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Die
vorliegende Erfindung betrifft verbesserte Schmierölzusammensetzungen
für mit
Rückstandbrennstofföl betriebene
Dieselmotoren. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Schmierölzusammensetzungen,
die eine verbesserte Zylinderbüchsenverschleißleistung
zeigen.
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In
großen
Dieselmotoren vom Kreuzkopftyp, die bei Schiffsanwendungen und schweren
stationären Anwendungen
eingesetzt werden, werden die Zylinder getrennt von den anderen
Motorkomponenten geschmiert. Die Zylinder werden auf Vollverlustbasis
geschmiert, wobei das Zylinderöl
getrennt mittels Schmiervorrichtungen, die um die Zylinderbüchse herum
positioniert wird, in Zerstäuberdüsen an jedem
Zylinder eingespritzt wird. Das Öl
wird mit Pumpen an die Schmiervorrichtungen verteilt, die in modernen
Motorkonstruktionen maschinell gesteuert sind, um das Öl direkt
auf die Ringe aufzubringen, damit der Ölverlust verringert wird. Die
in diesen Motoren auftretenden hohen Beanspruchungen und die Verwendung
von Rückstandbrennstoffen
führen
zu einem Bedarf an Schmierstoffen mit hoher Reinigungswirkung und
Neutralisierungsfähigkeit, obwohl
die Öle
nur für
kurze Zeiträume
Wärme-
und anderen Belastungen ausgesetzt sind. In diesen Dieselmotoren üblicherweise
verwendete Rückstandbrennstoffe
enthalten in der Regel erhebliche Schwefelmengen, die in dem Verbrennungsprozess
mit Wasser unter Bildung von Schwefelsäure reagieren, deren Anwesenheit zu
Korrosionsverschleiß führt. Bei
Zweitaktmotoren für
Schiffe können
insbesondere Bereiche um die Zylinderbüchsen und Kolbenringe durch
die Säure
korrodiert und verschlissen werden. Die Fähigkeit, derartiger Korrosion
und solchem Verschleiß zu
widerstehen, ist daher für
Schiffsmotorschmieröle
wichtig.
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In
der Technik ist die Verwendung spezieller Additive beschrieben,
um die gebildete Schwefelsäure
zu neutralisieren und dadurch die Zylinderbüchsen und Kolbenringe vor Korrosion
und Verschleiß zu
schützen.
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Die
US-A-4 842 755 offenbart beispielsweise die Verwendung borierter
Dispergiermittel und von Zinkdialkyldithiophosphaten in einer Schiffszylinderschmierölzusammensetzung,
um für
Antiverschleißverhalten
in den Bereichen der Zylinderbüchse
und der Kolbenringe zu sorgen.
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Die
US-A-4 948 522 offenbart Schiffsdieselzylinderschmierstoffe, die
boriertes Dispergiermittel und Polybuten und gegebenenfalls Zinkdialkyldithiophosphat
und/oder überbasisches
Metalldetergens umfassen. Die Schmierstoffe zeigen ein verbessertes
Ringverschleiß-
und lineares Verschleißverhalten
sowie guten Schutz vor Korrosion.
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Die
US-A-6 140 280 offenbart Succinimidverbindungen, die Korrosionsbeständigkeit
und Verschleißbeständigkeit
in Dieselmotoren zeigen. Es wird auch offenbart, dass konventionelle
Antiverschleißmittel,
wie Zinkdithiophosphate und Molybdändithiocarbamate, als Coadditive
verwendet werden können.
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Die
WO-A-99/64543 offenbart Zylinderöle
mit definierten Merkmalen und flüssiges
Polyisobutylen. Die Zylinderöle
liefern eine verbesserte Leistung einschließlich Schutz vor Korrosion,
Reibung und Verschleiß durch
Abrieb.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Schmierölzusammensetzung,
die wirksamen Schutz der Zylinderbüchse bietet, insbesondere in
den Bereichen des Zylinders, die anfällig für Korrosionsverschleiß sind.
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Gemäß einem
ersten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung entsprechend eine
Schmierölzusammensetzung
für einen
mit Rück standsbrennstofföl betriebenen
Dieselmotor für
Schiffe und stationäre
Anwendungen, die:
- (a) ein Öl mit Schmierviskosität in einer
größeren Menge,
- (b) eine in Öl
lösliche
oder in Öl
dispergierbare dreikernige Molybdänverbindung in einer geringeren
Menge und
- (c) eine Detergenszusammensetzung umfasst, die ein oder mehrere überbasische
Metalldetergentien umfasst,
wobei die Ölzusammensetzung eine TBN von
30 bis 100, gemessen gemäß ASTM D-2896,
und eine Viskosität bei
100°C im
Bereich von 9 bis 30 mm2s–1,
gemessen gemäß ASTM D-445,
aufweist.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung
der Schmierölzusammensetzung
in einem Zweitaktkreuzkopfschiffsdieselmotor, bei dem der Zylinder
durch eine Leistungsabgabe von 4000 oder größer, wie beispielsweise 4200
oder größer, bevorzugt
4500 oder größer, bevorzugter
im Bereich von 4000 bis 6000 kW gekennzeichnet ist.
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Gemäß einem
dritten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer in Öl
löslichen oder
in Öl dispergierbaren,
dreikernigen Molybdänverbindung
oder einer Zusammensetzung, wie einer ölhaltigen oder ölartigen
Zusammensetzung, die die dreikernige Molybdänverbindung umfasst, zur Verringerung von
Korrosionsverschleiß in
einer Zylinderbüchse
eines mit Rückstandsbrennstofföl betriebenen
Dieselmotors, vorzugsweise eines Kreuzkopfschiffsmotors.
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Gemäß einem
vierten Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Verringerung von Korrosionsverschleiß in einer Zylinderbüchse eines
mit Rückstandsbrennstofföl betriebenen
Dieselmotors, vorzugsweise eines Kreuzkopfschiffsmotors, bei dem
den Wänden
des Zylinders eine Schmierölzusammensetzung
gemäß dem ersten
Aspekt zugeführt
wird.
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Gemäß einem
fünften
Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine Additivzusammensetzung,
die
- (a) eine in Öl lösliche oder in Öl dispergierbare,
dreikernige Molybdänverbindung,
- (b) ein oder mehrere Co-Additive und
- (c) eine Detergenszusammensetzung umfasst, die ein oder mehrere überbasische
Metalldetergentien umfasst,
wobei die Additivzusammensetzung
(a) und (b) in einer Menge enthält,
um eine Schmierölzusammensetzung mit
einer TBN von 30 bis 100, gemessen gemäß ASTM D-2896, und einer Viskosität bei 100°C im Bereich
von 9 bis 30 mm2s–1,
gemessen gemäß ASTM D-445,
zu liefern, wenn die Schmierölzusammensetzung
5 bis 40 Mass.-% der Additivzusammensetzung enthält.
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In
dieser Beschreibung haben die folgenden Begriffe und Ausdrücke die
nachfolgend beschriebenen Bedeutungen:
"Größere Menge" bedeutet mehr als
50 Mass.-% der Zusammensetzung, vorzugsweise mehr als 60 Mass.-%, insbesondere
mehr als 70 Mass.-% und am meisten bevorzugt mehr als 80 Mass.-%;
"geringere Menge" bedeutet weniger
als 50 Mass.-% der Zusammensetzung, vorzugsweise weniger als 40 Mass.-%,
insbesondere weniger als 30 Mass.-% und am meisten bevorzugt weniger
als 20 Mass.-%, sowohl in Bezug auf das angegebene Additiv als auch
in Bezug auf die gesamten Mass.-% aller in dem Schmiermittel vorhandenen
Additive, berechnet als aktiver Bestandteil des Additivs oder der
Additive;
"aktiver
Bestandteil (a.i.)" bezieht
sich auf Additivmaterial, das nicht Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel
ist.
"Umfasst
oder umfassend" oder
verwandte Worte bezeichnen die Anwesenheit der angegebenen Merkmale, Schritte,
Zahlen oder Komponenten, schließen
die Anwesenheit oder Zugabe von einem oder mehreren anderen Merkmalen,
Schritten, Zahlen, Komponenten oder Gruppen hiervon jedoch nicht
aus;
"TBN" bedeutet Gesamtbasenzahl,
gemessen gemäß ASTM D2896;
"in Öl löslich oder
in Öl dispergierbar" bedeutet nicht notwendigerweise
in Öl in
allen Proportionen löslich,
auflösbar,
mischbar oder suspendierbar. Es bedeutet jedoch ausreichende Löslichkeit
oder stabile Dispergierbarkeit, so dass die vorgesehene Wirkung
in der Umgebung ausgeübt
werden kann, in der das Öl
verwendet wird. Die zusätzliche
Einbringung anderer Additive kann außerdem die Einbringung höherer Gehalte
eines speziellen Additivs ermöglichen,
falls gewünscht.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Komponenten der Schmierölzusammensetzung, unverzichtbare
sowie optionale und gebräuchliche,
unter den Bedingungen der Formulierung, der Lagerung oder des Gebrauchs
miteinander reagieren können
und dass die Erfindung auch das Produkt liefert, das infolge beliebiger
derartiger Reaktion erhältlich
ist oder erhalten wird.
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Die
Merkmale der Erfindung werden nun anschließend ausführlicher erörtert.
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Dieselmotoren
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Dieselbrennstofföle können allgemein
in zwei Hauptkategorien unterteilt werden – Destillate und schwere oder
Rückstandbrennstoffe.
Destillate bestehen aus einer oder mehreren Destillatfraktionen.
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Schwere
oder Rückstandbrennstoffe
sind Brennstoffe, die mindestens einen Anteil eines Rückstandöls umfassen,
d.h. Öl,
das übrigbleibt,
nachdem die destillierten Fraktionen aus dem nicht-raffinierten Öl entfernt
worden sind. Die Zusammensetzung des Rückstandbrennstoffs variiert
mit der Zusammensetzung des Ausgangsöls, üblicherweise eines Rohöls, und
variiert auch in Abhängigkeit
von den Destillationsbedingungen. Infolge seiner Beschaffenheit
hat Rückstandbrennstofföl jedoch
ein hohes Molekulargewicht, enthält
signifikante Schwefelmengen und hat einen hohen Siedepunkt. Der
Begriff "Rückstandöl" ist Fachleuten bekannt, er
ist gemäß den Standards
ISO 8217, ISO RME25 und ISO RME35 definiert.
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Die
vorliegende Erfindung ist für
große,
mit Rückstandbrennstofföl betriebene
Dieselmotoren geeignet, wie Dieselmotoren vom Kreuzkopftyp, die
in Schiffen und schweren stationären
Anwendungen verwendet werden, und jenen vom Tauchkolbentyp, den
man bei Schiffsanwendungen findet. Große Dieselmotoren werden hauptsächlich zum
Vortrieb von Schiffen und zur Stromerzeugung verwendet. Erfindungsgemäß geeignete
Dieselmotoren können
auch mit einer Mischung aus Destillat- und Rückstandbrennstoffen betrieben
werden.
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Kreuzkopfmotoren
sind eher Zweitaktmotoren, während
Tauchkolbenmotoren eher Viertaktmotoren sind. Viertakt-Tauchkolbenmotoren
können
eine Drehzahl von 100 bis 2000, vorzugsweise 300 bis 1800, insbesondere
350 bis 1500 UpM haben, und der Zylinder ist durch eine Leistungsabgabe
von 50 bis 10000, vorzugsweise 100 bis 6000, insbesondere 150 bis
5000 kW gekennzeichnet. Zweitakt-Kreuzkopfmotoren können eine
Drehzahl von 40 bis 600, vorzugsweise 60 bis 500, wie 80 bis 300
UpM haben, und der Zylinder ist durch eine Leistungsabgabe von 4000
oder größer, wie
4200 oder größer, vorzugsweise
4500 oder größer, insbesondere
im Bereich von 4500 bis 6000 kW gekennzeichnet, Die Motoren können beispielsweise
ferner 6 bis 12 Zylinder haben, und ihre Gesamtabgabe kann beispielsweise
im Bereich von 18000 bis 70000 kW liegen. Die Bohrung des Zylinders
kann beispielsweise 850 oder größer, wie
900 oder größer, vorzugsweise
im Bereich von 900 bis 1000 cm sein.
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Die
erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
sind besonders in Kreuzkopfmotoren, wie Zweitakt-Kreuzkopfmotoren
zum Vortrieb von Schiffen und zur stationären Stromerzeugung brauchbar.
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Schmierölzusammensetzung
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In
Bezug auf jeden Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt die Gesamtbasenzahl
(TBN) der Schmierölzusammensetzung,
unabhängig
von der Viskosität
bei 100°C,
vorzugsweise 30 bis 95, insbesondere 40 bis 90, noch bevorzugter
65 bis 90.
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In
Bezug auf jeden Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt die Viskosität der Schmierölzusammensetzung
bei 100°C,
unabhängig
von der TBN, vorzugsweise 9 bis 25, insbesondere 12 bis 25, bevorzugter
16 bis 25, wie 18 bis 22 mm2s–1.
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In
Bezug auf jeden Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt der gemäß ASTM D2270
definierte Viskositätsindex
der Schmierölzusammensetzung
vorzugsweise mindestens 90, insbesondere mindestens 95, besonders
mindestens 100, und liegt beispielsweise im Bereich von 90 bis 110.
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Schmierölzusammensetzungen,
die in großen,
mit Rückstandbrennstoff
betriebenen Dieselmotoren verwendet werden, können während des Gebrauchs mit Rückstandbrennstoff
verunreinigt werden, insbesondere in Viertakt-Tauchkolbenmotoren.
Die erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
können
daher auch Rückstandbrennstofföl enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
sind in der Regel Einbereichsöle,
d.h. Zusammensetzungen, die wenig oder keine Viskositätsindexverbesserungseigenschaften
zeigen, beispielsweise ein SAE 30, SAE 40, SAE 50 oder höheres Schmiermittel.
Erfindungsgemäße Schmierölzusammensetzungen umfassen
daher vorzugsweise kein Viskositätsindexmodifizierungsmittel.
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Öl mit Schmierviskosität
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Das Öl mit Schmierviskosität (mitunter
als Schmieröl
bezeichnet) kann irgendein Öl
sein, dass zum Schmieren eines großen Dieselmotors geeignet ist,
wie eines Kreuzkopfmotors oder eines Tauchkolbenmotors. Das Schmieröl kann geeigneterweise
ein tierisches, pflanzliches oder Mineralöl sein. Das Schmieröl ist geeigneterweise
ein von Erdöl
abgeleitetes Schmieröl,
wie ein Öl
auf naphthenischer Basis, paraffinischer Basis oder gemischter Basis.
Das Schmieröl
kann alternativ ein synthetisches Schmieröl sein. Zu geeigneten synthetischen
Schmierölen
gehören
synthetische Esterschmieröle,
wobei die Öle
Diester wie Dioctyladipat, Dioctylsebacat und Tridecyladipat oder
polymere Kohlenwasserstoffschmieröle wie beispielsweise flüssiges Polyisobuten
und Poly-α-olefine
einschließen. Üblicherweise
wird Mineralöl
verwendet.
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Eine
weitere Klasse von Schmierölen
ist hydrierend gecrackte Öle,
wobei das Raffinierungsverfahren die mittleren und schweren Destillatfraktionen
in Gegenwart von Wasserstoff bei hohen Temperaturen und mäßigen Drücken weiter
abbaut. Hydrierend gecrackte Öle
haben in der Regel eine kinematische Viskosität bei 100°C von 2 bis 40, beispielsweise
3 bis 15 mm2s–1,
und einen Viskositätsindex,
der in der Regel im Bereich von 100 bis 110 liegt, beispielsweise
105 bis 108.
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Der
Begriff "Brightstock" bezieht sich, so
wie er hierin verwendet wird, auf Basisöle, die lösungsmittelextrahierte, entasphaltierte
Produkte von Vakuumrückstand
sind, die im Allgemeinen eine kinematische Viskosität bei 100°C von 28
bis 36 mm2s–1 haben
und, bezogen auf das Gewicht der Schmierölzusammensetzung, typischerweise
in einem Anteil von weniger als 30, vorzugsweise weniger als 20,
insbesondere weniger als 15, am meisten bevorzugt weniger als 10
wie beispielsweise weniger als 5 Mass.-% verwendet werden.
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Dreikernige
Molybdänverbindung
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Die
Schmierölzusammensetzungen
umfassen eine in Öl
lösliche
oder in Öl
dispergierbare dreikernige Molybdänverbindung.
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Die
dreikernigen (oder trimeren) Molybdänverbindungen sind insbesondere
jene mit der Formel Mo3SkLnQz und Mischungen
derselben, wobei die L unabhängig
ausgewählte
Liganden sind, die Organogruppen mit einer ausreichenden Anzahl
von Kohlenstoffatomen aufweisen, um die Verbindung in dem Öl löslich zu
machen, n 1 bis 4 ist, k von 4 bis 7 variiert, Q ausgewählt ist
aus der Gruppe von neutralen Elektronendonorverbindungen, wie Wasser,
Aminen, Alkoholen, Phosphinen und Ethern, und z im Bereich von 0
bis 5 liegt und nicht-stöchiometrische
Werte einschließt.
In allen Organogruppen der Liganden sollten insgesamt mindestens
21 Kohlenstoffatome vorhanden sein, wie mindestens 25, mindestens
30 oder mindestens 35 Kohlenstoffatome.
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Die
Liganden können
ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus
und Mischungen
derselben, wobei X, X
1, X
2 und
Y ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Sauerstoff und Schwefel und wobei
R
1, R
2 und R ausgewählt sind
aus Wasserstoff und Organogruppen, die gleich oder verschieden sein
können.
Die Organogruppen sind vorzugsweise Kohlenwasserstoffgruppen wie
Alkyl-(in denen z.B. das an den Rest des Liganden gebundene Kohlenstoff atom
primär
oder sekundär
ist), Aryl-, substituierte Aryl- und Ethergruppen. Am meisten bevorzugt
hat jeder Ligand die gleiche Kohlenwasserstoffgruppe.
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Der
Begriff "Kohlenwasserstoff" bezeichnet, so wie
er hierin verwendet wird, einen Substituenten mit direkt an den
Rest des Liganden gebundenen Kohlenstoffatomen und hat vorwiegend
Kohlenwasserstoffcharakter. Zu solche Substituenten gehören die
Folgenden:
- 1. Kohlenwasserstoffsubstituenten,
das heißt
aliphatische Substituenten (beispielsweise Alkyl oder Alkenyl),
alicyclische (beispielsweise Cycloalkyl oder Cycloalkenyl) Substituenten,
aromatisch, aliphatisch und alicyclisch substituierte aromatische
Kerne sowie cyclische Substituenten, bei denen der Ring durch einen weiteren
Anteil des Liganden geschlossen wird (das bedeutet, dass irgendwelche
zwei angegebenen Substituenten zusammen eine alicyclische Gruppe
bilden können).
- 2. Substituierte Kohlenwasserstoffsubstituenten, das heißt jene,
die von Kohlenwasserstoffgruppen verschiedene Gruppen enthalten,
die den vorwiegenden Kohlenwasserstoffcharakter des Substituenten
nicht ändern.
Fachleute werden geeignete Gruppen kennen (z.B. Halogen, insbesondere
Chlor und Fluor, Amino, Alkoxyl, Mercapto, Alkylmercapto, Nitro,
Nitroso, Sulfoxy, usw.).
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Es
ist wichtig, dass die Organogruppen der Liganden eine ausreichende
Zahl von Kohlenstoffatomen haben, um die Verbindung in dem Öl löslich zu
machen. Die Anzahl der Kohlenstoffatome in jeder Gruppe liegt beispielsweise
allgemein im Bereich von 1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 30 und insbesondere
zwischen 4 und 20. Zu bevorzugten Liganden gehören Dialkyldithiophosphat,
Alkylxanthat, Carboxylate, Dialkyldithiocarbamat ("dtc") und Mischungen
derselben. Am meisten bevorzugt sind die Dialkyl dithiocarbamate.
Fachleute werden erkennen, dass die Bildung der erfindungsgemäßen Verbindungen
eine Auswahl der Liganden mit der passenden Ladung erfordert, um
die Ladung des Kerns (wie im Folgenden erörtert) auszugleichen.
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Verbindungen
mit der Formel Mo
3S
kL
nQ
z haben kationische
Kerne, die von anionischen Liganden umgeben sind, wobei die kationischen
Kerne durch Strukturen wie den Folgenden
dargestellt werden, die Nettoladungen
von +4 haben. Um diese Kerne löslich
zu machen, muss die Gesamtladung von allen Liganden –4 sein.
Vier monoanionische Liganden sind bevorzugt. Ohne sich auf irgendeine Theorie
festlegen zu wollen, wird angenommen, dass zwei oder mehr dreikernige
Kerne mit einem oder mehreren Liganden gebunden oder miteinander
verbunden sein können,
und dass die Liganden mehrzähnig
sein können,
d.h. mehrere Bindungen zu einem oder mehreren Kernen haben können. Es
wird angenommen, dass der Schwefel in dem Kern/den Kernen durch
Sauerstoff und/oder Selen ersetzt werden kann.
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Öllösliche dreikernige
Molybdänverbindungen
können
hergestellt werden, indem in der geeigneten Flüssigkeit/den geeigneten Flüssigkeiten
bzw. dem geeigneten Lösungsmittel/den
geeigneten Lösungsmitteln eine
Molybdänquelle
wie (NH4)2Mo3S13·n(H2O), wobei n zwischen 0 und 2 variiert und
nicht-stöchiometrische Werte
einschließt,
mit einer geeigneten Ligandenquelle, wie einem Tetralkylthiuramdisulfid,
umgesetzt wird. Andere öllösliche dreikernige
Molybdänverbindungen
können
während
einer Umsetzung einer Molybdänquelle wie
(NH4)2Mo3S13·n (H2O), einer Ligandenquelle wie Tetralkylthiuramdisulfid,
Dialkyldithiocarbamat oder Dialkyldithiophosphat, und einem Schwefel
abstrahierenden Mittel, wie Cyanidionen, Sulfitionen oder substituierten
Phosphinen, in dem geeigneten Lösungsmittel/den
geeigneten Lösungsmitteln
gebildet werden. Alternativ kann ein dreikerniges Molybdän-Schwefelhalogenidsalz
wie [M']2[Mo3S7A6], wobei M' ein Gegenion ist und A ein Halogen
ist, wie Cl, Br oder I, mit einer Ligandenquelle wie einem Dialkyldithiocarbamat
oder Dialkyldithiophosphat in der geeigneten Flüssigkeit/den geeigneten Flüssigkeiten
bzw. dem geeigneten Lösungsmittel/den
geeigneten Lösungsmitteln
unter Bildung einer öllöslichen
dreikernigen Molybdänverbindung
umgesetzt werden. Die geeignete Flüssigkeit/das geeignete Lösungsmittel
kann beispielsweise wässrig
oder organisch sein.
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Der
gewählte
Ligand muss eine ausreichende Anzahl von Kohlenstoffatomen aufweisen,
um die Verbindung in der Schmierzusammensetzung löslich zu
machen.
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Dreikernige
Molybdänverbindungen
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können jene
der Formel Mo3S7((alkyl)2dtc)4 sein, in der
das Alkyl etwa 8 bis 18 Kohlenstoffatome aufweist. Das Alkyl ist
vorzugsweise eine "Kokos"-alkylkette, die eine Mischung von Ketten
mit variierenden geraden Anzahlen von Kohlenstoffatomen von typischerweise
ein C8- bis
C18-Alkyl ist, hauptsächlich C10-,
C12- und C14-Alkyle,
die sich von Kokosnussöl
ableiten.
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Andere
Beispiele für
dreikernige Molybdänverbindungen
schließen
eine sulfurierte, dreikernige, Molybdän enthaltende Zusammensetzung
ein, die durch (i) Umsetzen einer sauren Molybdänverbindung und einer basischen
Stickstoffverbindung ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Succinimid, Carbonsäureamid, Koh lenwasserstoffmonoamin,
Phosphoramid, Thiophosphoramid, Mannich-Base, Dispergiermittel-Viskositätsindexverbesser
oder einer Mischung davon in Gegenwart von polarem Promotor, um
einen dreikernigen Molybdänkomplex
zu bilden, und (ii) Umsetzen des dreikernigen Molybdänkomplexes
mit einer schwefelhaltigen Verbindung hergestellt wird, um dadurch
eine Schwefel und Molybdän
enthaltende Zusammensetzung zu bilden.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die dreikernige Molybdänverbindung
vorzugsweise vollständig
sulfurisiert, d.h. der Kern enthält
nur Schwefel, beispielsweise Mo3S4 und Mo3S7.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die dreikernige Molybdänverbindung
vorzugsweise eine Dithiocarbamatverbindung, wie ein dreikerniges
Molybdändithiocarbamat;
besonders wirksame Verbindungen sind Molybdändialkyldithiocarbamatverbindungen,
die durch die Formel Mo3S7((alkyl)2dtc)4 dargestellt
sind.
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Gemäß jedem
Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält die Schmierölzusammensetzung,
bezogen auf die Masse der Ölzusammensetzung,
vorzugsweise 1 bis 10 000, insbesondere 5 bis 5000, bevorzugter
10 bis 1000, besonders 50 bis 750 Mass.-ppm Molybdän.
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In Öl lösliche oder
in Öl dispergierbare
Molybdänverbindungen,
wie dreikernige Molybdändithiocarbamate,
haben sich als besonders wirksam zur Verhinderung des Korrosionsverschleißes in der
Zylinderbüchse herausgestellt.
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Die
Molybdänmenge
wird gemäß ASTM D5185
gemessen.
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Dispergiermittel
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In
Bezug auf jeden Aspekt der Erfindung können die Schmierölzusammensetzungen
auch Dispergiermittel umfassen. Dispergier mittel halten ölunlösliche Substanzen,
die aus der Oxidation während
des Gebrauchs resultieren, in dem Fluid in Suspension, wodurch Ausflockung
von Schlamm und Ausfällung
oder Absetzung auf Metallteilen verhindert wird.
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Sogenannte
aschefreie Dispergiermittel sind organische Materialien, die im
Unterschied zu metallhaltigen (und somit aschebildenden) Detergentien
bei Verbrennung im Wesentlichen keine Asche bilden. Borierte metallfreie
Dispergiermittel werden hierin als aschefreie Dispergiermittel angesehen.
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Die
Dispergiermittel umfassen in der Regel polare Amin-, Alkohol-, Amid-
oder Estereinheiten, die oft über
eine Brückengruppe
an das Polymergrundgerüst
gebunden sind. Die Dispergiermittel können beispielsweise ausgewählt sein
aus öllöslichen
Salzen, Estern, Aminoestern, Amiden, Imiden und Oxazolinen von mit langkettigem
Kohlenwasserstoff substituierten Mono- und Dicarbonsäuren oder
ihren Anhydriden; Thiocarboxylatderivaten von langkettigen Kohlenwasserstoffen,
langkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit direkt daran
gebundenem Polyamin und Mannich-Kondensationsprodukten, die durch
Kondensieren von langkettig substituiertem Phenol mit Formaldehyd
und Polyalkylenpolyamin gebildet sind, und Koch-Reaktionsprodukten.
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Das
Polymergrundgerüst
ist typischerweise ein Olefinpolymer, insbesondere Polymere, die
eine größere molare
Menge (d.h. mehr als 50 Mol.%) C2- bis C18-Olefin (z.B. Ethylen, Propylen, Butylen,
Isobutylen, Penten, Octen-1, Styrol) und typischerweise C2- bis C5-Olefin
umfassen. Das öllösliche polymere
Kohlenwasserstoffgrundgerüst
kann ein Homopolymer (z.B. Polypropylen oder Polyisobutylen) oder
ein Copolymer von zwei oder mehr derartigen Olefinen sein (z.B.
Copolymere von Ethylen und α-Olefin
wie Propylen und Butylen oder Copolymere von zwei verschiedenen α-Olefinen).
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Eine
bevorzugte Klasse von Olefinpolymeren ist die der Polybutene und
speziell der Polyisobutene (PIB) oder der Poly-n-butene, wie sie durch Polymerisation
eines C4-Raffineriestroms hergestellt werden
können.
Eine weitere Klasse von Olefinpolymeren ist die der Ethylen/α-Olefin(EAO)-Copolymere
oder der α-Olefinhomo- und -copolymere,
wie sie unter Verwendung der Metallocenchemie hergestellt werden
können
und in jedem Fall einen hohen Grad (z.B. > 30%) an endständiger Vinylidenungesättigtheit
aufweisen.
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Das
Polymergrundgerüst
hat üblicherweise
ein durchschnittliches Molekulargewicht (Zahlenmittel, M n) im Bereich
von 100 bis 20 000 oder 10 000. Das M n des Grundgerüsts liegt vorzugsweise im Bereich
von 250 oder 500 bis 10 000, insbesondere 700 bis 5000. Sowohl relativ
niedermolekulargewichtige (M n 500 bis 1500) als auch relativ hochmolekulargewichtige
(M n 1500
bis 5000 oder größer) Polymere
sind zur Herstellung von Dispergiermitteln brauchbar. Besonders
brauchbare Olefinpolymere zur Verwendung in Dispergiermitteln haben
ein M n im
Bereich von 900 bis 3000. Die zur Herstellung von Dispergiermitteln
verwendeten Olefinpolymeren haben vorzugsweise ungefähr eine
endständige
Doppelbindung pro Polymerkette.
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Geeignete
Dispergiermittel schließen
beispielsweise Derivate von mit langkettigem Kohlenwasserstoff substituierten
Carbonsäuren
ein, bei denen die Kohlenwasserstoffgruppen 50 bis 400 Kohlenstoffatome
enthalten; Beispiele für
solche Derivate sind Derivate von mit hochmolekulargewichtigem Kohlenwasserstoff
substituierter Bernsteinsäure.
Solche kohlenwasserstoffsubstituierten Carbonsäuren können beispielsweise mit einer
stickstoffhaltigen Verbindung umgesetzt werden, vorteilhaft einem
Polyalkylenpolyamin, oder mit einem Ester. Besonders bevorzugte
Dispergiermittel sind die Reaktionsprodukte von Polyalkylenaminen
mit Alkenylbernsteinsäureanhydriden.
Beispiele für Schriften,
die Dispergiermittel des letztgenannten Typs offenbaren, sind die
US-A-3 202 678, US-A-3 154 560, US-A-3 172 892, US-A-3 024 195, US-A-3 024
237, US-A-3 219 666, US-A-3
216 936 und die BE-A-662 875.
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Das
Dispergiermittel kann ferner mit einer Vielfalt von konventionellen
Nachbehandlungen nachbehandelt werden, wie Borierung, wie allgemein
in den US-A-3 087 936 und US-A-3 254 025 beschrieben ist. Dies wird
leicht bewirkt, indem ein Acyl-Stickstoff
enthaltendes Dispergiermittel mit einer Borverbindung ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Boroxid, Borhalogeniden, Borsäuren und
Estern von Borsäuren
oder hochboriertem Dispergiermittel mit niedrigem M w in einer Menge
behandelt wird, um ein Molverhältnis
von Bor zu Stickstoff von 0,01 bis 5,0 zu liefern. Die Dispergiermittel
enthalten, bezogen auf die Gesamtmasse (bezogen auf den aktiven
Bestandteil) der borierten Acyl-Stickstoffverbindung, brauchbarerweise
0,05 bis 2,0, z.B. 0,05 bis 1,5 oder 0,9 Mass.-% Bor.
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Zur
Verwendung in der Erfindung ist ein Polyisobutenylsuccinimiddispergiermittel
bevorzugt, bei dem das M n der Polyisobutenylgruppen 750 bis 3000,
wie 900 bis 1200 oder 2000 bis 2300 beträgt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Dispergiermittelmenge, bezogen auf aus dem Dispergiermittel
stammenden Stickstoff, in der Schmierölzusammensetzung, bezogen auf
die Masse der Schmierölzusammensetzung,
vorzugsweise bis zu 1,0, insbesondere 0,001 bis 0,08, wie 0,005
bis 0,55 oder 0,50 Mass.-%.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Dispergiermittelmenge, bezogen auf aus dem Dispergiermittel
stammendes Bor, in der Schmierölzusammensetzung,
bezogen auf die Masse der Schmierölzusammensetzung, vorzugsweise
nicht mehr als 0,5, wie nicht mehr als 0,25, beispielsweise 0,005
bis 0,1 Mass.-%.
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Das
Dispergiermittel ist vorzugsweise ein boriertes Dispergiermittel,
wie ein boriertes Succinimid.
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Die
Bormenge wurde gemäß ASTM D5185
gemessen, die Stickstoffmenge wurde gemäß ASTM D5291 gemessen, das M n kann
nach mehreren bekannten Techniken bestimmt werden, ein zweckmäßiges Verfahren
für eine
solche Bestimmung ist durch Gelpermeationschromatographie (GPC),
die zusätzlich
Informationen über
die Molekulargewichtsverteilung liefert.
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Detergens
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In
Bezug auf jeden Aspekt der Erfindung umfasst die Schmierölzusammensetzung
eine Detergenszusammensetzung, die ein oder mehrere überbasische
Detergentien umfasst.
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Ein
Detergens ist ein Additiv, das die Bildung von Kolbenablagerungen
vermindert, beispielsweise Hochtemperaturfirnis- und Lackablagerungen
in Motoren; es hat säureneutralisierende
Eigenschaften und kann feinteilige Feststoffe in Suspension halten.
Es basiert auf Metall"seifen", das bedeutet Metallsalze
von sauren organischen Verbindungen, die mitunter als Tenside bezeichnet
werden.
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Große Mengen
einer Metallbase können
eingeschlossen werden, indem ein Überschuss einer Metallverbindung,
wie eines Oxids oder Hydroxids, mit einem sauren Gas wie Kohlendioxid
umgesetzt wird, um ein überbasisches
Detergens zu ergeben, das neutralisiertes Detergens als äußere Schicht
einer Metallbasen-(z.B. Carbonat)-Micelle umfasst.
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Die
Metalle können
aus Metallen der Gruppe 1 und Gruppe 2 ausgewählt werden, z.B. Natrium, Kalium,
Lithium, Calcium und Magnesium. Calcium und Magnesium sind bevorzugt,
besonders bevorzugt ist das Metall Calcium.
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Zu
Tensiden, die verwendet werden können,
gehören
organische Carboxylate, beispielsweise aliphatische Carboxylate
und aromatische Carboxylate, wie Salicylate, die nicht-sulfuriert
oder sulfuriert sein können; Sulfonate;
nicht-sulfurierte oder sulfurierte Phenolate; Thiophosphonate und
Naphthenate.
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Zu
Beispielen für
geeignete Detergentien gehören überbasische
Metallphenolate, Metallsulfonate, Metallsalicylate und Metallcarboxylate,
wobei das Metall ausgewählt
ist aus Natrium, Calcium und Magnesium, vorzugsweise ist das Metall
Calcium.
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Gemäß jedem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist auch ein Detergens in Form
eines Hybridkomplexdetergens geeignet, bei dem das Grundmaterial
durch mehr als einen Tensidtyp stabilisiert ist (siehe die WO-A-97/46643,
WO-A-97/46644, WO-A-97/46646 und WO-A-97/46647). Fachleute werden
erkennen, dass ein einziger Typ von organischer Säure eine
Mischung von Säuren
desselben Typs enthalten kann. Eine Sulfonsäure kann beispielsweise eine
Mischung von Sulfonsäuren
mit unterschiedlichen Molekulargewichten enthalten. Eine solche
organische Säurezusammensetzung
wird als ein Typ angesehen. Komplexe Detergentien unterscheiden
sich daher von Mischungen von zwei oder mehr separaten überbasischen
Detergentien, ein Beispiele für
eine solche Mischung ist eine aus überbasischem Salicylatdetergens
mit überbasischem
Phenolatdetergens.
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In
der Technik sind Beispiele für überbasische
komplexe Detergentien beschrieben. Die veröffentlichten internationalen
Patentanmeldungen Nr. 9746643/4/5/6 und 7 beschreiben beispielsweise
Hybridkomplexe, die durch Neutralisieren einer Mischung von mehr
als einer sauren organischen Verbindung mit einer basischen Metallverbindung
und anschließendes Überbasifizieren
der Mischung hergestellt worden sind. Individuelle basische Micellen
des Detergens werden somit durch mehrere Tensidtypen stabilisiert.
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Die
EP-A-0 750 659 beschreibt einen Calciumsalicylat-Phenolat-Komplex, der durch
Carboxylieren von Calciumphenolat und anschließendes Sulfurieren und Überbasifizieren
der Mischung von Calciumsalicylat und Calciumphenolat hergestellt
worden ist. Solche Komplexe können
als "Phenalate" bezeichnet werden.
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Tenside
für das
Tensidsystem des überbasischen
Metalldetergens können
mindestens eine Kohlenwasserstoffgruppe, beispielsweise als Substituent
an einem aromatischen Ring, enthalten. Kohlenwasserstoffgruppen
in Tensiden zur erfindungsgemäßen Verwendung
sind vorteilhaft aliphatische Gruppen, vorzugsweise Alkyl- oder
Alkylengruppen, insbesondere Alkylgruppen, die linear oder verzweigt
sein können.
Die Gesamtanzahl der Kohlenstoffatome der Tenside sollte mindestens
ausreichen, um die gewünschte Öllöslichkeit
zu verleihen.
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Die
Proportion von einem Detergenstyp (z.B. Calciumsulfonat) zu einem
anderen Detergenstyp (z.B. Natriumphenolat) in der Detergenszusammensetzung
ist nicht kritisch. In ähnlicher
Weise ist die Proportion von einem Tensid zu einem anderen in einem
komplexen Detergens nicht kritisch.
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Die
Detergenszusammensetzung kann einen größeren Anteil Phenolatdetergens
umfassen, oder umfasst ein komplexes Hybriddetergens mit einem größeren Anteil
Phenolattensid, wobei das Phenolatdetergens oder das komplexe Hybriddetergens
vorzugsweise ein Calciumsalz ist.
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Die
erfindungsgemäßen überbasischen
Detergentien können
eine TBN von mindestens 200, vorzugsweise mindestens 250, insbesondere
mindestens 300, wie bis zu 600 haben.
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Die
erfindungsgemäßen Schmierölzusammensetzungen
weisen eine ausreichende Menge an Additiven auf, beispielsweise
neutralen oder überbasischen
Detergentien, um die erforderliche TBN zu liefern. Die Detergenszusammensetzung
kann beispielsweise kann, bezogen auf die Masse der Schmierölzusammensetzung,
beispielsweise mit bis zu 30, vorzugsweise 2 bis 15 oder bis 20
Mass.-% der Detergenszusammensetzung verwendet werden.
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Coadditive
-
Die
Schmiermittel können
Antiverschleißmittel
als Coadditiv einschließen
und auch andere Coadditive enthalten, beispielsweise Antioxidantien,
Antischaummittel und/oder Rostschutzmittel. Weitere Details der speziellen
Coadditive sind wie folgt.
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Oxidationsschutzmittel
oder Antioxidantien verringern die Neigung von Mineralölen, bei
Gebrauch zu altern, wobei Anzeichen für diese Alterung beispielsweise
die Erzeugung lackartiger Ablagerungen auf Metalloberflächen und
von Schlamm sowie ein Viskositätsanstieg
sind. Geeignete Oxidationsschutzmittel schließen sulfurierte Alkylphenole
und Alkali- oder Erdalkalimetallsalze derselben, Diphenylamine,
Phenylnaphthylamine und phosphosulfurierte oder sulfurierte Kohlenwasserstoffe
ein.
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Andere
Oxidationsschutzmittel oder Antioxidantien, die in dem Schmierstoff
verwendet werden können,
umfassen öllösliche Kupferverbindungen.
Das Kupfer kann als irgendeine geeignete öllösliche Kupferverbindung eingemischt
werden. Mit öllöslich ist
gemeint, dass die Verbindung unter normalen Mischbedingungen in
dem Basismaterial oder einem Additivpaket löslich ist. Das Kupfer kann
beispielsweise in Form von Kupferdikohlenwasserstoffthio- oder -dithiophosphat
vorliegen. Das Kupfer kann alternativ als Kupfersalz einer synthetischen
oder natürlichen
Carbonsäure
zugesetzt werden, beispielsweise einer C8-
bis C18-Fettsäure, einer ungesättigten
Säure oder
einer verzweigten Carbonsäure.
Ebenfalls brauchbar sind öllösliche Kupferdithio carbamate,
-ulfonate, -phenolate und -acetylacetonate. Beispiele für besonders
brauchbare Kupferverbindungen sind basische, neutrale oder saure
Cu(I)- und/oder Cu(II)-Kupfersalze, die von Alkenylbernsteinsäuren oder -anhydriden
abgeleitet sind.
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Weitere
Detergentien und Metallrostschutzmittel schließen die Metallsalze von Sulfonsäuren, Alkylphenolen,
sulfurierten Alkylphenolen, Alkylsalicylsäuren, Thiophosphonsäure, Naphthensäuren und
anderen öllöslichen
Mono- und Dicarbonsäuren
ein, die überbasisch
sein können
und eine TBN unter 300 haben. In der EP-A-208 560 sind repräsentative
Beispiele für
Detergentien/Rostschutzmittel und Verfahren zu ihrer Herstellung
angegeben. Im Fall von Metallsalzen von Salicylsäuren kann die TBN der Metallsalze
unter 200 liegen.
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Antiverschleißmittel
verringern, wie ihr Name sagt, den Verschleiß an Metallteilen. Zinkdikohlenwasserstoffdithiophosphate
(ZDDP) werden weitverbreitet als Antiverschleißmittel verwendet. Besonders
bevorzugte ZDDP sind jene mit der Formel Zn[SP(S)(OR1)(OR2)]2, in der R1 und R2 für Kohlenwasserstoffgruppen stehen,
wie Alkylgruppen, die 1 bis 18, vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatome
enthalten. Ebenfalls geeignet sind aschefreie oder nicht-metallhaltige
Additive, wie Schwefel und/oder Phosphor enthaltende Verbindungen, beispielsweise
sulfuriertes Phenol und Amindithiophosphat.
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Die
erfindungsgemäßen Ölzusammensetzungen
können,
bezogen auf die Masse der Ölzusammensetzung,
0 bis 0,2, vorzugsweise 0,05 bis 0,15, insbesondere 0,01 bis 0,1
Mass.-% Phosphor enthalten. In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Ölzusammensetzung
weniger als 150, vorzugsweise weniger als 100, insbesondere weniger
als 50, beispielsweise 0 ppm Phosphor.
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Stockpunktsenkungsmittel,
die auch als Schmierölfließverbesserer
bekannt sind, verringern die Minimaltemperatur, bei der das Fluid
fließt
oder gegossen werden kann. Solche Additive sind wohl bekannt. Schaumbekämpfung kann
durch ein Antischaummittel vom Polysiloxantyp geliefert werden,
beispielsweise Silikonöl
oder Polydimethylsiloxan.
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Typische
Anteile für
Additive für
eine Ölzusammensetzung
für einen
Viertakt-Tauchkolbenmotor sind wie folgt:
- *
Mass.-% aktiver Bestandteil, bezogen auf die fertige Ölzusammensetzung.
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Typische
Anteile für
Additive für
eine Ölzusammensetzung
für einen
Zweitakt-Kreuzkopfmotor sind wie folgt:
- *
Mass.-% aktiver Bestandteil, bezogen auf die fertige Ölzusammensetzung.
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Wenn
mehrere Additive verwendet werden, ist es möglicherweise erwünscht, wenn
auch nicht wesentlich, eine oder mehrere Additivzusammensetzungen
(auch als Pakete bekannt) oder Konzentrate herzustellen, die die
Additive umfassen, wodurch mehrere Additive gleichzeitig zu dem Öl mit Schmierviskosität gegeben werden
können,
um das Schmiermittel oder die Schmierölzusammensetzung zu bilden.
Auflösung
des Additivpakets/der Additivpakete in dem Öl mit Schmierviskosität kann durch
Lösungsmittel
und durch Mischen unter gelindem Erwärmen erleichtert werden, dies
ist jedoch nicht wesentlich. Das Additivpaket/die Additivpakete wird
bzw. werden in der Regel so formuliert, dass es bzw. sie das Additiv
bzw. die Additive in richtigen Mengen enthält bzw. enthalten, um die gewünschte Konzentration
zu liefern und/oder die vorgesehene Funktion in der fertigen Formulierung
auszuüben,
wenn das Additivpaket/die Additivpakete mit einer festgelegten Menge
Basisschmierstoff kombiniert wird bzw. werden.
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Die
erfindungsgemäße Molybdänverbindung
kann mit geringen Mengen Basisöl
oder anderen verträglichen
Lösungsmitteln
zusammen mit anderen erwünschten
Additiven gemischt werden, um Additivpakete zu bilden, die aktive
Bestandteile in einer Menge, bezogen auf das Additivpaket, von beispielsweise
2,5 bis 90 und vorzugsweise 5 bis 75 und am meisten bevorzugt 8
bis 60 Mass.-% enthalten, wobei der Rest Basisöl und andere verträgliche Lösungsmittel
ist.
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Die
Schmierölzusammensetzung
kann, bezogen auf den aktiven Bestandteil, typischerweise 5 bis
40, vorzugsweise 10 bis 38, insbesondere 16 bis 34 Mass.-% des Additivpakets/der
Additivpakete enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
jedoch in keinerlei Weise darauf eingeschränkt.
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Beispiele
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Schmierölzusammensetzungen
wurden nach im Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt. Tabelle
1 zeigt die Zusammensetzungsdetails von Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen
1 und 2. Beispiel 1 und die Vergleichsbeispiele 1 & 2 wurden so gemischt,
dass die resultierende Schmierölzusammensetzung eine
TBN von 70 und eine Viskosität
bei 100°C
von etwa 20 mm2s–1 hatte.
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Beispiel
1, ein erfindungsgemäßes Beispiel,
war eine Schmierölzusammensetzung,
die 550 ppm Molybdän
enthielt; die Vergleichsbeispiele 1 und 2 enthielten die gleichen
Detergentien und das gleiche Dispergiermittel wie Beispiel 1, Vergleichsbeispiel
1 enthielt jedoch ein Zinkdithiophosphatadditiv anstelle der Molybdänverbindung,
und Vergleichsbeispiel 2 enthielt nicht die Molybdänverbindung
oder die Zinkverbindungen. Vergleichsbeispiel 3 ist eine handelsübliche Schmierölzusammensetzung
mit einer TBN von 70 und einer Viskosität bei 100°C von etwa 20 mm2s–1.
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Die
Zylinderbüchsenverschleißleistung
der Schmierölzusammensetzungen
von Beispiel 1 und der Vergleichsbeispielen 1 bis 3 wurde in einem
Zweitakt-Kreuzkopf-"Bolnes"-Motor mit langsamer
Drehzahl getestet. Derartige Motoren werden von Fachleuten häufig zur
Bewertung der Schmierölleistung
verwendet, wie in einer Präsentation
von Nippon Mitsubishi Oil Company am 10. Mai 2001 auf der CIMAC-Konferenz
mit dem Titel "The
influence of the neutralisation ability of marine lubricants on
engine lubrication" von
Takeshmia et al. offenbart wurde.
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Die
Zylinderbüchsenverschleißdaten für Beispiel
1 und die Vergleichsbeispiele 1 bis 3 werden in Tabelle 2 geliefert.
Die Daten zeigen, dass Beispiel 1 besseren Verschleißschutz
als irgendeines der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 lieferte, insbe sondere
besseren als Vergleichsbeispiel 1, das ZDDP enthielt. Diese Verbesserung
zeigt sich besonders deutlich an den Positionen 2 bis 5 des Zylinders.
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Schlüssel
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- 1 boriertes Polyisobutenylsuccinimid;
- 2 dreikernige Molybdänverbindung;
- 3 Zinkdialkyldithiophosphat.
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Ein
Strich zeigt, dass die Komponente fehlt. Tabelle
2
- • Mittelwert
von 2 Messungen