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GEBIET DER TECHNIK
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymerisation mindestens eines
Monomers, das in Emulsion, in Mikroemulsion oder in Miniemulsion
radikalisch polymerisierbar ist, wobei ein wasserlösliches
Alkoxyamin eingesetzt wird.
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STAND DER TECHNIK
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EP 970 973 beschreibt ein
Verfahren zur Polymerisation mindestens eines Monomers, das in Emulsion
in Gegenwart eines freien stabilen Radikals wie 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy,
das allgemein unter der Marke TEMPO im Handel ist, oder eines seiner
Derivate sowie eines Emulgators radikalisch polymerisierbar ist,
wobei die Polymerisation durch einen Polymerisationsinitiator ausgelöst wird,
der vorzugsweise wasserlöslich
ist und unter den organischen Peroxiden und Hydroperoxiden, den
Azoderivaten, Metallsalzen und Ammoniaksalzen von Persulfat und
Redoxpaaren ausgewählt
ist.
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Marestin,
C., Noël,
C., Guyot, A., Claverie, J., Macromolecules, 1998, 31 (12), 4041–4044, beschreiben
ein Verfahren zur kontrollierten radikalischen Polymerisation von
Styrol in Emulsion in Gegenwart eines Amino-TEMPO-Derivats der nachstehenden
Formel (A).
eines wasserlöslichen
Initiators vom Persulfattyp und von Tensiden vom Typ SDS oder SDBS.
Dieses Verfahren führt
zum Erhalt stabiler Latices, deren Feststoffgehalt größenordnungsmäßig 10%
beträgt
und die eine bimodale Verteilung der Partikelgröße aufweisen. Sogar bei 130°C wird allerdings
festgestellt, dass die Kinetik der Polymerisation sehr langsam ist
und die Umwandlung des Styrols nach 55 Stunden Polymerisation gerade einmal
70% erreicht!
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Cao,
J., He, J., Li, C. und Yang, Y., Polym. J. 2001, 33, 75, beschreiben
ein weiteres Beispiel für
die kontrollierte radikalische Polymerisation von Styrol in Emulsion
mit mehreren TEMPO-Derivaten,
das die Erzielung stabiler Latices bei 120°C erlaubt, bei denen die Verteilung
der Partikelgrößen unimodal
ist.
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Gleichwohl
ist festzustellen, dass die Verwendung von TEMPO-Derivaten auf die Kontrolle von Styrolmonomeren
beschränkt
ist.
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In
der Literatur sind neben Verfahren zur kontrollierten radikalischen
Polymerisation, bei deren Initiierung bei Durchführung in wässeriger Phase zweikomponentige
Initiatorsysteme verwendet werden, bei denen das Kontrollmittel
TEMPO oder eines seiner Derivate ist, ferner auch Verfahren zur
kontrollierten radikalischen Polymerisation beschrieben, zu deren
Initiierung ein Derivat von N-tert.-1-Diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid
(SG1) verwendet wird und der Polymerisationsauslöser oder Polymerisationsinitiator
ein wasserlöslicher
Initiator vom Persulfattyp, vom Diazotyp oder vom Peroxidtyp ist: N-tert-1-Diethylphosphono-2,2-dimethylpropylnitroxid
(SG1)
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WO 00/49027 beschreibt
ein Verfahren zur radikalischen Polymerisation von Styrolmonomeren
und Acrylatmonomeren in einem Lösungsmittelmedium,
als Blockpolymerisation oder in Form eine Miniemulsion in Gegenwart
von in einem organischen Lösungsmittel
löslichen,
von SG1 abgeleiteten Alkoxyaminen der nachstehenden Formel (B): Alkoxyamine
(B)
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DARLEGUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Polymerisation mindestens eines Monomers, das in Mikroemulsion
oder Emulsion radikalisch polymerisierbar ist, wird in Gegenwart
mindestens eines wasserlöslichen
Alkoxyamins durchgeführt,
das ausgewählt
ist unter Monoalkoxyaminen der Formel (I),
worin
bedeuten:
• R
1 und R
3, die gleich
oder verschieden sind, eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
• R
2 ein
Alkalimetall wie Li, Na, K, ein Ammoniumion, wie NH
4 +, NBu
4 +,
NHBu
3 + (wobei die
Abkürzung
Bu Butyl bedeutet),
oder Mono- oder Polyalkoxyaminen der Formel
(II),
worin
bedeuten:
m eine ganze Zahl größer oder gleich 1, bevorzugt
größer oder
gleich 2, und
R
1, R
2 und
R
3 dasselbe wie in Formel (I).
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Das
Polymerisationsmedium weist eine flüssige organische Phase und
eine flüssige
wässerige
Phase auf, wobei die flüssige
organische Phase vorzugsweise mehr als 50 Gew.-% eines oder mehrerer
zu polymerisierender Monomere enthält und die wässerige
Phase vorzugweise mindestens 50 Gew.-% Wasser enthält.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung erlaubt den Zugang zu Latices
von (Co)Polymeren mit kontrolliertem makromolekularem Aufbau.
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Ohne
sich auf eine bestimmte Erklärung
festlegen zu müssen,
ist die Anmelderin der Auffassung, dass die wasserlöslichen
Alkoxyamine der Formel (I) und/oder (II) gleichzeitig die Rolle
eines Initiators und die Rolle eines Emulgators bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung
spielen; daher erlauben es die grenzflächenaktiven Eigenschaften der
wasserlöslichen
Alkoxyamine der Formel (I) und/oder (II), den Einsatz weiterer grenzflächenaktiver
Stoffe bei diesem Verfahren in Emulsion oder in Mikroemulsion zu
verringern oder sogar ganz zu vermeiden.
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Unter
einem wasserlöslichen
Alkoxyamin werden im Sinne der vorliegenden Erfindung beliebige
Alkoxyamine der Formel (I) oder (II) verstanden, deren Löslichkeit
in der wässerigen
Phase bei 25°C
mindestens 1 g/l beträgt.
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Das
Alkoxyamin kann in einem Mengenanteil von 0,01 bis 10 Masse-% und
bevorzugt 0,1 bis 5 Masse-%, bezogen auf die Masse des Monomers
oder der Monomeren, in das Polymerisationsmedium eingeführt werden.
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Unter
einem Monomer wird ein beliebiges Monomer verstanden, das auf radikalischem
Wege polymerisierbar oder copolymerisierbar ist. Der Ausdruck Monomer
deckt selbstverständlich
auch Gemische von mehreren Monomeren.
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Das
Monomer kann unter Monomeren ausgewählt werden, die eine radikalisch
polymerisierbare Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung aufweisen,
wie zum Beispiel Vinylmonomeren, Vinylidenmonomeren, Dienmonomeren
und Olefinmonomeren, Allylmonomeren, Acrylmonomeren, Methacrylmonomeren,
etc.
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Die
in Betracht gezogenen Monomeren können insbesondere ausgewählt werden
unter vinylaromatischen Monomeren, wie Styrol oder substituierten
Styrolen, insbesondere α-Methylstyrol
und Natriumstyrolsulfonat, Dienen, wie Butadien oder Isopren, Acrylmonomeren,
wie Acrylsäure
oder ihren Salzen, Alkylacrylaten, Cycloalkylacrylaten oder Arylacrylaten,
wie Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Ethylhexylacrylat
oder Phenylacrylat, Hydroxyalkylacrylaten, wie 2-Hydroxyethylacrylat,
Etheralkylacrylaten, wie 2-Methoxyethylacrylat, Alkoxypolyalkylenglycolacrylaten
oder Aryloxypolyalkylenglycolacrylaten, wie Methoxypolyethylenglycolacrylaten,
Ethoxypolyethylenglycolacrylaten, Methoxypolypropylenglycolacrylaten,
Methoxypolyethylenglycolpolypropylenglycolacrylaten oder deren Gemischen,
Aminoalkylacrylaten, wie 2-(Dimethylamino)-ethylacrylat (ADAME),
Acrylaten von Aminsalzen, wie [2-(Acryloyloxy)-ethyl]-trimethylammoniumchlorid
oder -sulfat oder [2-(Acryloyloxy)-ethyl]-dimethylbenzylammoniumchlorid oder -sulfat,
fluorierten Acrylaten, silylierten Acrylaten, Phosphor enthaltenden
Acrylaten, wie Alkylenglycolacrylatphosphaten, Methacrylmonomeren,
wie Methacrylsäure
oder ihren Salzen, Alkylmethacrylaten, Cycloalkylmethacrylaten,
Alkenylmethacrylaten oder Arylmethacrylaten, wie Methylmethacrylat,
Laurylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Allylmethacrylat oder Phenylmethacrylat,
Hydroxyalkylmethacrylaten, wie 2-Hydroxyethylmethacrylat oder 2-Hydroxypropylmethacrylat,
Etheralkylmethacrylaten, wie 2-Ethoxyethylmethacrylat, Alkoxypolyalkylenglycolmethacrylaten
oder Aryloxypolyalkylenglycolmethacrylaten, wie Methoxypolyethylenglycolmethacrylaten,
Ethoxypolyethylenglycolmethacrylaten, Methoxypolypropylenglycolmethacrylaten,
Methoxypolyethylenglycolpolypropylenglycolmethacrylaten oder deren
Gemischen, Aminoalkylmethacrylaten, wie 2-(Dimethylamino)-ethylmethacrylat
(MADAME), Methacrylaten von Aminsalzen, wie [2-(Methacryloyloxy)-ethyl]-trimethylammoniumchlorid
oder -sulfat oder [2-(Methacryloyloxy)-ethyl]-dimethylbenzylammoniumchlorid
oder -sulfat, fluorierten Methacrylaten, wie 2,2,2-Trifluorethylmethacrylat,
silylierten Methacrylaten, wie 3-Methacryloylpropyltrimethylsilan,
Phosphor enthaltenden Methacrylaten, wie Alkylenglycolmethacrylatphosphaten,
Hydroxyethylimidazolidonmethacrylat, Hydroxyethylimidazolidinonmethacrylat,
2-(2-Oxo-1-imidazolidinyl)-ethylmethacrylat,
Acrylnitril, Acrylamid oder substituierten Acrylamiden, 4-Acryloylmorpholin,
N-Methylolacrylamid, Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid (APTAC),
Acrylamidomethylpropansulfonsäure
(AMPS) oder ihren Salzen, Methacrylamid oder substituierten Methacrylamiden,
N-Methylolmethacrylamid, Methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid (MAPTAC),
Itaconsäure,
Maleinsäure
oder ihren Salzen, Maleinsäureanhydrid,
Alkylpolyalkylenglycolmaleaten oder Alkoxypolyalkylenglycolmaleaten
oder Aryloxypolyalkylenglycolmaleaten oder Alkylpolyalkylenglycolhemimaleaten,
Alkoxypolyalkylenglycolhemimaleaten, Aryloxypolyalkylenglycolhemimaleaten,
Vinylpyridin, Vinylpyrrolidinon, (Alkoxy)poly(alkylenglycol)-vinylethern
oder -divinylethern, wie Methoxypoly(ethylenglycol)-vinylethern,
Poly(ethylenglycol)-divinylethern, olefinischen Monomeren, von denen
Ethylen, Buten, Hexen und 1-Octen genannt werden, sowie fluorierten
olefinischen Monomeren sowie Vinylidenmonomeren, zu denen Vinylidenfluorid
genannt werden kann, und zwar allein oder im Gemisch mit mindestens
zwei der vorgenannten Monomeren.
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Es
ist möglich,
dem Polymerisationsmedium mindestens einen Emulgator zuzugeben,
das heißt,
ein Tensid, das es erlaubt, die Emulsion zu stabilisieren, wobei
dieser Emulgator selbstverständlich kein
Alkoxyamin im Sinne der vorliegenden Erfindung ist. Es kann ein
beliebiger Emulgator verwendet werden, der gewöhnlich für diesen Emulsionstyp herangezogen
wird.
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Der
Emulgator kann anionisch, kationisch oder nichtionisch sein. Der
Emulgator kann ein amphoteres oder quaternäres oder fluoriertes Tensid
sein. Er kann unter den Alkylsulfaten oder Arylsulfaten, den Alkylsulfonaten
oder Arylsulfonaten, den Fettsäuresalzen,
Polyvinylalkoholen und polyethoxylierten Fettalkoholen ausgewählt werden.
Der Emulgator kann beispielsweise aus der folgenden Liste ausgewählt werden:
- – Natriumlaurylsulfat,
- – Natriumdodecylbenzolsulfonat,
- – Natriumstearat,
- – Polyethoxyliertes
Nonylphenol,
- – Natriumdihexylsulfosuccinat,
- – Natriumdioctylsulfosuccinat,
- – Lauryldimethylammoniumbromid,
- – Laurylamidobetain,
- – Kaliumperfluoroctylacetat.
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Der
Emulgator kann ferner auch ein amphiphiles Copolymer sein, wobei
es sich um ein Blockcopolymer oder ein statistisches Copolymer oder
ein Propfcopolymer handeln kann, wie etwa Copolymere von Natriumstyrolsulfonat
und insbesondere Polystyrol-b-poly(natriumstyrolsulfonat),
oder ein beliebiges amphiphiles Copolymer, das nach einem beliebigen
anderen Polymerisationsverfahren hergestellt ist.
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Der
Emulgator kann in einem Mengenanteil von 0,1 bis 10 Masse-%, bezogen
auf die Masse des Monomers oder der Monomeren, in das Polymerisationsmedium
eingebracht werden.
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Das
hydrophobe Polymer muss in der organischen Phase löslich sein,
weist vorzugweise eine Löslichkeit
in Wasser bei 25°C
von weniger als 1·10–6 g/l
auf und besitzt ein Gewichtsmittel der Molekülmasse von mindestens 100.000,
das beispielsweise im Bereich von 100.000 bis 400.000 liegt. Das
hydrophobe Polymer kann zum Beispiel Polystyrol, Polymethylmethacrylat
und Polybutylacrylat sein.
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Das
hydrophobe Polymer kann in einem Mengenanteil von 0,5 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf das zu polymerisierende Monomer, in die Emulsion eingebracht
werden.
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Unter
einer Mikroemulsion wird eine Emulsion verstanden, wie sie zum Beispiel
definiert ist in den Publikationen von Candau, F., Microemulsion
polymerization. NATO ASI Series, Series E: Applied Sciences (1997),
335 (Polymeric Dispersions: Principles and Applications), 127–140; de
Morgan, John D., Microemulsion polymerization. Recent Research Developments
in Macromolecules Research (1998), 3 (Teil 2), 551–592; de
Capek, Advances in Colloid and Interface Science, 82 (1999) 253–273 und
92 (2001) 195–233.
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Die
Emulsion oder Mikroemulsion kann hergestellt werden durch Mischen
oder Rühren
bei mehr oder weniger hoher Scherbeanspruchung
einer wässerigen
Phase, die enthält:
- – Wasser,
- – mindestens
ein wasserlösliches
Alkoxyamin vom Typ (I) und (II), wie oben definiert,
- – wahlweise
einen Emulgator,
und einer organischen Phase, die enthält: - – das
Monomer oder die Monomeren,
- – wahlweise
ein organisches Lösungsmittel.
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Die
Temperaturen der Polymerisation hängen von den im Medium vorliegenden
Monomeren ab. So wird zu Initiierung der Polymerisation von Methacrylat
unter Verwendung der Alkoxyamine (I) und/oder (II) eine Polymerisationstemperatur
im Bereich von 10 bis 80°C
bevorzugt; für
die anderen Monomeren wird eine Temperatur ausgewählt, die
allgemein im Bereich von 50 bis 130°C liegt. Das Verfahren gemäß der Erfindung
wird bei einem Druck durchgeführt,
der ausreicht, um ein Sieden der Phasen der Emulsion zu verhindern
und ihre verschiedenen Bestandteile im Wesentlichen in der Emulsion
zu halten (Minimierung des Übergangs
der verschiedenen Bestandteile in die Dampfphase).
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Das
Verfahren zur Polymerisation gemäß der Erfindung
führt zu
einem Polymerlatex. Im Latex weist die Gesamtheit der Partikel des
Polymers einen mittleren Durchmesser von weniger als 2 μm auf, der
allgemein im Bereich von 0,01 bis 1 μm liegt.
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Die
erhaltenen Polymeren sind lebende Polymere, die Alkoxyaminfunktionen
tragen. Sie können
bei einem Verfahren der radikalischen Polymerisation mit den oben
angeführten
Monomeren selbst einmal oder mehrmals wieder eingesetzt werden,
um Blockcopolymere zu erzeugen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
erlaubt entsprechend die Herstellung von Blockpolymeren. So führt die
Polymerisation eines ersten Monomers durch das Verfahren gemäß der Erfindung
zu einem lebenden Polymerblock. Es ist dann möglich, diesen ersten Block
mit einem Block eines anderen Polymers zu verbinden, indem der erste
Block des lebenden Polymers in ein Polymerisationsmedium eines zweiten
Monomers gebracht wird. Es ist so möglich, Blockcopolymere herzustellen,
zum Beispiel Copolymere, die einen oder mehrere Polystyrolblöcke und
einen oder mehrere Polybutadienblöcke enthalten, oder Copolymere,
die einen oder mehrere Polystyrolblöcke und einen oder mehrere
Blöcke
vom Methacrylattyp und einen oder mehrere Blöcke vom Acrylattyp enthalten.
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In
der Praxis kann die Erzeugung der Blöcke nacheinander in der gleichen
Vorrichtung erfolgen. Wenn das erste Monomer unter Erzeugung des
ersten Blocks verbraucht ist, genügt es, das zweite Monomer,
das zur Erzeugung des zweiten Blocks vorgesehen ist, einzuführen, ohne
das Rühren
zu stoppen und ohne Abkühlung
oder andere Unterbrechung. Je nach der Art der Monomeren können die
Bedingungen zum Aufbau jedes der Blöcke selbstverständlich angepasst
werden, wie zum Beispiel die Temperatur der Emulsion.
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Es
ist selbstverständlich
möglich,
so viele Blöcke
wie gewünscht
an das lebende Polymer anzubauen, indem dieses in ein Polymerisationsmedium
eines Monomers gebracht wird, von dem ein Block aufgebaut werden
soll.
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Die
Erfindung betrifft somit auch ein Verfahren zur Herstellung eines
Blockpolymers, das mindestens eine Stufe gemäß der Erfindung umfasst, die
zu einem ersten lebenden Block führt,
wobei der lebende Block anschließend mit mindestens einem weiteren
Monomer, aus dem ein mit dem ersten Block verbundener Block aufgebaut
werden soll, zusammengebracht wird, um einen lebenden Diblock zu
erzeugen, und so weiter, je nach der Anzahl von Blöcken, die
aufgebaut werden sollen.
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Die
vorliegende Anmeldung betrifft somit auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Diblockpolymers, das eine Stufe der Polymerisation eines ersten
Monomers gemäß der Erfindung
umfasst, um einen ersten lebenden Block zu erzeugen, woran sich
eine Stufe anschließt,
in deren Verlauf der erste lebende Block mit einem zweiten Monomer, das
polymerisiert werden soll, zusammengebracht wird, um einen mit dem
ersten Block verbundenen zweiten Block zu erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft entsprechend ferner ein Verfahren
zur Herstellung eines Multiblock-Polymers, das eine oder mehrere
Stufen der Polymerisation von weiteren Monomeren in Gegenwart des Diblockpolymers
umfasst, das wie oben beschrieben erzeugt wurde, um einen dritten
Block zu erzeugen, der mit dem Diblockpolymer verknüpft ist.
Dieses Verfahren der Blockwiederholung kann so viele Male wiederholt werden,
wie erforderlich ist, um die angestrebte Anzahl von Blöcken zu
erzielen.
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Als
Beispiele können
folgende Blockpolymere realisiert werden:
Polystyrol-b-polymethylmethacrylat,
Polystyrol-b-polystyrolsulfonat, Polystyrol-b-polyacrylamid, Polystyrol-b-polymethacrylamid,
Polymethylmethacrylat-b-polyethylacrylat, Polystyrol-b-polybutylacrylat,
Polybutadien-b-polymethylmethacrylat, Polyisopren-b-polystyrol-co-acrylnitril,
Polybutadien-b-polystyrol-co-acrylnitril, Polystyrol-co-butylacrylat-b-polymethylmethacrylat,
Polystyrol-b-polyvinylacetat, Polystyrol-b-poly-2-hexylethylacrylat,
Polystyrol-b-polymethylmethacrylat-co-hydroxyethylacrylat, Polystyrol-b-polybutadien-b-polymethylmethacrylat,
Polybutadien-b-polystyrol-b-polymethylmethacrylat, Polystyrol-b-polybutylacrylat-b-polystyrol,
Polystyrol-b-polybutadien-b-polystyrol, Polystyrol-b-polyisopren-b-polystyrol, Polyperfluoroctylacrylat-b-polymethylmethacrylat,
Polyperfluoroctylacrylat-b-polystyrol, Polyperfluoroctylacrylat-b-behenylacrylat,
Polyperfluoroctylacrylat-b-stearylmethacrylat, Poly-n-octylacrylat-b-methylmethacrylat,
Polymethylmethacrylat-b-polybutylacrylat-b-polymethylmethacrylat,
Polymethylmethacrylat-b-polymethoxyethylacrylat-b-polymethylacrylat,
Poly(meth)acrylsäure-b-polybutylacrylat-b-poly(meth)acrylsäure.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Ausdruck Polymer oder
Blockpolymer im allgemeinen Sinne so zu verstehen, dass er Homopolymere,
Copolymere, Terpolymere sowie Gemische von Polymeren umfasst. Der
Ausdruck Polymerisation ist ebenfalls in einem allgemeinen Sinne
zu verstehen.
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Je
nach der Art des (co)polymerisierten Monomers oder der (co)polymerisierten
Monomeren kann der pH-Wert der wässerigen
Phase eingestellt werden. Im Fall von Polymerisationsbedingungen
bei pH > 8 werden
bevorzugt die Alkoxyamine (I) und/oder (II) verwendet, bei denen
R2 ein Alkaliatom ist. Das Alkoxyamin wird dann über eine wässerige Lösung einer Konzentration von
10–1 mol·l–1 mit
pH = 9 in das Reaktionsmedium eingeführt. Im Fall von Polymerisationsbedingungen
bei pH < 6 kann
ein Alkoxyamin (I) und/oder (II) bevorzugt werden, bei dem R2 ein
Ammoniumion ist. Wenn ein pH-Wert im Bereich von 6 bis 7 aufrechterhalten
werden soll, wird ein beliebiges Alkoxyamin (I) und/oder (II) verwendet,
wobei eine Menge an Puffer, zum Beispiel Calciumhydrogencarbonat,
der wässerigen
Phase zugesetzt wird. Es ist interessant, dass die Polymerisationen, die
bei einem niedrigen pH-Wert (< 5)
ablaufen, allgemein viel schneller, aber weniger gut kontrolliert
sind als Polymerisationen, die bei pH > 5 ablaufen.
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Die
vorliegende Erfindung beansprucht ferner die Möglichkeit der Umwandlung der
verbliebenen Monomeren aus einer der vorstehend beschriebenen Stufen
unter Anwendung einer zusätzlichen
Zufuhr eines oder mehrerer Initiatoren für freie Radikale vom Typ organischer
und/oder anorganischer Peroxide und/oder vom Azotyp. Der wesentliche
Unterschied zum vorstehend beschriebenen Polymerisationsverfahren
besteht darin, dass anstelle der Durchführung der gesamten Umwandlung
(Polymerisation) der Monomeren durch kontrollierte radikalische
Polymerisation zunächst
mit kontrollierter radikalischer Polymerisation begonnen wird und
die Polymerisation als konventionelle radikalische Polymerisation
beendet wird (das heißt,
mit Peroxiden, Persulfaten, Azoverbindungen und/oder ihren Äquivalenten).
Die Monomeren, die durch herkömmliche
radikalische Polymerisation polymerisiert werden, können bereits
im Verlauf der kontrollierten radikalischen Polymerisation vorliegen
und noch nicht umgewandelt sein, oder sie werden zu der wässerigen
Lösung
zugegeben, die den Teil des bereits durch kontrollierte radikalische
Polymerisation hergestellten Dispergiermittels enthält, oder
es wird nach einer Kombination dieser Alternativen verfahren. Zur
Durchführung
dieser konventionellen radikalischen Polymerisation werden der wässerigen
Lösung,
die den Teil des bereits durch kontrollierte radikalische Polymerisation
hergestellten Dispergiermittels enthält, herkömmliche Mittel zur Erzeugung
von Radikalen zugegeben, die Fachleuten wohlbekannt sind und bei
herkömmlichen
radikalischen Polymerisationsreaktionen in wässerigem Medium häufig eingesetzt
werden. Von diesen Mitteln zur Erzeugung von Radikalen können, ohne
dass hiermit eine Einschränkung
verbunden wäre,
genannt werden: Metallsalze und Ammoniaksalze des Persulfats, wie
Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat und Ammoniumpersulfat, wasserlösliche Azo-Initiatoren,
wie 2,2-Azobis(2-amidinopropan)-dihydrochlorid und die Metallsalze
und Ammoniaksalze der 4,4-Azobis(4-cyanopentansäure), Redoxpaare, wie das Paar
Persulfat (Natrium-, Kalium- oder Ammonium persulfat)/Vitamin C oder
das Paar Persulfat/Natrium- oder Kaliummetabisulfit oder das Paar
Wasserstoffperoxid/Eisen(II)-Salz oder das Paar tert.-Butylhydroperoxid/Natriumsulfoxylat,
sowie beliebige andere mögliche Kombinationen
von einem oder mehreren Oxidationsmitteln mit einem oder mehreren
Reduktionsmitteln. Wenn die Menge der verbliebenen noch umzuwandelnden
Monomeren nach der kontrollierten radikalischen Polymerisationsreaktion
beträchtlich
ist, führt
die Verwendung von herkömmlichen
radikalischen Polymerisationsinitiatoren zu wässerigen Lösungen oder Dispersionen eines
Gemischs von Copolymeren unterschiedlichen Ursprungs, nämlich solchen,
die durch herkömmliche
radikalische Polymerisation erhalten sind, und solchen, die durch
kontrollierte radikalische Polymerisation erhalten sind. Bei dieser
Stufe der herkömmlichen
radikalischen Polymerisation ist es nicht ausgeschlossen, Kettenübertragungsmittel
einzusetzen, wie etwa solche Kettenübertragungsmittel, wie sie
herkömmlicherweise
bei der herkömmlichen
radikalischen Polymerisation in wässerigen Medien eingesetzt
werden, obgleich sie vorteilhaft nicht eingesetzt werden. Von den
bei den herkömmlichen
radikalischen Polymerisationen verwendeten Kettenübertragungsmitteln
können,
ohne dass hiermit eine Einschränkung
verbunden wäre,
Isopropanol, wasserlösliche
Mercaptane wie Thioglycolsäure oder
Mercaptopropionsäure
oder Mercaptoethanol genannt werden.
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In
den nachfolgenden Beispielen wurden folgende Verfahren zur Charakterisierung
angewandt:
- – Umwandlung des Monomers zum
Polymer: durch Messung der Trockensubstanz, bezogen auf die Masse des
eingesetzten Monomers;
- – Mittlerer
Durchmesser der Partikel: durch Lichtstreuung (Gerät Malvern
Zeta Sizer 4);
- – Molekülmassen
und Polydispersität
der Polymeren: durch räumliche
Ausschlusschromatographie nach Waschen des Polymers mit Wasser zur
Entfernung von wasserlöslichen
Substanzen. Hierzu wurde ein Chromatograph „Waters" verwendet, wobei Tetrahydrofuran (THF)
als Elutionsmittel diente. Der Chromatograph war mit vier Säulen PL
Gel® 10 μm (Poly(styrol)divinylbenzol)
von 100, 500, 1.000 und 10.000 Å sowie
einer doppelten Detektoreinrichtung (Refraktometer und UV bei 254
nm) ausgerüstet.
Die Eichung wurde mit Standard-Polystyrolproben
durchgeführt.
Die Polymeren wurden in einer Konzentration von 10 mg/ml bei einem
Durchsatz von 1 ml/min eingespritzt.
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ARTEN DER DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Beispiel
1A – Herstellung
von 2-Methyl-2-[N-tert.-butyl-N-(diethoxyphosphoryl-2,2-dimethylpropyl)-aminoxy]-propionsäure
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> Verfahrensweise:
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In
einen mit Stickstoff gespülten
Glasreaktor von 2 l werden 500 ml entgastes Toluol, 35,9 g CuBr
(250 mmol), 15,9 g Kupferpulver (250 mmol), 86,7 g N,N,N',N',N''-Pentamethyldiethylentriamin-PMDETA (500 mmol)
eingebracht; anschließend
wird unter Rühren
bei Umgebungstemperatur (20°C)
ein Gemisch zugegeben, das 500 ml entgastes Toluol, 42,1 g 2-Brom-2-methylpropionsäure (250
mmol) und 78,9 g 84%iges SG1, das heißt, 225 mmol, enthält, zugegeben.
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Man
lässt 90
min bei Umgebungstemperatur und unter Rühren reagieren, worauf das
Reaktionsmedium filtriert wird. Das Toluol-Filtrat wird zweimal mit 1,5 l einer
gesättigten
wässerigen
NH4Cl-Lösung gewaschen.
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Man
erhält
einen gelblichen Feststoff, der mit Pentan gewaschen wird und 51
g 2-Methyl-2-[N-tert.-butyl-N-(diethoxyphosphoryl-2,2-dimethylpropyl)aminoxy]-propionsäure ergibt
(Ausbeute 60%).
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Die
analytischen Ergebnisse sind nachstehend angegeben:
- – Durch
Massenspektrometrie bestimmte Molmasse: 381,44/g·mol–1 (für C17H36NO6P);
- – Elementaranalyse
(Bruttoformel: C17H36NO6P):
% berechnet: C = 53,53, H = 9,51,
N = 3,67
% gefunden: C = 53,57, H = 9,28, N = 3,77;
- – Schmelzpunkt,
gemessen mit dem Gerät
Büchi B-540:
124°C/125°C
- • 31P-NMR (CDCl3): δ 27,7.
- • 1H-NMR (CDCl3):
δ 1,15 (Singulett,
9H an den Kohlenstoffen 15, 21 und 22),
δ 1,24 (Singulett, 9H an den
Kohlenstoffen 17, 23 und 24),
δ 1,33–1,36 (Multiplett, 6H an den
Kohlenstoffen 4 und 7),
δ 1,61
(Multiplett, 3H an Kohlenstoff 18),
δ 1,78 (Multiplett, 3H an Kohlenstoff
13),
δ 3,41
(Dublett, 1H an Kohlenstoff 9),
δ 3,98–4,98 (Multiplett, 4H an den
Kohlenstoffen 3 und 6),
δ 11,8
(Singulett -OH).
- • 13C-NMR (CDCl3):
Kohlenstoffatom
Nr. | δ |
3
und 6 | 60,28–63,32 |
9 | 69,86 |
12 | 63 |
13 | 28,51 |
14 | 36,04 |
15,
21 und 22 | 29,75 |
16 | 63,31 |
17,
23 und 24 | 28,74 |
18 | 24,08 |
19 | 176,70 |
kd (120°C)
= 0,2 s–1.
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Zu
einer wässerigen
Lösung
dieses Alkoxyamins werden langsam bei Umgebungstemperatur und unter
Rühren
mit einem Magnetrührer
1,7 Äquivalent
einer Natriumhydroxidlösung
zugegeben. Das Rühren
wird 30 min bei Umgebungstemperatur aufrechterhalten, und das Alkoxyamin
(I) mit R
2 = Na wird als solches in den nachstehenden
Beispielen verwendet.
Elementaranalyse (Bruttoformel: C
17H
35NO
6PNa)
%
berechnet: C = 50,61; H = 8,74; N = 3,47
% gefunden: C = 49,29;
H = 8,97; N = 3,01.
kd (120°C)
= 0,2 s
–1.
- • 31P-NMR (C6D6): δ 28,05.
- • 1H-NMR (C6D6):
δ 1,24–1,48 (Massiv,
24H an den Kohlenstoffen 4, 7, 15, 17, 21 und 24),
δ 1,91 (Singulett,
3H an Kohlenstoff 18),
δ 2,07
(Singulett, 3H an Kohlenstoff 13),
δ 3,43 (Dublett, 1H an Kohlenstoff
9),
δ 4,15–4,6 (Massiv,
4H an den Kohlenstoffen 3 und 6).
- • 13C-NMR (C6D6):
Kohlenstoffatom
Nr. | δ |
3,6 | 61,33–61,42 |
4,7 | 16,55–16,70 |
9 | 71,08 |
12 | 86,36 |
13/18 | 24–29,10 |
14 | 36,24 |
15,
21 und 22 | 30,23 |
16 | 62,42 |
17,
28 und 24 | 29,27 |
19 | 180,74 |
-
Beispiel 1B – Herstellung eines Dialkoxyamins
aus dem in Beispiel 1A erhaltenen Monoalkoxyamin
-
In
einen mit Stickstoff gespülten
100 ml-Kolben werden eingebracht:
- – 2 g des
in Beispiel 1A hergestellten Alkoxyamins (2 Äquivalent),
- – 0,52
g 1,4-Butandiol-diacrylat, Reinheit > 98% (1 Äquivalent),
- – 6,7
ml Ethanol.
-
Man
erhitzt 20 h am Rückfluss
(Temperatur 78°C);
anschließend
wird das Ethanol im Vakuum abgedampft. Es werden 2,5 g eines sehr
viskosen gelben Öls
erhalten.
-
Die 31P-NMR-Analyse zeigt das vollständige Verschwinden
der 2-Methyl-2-[N-tert.-butyl-N-diethoxyphosphoryl-2,2-dimethylpropylaminoxy]-propionsäure (27,4
ppm) und das Auftreten des Dialkoxyamins (Multiplett bei 24,7–25,1 ppm).
-
Die
massenspektrometrische Analyse vom Elektrospray-Typ ergibt die Masse
961 (M+).
-
Beispiel 2 – Messung der kritischen Micellkonzentration
(CMC) des in Beispiel 1A hergestellten Alkoxyamins (I)
-
Im
Hinblick auf die bessere Charakterisierung des Tensidverhaltens
des Alkoxyamins (I) mit R2 = Na wurde die
Kinetik der Verringerung der Grenzflächenspannung dieses Alkoxyamins
in Lösung
in Wasser als Funktion seiner Konzentration ermittelt. Dabei wurden
der Wert seiner kritischen Micellkonzentration (CMC), der Bedeckungsgrad
und der Wert der Fläche
pro an der Grenzfläche
absorbiertes Molekül
des Alkoxyamins ermittelt.
-
Die
Grenzfläche,
gegen die zu arbeiten gewählt
wurde, ist Luft. Die in Luft für
das Alkoxyamin (I) mit R2 = Na erhaltenen
Messungen werden mit den Werten verglichen, die für herkömmliche
Tenside vom Typ SDS (Natriumdodecylbenzolsulfonat) erhalten wurden.
-
Zur
Messung der Grenzflächenspannungen
wurde ein Tropfen-Tensiometer
verwendet, das von der Firma ITC Concept im Handel ist. Das Prinzip
ist wie folgt. Ein Tropfen wird automatisch am Ende der Kanüle einer
Spritze in einem mit einer anderen Flüssigkeit gefüllten Behälter erzeugt.
Der Tropfen wird durch eine gleichmäßige Lichtquelle beleuchtet.
Das Bild des Profils des Tropfens wird durch ein telezentrisches
Objektiv auf eine CCD-Kamera projiziert und anschließend digitalisiert.
Danach wird das Bild mit dem Rechner Windrop 1.1 bearbeitet, um
die Grenzflächenspannung,
die Oberfläche
und das Volumen des Tropfens über
die Laplace-Young-Gleichung
zu ermitteln. Man kann so die Variationen der Grenzflächenspannung γ30
min als Funktion der Zeit verfolgen, zum Beispiel bei der
Absorption eines Tensids an der Grenzfläche von zwei Flüssigkeiten
(Kinetik der Verringerung der Grenzflächenspannung) und so mehrere
seiner Eigenschaften bestimmen, wie die kritische Micellkonzentration
(CMC), den Bedeckungsgrad (G), die Fläche pro Tensidmolekül an der Grenzfläche (a),
etc.
-
In
Tabelle 1 sind die Messergebnisse gegen Luft aufgelistet für
- – das
Alkoxyamin (I)
- – SDS
Tabelle 1 Versuch | Grenzfläche | CMC
(mol·l–1) | γ30
min (mN/m) |
SDS | Luft | 6,3 × 10–3 | 40,8 |
Alkoxyamin
(I) | Luft | 6,3 × 10–2 | 36,2 |
-
Diese
Messung zeigt gut, dass das Alkoxyamin an der Stabilisierung der
Emulsion teilzunehmen vermag, da es einen ausgeprägten Tensidcharakter
besitzt.
-
Beispiel 3 – Absatzweise durchgeführte kontrollierte
radikalische Polymerisation von Butylacrylat unter Initiierung mit
dem in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen Alkoxyamin (I) durch
das Miniemulsionsverfahren-Umwandlung der verbliebenen Monomeren
durch herkömmliche
radikalische Polymerisation mit Ammoniumpersulfat
-
Einerseits
wird eine organische Lösung
hergestellt durch Mischen von
- – 85 g (entsprechend
0,7 mol) Butylacrylat,
- – 0,11
g Polystyrol mit einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts (Mw)
von 330.000,
- – 0,68
g (entsprechend 3,0 mmol) Hexadecan.
-
Andererseits
wird eine wässerige
Lösung
hergestellt durch Mischen von
- – 323 g
Wasser,
- – 1,87
g (entsprechend 2,3 mmol) Emulgator Dowfax 8390,
- – 0,32
g (entsprechend 3,8 mmol) NaHCO3,
- – 0,98
g (entsprechend 2,6 mmol) des in Beispiel 1A hergestellten Alkoxyamins
(I), neutralisiert durch einen Überschuss
(1,7 Äquivalent)
Natriumhydroxid.
-
Diese
beiden Lösungen
werden dann 10 min mit einem Magnetrührer gemischt. Das Gemisch
wird anschließend
mit einer Ultraschallsonde (Branson 450, Leistungsstufe 7) während 10
min einer starken Turbulenz unterworfen, um eine Emulsion zu erzeugen,
deren Tröpfchengröße größenordnungsmäßig 10 nm
beträgt.
-
Die
Emulsion wird anschließend
in einen 500 ml-Reaktor gegeben, der mit einem Doppelmantel versehen
ist und 10 min lang mit Stickstoff entgast wurde. Das Reaktionsmedium
wird dann auf 112°C
erhitzt, und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 Stunden
aufrechterhalten. Während
der Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 2 zeigt das kinetische Fortschreiten der Polymerisation
sowie die Änderung der
Molmassen in Abhängigkeit
vom Umsatz. Es ist festzustellen, dass der Umsatz nach 8 h Polymerisation 90%
erreicht. Tabelle 2
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
1 | 21,7 | 10.300 | 16.200 | 1,6 |
1,5 | 38,3 | 17.000 | 22.500 | 1,3 |
2 | 51,9 | 20.400 | 26.200 | 1,3 |
2,5 | 61,1 | 22.600 | 28.800 | 1,3 |
4 | 76,4 | 28.900 | 35.400 | 1,2 |
8 | 89,7 | 36.100 | 49.300 | 1,4 |
-
Latex-Eigenschaften durch CHDF (Capillary
Hydrodynamic Fractionation)
-
-
Die
10% verbliebenen Monomeren werden dann in einer zweiten Stufe durch
herkömmliche
radikalische Polymerisation in Gegenwart von Kaliumpersulfat (ALDRICH – 0,5 Mol-%,
bezogen auf die verbliebenen Monomeren) umgesetzt. Nach 10 min Entgasen
mit Stickstoff unter Rühren
wird das Reaktionsmedium anschließend 4 h lang auf 75°C erwärmt und
dann auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Der erhaltene Umsatz, der
durch Gravimetrie ermittelt wurde, ist dann größer als 98 Gew.-%.
-
Beispiel 4 – Absatzweise durchgeführte kontrollierte
radikalische Polymerisation von Styrol unter Initiierung mit dem
in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen Alkoxyamin (I) durch
das Miniemulsionsverfahren
-
Einerseits
wird eine organische Lösung
hergestellt durch Mischen von
- – 85 g (entsprechend
0,8 mol) Styrol,
- – 0,85
g Polystyrol mit einem Mw von 330.000,
- – 4,26
g (entsprechend 19,0 mmol) Hexadecan.
-
Andererseits
wird eine wässerige
Lösung
hergestellt durch Mischen von
- – 317 g
Wasser,
- – 1,87
g (entsprechend 2,3 mmol) Emulgator Dowfax 8390,
- – 0,32
g (entsprechend 3,8 mmol) de NaHCO3,
- – 0,96
g (entsprechend 2,5 mmol) des in Beispiel 1A hergestellten Alkoxyamins
(I), neutralisiert mit einem Überschuss
(1,7 Äquivalent)
Natriumhydroxid.
-
Diese
beiden Lösungen
werden dann mit einem Magnetrührer
10 min lang gemischt. Das Gemisch wird anschließend mit einer Ultraschallsonde
(Branson 450, Leistungsstufe 7) 10 min lang einer starken Turbulenz
unterworfen, um eine Emulsion zu erzeugen, deren Tröpfchengröße größenordnungsmäßig 10 nm
beträgt.
-
Die
Emulsion wird dann in einen 500 ml-Reaktor gegeben, der mit einem
Doppelmantel ausgerüstet ist
und 10 min lang mit Stickstoff entgast wurde. Das Reaktionsmedium
wird dann auf 120°C
erhitzt, und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 h
aufrechterhalten. Während
der Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 4 zeigt die Änderung der Molmassen als Funktion
des Umsatzes. Es ist festzustellen, dass der Umsatz nach 8 h Polymerisation
50% erreicht. Tabelle 4
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
2,5 | 12,9 | 13.800 | 17.100 | 1,24 |
4,25 | 21,7 | 19.700 | 24.100 | 1,22 |
5 | 28,5 | 23.400 | 28.600 | 1,22 |
6 | 35,5 | 26.700 | 33.500 | 1,25 |
8 | 50,3 | 34.200 | 44.100 | 1,29 |
-
Latex-Eigenschaften durch CHDF (Capillary
Hydrodynamic Fractionation)
-
-
Beispiel 5 – Absatzweise durchgeführte kontrollierte
radikalische Polymerisation von Butylacrylat unter Initiierung mit
dem in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen Alkoxyamin (I) nach
der Emulsionstechnik
-
85
g (entsprechend 0,66 mol) Butylacrylat, 322 g Wasser, 1,87 g (entsprechend
2,3 mmol) Emulgator Dowfax 8390, 0,33 g (entsprechend 3,9 mmol)
NaHCO3 und 0,96 g (entsprechend 2,5 mmol)
des in Beispiel 1A hergestellten Alkoxyamins (I), neutralisiert
mit einem Überschuss
(1,7 Äquivalent)
Natriumhydroxid, werden in einen 500 ml-Reaktor gegeben, der mit
einem Doppelmantel ausgerüstet
ist.
-
Die
Lösung
wird 10 min lang mit Stickstoff entgast. Das Reaktionsmedium wird
dann auf 112°C
erhitzt, und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 7 h
lang aufrechterhalten. Während
der Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 5 zeigt die Änderung der Molekülmassen
als Funktion des Umsatzes. Es ist festzustellen, dass der Umsatz
nach 7 h Polymerisation 65% erreicht. Tabelle 5
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
2 | 16,2 | 10.100 | 13.100 | 1,30 |
2,5 | 25,5 | 12.400 | 15.700 | 1,27 |
3 | 31,8 | 14.700 | 17.900 | 1,22 |
4 | 50,0 | 17.700 | 21.600 | 1,22 |
5 | 59,1 | 21.800 | 26.200 | 1,20 |
7 | 64,8 | 28.200 | 34.000 | 1,21 |
-
Der
Latex ist bei Umgebungstemperatur mehrere Tage stabil, und das Polymer
wird durch Koagulation bei niederer Temperatur (–10°C) gewonnen.
-
Beispiel 6 – Kontrollierte radikalische
Polymerisation von Butylacrylat nach dem Emulsionsverfahren unter
Initiierung mit dem in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen
Alkoxyamin (I) aus einem Butylacrylat-Saatpolymer und anschließende absatzweise
Zugabe von Butylacrylat (ABu)
-
Die
Synthese erfolgt in zwei Stufen:
- – 1. Stufe:
Herstellung einer Saatpolymeremulsion mit geringem Feststoffgehalt
(etwa 1 Gew.-%).
3 g (entsprechend 0,02 mol) Butylacrylat,
409 g Wasser, 1,87 g (entsprechend 2,3 mmol) Emulgator Dowfax 8390,
0,43 g (entsprechend 5,1 mmol) NaHCO3 und
0,95 g (entsprechend 2,5 mmol) des in Beispiel 1A hergestellten
Alkoxyamins (I) nach Neutralisation mit einem Überschluss (1,7 Äquivalent)
Natriumhydroxid werden in einen 500 ml-Reaktor gegeben, der mit
einem Doppelmantel ausgerüstet
ist. Die Lösung
wird 10 min lang mit Stickstoff entgast. Das Reaktionsmedium wird
dann auf 112°C
erwärmt,
und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 h lang aufrechterhalten.
- – 2.
Stufe: Sequentielle Zugabe des ABu in Emulsion
30 g (entsprechend
0,23 mol) Butylacrylat werden zu der vorherigen Saatemulsion zugegeben.
Nach Entgasen mit Stickstoff wird das Reaktionsmedium auf 112°C erwärmt, und
diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 h lang aufrechterhalten.
-
Während der
Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 6 und
3 zeigen
das kinetische Fortschreiten der Polymerisation sowie die Änderung
der Molmassen als Funktion des Umsatzes. Es ist festzustellen, dass
der Umsatz nach 8 h Polymerisation 94% erreicht. Tabelle 6
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
1,5 | 20,8 | 10.210 | 14.280 | 1,40 |
3 | 45,9 | 19.010 | 24.820 | 1,31 |
4,5 | 78,3 | 30.290 | 43.250 | 1,43 |
6 | 91,5 | 37.670 | 64.430 | 1,71 |
8 | 94,8 | 40.370 | 68.430 | 1,70 |
-
Latex-Eigenschaften durch CHDF (Capillary
Hydrodynamic Fractionation)
-
-
Beispiel 7 – Kontrollierte radikalische
Polymerisation von Butylacrylat nach der Emulsionstechnik unter
Initiierung mit dem in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen
Alkoxyamin (I) aus einem Butylacrylat-Saatpolymer und anschließende kontinuierliche
Zugabe von Butylacrylat
-
Die
Herstellung der Saatpolymeremulsion von Butylacrylat mit geringem
Feststoffgehalt (etwa 1 Masse-%) erfolgt ähnlich wie in Beispiel 6 beschrieben
wurde. Die thermische Regelung auf 112°C wird allerdings nur eine Stunde
aufrechterhalten, wonach die kontinuierliche Zugabe von 30 g (entsprechend
0,23 mol) Butylacrylat während
einer Dauer von 3 h bei 112°C
begonnen wird. Diese Temperatur wird dann durch thermische Regelung
8 h lang aufrechterhalten.
-
Während der
Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 7 und die Kurven der
4 zeigen
das kinetische Fortschreiten der Polymerisation sowie die Änderung
der Molmassen als Funktion des Umsatzes. Es ist festzustellen, dass
der Umsatz nach 8 h Polymerisation 95% erreicht. Tabelle 7
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
2,5 | 7,4 | 3.101 | 5.830 | 1,9 |
4,3 | 21,7 | 8.552 | 12.400 | 1,5 |
5 | 68,4 | 23.210 | 30.110 | 1,3 |
6 | 83,1 | 32.560 | 43.310 | 1,3 |
8 | 94,8 | 38.530 | 57.370 | 1,5 |
-
Latex-Eigenschaften durch CHDF (Capillary
Hydrodynamic Fractionation)
-
-
Beispiel 8 – Kontrollierte radikalische
Polymerisation von Styrol durch die Emulsionstechnik unter Initiierung mit
dem in Beispiel 1A hergestellten wasserlöslichen Alkoxyamin (I) aus
einem Butylacrylat-Saatpolymer
und anschließende
absatzweise Zugabe von Styrol
-
Die
Synthese erfolgt in 2 Stufen:
- – 1. Stufe:
Herstellung einer Butylacrylat-Saatpolymeremulsion mit geringem
Feststoffgehalt (etwa 1 Masse-%).
0,7 g (entsprechend 0,005
mol) Butylacrylat, 90 g Wasser, 1,18 g (entsprechend 1,4 mmol) Emulgator Dowfax
8390, 0,09 g (entsprechend 1,1 mmol) NaHCO3 und
0,21 g (entsprechend 0,55 mmol) des in Beispiel 1A hergestellten
Alkoxyamins (I), neutralisiert mit einem Überschuss (1,7 Äquivalent)
Natriumhydroxid, werden in einen 250 ml-Reaktor gegeben, der mit
einem Doppelmantel ausgerüstet
ist. Die Lösung
wird 10 in lang mit Stickstoff entgast. Das Reaktionsmedium wird
dann auf 112°C
erhitzt, und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 h
lang aufrechterhalten.
- – 2.
Stufe: Absatzweiser Zusatz von Styrol
18 g (entsprechend 0,17
mol) Styrol werden zu der vorherigen Saatemulsion zugegeben. Nach
Entgasen mit Stickstoff wird das Reaktionsmedium auf 120°C erhitzt,
und diese Temperatur wird durch thermische Regelung 8 h lang aufrechterhalten.
-
Während der
Reaktion werden Proben entnommen, um
- – die Kinetik
der Polymerisation durch Gravimetrie (Messung der Trockensubstanz)
zu ermitteln,
- – die Änderung
der Molekülmassen
in Abhängigkeit
vom Umsatz zu verfolgen.
-
Die
nachstehende Tabelle 8 und das Foto von
5 zeigen
das kinetische Fortschreiten der Polymerisation sowie die Änderung
der Molmassen als Funktion des Umsatzes. Es ist festzustellen, dass
der Umsatz nach 8 h Polymerisation 87% erreicht. Tabelle 8
Zeit
(h) | Umsatz
(%) | Mn | Mw | Polymolekularitätsindex
Ip |
1,5 | 25,8 | 12.600 | 16.400 | 1,30 |
3 | 53,6 | 22.200 | 28.600 | 1,29 |
4,5 | 69,9 | 30.520 | 38.820 | 1,27 |
6,3 | 84,9 | 36.500 | 47.200 | 1,29 |
8 | 87,0 | 39.240 | 51.510 | 1,31 |
-
Charakterisierung des Latex
durch Transmissions-Elektronenmikroskopie
-