-
Hintergrund der Erfindung
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Diese
Erfindung betrifft die Verwendung hitzebeständiger Gußstähle als Strukturmaterialien
für die Herstellung
von Druckgefäßen, wie
zum Beispiel Gehäusen
von Dampfturbinen für
die thermische Erzeugung von elektrischer Energie.
-
2. Beschreibung des Standes
der Technik
-
Herkömmlicherweise
verwendete hochtemperaturbeständige
Gehäusematerialien,
die in Dampfturbinenanlagen zur thermischen Erzeugung von elektrischer
Energie eingesetzt werden, schließen 2,25%CrMo-Gußstahl,
CrMo-Gußstahl,
CrMoV-Gußstahl und
12Cr-Gußstahl
ein. Von diesen Gußstählen ist
der Einsatz von Gußstählen, die
niedrig-legierte Stähle,
wie zum Beispiel 2,25%CrMo-Gußstahl,
CrMo-Gußstahl
und CrMoV-Gußstahl,
umfassen, aufgrund ihrer begrenzten Hochtemperaturfestigkeit auf
Anlagen mit einer Dampftemperatur von bis zu 566°C beschränkt. Andererseits weist 12Cr-Gußstahl (z.B.
die in der japanischen Patentanmeldung Nr. 59-216322 und dergleichen
offenbarten Stähle)
eine hervorragendere Hochtemperaturfestigkeit als Gußstähle, die
niedrig-legierte Stähle
umfassen, auf und kann daher in Anlagen mit einer Dampftemperatur
von bis zu etwa 600°C
eingesetzt werden. Wenn die Dampftemperatur jedoch 600°C übersteigt, weist
12Cr-Gußstahl eine
unzureichende Hochtemperaturfestigkeit auf und kann kaum für Druckbehälter, wie zum
Beispiel Dampfturbinengehäuse,
eingesetzt werden.
-
EP-A-0 691 416 und
JP-A-7286246 beschreiben
Schweißstähle, die
z.B. durch Schmieden und/oder Walzen erhalten wurden, für Teile
von Rohren in Dampferzeugern und dergleichen.
EP-A-0 887 431 beschreibt auch
einen geschmiedeten hitzebeständigen
Stahl für
Turbinenrotore und dergleichen. Alle in diesen Druckschriften beschriebenen
Stähle
weisen jedoch Zusammensetzungen auf, die in Stählen, die nach dem Gießen nicht
bearbeitet werden, eine δ-Phase
erzeugen können.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, hitzebeständige Gußstähle zur
Verfügung
zu stellen, die hoch-Cr-haltige Stahlmaterialien mit hervorragender
Hochtemperaturfestigkeit sind und daher für den Einsatz als hochtemperaturbeständige Materialien
für Dampfturbinengehäuse geeignet
sind, die auch bei einer Dampftemperatur von 600°C oder höher eingesetzt werden können.
-
Zu
diesem Zweck führten
die gegenwärtigen
Erfinder umfangreiche Untersuchungen durch und haben nun die folgenden
hervorragenden hitzebeständigen
Gußstähle gefunden.
-
Ein
hitzebeständiger
Gußstahl
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
auf Gewichtsprozentbasis, 0,07 bis 0,15% Kohlenstoff, 0,05 bis 0,30%
Silizium, 0,1 bis 1% Mangan, 8 bis 10% Chrom, 0,01 bis 0,2% Nickel,
0,1 bis 0,3% Vanadium, insgesamt 0,01 bis 0,2% Niob und Tantal,
0,1 bis 0,7% Molybdän,
1 bis 2,5% Wolfram, 0,1 bis 5% Kobalt, 0,001 bis 0,03% Stickstoff
und 0,002 bis 0,01% Bor, wobei der Rest Eisen und unvermeidbare
Verunreinigungen ist.
-
Der
hitzebeständige
Gußstahl
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann gegebenenfalls, auf Gewichtsprozentbasis, 0,001 bis
0,2% Neodym enthalten.
-
Der
hitzebeständige
Gußstahl
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein hitzebeständiger
Gußstahl
mit einem durch die folgende Gleichung definierten Index A (%),
auf Gewichtsprozentbasis, von 8% oder weniger.
Index A (%)
= (Cr-Gehalt) (%) + 6(Si-Gehalt) (%) + 4(Mo-Gehalt) (%) + 3(W-Gehalt)
(%) + 11(V-Gehalt) (%) + 5(Nb-Gehalt) (%) – 40(C-Gehalt) (%) – 2(Mn-Gehalt)
(%) – 4(Ni-Gehalt)
(%) – 2(Co-Gehalt)
(%) – 30(N-Gehalt) (%).
-
Der
hitzebeständige
Gußstahl
der vorliegenden Erfindung weist eine hervorragende Hochtemperaturfestigkeit
auf und ist daher in unter überkritischem
Druck arbeitenden Kraftwerken mit einer Dampftemperatur, die höher als
600°C ist,
als hochtemperaturbeständiges
Material für
Dampfturbinengehäuse
einsetzbar. Somit ist der hitzebeständige Gußstahl der vorliegenden Erfindung
zur Erhöhung
der Betriebstemperatur laufender, unter überkritischem Druck arbeitender
Kraftwerke (mit einer Dampftemperatur von etwa 600°C) einsetzbar, um
fossile Brennstoffe einzusparen und darüber hinaus die erzeugte Kohlendioxid-Menge
zu verringern und dadurch zu einer Verbesserung der globalen Umweltbedingungen
beizutragen.
-
Der
erfindungsgemäße hitzebeständige Gußstahl enthält B, wodurch
seine Hochtemperaturfestigkeit verbessert wird. Demzufolge ermöglicht es
der hitzebeständige
Gußstahl,
unter überkritischem
Druck arbeitende Kraftwerke mit höherer Zuverlässigkeit
zu betreiben.
-
Die
Wirkungen des Indexes A (%) im hitzebeständigen Gußstahl der vorliegenden Erfindung
bestehen darin, daß er
ein Material liefert, in dem die Bildung von δ-Ferrit (eine Struktur, die
eine Verringerung der Hochtemperaturfestigkeit und außerdem eine
Verringerung der Duktilität
und Zähigkeit
bewirkt) verhindert wird, indem der Gehalt an Legierungselementen
beschränkt
wird. Der hitzebeständige
Gußstahl
der vorliegenden Erfindung ermöglicht
es somit, unter überkritischem
Druck arbeitende Kraftwerke bei höheren Temperaturen zu betreiben,
und erlaubt daher eine Einsparung von fossilen Brennstoffen und
eine Verringerung der erzeugten Kohlendioxid-Menge.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Die
gegenwärtigen
Erfinder führten
ausgedehnte Untersuchungen durch, um die Hochtemperaturfestigkeit
zu verbessern, indem ein hoch-Cr-haltiger Stahl als Grundmaterial
eingesetzt und der Gehalt an Legierungselementen genau kontrolliert
wurde, und haben nun neue hitzebeständige Gußstähle, insbesondere für die im
Anspruch definierte Verwendung, mit hervorragenden Festigkeitseigenschaften
bei hohen Temperaturen entdeckt, die in herkömmlichen Materialien nicht
beobachtet wurden.
-
Die
Gründe
für die
Gehaltsbeschränkungen
im hitzebeständigen
Gußstahl
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend beschrieben. In der
folgenden Beschreibung sind alle Prozentangaben, die verwendet werden,
um einen Gehalt zu kennzeichnen, Gewichtsprozente, soweit nichts
anderes angegeben ist.
-
C
(Kohlenstoff): C, zusammen mit N, bildet Carbonitride und trägt dadurch
zur Verbesserung der Zeitstandfestigkeit bei. Darüber hinaus
dient C als Austenit-bildendes Element, wodurch die Bildung von δ-Ferrit gehemmt
wird. Wenn sein Gehalt weniger als 0,07 Gewichts beträgt, wird
keine ausreichende Wirkung erzeugt, wenn jedoch sein Gehalt größer als
0,15 Gewichts ist, aggregieren die Carbonitride während des
Einsatzes, so daß grobe
Körner
gebildet werden, die zu einer Verringerung der langfristigen Hochtemperaturfestigkeit
führen.
Außerdem
führt ein
hoher C-Gehalt zu einer schlechten Schweißbarkeit und kann daher Schwierigkeiten,
wie zum Beispiel Schweißrisse,
während
der Herstellung von Druckbehältern
und dergleichen, verursachen. Aus diesen Gründen darf C nicht in einer
größeren Menge,
als derjenigen, die zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
durch Bildung von Carbonitriden und zur Hemmung der Bildung von δ-Ferrit erforderlich
ist, zugefügt
werden. Dementsprechend sollte der C-Gehalt im Bereich von 0,07
bis 0,15 liegen. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,08 bis 0,14.
-
Si
(Silizium): Si wirkt als Desoxidationsmittel. Darüber hinaus
ist Si ein Element, das erforderlich ist, um eine gute Schmelzfließfähigkeit
sicherzustellen, denn im Fall von Gußstahlmaterialien muß die Schmelze in
alle Ecken der Form fließen.
Da Si jedoch die Wirkung aufweist, eine Verringerung der Zähigkeit
und der Hochtemperaturfestigkeit zu bewirken und, darüber hinaus,
die Bildung von δ-Ferrit
zu fördern;
ist es notwendig, seinen Gehalt zu minimieren. Wenn sein Gehalt
weniger als 0,05 beträgt,
kann eine ausreichende Schmelzfließfähigkeit nicht sichergestellt
werden, wenn jedoch sein Gehalt größer als 0,3% ist, stellen sich
die oben beschriebenen Schwierigkeiten ein. Dementsprechend sollte
der Si-Gehalt im Bereich von 0,05 bis 0,3% liegen. Der bevorzugte
Bereich beträgt
0,1 bis 0,25%.
-
Mn
(Mangan): Mn ist ein Element, das als Desoxidationsmittel einsetzbar
ist. Darüber
hinaus hat Mn die Wirkung, die Bildung von δ-Ferrit zu hemmen. Andererseits
bewirkt die Zugabe einer großen
Menge dieses Elementes eine Verringerung der Zeitstandfestigkeit.
Demzufolge ist die Zugabe von mehr als 1% Mn unerwünscht. Unter
Berücksichtigung
des Schmiedens während
der Stahlherstellung ist jedoch ein Mn-Gehalt von nicht weniger
als 0,1% unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft, da er die Begrenzung
des Ausschusses erleichtert. Dementsprechend sollte der Mn-Gehalt
im Bereich von 0,1 bis 1% liegen.
-
Cr
(Chrom): Cr bildet ein Carbid und trägt daher zur Verbesserung der
Zeitstandfestigkeit bei. Cr löst sich
darüber
hinaus in der Matrix, wodurch die Oxidationsbeständigkeit verbessert wird, und
trägt außerdem zur
Verbesserung der dauerhaften Hochtemperaturfestigkeit bei, indem
die Matrix selbst gestärkt
wird. Wenn sein Gehalt weniger als 8% beträgt, wird keine ausreichende
Wirkung erzeugt, wenn jedoch sein Gehalt größer als 10% ist, besteht die
Tendenz zur Bildung von δ-Ferrit,
das eine Verringerung der Festigkeit und Zähigkeit verursacht. Dementsprechend
sollte der Cr-Gehalt im Bereich von 8 bis 10% liegen. Der bevorzugte
Bereich beträgt
8,5 bis 9,5%.
-
Ni
(Nickel): Ni ist ein Element, das eine Verbesserung der Zähigkeit
bewirkt. Darüber
hinaus weist Ni auch die Wirkung auf, daß es das Cr-Äquivalent
verringert und dadurch die Bildung von δ-Ferrit hemmt. Da jedoch die
Zugabe dieses Elementes eine Verringerung der Zeitstandfestigkeit
bewirken kann, ist es erwünscht,
Ni in einer erforderlichen Minimalmenge zuzufügen. In der vorliegenden Erfindung
wird Co als Element, das die Wirkungen des Ni ausübt, zugefügt, so daß die Rolle
des Ni durch Co eingenommen werden kann. Da Co jedoch ein teures
Element ist, ist es unter ökonomischen
Gesichtspunkten notwendig, den Co-Gehalt so weit wie möglich zu
verringern. Dementsprechend wird die Bildung von δ-Ferrit durch
Zugabe von nicht mehr als 0,2% Ni gehemmt, das kann jedoch von anderen
Legierungselementen abhängig
sein. Seine untere Grenze wird, unter Berücksichtigung der Ni-Menge,
die gewöhnlich
als unvermeidbare Verunreinigung eingebracht wird, mit 0,01 festgesetzt.
Dementsprechend sollte der Ni-Gehalt im Bereich von 0,01 bis 0,2%
liegen: Der bevorzugte Bereich beträgt 0,01 bis 0,1%.
-
V
(Vanadium): V bildet ein Carbonitrid und verbessert daher die Zeitstandfestigkeit.
Wenn sein Gehalt weniger als 0,1% beträgt, wird keine ausreichende
Wirkung erzeugt. Wenn andererseits sein Gehalt größer als 0,3%
ist, wird im Gegenteil die Zeitstandfestigkeit verringert. Dementsprechend
sollte der V-Gehalt im Bereich von 0,1 bis 0,3% liegen. Der bevorzugte
Bereich beträgt
0,15 bis 0,25.
-
Nb
(Niob) und Ta (Tantal): Nb und Ta bilden Carbonitride und tragen
dadurch zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit bei. Darüber hinaus
bewirken sie bei hohen Temperaturen die Ausfällung von feineren Carbiden
(M23C6) und tragen
dadurch zur Verbesserung der langfristigen Zeitstandfestigkeit bei.
Wenn ihr Gesamtgehalt weniger als 0,01 Gewichts beträgt, wird
keine ausreichende Wirkung erzeugt. Wenn andererseits ihr Gesamtgehalt
größer als
0,2 Gewichts% ist, lösen
sich während
der Wärmebehandlung
die Nb- und Ta-Carbide, die während
der Herstellung der Stahlbarren gebildet werden, nicht vollständig in
der Matrix, so daß eine
Verringerung der Zähigkeit
resultiert. Dementsprechend sollte der Gesamtgehalt an Nb und Ta
im Bereich von 0,01 bis 0,2% liegen. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,03
bis 0,07.
-
Mo
(Molybdän):
Mo löst
sich, zusammen mit W, in der Matrix und verbessert dadurch die Zeitstandfestigkeit.
Wenn allein Mo eingesetzt wird, kann es in einer Menge von etwa
1,5% verwendet werden. Wenn jedoch, wie im Fall der vorliegenden
Erfindung, auch W zugefügt
wird, ist W hinsichtlich der Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
wirksamer. Wenn darüber
hinaus Mo und W in übermäßig großen Mengen
zugefügt werden,
wird δ-Ferrit
gebildet, das eine Verringerung der Zeitstandfestigkeit bewirkt.
Da die Zugabe von W allein nicht zu einer ausreichenden Hochtemperaturfestigkeit
führt,
muß zumindest
eine geringe Menge Mo zugefügt
werden. Das heißt,
der Mo-Gehalt sollte in diesem Gußstahl nicht weniger als 0,1%
betragen. Unter Berücksichtigung
des W-Gehaltes sollte dementsprechend der Mo-Gehalt im Bereich von
0,1 bis 0,7% liegen. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,1 bis 0,5%.
-
W
(Wolfram): Wie oben beschrieben löst sich W, zusammen mit Mo,
in der Matrix und verbessert dadurch die Zeitstandfestigkeit. W
ist ein Element, das eine stärkere
festigkeitserhöhende
Wirkung in der festen Lösung
als Mo aufweist, und ist daher für
die Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit wirksam. Wenn W jedoch
in einer übermäßig großen Menge
zugefügt
wird, wird δ-Ferrit
und eine große
Menge der Laves-Phase gebildet, die eine Verringerung der Zeitstandfestigkeit
bewirken. Dementsprechend sollte, unter Berücksichtigung des Mo-Gehaltes,
der W-Gehalt im Bereich von 1 bis 2,5% liegen. Der bevorzugte Bereich
beträgt
1,5 bis 2%.
-
Co
(Kobalt): Co löst
sich in der Matrix, wodurch die Bildung von δ-Ferrit gehemmt wird. Obwohl
Co, wie auch Ni, die Funktion aufweist, die Bildung von δ-Ferrit zu
hemmen, verringert Co die Hochtemperaturfestigkeit im Gegensatz
zu Ni nicht. Dementsprechend können,
wenn Co zugefügt
wird, festigkeitserzeugende Elemente (z.B. Cr, W und Mo) in größeren Mengen
zugesetzt werden als in dem Fall, in dem kein Co zugegeben wird.
Im Ergebnis kann eine hohe Zeitstandfestigkeit erreicht werden.
Weiterhin weist Co auch die Wirkung auf, die Widerstandsfähigkeit
gegenüber
Erweichung beim Anlassen zu erhöhen,
und ist daher zur Minimierung der Erweichung des Materials während der
Verwendung wirksam. Diese Wirkungen treten auf, wenn Co in einer
Menge von nicht weniger als 0,1% zugegeben wird, die jedoch von
den Gehalten an anderen Elementen abhängen kann. Die Zugabe von mehr
als 5% Co führt
jedoch im zusammengesetzten System des hitzebeständigen Gußstahls der vorliegenden Erfindung
tendenziell zur Bildung intermetallischer Verbindungen, wie zum
Beispiel einer σ-Phase.
Wenn solche intermetallischen Verbindungen gebildet werden, wird
das Material spröde.
Außerdem
resultiert auch eine Verringerung der langfristigen Zeitstandfestigkeit.
Dementsprechend sollte der Co-Gehalt im Bereich von 0,1 bis 5% liegen.
Der bevorzugte Bereich beträgt
2 bis 4%.
-
N
(Stickstoff): N bildet zusammen mit C und Legierungselementen Carbonitride
und trägt
daher zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit bei. Wie oben
beschrieben bildet N, zusammen mit C und Legierungselementen, Carbonitride
und trägt
daher zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit bei. Andererseits
ist zur Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit im vorliegenden
hitzebeständigen
Gußstahl
nicht nur die Bildung von Carbonitriden, sondern auch die Zugabe
von B, wie später
beschrieben werden wird, wirksam. B verbindet sich jedoch unter
Bildung eines nichtmetallischen Einschlusses, BN, leicht mit dem
N im Stahl. Dementsprechend wird in Stahl, der N enthält, die
Wirkung von zugesetztem B durch N aufgehoben, so daß B keine
ausreichende Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit bewirkt.
Um es dem zugefügten
B zu ermöglichen,
seine Wirkung in weitestgehendem Ausmaß zu entfalten, muß die zugesetzte
Menge an N minimiert werden. Somit sollte der N-Gehalt bevorzugt
nicht größer als
0,01 sein, wenn es gewünscht
wird, die durch die Zugabe von B erzeugte Wirkung weitestgehend
auszunutzen und dadurch die Hochtemperaturfestigkeit zu verbessern.
Wenn B hingegen zugefügt
wird, um eine Wirkung zu erzeugen, die nicht notwendigerweise ausreichend
ist, jedoch dazu dient, den festigkeitserzeugenden Effekt durch
Ausfällung
der Carbonitride zu ergänzen,
kann davon ausgegangen werden, daß die Zugabe von B bei einem
N-Gehalt von nicht mehr als 0,03 eine Verbesserung der Hochtemperaturfestigkeit
bewirkt. Andererseits wird, wie für die oben erwähnten ersten
und zweiten hitzebeständigen
Gußstähle gezeigt,
eine ausreichende Hochtemperaturfestigkeit durch Bildung von Carbonitriden
sichergestellt, wenn der N-Gehalt nicht weniger als 0,03 beträgt. Dementsprechend sind
im dritten hitzebeständigen
Gußstahl,
in dem die Hochtemperaturfestigkeit in gewissem Ausmaß durch Ausnutzung
der Wirkung von B verbessert wird, N-Gehalte bis zu 0,03 zulässig, um
die Bildung von BN zu minimieren. Andererseits liegt die untere
Grenze des N-Gehaltes
auf Höhe
der unvermeidbar eingebrachten Menge von nicht weniger als 0,001%.
Somit sollte der N-Gehalt im Bereich von 0, 001 bis 0, 03% liegen,
wenn die Zugabe von B in Betracht gezogen wird. Der bevorzugte Bereich
beträgt
0,001 bis 0,01.
-
B
(Bor): B hat die Wirkung, die Korngrenzen-Festigkeit zu steigern,
und trägt
daher zur Verbesserung der Zeitstandfestigkeit bei. Der hinsichtlich
der Zeitstandfestigkeit verbesserte hitzebeständige Gußstahl der vorliegenden Erfindung
ist insbesondere ein Material, das so ausgebildet ist, daß sich die
Wirkung von B in weitestgehendem Ausmaß entfaltet, indem der N-Gehalt
beschränkt
wird, der die Wirkung von B, wie in Verbindung mit N erklärt, hemmt.
Wenn jedoch B in übermäßig großen Mengen,
die 0,01% übersteigen,
zugesetzt wird, resultiert eine Beeinträchtigung der Schweißbarkeit
und eine Verringerung der Zähigkeit.
Wenn andererseits der B-Gehalt weniger als 0,002 beträgt, wird
keine ausreichende Wirkung erzeugt. Dementsprechend sollte der B-Gehalt
im Bereich von 0,002 bis 0,01 liegen. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,003
bis 0,007%.
-
Nd
(Neodym): Nd bildet ein Carbid und ein Nitrid, die in der Matrix
fein verteilt werden, wodurch die Hochtemperaturfestigkeit und insbesondere
die Zeitstandfestigkeit verbessert werden. Darüber hinaus wird angenommen,
daß sich
ein Teil des Nd in der Matrix löst
und dadurch zur Festigkeit der festen Lösung beiträgt. Diese Wirkungen sind nutzbringend
vorhanden, auch wenn eine extrem geringe Menge an Nd zugefügt wird. Tatsächlich werden
diese Wirkungen bereits bei einem Nd-Gehalt von 0,001 beobachtet.
Die Zugabe einer übermäßig großen Menge
an Nd beeinträchtigt
jedoch die Zähigkeit
des Materials und versprödet
es daher. Dementsprechend sollte der Nd-Gehalt nicht größer als
0,2% sein. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,005 bis 0,015.
-
Der
hitzebeständige
Gußstahl
der vorliegenden Erfindung ist ein hitzebeständiger Gußstahl, in dem der oben definierte
Index A 8% oder weniger beträgt.
Der Grund dafür,
daß der
Index A auf 8% oder weniger beschränkt ist, besteht darin, daß es unbedingt
notwendig ist, die Bildung von δ-Ferrit
zu hemmen, indem dieser Index A niedrig gehalten wird, da die vorliegende
Erfindung Gußstahlmaterialien
betrifft, in denen die Diffusion nur durch Wärmebehandlung und nicht durch
mechanische Bearbeitung herbeigeführt wird.
-
Beispiele
-
Beispiel 1 (nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
1 wird nachfolgend präzise
beschrieben. Die chemischen Zusammensetzungen der hierbei eingesetzten
Testmaterialien sind in Tabelle 1 gezeigt. Es ist zu beachten, daß die Materialien
(1), die in diesem Beispiel 1 eingesetzt werden, dem oben genannten
ersten hitzebeständigen
Gußstahl
entsprechen. Gleichfalls entsprechen die Materialien (2), die in
Beispiel 2 eingesetzt werden, dem zweiten hitzebeständigen Gußstahl usw.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der entstandenen Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgelegt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
Die
mechanischen Eigenschaften der Materialien (1) und der Vergleichsmaterialien
und ihre Ergebnisse im Zeitstandversuch (d.h. die Kriechbruchzeiten
gemessen unter den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2)
sind in Tabelle 2 gezeigt. Wie aus den Ergebnissen der Zugversuche
bei Raumtemperatur ersehen werden kann, sind die Duktilität (angegeben
als Dehnung und Brucheinschnürung)
und die Kerbschlagzähigkeit
der Materialien (1) durchgängig
höher,
wodurch ihre gute Schweißbarkeit
angezeigt wird. Darüber
hinaus kann ersehen werden, daß die
Zeitstandfestigkeit der Materialien (1) gegenüber der der Vergleichsmaterialien sehr
deutlich verbessert ist.
-
In
gegossenem Zustand (d.h. in einem Zustand, in dem noch keine Wärmebehandlung
durchgeführt wurde)
wurde die Mikrostruktur eines jeden 50 kg schweren Testmaterials
auf der Gußoberseite
seines Hauptkörpers
unter einem optischen Mikroskop betrachtet, um das Ausmaß der Bildung
von δ-Ferrit
zu prüfen.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind in Tabelle 3 zusammengefaßt. Im Gegensatz
zu einigen Vergleichsmaterialien war in den Materialien (1) keine
Bildung von δ-Ferrit
zu erkennen, das deutet darauf hin, daß sie eine gute Mikrostruktur
aufweisen.
-
Beispiel 2 (nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
2 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der Materialien (2), die für Testzwecke
verwendet wurden, sind in Tabelle 4 zusammengefaßt. Die Zusammensetzungen der
Materialien (2) basieren auf den Zusammensetzungen der Materialien
(1), die in Beispiel 1 eingesetzt wurden. Das heißt, Material
Nr. 21 wurde erhalten, indem der Mn-Gehalt in Material Nr. 1 verringert
wurde, und Material Nr. 22 wurde erhalten, indem der Mn-Gehalt in
Material Nr. 2 verringert wurde. Gleichfalls wurden die Zusammensetzungen
der anderen Materialien (2) auf der Basis der Zusammensetzungen
der entsprechenden Materialien (1) festgesetzt. Die Gehalte an einigen Bestandteilen
in den Materialien (2) sind jedoch nicht exakt die gleichen wie
jene in den entsprechenden Materialien (1), da sie auf Grund des
Schmelzprozesses variieren können.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so eingestellt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 5 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der in Beispiel 2 getesteten Materialien
(2) im Vergleich mit denen der in Beispiel 1 getesteten entsprechenden
Materialien (1) gezeigt. Die Materialien (2) unterscheiden sich
in den mechanischen Eigenschaften nicht nennenswert von den entsprechenden
Materialien (1). Andererseits zeigen die Materialien (2) eine Zunahme
der Kriechbruchzeit gegenüber
den entsprechenden Materialien (1), wodurch eine Verbesserung der
Zeitstandfestigkeit angezeigt wird. Es wird angenommen, daß diese
Verbesserung durch die Verringerung des Mn-Gehaltes erreicht wurde.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der Materialien (2) unter einem
optischen Mikroskop war keine Bildung von δ-Ferrit zu erkennen, wie es
auch bei den in Beispiel 1 getesteten Materialien (1) der Fall war.
-
Beispiel 3 (gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
3 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Materialien (3), die für Testzwecke
eingesetzt wurden, sind in Tabelle 6 zusammengefaßt. Entsprechend
den Materialien (2) basieren die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Materialien
(3) auf den Zusammensetzungen der Materialien (1), mit der Ausnahme,
daß der
N-Gehalt im Vergleich zu den Materialien (1) verringert ist und
B zugefügt
wurde. Speziell wurde Material Nr. 31 erhalten, indem der N-Gehalt
in Material Nr. 1 verringert und B zugefügt wurde. Die Zusammensetzungen
der anderen erfindungsgemäßen Materialien
(3) wurden in der gleichen Weise wie oben beschrieben festgesetzt.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgesetzt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 7 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der erfindungsgemäßen Materialien (3), die in
Beispiel 3 getestet wurden, im Vergleich zu denen der entsprechenden
Materialien (1), die in Beispiel 1 getestet wurden, gezeigt. Die
erfindungsgemäßen Materialien
(3) unterscheiden sich in den mechanischen Eigenschaften nicht nennenswert
von den entsprechenden Materialien (1). Andererseits zeigen die
erfindungsgemäßen Materialien
(3) eine leichte Zunahme der Kriechbruchzeit gegenüber den
entsprechenden Materialien (1), wodurch eine leichte Verbesserung
der Zeitstandfestigkeit angezeigt wird. Es wird angenommen, daß diese
Verbesserung durch die Zugabe von B erreicht wurde.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der erfindungsgemäßen Materialien
(3) unter einem optischen Mikroskop wurde keine Bildung von δ-Ferrit festgestellt,
wie auch im Fall der Materialien (1) und (2), die in Beispielen
1 und 2 getestet wurden.
-
Beispiel 4 (nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
4 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der Materialien (4), die für Testzwecke
eingesetzt wurden, sind in Tabelle 8 zusammengefaßt. Entsprechend
den erfindungsgemäßen Materialien
(3) basieren die Zusammensetzungen der Materialien (4) auf den Zusammensetzungen
der Materialien (2), mit der Ausnahme, daß der N-Gehalt im Vergleich
zu den Materialien (2) verringert ist und B zugefügt wurde.
Speziell wurde Material Nr. 41 erhalten, indem der N-Gehalt in Material
Nr. 21 verringert und B zugefügt
wurde. Die Zusammensetzungen der anderen Materialien (4) wurden
in der gleichen Weise wie oben beschrieben festgesetzt.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgesetzt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 9 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der Materialien (4), die in Beispiel 4
getestet wurden, im Vergleich zu denen der entsprechenden Materialien
(2), die in Beispiel 2 getestet wurden, gezeigt. Die Materialien
(4) unterscheiden sich in den mechanischen Eigenschaften nicht nennenswert
von den entsprechenden Materialien (2). Andererseits zeigen die
Materialien (4) eine leichte Zunahme der Kriechbruchzeit gegenüber den
entsprechenden Materialien (2), wodurch eine leichte Verbesserung der
Zeitstandfestigkeit angezeigt wird. Es wird angenommen, daß diese
Verbesserung durch die Zugabe von B erreicht wurde.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der Materialien (4) unter einem
optischen Mikroskop wurde keine Bildung von δ-Ferrit festgestellt, wie auch
im Fall der Materialien (1) bis (3), die in Beispielen 1 bis 3 getestet wurden.
-
Beispiel 5 (Proben 55
und 56 gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
5 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Materialien (5), die für Testzwecke
eingesetzt wurden, sind in Tabelle 10 zusammengefaßt. Die
Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Materialien (5) basieren
auf den Zusammensetzungen der Materialien (1) bis (4), mit der Ausnahme,
daß eine sehr
kleine Menge Nd zu den jeweiligen Materialien zugefügt wurde.
Speziell wurden die Materialien Nr. 51 und 52 erhalten, indem Nd
zu den Materialien Nr. 1 bzw. 2 zugefügt wurde. Entsprechend wurden
die Materialien Nr. 53, 54, 57 und 58 und die erfindungsgemäßen Materialien
Nr. 55 und 56 durch Zugabe von Nd zu den Materialien Nr. 22, 23,
41, 42, 34 bzw. 35 erhalten. Materialien Nr. 59 und 60, die als
Materialien zur Untersuchung des Einflusses des Ni-Gehaltes eingesetzt
wurden, wurden durch Erhöhung
des Ni-Gehaltes in Materialien Nr. 22 bzw. 41 erhalten. Wie jedoch
in Beispielen 2 bis 4 beschrieben sind die Gehalte an verschiedenen Bestandteilen
in den erfindungsgemäßen Materialien
(5) nicht exakt die gleichen wie jene in den entsprechenden Materialien
(1) bis (4), da sie auf Grund des Schmelzprozesses variieren können.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgesetzt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 11 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der erfindungsgemäßen Materialien (5), die in
Beispiel 5 getestet wurden, im Vergleich zu denen der entsprechenden
Materialien (1) bis (4), die in Beispielen 1 bis 4 getestet wurden,
gezeigt. Die erfindungsgemäßen Materialien
(5) unterscheiden sich in den Zugeigenschaften bei Raumtemperatur
nicht nennenswert von den entsprechenden Materialien (1) bis (4).
Darüber
hinaus zeigen die erfindungsgemäßen Materialien
(5) eine leichte Verringerung der Kerbschlagzähigkeit infolge der Zugabe
einer sehr kleinen Menge Nd, diese Verringerung verdient jedoch keine
ernsthafte Beachtung. Andererseits zeigen die erfindungsgemäßen Materialien
(5) eine Zunahme der Kriechbruchzeit gegenüber den entsprechenden Materialien
(1) bis (4), wodurch angezeigt wird, daß die Zugabe von Nd eine Verbesserung
der Zeitstandfestigkeit bewirkt.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der erfindungsgemäßen Materialien
(5) unter einem optischen Mikroskop wurde keine Bildung von δ-Ferrit festgestellt,
wie auch im Fall der Materialien (1) bis (4), die in Beispielen
1 bis 4 getestet wurden.
-
Beispiel 6 (nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
6 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der Materialien (6), die für Testzwecke
eingesetzt wurden, sind in Tabelle 12 zusammengefaßt. Die
Zusammensetzungen der Materialien (6) basieren auf den Zusammensetzungen
der Materialien (1) bis (4), mit der Ausnahme, daß eine sehr
kleine Menge Hf zu den jeweiligen Materialien zugefügt wurde.
Speziell wurden Materialien Nr. 61 und 62 erhalten, indem Hf zu
Materialien Nr. 1 bzw. 2 zugefügt
wurde. Entsprechend wurden Materialien Nr. 63, 64, 65, 66, 67 und
68 durch Zugabe von Hf zu Materialien Nr. 22, 23, 34, 35, 41 bzw.
42 erhalten. Materialien Nr. 69 und 70, die als Materialien zur
Untersuchung des Einflusses des Ni-Gehaltes eingesetzt wurden, wurden
durch Erhöhung
des Ni-Gehaltes in Materialien Nr. 22 bzw. 41 erhalten. Wie jedoch
in Beispielen 2 bis 5 beschrieben sind die Gehalte an verschiedenen Bestandteilen
in den Materialien (6) nicht exakt die gleichen wie jene in den
entsprechenden Materialien (1) bis (4), da sie auf Grund des Schmelzprozesses
variieren können.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgesetzt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 13 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der Materialien (6), die in Beispiel 6
getestet wurden, im Vergleich zu denen der entsprechenden Materialien
(1) bis (4), die in Beispielen 1 bis 4 getestet wurden, gezeigt.
Die Materialien (6) unterscheiden sich in den Zugeigenschaften bei
Raumtemperatur nicht nennenswert von den entsprechenden Materialien
(1) bis (4). Darüber
hinaus zeigen die Materialien (6) eine leichte Verringerung der
Kerbschlagzähigkeit
infolge der Zugabe einer sehr kleinen Menge Hf, diese Verringerung
verdient jedoch keine ernsthafte Beachtung wie im Fall der erfindungsgemäßen Materialien (5).
Andererseits zeigen die Materialien (6) eine Zunahme der Kriechbruchzeit
gegenüber
den entsprechenden Materialien (1) bis (4), wodurch angezeigt wird,
daß die
Zugabe von Hf eine Verbesserung der Zeitstandfestigkeit bewirkt.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der Materialien (6) unter einem
optischen Mikroskop wurde keine Bildung von δ-Ferrit festgestellt, wie auch
im Fall der Materialien (1) bis (5), die in Beispielen 1 bis 5 getestet wurden.
-
Beispiel 7 (nicht gemäß der vorliegenden
Erfindung)
-
Beispiel
7 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Die
chemischen Zusammensetzungen der Materialien (7), die für Testzwecke
eingesetzt wurden, sind in Tabelle 14 zusammengefaßt. Die
Zusammensetzungen der Materialien (7) basieren auf den Zusammensetzungen
der Materialien (1) bis (4), mit der Ausnahme, daß sehr kleine
Mengen Hf und Nd zu den jeweiligen Materialien zugefügt wurden.
Speziell wurden Materialien Nr. 71 und 72 erhalten, indem Nd und
Hf zu Materialien Nr. 1 bzw. 2 zugefügt wurden. Entsprechend wurden Materialien
Nr. 73, 74, 75, 76, 77 und 78 durch Zugabe von Nd und Hf zu Materialien
Nr. 22, 23, 34, 35, 41 bzw. 42 erhalten. Materialien Nr. 79 und
80, die als Materialien zur Untersuchung des Einflusses des Ni-Gehaltes
eingesetzt wurden, wurden durch Erhöhung des Ni-Gehaltes in Materialien
Nr. 22 bzw. 41 erhalten. Wie jedoch in Beispielen 2 bis 6 beschrieben
sind die Gehalte an verschiedenen Bestandteilen in den Materialien
(7) nicht exakt die gleichen wie jene in den entsprechenden Materialien
(1) bis (4), da sie auf Grund des Schmelzprozesses variieren können.
-
Alle
Testmaterialien wurden durch Schmelzen der Bestandteile in einem
50-kg-Vakuum-Hochfrequenzofen und Gießen der resultierenden Schmelze
in eine Sandform hergestellt. Vor dem Einsatz für verschiedene Testzwecke wurden
diese Testmaterialien einer Härtungsbehandlung
unter Bedingungen unterzogen, die den zentralen Teil eines mit Luft
abgeschreckten Dampfturbinengehäuses
mit einer Dicke von 400 mm simulieren. Dann wurden sie bei ihren
jeweiligen Anlaßtemperaturen
angelassen, die so festgesetzt wurden, daß eine 0,2% Streckfestigkeit
von etwa 63–68
kgf/mm2 erhalten wird.
-
In
Tabelle 15 sind die mechanischen Eigenschaften und die Ergebnisse
des Zeitstandversuches (d.h. die Kriechbruchzeiten gemessen unter
den Testbedingungen von 650°C × 13 kgf/mm2) der Materialien (7), die in Beispiel 7
getestet wurden, im Vergleich zu denen der entsprechenden Materialien
(1) bis (4), die in Beispielen 1 bis 4 getestet wurden, gezeigt.
Die Materialien (7) unterscheiden sich in den Zugeigenschaften bei
Raumtemperatur nicht nennenswert von den entsprechenden Materialien
(1) bis (4). Darüber
hinaus zeigen die Materialien (7) eine leichte Verringerung der
Kerbschlagzähigkeit
infolge der Zugabe sehr kleiner Mengen Nd und Hf, diese Verringerung
verdient jedoch keine ernsthafte Beachtung wie im Fall der Materialien
(5) und (6). Andererseits zeigen die Materialien (7) eine Zunahme
der Kriechbruchzeit gegenüber
den entsprechenden Materialien (1) bis (4). Die gemeinsame Zugabe
von Nd und Hf bewirkt eine leichte Verringerung der Zähigkeit, diese
Verringerung verdient jedoch keine ernsthafte Beachtung. Vielmehr
kann ersehen werden, daß die
gemeinsame Zugabe von Nd und Hf eine deutliche Verbesserung der
Zeitstandfestigkeit bewirkt.
-
Bei
der Betrachtung der Mikrostruktur der Materialien (7) unter einem
optischen Mikroskop wurde keine Bildung von δ-Ferrit festgestellt, wie auch
im Fall der Materialien (1) bis (6), die in Beispielen 1 bis 6 getestet wurden.
-
Beispiel 8
-
Beispiel
8 wird nachfolgend präzise
beschrieben.
-
Der
vorausgehend definierte Index A wurde für jedes der oben beschriebenen
Materialien (1) bis (7) und für
die Vergleichsmaterialien berechnet und die auf diesem Weg erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabellen 16 bis 19 zusammengefaßt (Proben
31 bis 35 und 55 und 56 sind in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung). Es ist aus diesen Tabellen ersichtlich,
daß der
Index A für
alle Materialien (1) bis (7) 8% oder weniger betrug. Im Gegensatz
dazu ist der Index A für
einige Vergleichsmaterialien (d.h. Materialien Nr. 6, 7, 1% und
16) größer als
8%. Unter Bezugnahme auf Tabelle 3 kann ersehen werden, daß in diesen
Vergleichsmaterialien die Bildung von δ-Ferrit beobachtet wurde.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-