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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Polymerisation oder Copolymerisation mindestens eines
auf radikalischem Weg polymerisierbaren oder copolymerisierbaren
Monomers in Gegenwart eines freien stabilen Radikals und eines Polymerisations-
oder Copolymerisationsstarters.
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Die radikalische Polymerisation in
Gegenwart eines freien stabilen Radikals kann zu Polymeren mit geringer
Polydispersität
führen.
Gemäß dem Stand
der Technik sind hohe Konzentrationen eines stabilen freien Radikals
notwendig, um einen solchen Effekt zu erreichen. Die Verwendung
solcher Mengen eines stabilen freien Radikals ist wirtschaftlich
nachteilig und kann darüber
hinaus Toxizitätsprobleme
oder organoleptische Probleme in bezug auf die Verwendung des endgültigen (fertiggestellten)
Polymers oder Copolymers mit sich bringen. Weiterhin weisen diese
Verfahren gemäß dem Stand
der Technik sehr langsame Kinetiken auf und erlauben es nicht einmal,
bestimmte Monomere, wie Methacrylate, zu polymerisieren oder zu
copolymerisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren gibt eine Antwort
auf die oben angeführten
Probleme, da es die Verwendung einer sehr geringen Menge eines stabilen
freien Radikals erlaubt, wobei es mit hohen Geschwindigkeiten zu
Polymeren oder Copolymeren mit geringer Polydispersität führt und
dies gleichermaßen
für die
Methacrylate gilt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
Herstellung von Blockpolymeren und gepfropften Polymeren (Pfropfpolymeren),
deren Pfropfungen Blockpolymere sein können.
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Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt einen
Verfahrensschritt der Polymerisation oder Copolymerisation mindestens
eines auf radikalischem Weg polymerisierbaren Monomers in Gegenwart
eines Polymerisations- oder Copolymerisationsstarters und eines
stabilen freien Radikals, wobei dieser Verfahrensschritt derart
ist, daß pro
100 mol des Monomers,
- – wenn (SFR) die Molanzahl
des stabilen freien Radikals in dem Polymerisations- oder Copolymerisationsmilieu
darstellt,
- – wenn
FSFR die Funktionalität des stabilen freien Radikals
darstellt, d. h. die Anzahl der Stellen auf demselben Molekül des stabilen
freien Radikals im Zustand des stabilen freien Radikals,
- – wenn
(AMO) die Molanzahl des Polymerisations- oder Copolymerisationsstarter
in dem Polymerisation- oder Copolymerisationsmilieu darstellt,
- – wenn
FAMO die Funktionalität des Starters darstellt, d.
h. die Anzahl der Stellen im Zustand des stabilen freien Radikals,
die jedes Startermolekül
zu generieren im Stande ist
man die Gleichungen: und FSFR × (SFR) < 0,2 molerhält.
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Als Beispiel für ein stabiles freies Radikal,
dessen Funktionalität
F
SFR gleich 1 ist, kann man ein Molekül anführen, das
durch die Formel
dargestellt ist, in der die
Reste (Gruppen) R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7 und R8 Alkylreste darstellen.
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Als Beispiel für ein stabiles freies Radikal,
dessen Funktionalität
F
SFR gleich 2 ist, kann man ein Molekül anfihren,
das durch die Formel
dargestellt ist, in der die
Gruppen R1, R2, R3, R4, R5, R6, R7 und R8 Alkylreste darstellen
und n eine ganze Zahl ungleich Null ist.
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Als Beispiel für einen Starter, dessen Funktionalität FAMO gleich 2 ist, kann man Dicumylperoxid
anführen.
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Als Beispiel für einen Starter, dessen Funktionalität F
AMO gleich 4 ist, kann man 3,3-Di(tert.-amylperoxy)ethylbutyrat
anlführen,
das man durch die Formel
darstellen kann, denn es
enthält
zwei Verkettungen -O-O-, die jeweils imstande sind, zwei Stellen
im Zustand des freien Radikals zu generieren, nämlich -O•.
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Selbstverständlich verläßt man den Rahmen der vorliegenden
Erfindung nicht, wenn man das stabile freie Radikal in Form eines
Moleküls
zugibt, das eine Gruppe enthält,
die imstande ist, ein stabiles freies Radikal während des erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
zu generieren.
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Beispielsweise für den Fall, daß man im
Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrensschritts
ein Molekül
zugibt, das eine Gruppe enthält,
die man durch -A-Y darstellen könnte,
wobei die Gruppe imstande ist, während
des erfin dungsgemäßen Verfahrensschritts
ein stabiles freies Radikal -Y• zu
generieren, muß die
Gesamtheit der zu Beginn hinzugegebenen Gruppen -A-Y im Rahmen der
Bestimmung der weiter oben angeführten
(SFR)-Menge berücksichtigt
werden. Im Rahmen dieses Beispiels muß immer, wenn – gleichzeitig
zur Bildung von Y•-
die Gruppe -A• Polymerisations-
oder Copolymerisationsstarter ist, gleichermaßen die Gesamtheit der zu Beginn
zugegebenen Gruppen -A-Y im Rahmen der Bestimmung der weiter oben
angeführten (AMO)-Menge
berücksichtigt
werden.
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Als Beispiel für Generierungsgruppen eines
stabilen freien Radikals kann man die Gruppen =N-O-X anführen, von
denen im US-Patent 4 581 429 die Rede ist, wobei die Gruppe imstande
ist, im Polymerisations- oder Copolymerisationsmilieu eine Gruppe
=N-O•,
ein stabiles freies Radikal und eine Gruppe X•, ein freies Polymerisationsstartenadikal
für ein
Monomer M, derart zu generieren, daß die Verkettung =N-O-(M)n X gebildet wird, wobei n eine ganze Zahl
ungleich Null ist.
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Die Gesamtheit (Entität) =N-O-X
ist somit eine Generierungsgruppe eines stabilen freien Radikals, dessen
Funktionalität
FSFR gleich 1 ist.
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Die Gesamtheit =N-O-X ist gleichermaßen ein
Polymerisations- oder Copolymerisationsstarter, da er imstande ist,
ein freies Polymerisationsstartenadikal, X•, zu generieren und seine Funktionalität des Starters FAMO gleich 1 ist.
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Pro 100 mol des Monomers reicht FAMO × (AMO)
vorzugsweise von 0,01 bis 20 mol und besonders bevorzugt von 0,1
bis 2 mol.
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Pro 100 mol des Monomers reicht FSFR × (SFR)
vorzugsweise von 0,0001 bis 0,2 und besonders bevorzugt von 0,0005
bis 0,1 mol.
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Der erfindungsgemäße Verfahrensschritt wird bei
100 bis 250°C
und vorzugsweise bei 130 bis 200°C durchgeführt.
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Der erfindungsgemäße Verfahrensschritt kann für eine in
Abhängigkeit
von der gewünschten
Umsetzung des Monomers zum Polymer oder Copolymer ausreichenden
Dauer durchgeführt
werden. Kurze Dauern in einer Größenordnung
von 5 Minuten bis 2 Stunden und insbesondere von 15 Minuten bis
1 Stunde können sogar
für eine
Umsetzung des Monomer von mehr als 50%, ja sogar 90%, erreicht werden.
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Der erfindungsgemäße Verfahrensschritt kann in
Gegenwart eines Lösemittels,
aber gleichermaßen mit
sehr wenig Lösemittel,
sogar in Abwesenheit eines Lösemittels,
durchgeführt
werden. Beispielsweise kann das Lösemittel in einer Menge von
0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 0 bis 20 Gew.-% und besonders
bevorzugt von 0 bis 10 Gew.-% der Summe der Masse von Monomeren
und Lösemittel
zugegen sein. Im allgemeinen versteht man unter Lösemittel
eine gegenüber
dem Reaktionsmilieu inerte Flüssigkeit,
wobei das Lösemittel
zumindest teilweise unter den Polymerisations- oder Copolymerisationsbedingungen
zumindest teilweise mindestens ein Monomer und/oder Polymer oder
Copolymer löst.
Im allgemeinen, wenn es erforderlich ist, verwendet man ein organisches
Lösemittel,
wie ein aromatisches Lösemittel,
wie Toluol, Xylol, Benzol, Ethyl-benzol
oder ein aliphatisches oder alicyclisches Lösemittel, wie Cyclohexan, Hexan,
Heptan oder einen Ether, wie Diphenylether.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die
Herstellung von Blockcopolymeren. Tatsächlich führt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Polymerisation eines ersten Monomers zu einem lebenden Polymerblock.
Es ist dann möglich,
an diesen ersten Block einen Block eines anderen Polymers anzuhängen, wobei
der erste lebende Polymerblock in ein Polymerisationsmilieu eines
zweiten Monomers gegeben wird. Somit ist es möglich, Blockcopolymere herzustellen,
wobei die Copolymere beispielsweise einen oder mehrere Polystyrolblöcke und
einen oder mehrere Polybutadienblöcke enthalten, oder wobei die
Copolymere einen oder mehrere Polystyrolblöcke und einen oder mehrere
Blökke
vom Typ Methacrylat enthalten.
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Selbstverständlich ist es möglich, so
viele Blöcke
wie gewünscht
an das lebende Polymer anzuhängen,
wobei es in ein Polymerisationsmilieu eines Monomers gegeben wird,
das den Block bilden soll.
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Die Erfindung betrifft somit gleichermaßen ein
Verfahren zur Herstellung eines Blockpolymers, wobei das Verfahren
mindestens einen erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
beinhaltet, der zu einem ersten lebenden Block führt, wobei der lebende Block
dann mit mindestens einem anderen Monomers, von dem man die Bildung
eines Block wünscht,
der an dem ersten Block angehängt
ist, derart zusammenbringt, daß ein
lebender Di-(Zwei-)Block gebildet wird und so weiter, entsprechend
der Blockanzahl, die realisiert werden soll.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft
somit gleichermaßen
ein Verfahren zur Herstellung eines Zweiblockpolymers, das einen
erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
zur Polymerisation eines ersten Monomers beinhaltet derart, daß ein erster
lebender Block erhalten wird, gefolgt von einem Verfahrensschritt,
während dem
der erste lebende Block mit einem zweiten Monomer zusammengebracht
wird, das man derart polymerisiert, daß ein zweiter Block gebildet
wird, der an den ersten Block angehängt ist.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft
somit gleichermaßen
ein Verfahren zur Herstellung eines Dreiblockpolymers, wobei das
Verfahren einen Verfahrensschritt der Polymerisation eines dritten
Monomers in Gegenwart des Zweiblockpoly mers beinhaltet, welches
wie zuvor beschrieben hergestellt wird derart, daß ein dritter
Block gebildet wird, der an das Zweiblockpolymer angehängt ist.
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Die Bildung des jeweiligen Blocks
kann bei verschiedenen Temperaturen durchgeführt werden. Jedoch ist es bevorzugt,
zwischen der Bildung von zwei Blöcken
die Temperatur des Milieus nicht auf eine Temperatur unterhalb der
niedrigsten Temperatur zu erniedrigen, die zur Bildung eines der
zwei Blöcke
verwendet wird. Vorzugsweise wird die Temperatur des Milieus auf
mindestens 100°C
während
der gesamten Bildungsvorgänge
des Blocks eingestellt, d. h. während
der Bildung der Blöcke,
aber auch zwischen ihrer Bildung.
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Beispielsweise können die folgenden Blockpolymere
hergestellt werden:
Polystyrol-b-polymethylmethacrylat,
Polystyrol-b-polystyrolsulfonat
Polystyrol-b-polyacrylamid,
Polystyrol-b-polymethylacrylamid,
Polymethylmethacrylat-b-polyethylacrylat,
Polystyrol-b-polybutylacrylat,
Polybutadien-b-polymethylmethacrylat,
Polyisopren-b-polystyrol-co-acrylnitril,
Polybutadien-b-polystyrol-co-acrylnitril,
Polystyrol-co-butylacrylat-b-polymethylmethacrylat,
Polystyrol-b-polyvinylacetat,
Polystyrol-b-poly-2-hexylethylacrylat,
Polystyrol-b-polymethylmethacrylat-co-hydroxyethylacrylat,
Polystyrol-b-polybutadien-b-polymethylmethacrylat,
Polybutadien-b-polystyrol-b-polymethylmethacrylat,
Polystyrol-b-polybutylacrylat-b-polystyrol,
Polystyrol-b-polybutadien-b-polystyrol,
Polystyrol-b-polyisopren-b-polystyrol.
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Aufgrund der Möglichkeit, kein oder wenig
Lösemittel
zu verwenden, kann das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
in einem Extruder (Extrusionsvorrichtung) durchgeführt werden.
Es ist somit möglich,
ein Polymer oder Copolymer in einem Extruder derart herzustellen,
daß man
am Ende der Extrusion zu einem umgewandelten Produkt gelangt, das
beispielsweise in Form von Körnchen,
Profilen, Röhren,
Folien, Filmen oder Platten vorliegt.
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Ein Blockpolymer kann zumindest teilweise
oder sogar vollständig
in dem Extruder hergestellt werden. In diesem Fall kann man beispielsweise
nach einem der zwei folgenden Vorgehensweisen verfahren:
- 1. Man stellt einen ersten lebenden Block eines
Monomers in einem Reaktor gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
her. Man gibt nun diesen ersten Block sowie den zweiten Monomertyp,
der mit dem ersten Block verbunden werden soll, als zweiten Block
in den Extruder. Die Copolymerisation durch Bildung des zweiten
Blocks wird in dem Extruder durchgeführt.
- 2. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
gibt man ein erstes Monomer am Kopf des Extruders hinzu und man
polymerisiert es im ersten Teil des Extruders. Das zweite Monomer
wird nun während
der Extrusion des ersten Blocks des Monomers hinzugegeben. Die Copolymerisation
durch Bildung des zweiten Blocks findet im zweiten Teil des Extruders
statt.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht
auf die Bildung von Homopolymeren, statistischen Copolymeren oder
Zweiblockcopolymeren beschränkt.
Copolymere, die mehr als zwei Blöcke
enthalten, können
gleichermaßen
hergestellt werden, beispielsweise indem man an einem Extruder ebenso
viele Zugänge
für die Monomere
realisiert, von denen Blöcke
in das endgültige
Copolymer eingefügt
werden sollen.
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Wenn man es wünscht, können somit sämtliche
Verfahrensschritte zur Polymerisation, die zur Bildung von Blockpolymeren
führen,
in einem Extruder durchgeführt
werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Herstellung
von gepfropften Polymeren mit Pfropfungen von homopolymerer Natur
oder von Blockpolymeren. Tatsächlich
führt die
Polymerisation eines Monomers in Gegenwart eines stabilen freien
Radikals und eines Polymerisationsmakrostarters zu einem lebenden
Block eines Polymers, der auf die Kette des Polymers des anfänglichen
Makrostarters gepfropft ist. Tatsächlich versteht man unter Makrostarter
ein Polymer, von dem mindestens ein Atom unter den Bildungsbedingungen
des Blocks imstande ist, eine radikalische Form anzunehmen, wobei
die radikalische Form imstande ist, die Polymerisation des bestimmten
Monomers zur Bildung des Blocks zu starten. Solche Makrostarter
sind in der französischen
Patentanmeldung beschrieben, die unter der Nummer 97 13383 hinterlegt
ist. Der so gebildete Block ist lebend, denn er weist an seinem
Ende eine Gruppe auf, die imstande ist, das stabile freie Radikal
zu generieren. Es ist somit möglich,
an diesem ersten Block einen zweiten Block anzuhängen, wobei das mit dem ersten
Block gepfropfte Polymer mit einem anderen Monomer derart zusammengebracht
wird, daß das
letztere auf den ersten Block polymerisiert wird. Am Ende der Bildung
dieses ersten Blocks ist das Polymer mit einem Zweiblockcopolymer
gepfropft und weist an seinem Ende immer eine Gruppe auf, die imstande
ist, ein stabiles freies Radikal zu generieren.
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Selbstverständlich ist es ebenso möglich, Blöcke anzuhängen, die
in bezug auf das lebende Polymer gewünscht sind, wobei dieses in
ein Polymerisationsmilieu eines Monomers gegeben wird, das den Block
bilden soll.
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Die Erfindung betrifft somit gleichermaßen ein
Verfahren zur Herstellung eines gepfropften Monomers, das mindestens
einen erfindungsgemäßen Verfahrensschritt
beinhaltet, der zu einem mit einem ersten lebenden Block gepfropften
Polymer führt,
wobei der lebende Block anschließend mit mindestens einem anderen Monomer
zusammengebracht wird, das den Block bilden soll, der an den ersten
Block angehängt
ist derart, daß sich
ein mit einem lebenden Zweiblock gepfropftes Monomer bildet und
so weiter, entsprechend der gewünschten
Anzahl an Blöcken,
die man für
die Pfropfung herzustellen beabsichtigt.
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Die Bildung eines jeden Blocks kann
bei einer unterschiedlichen Temperatur durchgeführt werden. Jedoch wird die
Temperatur des Milieus zwischen der Bil dung der zwei Blöcke vorzugsweise
nicht auf eine Temperatur unterhalb der niedrigsten Temperatur erniedrigt,
die zur Herstellung eines der zwei Blöcke verwendet wird. Vorzugsweise
wird die Temperatur des Milieus während sämtlicher Bildungsprozesse der
Blöcke,
d. h. während
der Bildung der Blöcke,
aber auch zwischen ihrer Bildung, auf mindestens 100°C gehalten.
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Beispielsweise können die folgenden gepfropften
Copolymere realisiert werden:
Polyethylen-g-polystyrol,
Polyethylen-g-polymethylmethacrylat,
Polyethylen-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Polyethylen-g-poly(styrol-co-hydroxyethylacrylat),
Polyehtylen-g-(polystyrol-b-polypropylen-polymethylmethacrylat),
Polypropylen-g-polystyrol,
Polypropylen-g-polymethylmethacrylat,
Polypropylen-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Polypropylen-g-(polystyrol-b-polymethylmethacrylat),
Poly(ethylen-co-glycidylmethacrylat)-g-polystyrol,
Polystyrol-co-acrylnitril),
Polypropylen-g-(polystyrol-b-polymethylmethacrylat),
Poly(ethylen-co-glycidylmethacrylat)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-glycidylmethacrylat)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-glycidylmethacrylat)-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Poly(ethylen-co-ethylacrylat)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat)-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Poly(ethylen-co-vinylacetat)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat)-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-maleinsäureanhydrid)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-anmaleinsäureanhydrid)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-maleinsäureanhydrid)-g-poly(styrolco-acrylnitril),
Poly(ethylen-co-butylacrylat)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-buylacrylat)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-buylacrylat)-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-glycidylmethacrylat)-g-polystyrol,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-glycidylmethacrylat)-g-polymethylmethacrylat,
Poly(ethylen-co-ethylacrylat-co-glycidylmethacrylat)-g-poly(styrol-co-acrylnitril),
Polycarbonat-g-polystyrol,
Polycarbonat-g-polymethylmethacrylat,
Polycarbonat-g-poly(styrol-co-acrylnitril).
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Gleichermaßen kann hier die Bildung des
gepfropften Polymers mindestens teilweise, sogar vollständig, in
einem Extruder durchgeführt
werden. Wenn es gewünscht
ist, können
alle Verfahrensschritte zur Polymerisation, die zu einem gepfropften
Polymer führen,
in einem Extruder durchgeführt
werden.
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Es ist nicht erforderlich, ein stabiles
freies Radikal mit freien Radikalen zu vermischen (zusammenzubringen),
deren Lebensdauer kurz ist (einige Millisekunden), wie die freien
Radikale, die von üblichen
Polymerisationsstartern abstammen, wie Peroxide, Hydroperoxide und
Starter vom Azo-Typ. Die freien Polymerisationsstarterradikale dienen
dazu, die Polymerisation zu beschleunigen. Im Gegensatz dazu dienen
die stabilen freien Radikale im allgemeinen dazu, die Polymerisation
zu verlangsamen. Man kann gleichermaßen sagen, daß ein freies Radikal
stabil im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, wenn es kein Polymerisationsstarter
ist und wenn die mittlere Lebensdauer des Radikals unter den Verfahrensbedingungen
der vorliegenden Erfindung mindestens 5 Minuten beträgt. Während dieser
mittleren Lebensdauer wechseln die Moleküle des stabilen freien Radikals
permanent zwischen dem radikalischen Zustand und dem Zustand einer
Gruppe, die durch eine kovalente Bindung an eine Kette des Polymers
gebunden ist. Selbstverständlich
ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, daß das stabile
freie Radikal eine gute Stabilität
während
der gesamten Dauer seiner Verwendung aufweist. Ein stabiles freies
Radikal kann im allgemeinen im radikalischen Zustand bei Umgebungstemperatur
isoliert werden.
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Es sei daran erinnert, daß der Begriff
eines stabilen freien Radikals dem Fachmann dahingehend bekannt
ist, ein Radikal so widerstandsfähig
(persistent) und nichtreaktiv gegenüber der Luft und gegenüber der Feuchtigkeit
in der Umgebungsluft zu entwickeln, daß das reine Radikal ohne weitere
Vorsichtsmaßnahmen bei
Raumtemperatur gehandhabt und aufbewahrt werden kann, wie es die
Mehrheit der kommerziell erhältlichen
chemischen Produkte ist (siehe diesbezüglich D. Griller und K. Ingold,
Accounts of Chemical Research, 1976, 9, 13–19 oder Organic Chemistry
of Stable Free Radicals, A. Forrester et coll., Academic Press.
1968).
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Die Familie der stabilen freien Radikale
beinhaltet insbesondere die Verbindungen, bei denen es sich um Inhibitoren
der radikalischen Polymerisation handelt, wie stabile Nitroxidradikale,
d. h. sie enthalten eine Gruppe =N-O•. Als stabiles freies Radikal
kann man beispielsweise die durch die folgenden Formeln dargestellten
Radikale verwenden:
wobei
n eine ganze Zahl ungleich Null darstellt und R1, R2, R3, R4, R'1 und R'2, gleich oder verschieden,
ein Halogenatom wie Chlor, Brom oder Jod, eine lineare, verzweigte
oder zyklische, gesättigte
oder ungesättigte Kohlenwasserstoff
gruppe, wie einen Alkyl- oder Phenylrest, oder eine Esthergruppe
-OOOR oder eine Alkoxygruppe -OR oder eine Phosphonatgruppe -PO(OR)
2 oder eine Polymerkette, die beispielsweise
eine Polymethylmethacrylat-, Polybutadien-, Polyolefinkette, wie
eine Polyethylen- oder Polypropylenkette, sein kann, aber vorzugsweise
eine Polystyrolkette ist, wobei R5, R6, R7, R8, R9 und R10, identisch
oder verschieden, ausgewählt
sein können
aus der Familie der Gruppen, die für R1, R2, R3, R4, R'1 und R'2 in Betracht kommen und
meistens ein Wasserstoffatom aufweisen, eine Hydroxidgruppe -OH,
eine Säuregruppe,
wie -OOOH, oder -PO(OH)
2 oder -SO
3H darstellen.
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Insbesondere kann das stabile freie
Radikal 2,2,5,5-Tetramethyl-1-pynolidinyloxy, vertrieben unter der Marke
PROXYL, oder 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy sein, im allgemeinen
verneiben unter der Bezeichnung TEMPO.
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Das stabile freie Radikal kann gleichermaßen aus
der folgenden Liste ausgewählt
sein:
– N-tert.-Butyl-1-phenyl-2-methylpropylnitroxid,
– N-tert.-Buty1-1-(2-naphtyl)-2-methylpropylnitroxid,
– N-tert.-Butyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
– N-tert.-Butyl-1-dibenzylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
– N-Phenyl-1-diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid,
– N-Phenyl-1-diethylphosphono-1-methylethylnitroxid,
– N-(1-Phenyl-2-methylpropyl)-1-diethylphosphono-1-ethylethylnitroxid
– 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy,
– 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidinyloxy,
– 2,4,6-Tri-tert.-Butylphenoxy.
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Der Starter ist ein radikalischer
Polymerisations- oder Copolymerisationsstarter. Dieser Starter wird vorzugsweise
derart ausgewählt,
daß seine
Halbwertzeit bei der für
den Verfahrensschritt ausgewählten
Temperatur von 30 Sekunden bis 1 Stunde reicht, vorzugsweise von
5 Minuten bis 30 Minuten.
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Der Starter kann beispielsweise ausgewählt sein
aus Diacylperoxiden, Peroxyestern, Dialkylperoxiden und Peroxyacetalen.
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Der Starter kann beispielsweise aus
der folgenden Liste ausgewählt
sein:
– Dibenzoylperoxid,
– Di-O-methylbenzoylperoxid,
– Di-3,5,5-trimethylhexanylperoxid,
– Didecanylperoxid,
– Dilaurylperoxid,
– tert.-Butylperoxybenzoat,
– tert.-Butylperoxy-3,5,5-trimethylhexanoat,
– 2,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)-hexan,
– OO-tert.-Butyl-
und O-Isopropylmonoperoxycarbonat,
– OO-tert.-Butyl- und O-(2-Ethylhexyl)monoperoxycarbonat,
– tert.-Amylperoxy-3,5,5-trimethylhexanoat,
– tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat,
– tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat,
– tert.-Butylperoxypivalat,
– tert.-Amylperoxypivalat,
– tert.-Butylperoxyneodecanoat,
– tert.-Amylperoxyneodecanoat,
– α-Cumylperoxyneodecanoat,
– 3-Hydroxy-1,1-dimethylbutylperoxyneodecanoat,
– 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hexan,
– 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)hex-3-in,
– tert.-Butyl-
und Cumylperoxid,
– Dicumylperoxid,
– Di-tert.-Butylperoxid,
– 1,1-Di(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan,
– 1,1-Di(tert.-butylperoxy)-cyclohexan,
– 2,2-Di(tert.-butylperoxy)-butan,
– n-Butyl-4,4-di(tert.-butylperoxy)-valerat,
– 3,3-Di(tert.-butylperoxy)-ethylbutyrat,
– 3,3-Di(tert.-amylperoxy)-ethylbutyrat.
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Unter Monomer versteht man jedes
auf radikalischem Weg polymerisierbare oder copolymerisierbare Monomer.
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Das Monomer kann ausgewählt sein
aus vinylischen, vinylidenischen, dienischen und olefinischen, allylischen
Monomeren.
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Unter vinylischen Monomeren versteht
man (Meth-)Acrylate, vinylaromatische Monomere, vinylische Ester
(Vinylester), (Meth-)Acrylnitril, (Meth-)Acrylamid und Mono- und
Di-(C1-C18-alkyl-)(meth-)acrylamide,
Monoester und Ester von Maleinsäureanhydrid
und Maleinsäure.
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(Meth-)Acrylate sind insbesondere
solche der entsprechenden Formeln:
wobei R
0 ausgewählt ist
aus linearen oder verzweigten, primären, sekundären oder tertiären C
1-C
18-Alkylresten,
C
5-C
18-Cycloalkylresten,
(C
1-C
18-Alkoxy-)-C
1-C
18-alkylresten, (C
1-C
18-Alkylthio)-C
1-C
18-alkylresten, Aryl- und Arylalkylresten,
wobei diese Reste gegebenenfalls mit mindestens einem Wasserstoffatom
und/oder mindestens einer Hydroxylgruppe nach Schutz dieser Hydroxylgruppe
substituiert sind wobei die oben angeführten Alkylgruppen linear oder
verzweigt sind; und ausgewählt
ist aus Glycidyl-, Norbonyl- und Isobornyl(meth-)acrylaten.
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Als Beispiel für verwendete Methacrylate kann
man Methyl-, Ethyl-, 2,2,2-Trifluorethyl-,
n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-, n-Amyl-,
i-Amyl-, n-Hexyl-, 2-Ethylhexyl-, Cyclohexyl-, Octyl-, i-Octyl-, Nonyl-,
Decyl-, Lauryl-, Stearyl-, Phenyl-, Benzyl-, β-Hydroxyethyl-, Isobornyl-,
Hydroxypropyl-, Hydroxybutylmethacrylat anfihren.
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Als Beispiele für Acrylate der oben angeführten Formeln
kann man Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-, sek.-Butyl-,
tert.-Butylhexyl-, 2-Ethylhexyl-, Isooctyl-, 3,3,5-Trimethylhexyl-,
Nonyl-, Isodecyl-, Lauryl-, Octadecyl-, Cyclohexyl-, Phenyl-, Methoxymethyl-,
Methoxyethyl-, Ethoxymethyl- und Ethoxyethylacrylat anführen.
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Unter einem vinylaromatischen Monomer
im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man ein ethylenisch
ungesättigtes,
aromatisches Monomer, wie Styrol, Vinyltoluol, Alphamethylstyrol,
4-Methylstyrol, 3-Methylstyrol, 4-Methoxystyrol, 2-Hydroxymethylstyrol,
4-Ethylstyrol, 4-Ethoxystyrol, 3,4-Dimethylstyrol, 2-Chlorstyrol,
3-Chlorstyrol, 4-Chlor-3-Methylstyrol, 3-tert.-Butylstyrol, 2,4-Dichlorstyrol,
2,6-Dichlorstyrol und 1-Vinylnaphthalin.
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In bezug auf die vinylischen Ester
(Vinylesternaphthalin) kann man Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylchlorid
und Vinylfluorid anführen.
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In bezug auf die vinylidenischen
Monomere kann man Vinylidenfluorid anführen.
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Unter einem dienischen Monomer versteht
man ein Dien, das ausgewählt
ist aus linearen oder cyclischen, konjugierten oder nichtkonjugierten
Dienen, wie beispielsweise Butadien, 2,3-Dimethylbutadien, Isopren,
1,3-Pentadien, 1,4-Pentadien, 1,4-Hexadien, 1,5-Hexadien, 1,9-Decadien,
5-Methyl-2-norbornen, 5-Vinyl-2-norbornen,
2-Alkyl-2,5-norbornadien, 5-Ethylen-2-norbornen, 5-(2-Propenyl)-2-norbornen,
5-(5-Hexenyl)-2-norbonen, 1,5-Cyclooctadien, Bicyclo[2,2,2]octa-2,5-dien,
Cyclopentadien, 4,7,8,9-Tetrahydroinden und Isopropylidentetrahydroinden.
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Unter olefinischen Monomeren versteht
man Ethylen, Buten, Hexen und 1-Octen.
Die fluorierten olefinischen Monomere können gleichermaßen angeführt werden.
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Beispiel 1:
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Herstellung
eines Homopolystyrols in Gegenwart von TEMPO
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In einen 100 ml-Glaskolben unter
Stickstoffatmosphäre,
der mit einem mechanischen Rührsystem
und einem System zur thermischen Regulation versehen ist, werden
bei Raumtemperatur:
- – 40 g Styrol (entsprechend
0,385 mol),
- – 0,21
g Dicumylperoxid (entsprechend 7,7·10–4 mol),
- – 0,024
g 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy (entsprechend 1,53· 10–4 mol
Tempo)
gegeben.
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Die Reaktionsmischung wird dann auf
143°C erwärmt. Der
Zeitpunkt, zu dem die Reaktionsmischung die Temperatur von 143°C erreicht,
ist als Zeitpunkt des Versuchsstarts definiert. Nach 40 Minuten
ist eine Umsetzung von 90% erreicht. Die prozentuale Umsetzung entspricht
dem %-Wert des zum Polymer umgewandelten Monomers und wird mittels
Protonen-NMR (H-NMR) mit Integration der Peaks, die dem Polymer
und dem Monomer entsprechen, und mittels Abwiegen des erhaltenden
Polymers bestimmt.
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Das endgültige Polystyrol weist nach
Aufreinigung ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 35.000 und
einen Polymolekularitätsindex
von 1,8 auf. Der Aufreinigungsschritt besteht aus einem Lösen (Solubilisieren)
des Polystyrols in THF (etwa der zehnfachen Masse des Polystyrols)
und einem Ausfällen
der Lösung
in 100 Volumina Methanol. Das erhaltene Pulver wird filtriert und
dann getrocknet. Das zahlenmäßige mittlere Molekulargewicht
(bezeichnet als Mn) wird mittels Gelpermeationschromatographie (GPC)
in THF nach Kalibrierung mit Polystyrolstandardproben bestimmt.
Der Polymolekularitätsindex
(bezeichnet als Ip) ist das Verhältnis
der gewichtsmittleren Molekularmasse zur zahlenmittleren Molekularmasse,
wobei beide mittels GPC gemessen werden.
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Vergleichsbeispiel 2:
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Herstellung
eines Homopolystyrols in Abwesenheit von Tempo
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Man verfährt wie in Beispiel 1, außer daß man Tempo
verwendet. Unter gleichen Polymerisationsbedingungen wird nach 40
Minuten eine Umsetzung von 90% eneicht und das synthetisierte Polystyrol
weist ein Mn von 39.500 und ein Polymolekularitätsindex von 2,2 auf.
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Beispiel 3:
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Synthese von
Polystyrol-b-n-butylpolyacrylat-Blockpolymeren
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In einen 100 ml-Glaskolben unter
Stickstoffatmosphäre,
der mit einem mechanischen Rührsystem
und einem thermischen Regulationssystem versehen ist, werden bei
Raumtemperatur:
- – 20 g Styrol (entsprechend
0,192 mol),
- – 0,216
g Dicumylperoxid (entsprechend 8·10–4 mol),
- – 0,0245
g Tempo (entsprechend 1,57·10–4 mol
gegeben.
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Die Reaktionsmischung wird dann auf
143°C erwärmt. Der
Zeitpunkt, zu dem die Reaktionsmischung eine Temperatur von 143°C eneicht,
ist als Zeitpunkt des Versuchsstarts definiert. Nach 35 Minuten
wird eine Probenentnahme durchgeführt und analysiert. Die Umsetzung
beträgt
90% und das Polystyrol hat ein Mn von 21.000 und ein Polymolekularitätsindex
von 1,8.
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Unter Beibehaltung der Temperatur
der Reaktionsmischung auf 143°C
werden 30 g Butylacrylat hinzugegeben. In dem Maße wie die Reaktion fortschreitet,
vergrößert sich
die Viskosität
der Mischung. Nach 20minütiger
Reaktion wird die Reaktionsmischung in Masse genommen, was ein Anhalten
der Polymerisation bedeutet. Eine Probenabnahme wird dann durchgeführt, bevor
sie mittels GPC analysiert wird.
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Anschließend wird die Reaktionsmischung
in THF (in etwa der zehnfachen Masse des erhaltenen Polymers) gelöst, dann
in 100 Volumina Methanol ausgefällt.
Das erhaltene Copolymer weist ein Mn von 32.000 und ein Polymolekularitätsindex
von 3 auf. Das GPC-Chromatogramm ist monomodal. ohne Absatz (Schulter). Weiterhin
ist das GPC-Chromatogramm zu großen Massen verschoben (versetzt),
wenn man es mit dem vergleicht, daß man vor Zugabe von Butylacrylat
erhält.
Diese beiden Elemente veranschaulichen, daß eine Copolymerisation vorliegt.
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Beispiel 4:
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Synthese von
PS-b-PABu-Blockpolymeren
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Man verfährt wie im vorangehenden Beispiel
mit der Ausnahme, daß zweimal
weniger des Starters und des stabilen freien Radikals (Tempo) in
bezug auf das Monomer verwendet wird. Das endgültige Polymer besitzt ein Mn
von 57.000 und ein Ip von 2,7. Die GPC-Kurve ist monomodal ohne
Absatz (Schulten). Weiterhin ist sie zu großen Massen verschoben, wenn
man sie mit derjenigen vergleicht, die man vor Zugabe von Butylacrylat
erhält,
was das Vorliegen einer Copolymerisation veranschaulicht.
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Die Analyse mittel Differentialkalorimetrie
(DSC für "Differential Scanning
Calorimetric") zeigt
das Vorliegen von zwei Glasübergangstemperaturen
bei –45°C und bei
95°C, die
den Polybutylacrylatblock bzw. den Polystyrolblock charakterisieren.
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Vergleichsbeispiel 5:
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Man verfährt wie in Beispiel 3, außer daß man Tempo
verwendet.
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Das endgültige Copolymer weist ein Mn
von 27.000 und ein Ip von 5,4 auf. Die GPC-Kurve ist bimodal und
einer ihrer Peaks ist mit demjenigen identisch, der vor Anlauf der
Herstellung des Polybutylacrylatblocks erhalten wird. Dies zeigt,
daß keine
Copolymerisation vorliegt und daß das endgültig erhaltene Produkt nur
ein Gemisch aus zwei Homopolymeren ist.
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Beispiel 6:
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Man verfährt wie in Beispiel 4, außer daß man Butylacrylat
durch die gleiche Molzahl an Butylmethacrylat ersetzt und außer da man
den Aufreinigungsschritt in Hexan durchführt.
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Das endgültige Polymer weist ein Mn
von 52.000 und ein Ip von 1,9 auf. Die Analyse mittels GPC zeigt das
Vorliegen einer Copolymerisation. Die Analyse mittels DSC zeigt
das Vorhandensein von zwei Glasübergangstemperaturen
bei 35°C
und 95°C,
die den Polybutylmethacrylatblock bzw. den Polystyrolblock charakterisieren.
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Vergleichsbeispiel 7:
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Versuch zur Herstellung
eines Polystyrol/Polybutylmethacrylat-Blockcopolymers in Gegenwart
einer hohen Tempo-Konzentration.
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In einen 100 ml-Glaskolben unter
Stickstoffatmosphäre,
der mit einem mechanischen Rührsystem
und einem Temperatunegulationssystem ausgestattet ist, werden bei
Raumtemperatur:
- – 40 g Styrol (entsprechend
0,384 mol),
- – 0,775
g Benzoylperoxid (entsprechend 3,22·10–3 mol),
- – 0,5
g Tempo (entsprechend 3,2·10–3 mol)
gegeben.
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Die Reaktionsmischung wird zunächst für 3,5 Stunden
auf 95°C
erwärmt
und anschließend
auf 143°C erhöht. Der
Zeitpunkt, zu dem die Reaktionsmischung die Temperatur von 143°C eneicht,
gilt als Startzeitpunkt des Versuchs. Nach 32 Stunden ist eine Umsetzung
von 83% eneicht. Die zahlenmittlere Molekularmasse beträgt 9.200
für einen
Polymolekularitätsindex
von 1,7.
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Unter Beibehaltung der Temperatur
der Reaktionsmischung auf 143°C
werden 30 g Butylmethacrylat hinzugegeben. In einem 10stündigen Rühren ändert sich die
Viskosität
der Mischung nicht. Eine Probenentnahme wird anschließend durchgeführt und
mittels GPC analysiert. Die GPC-Analyse zeigt, daß das während des
ersten Verfahrensschritt hergestellte Polystyrol sich während des
zweiten Verfahrensschritt (Erwärmung in
Gegenwart von Butylmethacrylat) nicht verändert hat.
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Anschließend wird die Reaktionsmischung
in THF (in etwa der zehnfachen Masse des erhaltenen Polymers) gelöst, dann
in 100 Volumina Methanol ausgefällt.
Eine Analyse mittels Infrarotspektroskopie und mittels H-NMR zeigt,
daß es
in dem endgültigen
Polymer keine Methacrylatsequenz vorliegt.