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1. Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Anmeldung ist eine Teilweiterbehandlung auf der Basis
der US-Patentanmeldung
Serial No. 08/718,905, eingereicht am 24. September 1996, auf deren
gesamten Inhalt hier ausdrücklich
Bezug genommen wird.
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1.1 Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Gebiete der
Molekularbiologie. Insbesondere betreffen bestimmte Ausführungsformen
Verfahren und Zusammensetzungen, die DNA-Segmente umfassen, und
Proteine, die von Bakterienspezies abgeleitet sind. Insbesondere
betrifft sie neue cryET33- und cryET34-Gene von Bacillus thuringiensis,
die gegenüber
Coleoptera toxische Kristallproteine codieren. Verschiedene Verfahren
zur Herstellung und Verwendung dieser DNA-Segmente, DNA-Segmente,
die synthetisch modifizierte Cry-Proteine
codieren, sowie native und synthetische Kristallproteine werden
offenbart, wie zum Beispiel die Verwendung von DNA-Segmenten als
diagnostische Sonden und Matrizen für die Proteinproduktion sowie
die Verwendung von Proteinen, Fusionsproteinträgern und Peptiden in verschiedenen
immunologischen und diagnostischen Anwendungen. Ebenfalls offenbart
werden Verfahren zur Herstellung und Verwendung von Nucleinsäuresegmenten
bei der Entwick-lung
von transgenen Pflanzenzellen, die die hier offenbarten DNA-Segmente
enthalten.
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1.2 Beschreibung des Standes
der Technik
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1.2.1 Bacillus-thuringiensis-Kristallproteine
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Eines
der einzigartigen Merkmale von B. thuringiensis ist seine Produktion
von Kristallproteinen während
der Sporenbildung, die spezifisch toxisch gegenüber bestimmten Ordnungen und
Spezies von Insekten sind. Es hat sich gezeigt, dass viele verschiedene
Stämme
von B. thuringiensis insektizide Kristallproteine erzeugen. Zusammensetzungen,
die B.-thuringiensis-Stämme
beinhalten, welche Proteine mit insektizider Wirkung gegen Lepidoptera-
und Diptera-Insekten
erzeugen, sind kommerziell erhältlich
und werden als umweltverträgliche
Insektizide verwendet, da sie gegenüber dem spezifischen Zielinsekt
sehr toxisch, aber gegenüber
Pflanzen und anderen Nicht-Ziel-Organismen harmlos sind.
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Der
Mechanismus der insektiziden Wirkung der B.-thuringiensis-Kristallproteine
wurde im letzten Jahrzehnt ausführlich
untersucht. Es hat sich gezeigt, dass die Kristallproteine erst
nach Aufnahme des Proteins durch das Insekt toxisch sind. Der alkalische
pH-Wert und proteolytische Enzyme im Mitteldarm des Insekts lösen die
Proteine auf und ermöglichen
dadurch die Freisetzung von Komponenten, die für das Insekt toxisch sind.
Diese toxischen Komponenten zerstören die Zellen des Mitteldarms,
bewirken, dass das Insekt keine Nahrung mehr aufnimmt, und führen schließlich zum
Tod des Insekts. Aus diesem Grund hat sich B. thuringiensis beim
Umgang mit verschiedenen Schadinsekten als wirksames und umweltverträgliches
Insektizid erwiesen.
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Wie
Höfte et
al. (1989) bemerkten, ist die Mehrzahl der insektiziden B.-thuringiensis-Stämme aktiv
gegen Insekten der Ordnung Lepidoptera, d.h. Raupeninsekten. Andere
B.-thuringiensis-Stämme
sind insektizid aktiv gegen Insekten der Ordnung Diptera, d.h. Fliegen
und Mücken,
oder sowohl gegen Lepidoptera- als auch gegen Diptera-Insekten.
In den letzten Jahren wurde nur von einigen B.-thuringiensis-Stämmen berichtet,
die Kristallproteine erzeugen, welche toxisch gegen Insekten der
Ordnung Coleoptera, d.h. Käfer,
sind (Krieg et al., 1983; Sick et al., 1990; Lambent et al., 1992).
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1.2.2 Genetik von Kristallproteinen
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Mehrere
Gene, die Kristallproteine codieren, wurden von mehreren Stämmen von
B. thuringiensis kloniert. Eine Übersicht
von Höfte
et al. (1989) diskutiert die Gene und Proteine, die vor 1990 in
B. thuringiensis identifiziert wurden, und legen das Nomenklatur-
und Klassifikationsschema dar, das traditionell auf B.-thuringiensis-Gene
und -Proteine angewendet wird. Die cryI-Gene codieren CryI-Proteine, die toxisch
gegen Lepidoptera sind. Die cryII-Gene codieren CryII-Proteine, die toxisch
sowohl gegen Lepidoptera als auch gegen Diptera sind. Die cryIII-Gene
codieren CryIII-Proteine, die toxisch gegen Coleoptera sind, während cryIV-Gene CryIV-Proteine
codieren, die toxisch gegen Diptera sind.
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Vor
kurzem wurde eine neue Nomenklatur vorgeschlagen, die die Cry-Proteine
systematisch auf der Grundlage der DNA-Sequenzhomologie und nicht
der Insektenzielspezifitäten
klassifiziert. Dieses Klassifikationsschema ist in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1 Revidierte
Nomenklatur der B.-thuringiensis-δ-Endotoxine
A - a nach: http://epunix.biols.susx.ac.uk/Home/Neil_Crickmore/Bt/index.html
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1.2.3 Identifizierung
von Kristallproteinen, die toxisch gegenüber Coleoptera-Insekten sind
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Die
Nützlichkeit
von bakteriellen Kristallproteinen als Insektizide wurde ausgedehnt,
als die erste Isolierung eines gegenüber Coleoptera toxischen B.-thuringiensis-Stamms
beschrieben wurde (Kreig et al., 1983; 1984). Von diesem Stamm (im
US-Patent Nr. 4,766,203 beschrieben), der als B. thuringiensis var.
tenebrionis bezeichnet wurde, wird berichtet, dass er toxisch gegenüber Larven
der Coleoptera-Insekten Agelastica alni (Blauer Erlenblattkäfer) und
Leptinotarsa decemlineata (Kartoffelkäfer) ist.
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Das
US-Patent Nr. 4,766,203 bezieht sich auf ein insektizides Kristallprotein
von 65–70
Kilodalton (kDa), das in B. thuringiensis tenebrionis identifiziert
wurde (siehe auch Bernhard, 1986). Sekar et al. (1987) berichten über die
Klonierung und Charakterisierung eines Gens für ein gegenüber Coleoptera toxisches Kristallprotein
von B. thuringiensis tenebrionis. Die vorhergesagte Größe des Polypeptids
(abgeleitet aus der Gensequenz) beträgt 73 kDa, doch das isolierte
Protein besteht primär
aus einer 65-kDa-Komponente. Höfte
et al. (1987) berichtet auch über
die DNA-Sequenz für
das klonierte Gen aus B. thuringiensis tenebrionis, wobei die Sequenz
des Gens mit der von Sekar et al. (1987) berichteten identisch ist.
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McPherson
et al. (1988) offenbaren eine DNA-Sequenz für das klonierte Insektenbekämpfungs-Gen aus
B. thuringiensis tenebrionis; die Sequenz war mit der von Sekar
et al. (1987) berichteten identisch. E.-coli-Zellen und Pseudomonas fluorescens-Zellen,
die das klonierte Gen beherbergen, erwiesen sich als toxisch gegenüber Larven
des Kartoffelkäfers.
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Die
Internationale Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr. WO 91/07481
vom 30. Mal 1991 beschreibt B.-thuringiensis-Mutanten, die hohe
Ausbeuten derselben insektiziden Proteine produzieren, die ursprünglich von
den Mutterstämmen
in geringeren Ausbeuten hergestellt wurden. Mutanten des gegenüber Coleoptera
toxischen B.-thuringiensis-tenebrionis-Stamms sind offenbart.
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Über einen
gegenüber
Coleoptera toxischen Stamm, der als B. thuringiensis var. san diego
bezeichnet wird, wurde von Hernstadt et al. (1986) berichtet, dass
er ein 64-kDa-Kristallprotein produziert, das gegenüber einigen
Coleoptera toxisch ist, einschließlich Pyrrhalta luteola (Ulmenblattkäfer), Anthonomus
grandis (Baumwollkapselkäfer),
Leptinotarsa decemlineata (Kartoffelkäfer), Otiorhynchus sulcatus
(Gefurchter Dickmaulrüssler),
Tenebrio molitor (Mehlkäfer),
Haltica zombacina und Diabrotica undecimpunctata undecimpunctata
(Gepunkteter Gurkenkäfer).
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Die
DNA-Sequenz eines Coleoptera-Toxin-Gens aus B. thuringiensis san
diego wurde von Herrnstadt et al. (1987) beschrieben und im US-Patent
Nr. 4,771,131 offenbart. Die Sequenz des Toxin-Gens von B. thuringiensis
san diego ist mit derjenigen identisch, die Sekar et al. (1987)
für das
klonierte Coleoptera-Toxin-Gen von
B. thuringiensis tenebrionis berichteten. Krieg et al. (1987) bewiesen
auf der Basis verschiedener diagnostischer Tests, dass B. thuringiensis
san diego mit B. thuringiensis tenebrionis identisch ist.
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Ein
weiterer B.-thuringiensis-Stamm, EG2158, wurde von Donovan et al.
(1988) und im US-Patent Nr. 5,024,837 beschrieben. EG2158 produziert
ein 73-kDa-CryC-Kristallprotein,
das insektizid gegenüber
Coleoptera-Insekten ist. Seine DNA-Sequenz war mit derjenigen identisch,
die von Sekar et al. (1987) für
das klonierte B.-thuringiensis-tenebrionis-Toxin-Gen berichtet wurde.
Dieses Coleoptera-Toxin-Gen wird von Höfte et al. (1989) als cryIIIA-Gen
bezeichnet. Zwei untergeordnete Proteine von 30 bzw. 29 kDa wurden
ebenfalls in diesem Stamm beobachtet, aber nicht näher charakterisiert
(Donovan et al., 1988).
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Das
US-Patent Nr. 5,024,837 beschreibt auch hybride B.-thuringiensis-var.-kurstaki-Stämme, die
Aktivität
sowohl gegenüber
Lepidoptera- als auch gegenüber
Coleoptera-Insekten zeigten. Das US-Patent Nr. 4,797,279 (das der
EP 0 221 024 entspricht)
offenbart ein hybrides B. thuringiensis, das mit einem Plasmid von
B. thuringiensis var. kurstaki, welches ein Gen enthält, das
ein gegenüber
Lepidoptera toxisches Kristallprotein codiert, und mit einem Plasmid
von B. thuringiensis tenebrionis, welches ein Gen enthält, das
ein gegenüber
Coleoptera toxisches Kristallprotein codiert, transformiert ist.
Der hybride B.-thuringiensis-Stamm
produziert Kristallproteine, die charakteristisch für solche
sind, die sowohl von B. thuringiensis kurstaki als auch von B. thuringiensis
tenebrionis hergestellt werden. Das US-Patent 4,910,016 (das der
EP 0 303 379 entspricht)
offenbart ein B.-thuringiensis-Isolat, das als B. thuringiensis
MT 104 identifiziert wurde und das insektizide Aktivität gegen
Coleoptera und Lepidoptera aufweist.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
0 318 143 offenbart ein intaktes, partiell modifiziertes Gen von
B. thuringiensis tenebrionis und rekombinante Vektoren, die dieses
umfassen und die Expression eines Proteins mit Toxizität gegenüber Coleoptera-Insekten
steuern können,
und die Europäische
Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
0 324 254 offenbart B. thuringiensis A30, einen Stamm, der insektizide Aktivität gegen
Coleoptera-Insekten einschließlich
Larven des Kartoffelkäfers,
Larven des Malswurzelbohrers und Baumwollkapselkäfer aufweist.
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Das
US-Patent Nr. 4,999,192 (das der
EP
0 328 383 entspricht) offenbart B. thuringiensis PS40D1, das
insektizide Aktivität
gegen Larven des Kartoffelkäfers
aufweist. Der Stamm wurde auch durch Serotyp-Bestimmung als Serovariante
8a8b, morrisoni, identifiziert. Das US-Patent Nr. 5,006,336 (das
der
EP 0 346 114 entspricht)
beschreibt ein B.-thuringiensis-Isolat, das als PS122D3 bezeichnet
wird und dessen Serotyp als Serovariante 8a8b, morrisoni, identifi ziert
wurde und das insektizide Aktivität gegen Larven des Kartoffelkäfers zeigte.
Das US-Patent Nr. 4,966,765 (das der
EP
0 330 342 entspricht) offenbart einen B.-thuringiensis-Stamm,
PS86B1 (identifiziert durch Serotyp-Bestimmung als Serovariante
tolworthi), der insektizide Aktivität gegen den Kartoffelkäfer aufweist.
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Die
Nucleotidsequenz eines cryIIIB-Gens und das davon codierte, gegenüber Coleoptera
toxische Protein werden von Sick et al. (1990) berichtet, aber der
B.-thuringiensis-Quellstamm wird nur über eine Serotypbestimmung
als Subspezies tolworthi identifiziert. Das US-Patent Nr. 4,966,155,
erteilt am 26. Februar 1991 an Sick et al. (entspricht der
EP 0 337 604 ), offenbart
ein B.-thuringiensis-Toxin-Gen,
das aus dem gegen Coleoptera aktiven B. thuringiensis 43F erhalten
wurde, und die Gensequenz scheint mit der des cryIIIe-Gens identisch
zu sein. Es wird berichtet, dass B. thuringiensis 43F aktiv gegen
den Kartoffelkäfer
und Leptinotarsa texana ist.
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Die
Europäische
Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
0 382 990 offenbart zwei B.-thuringiensis-Stämme, btPGS1208 und btPGS1245,
die Kristallproteine von 74 bzw. 129 kDa produzieren und die eine insektizide
Aktivität
gegen Larven des Kartoffelkäfers
aufweisen. Die DNA-Sequenz, die für das Toxin-Gen, das das 74-kDa-Protein
produziert, angegeben wird, scheint mit der des cryIIIB-Gens von
Sick et al. (1990) verwandt zu sein.
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Die
internationale PCT-Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr. WO 90/13651
offenbart B.-thuringiensis-Stämme,
die ein Toxin-Gen enthalten, das ein 81-kDa-Protein codiert, von dem es heißt, es sei
toxisch sowohl gegen Lepidopteraals auch gegen Coleoptera-Insekten.
Das US-Patent Nr. 5,055,293 offenbart die Verwendung von B. laterosporus
zur Insektenbekämpfung
von Malswurzelbohrer (Diabrotica).
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2. Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Im
scharfen Kontrast zum Stand der Technik stellen die neuen, gegen
Coleoptera aktiven CryET33- und CryET34-Kristallproteine der vorliegenden
Erfindung und die neuen DNA-Sequenzen, die diese codieren, eine
neue Klasse von B.-thuringiensis-Kristallproteinen dar, die keine
Sequenzhomologie mit einem der in der oben genannten Literatur beschriebenen
Stämmen
aufweisen. Das hier offenbarte und beanspruchte B.-thuringiensis-Isolat
stellt den ersten B.-thuringiensis-kurstaki-Stamm dar, von dem gezeigt
wurde, dass er toxisch gegenüber
Coleoptera ist. Die B.-thuringiensis-Stämme der vorliegenden Erfindung
umfassen neue cry-Gene, die Proteintoxine exprimieren, welche insektizide
Aktivität
gegen Coleoptera, wie Insekten der Gattungen Popillia und Tribolium,
aufweisen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf neue Nucleinsäuresegmente,
die zwei Coleoptera-Toxin-δ-Endotoxin-Gene
umfassen, die Nucleotidbasensequenzen und davon abgeleitete Aminosäuresequenzen
aufweisen, wie sie in 1A, 1B und 1C gezeigt sind. Im Folgenden werden diese Gene als
cryET33 (SEQ ID Nr. 1) und cryET34 (SEQ ID Nr. 2) bezeichnet. Das
cryET33-Gen hat einen codierenden Bereich, der sich von den Nucleotidbasen
136 bis 936 erstreckt, die in 1A, 1B und 1C gezeigt sind,
und das cryET34-Gen hat einen codierenden Bereich, der sich von
den Nucleotidbasen 969 bis 1346 erstreckt, die in 1A, 1B und 1C gezeigt
sind.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die
Insektiziden Proteine, die von den neuen cryET33- und cryET34-Genen
codiert werden. Die abgeleitete Aminosäuresequenz des CryET33-Proteins
(SEQ ID Nr. 3), die vom cryET33-Gen von den Nucleotidbasen 136 bis
936 codiert wird, ist in 1A, 1B und 1C gezeigt.
Die abgeleitete Aminosäuresequenz
des CryET34-Proteins
(SEQ ID Nr. 4), die vom cryET34-Gen von den Nucleotidbasen 969 bis
1346 codiert wird, ist ebenfalls in 1A, 1B und 1C gezeigt.
Die Proteine weisen insektizide Aktivität gegen Insekten der Ordnung
Coleoptera auf, insbesondere gegen den Baumwollkapselkäfer, den
Rotbraunen Reismehlkäfer
und den Japankäfer.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine
biologisch reine Kultur eines natürlich vorkommenden Wildtyp-B.-thuringiensis-Bakteriums,
Stamm EG10327, das am 14. Dezember 1994 bei der Agricultural Research
Culture Collection, Northern Regional Research Laboratory (NRRL),
hinterlegt wurde und die Zugriffs-Nr. NRRL B-21365 erhielt. B. thuringiensis
EG10327 wird unten in den Abschnitten 5.1–5.3 beschrieben. B. thuringiensis
EG10327 ist ein natürlich
vorkommender B.-thuringiensis-Stamm, der Gene enthält, die
mit den cryET33- und cryET34-Genen der vorliegenden Erfindung verwandt
oder identisch sind. EG10327 produziert Insektizide Proteine von
29 kDa und 14 kDa, die mit den hier offenbarten CryET33- und CryET34-Proteinen
verwandt oder identisch sind.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf einen
rekombinanten Vektor, der eines der neuen cryET33- und cryET34-Gene
oder beide umfasst, eine rekombinante Wirtszelle, die mit einem
solchen rekombinanten Vektor transformiert ist, und eine biologisch
reine Kultur des so transformierten rekombinanten Bakteriums. In
bevorzugten Ausführungsformen
handelt es sich bei dem Bakterium vorzugsweise um B. thuringiensis,
wie den rekombinanten Stamm EG11402 (hinterlegt am 14. Dezember
1994 beim NRRL mit der Zugriffs-Nr.
B-21366), der in Beispiel 8 beschrieben ist, und den rekombinanten
Stamm EG11403 (hinterlegt am 14. Dezember 1994 beim NRRL mit der
Zugriffs-Nr. B-21367),
der in Beispiel 7 beschrieben ist. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Bakterium vorzugsweise um E. coli, wie den rekombinanten
Stamm EG11460 (hinterlegt am 14. Dezember 1994 beim NRRL mit der
Zugriffs-Nr. B-21364). Alle beim NRRL hinterlegten Stämme wurden
in der Patent Culture Collection unter den Bestimmungen des Budapester
Abkommens hinterlegt, und es wurden Angaben zur Lebensfähigkeit
gemäß dem internationalen Empfangsformular
BP/4 erhalten.
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2.1 cryET33- und cryET34-DNA-Segmente
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch DNA-Segmente, die von praktisch
jeder Quelle isoliert werden können,
die frei von genomischer Gesamt-DNA sind und die die hier offenbarten
neuen Peptide codieren. Es kann sich erweisen, dass DNA-Segmente,
die diese Peptidspezies codieren, auch Proteine, Polypeptide, Untereinheiten,
funktionelle Domänen
und dergleichen von mit Kristallproteinen verwandten oder anderen,
nicht verwandten Genprodukten codieren. Außerdem können diese DNA-Segmente ganz
in vitro synthetisiert werden, wobei man dem Fachmann wohlbekannte
Verfahren verwendet.
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Das
cryET33-Gen hat eine Nucleotidbasensequenz, die in 1A, 1B und 1C gezeigt
ist. Das cryET33-Gen (SEQ ID Nr. 1) codiert das 29-kDa-CryET33-Protein mit
einer Aminosäuresequenz,
die in 1A, 1B und 1C gezeigt ist (SEQ ID Nr. 3). Das cryET34-Gen
(SEQ ID Nr. 2) codiert das 14-kDa-CryET34-Protein mit einer Aminosäuresequenz,
die in 1A, 1B und 1C gezeigt ist (SEQ ID Nr. 4).
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Der
hier verwendete Ausdruck "DNA-Segment" bezieht sich auf
ein DNA-Molekül,
das frei von der genomischen Gesamt-DNA einer bestimmten Spezies
isoliert wurde. Daher bezieht sich "ein DNA-Segment, das ein Kristallprotein
oder -Peptid codiert",
auf ein DNA-Segment, das Kristallprotein codierende Sequenzen umfasst
und dennoch aus der genomischen Gesamt-DNA der Spezies, aus der
das DNA-Segment erhalten wird, isoliert oder durch Reinigen davon
befreit wurde, was im vorliegenden Fall das Genom der Gram-positiven Bakteriengattung
Bacillus und insbesondere der als B. thuringiensis bekannten Bacillus-Spezies ist. Der
Ausdruck "DNA-Segment" umfasst auch DNA-Segmente
und kleinere Fragmente solcher Segmente und auch rekombinante Vektoren
einschließlich
zum Beispiel Plasmiden, Cosmiden, Phagemiden, Phagen, Viren und
dergleichen.
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Ähnlich bezieht
sich ein "DNA-Segment,
das ein isoliertes oder gereinigtes Kristallprotein-codierendes Gen
umfasst," auf ein
DNA-Segment, das außer
den peptidcodierenden Sequenzen noch bestimmte andere Elemente enthalten
kann, wie regulatorische Sequenzen, die im Wesentlichen weg von
anderen natürlich
vorkommenden Genen oder proteincodierenden Sequenzen isoliert sind.
In dieser Hinsicht wird der Ausdruck "Gen" der
Einfachheit halber verwendet, um eine funktionelle protein-, polypeptid-
oder peptidcodierende Einheit zu bezeichnen. Der Fachmann wird sich
darüber
im Klaren sein, dass dieser funktionelle Ausdruck sowohl genomische
Sequenzen, Operonsequenzen als auch kleinere, gentechnisch erzeugte
Gensegmente umfasst, die Proteine, Polypeptide oder Peptide exprimieren
oder so angepasst werden können,
dass sie welche exprimieren.
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"Im Wesentlichen weg
von anderen codierenden Sequenzen isoliert" bedeutet, dass das interessierende
Gen, in diesem Fall ein Gen, das ein bakterielles Kristallprotein
codiert, den maßgeblichen
Teil des codierenden Bereichs des DNA-Segments bildet und dass das
DNA-Segment keine großen
Teile von natürlich vorkommender
codierender DNA, wie große
chromosomale Fragmente oder andere funktionelle Gene oder operoncodierende
Bereiche, enthält.
Selbstverständlich
bezieht sich dies auf das DNA-Segment in der Form, wie es ursprünglich isoliert
wurde, und schließt
keine Gene, rekombinanten Gene, synthetischen Linker oder codierenden
Bereiche aus, die später
von Menschenhand zu dem Segment hinzugefügt wurden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
die DNA-Sequenzen umfassen, welche eine Cry-Peptidspezies codieren, die innerhalb
ihrer Aminosäuresequenz
eine Aminosäuresequenz
umfassen, die im Wesentlichen SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 entspricht.
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Der
Ausdruck "eine Sequenz
im Wesentlichen wie in SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 dargelegt" bedeutet, dass die
Sequenz im Wesentlichen einem Teil der Sequenz von entweder SEQ
ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 entspricht und relativ wenige Aminosäuren aufweist,
die mit den Aminosäuren
einer dieser Sequenzen nicht identisch oder ein biologisch funktionelles Äquivalent
davon sind. Der Ausdruck "biologisch
funktionelles Äquivalent" wird in der Technik
wohlverstanden und wird hier ausführlich näher definiert (siehe z.B. den
Abschnitt "Beispielhafte
Ausführungsformen"). Dementsprechend
sind Sequenzen, die zwischen etwa 70% und etwa 80% oder vorzugsweise
zwischen etwa 81% und etwa 90% oder besonders bevorzugt zwischen
etwa 91% und etwa 99% Aminosäure-Sequenzidentität oder funktionelle Äquivalenz
mit der Aminosäuresequenz von
SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 aufweisen, Sequenzen, die "im Wesentlichen wie
in SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 dargelegt" sind.
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Man
wird sich auch darüber
im Klaren sein, dass Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
auch zusätzliche
Reste enthalten können,
wie zusätzliche
N- oder C-terminale
Aminosäuren
oder 5'- oder 3'-Sequenzen, und dennoch
immer noch im Wesentlichen wie in einer der hier offenbarten Sequenzen
dargelegt sind, solange die Sequenz die oben dargelegten Kriterien
erfüllt,
einschließlich
der Beibehaltung der biologischen Proteinaktivität, soweit die Proteinexpression
betroffen ist. Das Hinzufügen
von terminalen Sequenzen gilt insbesondere für Nucleinsäuresequenzen, die zum Beispiel
verschiedene nichtcodierende Sequenzen enthalten können, die
entweder den 5'-
oder den 3'-Teil
des codierenden Bereichs flankieren, oder verschiedene interne Sequenzen
enthalten können,
d.h. Introns, die bekanntermaßen
innerhalb von Genen vorkommen.
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Die
Nucleinsäuresegmente
der vorliegenden Erfindung können
unabhängig
von der Länge
der codierenden Sequenz selbst mit anderen DNA-Sequenzen, wie Promotoren,
Polyadenylierungssignalen, zusätzlichen
Restriktionsenzymstellen, multiplen Klonierungsstellen, anderen
codierenden Segmenten und dergleichen, kombiniert werden, so dass
ihre Gesamtlänge
beträchtlich
variieren kann. Es wird daher in Betracht gezogen, dass ein Nucleinsäurefragment
von fast beliebiger Länge
eingesetzt werden kann, wobei die Gesamtlänge vorzugsweise durch die
Leichtigkeit der Herstellung und Verwendung in der vorgesehenen
Vorschrift für rekombinante
DNA eingeschränkt
ist. Zum Beispiel können
Nucleinsäurefragmente
hergestellt werden, die ein kurzes zusammenhängendes Stück enthalten, das die gesamte
oder einen Teil der in SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 offenbarten
Peptidsequenz codiert, oder die mit DNA-Sequenzen, die eines der in
SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 offenbarten Peptide codieren, und
insbesondere solchen DNA-Segmenten, die in SEQ ID Nr. 1 oder SEQ
ID Nr. 2 offenbart sind, identisch oder dazu komplementär sind.
Zum Beispiel gelten DNA-Sequenzen
wie etwa 18 Nucleotide mit einer Länge von bis zu etwa 10 000,
etwa 5000, etwa 3000, etwa 2000, etwa 1000, etwa 500, etwa 200,
etwa 100, etwa 50 und etwa 14 Basenpaaren (einschließlich aller
dazwischenliegenden Längen)
ebenfalls als geeignet.
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Man
wird ohne weiteres verstehen, dass "dazwischenliegende Längen" in diesem Zusammenhang eine beliebige
Länge zwischen
den angegebenen Bereichen bedeutet, wie 18, 19, 20, 21, 22, 23 usw.;
30, 31, 32 usw.; 50, 51, 52, 53 usw.; 100, 101, 102, 103 usw.; 150,
151, 152, 153 usw.; einschließlich
aller ganzen Zahlen in den Bereichen von 200–500; 500–1000; 1000–2000; 2000–3000; 3000–5000 und bis zu einschließlich Sequenzen
von etwa 5200 Nucleotiden und dergleichen.
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Man
wird sich auch darüber
im Klaren sein, dass diese Erfindung nicht auf die besonderen Nucleinsäuresequenzen
beschränkt
ist, die Peptide der vorliegenden Erfindung codieren oder die die
Aminosäuresequenzen
von SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 codieren, einschließlich solcher
DNA-Sequenzen, die in SEQ ID Nr. 1 oder SEQ ID Nr. 2 besonders offenbart
sind. Rekombinante Vektoren und isolierte DNA-Segmente können daher
verschiedentlich die peptidcodierenden Bereiche selbst, codierende
Bereiche, die ausgewählte
Veränderungen
oder Modifikationen im grundlegenden codierenden Bereich tragen,
beinhalten, oder sie können größere Polypeptide
codieren, die dennoch diese peptidcodierenden Bereiche enthalten,
oder sie können
biologisch funktionelle äquivalente
Proteine oder Peptide codieren, die abweichende Aminosäuresequenzen
haben.
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Die
DNA-Segmente der vorliegenden Erfindung umfassen biologisch funktionelle äquivalente
Peptide. Solche Sequenzen können
als Folge einer Codon-Degeneriertheit und einer funktionellen Äquivalenz
entstehen, von denen bekannt ist, dass sie natürlicherweise innerhalb von
Nucleinsäuresequenzen
und den so codierten Proteinen auftreten. Alternativ dazu können funktionell äquivalente Proteine
oder Peptide auch durch Anwendung von DNA-Rekombinationstechnik
geschaffen werden, wobei Änderungen
der Proteinstruktur eingeführt
werden können,
und zwar auf der Grundlage von Betrachtungen der Eigenschaften der
ausgetauschten Aminosäuren.
Vom Menschen gestaltete Änderungen
können
durch die Anwendung von Techniken der ortsspezifischen Mutagenese
eingeführt
werden, z.B, zur Einführung
von Verbesserungen der Antigenität
des Proteins oder zum Testen von Mutanten, um deren Aktivität auf molekularer
Ebene zu untersuchen.
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Falls
gewünscht,
kann man auch Fusionsproteine und -peptide herstellen, z.B. wenn
die peptidcodierenden Bereiche innerhalb derselben Expressionseinheit
mit anderen Proteinen oder Peptiden, die gewünschte Funktionen aufweisen,
ausgerichtet sind, wie etwa für
Reinigungs- oder Immunnachweiszwecke (z.B. Proteine, die durch Affinitätschromatographie
gereinigt werden können,
bzw. Enzymmarker codierende Bereiche).
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Rekombinante
Vektoren bilden weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung. Als
besonders gut geeignete Vektoren gelten diejenigen Vektoren, bei
denen der codierende Teil des DNA-Segments, ob er ein Protein voller
Länge oder
ein kleineres Peptid codiert, unter der Kontrolle eines Promotors
positioniert ist. Der Promotor kann in Form des Promotors vorliegen,
der natürlicherweise
mit einem Gen vergesellschaftet ist, das Peptide der vorliegenden
Erfindung codiert, wie man ihn erhalten kann, indem man die 5'-nichtcodierenden
Sequenzen isoliert, die sich stromaufwärts des codierenden Segments
oder Exons befinden, wobei man zum Beispiel rekombinantes Klonen
und/oder PCRTM-Technik in Verbindung mit
den hier offenbarten Zusammensetzungen verwendet.
-
2.2 cryET33- und cryET34-DNA-Segmente
als Hybridisierungssonden und Primer
-
Außer ihrer
Verwendung zur Anleitung der Expression von Kristallproteinen oder
Peptiden der vorliegenden Erfindung haben die hier beschriebenen
Nucleinsäuresequenzen
auch eine Vielzahl von anderen Verwendungen. Zum Beispiel sind sie
auch nützlich
als Sonden oder Primer bei Ausführungsformen
der Nucleinsäure hybridisierung.
Dabei wird in Betracht gezogen, dass Nucleinsäuresegmente, die einen Sequenzbereich umfassen,
der aus wenigstens einer 14 Nucleotiden langen zusammenhängenden
Sequenz besteht, die dieselbe Sequenz hat wie ein 14 Nucleotide
langes zusammenhängendes
DNA-Segment von SEQ ID Nr. 1 oder SEQ ID Nr. 2 oder dazu komplementär ist, von
besonderem Nutzen sind. Längere
zusammenhängende
identische oder komplementäre
Sequenzen, z.B. solche von etwa 20, 30, 40, 50, 100, 200, 500, 1000,
2000, 5000 usw. bp (einschließlich
aller dazwischenliegenden Längen
und bis zu einschließlich
der vollen Länge
der Sequenzen von 5200 Basenpaaren), werden in bestimmten Ausführungsformen
ebenfalls von Nutzen sein.
-
Aufgrund
der Fähigkeit
solcher Nucleinsäuresonden,
spezifisch mit Kristallprotein-codierenden Sequenzen zu hybridisieren,
sind sie beim Nachweis der Anwesenheit von komplementären Sequenzen
in einer gegebenen Probe von Nutzen. Es werden jedoch auch andere
Verwendungen ins Auge gefasst, einschließlich der Verwendung der Sequenzinformation
für die
Herstellung von Primern einer mutanten Spezies oder Primern zur
Verwendung bei der Herstellung anderer genetischer Konstrukte.
-
Nucleinsäuremoleküle mit Sequenzbereichen,
die aus zusammenhängenden
Nucleotidstücken
von 10–14,
15–20,
30, 50 oder sogar 100–200
oder mehr Nucleotiden bestehen, welche mit den DNA-Sequenzen von
SEQ ID Nr. 1 oder SEQ ID Nr. 2 identisch oder dazu komplementär sind,
werden insbesondere als Hybridisierungssonden zur Verwendung z.B.
im Southern- und Northern-Blotting in Betracht gezogen. Kleinere Fragmente
werden im Allgemeinen Verwendung in Hybridisierungsausführungsformen
finden, wobei die Länge
des zusammenhängenden
komplementären
Bereichs variiert werden kann, wie zwischen etwa 10–14 und etwa
100 oder 200 Nucleotiden, aber je nach der Länge der komplementären Sequenzen,
die man nachweisen möchte,
können
auch größere zusammenhängende komplementäre Bereiche
verwendet werden.
-
Selbstverständlich können Fragmente
auch mit anderen Techniken erhalten werden, wie z.B. durch mechanische
Scherkräfte
oder durch Abbau mit Restrikti onsenzymen. Kleine Nucleinsäuresegmente
oder -fragmente können
leicht hergestellt werden, zum Beispiel durch direktes Synthetisieren
des Fragments mit chemischen Mitteln, wie es bei Verwendung eines
automatischen Oligonucleotid-Synthesizers üblicherweise praktiziert
wird. Außerdem
können
auch durch Anwendung von Nucleinsäure-Reproduktionstechnik, wie
der PCRTM-Technik der US-Patente 4,683,195
und 4,683,202, indem man ausgewählte
Sequenzen in rekombinante Vektoren für die rekombinante Produktion
einführt,
und durch andere DNA-Rekombinationstechniken, die dem Fachmann auf
dem Gebiet der Molekularbiologie allgemein bekannt sind, Fragmente
erhalten werden.
-
Dementsprechend
können
die Nucleotidsequenzen der Erfindung aufgrund ihrer Fähigkeit
verwendet werden, selektiv Duplexmoleküle mit komplementären Stücken von
DNA-Fragmenten zu bilden. Je nach der beabsichtigten Anwendung möchte man
unterschiedliche Hybridisierungsbedingungen verwenden, um verschiedene
Grade der Selektivität
der Sonde gegenüber
der Zielsequenz zu erreichen. Für
Anwendungen, die eine hohe Selektivität erfordern, möchte man
für die
Bildung der Hybride typischerweise relativ stringente Bedingungen
einsetzen. Zum Beispiel wird man Bedingungen mit relativ niedrigem
Salzgehalt und/oder hoher Temperatur auswählen, wie etwa 0,02 M bis etwa
0,15 M NaCl bei Temperaturen von etwa 50 °C bis etwa 70 °C. Solche
selektiven Bedingungen tolerieren wenn überhaupt nur wenig Fehlpaarungen
zwischen der Sonde und dem Matrizen- oder Zielstrang und wären insbesondere
für die
Isolierung von DNA-Segmenten, die Kristallprotein codieren, geeignet.
Der Nachweis von DNA-Segmenten über Hybridisierung
ist dem Fachmann wohlbekannt, und die Lehren der US-Patente 4,965,188
und 5,176,995 sind beispielhaft für die Verfahren der Hybridisierungsanalyse.
Lehren, wie man sie in den Texten von Maloy et al., 1993, Segal,
1976, Prokop, 1991 und Kuby, 1991, findet, sind besonders relevant.
-
Bei
manchen Anwendungen, zum Beispiel wenn man Mutanten herstellen möchte, indem
man einen mutanten Primerstrang einsetzt, der mit einer zugrundeliegenden
Matrize hybridisiert ist, oder wenn man Kristallproteincodierende
Sequenzen von verwandten Spezies, funktionelle Äquivalente oder dergleichen
isolieren möchte,
werden selbstverständlich
weniger stringente Hybridisierungsbedingungen benötigt, um
die Bildung des Heteroduplex zu ermöglichen. Unter diesen Umständen möchte man
vielleicht Bedingungen einsetzen wie solche, bei denen etwa 0,15
M bis etwa 0,9 M Salz bei Temperaturen im Bereich von etwa 20 °C bis etwa
55 °C eingesetzt
wird. Dadurch können
kreuzhybridisierende Spezies leicht als positiv hybridisierende
Signale in Bezug auf Kontrollhybridisierungen identifiziert werden.
In jedem Fall ist man sich allgemein darüber im Klaren, dass Bedingungen
durch die Zugabe steigender Mengen an Formamid, das dazu dient,
den Hybridduplex in derselben Weise wie eine erhöhte Temperatur zu destabilisieren,
stringenter gemacht werden können.
Die Hybridisierungsbedingungen können
also leicht manipuliert werden, und die Methode der Wahl wird also
im Allgemeinen von den gewünschten
Ergebnissen abhängen.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird es vorteilhaft sein, Nucleinsäuresequenzen der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit einem geeigneten Mittel, wie einem Marker, zur
Bestimmung der Hybridisierung einzusetzen. Eine Vielzahl von geeigneten
Indikatormitteln sind in der Technik bekannt, einschließlich fluoreszierender,
radioaktiver, enzymatischer oder anderer Liganden, wie Avidin/Biotin,
die ein nachweisbares Signal erzeugen können. In bevorzugten Ausführungsformen
möchte
man wahrscheinlich einen Fluoreszenzmarker oder Enzymmarker, wie
Urease, Alkalische Phosphatase oder Peroxidase, anstelle von radioaktiven
oder anderen umweltunverträglichen
Reagentien einsetzen. Im Falle von Enzymmarkern sind kolorimetrische
Indikatorsubstrate bekannt, die eingesetzt werden können, um
ein Mittel zu erhalten, das für
das menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar ist, um
die spezifische Hybridisierung mit Proben, die komplementäre Nucleinsäuren enthalten,
zu identifizieren.
-
Im
Allgemeinen wird in Betracht gezogen, dass die hier beschriebenen
Hybridisierungssonden sowohl als Reagentien in der Lösungshybridisierung
als auch in Ausführungsformen,
bei denen eine feste Phase eingesetzt wird, geeignet sein werden.
Bei Ausführungsformen,
die eine feste Phase beinhalten, wird die Test-DNA (oder RNA) auf einer ausgewählten Matrix
oder Oberfläche
adsorbiert oder in sonstiger Weise fixiert. Diese fixierte, einzelsträngige Nucleinsäure wird
dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die ausgewählten Bedingungen hängen von
den besonderen Umständen
auf der Grundlage der besonderen erforderlichen Kriterien ab (die
zum Beispiel vom Gehalt an G + C, der Art der Zielnucleinsäure, der
Nucleinsäurequelle
oder der Größe der Hybridisierungssonde etc.
abhängen).
Nach dem Waschen der hybridisierten Oberfläche, um unspezifisch gebundene
Sondenmoleküle
zu entfernen, wird die spezifische Hybridisierung mittels eines
Markers nachgewiesen oder sogar quantifiziert.
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2.3 Rekombinante Vektoren
und Kristallproteinexpression
-
In
anderen Ausführungsformen
wird in Betracht gezogen, dass bestimmte Vorteile gewonnen werden, indem
man das codierende DNA-Segment unter die Kontrolle eines rekombinanten
oder heterologen Promotors stellt. Der hier verwendete Ausdruck "rekombinanter oder
heterologer Promotor" soll
sich auf einen Promotor beziehen, der in seiner natürlichen
Umgebung normalerweise nicht mit einem DNA-Segment vergesellschaftet
ist, das ein Kristallprotein oder -peptid codiert. Solche Promotoren
können
Promotoren, die normalerweise mit anderen Genen vergesellschaftet
sind, und/oder Promotoren, die aus irgendeiner Bakterienzelle, einem
Virus, einer Eukaryonten- oder Pflanzenzelle isoliert wurden, umfassen.
Natürlich
ist es wichtig, einen Promotor einzusetzen, der die Expression des
DNA-Segments in dem für
die Expression gewählten
Zelltyp, Organismus oder sogar Tier effektiv anleitet. Die Verwendung
von Kombinationen aus Promotor und Zelltyp für die Proteinexpression ist
dem Fachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie allgemein bekannt,
siehe zum Beispiel Sambrook et al., 1989. Die eingesetzten Promotoren
können
konstitutiv oder induzierbar sein, und sie können unter den geeigneten Bedingungen
verwendet werden, um eine Expression des eingeführten DNA-Segments auf hohem
Niveau anzuleiten, wie es bei der Produktion von rekombinanten Proteinen
oder Peptiden in großem
Maßstab
vorteilhaft ist. Zu den geeigneten Promotorsystemen, die für die Verwendung
bei der Expression auf hohem Niveau in Frage kommen, gehört unter
anderem das Pichia-Expressionsvektorsystem (Pharmacia LKB Biotechnology).
-
In
Verbindung mit Expressionsausführungsformen
zur Herstellung von rekombinanten Proteinen und Peptiden wird in
Betracht gezogen, dass längere
DNA-Segmente am
häufigsten
verwendet werden, wobei DNA-Segmente, die die gesamte Peptidsequenz
codieren, am meisten bevorzugt sind. Man wird sich jedoch darüber im Klaren
sein, dass die Verwendung von kürzeren
DNA-Segmenten zur
Anleitung der Expression von Kristallpeptiden oder epitopischen
Kernbereichen, wie sie zur Erzeugung von Anti-Kristallprotein-Antikörpern verwendet
werden können,
ebenfalls in den Umfang der Erfindung fällt. DNA-Segmente, die Peptidantigene mit einer
Länge von
etwa 8 bis etwa 50 Aminosäuren
oder vorzugsweise mit einer Länge
von etwa 8 bis etwa 30 Aminosäuren
oder besonders bevorzugt mit einer Länge von etwa 8 bis etwa 20
Aminosäuren
codieren, gelten als besonders gut geeignet. Solche Peptidepitope
können
Aminosäuresequenzen
sein, die eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz
aus SEQ ID Nr. 3 oder SEQ ID Nr. 4 umfassen.
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2.4 Kristallprotein-Transgene
und transgene Pflanzen
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung einer transgenen Pflanze bereit, die ein Nucleinsäuresegment
exprimiert, das das neue Kristallprotein der vorliegenden Erfindung
codiert. Das Verfahren zur Herstellung von transgenen Pflanzen ist
in der Technik wohlbekannt. Im Allgemeinen umfasst das Verfahren
das Transformieren einer geeigneten Wirtszelle mit einem DNA-Segment, das
einen Promotor enthält,
der funktionell mit einem codierenden Bereich verknüpft ist,
der ein B.-thuringiensis-CryET33-
oder -CryET34-Kristallprotein codiert. Ein solcher codierender Bereich
ist im Allgemeinen funktionell mit einem Transcriptionsterminationsbereich
verknüpft,
wodurch der Promotor in der Lage ist, die Transcription des codierenden
Bereichs in der Zelle anzutreiben und somit der Zelle die Fähigkeit
zu geben, das rekombinante Protein in vivo zu produzieren. Alternativ
dazu sorgt die Erfindung in Fällen,
bei denen es wünschenswert
ist, die Menge eines bestimm ten rekombinanten Kristallproteins,
das in einer bestimmten transgenen Zelle exprimiert wird, zu steuern,
zu regulieren oder zu senken, auch für die Expression von Kristallprotein-Antisense-mRNA.
Die Verwendung von Antisense-mRNA als Mittel zur Steuerung oder
Senkung der Menge eines gegebenen interessierenden Proteins in einer
Zelle ist in der Technik wohlbekannt.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst transgene Pflanzen, die ein
Gen oder Gensegment exprimieren, das eine oder mehrere der neuen
hier offenbarten Polypeptidzusammensetzungen codiert. Der hier verwendete
Ausdruck "transgene
Pflanze" soll eine
Pflanze bezeichnen, in die DNA-Sequenzen eingebaut sind, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Gene, die vielleicht normalerweise nicht vorhanden sind, DNA-Sequenzen,
die normalerweise nicht zu RNA transcribiert oder zu einem Protein
translatiert ("exprimiert") werden, oder irgendwelche
anderen Gene oder DNA-Sequenzen, die man in die nichttransformierte
Pflanze einführen
möchte,
wie Gene, die normalerweise in der nichttransformierten Pflanze
vorhanden sein können, die
man aber entweder gentechnisch verändern oder mit einer geänderten
Expression versehen möchte.
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass das Genom einer transgenen Pflanze
der vorliegenden Erfindung in manchen Fällen durch die stabile Einführung eines
oder mehrerer der cryET33- oder cryET34-Transgene, entweder nativ,
synthetisch modifiziert oder mutiert, erweitert wird. In manchen
Fällen
wird mehr als ein Transgen in das Genom der transformierten Wirtspflanzenzelle
eingebaut. Dies ist dann der Fall, wenn mehr als ein Kristallprotein-codierendes
DNA-Segment in das
Genom einer solchen Pflanze eingebaut wird. In bestimmten Situationen
kann es wünschenswert
sein, dass ein, zwei, drei, vier oder noch mehr B.-thuringiensis-Kristallproteine
(entweder nativ oder rekombinant verändert) in die transformierte
transgene Pflanze eingebaut und stabil exprimiert werden.
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Ein
bevorzugtes Gen, das eingeführt
werden kann, umfasst zum Beispiel eine Kristallprotein-codierende
DNA-Sequenz bakteriellen Ursprungs und insbesondere eine oder mehrere
der hier beschriebenen, die von Bacillus spp. erhalten werden. In
hohem Maße
bevorzugte Nucleinsäuresequenzen
sind solche, die von B. thuringiensis erhalten werden, oder eine
der Sequenzen, die genetisch so verändert wurden, dass die insektizide Aktivität des Kristallproteins
in einer solchen transformierten Wirtszelle abnimmt oder zunimmt.
-
Mittel
zum Transformieren einer Pflanzenzelle und zur Herstellung einer
transgenen Zelllinie sind in der Technik wohlbekannt und werden
hier diskutiert. Vektoren, Plasmide, Cosmide, YACs (künstliche
Hefechromosomen) und DNA-Segmente
zur Verwendung bei der Transformation solcher Zellen umfassen natürlich im
Allgemeinen entweder die Operons, Gene oder von Genen abgeleitete
Sequenzen der vorliegenden Erfindung, entweder nativ oder synthetisch
abgeleitet, und insbesondere solche, die die offenbarten Kristallproteine codieren.
Diese DNA-Konstrukte können
weiterhin Strukturen wie Promotoren, Enhancer, Polylinker oder auch Gensequenzen,
die nach Wunsch eine positiv oder negativ regulierende Wirkung auf
die besonderen interessierenden Gene haben, beinhalten. Das DNA-Segment
oder Gen kann entweder ein natives oder modifiziertes Kristallprotein
codieren, das in den resultierenden rekombinanten Zellen exprimiert
wird und/oder das der regenerierten Pflanze einen verbesserten Phänotyp verleiht.
-
Solche
transgenen Pflanzen können
wünschenswert
sein, um die insektizide Resistenz einer Einkeimblättrigen
oder Zweikeimblättrigen
Pflanze zu erhöhen,
indem man in eine solche Pflanze ein transgenes DNA-Segment einbaut,
das ein oder mehrere CryET33- und/oder CryET34-Kristallproteine
codiert, die für
Coleoptera-Insekten toxisch sind. Zu den besonders bevorzugten Pflanzen
gehören
Rasengräser,
Weizen, Gemüse,
Zierpflanzen, Obstbäume
und dergleichen.
-
In
einem verwandten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung auch einen
Samen, der von der transformierten Pflanze erzeugt wurde, die Nachkommenschaft
eines solchen Samens sowie einen Samen, der von der Nachkommenschaft
der ursprünglichen,
nach dem obigen Verfahren hergestellten transgenen Pflanze erzeugt
wurde. Diese Nachkommenschaft und die Samen weisen ein Kristallprotein-codierendes
Transgen auf, das stabil in ihr Genom eingebaut ist, und diese Nachkommenpflanzen
erben die Eigenschaften, die durch die Einführung eines stabilen Transgens
erzielt wurden, in Mendelscher Weise. Alle solchen transgenen Pflanzen, in
deren Genom transgene DNA-Segmente eingebaut sind, die ein oder
mehrere CryET33- und/oder CryET34-Kristallproteine oder -Polypeptide
codieren, sind Aspekte dieser Erfindung.
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2.5 Ortsspezifische Mutagenese
-
Die
ortsspezifische Mutagenese ist eine Technik, die für die Herstellung
von individuellen Peptiden oder biologisch funktionellen äquivalenten
Proteinen oder Peptiden durch spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden
DNA geeignet ist. Die Technik liefert weiterhin eine gute Möglichkeit,
um Sequenzvarianten unter Einbezug von einer oder mehreren der obigen Überlegungen
herzustellen und zu testen, indem man eine oder mehrere Änderungen
der Nucleotidsequenz in die DNA einführt. Die ortsspezifische Mutagenese
ermöglicht die
Produktion von Mutanten durch die Verwendung von spezifischen Oligonucleotidsequenzen,
die die DNA-Sequenz der gewünschten
Mutation sowie eine ausreichende Anzahl von benachbarten Nucleotiden
codieren, so dass man eine Primersequenz ausreichender Größe und Sequenzkomplexität erhält, um einen
stabilen Duplex auf beiden Seiten der überquerten Deletionsverknüpfung zu
bilden. Typischerweise wird ein Primer mit einer Länge von
etwa 13 oder etwa 14 oder etwa 16 oder etwa 17 bis zu einschließlich etwa
18 oder etwa 19 oder etwa 20 oder etwa 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27,
28, 29 oder sogar etwa 30, 40 oder etwa 50 oder so bevorzugt, wobei
etwa 5 bis 10 Reste auf beiden Seiten der Verknüpfung der Sequenz verändert sind.
-
Im
Allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese in der
Technik wohlbekannt, wie durch verschiedene Publikationen beispielhaft
belegt wird. Man wird sich darüber
im Klaren sein, dass bei dieser Technik typischerweise ein Phagenvektor
eingesetzt wird, der sowohl in einzelsträngiger als auch in doppelsträngiger Form
existiert. Zu den typischen Vektoren, die für die ortsspezifische Mutagenese
geeignet sind, gehören
Vektoren wie der M13-Phage. Diese Phagen sind kommerziell leicht
erhältlich,
und ihre Verwendung ist dem Fachmann im allgemeinen wohlbekannt.
Doppelsträngige
Plasmide werden ebenfalls routinemäßig bei der ortsspezifischen
Mutagenese eingesetzt, wodurch der Schritt der Übertragung des interessierenden
Gens von einem Plasmiden auf einen Phagen weggelassen werden kann.
-
Im
Allgemeinen wird die im Einklang damit erfolgende ortsspezifische
Mutagenese durchgeführt,
indem man zuerst einen einzelsträngigen
Vektor erhält
oder zwei Stränge
eines doppelsträngigen
Vektors, der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, die das gewünschte Peptid
codiert, auseinanderschmilzt. Ein Oligonucleotidprimer, der die
gewünschte
mutierte Sequenz trägt,
wird hergestellt, im Allgemeinen synthetisch. Dann wird dieser Primer
mit dem einzelsträngigen
Vektor assoziiert und DNA-polymerisierenden Enzymen, wie dem Klenow-Fragment
der E.-coli-Polymerase I, ausgesetzt, um die Synthese des mutationstragenden
Strangs zu beenden. So entsteht ein Heteroduplex, wobei ein Strang
die ursprüngliche
unmutierte Sequenz codiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dann wird dieser Heteroduplexvektor verwendet, um geeignete Zellen,
wie E.-coli-Zellen, zu transformieren, und Klone, die rekombinante Vektoren
enthalten, welche die mutierte Sequenzanordnung tragen, werden ausgewählt.
-
Die
Herstellung von Sequenzvarianten der ausgewählten peptidcodierenden DNA-Segmente unter Verwendung
von ortsspezifischer Mutagenese wird als Mittel zur Herstellung
von potentiell nützlichen
Spezies angegeben und ist nicht als Einschränkung gemeint, da es auch andere
Methoden gibt, mit denen Sequenzvarianten von Peptiden und den diese
codierenden DNA-Sequenzen erhalten werden können. Zum Beispiel können rekombinante
Vektoren, die die gewünschte
Peptidsequenz codieren, mit mutagenen Mitteln, wie Hydroxylamin,
behandelt werden, um Sequenzvarianten zu erhalten.
-
2.6 CryET33- und CryET34-Antikörperzusammensetzungen
und Herstellungsverfahren
-
In
besonderen Ausführungsformen
ziehen die Erfinder die Verwendung von Antikörpern, entweder monoklonal
oder polyklonal, die an die hier offenbarten Kristallproteine binden,
in Betracht. Mittel zur Herstellung und Charakterisierung von Antikörpern sind
in der Technik wohlbekannt (siehe z.B. Antibodies: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, 1988). Die Verfahren zur
Erzeugung von monoklonalen Antikörpern
(mAbs) beginnen im Allgemeinen im Wesentlichen genauso wie die zur
Herstellung von polyklonalen Antikörpern. Kurz gesagt, ein polyklonaler
Antikörper
wird hergestellt, indem man ein Tier mit einer immunogenen Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung immunisiert und Antiseren von dem immunisierten Tier sammelt.
Ein weiter Bereich von Tierspezies kann für die Herstellung von Antiseren
verwendet werden. Typischerweise ist das für die Produktion von Anti-Antiseren
verwendete Tier ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte, ein Hamster,
ein Meerschweinchen oder eine Ziege. Wegen des relativ großen Blutvolumens
von Kaninchen ist ein Kaninchen die bevorzugte Wahl für die Produktion
von polyklonalen Antikörpern.
-
Wie
in der Technik wohlbekannt ist, kann eine gegebene Zusammensetzung
in ihrer Immunogenität variieren.
Es ist daher häufig
notwendig, das Wirtsimmunsystem anzukurbeln, was durch Kopplung
eines Peptid- oder Polypeptid-Immunogens an einen Träger erreicht
werden kann. Beispielhafte und bevorzugte Träger sind Schlitzschnecken-Hämocyanin
(KLH) und Rinderserumalbumin (BSA). Andere albumine, wie Ovalbumin, Mausserumalbumin
oder Kaninchenserumalbumin, können
ebenfalls als Träger
verwendet werden. Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids mit einem
Trägerprotein
sind in der Technik wohlbekannt und umfassen Glutaraldehyd, m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester,
Carbodiimid und bisbiazotiertes Benzidin.
-
Wie
in der Technik ebenfalls wohlbekannt ist, kann die Immunogenität einer
bestimmten Immunogenzusammensetzung durch die Verwendung von unspezifischen
Stimulatoren der Immunantwort, die als Adjuvantien bekannt sind,
verstärkt
werden. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien sind Freunds vollständiges Adjuvans
(ein unspezifischer Stimulator der Immunantwort, der abgetötetes Mycobacterium
tuberculosis enthält),
Freunds unvollständige
Adjuvantien und aluminiumhydroxid-Adjuvans.
-
Die
bei der Produktion von polyklonalen Antikörpern verwendete Menge der
Immunogenzusammensetzung variiert je nach der Natur des Immunogens
sowie des für
die Immunisierung verwendeten Tiers. Eine Vielzahl von Wegen kann
verwendet werden, um das Immunogen zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradermal,
intravenös
und intraperitoneal). Die Produktion von polyklonalen Antikörpern kann überwacht
werden, indem man zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Immunisierung
Blutproben von dem immunisierten Tier entnimmt. Eine zweite Injektion
zum Auffrischen kann ebenfalls gegeben werden. Der Vorgang des Auffrischens
und Titrierens wird wiederholt, bis ein geeigneter Titer erreicht
ist. Wenn ein gewünschtes
Maß der
Immunogenität
erhalten wurde, kann das immunisierte Tier ausbluten gelassen und
das Serum isoliert und gelagert werden, und/oder das Tier kann verwendet
werden, um mAbs zu erzeugen.
-
mAbs
können
leicht unter Verwendung von wohlbekannten Techniken hergestellt
werden, wie solche, die beispielhaft im US-Patent 4,196,265 genannt
sind. Typischerweise beinhaltet diese Technik das Immunisieren eines
geeigneten Tiers mit einer ausgewählten Immunogenzusammensetzung,
z.B. einem gereinigten oder partiell gereinigten Kristallprotein,
Polypeptid oder Peptid. Die immunisierende Zusammensetzung wird so
verabreicht, dass eine Stimulation von antikörperproduzierenden Zellen bewirkt
wird. Nagetiere, wie Mäuse und
Ratten, sind bevorzugte Tiere, doch ist die Verwendung von Kaninchen-,
Schaf- oder Froschzellen ebenfalls möglich. Die Verwendung von Ratten
kann gewisse Vorteile bringen (Goding, 1986, S. 60–61), aber
Mäuse sind
bevorzugt, wobei die BALB/c-Maus am meisten bevorzugt ist, da diese
am meisten routinemäßig verwendet
wird und im allgemeinen einen höheren
Prozentsatz an stabilen Fusionen ergibt.
-
Nach
der Immunisierung werden somatische Zellen mit dem Potential zur
Produktion von Antikörpern, insbesondere
B-Lymphocyten (B-Zellen), zur Verwendung in der Vorschrift zur mAb-Erzeugung
ausgewählt. Diese
Zellen können
aus biopsierten Milzen, Mandeln oder Lymphknoten oder aus einer
Probe peripheren Bluts erhalten werden. Milzzellen und periphere
Blutzellen sind bevorzugt, erstere, weil sie eine reiche Quelle für antikörperproduzierende
Zellen sind, die sich im teilenden Plasmablastenstadium befinden,
und letztere, weil peripheres Blut leicht zugänglich ist. Häufig wird
eine Gruppe von Tieren immunisiert, und die Milz des Tiers mit dem
höchsten
Antikörpertiter
wird entnommen, und die Milzlymphocyten werden durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze erhalten. Typischerweise enthält eine
Milz aus einer immunisierten Maus ungefähr 5 × 107 bis
2 × 108 Lymphocyten.
-
Dann
werden die antikörperproduzierenden
B-Lymphocyten aus dem immunisierten Tier mit Zellen einer unsterblichen
Myelomzelle fusioniert, die im Allgemeinen von derselben Spezies
stammt wie das Tier, das immunisiert wurde. Myelomzelllinien, die
zur Verwendung in hybridomerzeugenden Fusionsverfahren geeignet sind,
sind vorzugsweise nichtantikörperproduzierend,
haben eine hohe Fusionseffizienz und weisen Enzymmängel auf,
aufgrund derer sie nicht in bestimmten selektiven Medien wachsen
können,
die nur das Wachstum der gewünschten
fusionierten Zellen (Hybridome) unterstützen.
-
Es
können
beliebige von mehreren Myelomzellen verwendet werden, wie sie dem
Fachmann bekannt sind (Goding, 5. 65–66, 1986; Campbell, S. 75–83, 1984).
Wenn das immunisierte Tier eine Maus ist, kann man zum Beispiel
P3-X63/Ag8, X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11,
MPC11-X45-GTG 1.7
und S194/5XX0 Bul verwenden; für
Ratten kann man R210.RCY3, Y3-Ag
1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden; und U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-HMy2 sowie UC729-6
sind alle in Verbindung mit Humanzellfusionen geeignet.
-
Eine
bevorzugte murine Myelomzelle ist die NS-1-Myelomzelllinie (auch
P3-NS-1-Ag4-1 genannt),
die vom NIGMS Human Genetic Mutant Cell Repository leicht erhältlich ist,
indem man die Zelllinien-Hinterlegungsnummer GM3573 anfordert. Eine
andere Maus-Myelomzelllinie, die verwendet werden kann, ist die 8-Azaguanin-resistente
nichtantikörperproduzierende
Maus-Myelom-SP2/0-Zelllinie.
-
Verfahren
zur Erzeugung von Hybriden von antikörperproduzierenden Milz- oder
Lymphknotenzellen und Myelomzellen umfassen gewöhnlich das Mischen von somatischen
Zellen mit Myelomzellen in einem Verhältnis von 2:1, obwohl das Verhältnis von
etwa 20:1 bis etwa 1:1 variieren kann, in Gegenwart eines oder mehrerer
Mittel (chemisch oder elektrisch), die die Fusion von Zellmembranen
fördern.
Fusionsverfahren unter Verwendung von Sendal-Virus wurden beschrieben
(Kohler und Milstein, 1975; 1976), wie auch solche unter Verwendung
von Polyethylenglycol (PEG), wie 37 Vol.-% PEG (Gefter et al., 1977).
Die Verwendung von elektrisch induzierten Fusionsverfahren ist ebenfalls
geeignet (Goding, 1986, 5. 71–74).
-
Fusionsverfahren
erzeugen gewöhnlich
lebensfähige
Hybride in geringen Häufigkeiten,
etwa 1 × 10-6 bis 1 × 10-8.
Dies stellt jedoch kein Problem dar, da die lebensfähigen fusionierten
Hybride durch Kultivieren in einem selektiven Medium von den nicht
fusionierten Stammzellen (insbesondere den unfusionierten Myelomzellen,
die sich normalerweise unbegrenzt weiterteilen würden) unterschieden werden
können.
Das selektive Medium ist im Allgemeinen eines, das ein Mittel enthält, welches
die de-novo-Synthese von Nucleotiden in den Gewebekulturmedien blockiert.
Beispielhafte und bevorzugte Mittel sind Aminopterin, Methotrexat
und Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren die de-novo-Synthese sowohl von
Purinen als auch von Pyrimidinen, während Azaserin nur die Purinsynthese
blockiert. Wenn Aminopterin oder Methotrexat verwendet wird, wird
das Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als Quelle für Nucleotide
ergänzt
(HAT-Medium). Wenn Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit
Hypoxanthin ergänzt.
-
Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. Nur Zellen, die Nucleotid-Wiederverwendungswege
beschreiten können,
können
in HAT-Medium überleben.
Den Myelomzellen fehlen entscheidende Enzyme des Wiederverwendungswegs,
z.B. Hypoxanthin-Phosphoribosyltransferase (HPRT), und daher können sie
nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Stoffwechselweg beschreiten, aber sie haben in Kultur nur
eine begrenzte Lebensdauer und sterben im Allgemeinen innerhalb
von etwa zwei Wochen. Daher sind die einzigen Zellen, die in den
selektiven Medien überleben
können,
die Hybride, die aus Myelom- und B-Zellen gebildet wurden.
-
Diese
Kultur ergibt eine Population von Hybridomen, aus denen spezifische
Hybridome ausgewählt werden.
Typischerweise erfolgt die Auswahl von Hybridomen durch Kultivieren
der Zellen durch Einzelklonverdünnung
in Mikrotiterplatten, wobei man die einzelnen Klonüberstände anschließend (nach
etwa zwei bis drei Wochen) auf die gewünschte Reaktivität testet.
Der Assay sollte empfindlich, einfach und schnell sein, wie Radioimmunassays,
Enzymimmunassays, Cytotoxizitätsassays,
Plaqueassays, Dot-Immunbindungsassays und dergleichen.
-
Dann
würde man
mit den ausgewählten
Hybridomen eine Verdünnungsreihe
herstellen und sie in einzelnen antikörperproduzierenden Zelllinien
klonieren, wobei die Klone dann unbegrenzt vermehrt werden können, um
mAbs zu erhalten. Die Zelllinien können mit zwei grundlegenden
Methoden in Bezug auf die mAb-Produktion ausgebeutet werden. Eine
Probe des Hybridoms kann in ein histokompatibles Tier des Typs,
der verwendet wurde, um die somatischen und Myelomzellen für die ursprüngliche
Fusion zu erhalten, injiziert werden (häufig in die Bauchfellhöhle). Das
Tier, das die Injektion erhielt, entwickelt Tumoren, die den spezifischen
monoklonalen Antikörper
sezernieren, der vom fusionierten Zellhybrid produziert wird. Die
Körperflüssigkeiten
des Tiers, wie Serum oder Ascitesflüssigkeit, können dann angezapft werden,
um mAbs in hoher Konzentration zu erhalten. Die einzelnen Zelllinien
könnten
auch in vitro kultiviert werden, wobei die mAbs natürlicherweise
in das Kulturmedium sezerniert werden, aus dem sie leicht in hohen
Konzentrationen erhalten werden können. Nach beiden Methoden
produzierte mAbs können,
falls gewünscht,
weiter gereinigt werden, wobei man Filtration, Zentrifugation und
verschiedene chromatographische Verfahren, wie HPLC oder Affinitätschromatographie,
verwendet.
-
2.7 ELISAs und Immunfällung
-
ELISAs
können
in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden. In einem ELISA-Assay
werden Proteine oder Peptide, in die Kristallprotein-Antigensequenzen
eingebaut sind, auf einer ausgewählten
Oberfläche
immobilisiert, vorzugsweise einer Oberfläche, die Proteinaffinität aufweist,
wie die Näpfe
einer Polystyrol-Mikrotiterplatte.
Nach dem Waschen zum Entfernen von unvollständig adsorbier tem Material
ist es wünschenswert,
die Näpfe
der Assayplatte mit einem unspezifischen Protein zu binden oder
zu beschichten, das bekanntermaßen
antigenneutral in Bezug auf die Testantiseren ist, wie Rinderserumalbumin
(BSA), Casein oder Lösungen
von Milchpulver. Dies ermöglicht
eine Blockierung von unspezifischen Adsorptionsstellen auf der immobilisierenden
Oberfläche
und reduziert so den Hintergrund, der durch unspezifische Bindung
von Antiseren auf der Oberfläche
verursacht wird.
-
Nach
der Bindung von antigenem Material an den Napf, dem Beschichten
mit einem unreaktiven Material zum Reduzieren des Hintergrunds und
dem Waschen zur Entfernung von ungebundenem Material wird die immobilisierende
Oberfläche
mit den Antiseren oder dem zu testenden klinischen oder biologischen
Extrakt in einer Weise in Kontakt gebracht, die zur Bildung eines
Immunkomplexes (Antigen/Antikörper)
führt.
Solche Bedingungen beinhalten vorzugsweise das Verdünnen der
Antiseren mit Verdünnungsmitteln,
wie BSA, Rinder-Gammaglobulin (BGG) und phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)/Tween®.
Diese hinzugefügten Agentien
unterstützen
auch häufig
die Reduktion des unspezifischen Hintergrunds. Dann werden die geschichteten
Antiseren etwa 2 bis etwa 4 h lang bei Temperaturen vorzugsweise
in der Größenordnung
von etwa 25 °C
bis etwa 27 °C
inkubiert. Nach der Inkubation wird die mit Antiseren in Kontakt
gebrachte Oberfläche
gewaschen, um nichtimmunkomplexiertes Material zu entfernen. Ein
bevorzugtes Waschverfahren umfasst das Waschen mit einer Lösung wie
PBS/Tween® oder
Boratpuffer.
-
Nach
der Bildung von spezifischen Immunkomplexen zwischen der Testprobe
und dem gebundenen Antigen und dem anschließenden Waschen kann das Auftreten
und sogar die Menge der Immunkomplexbildung bestimmt werden, indem
man einen zweiten Antikörper
hinzufügt,
der Spezifität
für den
ersten aufweist. Um ein Nachweismittel zu erhalten, weist der zweite
Antikörper
vorzugsweise ein assoziiertes Enzym auf, das beim Inkubieren mit
einem geeigneten chromogenen Substrat eine Farbentwicklung erzeugt.
So möchte
man zum Beispiel die antiserengebundene Oberfläche während einer Zeit und unter
Bedingungen, die die Entwicklung einer Immunkomplexbildung begünstigen
(z.B. 2 h Inkubation bei Raumtemperatur in einer PBS-haltigen Lösung, wie
PBS/Tween®),
mit einem Urease- oder Peroxidase-konjugierten Anti-Human-IgG in
Kontakt bringen und inkubieren.
-
Nach
der Inkubation mit dem zweiten enzymmarkierten Antikörper und
nach dem Waschen zur Entfernung des ungebundenen Materials wird
die Menge des Markers durch Inkubation mit einem chromogenen Substrat,
wie Harnstoff und Bromkresolpurpur oder 2,2'-Azinodi(3-ethyl-benzthiazolin)-6-sulfonsäure (ABTS) und
H2O2 im Falle von
Peroxidase als Enzymmarker, quantifiziert. Die Quantifizierung wird
dann durch Messen des Grades der Farbbildung erreicht, z.B. mit
Hilfe eines Spektrophotometers für
Spektren im Sichtbaren.
-
Die
Anti-Kristallprotein-Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind besonders gut für die Isolierung anderer Kristallprotein-Antigene
durch Immunfällung
geeignet. Immunfällung
beinhaltet die Abtrennung der Zielantigenkomponente aus einem komplexen
Gemisch und wird verwendet, um kleinste Proteinmengen zu diskriminieren
oder zu isolieren. Für
die Isolierung von Membranproteinen müssen Zellen zu Detergensmicellen
solubilisiert werden. Nichtionische Salze werden bevorzugt, da andere
Mittel, wie Gallensalze, bei saurem pH-Wert oder in Gegenwart von
zweiwertigen Kationen ausfallen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
sind die Antikörper
der vorliegenden Erfindung für
die enge Nebeneinanderstellung von zwei Antigenen geeignet. Dies
ist besonders nützlich
zur Erhöhung
der lokalisierten Konzentration von Antigenen, z.B. Enzym-Substrat-Paaren.
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2.8 Western Blots
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung finden in hohem Maße Verwendung
in der Immunblot- oder Western-Blot-Analyse. Die Anti-Peptid-Antikörper können als
hochaffine primäre
Reagentien für die
Identifizierung von Proteinen verwendet werden, die auf einer festen
Trägermatrix,
wie Nitrocellulose, Nylon oder Kombinationen davon, immobilisiert
sind. In Verbindung mit der Immunfällung und anschließenden Gel-Elektrophorese
können
diese als einstufiges Reagens zur Verwendung beim Nachweis von Antigenen
verwendet werden, gegen welche sekundäre Reagentien, die beim Nachweis
des Antigens verwendet werden, einen nachteiligen Hintergrund verursachen.
Dies ist besonders nützlich,
wenn die untersuchten Antigene Immunglobuline sind (was die Verwendung
von Immunglobulinen, die Komponenten von Bakterienzellwänden binden,
ausschließt),
die untersuchten Antigene mit dem Nachweismittel kreuzreagieren
oder mit demselben relativen Molekulargewicht wandern wie ein Kreuzreaktionssignal.
-
Nachweisverfahren
auf immunologischer Basis zur Verwendung in Verbindung mit Western
Blotting beinhalten enzymatisch, radioaktiv oder fluoreszierend
markierte sekundäre
Antikörper
gegen die Toxin-Struktureinheit und gelten in dieser Hinsicht als
besonders gut geeignet.
-
2.9 Kristallprotein-Screening-
und -Nachweiskits
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren und Kits zum Durchmustern
von Proben, von denen man annimmt, dass sie Kristallproteinpolypeptide
oder mit Kristallprotein verwandte Polypeptide enthalten könnten, oder
von Zellen, die solche Polypeptide produzieren, bereit. Ein Kit
kann einen oder mehrere Antikörper
der vorliegenden Erfindung enthalten. Der Kit kann auch Reagentien
zum Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einer Probe und einem
Antikörper
der vorliegenden Erfindung enthalten. Das oder die bereitgestellten
Reagentien können
radioaktiv, fluoreszenz- oder enzymmarkiert sein. Der Kit kann ein
oder mehrere bekannte radioaktiv markierte Reagentien enthalten,
die zur Bindung oder Wechselwirkung mit einer Nucleinsäure oder
einem Antikörper
der vorliegenden Erfindung befähigt
ist.
-
Das
oder die Reagentien des Kits können
als flüssige
Lösung,
an einen festen Träger
gebunden oder als getrocknetes Pulver bereitgestellt werden. Wenn
das oder die Reagentien in einer flüssigen Lösung bereitgestellt werden,
ist die flüssige
Lösung
vorzugsweise eine wässrige
Lösung.
Wenn das bereitgestellte Reagenz an einen festen Träger gebunden
ist, kann es sich bei dem festen Träger vorzugsweise um ein chromatographisches
Medium, eine Testplatte mit einer Mehrzahl von Näpfen oder einen Objektträger handeln.
Wenn das bereitgestellte Reagenz ein trockenes Pulver ist, kann
das Pulver durch die Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels, das ebenfalls
bereitgestellt sein kann, rekonstituiert werden.
-
In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Immunnachweisverfahren und entsprechende
Kits. Es wird vorgeschlagen, dass die Kristallproteine oder -peptide
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, um Antikörper nachzuweisen,
die eine Reaktivität
gegenüber
diesen aufweisen, oder alternativ dazu können Antikörper, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, eingesetzt werden, um Kristallproteine
oder Peptide, die mit Kristallprotein zusammenhängende Epitope enthalten, nachzuweisen.
Im Allgemeinen beinhalten diese Verfahren zuerst das Gewinnen einer
Probe, von der man annimmt, dass sie ein solches Protein, Peptid
oder einen solchen Antikörper
enthalten könnte,
das In-Kontakt-Bringen der Probe je nachdem mit einem Antikörper oder
Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung unter Bedingungen, die die Bildung eines Immunkomplexes
ermöglichen,
und dann das Nachweisen der Anwesenheit des Immunkomplexes.
-
Im
Allgemeinen ist der Nachweis einer Immunkomplexbildung in der Technik
sehr gut bekannt und kann durch Anwendung zahlreicher Ansätze erreicht
werden. Zum Beispiel kommt bei der vorliegenden Erfindung die Anwendung
von ELISA, RIA, Immunblotting (z.B. Dot Blot) oder indirekten Immunfluoreszenztechniken
usw. in Frage. Im Allgemeinen wird die Immunkomplexbildung durch
die Verwendung eines Markers, wie eines radioaktiven Markers oder
eines Enzymmarkers (wie Alkalische Phosphatase, Meerrettich-Peroxidase) oder ähnliches
nachgewiesen. Selbstverständlich
kann man durch die Verwendung eines sekundären Bindungsliganden, wie eines
zweiten Antikörpers
oder einer Biotin/Avidin-Ligandbindungsanordnung, zusätzliche Vorteile
finden, wie in der Technik bekannt ist.
-
Für Assayzwecke
wird vorgeschlagen, dass praktisch jede Probe eingesetzt werden
kann, von der man annimmt, dass sie je nachdem entweder ein Kristallprotein
oder -peptid oder ein mit Kristallprotein verwandtes Peptid oder
einen Antikörper,
den man nachweisen möchte,
umfassen könnte.
Eine mögliche
Anwendung solcher Ausführungsformen
bei der Titration von Antigen- oder Antikörperproben bei der Auswahl
von Hybridomen usw. wird in Betracht gezogen. In verwandten Ausführungsformen
zieht die vorliegende Erfindung die Herstellung von Kits in Betracht,
die eingesetzt werden können,
um die Anwesenheit von Kristallproteinen oder verwandten Peptiden
und/oder Antikörpern
in einer Probe nachzuweisen. Proben können Zellen, Zellüberstände, Zellsuspensionen,
Zellextrakte, Enzymfraktionen, Proteinextrakte oder andere zellfreie
Zusammensetzungen, von denen man annimmt, dass sie Kristallproteine
oder -peptide enthalten könnten,
enthalten. Allgemein gesagt enthalten Kits gemäß der vorliegenden Erfindung
ein geeignetes Kristallprotein, -peptid oder einen Antikörper, der
gegen ein solches Protein oder Peptid gerichtet ist, zusammen mit
einem Immunnachweisreagens und einer Einrichtung, die den Antikörper oder
das Antigen und das Reagens enthält.
Das Immunnachweisreagens umfasst typischerweise einen Marker, der
mit dem Antikörper
oder Antigen oder mit einem sekundären Bindungsliganden assoziiert
ist. Beispielhafte Liganden könnten
einen sekundären
Antikörper,
der gegen den ersten Antikörper
oder das Antigen gerichtet ist, oder einen Biotin- oder Avidin-(oder
Streptavidin-)Liganden mit einem assoziierten Marker umfassen. Wie
oben erwähnt,
sind in der Technik selbstverständlich
mehrere beispielhafte Marker bekannt, und alle solchen Marker können in
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
-
Der
Behälter
beinhaltet im Allgemeinen ein Vial, in das der Antikörper, das
Antigen oder Nachweisreagens gegeben und vorzugsweise in geeigneter
Weise aliquotiert werden kann. Die Kits der vorliegenden Erfindung
enthalten typischerweise auch eine Einrichtung, die die Antikörper-, Antigen-
und Reagensbehälter
in engem Zusammenhang für
den kommerziellen Vertrieb enthält.
Solche Behälter
können
spritzgegossene oder blasgeformte Kunststoffbehälter umfassen, in die die gewünschten
Vials eingebracht werden.
-
2.10 Epitopische Kernsequenzen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Protein- oder Peptidzusammensetzungen,
die frei von Gesamtzellen und anderen Peptiden sind und die ein
gereinigtes Protein oder Peptid umfassen, das ein Epitop beinhaltet,
welches immunologisch kreuzreaktiv gegenüber einem oder mehreren Anti-Kristallprotein-Antikörpern ist.
Insbesondere betrifft die Erfindung epitopische Kernsequenzen, die
von Cry-Proteinen
oder -Peptiden abgeleitet sind.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "ein
Epitop beinhalten, welches immunologisch kreuzreaktiv gegenüber einem
oder mehreren Anti-Kristallprotein-Antikörpern ist" soll sich auf ein Peptid- oder Proteinantigen
beziehen, das eine Primär-,
Sekundär-
oder Tertiärstruktur
umfasst, die einem Epitop ähnelt,
das sich innerhalb eines Kristallproteins oder Polypeptids befindet.
Der Grad der Ähnlichkeit
wird im Allgemeinen so groß sein,
dass monoklonale oder polyklonale Antikörper, die gegen das Kristallprotein
oder Polypeptid gerichtet sind, auch an das kreuzreaktive Peptid-
oder Proteinantigen binden, mit diesem reagieren oder es in sonstiger
Weise erkennen. In Verbindung mit solchen Antikörpern können verschiedene Immunassayverfahren
eingesetzt werden, wie zum Beispiel Western Blotting, ELISA, RIA
usw., die dem Fachmann alle bekannt sind.
-
Die
Identifizierung von immundominanten Cry-Epitopen und/oder ihren
funktionellen Äquivalenten,
die für
die Verwendung in Impfstoffen geeignet sind, ist eine relativ geradlinige
Sache. Zum Beispiel kann man die Verfahren von Hopp einsetzen, wie
es im US-Patent 4,554,101 gelehrt wird, das die Identifizierung
und Herstellung von Epitopen aus Aminosäuresequenzen auf der Basis
der Hydrophilie lehrt. Die in mehreren anderen Artikeln beschriebenen
Verfahren und darauf beruhende Softwareprogramme können auch
verwendet werden, um epitopische Kernsequenzen zu identifizieren
(siehe zum Beispiel Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988; US-Patent
4,554,101). Die Aminosäuresequenz
dieser "epitopischen
Kernsequenzen" kann
dann leicht in Peptide eingebaut werden, entweder durch die Anwendung
von Peptidsynthese oder durch Rekombinationstechnik.
-
Bevorzugte
Peptide zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung haben im Allgemeinen eine Länge in der Größenordnung
von etwa 8 bis etwa 20 Aminosäuren
und besonders bevorzugt etwa 8 bis etwa 15 Aminosäuren. Es
wird vorgeschlagen, dass kürzere
antigene, von Kristallprotein abgeleitete Peptide unter gewissen
Umständen
Vorteile ergeben, zum Beispiel bei der Herstellung von immunologischen
Nachweisassays. Beispielhafte Vorteile sind die Leichtigkeit der
Herstellung und Reinigung, die relativ geringen Kosten und die verbesserte
Reproduzierbarkeit der Produktion sowie die vorteilhafte Bioverteilung.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass besondere Vorteile der vorliegenden Erfindung
durch die Herstellung von synthetischen Peptiden realisiert werden
können,
die modifizierte und/oder verlängerte
epitopische/immunogene Kernsequenzen enthalten, welche zu einem "universalen" epitopischen Peptid
führen,
das gegen Kristallproteine und insbesondere Cry und verwandte Sequenzen
gerichtet ist. Diese epitopischen Kernsequenzen werden hier in besonderen
Aspekten als hydrophile Bereiche des besonderen Polypeptidantigens
identifiziert. Es wird vorgeschlagen, dass diese Bereiche diejenigen
repräsentieren,
die am wahrscheinlichsten die T-Zell- oder B-Zell-Stimulation fördern und
somit die Produktion spezifischer Antikörper hervorrufen.
-
Eine
epitopische Kernsequenz, wie der Ausdruck hier verwendet wird, ist
ein relativ kurzes Stück
von Aminosäuren,
das "komplementär" zu antigenbindenden
Stellen auf den hier offenbarten, gegen Kristallprotein gerichteten
Antikörpern
ist und daher an diese bindet. Außerdem oder alternativ dazu
ist eine epitopische Kernsequenz eine Sequenz, die Antikörper hervorruft,
welche kreuzreaktiv gegenüber
Antikörpern
sind, die gegen die Peptidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
gerichtet sind. Man wird sich darüber im Klaren sein, dass sich
der Ausdruck "komplementär" im Zusammenhang
mit der vorliegenden Offenbarung auf Aminosäuren oder Peptide bezieht,
die eine anziehende Kraft aufeinander ausüben. Bestimmte Epitopkernsequenzen
der vorliegenden Erfindung können
also funktionell anhand ihrer Fähigkeit
definiert werden, mit dem gewünschten
Proteinantigen zu konkurrieren oder dieses womöglich bei der Bindung mit den
entsprechenden, gegen das Protein gerichteten Antiseren zu verdrängen.
-
Im
Allgemeinen ist die Größe des Polypeptidantigens
vermutlich nicht besonders entscheidend, solange es wenigstens groß genug
ist, um die identifizierten Kernsequenzen oder Sequenzen zu tragen.
Die kleinste geeignete Kernsequenz, die in der vorliegenden Offenbarung
erwartet wird, hätte
im Allgemeinen eine Länge in
der Größenordnung
von etwa 8 Aminosäuren,
wobei Sequenzen in der Größenordnung
von 10 bis 20 besonders bevorzugt sind. Diese Größe entspricht also im Allgemeinen
den kleinsten Peptidantigenen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden. Die Größe des Antigens
kann jedoch gegebenenfalls auch größer sein, solange es eine grundlegende
epitopische Kernsequenz enthält.
-
Die
Identifizierung von epitopischen Kernsequenzen ist dem Fachmann
bekannt, zum Beispiel gemäß der Beschreibung
im US-Patent 4,554,101, das die Identifizierung und Herstellung
von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis der Hydrophilie lehrt. Überdies stehen zahlreiche Computerprogramme
zur Verfügung,
um antigene Teile von Proteinen vorherzusagen (siehe z.B. Jameson
und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988). Computerisierte Peptidsequenz-Analyseprogramme
(z.B. DNAStar®-Software,
DNAStar, Inc., Madison, WI) können
ebenfalls geeignet sein, um synthetische Peptide gemäß der vorliegenden
Offenbarung zu entwerfen.
-
Synthesen
von epitopischen Sequenzen oder Peptiden, die ein antigenes Epitop
innerhalb ihrer Sequenz enthalten, werden leicht mit Hilfe von herkömmlichen
Synthesetechniken, wie dem Festphasenverfahren, erreicht (z.B. durch
die Verwendung eines kommerziell erhältlichen Peptidsynthesizers,
wie ein Peptide Synthesizer Modell 430A von Applied Biosystems).
Auf diese Weise synthetisierte Peptidantigene können dann in vorbestimmten
Mengen allquotiert und bis zur Verwendung in herkömmlicher
Weise, wie in wässrigen Lösungen oder
ganz besonders bevorzugt in einem Pulver- oder lyophilisierten Zustand,
gelagert werden.
-
Aufgrund
der relativen Stabilität
von Peptiden können
sie gewünschtenfalls
im Allgemeinen leicht während
recht langer Zeiträume,
z.B. bis zu sechs Monaten oder mehr, in wässrigen Lösungen, und zwar in praktisch
jeder wässrigen
Lösung,
ohne nennenswerte Zersetzung oder Verlust der antigenen Aktivität aufbewahrt werden.
Wenn eine längere
Lagerung in wässriger
Lösung
in Betracht gezogen wird, ist es jedoch im Allgemeinen wünschenswert,
Mittel einschließlich
Puffern, wie Tris- oder Phosphatpuffer, mitzuverwenden, um einen
pH-Wert von etwa 7,0 bis etwa 7,5 aufrechtzuerhalten. Außerdem kann
es wünschenswert
sein, Mittel mitzuverwenden, die das Mikrobenwachstum hemmen, wie
Natriumazid oder Merthiolat. Für
eine längere
Lagerung im wässrigen
Zustand ist es wünschenswert,
die Lösungen
bei etwa 4 °C
oder besonders bevorzugt im gefrorenen Zustand zu lagern. Wenn die
Peptide im lyophilisierten oder pulverisierten Zustand gelagert
werden, können
sie selbstverständlich
praktisch unendlich lange gelagert werden, z.B. in dosierten Aliquoten,
die vor der Verwendung mit einer vorbestimmten Menge Wasser (vorzugsweise
destilliert) oder Puffer rehydratisiert werden können.
-
2.11 Biologisch funktionelle Äquivalente
-
In
der Struktur der Peptide der vorliegenden Erfindung und der DNA-Segmente,
die sie codieren, können
Modifikationen und Änderungen
vorgenommen werden, wobei man dennoch ein funktionelles Molekül erhält, das
ein Protein oder Peptid mit wünschenswerten
Eigenschaften codiert. Folgendes ist eine Diskussion auf der Basis
einer Veränderung
der Aminosäuren
eines Proteins unter Schaffung eines äquivalenten oder sogar verbesserten
Moleküls
der zweiten Generation. In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung
gelten mutierte Kristallproteine als geeignet, um die insektizide
Aktivität
des Proteins zu erhöhen
und folglich die insektizide Aktivität und/oder Expression des rekombinanten
Transgens in einer Pflanzenzelle zu erhöhen. Die Aminosäureänderungen
können
erreicht werden, indem man die Codons der DNA-Sequenz gemäß den in
Tabelle 2 angegebenen Codons ändert. Tabelle
2
-
Zum
Beispiel können
bestimmte Aminosäuren
anstelle von anderen Aminosäuren
in einer Proteinstruktur verwendet werden, ohne dass ein nennenswerter
Verlust der wechselwirkenden Bindungskapazität mit Strukturen wie zum Beispiel
antigenbindenden Bereichen von Antikörpern oder Bindungsstellen
auf Substratmolekülen
erfolgt. Da es die Wechselwirkungsfähigkeit und Natur eines Proteins
ist, die die biologisch funktionelle Aktivität dieses Proteins definiert,
können
bestimmte Aminosäuresequenzsubstitutionen
in einer Proteinsequenz und selbstverständlich auch in der zugrundeliegenden
codierenden DNA-Sequenz vorgenommen und dennoch ein Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten werden. Die Erfinder gehen also davon aus,
dass verschiedene Veränderungen
in den Peptidsequenzen der offenbarten Zusammensetzungen oder entsprechenden
DNA-Sequenzen, die die Peptide codieren, ohne nennenswerten Verlust
ihrer biologischen Nützlichkeit
oder Aktivität
vorgenommen werden können.
-
Wenn
solche Änderungen
vorgenommen werden, kann der hydropathische Index der Aminosäuren berücksichtigt
werden. Die Bedeutung des hydropathischen Aminosäureindex bei der Übertragung
einer wechselwirkenden biologischen Funktion auf ein Protein ist
in der Technik allgemein bekannt (Kyte und Doolittle, 1982). Es
wird anerkannt, dass der relative hydropathische Charakter der Aminosäure zur
Sekundärstruktur des
resultierenden Proteins beiträgt,
die wiederum die Wechselwirkung des Proteins mit anderen Molekülen, zum
Beispiel Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA, Antikörpern, Antigenen
und dergleichen, definiert.
-
Jeder
Aminosäure
ist ein hydropathischer Index auf der Basis ihrer Hydrophobie und
Ladungsmerkmale zugeordnet (Kyte und Doolittle, 1982); dies sind:
Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8);
Cystein/Cystin (+2,5), Methionin (+1,9); alanin (+1,8); Glycin (–0,4); Threonin
(–0,7);
Serin (–0,8); Tryptophan
(–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9)
und Arginin (–4,5).
-
Es
ist in der Technik bekannt, dass bestimmte Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
mit einem ähnlichen
hydropathischen Index oder Score ersetzt werden können, was
immer noch ein Protein mit ähnlicher biologischer
Aktivität
ergibt, d.h., wobei man immer noch ein biologisch funktionell äquivalentes
Protein erhält. Wenn
solche Änderungen
vorgenommen werden, ist die Substitution von Aminosäuren, deren
hydropathische Indices innerhalb von ±2 gleich sind, bevorzugt,
solche, die innerhalb von ±1
gleich sind, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb
von ±0,5
gleich sind, sind ganz besonders bevorzugt.
-
In
der Technik wird auch davon ausgegangen, dass die Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
effektiv auf der Basis der Hydrophilie vorgenommen werden kann.
In US-Patent 4,554,101 heißt
es, dass die größte lokale
mittlere Hydrophilie eines Proteins, die von der Hydrophilie seiner
benachbarten Aminosäuren beherrscht
wird, mit der biologischen Eigenschaft des Proteins korreliert.
-
Wie
im US-Patent 4,554,101 ausgeführt
ist, wurden den Aminosäureresten
die folgenden Hydrophiliewerte zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin
(+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1);
Glutamat (+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin
(–0,4);
Prolin (–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
-
Es
wird davon ausgegangen, dass eine Aminosäure anstelle einer anderen
mit einem ähnlichen
Hydrophiliewert verwendet werden kann, wobei man dennoch ein biologisch äquivalentes
und insbesondere ein immunologisch äquivalentes Protein erhalten
wird. Bei solchen Änderungen
ist die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophiliewerte innerhalb von ±2 gleich sind, bevorzugt,
solche, die innerhalb von ±1
gleich sind, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb
von ±0,5
gleich sind, sind ganz besonders bevorzugt.
-
Wie
oben skizziert wurde, beruhen Aminosäuresubstitutionen daher im
Allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit
der Aminosäure-Seitenkettensubstituenten,
zum Beispiel ihrer Hydrophobie, Hydrophilie, Ladung und Größe und dergleichen.
Beispielhafte Substitutionen, bei denen verschiedene der obigen
Merkmale berücksichtigt
werden, sind dem Fachmann wohlbekannt; dazu gehören: Arginin und Lysin; Glutamat
und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin und Asparagin; sowie
Valin, Leucin und Isoleucin.
-
2.12 Kristallproteinzusammensetzungen
als Insektizide und Verfahren zu ihrer Verwendung
-
Die
Erfinder ziehen in Betracht, dass die hier offenbarten Kristallproteinzusammensetzungen
besondere Verwendung als Insektizide für die topische und/oder systemische
Anwendung auf Feldfrüchte,
Gräser, Obst
und Gemüse
sowie Zierpflanzen finden. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung eine fließfähige Ölsuspension
von Bakterienzellen, die ein hier offenbartes neues Kristallprotein
exprimieren. Vorzugsweise sind die Zellen B.-thuringiensis-EG10327-Zellen,
doch gilt jede solche bakterielle Wirtszelle als geeignet, die die
hier offenbarten neuen Nucleinsäuresegmente
exprimiert und ein Kristallprotein produziert, wie B. thuringiensis,
B. megaterium, B. subtilis, E. coli oder Pseudomonas spp.
-
In
einer anderen wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung ein wasserdispergierbares
Granulat. Dieses Granulat umfasst Bakterienzellen, die ein hier
offenbartes neues Kristallprotein exprimieren. Bevorzugte Bakterienzellen
sind B.-thuringiensis-EG10327-Zellen, doch gelten auch Bakterienzellen
wie B. thuringiensis, B. megaterium, B. subtilis, E. coli oder Pseudomonas
spp., die mit einem hier offenbarten DNA-Segment transformiert sind
und das Kristallprotein exprimieren, als geeignet.
-
In
einer dritten wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung ein benetzbares Pulver,
einen Staub, ein Granulat oder ein kolloidales Konzentrat. Dieses
Pulver umfasst Bakterienzellen, die ein hier offenbartes neues Kristallprotein
exprimieren. Bevorzugte Bakterienzellen sind B.-thuringiensis-EG10327-Zellen, doch gelten
auch Bakterienzellen wie B. thuringiensis, B. megaterium, B. subtilis,
E. coli oder Pseudomonas spp., die mit einem hier offenbarten DNA-Segment
transformiert sind und das Kristallprotein exprimieren, als geeignet.
Solche trockenen Formen der insektiziden Zusammensetzungen können so
zubereitet werden, dass sie sich sofort nach der Benetzung auflösen oder
sich alternativ dazu mit gesteuerter Freisetzung, nachhaltiger Freisetzung
oder in anderer Weise zeitabhängig
auflösen.
-
In
einer vierten wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung eine wässrige Suspension von Bakterienzellen,
wie die oben beschriebenen, die das Kristallprotein exprimieren.
Solche wässrigen
Suspensionen können
als konzentrierte Stammlösung,
die vor der Anwendung verdünnt
wird, oder alternativ dazu als gebrauchsfertige verdünnte Lösung bereitgestellt
werden.
-
Für diese
Verfahren, die die Anwendung von Bakterienzellen beinhalten, kann
der zelluläre
Wirt, der das bzw. die Kristallprotein-Gene enthält, in jedem zweckmäßigen Nährmedium
gezüchtet
werden, wo das DNA-Konstrukt einen selektiven Vorteil verschafft,
was ein selektives Medium ergibt, so dass im Wesentlichen alle oder
alle Zellen das B.-thuringiensis-Gen enthalten. Diese Zelten können dann
mit herkömmlichen
Methoden geerntet werden. Alternativ dazu können die Zellen auch vor der
Ernte behandelt werden.
-
Wenn
die insektiziden Zusammensetzungen intakte B.-thuringiensis-Zellen,
die das interessierende Protein exprimieren, umfassen, können solche
Bakterien auf vielerlei Weise zubereitet werden. Sie können als benetzbare
Pulver, Granulate oder Stäube
oder durch Mischen mit verschiedenen inerten Materialien, wie anorganischen
Mineralien (Phyllosilicaten, Carbonaten, Sulfaten, Phosphaten und
dergleichen) oder botanischen Materialien (pulverisierten Malskolben,
Reisspelzen, Walnussschalen und dergleichen), eingesetzt werden.
Die Zubereitungen können
Spreader-Sticker-Hilfsstoffe, Stabilisatoren, andere pestizide Additive
oder Tenside umfassen. Flüssige
Zubereitungen können
auf wässriger
oder nichtwässriger
Basis sein und als Schäume,
Suspensionen, emulgierbare Konzentrate oder dergleichen eingesetzt
werden. Die Bestandteile können
rheologische Mittel, Tenside, Emulgatoren, Dispergiermittel oder
Polymere umfassen.
-
Alternativ
dazu können
die neuen CryET33- und/oder CryET34-Proteine auch durch native oder
rekombinante bakterielle Expressionssysteme in vitro hergestellt
und für
die anschließende
Feldanwendung isoliert werden. Ein solches Protein kann entweder
in Rohzelllysaten, Suspensionen, Kolloiden usw. vorliegen, oder
es kann alternativ dazu gereinigt, verfeinert, gepuffert und/oder weiterverarbeitet
werden, bevor man es zu einer aktiven bioziden Zubereitung verarbeitet.
Ebenso kann es unter gewissen Umständen wünschenswert sein, Kristalle
und/oder Sporen aus Bakterienkulturen, die das Kristallprotein exprimieren,
zu isolieren und Lösungen,
Suspensionen oder kolloidale Präparate
solcher Kristalle und/oder Sporen als aktive bioinsektizide Zusammensetzung
anzuwenden.
-
Unabhängig vom
Verfahren der Anwendung wird die Menge der aktiven Komponente(n)
in einer insektizid wirksamen Menge angewendet, die in Abhängigkeit
von Faktoren variiert wie zum Beispiel den speziellen zu bekämpfenden
Coleoptera-Insekten, der speziellen zu behandelnden Pflanze oder
Feldfrucht, den Umgebungsbedingungen sowie dem Verfahren, der Auftragungsdichte
und der Auftragungsmenge der insektizid wirksamen Zusammensetzung.
-
Die
beschriebenen Insektizidzusammensetzungen können hergestellt werden, indem
man entweder die Bakterienzell-, Kristall- und/oder Sporensuspension
oder die isolierte Proteinkomponente mit dem gewünschten landwirtschaftlich
annehmbaren Träger
zubereitet. Die Zusammensetzungen können vor der Verabreichung
in einem geeigneten Mittel zubereitet werden, zum Beispiel lyophilisiert,
gefriergetrocknet, getrocknet oder in einem wässrigen Träger, Medium oder geeigneten
Verdünnungsmittel,
wie Kochsalzlösung
oder einem anderen Puffer. Die zubereiteten Zusammensetzungen können in
Form eines Staubs oder Granulats oder einer Suspension in Öl (Pflanzen-
oder Mineralöl)
oder Wasser oder Öl/Wasser-Emulsionen
oder als benetzbares Pulver oder in Kombination mit irgendeinem
anderen Trägermaterial,
das für
die landwirtschaftliche Anwendung geeignet ist, vorliegen. Geeignete
landwirtschaftliche Träger
können
fest oder flüssig
sein und sind in der Technik wohlbekannt. Der Ausdruck "landwirtschaftlich
annehmbarer Träger" umfasst alle Hilfsstoffe, z.B.
inerte Komponenten, Dispergiermittel, Tenside, Klebrigmacher, Bindemittel
usw., die gewöhnlich
in der Insektizidzubereitungstechnik verwendet werden; diese sind
dem Fachmann auf dem Gebiet der Insektizidzubereitung wohlbekannt.
Die Zubereitungen können
mit einem oder mehreren festen oder flüssigen Hilfsmittels gemischt
und mit verschiedenen Methoden präpariert werden, z.B. durch
homogenes Mischen, physikalisches Mischen und/oder Vermahlen der
Insektizidzusammensetzung mit geeigneten Hilfsstoffen unter Verwendung von
herkömmlichen
Zubereitungstechniken.
-
Die
insektiziden Zusammensetzungen dieser Erfindung werden mit herkömmlichen
Verfahren, vorzugsweise durch Sprühen, auf die Umgebung des Ziel-Coleoptera-Insekts,
typischerweise auf das Laub der zu schützenden Pflanze oder Feldfrucht,
aufgetragen. Die Stärke
und Dauer der Insektizidanwendung wird im Hinblick auf die Bedingungen,
die spezifisch für
die besonderen Schädlinge
und zu behandelnden Kulturpflanzen sind, und die besonderen Umgebungsbedingungen
eingestellt. Das proportionale Verhältnis von Wirkstoff zu Träger hängt natürlich von
der chemischen Natur, Löslichkeit
und Stabilität
der insektiziden Zusammensetzung sowie der besonderen, in Betracht
gezogenen Zubereitung ab.
-
Weitere
Auftragungstechniken, zum Beispiel Verstäuben, Versprühen, Imprägnierung,
Bodeninjektion, Samenbeschichtung, Sämlingsbeschichtung, Besprühung, Belüftung, Verneblung,
Zerstäubung
und dergleichen sind ebenfalls möglich
und können
unter bestimmten Umständen,
wie z.B. Insekten, die einen Wurzel- oder Stängelbefall verursachen, oder
bei Auftragung auf empfindliche Pflanzen oder Zierpflanzen, erforderlich sein.
Diese Auftragungsverfahren sind dem Fachmann ebenfalls wohlbekannt.
-
Die
insektizide Zusammensetzung der Erfindung kann bei dem Verfahren
der Erfindung einzeln oder in Kombination mit anderen Verbindungen
einschließlich
anderer Pestizide, aber nicht auf diese beschränkt, eingesetzt werden. Das
Verfahren der Erfindung kann auch in Verbindung mit anderen Behandlungen,
wie Tensiden, Detergentien, Polymeren oder Zubereitungen für die zeitlich
gesteuerte Freisetzung, verwendet werden. Die insektiziden Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
entweder für
systemische oder für
topische Verwendung zubereitet werden.
-
Die
Konzentration der insektiziden Zusammensetzung, die für die Umgebungs-,
systemische oder foliäre
Auftragung verwendet wird, variiert stark in Abhängigkeit von der Natur der
besonderen Zubereitung, der Auftragungsmethode, den Umgebungsbedingungen
und dem Grad der bioziden Aktivität. Typischerweise ist die bioinsektizide
Zusammensetzung in der aufgetragenen Zubereitung in einer Konzentration
von wenigstens etwa 1 Gew.-% vorhanden und kann in einer Konzentration
von bis zu einschließlich
etwa 99 Gew.-% vorhanden sein. Trockene Zubereitungen der Zusammensetzungen
können
etwa 1 bis etwa 99 oder mehr Gew.-% der Zusammensetzung enthalten,
während
flüssige
Zubereitungen im Allgemeinen etwa 1 bis etwa 99 oder mehr Gew.-%
des Wirkstoffs enthalten können.
Zubereitungen, die intakte Bakterienzellen umfassen, enthalten im
Allgemeinen etwa 104 bis etwa 107 Zellen/mg.
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Die
insektizide Zubereitung kann nach Bedarf in einer oder mehreren
Anwendungen auf eine besondere Pflanze oder Zielfläche aufgetragen
werden, wobei eine typische Feldauftragungsdichte pro Hektar in
der Größenordnung
von etwa 50 g bis etwa 500 g des Wirkstoffs oder etwa 500 g bis
etwa 1000 g oder etwa 1000 g bis etwa 5000 g oder mehr des Wirkstoffs
liegt.
-
3. Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Die
Zeichnungen bilden einen Bestandteil der vorliegenden Patentschrift
und werden mit aufgenommen, um bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung näher
zu veranschaulichen. Die Erfindung ist durch Bezugnahme auf eine
oder mehrere dieser Zeichnungen in Kombination mit der ausführlichen
Beschreibung von speziellen Ausführungsformen,
die hier präsentiert
werden, besser verständlich.
-
1A, 1B und 1C zeigen
die Nucleotidbasensequenz des cry-ET33-Gens (SEQ ID Nr. 1) und des cryET34-Gens
(SEQ ID Nr. 2) und die abgeleitete Aminosäuresequenz des CryET33-Proteins
(SEQ ID Nr. 3) und des CryET34-Proteins
(SEQ ID Nr. 4).
-
2 zeigt
eine Restriktionskarte von pEG246. Die Orte und Orientierungen des
cryET33-Gens (SEQ ID Nr. 1) und des cryET34-Gens (SEQ ID Nr. 2)
sind durch Pfeile angezeigt. pEG246 funktioniert in E. coli, da es
von pBR322 abgeleitet ist, und ist ampicillinresistent (AmpR). Die Abkürzungen für die Restriktionsendonuclease-Spaltstellen
sind wie folgt: R = EcoRI, B = BamHI. Ebenfalls in 2 gezeigt
ist ein Ein-Kilobase(1 kb)-Größenmarker.
-
3,
die mit 2 ausgerichtet ist und auf
demselben Maßstab
beruht, zeigt eine Restriktionskarte von pEG1246. Die Orte und Orientierungen
des cryET33-Gens
(SEQ ID Nr. 1) und des cryET34-Gens (SEQ ID Nr. 2) sind durch Pfeile
angezeigt. pEG1246 ist vom Plasmid pEG246 (2) abgeleitet
und enthält
das Bacillus-spp.-Plasmid pNN101 (das sowohl Chloramphenicol-Resistenz
[CamR] als auch Tetracyclin-Resistenz [TetR] exprimiert), das in die BamHI-Stelle von
pEG246 eingesetzt ist. pEG1246 funktioniert sowohl in E. coli als
auch in B. thuringiensis. Die Abkürzungen sind dieselben wie
für 2.
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4. Beschreibung von beispielhaften
Ausführungsformen
-
4.1 Einige Vorteile der
Erfindung
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B.
thuringiensis EG10327 ist ein natürlich vorkommender Stamm, der
insektizide Aktivität
gegen Coleoptera-Insekten einschließlich Baumwollkapselkäfer, Larven
des Rotbraunen Reismehlkäfers
(Tribolium castaneum) und Larven des Japankäfers (Popillia japonica) aufweist.
B. thuringiensis EG2158 enthält
gegenüber Coleoptera
toxische Kristallprotein-Gene, die den Kristallprotein-Genen von
EG10327 ähnlich
oder damit identisch sind. Zwei neue Kristalltoxin-Gene, die als
cryET33 und cryET34 bezeichnet werden, wurden aus EG2158 kloniert.
Das cryET33-Gen codiert das 29-kDa-CryET33-Kristallprotein, und
das cryET34-Gen codiert das 14-kDa-CryET34-Kristallprotein. Die
CryET33- und CryET34-Kristallproteine
sind gegenüber
Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers,
Larven des Baumwollkapselkäfers
und Larven des Japankäfers
toxisch.
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4.2 Definitionen
-
Die
folgenden Wörter
und Ausdrücke
haben die unten dargelegten Bedeutungen.
- Expression: Die
Kombination von intrazellulären
Vorgängen
einschließlich
der Transcription und Translation, die ein codierendes DNA-Molekül, wie ein
Struktur-Gen, erfährt, so
dass ein Polypeptid entsteht.
- Promotor: Eine Erkennungsstelle auf einer DNA-Sequenz oder Gruppe
von DNA-Sequenzen,
die ein Expressionssteuerungselement für ein Struktur-Gen liefert
und an die RNA-Polymerase spezifisch bindet und die RNA-Synthese
(Transcription) dieses Gens einleitet.
- Regeneration: Der Vorgang des Wachsenlassens einer Pflanze aus
einer Pflanzenzelle (z.B. Pflanzenprotoplast oder Explantat).
- Struktur-Gen: Ein Gen, das exprimiert wird, so dass ein Polypeptid
entsteht.
- Transformation: Vorgang der Einführung einer exogenen DNA-Sequenz
(z.B. eines Vektors, eines rekombinanten DNA-Moleküls) in eine
Zelle oder einen Protoplasten, wo diese exogene DNA in ein Chromosom
eingebaut wird oder zur autonomen Replikation befähigt ist.
- Transformierte Zelle: Eine Zelle, deren DNA durch die Einführung eines
exogenen DNA-Moleküls
in diese Zelle verändert
wurde.
- Transgene Zelle: Jede Zelle, die von einer transformierten Zelle
abgeleitet ist oder regeneriert wurde oder von einer transgenen
Zelle abgeleitet ist. Beispielhafte transgene Zellen sind Pflanzenkalli,
die von einer transformierten Pflanzenzelle abgeleitet sind, sowie
besondere Zellen, wie Blatt-, Wurzel-, Stängelzellen, z.B. somatische
Zellen oder reproduktive Zellen (Keimzellen), die von einer transgenen
Pflanze erhalten werden.
- Transgene Pflanze: Eine Pflanze oder deren Nachkommenschaft,
die von einer transformierten Pflanzenzelle oder einem transformierten
Protoplasten abgeleitet sind, wobei die Pflanzen-DNA ein eingeführtes Fremd-DNA-Molekül enthält, das
in einer nativen, nichttransgenen Pflanze desselben Stammes ursprünglich nicht
vorhanden ist. Die Ausdrücke "transgene Pflanze" und "transformierte Pflanze" werden in der Technik
zuweilen als synonyme Ausdrücke
verwendet, um eine Pflanze zu definieren, deren DNA ein exogenes
DNA-Molekül
enthält.
Wir halten es jedoch für
wissenschaftlich korrekter, eine regenerierte Pflanze oder einen
regenerierten Kalius, die bzw. der aus einer transformierten Pflanzenzelle
oder einem transformierten Protoplasten erhalten wurde, als transgene
Pflanze zu bezeichnen, und diese Verwendung wird hier befolgt.
- Vektor: Ein DNA-Molekül,
das zur Replikation in einer Wirtszelle befähigt ist und/oder mit dem ein
anderes DNA-Segment funktionell verknüpft werden kann, so dass es
zu einer Replikation des daran befestigten Segments kommt. Ein Plasmid
ist ein Beispiel für
einen Vektor.
-
4.3 Sonden und Primer
-
In
einem anderen Aspekt ermöglicht
DNA-Sequenzinformation, die durch die Erfindung bereitgestellt wird,
die Herstellung von relativ kurzen DNA-Sequenzen (oder RNA-Sequenzen)
mit der Fähigkeit,
spezifisch mit Gensequenzen der hier offenbarten ausgewählten Polynucleotide
zu hybridisieren. In diesen Aspekten werden Nucleinsäuresonden
geeigneter Länge
auf der Basis einer Betrachtung einer ausgewählten Kristallprotein-Gensequenz
hergestellt, zum Beispiel einer Sequenz, wie sie in SEQ ID Nr. 1
oder SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist. Aufgrund der Fähigkeit solcher Nucleinsäuresonden,
spezifisch mit einer Kristallproteincodierenden Gensequenz zu hybridisieren,
sind sie für
eine Vielzahl von Ausführungsformen
besonders gut geeignet. Was am wichtigsten ist, die Sonden können in
einer Vielzahl von Assays verwendet werden, um die Anwesenheit von komplementären Sequenzen
in einer gegebenen Probe nachzuweisen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, Oligonucleotidprimer zu verwenden. Die Sequenz solcher
Primer wird unter Verwendung eines Polynucleotids der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung beim Nachweisen, Amplifizieren oder Mutieren
eines definierten Segments eines Kristallprotein-Gens von B. thuringiensis
mit Hilfe von PCRTM-Technik entworfen. Segmente
von verwandten Kristallprotein-Genen von anderen Spezies können ebenfalls
durch PCRTM unter Verwendung solcher Primer
amplifiziert werden.
-
Um
bestimmte der Vorteile gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erhalten, umfasst eine bevorzugte Nucleinsäuresequenz,
die für
Hybridisierungsstudien oder -assays eingesetzt wird, Sequenzen,
die zu wenigstens einem ungefähr
14 bis 30 bp langen Nucleotidstück
einer Kristallprotein-codierenden Sequenz, wie der in SEQ ID Nr.
1 oder SEQ ID Nr. 2 gezeigten, komplementär sind. Eine Größe von wenigstens
14 Nucleotiden hilft zu gewährleisten,
dass die Fragmente eine ausreichende Länge haben, um ein Duplexmolekül zu bilden, das
sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle, die komplementäre Sequenzen über Bereiche
mit einer Länge von
mehr als 14 Basen umfassen, werden jedoch im Allgemeinen bevorzugt,
um die Stabilität
und Selektivität des
Hybrids zu erhöhen
und dadurch die Qualität
und den Grad der erhaltenen spezifischen Hybridmoleküle zu verbessern.
Man bevorzugt im Allgemeinen die Gestaltung von Nucleinsäuremolekülen mit
genkomplementären
Abschnitten von 14 bis 20 Nucleotiden oder noch länger, wenn
man dies wünscht.
Solche Fragmente können
leicht hergestellt werden, zum Beispiel durch direktes Synthetisieren
des Fragments mit chemischen Mitteln, durch Anwendung von Nucleinsäure-Reproduktionstechnik,
wie der PCRTM-Technik der US-Patente 4,683,195
und 4,683,202, oder durch Ausschneiden ausgewählter DNA-Fragmente aus rekombinanten
Plasmiden, die geeignete Inserts und geeignete Restriktionsstellen
enthalten.
-
4.4 Expressionsvektoren
-
Die
vorliegende Erfindung zieht einen Expressionsvektor in Betracht,
der ein Polynucleotid der vorliegenden Erfindung umfasst. In einer
Ausführungsform
ist ein Expressionsvektor also ein isoliertes und gereinigtes DNA-Molekül, das einen Promotor
umfasst, der funktionell mit einem codierenden Bereich verknüpft ist, welcher
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, wobei der codierende
Bereich funktionell mit einem Transcriptionsterminationsbereich
verknüpft
ist, in dem der Promotor die Transcription des codierenden Bereichs
antreibt.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "funktionell
verknüpft" bedeutet, dass ein
Promotor so mit einem codierenden Bereich verknüpft ist, dass die Transcription
dieses codierenden Bereichs von diesem Promotor gesteuert und reguliert
wird. Mittel, um einen Promotor funktionell mit einem codierenden
Bereich zu verknüpfen, sind
in der Technik wohlbekannt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die rekombinante Expression von DNAs, die die Kristallproteine
der vorliegenden Erfindung codieren, vorzugsweise in einer Bacillus-Wirtszelle.
Zu den bevorzugten Wirtszellen gehören B. thuringiensis, B. megaterium,
B. subtilis und verwandte Bacillus-Spezies, wobei B.-thuringiensis-Wirtszellen
in hohem Maße
bevorzugt sind. Promotoren, die in Bakterien funktionieren, sind
in der Technik wohlbekannt. Ein beispielhafter und bevorzugter Promotor
für die
Bacillus-Kristallproteine umfasst alle bekannten Kristallprotein-Gen-Promotoren
einschließlich
der cryET33- und cryET34-Gen-Promotoren. alternativ dazu können auch
mutagenisierte oder rekombinante Promotoren von Kristallprotein-codierenden
Genen von Menschenhand gestaltet und zur Förderung der Expression der
hier offenbarten neuen Gensegmente verwendet werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird die rekombinante Expression von DNAs, die die Kristallproteine
der vorliegenden Erfindung codieren, unter Verwendung eines transformierten
Gram-negativen Bakteriums, wie einer E.-coli- oder Pseudomonas-spp.-Wirtszelle, durchgeführt. Promotoren,
die für
die Expression von Ziel-Polypeptiden in E. coli und anderen Gram-negativen
Wirtszellen auf hohem Niveau geeignet sind, sind in der Technik
ebenfalls wohlbekannt.
-
Wenn
ein Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung verwendet werden
soll, um eine Pflanze zu transformieren, wird ein Promotor ausgewählt, der
die Fähigkeit
hat, die Expression in Pflanzen anzutreiben. Promotoren, die in
Pflanzen funktionieren, sind in der Technik ebenfalls wohlbekannt.
Für die
Expression des Polypeptids in Pflanzen geeignet sind Promotoren,
die induzierbar, viral, synthetisch, konstitutiv, wie es beschrieben
ist (Poszkowski et al., 1989; Odell et al., 1985), und zeitlich
reguliert, räumlich
reguliert und raumzeitlich reguliert sind (Chau et al., 1989).
-
Ein
Promotor wird auch aufgrund seiner Fähigkeit ausgewählt, die
Transcriptionsaktivität
der transformierten Pflanzenzelle oder der transgenen Pflanze auf
den codierenden Bereich zu lenken. Struktur-Gene können durch
eine Vielzahl von Promotoren in Pflanzengeweben angetrieben werden.
Promotoren können
fast konstitutiv sein, wie der CaMV-35S-Promotor, oder es können gewebespezifische
oder entwicklungsspezifische Promotoren sein, die Zweikeimblättrige oder
Einkeimblättrige
beeinflussen.
-
Wenn
der Promotor ein fast konstitutiver Promotor ist, wie CaMV 35S,
findet man bei einer Vielzahl von transformierten Pflanzengeweben
(z.B. Kallus, Blatt, Samen und Wurzel) Erhöhungen der Polypeptidexpression.
Alternativ dazu können
die Wirkungen der Transformation auf spezifische Pflanzengewebe
gerichtet werden, indem man Vektoren verwendet, die sich in das
Pflanzengenom integrieren und einen gewebespezifischen Promotor
enthalten.
-
Ein
beispielhafter gewebespezifischer Promotor ist der Lectin-Promotor,
der spezifisch für
Samengewebe ist. Das Lectin-Protein in Sojabohnensamen wird von
einem einzigen Gen (Lel) codiert, das nur während der Samenreifung exprimiert
wird und etwa 2 bis etwa 5% der Gesamt-mRNA des Samens ausmacht.
Das Lectin-Gen und der samenspezifische Promotor sind vollständig charakterisiert
worden und werden verwendet, um in transgenen Tabakpflanzen eine
samenspezifische Expression zu dirigieren (Vodkin et al., 1983; Lindstrom
et al., 1990).
-
Ein
Expressionsvektor, der einen codierenden Bereich enthält, der
ein interessierendes Polypeptid codiert, wird so gestaltet, dass
er unter der Kontrolle des Lectin-Promotors ist, und dieser Vektor
wird in Pflanzen eingeführt,
wobei man zum Beispiel ein Protoplasten-Transformationsverfahren
verwendet (Dhir et al., 1991). Die Expression des Polypeptids ist
spezifisch auf die Samen der transgenen Pflanze gerichtet.
-
Eine
transgene Pflanze der vorliegenden Erfindung, die aus einer Pflanzenzelle
erzeugt wird, die mit einem gewebespezifischen Promotor transformiert
ist, kann mit einer zweiten transgenen Pflanze gekreuzt werden,
die sich aus einer Pflanzenzelle entwickelt hat, die mit einem anderen
gewebespezifischen Promotor transformiert ist, wobei eine transgene
Hybridpflanze entsteht, die die Wirkungen der Transformation in
mehr als einem spezifischen Gewebe zeigt.
-
Beispielhafte
gewebespezifische Promotoren sind die Promotoren von Mals-Sucrose-Synthase
1 (Yang et al., 1990), Mals-alkohol-Dehydrogenase 1 (Vogel et al.,
1989), Mals-Lichtsammelkomplex (Simpson, 1986), Mals-Hitzeschockprotein
(Odell et al., 1985), der kleinen Untereinheit der RuBP-Carboxylase
(Rubisco) der Erbse (Poulsen et al., 1986; Cashmore et al., 1983),
der Mannopin-Synthase des Ti-Plasmids (Langridge et al., 1989),
der Nopalin-Synthase des Ti-Plasmids (Langridge et al., 1989), der
Petunien-Chalcon-Isomerase (van Tunen et al., 1988), des glycinreichen
Proteins 1 der Bohne (Keller et al., 1989), des CaMV-35S-Transcripts (Odell
et al., 1985) und von Kartoffel-Patatin (Wenzler et al., 1989).
Bevorzugte Promotoren sind der Blumenkohlmosalkvirus(CaMV)-35S-Promotor und der
Promotor der kleinen S-E9-Untereinheit der RuBP-Carboxylase.
-
Die
Wahl des Expressionsvektors und letztlich des Promotors, mit dem
ein Polypeptid-codierender Bereich funktionell verknüpft wird,
hängt direkt
von den gewünschten
funktionellen Eigenschaften ab, z.B. dem Ort und der Zeit der Proteinexpression
und der zu transformierenden Wirtszelle. Dies sind wohlbekannte
Einschränkungen,
die dem Gebiet der Konstruktion rekombinanter DNA-Moleküle inhärent sind.
Ein Vektor, der für
die praktische Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist jedoch in der Lage,
die Expression des Polypeptidcodierenden Bereichs, mit dem er funktionell
verknüpft
ist, zu dirigieren.
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Typische
Vektoren, die für
die Expression von Genen in höheren
Pflanzen geeignet sind, sind in der Technik wohlbekannt; dazu gehören die
beschriebenen Vektoren, die vom tumorinduzierenden (Ti) Plasmid von
Agrobacterium tumefaciens abgeleitet sind (Rogers et al., 1987).
Es ist jedoch von mehreren anderen sich in Pflanzen integrierenden
Vektorsystemen bekannt, dass sie in Pflanzen funktionieren, einschließlich des
beschriebenen pCaMVCN-Transfer-Kontrollvektors (Fromm et al., 1985).
pCaMVCN (erhältlich
von Pharmacia, Piscataway, NJ) enthält den Blumenkohlmosalkvirus-CaMV-35S-Promotor.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der zum Exprimieren des Polypeptids verwendete Vektor einen
Selektionsmarker, der in einer Pflanzenzelle wirksam ist, vorzugsweise
ein Wirkstoffresistenz-Selektionsmarker. Ein bevorzugter Wirkstoffresistenzmarker
ist das Gen, dessen Expression zu Kanamycin-Resistenz führt, d.h.,
das chimärische
Gen, das den Nopalin-Synthase-Promotor, Tn5-Neomycin-Phosphotransferase
II (nptII) und den 3'-nichttranslatierten
Bereich der Nopalin-Synthase
enthält
(Rogers et al., 1988).
-
RNA-Polymerase
transcribiert eine codierende DNA-Sequenz über eine Stelle hinweg, wo
Polyadenylierung erfolgt. Typischerweise dienen DNA-Sequenzen, die
sich wenige hundert Basenpaare stromabwärts der Polyadenylierungsstelle
befinden, zum Abbruch der Transcription. Diese DNA-Sequenzen werden
hier als Transcriptionsterminationsbereiche bezeichnet. Diese Bereiche
sind für
eine effiziente Polyadenylierung von transcribierter Messenger-RNA
(mRNA) erforderlich.
-
Mittel
zur Herstellung von Expressionsvektoren sind in der Technik wohlbekannt.
Expressionsvektoren (Transformationsvektoren), die zum Transformieren
von Pflanzen verwendet werden, und Verfahren zur Herstellung solcher
Vektoren sind in den US-Patenten Nr. 4,971,908, 4,940,835, 4,769,061
und 4,757,011 beschrieben. Diese Vektoren können so modifiziert werden,
dass sie eine codierende Sequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten.
-
Eine
Vielzahl von Verfahren wurde entwickelt, um ein DNA-Segment über komplementäre klebrige
Enden oder glatte Enden funktionell in einen Vektor einzufügen.
-
Zum
Beispiel können
komplementäre
Homopolymer-Ketten zu dem DNA-Segment, das eingesetzt werden soll,
und zur Vektor-DNA hinzugefügt
werden. Dann werden der Vektor und das DNA-Segment durch Wasserstoffbrückenbindung
zwischen den komplementären
homopolymeren Schwänzen
miteinander verknüpft,
wobei rekombinante DNA-Moleküle
entstehen.
-
Ein
codierender Bereich, der ein Polypeptid codiert, das die Fähigkeit
hat, einer Zelle insektizide Aktivität zu verleihen, ist vorzugsweise
ein Gen, das das B.-thuringiensis-Kristallprotein
CryET33 oder CryET34 codiert. In bevorzugten Ausführungsformen
hat ein solches Polypeptid die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID Nr.
3 oder SEQ ID Nr. 4 oder eines funktionellen Äquivalents dieser Sequenzen.
Gemäß solchen
Ausführungsformen
wird auch ein codierender Bereich bevorzugt, der die DNA-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 oder die DNA-Sequenz von SEQ ID Nr. 2 umfasst.
-
4.5 Merkmale der neuen
Kristallproteine
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neue Polypeptide bereit, das das ganze
oder einen Teil eines B.-thuringiensis-CryET33- oder -CryET34-Kristallproteins
definieren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
offenbart und beansprucht die Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
CryET33-Protein. Das CryET33-Protein umfasst eine Sequenz von 267
Aminosäuren
und hat eine berechnete Molekülmasse
von 29 216 Da. CryET33 hat eine berechnete isoelektrische Konstante
(pI) von 4,78. Die Aminosäurezusammensetzung
des CryET33-Proteins ist in Tabelle 3 angegeben. Tabelle
3 Aminosäurezusammensetzung
von CryET33
-
In
einer anderen Ausführungsform
offenbart und beansprucht die Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
CryET34-Protein. Das CryET34-Protein umfasst eine Sequenz von 126
Aminosäuren
und hat eine berechnete Molekülmasse
von 14182 Da. Der berechnete isoelektrische Punkt (pI) von CryET34
beträgt
4,26. Die Aminosäurezusammensetzung
des CryET34-Proteins ist in Tabelle 4 angegeben. Tabelle
4 Aminosäurezusammensetzung
von CryET34
-
4.6 Nomenklatur der neuen
Proteine
-
Die
Erfinder haben den neuen Proteinen der Erfindung willkürlich die
Bezeichnungen CryET33 und CryET34 zugeordnet. Ebenso wurde den neuen
Nucleinsäuresequenzen,
die diese Polypeptide codieren, die willkürlichen Bezeichnungen cryET33
und cryET34 zugeordnet. Die formale Zuordnung der Gen- und Proteinbezeichnungen
auf der Basis der überarbeiteten
Nomenklatur der Kristallprotein-Endotoxine (Tabelle 1) wird durch
ein Komitee für
die Nomenklatur von B. thuringiensis erfolgen, das gebildet wurde,
um B.-thuringiensis-Kristallproteine systematisch zu klassifizieren.
Die Erfinder gehen davon aus, dass die willkürlich zugeordneten Bezeichnungen
der vorliegenden Erfindung durch die offizielle Nomenklatur, die
diesen Sequenzen zugeordnet wird, ersetzt wird.
-
4.7 Transformierte Wirtszellen
und transgene Pflanzen
-
Verfahren
und Zusammensetzungen zum Transformieren eines Bakteriums, einer
Hefezelle, einer Pflanzenzelle oder einer ganzen Pflanze mit einem
oder mehreren Expressionsvektoren, die ein Kristallprotein-codierendes
Gensegment umfassen, sind weitere Aspekte dieser Offenbarung. Ein
transgenes Bakterium, eine transgene Hefezelle, Pflanzenzelle oder
Pflanze, die aus einem solchen Transformationsvorgang abgeleitet
sind, oder die Nachkommen und Samen einer solchen transgenen Pflanze,
sind ebenfalls weitere Ausführungsformen
der Erfindung.
-
Mittel
zum Transformieren von Bakterien und Hefezellen sind in der Technik
wohlbekannt. Typischerweise sind die Mittel zur Transformation ähnlich den
wohlbekannten Mitteln, die zum Transformieren anderer Bakterien
oder Hefen, wie E. coli oder Saccharomyces cerevisiae, verwendet
werden. Zu den Verfahren für
die DNA-Transformation von Pflanzenzellen gehören die Agrobacterium-vermittelte
Pflanzentransformation, Protoplastentransformation, Genübertragung
in Pollen, Injektion in Reproduktionsorgane, Injektion in unreife
Embryos und Teilchenbombardierung. Jedes dieser Verfahren hat seine
eigenen Vorteile und Nachteile. Ein bestimmtes Verfahren zum Einführen von
Genen in einen bestimmten Pflanzenstamm ist also vielleicht nicht
notwendigerweise für
einen anderen Pflanzenstamm am effektivsten, aber es ist wohlbekannt,
welche Verfahren für
einen bestimmten Pflanzenstamm geeignet sind.
-
Es
gibt zwar viele Verfahren zur Einführung von transformierenden
DNA-Segmenten in
Zellen, aber nicht alle haben sich als geeignet erwiesen, um DNA
an Pflanzenzellen abzugeben. Zu den geeigneten Verfahren gehört jedoch
vermutlich praktisch jedes Verfahren, mit dem DNA in eine Zelle
eingeführt
werden kann, wie durch Agrobacterium-Infektion, direkte Abgabe von
DNA, wie zum Beispiel durch PEG-vermittelte Transformation von Protoplasten
(Omirulleh et al., 1993), durch Dehydrierung/Hemmung vermittelte
DNA-Aufnahme, durch Elektroporation, durch Rühren mit Siliciumcarbidfasern,
durch Beschleunigung von DNA-beschichteten Teilchen usw.. In bestimmten
Ausführungsformen
werden Beschleunigungsverfah ren bevorzugt und umfassen zum Beispiel
die Mikroprojektil-Bombardierung und dergleichen.
-
Die
Technologie zur Einführung
von DNA in Zellen ist dem Fachmann wohlbekannt. Vier allgemeine Verfahren
zur Abgabe eines Gens in Zellen wurden beschrieben: (1) chemische
Verfahren (Graham und van der Eb, 1973; Zatloukal et al., 1992);
(2) physikalische Verfahren, wie Mikroinjektion (Capecchi, 1980),
Elektroporation (Wong und Neumann, 1982; Fromm et al., 1985; US-Patent
5,384,253) und die Genkanone (Johnston und Tang, 1994; Fynan et
al., 1993); (3) virale Vektoren (Clapp, 1993; Lu et al., 1993; Eglitis
und Anderson, 1988a; 1988b); und (4) Rezeptor-vermittelte Mechanismen
(Curie) et al., 1991; 1992; Wagner et al., 1992).
-
4.7.1 Elektroporation
-
Die
Anwendung von kurzen elektrischen Hochspannungsimpulsen auf eine
Vielzahl von Tier- und Pflanzenzellen führt zur Bildung von nanometergroßen Poren
in der Plasmamembran. DNA wird direkt in das Cytoplasma aufgenommen,
entweder durch diese Poren oder als Folge der Umverteilung von Membrankomponenten,
die mit dem Schließen
der Poren einhergeht. Elektroporation kann äußerst effizient sein und kann sowohl
für die
transiente Expression von klonierten Genen als auch zur Etablierung
von Zelllinien, die integrierte Kopien des interessierenden Gens
tragen, verwendet werden. Elektroporation führt im Gegensatz zur Calciumphosphat-vermittelten
Transfektion und Protoplastenfusion häufig zu Zelllinien, die eine
oder höchstens ein
paar integrierte Kopien der Fremd-DNA tragen.
-
Die
Einführung
von DNA mittels Elektroporation ist dem Fachmann wohlbekannt. Bei
diesem Verfahren werden bestimmte zellwandzersetzende Enzyme, wie
pektinabbauende Enzyme, eingesetzt, um die gewünschten Empfängerzeilen
anfälliger
für eine
Transformation durch Elektroporation zu machen als unbehandelte
Zellen. Alternativ dazu werden die Empfängerzellen durch eine mechanische
Verwundung anfälliger
für eine
Transformation gemacht. Um eine Transformation durch Elektroporation
zu bewirken, kann man entweder zerreibbare Gewebe, wie eine Suspensionskultur
von Zellen oder embryogenen Kallus, einsetzen, oder alternativ dazu
kann man unreife Embryos oder andere organisierte Gewebe direkt
transformieren. Man würde
die Zellwände
der gewählten
Zellen partiell abbauen, indem man sie pektinabbauenden Enzymen
(Pektolyasen) aussetzt oder in kontrollierter Weise mechanisch verwundet.
Solche Zellen würden
dann empfänglich
für eine DNA-Übertragung
durch Elektroporation, die in diesem Stadium durchgeführt werden
kann, und dann könnten transformierte
Zellen je nach der Natur der neu eingebauten DNA durch eine geeignete
Selektions- oder Screening-Anweisung
identifiziert werden.
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4.7.2 Mikroprojektil-Bombardierung
-
Ein
weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Abgabe von transformierenden
DNA-Segmenten an
Pflanzenzellen ist die Mikroprojektil-Bombardierung. Bei diesem
Verfahren können
Teilchen mit Nucleinsäuren
beschichtet und durch eine vorwärtstreibende
Kraft an Zellen abgegeben werden. Beispielhafte Teilchen sind solche,
die aus Wolfram, Gold und Platin und dergleichen bestehen.
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Ein
Vorteil der Mikroprojektil-Bombardierung außer der Tatsache, dass sie
ein wirksames Mittel ist, um Einkeimblättrige reproduzierbar und stabil
zu transformieren, besteht darin, dass weder die Isolierung von
Protoplasten (Cristou et al., 1988) noch die Anfälligkeit für eine Agrobacterium-Infektion
erforderlich sind. Eine beispielhafte Ausführungsform eines Verfahrens
zur Abgabe von DNA an Malszellen durch Beschleunigung ist ein Biolistics
Particle Delivery System, das verwendet werden kann, um mit DNA
beschichtete Teilchen oder Zellen durch ein Sieb, wie ein Edelstahl-
oder Nytex-Sieb, auf eine Filteroberfläche zu treiben, die mit in
Suspension kultivierten Malszellen bedeckt ist. Das Sieb dispergiert
die Teilchen, so dass sie nicht in großen Aggregaten an die Empfängerzellen
abgegeben werden. Vermutlich reduziert ein Sieb zwischen der Projektilapparatur
und den zu bombardierenden Zellen die Größe der Projektilaggregate und
kann zu einer größeren Transformationshäufigkeit
beitragen, indem es Schäden
reduziert, die bei den Empfängerzellen
durch zu große
Projektile entstehen.
-
Für die Bombardierung
werden Zellen in Suspension vorzugsweise auf Filtern oder festem
Kulturmedium konzentriert. Alternativ dazu können auch unreife Embryos oder
andere Zielzellen auf festem Kulturmedium angeordnet sein. Die zu
bombardierenden Zellen befinden sich in einem geeigneten Abstand
unterhalb der Makroprojektil-Abfangplatte. Falls gewünscht, befinden
sich auch ein oder mehrere Siebe zwischen der Beschleunigungsvorrichtung
und den zu bombardierenden Zellen. Durch die Verwendung der hier
dargelegten Techniken kann man bis zu 1000 oder mehr Herde von Zellen
erhalten, die ein Marker-Gen transient exprimieren. Die Zahl der
Zellen in einem Herd, die das exogene Genprodukt exprimieren, liegt
48 h nach der Bombardierung häufig
in einem Bereich von 1 bis 10 und im Durchschnitt 1 bis 3.
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Bei
der Transformation durch Bombardierung kann man die Kulturbedingungen
vor der Bombardierung und die Bombardierungsparameter so optimieren,
dass man die maximale Anzahl an stabilen Transformanten erhält. Sowohl
die physikalischen als auch die biologischen Parameter für die Bombardierung
sind bei dieser Technik wichtig. Physikalische Faktoren sind solche,
die die Manipulation des DNA/Mikroprojektil-Niederschlags beinhalten,
oder solche, die den Flug und die Geschwindigkeit entweder der Makro-
oder der Mikroprojektile beeinflussen. Zu den biologischen Faktoren
gehören
alle Schritte, die an der Manipulation von Zellen vor und unmittelbar
nach der Bombardierung beteiligt sind, die osmotische Einstellung
von Zielzellen, um die Linderung des mit der Bombardierung einhergehenden
Traumas zu unterstützen,
und auch die Natur der transformierenden DNA, wie linearisierte
DNA oder intakte superspiralisierte Plasmide. Vermutlich sind die vor
der Bombardierung erfolgenden Manipulationen für eine erfolgreiche Transformation
von unreifen Embryos besonders wichtig.
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Dementsprechend
wird in Betracht gezogen, dass man vielleicht verschiedene der Bombardierungsparameter
in Studien im kleinen Maßstab
anpassen möchte,
um die Bedingungen vollständig
zu optimieren. Man möchte
vielleicht insbesondere physikalische Parameter, wie Lückenabstand,
Flugabstand, Gewebeabstand und Heliumdruck, einstellen. Man kann
auch die Traumareduktionsfaktoren (TRF) durch modifizierende Bedingungen
minimieren, die den physiologischen Zustand der Empfängerzellen
beeinflussen und die daher auch die Transformations- und Integrationseffizienz
beeinflussen können.
Zum Beispiel können
für eine
optimale Transformation der osmotische Zustand, die Gewebehydratisierung
und das Subkulturstadium oder der Zellzyklus der Empfängerzellen
eingestellt werden. Die Ausführung
von anderen Routineeinstellungen wird dem Fachmann im Lichte der
vorliegenden Offenbarung bekannt sein.
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4.7.3 Agrobacterium-vermittelte Übertragung
-
Die
Agrobacterium-vermittelte Übertragung
ist ein breit anwendbares System für die Einführung von Genen in Pflanzenzellen,
da die DNA in ganze Pflanzengewebe eingeführt werden kann, wodurch man
die Notwendigkeit der Regeneration einer intakten Pflanze aus einem
Protoplasten umgeht. Die Verwendung von Agrobacterium-vermittelten
Pflanzenintegrationsvektoren für
die Einführung
von DNA in Pflanzenzellen ist in der Technik wohlbekannt. Siehe
zum Beispiel die beschriebenen Verfahren (Fraley et al., 1985; Rogers
et al., 1987). Weiterhin ist die Integration der Ti-DNA ein relativ
genaues Verfahren, das nur zu wenigen Umordnungen führt. Der
zu übertragende
DNA-Bereich wird durch die Bordersequenzen definiert, und dazwischenliegende
DNA wird üblicherweise
in das Pflanzengenom eingefügt,
wie es beschrieben ist (Spielmann et al., 1986; Jorgensen et al.,
1987).
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Moderne
Agrobacterium-Transformationsvektoren sind zur Replikation in E.
coli sowie Agrobacterium befähigt,
was bequeme Manipulationen ermöglicht,
wie es beschrieben ist (Klee et al., 1985). Außerdem haben jüngere technologische
Fortschritte in Vektoren für
die Agrobacterium-vermittelte Gen-Übertragung die Anordnung von
Genen und Restriktionsstellen in den Vektoren verbessert, so dass
die Konstruktion von Vektoren, die zum Exprimieren verschiedener
Polypeptidcodierender Gene befähigt
sind, erleichtert wird. Die beschriebenen Vektoren (Rogers et al.,
1987) haben zweckmäßige Multilinkerbereiche,
die von einem Promotor und einer Polyadenylierungsstelle flankiert
werden, für
die direkte Expression von eingefügten Polypeptid-codierenden
Genen und sind für
die vorliegenden Zwecke geeignet. Außerdem kann sowohl Agrobacterium,
das funktionelle Ti-Gene enthält,
als auch eines, das unschädlich
gemachte Ti-Gene enthält,
für die
Transformationen verwendet werden. In solchen Pflanzenstämmen, bei
denen die Agrobacterium-vermittelte Transformation effizient ist,
ist sie wegen der leichten und definierten Genübertragung das Verfahren der
Wahl.
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Die
Agrobacterium-vermittelte Transformation von Blattscheiben und anderen
Geweben, wie Keimblättern
und Hypokotylen, scheint auf Pflanzen beschränkt zu sein, die natürlicherweise
von Agrobacterium infiziert werden. Die Agrobacteriumvermittelte
Transformation ist bei Zweikeimblättrigen Pflanzen am effizientesten.
Nur wenige Einkeimblättrige
scheinen natürliche
Wirte für
Agrobacterium zu sein, doch wurden bei Spargel mit Hilfe von Agrobacterium-Vektoren
transgene Pflanzen erzeugt, wie beschrieben (Bytebier et al., 1987).
Daher müssen
kommerziell wichtige Getreide, wie Reis, Mals und Weizen, gewöhnlich mit
alternativen Verfahren transformiert werden. Wie oben erwähnt, kann
jedoch auch die Transformation von Spargel mit Hilfe von Agrobacterium
erreicht werden (siehe zum Beispiel Bytebier et al., 1987).
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Eine
transgene Pflanze, die mit Hilfe von Agrobacterium-Transformationsverfahren
gebildet wurde, enthält
typischerweise ein einzelnes Gen auf einem einzigen Chromosom. Solche
transgenen Pflanzen können
als heterozygot in Bezug auf das hinzugefügte Gen bezeichnet werden.
Da die Verwendung des Wortes "heterozygot" jedoch gewöhnlich die
Anwesenheit eines komplementären
Gens auf demselben Locus des zweiten Chromosoms eines Chromosomenpaars
impliziert und es kein solches Gen in einer Pflanze gibt, die wie
hier nur ein einziges hinzugefügtes
Gen enthält,
ist ein vermutlich treffenderer Name für eine solche Pflanze eine "unabhängige segregierende", da das hinzugefügte, exogene
Gen während
der Mitose und Meiose unabhängig
segregiert.
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Besonders
bevorzugt ist eine transgene Pflanze, die homozygot in Bezug auf
das hinzugefügte
Struktur-Gen ist, d.h., eine transgene Pflanze, die zwei hinzugefügte Gene
enthält,
jeweils ein Gen auf demselben Locus auf jedem Chromosom eines Chromosomenpaars.
Eine homozygote transgene Pflanze kann erhalten werden, indem man
eine unabhängig
segregierende transgene Pflanze, die ein einzelnes hinzugefügtes Gen enthält, geschlechtlich
mit sich selbst paart (Selbstbestäubung), einige der erzeugten
Samen keimen lässt
und die resultierenden Pflanzen auf eine verstärkte Carboxylase-Aktivität relativ
zu einer Kontrolle (nativ, nichttransgen) oder einer unabhängig segregierenden
transgenen Pflanze hin analysiert.
-
Man
sollte sich darüber
im Klaren sein, dass auch zwei verschiedene transgene Pflanzen miteinander gepaart
werden können,
wobei Nachkommen entstehen, die zwei unabhängig segregierende hinzugefügte exogene
Gene enthalten. Durch Selbstbestäubung
von geeigneten Nachkommen können
Pflanzen entstehen, die in Bezug auf beide hinzugefügten exogenen
Gene, die ein interessierendes Polypeptid codieren, homozygot sind.
Die Rückkreuzung
mit einer Elternpflanze und die Kreuzung mit einer nicht verwandten,
nichttransgenen Pflanze werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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4.7.4 Weitere Transformationsverfahren
-
Die
Transformation von Pflanzenprotoplasten kann unter Verwendung von
Verfahren erreicht werden, die auf Calciumphosphat-Fällung, Polyethylenglycol-Behandlung,
Elektroporation und Kombinationen dieser Behandlungen beruhen (siehe
z.B. Potrykus et al., 1985; Lorz et al., 1985; Fromm et al., 1986;
Uchimiya et al., 1986; Callis et al., 1987; Marcotte et al., 1988).
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Die
Anwendung dieser Systeme auf verschiedene Pflanzenstämme hängt von
der Möglichkeit
ab, diesen besonderen Pflanzenstamm aus Protoplasten zu regenerieren.
Beispielhafte Verfahren zur Regeneration von Getreiden aus Protoplasten
sind beschrieben (Fujimura et al., 1985; Toriyama et al., 1986;
Yamada et al., 1986; Abdullah et al., 1986).
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Um
Pflanzenstämme
zu transformieren, die aus Protoplasten nicht erfolgreich regeneriert
werden können,
können
andere Methoden zur Einführung
von DNA in intakte Zellen oder Gewebe verwendet werden. Zum Beispiel
kann die Regeneration von Getreiden aus unreifen Embryos oder Explantaten
bewirkt werden, wie es beschrieben ist (Vasil, 1988). Außerdem kann
auch "Teilchenkanonen-" oder Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektiltechnik
verwendet werden (Vasil, 1992).
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Bei
Verwendung der letzteren Technik wird DNA auf der Oberfläche von
kleinen Metallteilchen durch die Zellwand und in das Cytoplasma
getragen, wie es beschrieben ist (Klein et al., 1987; Klein et al.,
1988; McCabe et al., 1988). Die Metallteilchen dringen durch mehrere
Schichten von Zellen und ermöglichen
so die Transformation von Zellen innerhalb von Gewebeexplantaten.
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4.8 Verfahren zur Herstellung
von insektenresistenten transgenen Pflanzen
-
Durch
Transformieren einer geeigneten Wirtszelle, wie einer Pflanzenzelle,
mit einem rekombinanten, ein cryET33- und/oder cryET34-Gen enthaltenden
Segment kann die Expression des codierten Kristallproteins (d.h.
eines bakteriellen Kristallproteins oder -polypeptids mit insektizider
Aktivität
gegen Coleoptera) zur Bildung von insektenresistenten Pflanzen führen.
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Zum
Beispiel kann man einen Expressionsvektor, der einen codierenden
Bereich für
ein B.-thuringiensis-Kristallprotein und einen geeigneten Selektionsmarker
enthält,
verwenden, um eine Suspension von embryonalen Pflanzenzellen, wie
Weizen- oder Malszellen, zu transformieren, wobei man ein Verfahren
wie Teilchenbombardierung (Maddock et al., 1991; Vasil et al., 1992)
verwendet, um die DNA, mit der Mikroprojektile beschichtet sind,
an die Empfängerzellen
abzugeben. Dann werden transgene Pflanzen aus transformierten embryonalen
Kalli, die die Insektiziden Proteine exprimieren, regeneriert.
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Die
Bildung von transgenen Pflanzen kann auch mit Hilfe von anderen
Verfahren der Zelltransformation erreicht werden, die in der Technik
bekannt sind, wie Agrobacterium-vermittelte DNA-Übertragung (Fraley et al.,
1983). Alternativ dazu kann die DNA auch durch direkte DNA-Übertragung
in Pollen (Zhou et al., 1983; Hess, 1987; Luo et al., 1988), durch
Injektion der DNA in Reproduktionsorgane einer Pflanze (Pena et
al., 1987) oder durch direkte Injektion von DNA in die Zellen von
unreifen Embryos mit anschließender
Rehydratisierung der dehydrierten Embryos (Neuhaus et al., 1987;
Benbrook et al., 1986) in Pflanzen eingeführt werden.
-
Die
Regeneration, Entwicklung und Kultivierung von Pflanzen aus einzelnen
Pflanzenprotoplasten-Transformanten oder aus verschiedenen transformierten
Explantaten ist in der Technik wohlbekannt (Weissbach und Weissbach,
1988). Dieser Regenerations- und Wachstumsvorgang beinhaltet typischerweise die
Schritte der Selektion von transformierten Zellen, das Kultivieren
dieser individualisierten Zellen durch die üblichen Stadien der Embryonalentwicklung
hindurch und durch das Stadium des bewurzelten Pflänzchens hindurch.
Transgene Embryos und Samen werden ähnlich regeneriert. Die resultierenden
transgenen bewurzelten Schösslinge
werden danach in ein geeignetes Pflanzenwachstumsmedium, wie Erde,
gepflanzt.
-
Die
Entwicklung oder Regeneration von Pflanzen, die das exogene Gen
(Fremd-Gen) enthalten,
welches ein interessierendes Polypeptid codiert und das durch Agrobacterium
aus Blattexplantaten eingeführt wurde,
kann durch Verfahren erreicht werden, die in der Technik wohlbekannt
sind, wie es beschrieben ist (Horsch et al., 1985). Bei diesem Verfahren
werden Transformanten in Gegenwart eines Selektionsmittels und in
einem Medium, das die Regeneration von Schösslingen in dem transformierten
Pflanzenstamm induziert, kultiviert, wie es beschrieben ist (Fraley
et al., 1983).
-
Dieses
Verfahren ergibt typischerweise innerhalb von zwei bis vier Monaten
Schösslinge,
und diese Schösslinge
werden dann auf ein geeignetes wurzelinduzierendes Medium übertragen,
das das Selektionsmittel und ein Antibiotikum, um Bakterienwachstum
zu verhindern, enthält.
Dann werden Schösslinge,
die in Gegenwart des Selektionsmittels unter Bildung von Pflänzchen Wurzeln
ausbildeten, in Erde oder ein anderes Medium umgepflanzt, um die
Erzeugung von Wurzeln zu ermöglichen.
Diese Verfahren variieren in Abhängigkeit
von dem besonderen eingesetzten Pflanzenstamm, wobei solche Variationen
in der Technik wohlbekannt sind.
-
Vorzugsweise
werden die regenerierten Pflanzen einer Selbstbestäubung unterzogen,
um homozygote transgene Pflanzen zu erhalten, wie es bereits diskutiert
wurde. Ansonsten wird Pollen, der von den regenerierten Pflanzen
erhalten wird, mit aus Samen aufgezogenen Pflanzen von agronomisch
wichtigen, vorzugsweise ingezüchteten
Linien gekreuzt. Umgekehrt wird Pollen von Pflanzen dieser wichtigen
Linien verwendet, um regenerierte Pflanzen zu bestäuben. Eine
transgene Pflanze der vorliegenden Erfindung, die ein gewünschtes
Polypeptid enthält,
wird mit Hilfe von Verfahren kultiviert, die dem Fachmann wohlbekannt
sind.
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Eine
transgene Pflanze dieser Erfindung weist also eine erhöhte Menge
eines codierenden Bereichs (z.B. ein cry-Gen) auf, der das interessierende
Cry-Polypeptid codiert. Eine bevorzugte transgene Pflanze ist eine
unabhängig
segregierende und kann das Gen und seine Aktivität an seine Nachkommenschaft
weitergeben. Eine besonders bevorzugte transgene Pflanze ist homozygot
in Bezug auf dieses Gen und gibt das Gen bei geschlechtlicher Paarung
an alle ihre Nachkommen weiter. Samen von einer transgenen Pflanze
kann auf dem Feld oder im Gewächshaus
ausgesät
werden, und die resultierenden geschlechtsreifen Pflanzen werden einer
Selbstbestäubung
unterzogen, um echte Zuchtpflanzen zu erzeugen. Die Nachkommenschaft
dieser Pflanzen wird zu echten Zuchtlinien, die zum Beispiel in
Bezug auf erhöhte
insektizide Kapazität
gegen Coleoptera-Insekten, vorzugsweise auf dem Feld, unter einer
Reihe von Umgebungsbedingungen bewertet werden. Die Erfinder gehen
davon aus, dass die vorliegende Erfindung besonderen Nutzen bei
der Schaffung von transgenen Pflanzen von kommerziellem Interesse
finden wird, einschließlich
verschiedener Rasengräser, Weizen,
Mals, Reis, Gerste, Hafer, eine Vielzahl von Zierpflanzen und Gemüsen sowie
einer Reihe von nuss- und obsttragenden Bäumen und Pflanzen.
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5. Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele sind mit aufgenommen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung aufzuzeigen. Der Fachmann sollte sich darüber im Klaren
sein, dass die in den folgenden Beispielen offenbarten Techniken
Ansätze
darstellen, von denen die Erfinder herausgefunden haben, dass sie
bei der praktischen Ausführung
der Erfindung gut funktionieren, und diese können daher als bevorzugte praktische
Ausführungsweisen
derselben gelten. Der Fachmann sollte sich jedoch im Lichte der
vorliegenden Offenbarung darüber
im Klaren sein, dass in den speziellen offenbarten Ausführungsformen
viele Änderungen
vorgenommen werden können
und man trotzdem ein gleiches oder ähnliches Ergebnis erhält, ohne
vom Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen.
-
5.1 Beispiel 1 – Isolierung
von B. thuringiensis EG10327
-
Getreidestaubproben
wurden aus verschiedenen Quellen in den gesamten USA und im Ausland,
typischerweise Kornspeichereinrichtungen, erhalten. Die Getreidestaubproben
wurden behandelt und auf Agarplatten ausgebreitet, um individuelle
Kolonien des Bacillus-Typs zu isolieren, wie es im US-Patent 5,264,364 beschrieben
ist.
-
Das
klonierte cryIIIA-Gen, das früher
als cryC-Gen des bei Donovan et al. (1988) beschriebenen B.-thuringiensis-Stamms
EG2158 bekannt war, und das klonierte cryIIIB2-Gen, das früher als
cryIIIC-Gen des bei Donovan et al. (1992) beschriebenen B.-thuringiensis-Stamms
EG4961 bekannt war, wurden als Sonden in Koloniehybridisierungsverfahren
verwendet. Die cryIIIA-Gen-Sonde bestand aus einem radioaktiv markierten
2,0-kb-HindIII-Xbal-DNA-Restriktionsfragment, wie es bei Donovan
et al. (1988) beschrieben ist. Die cryIII82-Gen-Sonde bestand aus einem radioaktiv markierten
2,4-kb-SspI-DNA-Restriktionsfragment, wie es bei Donovan et al.
(1992) beschrieben ist. Die Koloniehybridisierungsverfahren wurden
so durchgeführt,
wie es im US-Patent 5,264,364 beschrieben ist.
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Ungefähr 43 000
Kolonien des Bacillus-Typs aus 54 Getreidestaubproben von verschiedenen
Stellen wurden mit den radioaktiv markierten cryIIIA- und cryIIIB2-Sonden
sondiert. Eine Getreidestaubprobe aus Griechenland enthielt ungefähr 100 natürlich vorkommende
Kolonien des Bacillus-Typs, die mit der cryIIIA- und der cryIIIB2-Sonde
hybridisierten. Die Analyse von mehreren dieser natürlich vorkommenden
Wildtypkolonien wies darauf hin, dass es sich um identische B.-thuringiensis-Kolonien
handelte, und eine Kolonie, die als EG10327 bezeichnet wurde, wurde
für weitere
Untersuchungen ausgewählt.
Der B.-thuringiensis-Stamm EG10327
wurde am 14. Dezember 1994 unter den Be stimmungen des Budapester
Abkommens beim NRRL mit der Zugriffs-Nr. NRRL B-21365 hinterlegt.
-
Anschließend wurden
ungefähr
84 000 Kolonien des Bacillus-Typs aus 105 Getreidestaubproben von verschiedenen
Stellen ebenfalls mit den radioaktiv markierten cryIIIA- und cryIIIB2-Sonden
durchmustert, aber es gelang nicht, andere Stämme zu identifizieren, die
neue Gene des cryIII-Typs enthielten.
-
Der
B.-thuringiensis-Stamm EG10327 erwies sich als insektizid aktiv
gegen die Larven von Coleoptera-Insekten, insbesondere des Rotbraunen
Reismehlkäfers,
des Baumwollkapselkäfers
und des Japankäfers. Der
Stamm EG10327 hatte unter den verwendeten Testbedingungen keine
messbare insektizide Aktivität
gegen den Südlichen
Malswurzelbohrer oder den Kartoffelkäfer. Ein als "cryIIIA-truncated" bezeichnetes Gen wurde
aus dem Stamm EG10327 isoliert, und seine Nucleotidbasensequenz
wurde bestimmt. Das cryIIIA-truncated-Gen erwies sich als identisch
mit den ersten zwei Dritteln des cryIIIA-Gens (bei Donovan et al.,
1988, als cryC-Gen beschrieben), enthielt aber nicht das letzte
Drittel des cryIIIA-Gens. Das cryIIIA-truncated-Gen des Stamms EG10327
produzierte, wenn überhaupt,
nur sehr wenig Kristallprotein und wurde nicht näher charakterisiert.
-
5.2 Beispiel 2 – Bewertung
des begeißelten
Serotyps von EG10327
-
Um
den Stamm EG10327 zu charakterisieren, wurden mehrere Studien durchgeführt. Eine
Studie wurde durchgeführt,
um den begeißelten
Serotypen zu charakterisieren. Diese Daten sind unten angegeben.
-
Der
begeißelte
Serotyp des Stamms EG10327 wurde im Labor von Dr. M.-M. Lecadet
am Institut Pasteur in Paris, Frankreich, bestimmt. Der Serotyp
von EG10327 wurde nach den Verfahren bestimmt, die von H. de Barjac
(1981) beschrieben wurden, und erwies sich als Bacillus thuringiensis
kurstaki (H3a, 3b, 3c). Die zuvor beschriebenen B.-thuringiensis-Stämme, die
mit cryIII verwandte Gene enthielten, erwiesen sich als Serotyp
morrisoni (Stamm EG2158, der cryIIIA enthält), Serotyp tolworthi (Stamm
EG2838, der cryIIIB enthält) und
Serotyp kumamotoensis (Stamm EG4961, der cryIII82 enthält) (Rupar
et al., 1991). EG10327 stellt den ersten B.-thuringiensis-kurstaki-Stamm
dar, von dem gezeigt wurde, dass er toxisch gegenüber Coleoptera
ist.
-
5.3 Beispiel 3 – Bewertung
der Kristallproteine von EG10327
-
Der
Stamm EG10327 wurde weiterhin bewertet, indem die Kristallproteine,
die er produziert, charakterisiert wurden. Diese Studien wurden
durchgeführt,
indem man EG10327 in DSG-Sporenbildungsmedium [0,8% (w/v) Difco-Nährbouillon,
0,5% (w/v) Glucose, 10 mM K2HPO4,
10 mM KH2PO4, 1
mM Ca(NO3)2, 0,5
mM MgSO4, 10 μM MnCl2,
10 μM FSO4] züchtete.
Dann wurde die Kultur, die Sporen gebildet hatte und sowohl Sporen
als auch Kristallproteine enthielt, durch Zentrifugation geerntet
und in entionisiertem Wasser suspendiert. Aus der Suspension der
EG10327-Sporen und -Kristalle wurden Kristallproteine in Lösung gebracht,
indem man die Suspension 5 min lang bei 100 °C in Solubilisierungspuffer
[0,14 M Tris, pH 8,0, 2% (w/v) Natriumdodecylsulfat (SDS), 5% (v/v)
2-Mercaptoethanol, 10% (v/v) Glycerin und 0,1% (w/v) Bromphenolblau]
inkubiert.
-
Die
in Lösung
gebrachten Kristallproteine wurden durch Elektrophorese über ein
Acrylamid-Gel (SDS-PAGE-Analyse) nach Größe aufgetrennt. Nach der Auftrennung
nach Größe wurden
die Proteine durch Anfärben
mit Coomassie-Farbstoff sichtbar gemacht. Die SDS-PAGE-Analyse zeigte,
dass ein vorwiegendes Kristallprotein von ungefähr 29 kDa, das im Folgenden
als CryET33-Protein bezeichnet wird, und ein vorwiegendes Kristallprotein
von ungefähr
14 kDa, das im Folgenden als CryET34-Protein bezeichnet wird, aus
der EG10327-Kultur, die Sporen gebildet hatte, in Lösung gebracht
wurde.
-
Das
29-kDa-CryET33-Protein und das 14-kDa-CryET34-Protein von EG10327
wurden durch Bestimmung ihrer NH2-terminalen
Aminosäuresequenzen
wie folgt näher
charakterisiert. Die EG10327-Kultur, die Sporen gebildet hatte,
wurde mit Solubilisierungspuffer inkubiert, und solubilisierte Kristallproteine
wurden einer Auftrennung nach Größe über ein
Acrylamid-Gel durch SDS-PAGE-Analyse unterzogen. Die Proteine wurden
durch Standard-Elektroblotting-Techniken vom Gel auf ein Nitrocellulosefilter übertragen.
Das CryET33-Protein und das Cry-ET34-Protein,
die durch Elektroblotting auf den Filter übertragen worden waren, wurden
durch Anfärben
des Filters mit Coomassie-Farbstoff sichtbar gemacht. Teile des
Filters, die das CryET33-Protein und das CryET34-Protein enthielten,
wurden mit einer Rasierklinge herausgeschnitten. Auf diese Weise
wurden das CryET33-Protein und das CryET34-Protein in reiner Form
als Proteine, die auf getrennte Stücke des Nitrocellulosefilters übertragen
worden waren, erhalten.
-
Die
gereinigten CryET33- und CryET34-Proteine, die auf Nitrocellulosefilterstücken enthalten
waren, wurden einem automatisierten Standard-Edman-Abbauverfahren
unterzogen, um die NH2-terminate Aminosäuresequenz
jedes Proteins zu bestimmen.
-
Als
NH
2-terminate Sequenz des CryET33-Proteins
von EG10327 wurde gefunden:
-
Als
NH
2-terminale Sequenz des CryET34-Proteins
von EG10327 wurde gefunden:
-
Die
in Klammern unter der Sequenz des CryET34-Proteins aufgeführten Aminosäurereste
stellen potentielle alternative Aminosäuren dar, die im CryET34-Protein auf der angegebenen
Position vorhanden sein können.
Alternative Aminosäuren
sind aufgrund der Ungewissheit möglich,
die der Verwendung des automatisierten Edman-Abbauverfahrens zur
Bestimmung von Aminosäuresequenzen
von Proteinen inhärent
ist.
-
Computer-Algorithmen
(Korn und Queen, 1984) wurden verwendet, um die N-terminale Sequenz
des CryET33- und des CryET34-Proteins mit Aminosäuresequenzen aller B.-thuringiensis-Kristallproteine,
von denen die Erfinder wissen, einschließlich der Sequenzen aller B.-thuringiensis-Kristallproteine,
die in der wissenschaftlichen Literatur, in internationalen Patentanmeldungen
oder erteilten Patenten veröffentlicht
sind, zu vergleichen. Eine Liste der Kristallproteine, deren Sequenzen
veröffentlicht
wurden, zusammen mit der Publikationsquelle ist in Tabelle 5 gezeigt. Tabelle
5 In
der Literatur beschriebene B.-thuringiensis-Kristallproteine
Tabelle
5 (Fortsetzung
Tabelle
5 (Fortsetzung)
-
Es
zeigte sich, dass die N-terminale Sequenz des CryET34-Proteins von
EG10327 zu keinem der in Tabelle 5 identifizierten bekannten B.-thuringiensis-Kristallproteine
homolog ist.
-
5.4 Beispiel 4 – Charakterisierung
des CryET33-Kristallproteins von EG2159
-
Es
wurde schon früher
bestimmt, dass das 68-kDa-CryIIA-Protein von EG2159 (bei Donovan
et al., 1988, als CryC-Protein bezeichnet) gegenüber dem Kartoffelkäfer toxisch
ist, aber es wurde in dem Stamm kein Protein identifiziert, das
Aktivität
gegen Lepidoptera oder Diptera aufwies.
-
Der
Stamm EG2159 wurde aus dem B.-thuringiensis-Stamm EG2158 abgeleitet,
indem man aus EG2158 ein 150-MDa-Plasmid entfernte (beschrieben
bei Donovan et al., 1988). EG2159 ist mit EG2158 identisch, außer dass
EG2159 ein 150-MDa-Plasmid fehlt, das in EG2158 vorhanden ist. Eines
der beiden von EG2159 produzierten Kristallproteine, das 68-kDa-CryIIIA-Protein,
wurde isoliert, und das Gen, das es codiert, wurde kloniert und
sequenziert. Diese Ergebnisse sind schon früher von den Erfindern beschrieben
worden (Donovan et al., 1988). Eine in kleineren Mengen vorhandene
Proteinspezies, ein 29-kDa-Protein
von EG2159, wurde nicht näher
charakterisiert.
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Charakterisierung dieses 29-kDa-CryET33-Kristallproteins
aus B. thuringiensis EG2159.
-
5.4.1 – Isolierung von Kristallproteinen
aus EG2159
-
Die
Kristallproteine von EG2159 wurden in Lösung gebracht, indem man eine
Kultur von EG2159, die Sporen gebildet hatte und sowohl Sporen als
auch Kristallproteine enthielt, 3 min lang bei 80 °C in Proteinsolubilisierungspuffer
suspendierte. Die in Lösung
gebrachten Kristallproteine wurden durch SDS-PAGE nach Größe aufgetrennt,
und Proteine im SDS-PAGE-Gel wurden durch Anfärben mit Coomassie-Farbstoff
sichtbar gemacht. Gelscheiben, die das 29-kDa-Protein enthielten,
wurden mit einer Rasierklinge aus dem SDS-PAGE-Gel ausgeschnit ten,
und das Protein wurde durch Standard-Elektroelutionsverfahren aus
den Gelscheiben abgetrennt. Diese Studien führten zu einem gereinigten
Präparat
des CryET33-Proteins aus dem B.-thuringiensis-Stamm EG2159.
-
5.4.2 NH2-terminale
Sequenzierung des 29-kDa-Proteins
-
Die
NH
2-terminate Aminosäuresequenz des gereinigten
CryET33-Proteins wurde durch automatisierten Edman-Abbau bestimmt.
Die Aminosäuresequenz
des NH
2-terminalen Teils des 29-kDa-Proteins
wurde bestimmt zu:
-
Striche
(---) auf Position 12 zeigen an, dass dieser Aminosäurerest
für das
CryET33-Protein von EG2159 nicht bestimmt werden konnte.
-
5.4.3 Ergebnisse
-
Ein
Vergleich der Sequenz des CryET33-Proteins von EG10327 (SEQ ID Nr.
5) mit der NH2-terminalen Sequenz des zuvor
noch nicht charakterisierten 29-kDa-Proteins (Donovan et al., 1988), das
in EG2159 beobachtet wurde (SEQ ID Nr. 7, SEQ ID Nr. 8) ließ vermuten,
dass das NH2-terminale Ende des 29-kDa-Proteins von EG2159
mit dem CryET33-Protein von EG10327 identisch ist, mit Ausnahme
eines Methionin(Met)-Startrestes, der im CryET33-Protein von EG2159
vorhanden ist.
-
5.5 Beispiel 5 – Isolierung
eines DNA-Fragments, das cryET33- und cryET34-Gene umfasst, aus EG2158
-
Wie
oben beschrieben ist, wurde Stamm EG2159 von Stamm EG2158 abgeleitet.
Daher enthält EG2158
dasselbe Gen für
das CryET33-Protein, das im Folgenden als cryET33-Gen bezeichnet
wird, wie der Stamm EG2159. Um das cryET33-Gen zu klonieren, wurde
umgekehrte Genetik verwendet. Eine 33mer-Oligonucleotid-Sonde (als WD68 bezeichnet),
die die Aminosäuren
1 bis 11 des NH2-Terminus des CryET33-Proteins
codierte, wurde synthetisiert. Die Sequenz von WD68 ist:
5'-ATGGGAATTATTAATATTCAAGATGAAATTAAT-3' (SEQ ID NO:9)
-
WD68
wurde als Sonde in Southern-Hybridisierungsstudien, wie sie unten
beschrieben sind, verwendet, in einem Versuch, ein DNA-Fragment
aus EG2158 zu identifizieren, das das cryET33-Gen für das 29-kDa-CryET33-Protein
enthält.
Gesamt-DNA wurde nach einem Standard-Lysozym/Phenol-Verfahren aus EG2158
extrahiert. Die extrahierte DNA wurde mit den DNA-Restriktionsenzymen
HindIII und EcoRI verdaut, und die verdaute DNA wurde durch Elektrophorese über ein
Agarose-Gel der Größe nach
aufgetrennt. Die DNA-Fragmente
wurden vom Gel auf ein Nitrocellulosefilter übertragen, wobei man früher beschriebene
Verfahren verwendete (Southern, 1975), und der Filter wurde mit
Oligonucleotid WD68 inkubiert, das mit T4-Kinase und [γ-32P]ATP radioaktiv markiert worden war. Ein
einzelnes DNA-Restriktionsfragment aus EG2158, an das die WD68-Sonde
spezifisch hybridisierte, wurde nicht gefunden.
-
Dann
wurde ein anderer Ansatz verwendet, um ein DNA-Restriktionsfragment
zu identifizieren, das das cryET33-Gen enthielt. Eine 56mer-Oligonucleotidsonde
(als WD73 bezeichnet), die die Aminosäuren 1 bis 19 des NH
2-Terminus des CryET33-Proteins codierte,
wurde synthetisiert. Die Sequenz von WD73 ist:
wobei
die drei Ns, die der Aminosäure
12 von WD73 entsprechen, drei Inosinnucleotide darstellen. Inosinreste wurden
auf dieser Position verwendet, um die entsprechende unbekannte Aminosäure auf
Position 12 in der NH
2-terminalen Sequenz
des CryET33-Proteins zu codieren. Inosin gilt als neutrales Nucleotid,
das die Bindung von DNA-Strängen
weder fördert
noch behindert. WD73 wurde mit T4-Kinase und [γ-
32P]ATP
radioaktiv markiert und verwendet, um einen Nitrocellulosefilter
zu sondieren, der nach der Größe aufgetrennte
HindIII- und EcoRI-Restriktionsfragmente von EG2158-Gesamt-DNA enthielt.
WD73 hybridisierte spezifisch mit einem HindIII-Fragment von ungefähr 7,9 kb
und mit einem EcoRI-Fragment von ungefähr 5,2 kb von EG2158-DNA.
-
5.6 Beispiel 6 – Klonierung
der cryET33- und cryET34-Gene von EG2158
-
Um
das im vorigen Beispiel beschriebene 5,2-kb-EcoRI-Fragment zu isolieren,
wurde eine Plasmidbibliothek des Stamms EG2158 aufgebaut, indem
man nach Größe ausgewählte DNA-EcoRI-Restriktionsfragmente
aus dem Stamm EG2158 in den E.-coli-Vektor pBR322 ligierte. Dieses
Verfahren beinhaltete zuerst die Gewinnung von Gesamt-DNA aus dem
Stamm EG2158 durch Zelllyse, dann eine Phenolextraktion der DNA, dass
das Verdauen der Gesamt-DNA mit EcoRI-Restriktionsenzym, das Durchführen einer
Elektrophorese mit der verdauten DNA durch ein Agarose-Gel, das
Ausschneiden einer Gelscheibe, die EcoRI-DNA-Fragmente mit Größen im Bereich von ungefähr 4,0 bis
6,0 kb enthielt, und das Herauslösen
der nach Größe ausgewählten EcoRI-Restriktionsfragmente
aus der Agarose-Gelscheibe durch Elektroelution. Diese Fragmente
wurden mit dem E.-coli-Plasmidvektor pBR322 gemischt, der ebenfalls
mit EcoRI verdaut worden war. Der pBR322-Vektor trägt das Gen
für AmpR und die Vektorreplikate in E. coli. T4-DNA-Lipase
und ATP wurden zu dem Gemisch von nach Größe ausgewählten Restriktionsfragmenten
von DNA aus dem Stamm EG2158 und des verdauten pBR322-Vektors gegeben,
so dass der pBR322-Vektor mit den Restriktionsfragmenten des Stammes
EG2158 ligiert werden konnte.
-
Dann
wurde die Plasmid-Bibliothek wie folgt in E.-coli-Zellen transformiert,
einen Wirtsorganismus, dem die cryET33- und cryET34-Gene fehlen.
Nach der Ligierung wurde das DNA-Gemisch mit dem Amps-E.-coli-Wirtsstamm
HB101, der mit Hilfe von Standard-CaCl2-Verfahren
kompetent gemacht worden war, inkubiert. E. coli HB101 wurde als
Wirtsstamm verwendet, da sich diese Zellen leicht mit rekombinanten
Plasmiden transformieren lassen und da HB101 natürlicherweise keine Gene für B.-thuringiensis-Kristallproteine
enthält.
Da pBR322 AmpR exprimiert, waren alle Wirtszellen,
die ein rekombinantes Plasmid aufgenommen haben, ampicillinresistent.
Nach dem Transformieren der Wirtszellen mit den rekombinanten Plasmiden
wurden die Zellen auf Agarmedium, das Amp enthielt, ausgebreitet.
Nach Inkubation über
Nacht bei einer Temperatur von 37 °C wuchsen mehrere tausend E.-coli-Kolonien
auf dem Amp-haltigen Agar, und diese Kolonien wurden dann zum anschließenden Sondieren
auf Nitrocellulosefilter übertragen.
-
Dann
wurde das radioaktiv markierte Oligonucleotid WD73 als DNA-Sonde
verwendet, und zwar unter Bedingungen, die es der Sonde ermöglichten,
spezifisch diejenigen transformierten Wirtskolonien zu binden, die
das 5,2-kb-EcoRI-DNA-Fragment
aus dem Stamm EG2158 enthielten. Mehrere E.-coli-Kolonien hybridisierten
spezifisch mit der WD73-Sonde. Eine mit WD73 hybridisierende Kolonie,
die als E. coli EG11460 bezeichnet wurde, wurde näher untersucht.
E. coli EG11460 enthielt ein rekombinantes Plasmid, das als pEG246 bezeichnet
wurde und das aus pBR322 plus dem eingesetzten EcoRI-Restriktions-DNA-Fragment
aus dem Stamm EG2158 von ungefähr
5,2 kb bestand. Eine Restriktionskarte von pEG246 ist in 2 gezeigt.
Der E.-coli-Stamm EG11460, der pEG246 enthält, wurde unter den Bestimmungen
des Budapester Abkommens bei der Agricultural Research Culture Collection,
Northern Regional Research Laboratory (NRRL), mit der Zugriffs-Nr.
NRRL B-21364 hinterlegt.
-
Die
Nucleotidbasensequenz von ungefähr
einem Drittel des klonierten 5,2-kb-EcoRI-Fragments von pEG246 wurde unter
Verwendung des Standard-Didesoxyverfahrens nach Sanger bestimmt.
Die Sequenzierung zeigte, dass das 5,2-kb-Fragment zwei benachbarte offene Leseraster
enthielt, die Proteine und insbesondere zwei neue Kristalltoxin-Gene
codierten. Das stromaufwärts
gelegene offene Leseraster, das als cryET33 bezeichnet wird, codierte
ein Protein, dessen NH2-terminale Sequenz
mit der NH2-terminalen Sequenz des 29-kDa-CryET33-Proteins der Stämme EG2159
und EG10327 übereinstimmte.
Das stromabwärts gelegene
Gen, das als cryET34 bezeichnet wird, codierte ein Protein, dessen Aminosäuresequenz
mit der NH2-terminalen Aminosäuresequenz übereinstimmte,
die für
das 14-kDa-CryET34-Protein von EG10327 bestimmt wurde. Die DNA-Sequenzen dieser
neuen Gene sind von den Sequenzen der in Tabelle 5 aufgeführten bekannten
Kristalltoxin-Gene von B. thuringiensis erheblich verschieden.
-
Die
DNA-Sequenz des cryET33-Gens (SEQ ID Nr. 1) und die davon abgeleitete
Aminosäuresequenz des
CryET33-Proteins (SEQ ID Nr. 3), die vom cryET33-Gen codiert wird,
sind in 1A, 1B und 1C gezeigt. Der proteincodierende Teil des cryET33-Gens
(SEQ ID Nr. 1) ist durch die Nucleotide definiert, die auf Position
136 beginnen und auf Position 936 enden. Die Größe des CryET33-Proteins (SEQ
ID Nr. 3), wie es vom cryET33-Gen (SEQ ID Nr. 1) abgeleitet ist,
beträgt
29 216 Da (267 Aminosäuren).
In 1A, 1B und 1C ebenfalls
gezeigt sind die DNA-Sequenz des cryET34-Gens (SEQ ID Nr. 2) und
die davon abgeleitete Aminosäuresequenz
des CryET34-Proteins (SEQ ID Nr. 4), die vom cryET34-Gen codiert
wird. Der proteincodierende Teil des cryET34-Gens (SEQ ID Nr. 2)
ist durch die Nucleotide definiert, die auf Position 969 beginnen und
auf Position 1346 enden. Die Größe des CryET34-Proteins
(SEQ ID Nr. 4), wie es vom cryET34-Gen (SEQ ID Nr. 2) abgeleitet
ist, beträgt
14 182 Da (126 Aminosäuren).
-
Computer-algorithmen
(Korn und Queen, 1984; Altschul et al., 1990) wurden verwendet,
um die DNA-Sequenzen des cryET33- und des cryET34-Gens und die davon
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
des CryET33- und des CryET34-Proteins
mit den Sequenzen aller B.-thuringiensis-cry-Gene und Kristallproteine, von
denen die Erfinder wissen (und die in Abschnitt 5.3, Beispiel 3,
beschrieben und in Tabelle 5 aufgeführt sind), und mit den Sequenzen
aller Gene und Proteine, die in der Genome Sequence Data Base (National
Center for Genome Resources, Santa Fe, NM) enthalten sind, zu vergleichen.
Es zeigte sich, dass die Sequenz des cryET34-Gens (SEQ ID Nr. 2)
und die davon abgeleitete Sequenz des CryET34-Proteins (SEQ ID Nr.
4) nicht mit irgendwelchen bekannten Genen bzw. Proteinen verwandt
sind. Es zeigte sich, dass die Sequenz des cryET33-Gens (SEQ ID Nr.
1) Sequenzidentität
mit nur einem bekannten Gen aufweist und dass die Sequenzidentität sehr gering
war. Die Sequenz des cryET33-Gens (801 Nucleotide) war zu 38% mit
der Sequenz eines von Brown und Whiteley (1992) beschriebenen B.-thuringiensis-subsp.-thompsoni-Gens
(1020 Nucleotide) identisch. Es zeigte sich, dass die davon abgeleitete
Sequenz des CryET33-Proteins
(SEQ ID Nr. 3) Sequenzidentität
mit nur einem bekannten Protein aufweist und dass die Identität sehr gering
war. Die vollständige
Aminosäuresequenz
des CryET33-Proteins (267 Aminosäuren)
erwies sich als zu 27% identisch mit der vollständigen Aminosäuresequenz
eines von Brown und Whiteley (1992) für ein gegenüber Raupen toxisches Protein
beschriebenen B.-thuringiensissubsp.-thompsoni-Kristallproteins
(340 Aminosäuren).
-
Die
DNA-Sequenz unmittelbar stromaufwärts des cryET33-Gens (1A, 1B und 1C,
Nucleotide 1 bis 135) wurde einer Recherche auf Homologien mit allen
bekannten stromaufwärts
gelegenen DNA-Sequenzen von Kristallprotein-Genen und mit den DNA-Sequenzen
aller bekannten Gene in der Genome Sequence Database (Tabelle 5)
unterzogen. DNA-Sequenzen unmittelbar stromaufwärts von codierenden Bereichen
von Genen enthalten häufig
Promotoren für
die Expression der entsprechenden Gene. Diese Recherche hatte das
Ergebnis, dass keine Homologien gefunden wurden.
-
5.7 Beispiel 7 – Expression
der rekombinanten cryET33- und cryET34-Gene
-
Die
Erfahrung hat gezeigt, dass klonierte B.-thuringiensis-Kristalltoxin-Gene
in E. coli schlecht exprimiert werden, aber in rekombinanten B.-thuringiensis-Stämmen häufig stark
exprimiert werden. pEG246, das die cryET33- und cryET34-Gene enthält (2),
kann in E. coli, aber nicht in B. thuringiensis exprimiert werden.
Um ein Plasmid zu erhalten, das die cryET33- und cryET34-Gene enthält und in
B. thuringiensis repliziert werden kann, wurde ein Bacillusspp.-Plasmid
in pEG246 eingesetzt, wie es unten beschrieben ist.
-
Das
Bacillus-spp.-Plasmid pNN101 (Norton et al., 1985), das in B. thuringiensis
repliziert werden kann und Chloramphenicol-Resistenz (CamR) sowie Tetracyclin-Resistenz (TetR)
verleiht, wurde mit BamHI verdaut, und das verdaute Plasmid wurde
mit dem Plasmid pEG246, das mit BamHI verdaut worden war, gemischt.
-
Die
beiden Plasmide wurden mit T4-Ligase plus ATP miteinander ligiert.
Dann wurde das Ligierungsgemisch verwendet, um kompetente E.-coli-DH5a-Zellen
zu transformieren. Nach Inkubation mit dem Plasmidgemisch wurden
die Zellen auf Agarplatten, die Tet enthielten, ausgestrichen. Es
wurde erwartet, dass Zellen, die ein Plasmid aufgenommen hatten,
das aus mit pEG246 ligiertem pNN101 bestand, tetracyclinresistent
sein würden.
Nach ungefähr
20 h Inkubation wuchsen mehrere TetR-E.-coli-Kolonien
auf den Tet enthaltenden Agarplatten.
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Aus
einer TetR-Kolonie wurde Plasmid-DNA isoliert.
Das Plasmid wurde mit BamHI verdaut und einer Elektrophorese über ein
Agarose-Gel unterzogen. Das Plasmid, das als pEG1246 bezeichnet
wurde, bestand aus zwei BamHI-DNA-Fragmenten von 5,8 kb und 9,6 kb, die
den Plasmiden pNN101 bzw. pEG246 entsprachen. Eine Restriktionskarte
von pEG1246 ist in 3 gezeigt.
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Dann
wurde der B.-thuringiensis-Stamm EG10368 durch Elektroporation mit
pEG1246 transformiert, wobei schon früher beschriebene Verfahren
verwendet werden (Macaluso und Mettus, 1991). Untransformierte Wirtszellen
von EG10368 sind kristallnegativ (Cry) und Cams.
Nach der Elektroporation wurde das Transformationsgemisch auf einem
Cam enthaltenden Agarmedium ausgebreitet und ungefähr 16 h
lang bei 30 °C
inkubiert. Mit pEG1246 transformierte Zellen wären CamR.
Eine Cam-resistente Kolonie, die als B. thuringiensis Stamm EG11403
bezeichnet wurde, enthielt ein Plasmid, dessen Restriktionsmuster
mit dem von pEG1246 identisch war.
-
Zellen
des Stammes EG11403 wurden bei 22 °C bis 25 °C in DSG-Sporulationsmedium
gezüchtet,
das Cam enthielt, bis Sporenbildung und Zelllyse erfolgt waren (4–5 Tage).
Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass die Kultur des Stammes
EG11403, die Sporen gebildet hatte, Sporen und kleine schwimmende
spindelförmige
und unregelmäßig geformte
Kristalle enthielt. Die Kristalle ähnelten denjenigen, die mit
einer Kultur des Stammes EG10327, die Sporen gebildet hatte, beobachtet
wurden.
-
Sporen,
Kristalle und Zelltrümmer
aus der Kultur des Stammes EG11403, die Sporen gebildet hatte, wurden
durch Zentrifugation geerntet. Das Zentrifugensediment wurde einmal
mit entionisiertem Wasser gewaschen, und das Sediment wurde in entionisiertem
Wasser suspendiert.
-
Kristallproteine
in der EG11403-Suspension wurden durch Solubilisierung und SDS-PAGE-Analyse charakterisiert.
Die SDS-PAGE-Analyse zeigte, dass der Stamm EG11403 zwei vorherrschende
Proteine von 29 kDa und 14 kDa produzierte. Wie erwartet, hatten
das 29-kDa-Protein und das 14-kDa-Protein des Stammes EG11403 dieselbe
Größe wie das
29-kDa-CryET33-Protein bzw. das 14-kDa-CryET34-Protein, die vom Stamm
EG10327 produziert werden. Der Stamm EG11403 wurde am 14. Dezember
1994 unter den Bestimmungen des Budapester Abkommens bei der Agricultural
Research Culture Collection, Northern Regional Research Laboratory
(NRRL), mit der Zugriffs-Nr. NRRL B-21367 hinterlegt.
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Das
Gen, das das 29-kDa-CryET33-Protein von EG11403 codiert, ist das
cryET33-Gen, und das Gen, das das 14-kDa-CryET34-Protein von EG11403
codiert, ist das cryET34-Gen. Die B.-thuringiensis-Stämme EG11403
und EG10327 produzierten ungefähr
gleiche Mengen an CryET33-Protein. Dagegen produzierte der B.-thuringiensis-Stamm
EG2158 ungefähr
1/10 der Menge des CryET33-Proteins
wie entweder der Stamm EG11403 oder der Stamm EG10327.
-
5.8 Beispiel 8 – B. thuringiensis
EG11402, das CryIIIB3, CryET33 und CryET34 enthält
-
Es
wurde bereits gezeigt, dass das als CryIIIB3 bezeichnete B.-thuringiensis-Kristallprotein gegenüber Larven
des Japankäfers
toxisch ist (US-Patent Nr. 5,264,364). Im folgenden Beispiel erwiesen
sich die Proteine CryET33 und CryET34 als toxisch gegenüber Larven
des Baumwollkapselkäfers
und des Japankäfers.
Das CryB3-Protein weist keine Aminosäuresequenzhomologie mit dem
CryET33-Protein oder dem CryET34-Protein auf. In einem Versuch,
einen Stamm mit verstärkter
Toxizität
gegenüber
Japankäfer
zu produzieren, wurden das cry3B3-Gen, das cryET33-Gen und das cryET34-Gen
wie folgt in einem einzigen Stamm miteinander kombiniert.
-
Der
Stamm EG10364 ist ein Wildtyp-B.-thuringiensis-Stamm, der das cryIIIB3-Gen enthält. EG10364 produziert
das gegenüber
Larven des Japankäfers
toxische Cry3B3-Protein. pEG1246 (3), das
die Gene cryET33 und cryET34 enthält, wurde verwendet, um EG10364
durch Elektroporation zu transformieren, was den Stamm EG11402 ergab.
EG11402 ist mit EG10364 identisch, außer dass EG11402 außerdem pEG1246 enthält (das
die klonierten cryET33- und cryET34-Gene trägt) und folglich Cam-resistent
ist.
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Der
Stamm EG11402 wurde bei Raumtemperatur in DSG-Sporulationsmedium
plus Cam gezüchtet, bis
Sporenbildung und Zelllyse erfolgt waren (4–5 Tage). Kristallproteine
wurden aus der EG11402-Kultur, die Sporen gebildet hatte, solubilisiert,
und die solubilisierten Proteine wurden durch SDS-PAGE nach Größe aufgetrennt.
Diese Analyse ergab, dass der Stamm EG11402 drei Kristallproteine
produzierte: ein 70-kDa-Kristallprotein, das dem CryIIIB3-Protein
entsprach, ein 29-kDa-Kristallprotein, das dem CryET33-Protein entsprach,
und ein 14-kDa-Kristallprotein,
das dem CryET34-Protein entsprach. Eine SDS-PAGE-Analyse zeigte, dass
der Stamm EG10364, der auf identische Weise wie EG11402, nur ohne
Chloramphenicol gezüchtet
worden war, das 70-kDa-CryIIIB3-Protein in ähnlichen Mengen produzierte
wie EG11402. Der Stamm EG11402 wurde am 14. Dezember 1994 unter
den Bestimmungen des Budapester Abkommens bei der Agricultural Research
Culture Collection, Northern Regional Research Laboratory (NRRL),
mit der Zugriffs-Nr. NRRL B-21366 hinterlegt.
-
5.9 Beispiel 9 – Toxizität von CryET33
und CryET34 gegenüber
Larven des Japankäfers
-
Die
Toxizität
gegenüber
Larven des Japankäfers
(Popillia japonica) wurde für
drei B.-thuringiensis-Stämme
bestimmt: (1) den Stamm EG10327, der die Kristallproteine CryET33
und CryET34 produziert; (2) den Stamm EG10364, der das Kristallprotein
Cry3B3 produziert; und (3) den Stamm EG11402, der die Kristallproteine
CryET33, CryET34 und Cry3B3 produziert.
-
Die
Stämme
EG10327, EG10364 und EG11402 wurden bei Raumtemperatur (20 bis 23 °C) in DSG-Sporulationsmedium
gezüchtet,
bis Sporenbildung und Zelllyse erfolgt waren (4–5 Tage). Bei EG11402 enthielt
das Medium 5 μg/ml
Cam. Die Fermentationsbrühe
wurde durch Zentrifugation konzentriert, und die Sedimente, die
Sporen, Kristallproteine und Zelltrümmer enthielten, wurden entweder
unter Bildung von Pulvern gefriergetrocknet oder in entionisiertem
Wasser resuspendiert, was wässrige
Suspensionen ergab. Die Mengen der Kristallproteine Cry3B3 und CryET33
in den gefriergetrockneten Pulvern und in den Suspensionen wurden
mit Hilfe von SDS-PAGE-Techniken und Densitometer-Nachverfolgung von
mit Coomassie angefärbten
SDS-PAGE-Gelen mit gereinigtem und quantifiziertem Cry3A-Protein
als Standard quantifiziert. Die Menge des CryET34-Proteins wurde
durch visuelle Inspektion von mit Coomassie angefärbten SDS-PAGE-Gelen
abgeschätzt.
Diese Inspektion zeigte an, dass die Menge des CryET34-Proteins
im Wesentlichen äquivalent
zur Menge des CryET34-Proteins
in den Stämmen
EG10327 und EG11402 war.
-
Das
Bioassayverfahren für
die Larven des Japankäfers
wurde wie folgt durchgeführt.
Gefriergetrocknete Pulver von jedem zu testenden Stamm wurden in
einem Verdünnungsmittel
(einer wässrigen
Lösung,
die 0,005% Triton X-100® enthielt) suspendiert
und in 100 ml heiße
(50–60 °C) flüssige künstliche
Nahrung auf der Basis der schon früher beschriebenen (Ladd, 1986)
Insektennahrung eingearbeitet. Man ließ die Gemische in Petri-Schalen
fest werden, und dann wurden Pfropfen der fest gewordenen Nahrung
mit einem Durchmesser von 19 mm in 5/8-Ounce-Kunststoffbecher gegeben. Eine Japankäferlarve
wurde pro Becher eingeführt,
die Becher wurden mit einem Deckel abgedeckt und vierzehn Tage lang
auf 25 °C
gehalten, bevor die Mortalität der
Larven bewertet wurde. Zwei Parallelansätze mit jeweils sechszehn Larven
wurden in dieser Studie durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse dieses Toxizitätstests
sind unten in Tabelle 6 gezeigt, wo die Insektizide Aktivität als Prozentsatz
von toten Larven angegeben ist, wobei die prozentuale Mortalität in Bezug
auf die Kontrollmortalität
korrigiert wurde, wobei es sich bei der Kontrolle nur um Verdünnungsmittel
handelte, das in den Nahrungspfropfen eingearbeitet wurde. Tabelle
6 Aktivität von CryET33,
CryET34 und Cry3B3 gegenüber
Larven des Japankäfers
-
Die
in Tabelle 6 gezeigten Ergebnisse beweisen, dass die Proteine CryET33
und CryET34 eine signifikante Toxizität gegenüber Larven des Japankäfers haben.
EG10327, das die Proteine CryET33 und CryET34 produziert, ist toxisch
gegenüber
Larven des Japankäfers.
EG10364, das das Protein Cry3B3 produziert, ist ebenfalls toxisch
gegenüber
Larven des Japankäfers.
Wenn die Gene cryET33 und cryET34 zu EG10364 hinzugefügt werden,
was zu EG11402 führt,
das neben dem Protein Cry3B3 die Proteine CryET33 und CryET34 produziert,
wurde eine verstärkte
Toxizität
gegenüber
Larven des Japankäfers
beobachtet.
-
5.10 Beispiel 10 – Toxizität von CryET33
und CryET34 gegenüber
Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers
-
Die
Toxizität
gegenüber
Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers
(Trobolium castaneum) wurde für
vier B.-thuringiensis-Stämme
bestimmt: (1) EG10327, der die Kristallproteine CryET33 und CryET34
produziert; (2) EG10364, der das Kristallprotein Cry3B3 produziert;
(3) EG11403, der die Kristallproteine CryET33 und CryET34 produziert;
und (4) EG11402, der die Kristallproteine Cry3B3, CryET33 und CryET34
produziert. Die vier Stämme
wurden in DSG-Medium gezüchtet,
bis Sporenbildung und Zelllyse erfolgt waren, und wässrige Suspensionen
oder gefriergetrocknete Pulver wurden so hergestellt, wie es in
Beispiel 9 beschrieben ist. Die Toxizität jedes Stamms gegenüber Larven
des Rotbraunen Reismehlkäfers
wurde bestimmt, indem man eine bekannte Menge jedes Stammpräparats auf
eine künstliche
Nahrung auftrug und die Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers mit
der Nahrung fütterte.
-
Die
Ergebnisse dieses Toxizitätstests
sind unten in Tabelle 7 gezeigt, wo die insektizide Aktivität als Prozentsatz
von toten Larven angegeben ist, wobei die prozentuale Mortalität in Bezug
auf die Kontrollmortalität
korrigiert wurde, wobei es sich bei der Kontrolle nur um Verdünnungsmittel
handelte, das in den Nahrungspfropfen eingearbeitet wurde. Tabelle
7 Toxizität der Proteine
CryET33, CryET34 und Cry3B3 gegenüber Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers
-
Die
in Tabelle 7 gezeigten Ergebnisse beweisen, dass die Proteine CryET33
und CryET34 eine signifikante Toxizität gegenüber Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers haben.
Der natürlich
vorkommende Stamm EG10327, der die Proteine CryET33 und CryET34
produziert, ist in hohem Maße
toxisch gegenüber Larven
des Rotbraunen Reismehlkäfers.
EG10364, das das Protein Cry3B3 produziert, ist toxisch gegenüber Larven
des Rotbraunen Reismehlkäfers.
EG11403, das die Proteine CryET33 und CryET34 produziert, ist toxisch
gegenüber
Larven des Rotbraunen Reismehlkäfers.
Wenn die Gene cryET33 und cryET34 zu EG10364 hinzugefügt werden,
wird in dem resultierenden Stamm, der die Proteine CryET33, CryET34
und Cry3B3 produziert, eine verstärkte Toxizität gegenüber Larven
des Rotbraunen Reismehlkäfers
beobachtet.
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5.11 Beispiel 11 – Toxizität von CryET33
und CryET34 gegenüber
Larven des Baumwollkapselkäfers
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EG11403,
das die Proteine CryET33 und CryET34 produziert, wurde so gezüchtet, wie
es beschrieben ist. Die Proteinkristalle wurden gewaschen, in Carbonatpuffer
in Lösung
gebracht, dialysiert und durch eine 0,2-U-Acrodisc filtriert. Dann
wurde die Toxizität
der in Lösung
gebrachten Proteine bestimmt, indem man eine bekannte Menge der
Proteine zu künstlicher
Nahrung gab und Larven des Baumwollkapselkäfers mit der Nahrung fütterte.
Die Ergebnisse dieses Toxizitätstests
sind unten gezeigt, wo die Insektizide Aktivität angegeben ist entweder als
(1) prozentuale Mortalität,
wobei die Mortalität
in Bezug auf die Kontrollmortalität unter Verwendung einer Pufferkontrolle
korrigiert wurde, oder (2) als prozentuale Mortalität plus der
Prozentsatz der Larven, die sich nicht über das erste Häutungsstadium
hinaus entwickelten, wobei die Mortalität wiederum in Bezug auf die
Kontrollmortalität
unter Verwendung einer Pufferkontrolle korrigiert wurde.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 8 und Tabelle 9 beweisen, dass die Proteine
CryET33 und CryET34 einen erheblichen Grad der Toxizität gegenüber Larven
des Baumwollkapselkäfers
aufweisen. Tabelle
8 (1)
Prozentuale Mortalität
des Baumwollkagselkäfers
Tabelle
9 (2)
Prozentuale Mortalität
+ erstes Häutungsstadium
-
6. Literatur
-
Die
folgenden Literaturstellen liefern beispielhafte verfahrensmäßige oder
andere Einzelheiten, die die hier dargelegten ergänzen.
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Sequenzprotokoll
-
Alle
hier offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
können
im Lichte der vorliegenden Offenbarung ohne unzumutbare Experimente
hergestellt bzw. durchgeführt
werden. Während
die Zusammensetzungen und Verfahren dieser Erfindung in Bezug auf
bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurden, wird der Fachmann sich darüber im Klaren sein, dass Variationen
auf die Zusammensetzung, das Verfahren und die Schritte oder Abfolge
von Schritten des hier beschriebenen Verfahrens angewendet werden können, ohne
vom Konzept, Wesen und Umfang der Erfindung abzuweichen. Insbesondere
wird man sich darüber
im Klaren sein, dass bestimmte Mittel, die sowohl chemisch als auch
physiologisch verwandt sind, anstelle der hier beschriebenen Mittel
verwendet werden können,
wobei man dieselben oder ähnliche
Ergebnisse erzielen würde.
Dementsprechend beruht das Patentbegehren auf der Beschreibung in
den folgenden Ansprüchen.