-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Blockcopolymeren.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Blockcopolymeren, welche auf vinylaromatischen Monomeren und
auf von (Meth)acrylsäure
abgeleiteten Monomeren basieren.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Blockcopolymeren, welche auf Styrol und/oder α-Methylstyrol und
Acrylnitril basieren.
-
Wie
bekannt, schließen
die klassischen Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren die Verwendung
von anionischer Polymerisation ein. Dies weist jedoch verschiedene
Nachteile auf, wie beispielsweise die sorgfältige und beschwerliche Reinigung
der Monomere von Spuren von Verunreinigungen oder von Feuchtigkeit.
Des Weiteren können
aufgrund ihrer Wechselwirkung mit dem Initiatorsystem nicht alle
polaren Monomere mit guten Ausbeuten und unter akzeptablen Reaktionsbedingungen
anionisch polymerisiert werden. Acrylnitril ist ein Beispiel hierfür.
-
In
der Literatur sind in den letzten paar Jahren Arbeiten erschienen,
in denen Blockcopolymere mittels "lebender" Radikalpolymerisation synthetisiert werden,
welche im Vergleich zu den zuvor genannten eine duktilere Technik
ist und welche keine exzessive Reinheit der Monomere erfordert.
-
Beispiele
für wissenschaftliche
Literatur, welche Radikalpolymerisation beschreibt, sind "Makromolecular Chemistry,
Rapid Communication",
1982, 127, welche die Verwendung von Hilfsstoffen, welche sich wie
thermische und/oder photochemische Initiatoren sowie als Kettentransfermittel
und Terminatoren verhalten, beschreibt; "Makromolecular Chemistry", 1983, 184, 745,
welche Tetraarylethane beschreibt, welche sich thermisch zersetzen,
um Diphenylalkylradikale zu ergeben – diese Produkte sind ein weiteres
Beispiel für
Initiatoren, welche eine lebende Radikalpolymerisation initiieren
können –; Journal
of Polymer Science, Polymer Chemistry Hrsg., 1986, 24, 1251, welche
eine lebende Radikalpolymerisation durch silylierte Pinakole, welche
sich analog zu den zuvor erwähnten
Tetraarylethanen verhalten, beschreibt.
-
Andere
Beispiele für
wissenschaftliche Literatur, welche eine lebende Radikalpolymerisation
beschreibt, werden durch das
europäische Patent 135,280 ,
durch die internationale Patentanmeldung
WO 96/30421 und durch das
US-Patent 4,581,429 wiedergegeben.
-
Eine
negative Eigenschaft der lebenden Radikalpolymerisation ist es,
dass es für
die Herstellung von Blockcopolymeren notwendig ist, die Synthese und
die Isolation des ersten Blocks zu bewirken, gefolgt von der Auflösung des
so erhaltenen Makromoleküls
in dem zweiten Monomer oder in der Monomermischung, welche nach
Polymerisation den zweiten Block bildet.
-
Diese
Technik weist nicht nur den technischen Nachteil auf, dass zwei
verschiedene Polymerisationen gehandhabt werden müssen, was
die Verwendung von zwei Polymerisationsreaktoren in Reihe erfordert,
sondern diese führt
auch zu einem Endprodukt, welches nachfolgende Reinigungsschritte erfordern
kann, um mehr oder weniger empfindliche Spuren von Homopolymer oder
zufälligem
Copolymer zu entfernen, wenn in der Ge genwart einer Monomermischung
gearbeitet wird, welche sich während
des zweiten Polymerisationsschritts zwangsläufig ausbildet.
-
Ein
weiterer bekannter Nachteil, welcher für die Möglichkeit der vorteilhaften
Nutzung der Produkte ziemlich wichtig ist, betrifft die Herstellung
von im Allgemeinen gelb gefärbten
Polymeren (als ein Ergebnis der Zersetzung). Um dieses Problem zu überwinden,
schlägt
die
WO 01/38431 das
Vermischen von Reduktionsmitteln, wie beispielsweise Phosphiten,
oder von Antioxidationsmitteln (alkylierten Monophenolen, Hydrochinonen,
Triazinen, Benzylphosphonaten, Ascorbinsäure, aminischen Antioxidationsmitteln
etc.) oder von UV-Stabilisatoren, Hydroxylaminen oder Nitronen mit
dem in Rede stehenden Polymer vor. Das Stabilisierungsmittel kann
dem Polymer, sofern kristallin, in dem geschmolzenen Zustand oder
zu dem auf einen Wert oberhalb des Tg-Werts erhitzten Polymer, sofern
dieses amorph ist, zugegeben werden.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Herstellung von Blockcopolymeren mittels Radikalpolymerisation bereitzustellen,
welches die in dem Stand der Technik vorhandenen Nachteile nicht
aufweist.
-
Insbesondere
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur
Herstellung von Blockcopolymeren mittels Radikalpolymerisation bereitzustellen,
welches es erlaubt, ein Produkt zu erhalten, welches eine verringerte
Menge an Homopolymer oder zufälligem
Copolymer enthält,
und welches zudem den Vorteil aufweist, dass ein mühsamer Präzipitations-
oder Wiedergewinnungsschritt des ersten Polymerblocks nicht notwendig
ist.
-
Die
Anmelderin hat nunmehr herausgefunden, dass diese Aufgaben durch
die wirksame und ökonomische
Herstellung von Blockcopolymeren gelöst werden können, welche auf vinylaromatischen Monomeren,
wie beispielsweise Styrol oder α-Methylstyrol,
sowie auf von (Meth)acrylsäure
abgeleiteten Monomeren, wie beispielsweise (Meth)acrylnitril, basieren
und aus wenigstens zwei Blöcken
bestehen: der erste enthält
lediglich vinylaromatische Einheiten und der zweite enthält (Meth)acryl-
oder vinylaromatische und copolymerisierte (Meth)acryleinheiten.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung
von Blockcopolymeren durch Radikalcopolymerisation, welches umfasst:
- a) Polymerisieren eines vinylaromatischen Monomers
bei einer Temperatur von mehr als oder gleich 120°C in der
Gegenwart eines Radikalinitiatorsystems bestehend aus einer Verbindung
mit der allgemeinen Formel (I): worin R1 und
R2, gleich oder verschieden, ein Methyl-
oder ein Ethylradikal bedeuten, X1 ein Wasserstoffatom
bedeutet, X2 ein Wasserstoffatom oder ein
Hydroxyl bezeichnet oder X1 und X2, gleich oder verschieden, ein C1-C4-(Iso)alkylradikal
bedeuten oder diese miteinander einen aromatischen Ring bilden,
n gleich null oder 1 ist und R3 ein Radikal
bezeichnet, welches aus einer der nachfolgenden Gruppen ausgewählt ist:
-C(CH3)2-CN,
-C(CH3)2-Ph,
-CHCH3Ph,
oder R3 abwesend
ist, wobei in dieser Position dann ein ungekoppeltes Elektron vorhanden
ist, wobei die Verbindung (I) in einer Mischung mit Radikalerzeugerverbindungen
(G) ausgewählt aus
Peroxiden, Perestern, Percarbonaten, Azobisdialkylnitrilen mit molaren
Verhältnissen
I/G von weniger als 4 verwendet wird, bis eine Umsetzung des Monomers
in einem Bereich zwischen 5 und 99,9% und vorzugsweise zwischen
8 und 95% erreicht ist,
- b) Zuführen
zu der Polymerisationsmischung von Schritt (a), nachdem die gewünschte Umsetzung erhalten
worden ist, eines Monomers, welches sich von einer (Meth)acrylsäure abgeleitet,
in einer solchen Menge, dass an dem Ende der bei derselben Temperatur
und in der Gegenwart desselben Initiatorsystems betriebenen Polymerisation
das Gesamtgewicht des Blockcopolymers Mw niedriger als 1.000.000
ist,
- c) Sammeln des so erhaltenen Blockcopolymers am Ende der Polymerisation.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung entspricht der Fall, bei dem in dem Produkt mit der allgemeinen
Formel (I) R3 abwesend ist, weil in dieser
Position ein ungekoppeltes Elektron verbleibt, stabilen Radikalverbindungen,
welche als "Nitroxide" oder "Nitroxylradikale", wie bei J. March,
Advanced Organic Chemistry, Fourth Edition, Seiten 187 bis 191 beschrieben,
bekannt sind.
-
Der
Begriff "vinylaromatisches
Monomer", wie er
in der vorliegenden Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendet
wird, bezieht sich im Wesentlichen auf ein Produkt, welches der
nachfolgenden allgemeinen Formel (II) entspricht:
worin R ein Wasserstoffatom
oder eine Methylgruppe ist, n null oder eine ganze Zahl in einem
Bereich zwischen 1 und 5 ist und Y ein Halogen, wie beispielsweise
Chlor oder Brom, oder ein Alkyl- oder Alkoxylradikal mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen ist.
-
Beispiele
für vinylaromatische
Monomere mit der zuvor definierten allgemeinen Formel sind: Styrol, α-Methylstyrol,
Methylstyrol, Ethylstyrol, Butylstyrol, Dimethylstyrol, Mono-, Di-,
Tri-, Tetra- und Pentachlorstyrol, Bromstyrol, Methoxystyrol, Acetoxystyrol etc.
Styrol und α-Methylstyrol
sind die bevorzugten vinylaromatischen Monomere.
-
In
dem Verfahren zur Herstellung von Blockcopolymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
alle von (Meth)acrylsäure
abgeleiteten Monomere eingesetzt werden, selbst wenn Acrylnitril und
Methacrylnitril bevorzugt sind. Andere sich von (Meth)acrylsäure ableitende
Monomere sind Alkylester, in denen die Alkylgruppe zwischen 1 und
4 Kohlenstoffatome enthält,
wie beispielsweise Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat etc.
-
Die
Polymerisation der beiden Schritte (a) und (b) wird bei einer Temperatur
von höher
als 120°C,
vorzugsweise zwischen 120 und 150°C,
in der Gegenwart des Initiators mit der allgemeinen Formel (I) durchgeführt. Der
letztgenannte liegt in solchen Konzentrationen vor, dass die Polymerisationsreaktion
aktiviert wird und sich solange fortsetzt, bis das gewünschte Molekulargewicht
Mw erhalten ist. Typische Konzentrationsbereiche liegen zwischen 0,01
und 2 Mol-% mit Bezug zu den Gesamtmolen der zugeführten Monomere.
-
Um
die Polymerisationsreaktion zu begünstigen, wird der Initiator
mit der allgemeinen Formel (I) in einer Mischung mit Radikal erzeugenden
Verbindungen (G), wie beispielsweise Peroxiden, Hydroperoxiden,
Perestern, Percarbonaten, Azobisdialkyldinitrilen etc. mit molaren
Verhältnissen
von I/G von weniger als 4 verwendet. Insbesondere kann der Initiator
mit der allgemeinen Formel (I) mit freien Radikalerzeugern (G),
wie beispielsweise Dibenzoylperoxid, Dicumylperoxid, N,N'-Azobis(diisobutyronitril), mit
molaren Verhältnissen
von I/G in einem Bereich zwischen 1 und 3 eingesetzt werden. Der
Initiator (I) kann, ausgehend von den entsprechenden Nitroxylradikalen,
auch "in situ" erzeugt werden.
Beispiele für Initiatoren
mit der allgemeinen Formel (I) sind:
2-Methyl-2-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-yloxy)propionitril,
2-Methyl-2-(4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-yloxy)propionitril,
N-(2-Phenylethoxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
N-(2-Phenylethoxy)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
N-(2-Phenylprop-2-oxy)-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
N-(2-Phenylprop-2-oxy)-4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-cyanoprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-phenylprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-phenylethyl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-cyanoprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-phenylprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-phenylethyl)-2,3-dihydro-1H-isoindol.
-
Nach
dem Erreichen der Polymerisation des ersten vinylaromatischen Polymerblocks
umfasst das vorliegende Verfahren das Zuführen des zweiten Monomers in
den zuvor spezifizierten Mengen. Während dieses Schritts wird
das Acrylmonomer mit dem nicht polymerisierten vinylaromatischen
Monomer, sofern vorhanden, vermischt und wird die Polymerisation
in der Gegenwart desselben Initiatorsystems fortgesetzt.
-
Die
Polymerisation beider Schritte kann chargenweise, kontinuierlich
oder halbkontinuierlich bei einer Temperatur von höher als
120°C und
bei einem solchen Druck, dass die Monomere in flüssiger Phase gehalten werden,
durchgeführt
werden. Ferner kann die Polymerisation in der Gegenwart eines organischen
Lösemittels,
in Suspension oder in Masse, durchgeführt werden.
-
Bei
dem Chargenverfahren wird das Initiatorsystem entweder in reiner
Form oder in der Form einer Lösung
oder Suspension in den zuvor spezifizierten Mengen zu dem vinylaromatischen
Monomer zugegeben. Die Reaktion wird bei der gewünschten Temperatur für eine Zeit
in einem Bereich zwischen 15 Minuten und 24 Stunden fortgesetzt.
Wenn die gewünschte
Umsetzung erreicht worden ist, wird das zweite Monomer zugegeben
und die Polymerisation wird komplettiert. An dem Ende wird das so
hergestellte Copolymer gesammelt.
-
Bei
dem kontinuierlichen Verfahren werden das vinylaromatische Polymer,
das Initiatorsystem und, optional, das Lösemittel kontinuierlich in einen Polymerisationsreaktor
zugeführt,
und zwar mit einer solchen Strömungsgeschwindigkeit,
dass die für
das Erreichen von Umsetzungen in einem Bereich zwischen 5 und 99,9%
geeigneten Verweilzeiten erreicht werden. Das Reaktionsprodukt wird
dann zusammen mit dem Acrylmonomer einem zweiten Reaktor mit solchen
Strömungsgeschwindigkeiten
zugeführt, dass
die gewünschte
Endzusammensetzung des Blockcopolymers gewährleistet wird. Die Reaktionsmischung
wird für
das Gewinnen des Produkts an dem Auslass dieses zweiten Reaktors
behandelt.
-
Optional,
aber nicht notwendigerweise, kann das Initiatorsystem während der
gesamten Dauer der Reaktion oder während Teilen derselben langsam
zugegeben werden. Eines der beiden Monomere oder beide Monomere
können
ebenfalls zu aufeinander folgenden Zeiten in Teilmengen zudosiert
werden, um die Mikrostruktur des zweiten Blocks, wie gewünscht, zu
variieren. An dem Ende wird das Polymer aus der Polymerisationsmischung
mit einer der in dem Stand der Technik bekannten Verfahren isoliert,
beispielsweise durch Präzipitation
mit einem geeigneten Nicht-Lösemittel
oder durch Destillation und Entfernung der Rückstände unter Vakuum bei einer hohen
Temperatur.
-
An
dem Ende des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung werden extrem reine Blockcopolymere in einer Menge von
mehr als 50 Gew.-% des Gesamtprodukts erhalten. Das Molekulargewicht Mw
eines jeden der Blöcke
kann zwischen 1.000 und 500.000, vorzugsweise zwischen 5.000 und
200.000, liegen, während
das Gesamtmolekulargewicht Mw des Polymers zwischen 10.000 und 1.000.000,
vorzugsweise zwischen 20.000 und 500.000, variieren kann.
-
Der
Polymerblock von Schritt (b) kann eine Fraktion von vinylaromatischen
Einheiten in einem Bereich zwischen 30 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
55 und 85%, enthalten.
-
Wenn
X1 und X2 in dem
Radikalinitiatorsystem mit der allgemeinen Formel (I) zusammen einen aromatischen
Ring bilden und n gleich null ist, werden Produkte erhalten, welche
absolut frei von einer Verfärbung
sind. Diese Produkte müssen
daher keiner nachfolgenden Behandlung unterzogen werden, um die
gelbe Färbung
zu entfernen, was, wie in dem Stand der Technik beschrieben, für die mit
den aus den Stand der Technik bekannten Verfahren synthetisierten
Polymere charakteristisch ist, wodurch das Herstellungsverfahren
folglich für
das Polymer beträchtlich
vereinfacht wird. Spezifische Beispiele für diese Initiatoren sind:
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-cyanoprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-phenylprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-phenylethyl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-cyanoprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-phenylprop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol,
1,1,3,3-Tetramethyl-2-(2-phenylethyl)-2,3-dihydro-1H-isoindol.
-
Einige
illustrative, aber nicht beschränkende Beispiele
werden für
ein besseres Verständnis
der vorliegenden Erfindung und für
seine Ausführungsform
bereitgestellt.
-
BEISPIEL 1
-
In
einen zwei Liter Stahlautoklaven, welcher einem Druck von 20 bar
widersteht, welcher mit einem Ankerrührer und mit einem Tauchrohr
zum Probensammeln unter Druck ausgestattet war und welcher ummantelt und
mit Silikonölzirkulation
thermostatreguliert war, wurden unter einer Stickstoffumgebung und
bei Raumtemperatur (20°C)
920 g Styrol eingeführt.
Die Temperatur wurde unter Pumpen von Stickstoff und unter Rühren mit
100 Umdrehungen pro Minute auf 60°C
erhöht
und es wurden 2,28 g (7,06 mmol) Benzoylperoxid (als solches stabilisiert mit
25,1% Wasser) sowie 1,24 g (7,95 mmol) 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinyloxylradikal
(TEMPO) gelöst
in 80 g Styrol zugegeben.
-
Der
Autoklav wurde dann geschlossen und mit Stickstoff auf einen Druck
von 2 bar gebracht. Die Reaktionstemperatur wurde in 25 Minuten
auf 130°C erhöht. Als
die Temperatur 130°C
erreicht hatte, wurde eine 85 g Probe der Reaktionsmischung durch
ein mit einem Ventil ausgestattetes Tauchrohr entfernt. Dieselbe
Probenentnahme wurde bis zu dem Ende des Versuchs alle 30 Minuten
wiederholt und die Umsetzung von jeder Probe wurde gravimetrisch
gemessen. 1 Stunde und 30 Minuten nach dem Erreichen von 130°C (34% Umsetzung)
wurden mit einer Pumpe über
eine Zeitspanne von 10 Minuten 132 g Acrylnitril eingeführt (so
dass die restliche Styrol/Acrylnitril-Mischung der Zusammensetzung
der azeotropen Mischung entspricht). 3 Stunden nach dem Erreichen
von 130°C
wurde die Reaktionsmischung (enthaltend 59% Polymer) unter Stickstoffdruck
in 0,33 Liter Glasflaschen überführt (810
Flaschen, von denen jede ungefähr
50 g Reaktionsmischung enthielt).
-
Um
das in der Reaktionsmischung enthaltene Copolymer abzutrennen, wurden
nacheinander 10 Flaschen in ein Silikonöl enthaltendes Thermostatbad,
welches mit einer Vakuumpumpe verbunden war, eingetaucht und der
Restdruck wurde auf 10 mbar gebracht. Die Temperatur des Thermostatbads wurde
in 1,5 Stunden auf 220°C
erhöht
und wurde 30 Minuten nach dem Erreichen einer Temperatur von 220°C abgekühlt.
-
Sobald
der Druck auf Atmosphärendruck
zurückgebracht
worden war, wurden die Flaschen bei Raumtemperatur geöffnet, wurde
das Copolymer entnommen und dieses in einer Mühle gemahlen. Um die Ausbeute
des Blockcopolymers abzuschätzen, wurde
das Endcopolymer daraufhin in Cyclohexan (Lösemittel für Polystyrol) und in Aceton
(Lösemittel für SAN) gelöst und es
wurden 56% eines unlöslichen
Polymers erhalten, welches nach einer GPC-Analyse nachgewiesenermaßen ein
Mw = 102.000 und ein Mw/Mn = 1,18 aufwies.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 1
-
20
ml (175 mmol) Styrol, 30 mg (0,124 mmol) Benzoylperoxid und 26 mg
(0,166 mmol) 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinyloxylradikal wurden in
einen mit einem Magnetrührer
ausgestatteten 100 ml Reaktor eingeführt. Der Reaktor wurde in ein Ölbad bei
125°C eingetaucht
und die Reaktion wurde für
5 Stunden fortgesetzt.
-
Zu
der Lösung
wurde nach dem Abkühlen eine
für die
Präzipitation
von Polystyrol ausreichende Menge von EtOH zugegeben. Das Produkt
wird dann filtriert und in einem Vakuumofen (30 Torr) für 8 Stunden
getrocknet. Eine Reinigung der Probe wird durch Lösen in Methylenchlorid
bewirkt.
-
1,5
g des wie zuvor beschrieben hergestellten PS gelöst in 14,2 ml (124 mmol) Styrol
und 5 ml (76 mmol) Acrylnitril (entsprechend der Zusammensetzung
der azeotropen Mischung) werden unter Magnetrührung in einen 100 ml Reaktor
eingeführt.
-
Der
Reaktor wird in einem Ölbad
für 70
Minuten auf eine Temperatur von 125°C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird
die Mischung mit 100 ml EtOH behandelt. Das Produkt wird filtriert
und in einem Vakuumofen (30 Torr) für 8 Stunden bei 60°C getrocknet.
Die Umsetzung beträgt
48,1%.
-
Um
die Ausbeute des Blockcopolymers abzuschätzen, wurde das Endcopolymer
nachfolgend in Cyclohexan (Lösemittel
für Polystyrol)
und in Aceton (Lösemittel
für SAN)
gelöst
und es wurden 25% eines unlöslichen
Polymers erhalten, von dem nach GPC-Analyse nachgewiesen wurde,
dass dieses ein Mw = 338.000 und ein Mw/Mn = 1,78 aufwies.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 2
-
Die
in dem Vergleichsbeispiel 1 angewendete Prozedur wird wiederholt,
ausgenommen, dass der erste Syntheseschritt 1,5 Stunden dauerte,
der zweite Schritt 1,5 Stunden dauerte und die Temperatur bei den
beiden Schritten 130°C
betrug.
Mw = 360.000, Mw/Mn = 1,83, PS/SAN = 20%.
-
BEISPIEL 2
-
Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei Acrylnitril nach
30 Minuten anstelle von nach einer Stunde und dreißig Minuten
zugegeben worden ist. Das Produkt hat die nachfolgenden Eigenschaften:
Mw
= 71.000, Mw/Mn = 1,17, PS/SAN = 64%.
-
BEISPIEL 3
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei das Acrylnitril
nach zwei Stunden und dreißig
Minuten zugegeben wurde. Das Produkt hatte die nachfolgenden Eigenschaften:
Mw
= 136.000, Mw/Mn = 1,29, PS/SAN = 52%.
-
BEISPIEL 4
-
Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei Acrylnitril zugegeben
und für
drei Stunden anstelle von für
eine Stunde und dreißig
Minuten reagiert wurde. Das Produkt hatte die nachfolgenden Eigenschaften:
Mw
= 153.000, Mw/Mn = 1,21, PS/SAN = 51%.
-
BEISPIEL 5
-
Beispiel
1 wurde unter Verwendung von 7,95 mmol 2-Methyl-2-(2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-yloxy)propionitril
im Austausch für
TEMPO und Benzoylperoxid wiederholt.
-
Die
Fraktion des Blockpolymers in der Endreaktionsmischung ist gleich
79%.
Mw = 125.000, Mw/Mn = 1,31
-
BEISPIEL 6
-
250
g von 400 mg 1,1,3,3-Tetraethyl-2-(2-cyano-prop-2-yl)-2,3-dihydro-1H-isoindol in Lösung enthaltendem
Styrol, welches zuvor durch Durchperlen von Stickstoff für 15 Minuten
behandelt worden ist, wurde bei Raumtemperatur einem 600 ml Stahlautoklaven
zugeführt,
welcher mit einem Ankerrührer,
mit einer elektrisch beheizten Ummantelung, mit einer inneren Kühlschleife,
mit einem Zuführsystem und
an dem Boden mit einem Entnahmesystem ausgestattet war.
-
Die
Reaktionsmischung wird in 50 Minuten auf 120°C erhitzt (Stunde "0", wenn 118°C erreicht ist). 4 Stunden nach
der Stunde "0" werden 51,3 g Acrylnitril
zugegeben. Die Temperatur wird für
1,5 Stunden bei 120°C
gehalten, dann wird die Reaktionsmischung abgekühlt. 50 g der Mischung werden für die Analyse
entfernt. Der Rest der Mischung wird bei 14 mbar entgast und in
2 Stunden auf 230°C
erhitzt, wobei diese Bedingungen für 30 Minuten aufrechterhalten
werden. An dem Ende wird das erhaltene Produkt abgekühlt und
granuliert.
-
Es
wird ein perfekt farbloses Polymer erhalten, welches die nachfolgenden
Eigenschaften aufweist: Fraktion von Blockpolymer in dem Endprodukt: 86%,
Mw = 115.000, Mw/Mn = 1,35.