/26030 sind auch dreikernige
Molybdänverbindungen
offenbart.
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Hohe
Rußbeladungen
in Schmierölen
für Dieselmotoren
sind für
die Leistung des Öls
schädlich.
Der Ruß kann
zu einer signifikanten Viskositätserhöhung des
Schmieröls
und Verschleiß in
dem Motor führen.
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Die
Steuerung von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung ist
notwendig, um Dieselmotorschmiertests zu bestehen, wie den Mack
T-8, Mercedes Benz OM441LA, XUD11 BTE und Cummins M11. Ferner ist
der Trend zu längeren
Motorölablassintervallen
zu einer Hauptsorge für
Hersteller von Schmierölen
für Hochleistungsdieselmotoren
geworden. Derzeit liegen die Motorölablassintervalle im Bereich
von 40 000 bis 60 000 km, man nimmt jedoch an, dass Ablassintervalle
von 100 000 km oder mehr in der Zukunft erforderlich sind.
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Konventionell
werden durch Ruß hervorgerufene
Viskositätserhöhungen durch
Zugabe von übermäßigen Mengen
Dispergiermittel zu Schmiermitteln gesteuert. Die Menge kann so
viel wie 5 Mass.% (aktiver Bestandteil) Dispergiermittel sein. Ein
solches Vorgehen ist ökonomisch
teuer, führt
infolge der das Öl
verdickenden Wirkung des Dispergiermittels zur Verschlechterung
der Niedrigtemperaturleistung und zu Korrosionsproblemen. Obwohl
dies durch die Verwendung von leichteren Mineralölen wie Neutralöl 100 ausgeglichen
werden kann, führt
dies wiederum zur unerwünschten
Erhöhung
der Ölflüchtigkeit
und Neigung zum Oxidieren. Alternativ können synthetische Öle verwendet
werden, diese neigen aber dazu, teurer zu sein. Außerdem wird kein
erkennbarer Vorteil der Verschleißleistung durch Erhöhung der
Menge an Dispergiermittel erhalten.
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Die
WO 87/04454 offenbart, dass bestimmte Übergangsmetalle in öllöslicher
Form in einer Dieselschmierzusammensetzung verwendet werden können, um
die durch Ruß hervorgerufene
Viskositätserhöhung und
die Erhöhung
des Viskositätsanstiegs
wesentlich zu vermindern. Es werden Mangan- oder Titansalze von bestimmten
Säuren
als die bevorzugten Übergangsmetallverbindungen
offenbart, wobei kein Beispiel für
Molybdänverbindungen
genannt ist.
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Die
WO 97/47709 offenbart ein hochfunktionalisiertes Pfropfcopolymer,
das, wenn es in ein Schmiermittel eingebracht wird, es dem Schmiermittel
ermöglicht,
als Nebenprodukt eines Dieselmotors produzierten Ruß zu dispergieren
(zu verteilen), ohne die Viskosität des Schmiermittels nachteilig
zu beeinflussen.
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Die
US-A-4 178 258 und die JP-B-07207290 offenbaren mit Ruß verunreinigte
Dieselmotoröle,
die eine organische Molybdänverbindung
als Antiverschleiß-
oder Antireibungsmittel umfassen.
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Es
besteht jedoch noch ein Bedarf an alternativen Methoden zur Steuerung
von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung und
Verschleiß in
Dieselmotorschmierölen.
Ferner gibt es einen Bedarf an Dieselmotorschmierölen, die
eine solche Viskositätsleistung
mit akzeptabler viskosimetrischer Niedrigtemperaturleistung kombinieren,
wie Cold-Cranking-Simulator-Leistung,
durch die Verwendung von schwereren Mineralölbasismaterialien, wie der
Neutralöle
150 oder 200.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Molybdänverbindungen,
um den oben beschriebenen Anforderungen zu entsprechen.
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Entsprechend
ist ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung die Verwendung
von einer oder mehreren öllöslichen
oder öldispergierbaren,
dreikernigen Molybdänverbindungen
in einer Dieselmotorschmierölzusammensetzung
zur Steuerung von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung der
Schmierölzusammensetzung.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von
einer oder mehreren öllöslichen oder öldispergierbaren,
dreikernigen Molybdänverbindungen
in einer Dieselmotorschmierölzusammensetzung zur
Steuerung von durch Ruß hervorgerufenem
Verschleiß des
Motors.
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Ein
dritter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Dieselmotorschmierölzusammensetzung,
die zur Steuerung von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung der
Zusammensetzung und/oder Steuerung der viskosimetrischen Niedrigtemperatureigenschaften
der Zusammensetzung brauchbar ist, wobei die Zusammensetzung eine
größere Menge
von Öl
mit Schmierviskosität
und gemischt damit eine geringere Menge von
- (a)
einer oder mehreren in dem ersten oder zweiten Aspekt der Erfindung
definierten Molybdänverbindungen
und
- (b) einem oder mehreren aschefreien Dispergiermitteln, das oder
die in einer Menge von weniger als 4 Mass.%, bezogen auf die Masse
der Schmierölzusammensetzung,
vorhanden ist oder sind,
- (c) einem oder mehreren metallhaltigen Detergentien in einer
Menge von 0,1 bis 15 Mass.% umfasst.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung ist die Verwendung einer in dem dritten
Aspekt der Erfindung definierten Dieselmotorschmierölzusammensetzung
zur Steuerung von durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung der
Zusammensetzung und Steuerung der viskosimetrischen Niedrigtemperatureigenschaften
der Zusammensetzung.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
sind in Schmierölzusammensetzungen
besonders wirksam, wenn sie in einer Menge von 1 bis 2000 ppm, vorzugsweise
5 bis 1000 ppm, vorteilhafterweise 10 bis 750 ppm, wie 20 bis 750
ppm, bevorzugter 30 bis 500 ppm und insbesondere 50 bis 250 ppm,
als Masse von elementarem Molybdän
vorhanden sind, bezogen auf die Masse der Schmierölzusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
haben vorzugsweise eine Konzentration, bezogen auf das Gewicht der
Schmierölzusammensetzung,
von 50 bis 50 000 ppm, bezogen auf das Gewicht des Schmieröls für Dieselmotoren.
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Erfindungsgemäße dreikernige
Molybdänverbindungen,
die auch manchmal als Molybdäntrimere
oder Trimere bezeichnet werden, umfassen einen oder mehrere Kerne,
der oder die Molybdän-
und Schwefelatome enthält
oder enthalten. Erfindungsgemäß sind auch
Kerne vorgesehen, bei denen die Schwefelatome durch Sauerstoff-
und/oder Selenatome substituiert sind. Vorzugsweise bestehen die
Kerne aus Molybdän-
und Schwefelatomen.
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Beispiele
für dreikernige
Molybdänverbindungen
sind ausgewählt
aus Verbindungen mit der Formel Mo3SkLnQz,
in der L unabhängig
ausgewählte
Liganden mit Organogruppen mit einer ausreichenden Anzahl von Kohlenstoffatomen
sind, um die Verbindung in dem Öl
löslich
oder dispergierbar zu machen, n 2 bis 4 ist, k von 1 bis 10 variiert
und Q ausgewählt
ist aus der Gruppe von beliebigen neutralen Elektronendonorverbindungen.
Der Fachmann kann einfach bestimmen, welche Verbindungen als Q verwendet
werden können,
weil Q vorhanden ist, um irgendwelche freien Koordinationsstellen
der Molybdänverbindung
zu besetzen. Zum Beispiel kann Q ausgewählt sein aus Wasser, Aminen,
Alkoholen, Phosphinen und Ethern, und z liegt im Bereich von 0 bis
5 und schließt
nicht-stöchiometrische
Werte ein. Vorzugsweise sollten in den Organogruppen der Liganden
insgesamt mindestens 21 Kohlenstoffatome vorhanden sein, wie mindestens
25, mindestens 30 oder mindestens 35 Kohlenstoffatome.
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Die
Liganden können
unabhängig
ausgewählt
sein aus der Gruppe von
und
und Mischungen davon, wobei
X, X
1, X
2 und Y
unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe Sauerstoff und Schwefel und wobei R
1,
R
2 und R unabhängig ausgewählt sind aus Wasserstoff und
Organogruppen, die gleich oder verschieden sein können. Vorzugsweise
sind die Organogruppen Kohlenwasserstoffgruppen wie Alkyl- (wobei das an den
restlichen Teil des Liganden gebundene Kohlenstoffatom primär oder sekundär ist),
Aryl-, substituierte Aryl- und Ethergruppen. Bevorzugter besitzt
jeder Ligand die gleiche Kohlenwasserstoffgruppe (z. B. Alkyl, Aryl
usw.). Vorzugsweise besitzen die dreikernigen Molybdänverbindungen
Liganden ausgewählt
aus Diorganodithiocarbamat und Diorganodithiophosphat, bevorzugter
besitzen die dreikernigen Molybdänverbindungen
Diorganodithiocarbamatliganden. Besondere Beispiele für bevorzugte
dreikernige Molybdänverbindungen
sind Mo
3S
7(dtc)
4, Mo
3S
4(dtc)
4 oder Mischungen davon.
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Es
ist wichtig, dass die Organogruppen der Liganden eine ausreichende
Anzahl von Kohlenstoffatomen besitzen, um die Verbindung in dem Öl löslich oder
dispergierbar zu machen. Zum Beispiel liegt die Zahl von Kohlenstoffatomen
in jeder Gruppe im Allgemeinen im Bereich von 1 bis 100, vorzugsweise
1 bis 30 und bevorzugter 4 bis 20. Bevorzugte Liganden schließen Dialkyldithiophosphat,
Alkylxanthat und Dialkyldithiocarbamat ein, und von diesen ist Dialkyldithiocarbamat
der am meisten Bevorzugte. Die oben erwähnte Zahl von Kohlenstoffatomen
ist auch auf die Diorganodithiocarbamat- und Diorganodithiophosphatliganden
von anderen Molybdänverbindungen
anwendbar, wie zweikernigen Molybdänverbindungen. Organische Liganden,
die zwei oder mehr der obigen Funktionalitäten enthalten, sind ebenfalls
in der Lage, als Liganden zu dienen und mit einem oder mehreren
der Kerne zu binden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen erfordern
eine Auswahl von Liganden mit der geeigneten Ladung, um die Ladung
des Kerns auszugleichen. Erfindungsgemäß sind auch zwei oder mehr
dreikernige Kerne vorgesehen, die durch einen oder mehrere Liganden
miteinander verbunden sind.
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Ohne
an eine Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, dass zwei
oder mehr dreikernige Kerne durch einen oder mehrere Liganden miteinander
verbunden sein können,
und die Liganden können mehrzähnig sein.
Solche Strukturen fallen in den Bereich dieser Erfindung. Dies schließt den Fall
eines mehrzähnigen
Liganden mit mehreren Verbindungen zu einem einzigen Kern ein. Es
wird angenommen, dass Schwefel in dem (oder den) Kern(en) durch
Sauerstoff und/oder Selen ersetzt sein kann.
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Verbindungen
mit der Formel Mo
3S
kL
nQ
z besitzen kationische
Kerne, die von anionischen Liganden umgeben sind, wobei die Kerne
durch die nachfolgenden Strukturen dargestellt werden:
und Nettolagerungen
von +4 besitzen. Dementsprechend muss die Gesamtladung in den Liganden
insgesamt –4
sein, um diese Kerne zu solubilisieren. Vier einfach anionische
Liganden sind bevorzugt. Vorzugsweise besitzt die hier eingesetzte
Molybdänverbindung
einen Mo
3S
7-Kern.
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Die
Anmelder nehmen an, ohne daran gebunden sein zu wollen, dass die
vorliegenden Molybdänverbindungen
Rußoberflächen wirksam
modifizieren können
und stabile Filme auf Rußoberflächen bilden
können, wodurch
die Ruß-Ruß-Wechselwirkungen
vermindert werden, was zu einer Beständigkeit gegenüber Rußkratzen
und verbesserter Verschleißleistung
führt,
wodurch der Viskositätsanstieg
gesteuert wird. Man nimmt an, dass die Molybdänverbindungen Moleküle bilden,
die die Rußagglomeration
stören
und die Filmchemie so verändern,
dass abrasiver Verschleiß vermindert
wird. Man nimmt ferner an, dass die großen Alkylgruppen der adsorbierten
Molybdänverbindungen
eine weitere Rußagglomeration
verhindern, während
harte Rußoberflächen weich
gemacht werden. Die Molybdänverbindungen
können
sich ferner unter Motorbetriebsbedingungen zersetzen, um an den
Kontaktpunkten von Motoroberflächen
Antiverschleißfilme
zu bilden.
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Der
Begriff "Kohlenwasserstoff" oder "Kohlenwasserstoffrest" bezeichnet einen
Substituenten mit direkt an den restlichen Teil des Liganden gebundenen
Kohlenstoffatomen und ist im Zusammenhang mit dieser Erfindung überwiegend
kohlenwasserstoffartig. Solche Substituenten schließen die
Folgenden ein:
- 1. Kohlenwasserstoffsubstituenten,
d. h. aliphatische (z. B. Alkyl- oder Alkenyl-), alicyclische (z.
B. Cycloalkyl- oder Cycloalkenyl-) Substituenten, aromatisch, aliphatisch
und alicyclisch substituierte aromatische Kerne und dergleichen
sowie cyclische Substituenten, bei denen der Ring durch einen anderen
Teil des Liganden vervollständigt
wird (d. h. irgendwelche der zwei angegebenen Substituenten können zusammen einen
alicyclische Gruppe bilden).
- 2. Substituierte Kohlenwasserstoffsubstituenten, d. h. solche,
die von Kohlenwasserstoffgruppen verschiedene Gruppen enthalten,
die im Zusammenhang mit dieser Erfindung den überwiegenden Kohlenwasserstoffcharakter
des Substituenten nicht verändern.
Die Fachleute in der Technik kennen geeignete Gruppen, z. B. Halogen,
insbesondere Chlor und Fluor, Amino, Alkoxy, Mercapto, Alkylmercapto,
Nitro, Nitroso, Sulfoxy usw.).
- 3. Heterosubstituenten, d. h. Substituenten, die, obwohl sie
im Zusammenhang mit dieser Erfindung überwiegend kohlenwasserstoffartigen
Charakter haben, von Kohlenstoff verschiedene Atome enthalten, die
in einer Kette oder einem Ring vorhanden sind, die oder der ansonsten
aus Kohlenstoffatomen zusammengesetzt ist.
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Öllösliche oder
-dispergierbare dreikernige Molybdänverbindungen können durch
Umsetzung einer Molybdänquelle
wie (NH4)2Mo3S13·n(H2O), wobei n von 0 bis 2 variiert und nichtstöchiometrische
Werte einschließt,
mit einer geeigneten Ligandenquelle wie Trialkylthiuramdisulfid
in einer geeigneten Flüssigkeit/einem geeigneten
Lösungsmittel
(geeigneten Flüssigkeiten/geeigneten
Lösungsmitteln)
hergestellt werden. Andere öllösliche oder
-dispergierbare dreikernige Molybdänverbindungen können durch
eine Umsetzung einer Molybdänquelle
wie (NH4)2Mo3S13·n(H2O), einer Ligandenquelle wie Tetraalkylthiuramdisulfid,
Dialkyldithiocarbamat oder Dialkyldithiophosphat und wenn notwendig
einem Schwefel abstrahierenden Mittel wie Cyanidionen, Sulfitionen
oder substituierten Phosphinen in dem geeigneten Lösungsmittel
(den geeigneten Lösungsmitteln) gebildet
werden. Alternativ kann ein dreikerniges Molybdän-Schwefel-Halogenidsalz wie [M1]2[Mo3S7A6], wobei M1 ein Gegenion ist und A Halogen wie Cl,
Br oder I ist, mit einer Ligandenquelle wie Dialkyldithiocarbamat oder
Dialkyldithiophosphat in der geeigneten Flüssigkeit/dem geeigneten Lösungsmittel
(den geeigneten Flüssigkeiten/den
geeigneten Lösungsmitteln)
umgesetzt werden, um eine öllösliche oder
-dispergierbare dreikernige Molybdänverbindung zu bilden. Die
geeignete Flüssigkeit/das
geeignete Lösungsmittel
kann z. B. wässrig oder
organisch sein.
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Im
Allgemeinen können
die wie oben beschrieben hergestellten Verbindungen durch bekannte
Techniken wie Chromatographie und dergleichen gereinigt werden,
es ist jedoch möglicherweise
nicht notwendig, die Verbindungen zu reinigen. Rohmischungen, die
beträchtliche
Mengen der Verbindungen enthalten, haben sich als wirksam herausgestellt.
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In
Bezug auf alle Aspekte der vorliegenden Verbindungen sind die Molybdänverbindungen öllöslich oder öldispergierbar.
Die Öllöslichkeit
oder -dispergierbarkeit einer Verbindung kann durch die Zahl von
Kohlenstoffatomen in den Organogruppen der Liganden beeinflusst
werden. Vorzugsweise hat die gewählte
Ligandenquelle eine ausreichende Anzahl von Kohlenstoffatomen in
ihren Organogruppen, um die Verbindung in der Schmierzusammensetzung
löslich
oder dispergierbar zu machen.
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Vorzugsweise
ist in Bezug auf alle Aspekte der vorliegenden Erfindung die Molybdänverbindung
eine Molybdändithiocarbamatverbindung,
bevorzugter ist die Molybdänverbindung
eine dreikernige Molybdändithiocarbamatverbindung,
wie Mo3S7(dtc)4.
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Die
hier verwendeten Begriffe "öllöslich" oder "öldispergierbar" deuten nicht notwendigerweise
an, dass die Verbindungen oder Additive in dem Öl in allen Anteilen löslich, auflösbar, mischbar
oder suspendierbar sind. Sie bedeuten jedoch, dass sie z. B. in
dem Öl
in einem ausreichenden Maße
löslich
oder stabil dispergierbar sind, um ihre vorgesehene Wirkung in der
Umgebung auszuüben,
in der das Öl
eingesetzt wird. Darüber
hinaus kann der zusätzliche
Einschluss von anderen Additiven auch den Einschluss von größeren Mengen
eines bestimmten Additivs ermöglichen,
wenn dies gewünscht
ist.
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In
Bezug auf alle Aspekte der vorliegenden Erfindung sind die Molybdändithiocarbamat-
und dithiophosphatverbindungen in Schmierölzusammensetzungen zur Verwendung
in mit geringer Geschwindigkeit und hohem Drehmoment betriebenen
Dieselmotoren brauchbar, wie Niedrigleistungs- und Hochleistungsdieselmotoren.
Bevorzugte Schmierölzusammensetzungen,
die in solchen Motoren verwendet werden, neigen zur Rußanreicherung,
und dies ist insbesondere der Fall, wenn das verwendete Schmieröl ein Mineralöl ist.
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In
Bezug auf alle Aspekte der vorliegenden Erfindung können Schmierölzusammensetzungen
Ruß enthalten
oder von Ruß frei
sein. Somit sieht die vorliegende Erfindung vor, dass die erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
entweder vor oder nach der Rußbildung
in die Schmierölzusammensetzung
gegeben werden. Vorzugsweise wird die oder jede Molybdänverbindung
vor der Rußbildung
zugegeben, um die notwendige Menge an Dispergiermittel zu vermindern
und dadurch eine akzeptable Niedrigtemperaturleistung zu erreichen.
Ruß in
Schmierölzusammensetzungen
resultiert typischerweise daraus, dass Schmieröle Betriebsbedingungen ausgesetzt
werden, wie Einwirken von hohen Scherkräften, hoher Temperatur, einer
aggressiven chemischen oder physikalischen Umgebung oder ähnlichen
Bedingungen.
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Die
erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
sind bei der Steuerung, d. h. Verzögerung oder Verhinderung, von
durch Ruß hervorgerufener
Viskositätserhöhung und
durch Ruß hervorgerufenem
Verschleiß brauchbar.
Die Molybdänverbindungen
sind besonders wirksam, weil sie in der Lage sind, auf Carbon Black (Rußschwarz)
oder Motorruß zu
absorbieren.
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Andere
bekannte Schmieradditive können
mit der vorliegenden Erfindung kompatibel sein und in dem Schmieröl vorhanden
sein, das behandelt wird. Diese schließen z. B. reibungsvermindernde
Mittel, Dispergiermittel, einzelne oder gemischte Metalldetergentien,
oder Stockpunktsenkungsmittel, Viskositätsverbesserer, Antioxidationsmittel,
oberflächenaktive
Mittel (Tenside) und Antiverschleißmittel ein. Sie können in
Mengen vorhanden sein, die üblicherweise
in der Technik eingesetzt werden. Zum Beispiel können vorteilhafte Schmieradditive,
die Phosphor- und/oder
Schwefelverbindungen enthalten, wie ZDDP, in den erfindungsgemäßen Schmierölen vorhanden
sein.
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Co-Additive
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Die
erfindungsgemäße Schmierölzusammensetzung
kann bei der Formulierung von Kurbelgehäuseschmierölen (d. h. Hochleistungsdieselmotorölen und
Personenkraftwagendieselölen)
für Motoren
mit Fremdzündung
oder mit Kompressionszündung
verwendet werden. Die nachfolgend aufgelisteten Additive werden typischerweise
in solchen Mengen verwendet, dass sie ihre normalen vorgesehenen
Funktionen bereitstellen. Typische Mengen einzelner Komponenten
werden auch nachfolgend beschrieben. Alle aufgelisteten Werte sind
als Mass.% aktiver Bestandteil in der gesamten Schmierölzusammensetzung
angegeben.
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Die
Verwendung von aschefreien Dispergiermitteln als Co-Additive ist
bereits oben beschrieben worden und wird ferner nachfolgend diskutiert.
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Die
einzelnen Additive können
in ein Basismaterial auf irgendeine bequeme Weise eingearbeitet
werden. Somit kann jede der Komponenten direkt zu dem Basismaterial
gegeben werden, indem sie in dem Basismaterial in dem gewünschten
Konzentrationsniveau dispergiert oder aufgelöst wird. Dieses Mischen kann bei
Umgebungstemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur stattfinden.
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Vorzugsweise
werden von dem Viskositätsmodifizierungsmittel
und dem Stockpunktsenkungsmittel abgesehen alle Additive in ein
Konzentrat- oder Additiv-Paket, das hier als Additivpaket bezeichnet
wird, eingemischt, das nachfolgend zur Herstellung von fertigem
Schmiermittel in ein Basismaterial eingemischt wird. Die Verwendung
solcher Konzentrate ist üblich.
Das Konzentrat wird typischerweise so formuliert, dass es das Additiv
(die Additive) in den richtigen Mengen enthält, um die gewünschte Konzentration
in der fertigen Formulierung bereitzustellen, wenn das Konzentrat
mit einer bestimmten Menge von Basisschmierstoff kombiniert wird.
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Das
Konzentrat wird bequemerweise gemäß dem Verfahren hergestellt,
das in der US-A-4 938 890 beschrieben ist. Die Patentschrift beschreibt
die Herstellung einer Vormischung (Premix) von aschefreiem Dispergiermittel
und Metalldetergentien, die bei einer Temperatur von mindestens
etwa 200°C
vorgemischt wird. Danach wird die Vormischung auf mindestens etwa
85°C abgekühlt und
es werden die zusätzlichen
Komponenten zugegeben.
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Die
fertige Kurbelgehäuseschmierölformulierung
kann 2 bis 20 Mass.% und vorzugsweise 5 bis 10 Mass.%, bevorzugter
7 bis 8 Mass.% des Konzentrats oder Additivpakets einsetzen, wobei
der restliche Teil das Basismaterial ist.
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Das
aschefreie Dispergiermittel kann ein öllösliches polymeres Kohlenwasserstoffgrundgerüst mit funktionellen
Gruppen besitzen, die zum Assoziieren mit zu dispergierenden Partikeln
in der Lage sind. Typischerweise umfassen die Dispergiermittel polare
Amin-, Alkohol-, Amid- oder Esteranteile, die an das Polymergrundgerüst gebunden
sind, oft über
eine Brückengruppe.
Das aschefreie Dispergiermittel kann z. B. ausgewählt sein
aus öllöslichen
Salzen, Estern, Aminoestern, Amiden, Imiden und Oxazolinen von mit
langkettigem Kohlenwasserstoff substituierten Mono- und Dicarbonsäuren oder
deren Anhydriden, Thiocarboxylatderivaten von langkettigen Kohlenwasserstoffen,
langkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit direkt daran
gebundenem Polyamin und Mannich-Kondensationsprodukten, die durch
Kondensieren eines langkettig substituierten Phenols mit Formaldehyd
und Polyalkylenpolyamin gebildet werden.
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Das
Viskositätsmodifizierungsmittel
(VM) wirkt, um einem Schmieröl
Hoch- und Niedrigtemperaturbetriebsfähigkeit zu verleihen. Das verwendete
VM kann diese einzige Wirkung besitzen, oder kann multifunktionell
sein.
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Es
sind auch multifunktionelle Viskositätsmodifizierungsmittel bekannt,
die auch als Dispergiermittel wirken. Geeignete Viskositätsmodifizierungsmittel
sind Polyisobutylen, Copolymere von Ethylen und Propylen und höheren α-Olefinen,
Polymethacrylate, Polyalkylmethacrylate, Methacrylat-Copolymere,
Copolymere von ungesättigter
Dicarbonsäure
und Vinylverbindung, Interpolymere von Styrol und Acrylestern und
partiell hydrierte Copolymere von Styrol/Isopren, Styrol/Butadien
und Isopren/Butadien, als auch die partiell hydrierten Homopolymere
von Butadien und Isopren und Isopren/Divinylbenzol.
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Metallhaltige
oder aschebildende Detergentien wirken sowohl als Detergentien,
um Ablagerungen zu vermindern oder zu entfernen, als auch als Säureneutralisationsmittel
oder Rostinhibitoren, wodurch Verschleiß und Korrosion vermindert
werden und die Motorlebensdauer erhöht wird. Detergentien besitzen
im Allgemeinen einen polaren Kopf mit langem hydrophobem Schwanz, wobei
der polare Kopf ein Metallsalz einer organischen Säureverbindung
umfasst. Die Salze können
eine im Wesentlichen stöchiometrische
Menge des Metalls enthalten, in diesem Fall werden sie üblicherweise
als Normal- oder Neutralsalze beschrieben und haben typischerweise
eine Gesamtbasenzahl (total base number, TBN), gemessen nach ASTM
D-2896, von 0 bis 80. Es ist möglich,
große
Mengen Metallbase einzuschließen,
indem ein Überschuss
Metallverbindung wie Oxid oder Hydroxid mit einem sauren Gas wie
Kohlendioxid umgesetzt wird. Das resultierende überbasische Detergens umfasst
neutralisiertes Detergens als die Außenschicht einer Metallbasen
(z. B. Carbonat)-Mizelle. Solche überbasischen Detergentien können eine
TBN von 150 oder höher
haben, typischerweise von 250 bis 450 oder mehr.
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Detergentien,
die verwendet werden können,
schließen öllösliche neutrale
und überbasische
Sulfonate, Phenolate, sulfurierte Phenolate, Thiophosphonate, Salicylate
und Naphthenate und andere öllösliche Carboxylate
eines Metalls ein, insbesondere der Alkali- oder Erdalkalimetalle,
z. B. Natrium, Kalium, Lithium, Calcium und Magnesium. Die am üblichsten
verwendeten Metalle sind Calcium und Magnesium, die in als Schmiermittel
verwendeten Detergentien beide vorhanden sein können, und Mischungen von Calcium und/oder
Magnesium mit Natrium. Besonders geeignete Metalldetergentien sind
neutrale und überbasische Calciumsulfonate
mit einer TBN von 20 bis 2450 TBN, und neutrale und überbasische
Calciumphenolate und sulfurisierte Phenolate mit einer TBN von 50
bis 450.
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Dikohlenwasserstoffdithiophosphatmetallsalze
werden oft als Antiverschleiß-
oder Antioxidationsmittel verwendet. Das Metall kann Alkali- oder
Erdalkalimetall oder Aluminium, Blei, Zinn, Molybdän, Mangan,
Nickel oder Kupfer sein. Die Zinksalze werden am üblichsten
in Schmieröl
in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-% verwendet,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Schmierölzusammensetzung. Sie können gemäß bekannten
Techniken hergestellt werden, indem zuerst eine Dikohlenwasserstoffdithiophosphorsäure (dihydrocarbyl
dithiophosphoric acid, DDPA) gebildet wird, üblicherweise durch Reaktion
von einem oder mehreren Alkoholen oder Phenolen mit P2S5, und dann die gebildete DDPA mit einer
Zinkverbindung neutralisiert wird. Zum Beispiel kann eine Dithiophosphorsäure hergestellt
werden, indem Mischungen von primären und sekundären Alkoholen
umgesetzt werden. Alternativ können
mehrere Dithiophosphorsäuren hergestellt
werden, bei denen die Kohlenwasserstoffgruppen an einer einen vollständig sekundären Charakter besitzen
und die Kohlenwasserstoffgruppen an den anderen einen vollständig primären Charakter
besitzen. Um das Zinksalz herzustellen, kann jede beliebige basische
oder neutrale Zinkverbindung verwendet werden, die Oxide, Hydroxide
und Carbonate werden aber am allgemeinsten verwendet. Kommerzielle
Additive enthalten wegen der Verwendung eines Überschusses der basischen Zinkverbindung
bei der Neutralisationsreaktion oft einen Überschuss an Zink.
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Oxidationsinhibitoren
und Antioxidantien vermindern die Neigung von Basismaterialien,
sich bei Gebrauch zu verschlechtern, wobei sich die Verschlechterung
durch die Oxidationsprodukte wie schlamm- oder lackartige Ablagerungen
auf den Metalloberflächen
oder durch Viskositätsanstieg
zeigt. Solche Oxidationsinhibitoren schließen gehinderte Phenole, sekundäre aromatische
Amine, Erdalkalimetallsalze von Alkylphenolthioestern mit vorzugsweise
C5- bis C2-Alkylseitenketten, Calciumnonylphenolsulfid,
aschefreie öllösliche Phenolate
und sulfurierte Phenolate, phosphosulfurierte oder sulfurierte Kohlenwasserstoffe,
Phosphorester, Metallthiocarbamate, öllösliche Kupferverbindungen,
wie in der US-A-4 867 890 beschrieben, und andere molybdänhaltige
Verbindungen ein.
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Es
können
Reibungsmodifizierungsmittel eingeschlossen werden, um die Kraftstoffersparnis
zu verbessern. Von öllöslichen
alkoxylierten Mono- und Diaminen ist bekannt, dass sie die Grenzflächenschmierung verbessern.
Die Amine können
als solche oder in Form eines Addukts oder Reaktionsprodukts mit
einer Borverbindung wie Boroxid, Borhalogenid, Metaborat, Borsäure oder
Mono-, Di- oder Trialkylborat verwendet werden.
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Es
sind andere Reibungsmodifizierungsmittel bekannt. Unter diesen sind
Ester, die durch Umsetzung von Carbonsäuren und Anhydriden mit Alkanolen
gebildet werden. Andere konventionelle Reibungsmodifizierungsmittel
bestehen im Allgemeinen aus einer polaren endständigen Gruppe (z. B. Carboxyl
oder Hydroxyl), die kovalent an eine oleophile Kohlenwasserstoffkette
gebunden ist. Ester von Carbonsäuren
und Anhydriden mit Alkanolen sind in der US-A-4 702 850 beschrieben.
Beispiele für
andere konventionelle Reibungsmodifizierungsmittel werden von M.
Belzer in "Journal
of Tribology" (1992),
Band 114, Seiten 675-682 und M. Belzer und S. Jahanmir in "Lubricating Science" (1988), Band 1,
Seiten 3-26 beschrieben. Ein solches Beispiel ist organometallisches
Molybdän.
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Es
können
Rostinhibitoren ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus nichtionischen Polyoxyalkylenpolyolen
und Estern da von, Polyoxyalkylenphenolen und anionischen Alkylsulfonsäuren verwendet
werden.
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Kupfer-
und Bleilager-Korrosionsinhibitoren können verwendet werden. Typischerweise
sind solche Verbindungen die Thiadiazolpolysulfide mit 5 bis 50
Kohlenstoffatomen, deren Derivate und Polymere davon. Derivate von
1,3,4-Thiadiazolen wie diejenigen, die in den US-A-2 719 125, US-A-2
719 126 und US-A-3 087 932 beschrieben sind, sind typisch. Andere ähnliche
Materialien sind in den US-A-3 821 236, US-A-3 904 537, US-A-4 097 387, US-A-4
107 059, US-A-4 136 043, US-A-4 188 299 und US-A-4 193 882 beschrieben.
Andere Additive sind die Thio- und Polythiosulfenamide von Thiadiazolen
wie diejenigen, die in der GB-B-1 560 830 beschrieben sind. Benzotriazolderivate
fallen ebenfalls in diese Klasse von Additiven. Wenn diese Verbindungen
in die Schmierölzusammensetzung
eingeschlossen werden, sind sie vorzugsweise in einer Menge vorhanden,
die 0,2 Gew.-% aktiven Bestandteil nicht überschreitet.
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Eine
geringe Menge einer Demulgierkomponente kann verwendet werden. Eine
bevorzugte Demulgierkomponente ist in der EP-A-0 330 522 beschrieben. Sie wird erhalten,
indem Alkylenoxid mit einem Addukt umgesetzt wird, das durch Umsetzung
von Bisepoxid mit mehrwertigem Alkohol erhalten wird. Der Demulgator sollte
in einer Menge verwendet werden, die 0,1 Mass.% aktiven Bestandteil
nicht überschreitet.
Eine Behandlungsrate von 0,001 bis 0,05 Mass.% aktiver Bestandteil
ist geeignet.
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Stockpunktsenkungsmittel,
auch als Schmierölfließverbesserer
bekannt, senken die Minimaltemperatur, bei der das Fluid fließt oder
gegossen werden kann. Solche Additive sind be kannt. Typisch für solche
Additive, die die Niedrigtemperaturfließfähigkeit des Fluids verbessern,
sind C8- und C18-Dialkylfumarat/Vinylacetat-Copolymere,
Polyalkylmethacrylate und dergleichen.
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Schaumsteuerung
kann durch viele Verbindungen bereitgestellt werden, einschließlich einem
Antischaummittel des Polysiloxantyps, z. B. Silikonöl oder Polydimethylsiloxan.
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Einige
der oben genannten Additive können
eine Mehrzahl von Wirkungen bereitstellen, dieses Vorgehen ist bekannt
und muss nicht weiter ausgeführt
werden.
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Vorzugsweise
sind die erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
in Kombination mit einem oder mehreren der oben beschriebenen Co-Additive
in den in der obigen Tabelle beschriebenen Mengen brauchbar.
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Der
dritte Aspekt der vorliegenden Erfindung liefert eine Dieselmotorschmierölzusammensetzung,
die die durch Ruß hervorgerufene
Viskositätserhöhung der
Schmierölzusammensetzung
steuert und die dem Öl akzeptable
Niedrigtemperaturviskositätseigenschaften
verleiht, ohne dass niedrigviskoses Mineralöl oder synthetisches Öl verwendet
werden. Die Schmierölzusammensetzungen
umfassen weniger als konventionelle Mengen, z. B. weniger als 4
Mass. (bezogen auf aktiven Bestandteil) Dispergiermittel. Vorzugsweise
beträgt die
Menge an Dispergiermittel weniger als 3,5 Mass.%, wie weniger als
3 Mass.% oder weniger als 2 Mass.%, bezogen auf die Masse der Schmierölzusammensetzung.
Solche Dieselmotorschmierölzusammensetzungen sind
insbesondere beim Schmieren von Hochleistungsdieselmotoren brauch bar.
Die Dieselmotortests wie der Mack T-8, XUD11, BTE und Cummins M11
können
mit den erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
bestanden werden und werden vorzugsweise bestanden.
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Es
ist klar, dass verschiedene Komponenten der Zusammensetzung, und
zwar zwingende sowie optionale und übliche, unter den Bedingungen
der Formulierung, Lagerung oder Verwendung reagieren können und
dass das als Ergebnis einer solchen Reaktion erhaltene oder erhältliche
Produkt innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegt.
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Das
Schmieröl
kann aus jedem beliebigen Schmieröl ausgewählt sein, das zur Verwendung
in Dieselmotoren geeignet ist, wie solchen, die von tierischen,
pflanzlichen oder synthetischen Ölen
abgeleitet sind, z. B. ein Beliebiges der Gruppe I, Gruppe II, Gruppe
III, Gruppe IV, Gruppe v oder eine Mischung davon. Das Schmieröl besitzt
geeigneterweise eine Viskosität
von etwa 2 bis 50 mm2/s bei 100°C, vorzugsweise
2 bis 20 mm2/s, bevorzugter 2,5 bis 12 mm2/s, wie 2,5 bis 9 mm2/s
oder 3 bis 7 mm2/s bei 100°C. Vorzugsweise
umfasst oder ist das Schmieröl
Mineralöl.
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Konzentrate
der Molybdänverbindungen
und gegebenenfalls anderen Additive geben ein geeignetes Mittel
der Zugabe des Schmieröls
zu Dieselmotoren. Somit können
die erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
in einem geeigneten ölartigen
Träger
eingesetzt werden, um ein geeignetes Mittel zum Handhaben der Verbindung
vor deren Verwendung bereitzustellen. Öle mit Schmierviskosität, wie pflanzliches Öl, mineralisches Öl, tierisches Öl, synthetisches Öl oder Dieselöl selbst
können
als Träger
verwendet werden, als auch aliphatische, naphthenische und aromatische
Kohlenwasserstoffe. Diese Konzentrate können etwa 1 bis etwa 90 Gew.-%
der Molybdänverbindung
enthalten, bezogen auf das Gewicht des Konzentrats, vorzugsweise
etwa 1 bis etwa 70 Gew.-% und bevorzugter etwa 20 bis etwa 70 Gew.-%.
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Es
wird auch angenommen, dass die vorliegende Erfindung die Rußbildung
im Katalysator und/oder der Verbrennungskammer verhindert. Dies
ist ein zusätzlicher
Vorteil und lässt
den Motor ruhiger laufen. In diesem Fall wird angenommen, dass das
Molybdän
als Verbrennungskatalysator wirkt und die Bildung von Ruß vermindert.
In den heutigen Motoren ist der Ölablauf
in die Verbrennungskammer kontinuierlich und muss abgebrannt werden.
Dieses Verfahren wird als "bordinternes
Veredeln" bezeichnet.
Weil die erfindungsgemäßen Molybdänverbindungen
von Ruß angezogen
werden, adsorbiert jedweder sich bildender Ruß sofort die Molybdänverbindung,
die dabei helfen soll, ihn zu verbrennen und die Rußbildung
zu verhindern.
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Die
Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele verständlich,
die verschiedene Modifikationen der Erfindung darstellen, die nicht
als ihren Bereich einschränkend
ausgelegt werden sollen. Hier steht ddp für Dialkyldithiophosphat und
dtc steht für
Dialkyldithiocarbamat.
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Beispiele:
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Beispiel
1 beschäftigt
sich mit dem Adsorptions/Binde-Verhalten
von dreikernigen Molybdänverbindungen
mit Ruß.
Die Beispiele 2 und 3 beschäftigen
sich mit den Verschleißvortei len
als auch ihrer Beständigkeit
gegenüber
Rußkratzen
unter Verwendung eines konventiionellen Vierkugel-Verschleißtests.
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Beispiel 1:
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Man
nimmt an, dass die Adsorption von Schmierkomponenten auf die Rußoberfläche für die Rußviskositätssteuerung,
Reibung und Verschleiß wichtig
ist. Dispergiermittel sind beim Umgang mit Ruß gut, weil sie an der Rußoberfläche haften
können
und dadurch die Rußpartikelaggomeration
stören
können.
Die Verteilungsgleichgewichte von verschiedenen Additiven auf Carbon
Black (CB) und auf echtem Motorruß wurden quantitativ gemessen.
Differential-IR, kombiniert mit einer Filtrationstechnik; wurde
verwendet, um den Additivverlust in einer Öllösung zu quantifizieren, die
mit Carbon Black oder Motorruß gemischt
war. Feste Mengen von Carbon Black wurden in reines Basismaterial
(Schmieröl)
mit 1 Gew.-% des in Betracht kommenden Additivs gemischt. Vor dem
Dotieren von Carbon Black in das Öl wurde für jede Additivlösung das
IR-Spektrum als Referenzpunkt aufgenommen. Ein weiteres IR wurde
dann von dem filtrierten Öl
genommen. Ein Vergleich der IR-Spektren vor und nach der Filtration
wurde analysiert, um die auf der Rußoberfläche absorbierte Additivmenge
zu quantifizieren.
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Die
Daten zeigen, dass der Additivverlust in dem Öl von der Menge des Abscheidematerials
abhängt. Die
Konzentrationsabhängigkeit
des Adsorptionsverlusts folgt bei den meisten Additiven der Langmuir-Isotherme
und der Additivgehalt in dem Öl
befindet sich im Gleichgewicht zwischen Abscheidestellen auf der
Rußoberfläche und
der Additivkonzentration in Lösung.
Dreikernige Molybdänverbindungen
zeigen eine hohe Tendenz zur Bindung mit CB. Diese Bindung ist viel
stärker
als mit ZDDP-Additiven oder phenolischen Materialien und ist fast
gleich der Bindungsstärke
von CB mit Dispergiermittel. Eine Untersuchung der Temperaturabhängigkeit
der Gleichgewichtskonstante liefert die Bindungsenthaphie für die dreikernige
Molybdänverbindung Mo3S7(dtc)4.
Die Bindungsenthalpie wurde zu ungefähr 5 kal/mol bestimmt. Das
verwendete Dispergiermittel war ein Polyisobutenylsuccinimid und
das verwendete Detergens war ein sulfuriertes Calciumphenolat mit
einer TBN von etwa 150.
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Beispiel 2:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, dass auf der Rußoberfläche adsorbierte Mo3S7(dtc)4-Schichten
einen Antiverschleißvorteil
gegen Ruß kratzen
zeigen.
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Die
Verschleißleistung
von Mo3S7(dtc)4 in Basismaterial wurde mit dem Vierkugel-Verschleißtest bewertet.
Die Testbedingungen (60 kg Last, 1200 UpM Geschwindigkeit, 45 Minuten
bei 100°C)
waren denen der Methode ASTM D-4172 ähnlich. Es wurde die Verschleißreaktion
auf verschiedene Konzentrationsniveaus von dreikerniger Molybdänverbindung
in rußhaltigem
MCT30 (einem Dieselmotorbasismaterial) mit einer festen Rußmenge von
2,8 Gew.-% bewertet. Das rußhaltige
Basismaterial wurde erhalten, indem ein GM6.2L-Dieselmotor lediglich
mit MCT30 (ohne Additive) laufen gelassen wurde. Das 1 Gew.-% Mo3S7(dtc)4 in Öl entspricht einer
Konzentration von 1250 ppm [Mo].
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Eine
vorteilhafte Verschleißreaktion
in Ruß enthaltendem
Schmieröl
wird beobachtet, wenn 0,2 Gew.-% dreikernige Molybdänverbindung
zugegeben werden. Die Reaktion erreicht bei höheren Konzentrationen rasch
ein Plateau. Weil Molybdän
jedoch beim Motorbetrieb nicht verlorengeht, werden höhere Konzentrationen
von Mo akzeptiert.
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Beispiel 3:
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Dieses
Beispiel veranschaulicht, dass Mo3S7(dtc)4-Filme die
Rußabrasion
minimieren. Unter Grenzflächenbedingungen
werden reibende Oberflächen
infolge mechanischer Aktivität
extrem reaktiv. Gleichermaßen kann
Reibung chemische Reaktionen auslösen oder beschleunigen, die
ansonsten überhaupt
nicht ausgelöst würden oder
bei viel höheren
Temperaturen stattfinden würden.
Ein möglicher
Mechanismus schließt
die Emission von niederenergetischen Elektronen von Oberflächen während der
Reibung ein. Es gibt starke Hinweise, dass eine nichtmetallische
Oxidschicht für
die Elektronenemission verantwortlich ist. Diese emittierten Elektronen
wechselwirken mit Antiverschleißadditiv
und erzeugen negative Ionen oder andere anionenradikalreaktive Zwischenstufen,
die bei der Antiverschleißfilmbildung
wichtig sind. Dreikernige Molybdänverbindungen
besitzen eine hohe Tendenz, an negativ geladenen Metalloberflächen zu
adsorbieren und dementsprechend einen wirksamen Weg zur Lieferung
der Bildung von MoS2 bereitzustellen. Dreikernige
Molybdänverbindungen
wie Mo2S7(dtc)4 bestehen aus zwei Typen von Liganden, wobei
drei. an einzelne Molybdänatome
und der andere locker an den dreikernigen Molybdänkern gebunden ist (die allgemeine
Struktur kann durch Mo3S7(dtc)3(dtc1) veranschaulicht
werden). Dieser vierte dtc-Ligand (dtc1)
zeigt eine hohe Tendenz, sich von dem Metallkern abzulösen und
einen elektrophilen Komplex zurückzulassen,
der zur Anionenbildung auf der Metalloberfläche sehr zugänglich ist.
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Tabelle
I listet die Verschleißreaktion
von verschiedenen Proben in rußhaltigem
MCT30 auf (alle bei 2,8 Gew.-% Rußmenge): (A) nur Basismaterial,
(B) 1% Mo3S7(dtc)4 und (C) 0,5% Mo3S7(dtc)4. In der Gegenwart
der dreikernigen Molybdänverbindung
ist durch Ruß hervorgerufener
Verschleiß wesentlich
vermindert. Dies ist aus der Verschleißnarbe ersichtlich, die von
1,36 mm auf 0,79 mm reduziert ist. Die Verminderung wird offensichtlich
durch die Bildung eines stabilen Reibungs/Antiverschleiß-Films
auf der Rußoberfläche hervorgerufen.
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Rußpartikel
wurden durch Zentrifugieren mit einer Geschwindigkeit von 16 000
UpM von der Öllösung abgetrennt.
Nach Abtrennung sind die Verschleißdaten für die Überstandslösungen gegenüber dem
Basisfall ebenfalls besser. Dies ist auf die restlichen dreikernigen
Molybdänverbindungen
in der Öllösung zurückzuführen, die
noch einen Antiverschleißvorteil
bereitstellen. Die Verschleißreaktion
von ausgetrocknetem rußhaltigem
Niederschlag aus der Zentrifuge, der mit der geeigneten Menge von
2,8 Gew.-% Ruß zurück in MCT30-Basismaterial
getan wurde, ist gezeigt. Dies belegt, dass es eine Modifizierung
des Rußes
gibt, die vermutlich die Oberfläche
zur Verschleißminderung
glättet.
Wie in Tabelle 1 gezeigt, wird eine definierte Verbesserung gegenüber dem
Basisfall (0,89 mm gegenüber
1,36 mm Verschleißnarbe)
beobachtet. Es lässt
sich schlussfolgern, dass der modifizierte Ruß nach Redispersion weniger
schädlich
ist als der frische Ruß in
dem Basisfall ohne Modifizierung.
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In
Fall (C) stellt sich nach Zentrifugieren die Verschleißnarbe der
Probe, die in das Basismaterial redispergiert wurde, viel schlechter
als der Basisfall heraus. Es wird angenommen, dass der Grund dafür, dass für die in
das Basismaterial wiedereingebrachte, 0,5% Mo3S7(dtc)4-Probe, erhaltene
schlechte Verschleißdaten darauf
zurückzuführen sind,
dass der Ruß sorgfältig mit
Pentan gewaschen wurde, um die dreikernige Molybdänverbindung
auf der Oberfläche
zu entfernen, was dazu führte,
dass der Verschleiß zunahm.
Die Entfernung von dreikernigen Molybdänverbindungen von Rußoberflächen mit überschüssigem Pentan
als auch das Agglomerationsverfahren der Rußpartikel machen es schwierig,
den Ruß zurück in Lösung zu
redispergieren.
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Tabelle
I Vierkugel-Verschleißergebnisse
in rußhaltigem
MCT30 vor und nach Zentrifugenabtrennung von Ruß