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1.0 Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Anmeldung ist eine Fortsetzungsanmeldung der US-Patentanmeldung
mit der Anmeldungsnummer 08/922,505, eingereicht am 3. September
1997, welche eine Fortsetzungsanmeldung ist der US-Patentanmeldung
mit der Anmeldungsnummer 08/754,490, eingereicht am 20. November
1996, wobei der gesamte Inhalt davon hierin unter Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen
ist.
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1.1 Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Gene bereit, welche Bacillus thuringiensis-Kristallproteine
codieren, die gegenüber
Coleoptera-, Diptera- und Lepidoptera-Insekten toxisch sind. Bereitgestellt
werden auch Proteinzusammensetzungen, welche chimäre Kristallproteine
mit einer erhöhten
Insektizidaktivität
und einer verbesserten Insektizidspezifität umfassen.
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1.2 Beschreibung des verwandten
Fachgebiets
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1.2.1 B. thuringiensis-Kristallproteine
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Das
Gram-positive Bodenbakterium B. thuringiensis ist für seine
Produktion von proteinähnlichen
parasporalen Kristallen oder δ-Endotoxinen
bekannt, welche gegenüber
einer Vielzahl von Lepidoptera-, Coleoptera- und Diptera-Larven
toxisch sind. B. thuringiensis produziert während der Sporenbildung Kristallproteine, die
gegenüber
bestimmten Insektenarten besonders toxisch sind. Es ist gezeigt
worden, daß viele
verschiedene Stämme
von B. thuringiensis insektizide Kristallproteine produzieren. Zusammensetzungen,
umfassend B. thuringiensis-Stämme,
die Proteine mit einer Insektizidaktivität produzieren, sind wegen ihrer
Toxizität
gegenüber
dem spezifischen Zielinsekt und der Nichttoxizität gegenüber Pflanzen und anderen Organismen,
die nicht zur Zielgruppe gehören,
kommerziell als umweltverträgliche
Insektizide verwendet worden.
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Kommerzielle
Formulierungen von natürlich
vorkommenden B. thuringiensis-Isolaten
sind seit langem zur biologischen Bekämpfung von landwirtschaftlichen
Schadinsekten verwendet worden. Bei der kommerziellen Herstellung
werden die aus dem Fermentationsprozeß erhaltenen Sporen und Kristalle
konzentriert und zum Blattauftrag gemäß herkömmlichen landwirtschaftlichen
Anwendungen formuliert.
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1.2.2 Nomenklatur von
Kristallproteinen
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Eine Übersicht
von Höfte
et al. (1989) beschreibt den allgemeinen Stand der Technik im Hinblick
auf die Mehrzahl der insektiziden B. thuringiensis-Stämme, die
identifiziert worden sind und gegenüber Insekten der Gattung Lepidoptera,
d. h. Raupen, aktiv sind. Diese Abhandlung beschreibt auch B. thuringiensis-Stämme mit
einer Insektizidaktivität
gegenüber
Insekten der Gattung Diptera (d. h. Fliegen und Moskitos) und Coleoptera
(d. h. Käfer).
Eine Reihe von Genen, welche Kristallproteine codieren, sind aus
mehreren Stämmen
von B. thuringiensis cloniert worden. Hörte et al. (1989) besprechen
die Gene und Proteine, welche in B. thuringiensis vor 1990 identifiziert
wurden, und legen das Nomenklatur- und Klassifikationsschema dar,
welches traditionell auf Gene und Proteine von B. thuringiensis
angewendet worden ist. cry1-Gene codieren Cry1-Proteine, die gegenüber Lepidoptera
toxische sind. cry2-Gene codieren Cry2-Proteine, die für sowohl
Lepidoptera als auch Diptera toxisch sind. cry3-Gene codieren Cry3-Proteine,
welche gegenüber
Coleoptera toxisch sind, während
cry4-Gene Cry4-Proteine codieren, die gegenüber Diptera toxisch sind, etc.
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Vor
kurzem ist eine neue Nomenklatur vorgeschlagen worden, welche die
Cry-Proteine auf
der Basis der Aminosäuresequenz-Homologie
anstatt den Zielinsekt-Spezifitäten
systematisch klassifiziert. Dieses Klassifikationsschema ist in
Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Tabelle
1
Überarbeitete
B. thuringiensis-δ-Endotoxin-Nomenklatur
â
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1.2.3 Art der Kristallprotein-Toxizität
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Alle δ-Endotoxin-Kristalle
sind gegenüber
Insektenlarven durch Aufnahme toxisch. Die Solubilisierung des Kristalls
im Mitteldarm des Insekts setzt die Protoxinform des δ-Endotoxins
frei, welche in den meisten Fällen
anschließend
durch die Mitteldarmprotease in ein aktives Toxin umgewandelt wird.
Die aktivierten Toxine erkennen und binden an den Bürstensaum
des Insektenmitteldarmepithels über
Rezeptorproteine. Mehrere mutmaßliche
Kristallprotein-Rezeptoren sind aus bestimmten Insektenlarven isoliert
worden (Knight et al., 1995; Gill et al., 1995; Masson et al., 1995.
Auf die Bindung der aktiven Toxine folgt die Einlagerung und Aggregation
von Toxinmolekülen
unter Bildung von Poren in dem Mitteldarmepithel. Dieser Prozeß hat ein
osmotisches Ungleichgewicht, eine Anschwellung, eine Lyse der Zellen,
die das Mitteldarmepithel auskleiden, und schließlich die Mortalität der Larven
zur Folge.
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1.2.4 Molekularbiologie
von δ-Endotoxinen
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Mit
dem Aufkommen der molekulargenetischen Techniken sind verschiedene δ-Endotoxin-Gene
isoliert und die DNA-Sequenzen hiervon bestimmt worden. Diese Gene
sind verwendet worden, um bestimmte gentechnisch veränderte B.
thuringiensis-Produkte zu konstruieren, welche für die kommerzielle Verwendung zugelassen
worden sind. Jüngste
Entwicklungen haben neue δ-Endotoxin-Übertragungssysteme
hervorgebracht, einschließlich
Pflanzen, die gentechnisch veränderte δ-Endotoxin-Gene
enthalten und exprimieren.
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Die
Clonierung und Sequenzierung einer Reihe von δ-Endotoxin-Genen aus einer Vielzahl
von Bacillus thuringiensis-Stämmen
ist durch Höfte
und Whiteley, 1989, beschrieben und zusammengefaßt worden. Plasmid-"Shuttle"-Vektoren, welche
für die
Clonierung und Expression von δ-Endotoxin-Genen
in E. coli oder B. thuringiensis konstruiert wurden, sind bei Gawron-Burke
und Baum (1991) beschrieben. US-Patent Nr. 5,441,884 offenbart ein
ortsspezifisches Rekombinationssystem für die Konstruktion von rekombinanten
B. thuringiensis-Stämmen,
enthaltend δ-Endotoxin-Gene,
welche frei an DNA-Sequenzen sind, welche für B. thuringiensis nicht natürlich sind.
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Die
Cry1-Familie der Kristallproteine, welche überwiegend gegenüber Lepidoptera-Schädlingen
aktiv sind, ist die am besten untersuchte Klassen von δ-Endotoxinen.
Die Protoxinform von Cry1-δ-Endotoxinen
besteht aus zwei etwa gleich großen Segmenten. Der Carboxylanteil
oder das Protoxinsegment ist nicht toxisch, und es wird angenommen,
daß es
für die
Kristallbildung wichtig ist (Arvidson et al., 1989). Der Aminoanteil
des Protoxins umfaßt
das aktive Toxinsegment des Cry1-Moleküls und kann weiterhin in drei
strukturelle Domänen unterteilt
werden, wie durch die jüngst
beschriebene kristallographische Struktur für das aktive Toxinsegment des
Cry1Aa-δ-Endotoxins
bestimmt wurde (Grochulski et al., 1995). Die Domäne 1 nimmt
das erste Drittel des aktiven Toxins ein und ist für die Kanalbildung
wesentlich (Thompson et al., 1995). Domäne 2 und Domäne 3 machen
das mittlere bzw. letzte Drittel des aktiven Toxins aus. Die Domänen 2 und
3 sind beide mit der Rezeptorbindung und der Insektenspezifität, abhängig von
dem Insekt und dem δ-Endotoxin,
welche untersucht wurden, in Verbindung gebracht worden (Thompson
et al., 1995).
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1.2.5 Chimäre Kristallproteine
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In
den letzten Jahren konzentrierten die Forscher ihre Bemühungen auf
die Konstruktion von Hybrid-δ-Endotoxinen,
in der Hoffnung, Proteine herzustellen, die eine erhöhte Aktivität oder bessere
Eigenschaften besitzen. Die Fortschritte auf dem Gebiet der Molekulargenetik
in den letzten Jahrzehnten haben einen logischen und geordneten
Ansatz für
die Konstruktion von Proteinen mit besseren Eigenschaften erleichtert. Ortsspezifische
und statistische Mutageneseverfahren, das Aufkommen von Polymerasekettenreaktion (PCRTM)-Methodiken und die Entwicklung von Rekombinationsverfahren
zur Erzeugung von Genfusionen und zur Konstruktion von chimären Proteinen
haben eine Reihe von Verfahren zur Veränderung der Aminosäuresequenzen
von Proteinen, zur Verbindung von Teilen aus zwei oder mehreren
Proteinen miteinander in einem einzigen rekombinanten Protein und
zur Veränderung
von Gensequenzen, welche kommerziell interessante Proteine codieren,
ermöglicht.
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Unglücklicherweise
sind diese Techniken nur in begrenzter Weise für Kristallproteine nutzbar
gemacht worden. Die Wahrscheinlichkeit, zufällig ein chimäres Protein
mit besseren Eigenschaften aus Teilen der zahlreichen nativen Proteine,
die identifiziert worden sind, zu erzeugen, ist aufgrund der komplexen
Natur der Proteinstruktur, Faltung, Oligomerisierung, Aktivierung
und richtigen Prozessierung des chimären Protoxins zu einer aktiven
Einheit sehr gering. Nur durch die sorgfältige Auswahl von spezifischen
Zielregionen innerhalb jedes Proteins und eine anschließende Proteinkonstruktion
können
Toxine synthetisiert werden, welche eine verbesserte Insektizidaktivität besitzen.
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Über einige
Erfolge auf diesem Gebiet ist in der Literatur berichtet worden.
Zum Beispiel wird über
die. Konstruktion von einigen Hybrid-δ-Endotoxinen in dem folgenden
verwandten Fachgebiet berichtet: die Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 95/30753 offenbart die Konstruktion von hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxinen
zur Herstellung in Pseudomonas fluorescens, worin das nichttoxische
Protoxinfragment von Cry1F durch das nichttoxische Protoxinfragment
aus Cry1Ac/Cry1Ab, welches in US-Patent
5,128,130 offenbart ist, ersetzt worden ist.
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US-Patent
5,128,130 offenbart die Konstruktion von hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxinen zur Herstellung
in P. fluorescens, worin ein Teil des nichttoxischen Protoxinsegments
von Cry1Ac durch das entsprechende nichttoxische Protoxinfragment
von Cry1Ab ersetzt ist. US-Patent 5,055,294 offenbart die Konstruktion eines
spezifischen Hybrid-δ-Endotoxins
zwischen Cry1Ac (Aminosäurereste
1–466)
und Cry1Ab (Aminosäurereste
466–1155)
zur Herstellung in P. fluorescens. Obwohl das oben erwähnte Patent
die Konstruktion eines hybriden Toxins innerhalb des aktiven Toxinsegments
offenbart, werden keine Einzelheiten im Hinblick die Insektizidaktivität des hybriden
Toxins angegeben. Die Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 95/30752 offenbart die Konstruktion von hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxinen
zur Herstellung in P. fluorescens, worin das nichttoxische Protoxinsegment
von Cry1C durch das nichttoxische Protoxinsegment aus Cry1Ab ersetzt ist.
Die oben erwähnte
Anmeldung offenbart ferner, daß die
Aktivität
gegen Spodoptera exigua für
das Hybrid-δ-Endotoxin
gegenüber
der Aktivität
des aktiven Stamm-Toxins, Cry1C, verbessert ist.
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Die
Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 95/06730 offenbart die Konstruktion eines hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxins,
das aus den Domänen
1 und 2 von Cry1E, gekoppelt an Domäne 3, und dem nichttoxischen
Protoxinsegment von Cry1C besteht. Insekten-Bioassays, durchgeführt gegen
Manduca sexta (empfindlich gegen Cry1C und Cry1E), Spodoptera exigua
(empfindlich gegen Cry1C) und Mamestra brassicae (empfindlich gegen
Cry1C), zeigen, daß das
hybride Cry1E/Cry1C-Hybrid-Toxin
gegenüber
M. sexta, S. exigua und M. brussicae aktiv ist. Die Bioassay-Ergebnisse
wurden als EC50-Werte (Toxinkonzentration,
welche eine Vermehrungsreduktion von 50% ergibt) anstatt als LC50-Werte (Toxinkonzentration, welche eine
Mortalität
von 50% ergibt) ausgedrückt.
Obwohl die für
den Bioassay verwendeten δ-Endotoxine
in B. thuringiensis hergestellt wurden, wurden nur künstlich
erzeugte aktive Segmente der δ-Endotoxine
verwendet, nicht die natürlicherweise
produzierten Kristalle, welche typischerweise durch B. thuringiensis
hergestellt werden und in kommerziellen B. thuringiensis-Formulierungen
vorhanden sind. Die Bioassay-Ergebnisse zeigten, daß die LC50-Werte für den hybriden Cry1E/Cry1C-Kristall
gegenüber
S frugiperda um das 1,5- bis 1,7fache niedriger (aktiver) als für natives
Cry1C sind. Diese Fachliteratur offenbart auch die Konstruktion
eines hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxins
zwischen Cry1Ab (Domänen
1 und 2) und Cry1C (Domäne
3 und das nichttoxische Protoxinsegment), obwohl keine Daten im
Hinblick auf die Aktivität
oder Nützlichkeit
des hybriden Toxins angegeben werden.
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Lee
et al. (1995) berichten über
die Konstruktion von hybriden B. thuringiensis-δ-Endotoxinen
zwischen Cry1Ac und Cry1Aa innerhalb des aktiven Toxinsegments.
Künstlich
erzeugte aktive Segmente der hybriden Toxine wurden verwendet, um
die Proteinwechselwirkungen in empfindlichen Bürstensaum-Membranvesikeln (BBMV)
von Insekten zu untersuchen. Über
die Bioaktivität
der hybriden Toxine wurde nicht berichtet.
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Honee
et al. (1991) berichten über
die Konstruktion von Hybrid-δ-Endotoxinen
zwischen Cry1C (Domäne
1) und Cry1 Ab (Domänen
2 und 3) und des reziproken Hybrids zwischen Cry1Ab (Domäne 1) und
Cry1C (Domänen
2 und 3). Diese Hybride zeigten keine wesentliche Erhöhung der
Aktivität
gegenüber
empfindlichen Insekten. Außerdem
wurde festgestellt, daß das
hybride Cry1C (Domäne
1)/Cry1Ab (Domänen
2 und 3)-Toxin gegen einen Proteaseabbau hypersensibel ist. Ein
Bericht von Schnepf et al. (1990) offenbart die Konstruktion eines
hybriden Cry1Ac-Toxins, worin ein kleiner Teil von Domäne 2 durch
die entsprechende Region von Cry1Aa ersetzt wurde, obwohl keine
wesentliche Erhöhung
der Aktivität
gegenüber
empfindlichen Insektenlarven beobachtet wurde.
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1.3 Mängel gemäß dem Stand der Technik
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Die
begrenzten Erfolge bei der Herstellung von chimären Kristallproteinen, welche
eine verbesserte Aktivität
besitzen, haben das Fachgebiet dahin gehend negativ beeinflußt, daß Bemühungen unterbunden wurden,
ein rekombinant verändertes
Kristallprotein für
die kommerzielle Erschließung
herzustellen und die toxischen Eigenschaften und Wirtsspezifitäten der
bekannten Endotoxine auszuweiten. Gemäß dem Stand der Technik fehlen
daher zuverlässige
Verfahren und Zusammensetzungen, umfassend rekombinant veränderte Kristallproteine,
welche eine verbesserte Insektizidaktivität und eine Wirtsspezifität mit breitem
Spektrum aufweisen und welche für
die kommerzielle Herstellung in B. thuringiensis geeignet sind.
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2.0 Zusammenfassung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung überwindet
diese und andere Begrenzungen gemäß dem Stand der Technik durch
die Bereitstellung von neuen chimären δ-Endotoxinen, welche verbesserte
insektizide Eigenschaften und Spezifitäten mit einem breiten Spektrum
besitzen.
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Offenbart
werden Verfahren zur Konstruktion von B. thuringiensis-Hybrid-δ-Endotoxinen, welche Aminosäuresequenzen
aus nativen Cry1Ac- und Cry1F-Kristallproteinen umfassen. Diese
Hybridproteine, worin die gesamte oder ein Teil der Cry1Ac-Domäne 2, die
gesamte oder ein Teil der Cry1Ac-Domäne 3 und das gesamte oder ein
Teil des Cry1Ac-Protoxinsegments durch die entsprechenden Teile
von Cry1F ersetzt sind, besitzen nicht nur die insektiziden Eigenschaften
der Stamm-δ-Endotoxine,
sondern weisen auch die unerwarteten und bemerkenswerten Eigenschaften
einer verbesserten Spezifität
mit einem breiten Spektrum auf, die keines der nativen δ-Endotoxine,
aus welchen die chimären
Proteine konstruiert wurden, hinreichend zeigt.
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Genauer
offenbart und beansprucht die vorliegende Erfindung gentechnisch
hergestellte Hybrid-δ-Endotoxine,
welche einen Teil eines Cry1Ac-Kristallproteins, verbunden mit einem
Teil eines Cry1F-Kristallproteins, umfassen. Diese chimären Endotoxine
weisen eine Spezifität
mit einem breiten Spektrum gegenüber
den hierin beschriebenen Schadinsekten auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform
offenbart und beansprucht die vorliegende Erfindung auch rekombinante
B. thuringiensis-Hybrid-δ-Endotoxine,
umfassend einen Teil von Cry1Ab, Cry1F und Cry1Ac, worin die gesamte
oder ein Teil der Cry1Ab-Domäne
2 oder die gesamte oder ein Teil der Cry1Ab-Domäne 3 durch die entsprechenden
Teile von Cry1F ersetzt ist, und das gesamte oder ein Teil des Cry1Ab-Protoxinsegments durch
die entsprechenden Teile von Cry1Ac ersetzt ist. Beispielhafte Hybrid-δ-Endotoxine
zwischen Cry1Ab und Cry1F sind in SEQ ID NO: 13 und SEQ ID NO: 14
identifiziert.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung veranschaulicht das unerwartete
Ergebnis, daß bestimmte
Hybrid-δ-Endotoxine,
abgeleitet aus Cry1Ac- und Cry1F-Proteinen, nicht nur die insektiziden
Eigenschaften der Stamm-δ-Endotoxine
zeigen, sondern auch eine Insektizidaktivität besitzen, die durch keines
der Stamm-δ-Endotoxine
hinreichend gezeigt wird.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung veranschaulicht ferner
das unerwartete Ergebnis, daß bestimmte
chimäre
Cry1Ab/Cry1F-Proteine nicht nur die insektiziden Eigenschaften der
Stamm-δ-Endotoxine beibehalten,
sondern auch eine Insek tizidaktivität besitzen, die durch keines
der nativen Cry1Ab- oder Cry1F-Endotoxine hinreichend gezeigt wird.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
auch Cry1Ac/Cry1F- und Cry1Ab/Cry1F-Hybrid-δ-Endotoxine, welche die gewünschten
Eigenschaften beibehalten, die für
die kommerzielle Herstellung in B. thuringiensis erforderlich sind.
Genauer können
die in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 und SEQ ID NO: 34 identifizierten Hybrid-δ-Endotoxine
wirksam proteinähnliche
parasporale Einschlüsse
in B. thuringiensis bilden und weisen die vorteilhaften Eigenschaften
einer Löslichkeit,
Proteaseempfindlichkeit und Insektizidaktivität der Stamm-δ-Endotoxine
auf.
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Der
Anstoß für die Konstruktion
dieser und anderer Hybrid-δ-Endotoxine
ist, neue Toxine mit einer verbesserten Insektizidaktivität, größeren Wirtsbereichsspezifität und verbesserten
Produktionseigenschaften zu erzeugen. Die in Tabelle 8 aufgeführten DNA-Sequenzen
definieren die Austauschstellen für die Hybrid-δ-Endotoxine,
welche für
die vorliegende Erfindung relevant sind und als Oligonucleotidprimer
verwendet werden können,
um solche oder ähnliche
Hybrid-δ-Endotoxine
durch Southern-Blot- oder Kolonie-Hybridisierungsverfahren unter
Bedingungen einer mäßigen bis
hohen Stringenz zu identifizieren. Erfahrene Forscher erkennen die
Wichtigkeit der gewählten
Austauschstelle zwischen zwei oder mehreren δ-Endotoxinen, wobei der Austausch
durch eine Reihe von in vivo- oder in vitro-Techniken der Molekulargenetik
erreicht werden kann. Kleine Variationen in der Austauschregion
zwischen zwei oder mehreren δ-Endotoxinen
können ähnliche
Ergebnisse ergeben oder, wie für
EG11062 und EG11063 gezeigt, gewünschte
Merkmale ungünstig
beeinflussen. In ähnlicher
Weise können
große
Variationen in der Austauschregion zwischen zwei oder mehreren δ-Endotoxinen keinen
Einfluß auf
gewünschte
Merkmale haben, wie durch EG11063 und EG11074 gezeigt, oder können gewünschte Merkmale
ungünstig
beeinflussen, wie durch EG11060 und EG11063 gezeigt wird.
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Vorteilhafte
Merkmale im Hinblick auf eine verbesserte Insektizidaktivität, einen
größeren Wirtsbereich und
verbesserte Produktionseigenschaften können durch andere solche Hybrid-δ-Endotoxine,
einschließlich, aber
nicht begrenzt auf, die cry1-, cry2-, cry3-, cry4-, cry5-, cry6-,
cry7-, cry8-, cry9-, cry10-, cry11-, cry12-, cry13-, cry14-, cry15-Klasse von δ-Endotoxin-Genen
und die cytolytischen B. thuringiensis-cyt1- und -cyt2-Gene, erhalten werden.
Vertreter dieser Klassen von B. thuringiensis-Insektizidproteinen
schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, Cry1Aa, Cry1Ab, Cry1Ac, Cry1Ad, Cry1Ae,
Cry1Ba, Cry1Bb, Cry1Ca, Cry1Cb, Cry1Da, Cry1Db, Cry1Ea, Cry1Eb,
Cry1Fa, Cry1Fb, Cry1Ga, Cry1Ha, Cry2a, Cry2b, Cry1Ja, Cry1Ka, Cry11Aa, Cry11Ab,
Cry12Aa, Cry3Ba, Cry3Bb, Cry3C, Cry4a, Cry4Ba, Cry5a, Cry5Ab, Cry6Aa,
Cry6Ba, Cry7Aa, Cry7Ab, Cry8Aa, Cry8Ba, Cry8Ca, Cry9Aa, Cry9Ba,
Cry9Ca, Cry10Aa, Cry11Aa, Cry12Aa, Cry13Aa, Cry14Aa, Cry15Aa, Cyt1Aa
und Cyt2Aa ein. Verwandte Hybrid-δ-Endotoxine
würden
aus dem Aminoanteil eines der oben erwähnten δ-Endotoxine, einschließlich der gesamten
oder einem Teil der Domäne
1 oder Domäne
2, verbunden mit der gesamten oder einem Teil der Domäne 3 aus
einem anderen der oben erwähnten δ-Endotoxine,
bestehen. Das nichtaktive Protoxinfragment solcher Hybrid-δ-Endotoxine
kann aus dem Protoxinfragment irgendeines der oben erwähnten δ-Endotoxine
bestehen, welches dazu dienen kann, das Hybrid-δ-Endotoxin zu stabilisieren,
wie durch EG11087 und EG11091 (vgl. z. B. Tabelle 5) gezeigt wird.
Hybrid-δ-Endotoxine,
welche ähnliche
Merkmale wie die in der vorliegenden Erfindung beschriebenen besitzen, können durch
konservative oder "ähnliche" Austäusche von
Aminosäuren
innerhalb der Hybrid-δ-Endotoxine konstruiert
werden. Solche Substitutionen würden
die biochemischen und biophysikalischen Eigenschaften der nativen
Aminosäure
an irgendeiner Position in dem Protein nachahmen. Aminosäuren, welche
als ähnlich angesehen
werden, schließen
zum Beispiel, aber sind nicht darauf begrenzt, die folgenden ein:
Ala,
Ser und Thr;
Asp und Glu;
Asn und Gln;
Lys und Arg;
Ile,
Leu, Met und Val; und
Phe, Tyr und Trp.
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Erfahrene
Forscher erkennen, daß die
verbesserte Insektizidaktivität,
der größere Wirtsbereich
und die verbesserten Produktionseigenschaften, welche auf Hybrid-δ-Endotoxine übertragen
werden, weiter verbessert werden können, indem der genetische
Code für
eine oder mehrere Aminosäurepositionen
in dem Hybrid-δ-Endotoxin
verändert
wird, so daß die
Position oder die Positionen durch irgendeine andere Aminosäure ersetzt
wird bzw. werden. Dies kann dadurch erreicht werden, daß eine Region
oder mehrere Regionen des Proteins durch irgendeine Technik einer
Reihe von eingeführten
Mutagenesetechniken, einschließlich
der für die
vorliegende Erfindung relevanten Verfahren, zielgerecht angegangen
werden, um eine Mutagenese herbeizuführen. Solche Techniken schließen die
ortsspezifische Mutagenese (Kunkel, 1985; Kunkel et al., 1987), die
DNA-Umordnung ("DNA-Shuffling") (Stemmer, 1994)
und eine überlappende
PCRTM-Verlängerungsreaktion (Horton et
al., 1989) ein. Da Aminosäuren,
welche auf oder nahe der Oberfläche
eines Proteins vorliegen, wahrscheinlich für die Wechselwirkung hiervon
mit anderen proteinähnlichen
oder nicht-proteinähnlichen
Einheiten verantwortlich sind, können
sie als "Ziel"-Regionen für eine Mutagenese dienen. Solche
oberflächenexponierten
Regionen können,
aber sind nicht darauf begrenzt, aus oberflächenexponierten Aminosäureresten innerhalb
des aktiven Toxinfragments des Proteins bestehen und schließen die
Inter-α-Helix-
oder Inter-β-Strang-"Schleifen"-Regionen von δ-Endotoxinen,
welche α-Helices
innerhalb von Domäne
1 und β-Stränge innerhalb
von Domäne
2 und Domäne
3 trennen, ein. Solche Verfahren können die biochemischen und
biophysikalischen Eigenschaften des Proteins oder seine Wirkungsweise
günstig
verändern,
wie in Abschnitt 1 dargelegt ist. Diese Eigenschaften schließen, aber
sind nicht begrenzt auf, die folgenden ein: 1) eine verbesserte
Kristallbildung, 2) eine verbesserte Proteinstabilität oder einen
verminderten Proteaseabbau, 3) eine verbesserte Insekten-Membranrezeptor-Erkennung
und -Bindung, 4) eine verbesserte Oligomerisierung oder Kanalbildung
im Insekten-Mitteldarmepithel, und 5) eine verbesserte Insektizidaktivität oder Insektizidspezifität aufgrund
irgendeines oder allen der oben angegebenen Gründe.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein isoliertes Nucleinsäuresegment
bereit, das ein Polypeptid, umfassend die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 10,
SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO: 28 oder
SEQ ID NO: 34, codiert. Vorzugsweise codiert das Nucleinsäuresegment
ein Polypeptid mit einer Insektizidaktivität gegenüber Spodoptera frugiperda,
Spodoptera exigua, Heliothis virescens, Helicoverpa zea oder Ostrinia
nubilalis. Solche Nucleinsäuresegmente
sind isolierbar aus Zellen von Bacillus thuringiensis NRRL B-21579,
NRRL B-21580, NRRL B-21581, NRRL B-21635, NRRL B-21636 bzw. NRRL
B-21781.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
hybridisieren diese Nucleinsäuresegmente
spezifisch mit einem Nucleinsäuresegment
mit der Sequenz von SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13,
SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33 oder einem Komplementärstrang
hiervon, und in besonders bevorzugten Ausführungsformen umfassend diese
Nucleinsäuresegmente
die Nucleinsäuresequenzen,
welche in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO:
25, SEQ ID NO: 27 bzw. SEQ ID NO: 33 offenbart sind.
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Ein
solches Nucleinsäuresegment
kann funktionell verbunden sein mit einem Promotor, um das Nucleinsäuresegment
in einer Wirtszelle zu exprimieren. In solchen Ausführungsformen
kann das Nucleinsäuresegment
innerhalb eines rekombinanten Vektors wie einem Plasmid, Cosmid,
Phagen, Phagemid, Virus, Baculovirus, bakteriellen künstlichen
Chromosom oder künstlichen
Hefe-Chromosom umfaßt
sein. Beispielhafte Plasmidvektoren schließen die Vektoren pEG1068, pEG1077,
pEG1093, pEG365, pEG378 und pEG381 ein.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung beinhaltet die Verwendung der hierin
beschriebenen Nucleinsäuresegmente
bei der Herstellung von rekombinanten Polypeptidzusammensetzungen,
bei der Erzeugung eines Vektors zur Verwendung bei der Herstellung
einer transformierten Wirtszelle und bei der Erzeugung einer insektenresistenten
transgenen Pflanze.
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Wirtszellen
stellen auch einen wichtigen Aspekt der Erfindung dar. Solche Wirtszellen
umfassen im allgemeinen eines oder mehrere der Nucleinsäuresegmente,
wie oben beschrieben. Bevorzugte Wirtszellen schließen Bakterienzellen
wie E. coli-, B. thuringiensis-, B. subtilis-, B. megaterium- und
Pseudomonas sp.-Zellen ein, wobei Zellen von B. thuringiensis EG11060,
EG11062, EG11063, EG11071, EG11073, EG11074, EG11090, EG11092, EG11735,
EG11751, EG11768, NRRL B-21579, NRRL B-21580, NRRL B-21581, NRRL B-21635,
NRRL B-21636 und NRRL B-21781 besonders bevorzugt werden. Bevorzugte
Wirtszellen können auch
eukaryontische Zellen, wie pflanzliche und tierische Zellen, einschließen. Bevorzugte
pflanzliche Zellen schließen
Zellen von Getreidepflanzen, Bäumen,
Gemüse,
Früchten,
Beeren, Nüssen,
Gräsern,
Kakteen, Sukkulenten und Zierpflanzen ein. wobei kommerzielle Nutzpflanzen
wie Mais, Reis, Tabak, Kartoffel, Tomate, Flachs, Canola, Sonnenblume,
Baumwolle, Weizen, Hafer, Gerste und Roggen besonders bevorzugt
werden.
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In
einer Ausführungsform
kann die Wirtszelle innerhalb einer transgenen Pflanze umfaßt sein
oder kann bei der Herstellung einer transgenen Pflanze oder bei
der Erzeugung von pluripotenten Pflanzenzellen verwendet werden.
Alternativ kann die Wirtszelle bei der rekombinanten Expression
eines Kristallproteins oder bei der Herstellung einer insektiziden
Polypeptidformulierung, umfassend eines oder mehrere der hierin
offenbarten Toxine, verwendet werden. Eine solche Zusammensetzung
umfaßt
vorzugsweise ein oder mehrere isolierte Polypeptide mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34. Eine solche Zusammensetzung findet
besondere Anwendung bei der Abtötung
einer Insektenzelle, bei der Herstellung einer insektiziden Formulierung
und bei der Formulierung eines Pflanzenschutzsprays.
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Die
Erfindung sieht auch ein Verfahren zur Herstellung eines B. thuringiensis-Kristallproteins
vor. Ein solches Verfahren beinhaltet im allgemeinen das Züchten einer
Zelle von B. thuringiensis NRRL B-21579, NRRL B-21580, NRRL B-21581,
NRRL B-21635, NRRL
B-21636, NRRL B-21781, EG11768, EG11090, EG11063, EG11074, EG11735
oder EG11751 unter Bedingungen, welche wirksam sind, um ein B. thuringiensis-Kristallprotein
herzustellen, und anschließen
das Gewinnen des B. thuringiensis-Kristallproteins aus der Zelle. Solche
Verfahren sind bei der rekombinanten Herstellung der hierin offenbarten
Kristallproteine sehr nützlich.
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Die
Erfindung offenbart und beansprucht auch ein Verfahren zur Abtötung einer
Insektenzelle. Das Verfahren beinhaltet im allgemeinen das Bereitstellen
einer insektizid wirksamen Menge einer oder mehrerer der hierin
offenbarten Insektizidzusammensetzungen in einer Insektenzelle.
Solche Zellen können
isolierte Zellen sein, oder können
alternativ innerhalb eines Insekts selbst umfaßt sein. Typischerweise wird
die Zusammensetzung entweder durch direktes Besprühen der
Insekten oder alternativ durch Aufnahme der Zusammensetzung durch
das Insekt, entweder direkt oder durch Aufnahme einer Pflanze, welche
mit der Zusammensetzung bedeckt worden ist, oder alternativ durch
Aufnahme eines Teils einer transgenen Pflanze, welche eine oder
mehrere der Insektizidzusammensetzungen exprimiert, in dem Insekt
bereitgestellt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein gereinigter Antikörper, der
spezifisch an ein Polypeptid bindet, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 umfaßt.
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Solche
Antikörper
können
mit einem nachweisbaren Marker, welcher in einem Immunnachweis-Kit
bereitgestellt wird. funktionell verbunden werden oder in einem
Verfahren zum Nachweis eines insektiziden Polypeptids in einer biologischen
Probe durch das Inkontaktbringen einer biologischen Probe, welche
im Verdacht steht, das insektizide Polypeptid zu enthalten, mit
einem solchen Antikörper
unter Bedingungen. welche wirksam sind, um die Bildung von Immunkomplexen
zu ermöglichen,
und das anschließende
Nachweisen der gebildeten Immunkomplexe verwendet werden.
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Ein
anderer wichtiger Aspekt der Erfindung betrifft eine transgene Pflanze,
welche ein Transgen, codierend ein Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 umfaßt, in ihr Genom eingebaut
hat. Vorzugsweise umfassen solche transgenen Pflanzen eine oder
mehrere der Nucleinsäuresequenzen,
welche in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO:
25, SEQ ID NO: 27 und SEQ ID NO: 33 offenbart sind. Nachkommen und
Samen solcher transgenen Pflanzen und deren Nachkommenschaft oder
Abkömmlinge
sind ebenfalls wichtige Aspekte der Erfindung, welche hierin später ausführlich beschrieben
werden.
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2.1 Kristallprotein-Transgene
und transgene Pflanzen
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Gemäß einem
noch anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zur
Herstellung einer transgenen Pflanze bereit, welche ein Nucleinsäuresegment
exprimiert, das die neuen chimären
Kristallproteine der vorliegenden Erfindung codiert. Das Verfahren
zur Herstellung von transgenen Pflanzen ist auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt. Im allgemeinen umfaßt
das Verfahren die Transformation einer geeigneten Wirtszelle mit
einem DNA-Segment, enthaltend einen Promotor, der funktionell verbunden
ist mit einer codierenden Region, die ein chimäres B. thuringiensis-Cry1Ac-1F-
oder Cry1Ab-1F-,
Cry1Ac-1C- oder ein Cry1Ab-1Ac-1F-Kristallprotein codiert. Eine
solche codierende Region ist im allgemeinen funktionell verbunden
mit einer Transkriptionsterminationsregion, wodurch der Promotor
fähig ist,
die Transkription der codierenden Region in der Zelle zu steuern
und daher die Zelle in die Lage versetzt, das rekombinante Protein
in vivo herzustellen. In Fällen,
wo es wünschenswert
ist, die Menge eines bestimmten rekombinanten Kristallproteins, das
in einer bestimmten transgenen Pflanze exprimiert wird, zu kontrollieren,
zu regulieren oder zu verringern, sorgt die Erfindung alternativ
für die
Expression einer Kristallprotein-Antisense-mRNA. Die Verwendung
einer Antisense-mRNA
als ein Mittel zur Kontrolle oder Verringerung der Menge eines bestimmten
Proteins von Interesse in einer Zelle ist auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung umfaßt eine transgene Pflanze,
welche ein Gen oder ein Gensegment exprimiert, das eine oder mehrere
der hierin offenbarten neuen Polypeptidzusammensetzungen codiert. So
wie hierin verwendet, soll der Begriff "transgene Pflanze" auf eine Pflanze verweisen, die DNA-Sequenzen eingebaut
hat, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Gene, welche vielleicht normalerweise nicht
anwesend sind; DNA-Sequenzen, die normalerweise nicht in RNA transkribiert
oder in ein Protein translatiert ("exprimiert") werden; oder irgendwelche anderen
Gene oder DNA-Sequenzen, welche in die nichttransformierte Pflanze
eingeschleust werden sollen, wie Gene, die normalerweise in der
nichttransformierten Pflanze anwesend sein können, aber welche entweder
gentechnisch oder derart. daß sie
eine verändert
Expression aufweisen, verändert
werden sollen. Die Konstruktion und Expression von synthetischen
B. thuringiensis-Genen in Pflanzen ist in den US-Patenten 5,00,365
und 5,380,831 ausführlich
beschrieben worden.
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Es
wird erwartet, daß in
einigen Fällen
das Genom einer erfindungsgemäßen transgenen
Pflanze durch den stabilen Einbau von einem oder mehreren cry1Ac-1F-,
cry1Ab-1F-, cry1Ac-1C- oder cry1Ab-1Ac-1F-Transgenen, entweder nativ,
synthetisch modifiziert oder weiter durch Mutagenese verändert, vergrößert worden
ist. In einigen Fällen
wird mehr als ein Transgen in das Genom der transformierten Wirtspflanzenzelle
eingebaut. Dies ist der Fall, wenn mehr als ein DNA-Segment, welches
ein Kristallprotein codiert, in das Genom einer solchen Pflanze
eingebaut wird. In bestimmten Situationen kann es wünschenswert
sein, daß ein,
zwei, drei, vier oder auch mehr B. thuringiensis-Kristallproteine (entweder nativ oder
rekombinant verändert)
in die transformierte transgene Pflanze eingebaut und stabil exprimiert
wird.
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Bevorzugte
Gene, wie die in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ
ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 und SEQ ID NO: 33 offenbarten, welche eingebaut
werden können,
schließen
zum Beispiel eine bakterielle DNA-Sequenz, welche ein Kristallprotein
codiert, und insbesondere eine oder mehrere der hierin beschriebenen
DNA-Sequenzen, welche aus Bacillus sp. erhalten werden, ein. Besonders
bevorzugte Nucleinsäuresequenzen
sind solche, welche aus B. thuringiensis erhalten werden, oder irgendwelche
derjenigen Sequenzen, welche gentechnisch verändert worden sind, um die Insektizidaktivität des Kristallproteins
in einer solchen transformierten Wirtszelle zu verringern oder zu
erhöhen.
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Mittel
zur Transformation einer Pflanzenzelle und die Herstellung einer
transgenen Zelllinie sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt
und werden hierin besprochen. Vektoren, Plasmide, Cosmide, künstliche Hefe-Chromosomen
(YACs) und Nucleinsäuresegmente
zur Verwendung bei der Transformation solcher Zellen umfassen natürlich im
allgemeinen entweder die Operons, Gene oder die aus einem Gen abgeleiteten
Sequenzen der vorliegenden Erfindung, welche entweder nativ oder
synthetisch abgeleitet sind, und insbesondere solche, welche die
offenbarten Kristallproteine codieren. Diese DNA-Konstrukte können ferner Strukturen wie
Promotoren, Enhancer, Polylinker oder auch Gensequenzen, welche
die Aktivität
bei den einzelnen Genen von Interesse positiv oder negativ regulieren,
falls gewünscht,
einschließen.
Das DNA-Segment oder das Gen kann entweder ein natives oder ein
modifiziertes Kristallprotein codieren, das in den erhaltenen rekombinanten Zellen
exprimiert wird und/oder das einen verbesserten Phänotyp auf
die regenerierte Pflanze überträgt. Nucleinsäuresequenzen,
welche zur Expression in Pflanzen optimiert wurden, sind in der
Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 93/07278 offenbart worden.
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Solche
transgenen Pflanzen können
zur Erhöhung
der Insektizidresistenz einer einkeimblättrigen oder zweikeimblättrigen
Pflanze durch den Einbau eines transgenen DNA-Segments, codierend
ein oder mehrere Cry1Ac-1F- und/oder Cry1Ab-1F- und/oder Cry1Ab-1Ac-1F-Kristallproteine,
welche eine Spezifität
mit breitem Spektrum gegenüber
Insekten besitzen, wünschenswert
sein. Besonders bevorzugte Pflanzen sind Getreidepflanzen, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf, Korn, Weizen, Hafer, Reis, Mais und Gerste;
Baumwolle; Sojabohnen und andere Leguminosen; Bäume, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf, Zierpflanzen, Sträucher, Früchte und Nüsse; Gemüse; Gräser von Rasen und Weiden; Beeren;
Zitrusfrüchte;
und andere Nutzpflanzen von kommerziellem Interesse, wie Gartennutzpflanzen
und/oder Zimmerpflanzen, Sukkulenten, Kakteen und Blütenpflanzen.
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Gemäß einem
damit verbundenen Aspekt umfaßt
die vorliegende Erfindung auch einen Samen, der durch die transformierte
Pflanze produziert wird, einen Nachkommen aus einem solchen Samen
und einen Samen, der durch den Nachkommen der ursprünglichen
transgenen Pflanze, welche gemäß dem obigen
Verfahren erzeugt wurde, produziert wird. Solche Nachkommen und
Samen weisen ein stabiles Kristallprotein-Transgen auf, das stabil
in das Genom hiervon eingebaut ist, und solche Nachkommenpflanzen
erben die Merkmale, welche durch den Einbau eines stabilen Transgens übertragen
werden, gemäß den Mendelschen
Regeln. Alle solche transgenen Pflanzen, die transgene DNA-Segmente,
codierend ein oder mehrere chimäre
Kristallproteine oder Polypeptide, in ihr Genom eingebaut haben,
sind Aspekte dieser Erfindung.
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2.2 Kristallprotein-Screening
und Immunnachweis-Kits
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
Verfahren und Kits für
das Screening von Proben, welche im Verdacht stehen, Kristallprotein-Polypeptide
oder mit dem Kristallprotein verwandte Polypeptide oder solche Polypeptide
herstellende Zellen zu enthalten. Beispielhafte Proteine schließen die
in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 28 und SEQ ID NO: 34 offenbarten ein. Der Kit kann ein Nucleinsäuresegment
oder einen Antikörper
der vorliegenden Erfindung enthalten. Der Kit kann Reagenzien zum
Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einer Probe und einer Nucleinsäure oder
einem Antikörper
der vorliegenden Erfindung enthalten. Das bereitgestellte Reagens
kann radioaktiv, fluoreszenz- oder enzymmarkiert sein. Der Kit kann
ein bekanntes radioaktiv markiertes Mittel enthalten, welches in
der Lage ist, an eine Nucleinsäure
oder einen Antikörper
der vorliegenden Erfindung zu binden oder damit in Wechselwirkung
zu treten.
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Das
Reagens des Kits kann als eine flüssige Lösung, gebunden an einen festen
Träger
oder als ein getrocknetes Pulver bereitgestellt werden. Vorzugsweise,
wenn das Reagens in einer flüssigen
Lösung
bereitgestellt wird, ist die flüssige
Lösung
eine wäßrige Lösung. Vorzugsweise,
wenn das Reagens gebunden an einen festen Träger bereitgestellt wird, kann
der feste Träger
ein chromatographisches Medium, eine Testplatte mit einer Vielzahl
von Vertiefungen oder ein Objektträger sein. Wenn das Reagens
als ein trocknes Pulver bereitgestellt wird, kann das Pulver durch
die Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels,
das bereitgestellt werden kann, zubereitet werden.
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In
weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Immunnachweisverfahren und damit verbundene
Kits. Es wird angenommen, daß die
erfindungsgemäßen Kristallproteine
oder Peptide zum Nachweis von Antikörpern, welche eine Reaktivität damit
zeigen, verwendet werden können,
oder alternativ können erfindungsgemäß hergestellte
Antikörper
verwendet werden, um Kristallproteine oder Peptide, enthaltend ein Kristallprotein-Epitop,
nachzuweisen. Im allgemeinen schließen diese Verfahren zuerst
den Erhalt einer Probe, welche im Verdacht steht, ein(en) solches(n)
Protein, Peptid oder Antikörper
zu enthalten, das Inkontaktbringen der Probe mit einem erfindungsgemäßen Antikörper oder
Peptid, je nach Sachlage, unter Bedingungen, welche wirksam sind,
um die Bildung eines Immunkomplexes zu ermöglichen, und anschließend das
Nachweisen der Anwesenheit des Immunkomplexes ein.
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Im
allgemeinen ist der Nachweis einer Immunkomplexbildung auf dem Fachgebiet
hinreichend bekannt und kann durch die Anwendung von zahlreichen
Ansätzen
erreicht werden. Zum Beispiel schließt die vorliegende Erfindung
die Anwendung von ELISA-, RIA-, Immunoblot (z. B. Dot-Blot)- oder
indirekten Immunfluoreszenz-Techniken und dergleichen ein. Im allgemeinen
wird die Immunkomplexbildung durch die Verwendung eines Markers,
wie eines radioaktiv markierten Stoffes oder eines Enzymmarkers
(wie alkalische Phosphatase, Meerrettichperoxidase und dergleichen),
nachgewiesen. Natürlich
können
durch die Verwendung eines zweiten Bindungsliganden wie eines zweiten
Antikörpers
oder einer Biotin/Avidin-Liganden-Bindungsanordnung, wie auf dem
Fachgebiet bekannt ist, weitere Vorteile erhalten werden.
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Für Testzwecke
wird vorgeschlagen, daß praktisch
jede Probe, welche im Verdacht steht, entweder ein Kristallprotein
oder Peptid oder ein mit dem Kristallprotein verwandtes Peptid oder
einen Antikörper
zu enthalten, welches (welcher) nachgewiesen werden soll, je nach
Sachlage, verwendet werden kann. Es wird erwartet, daß solche
Ausführungsformen
bei der Titration von Antigen- oder Antikörperproben, bei der Selektion von
Hybridomen und dergleichen Anwendung finden können. In damit verbundenen
Ausführungsformen schließt die vorliegende
Erfindung die Herstellung von Kits ein, welche verwendet werden
können,
um die Anwesenheit von Kristallproteinen oder verwandten Peptiden
und/oder Antikörpern
in einer Probe nachzuweisen. Die Proben können Zellen, Zellüberstände, Zellsuspensionen,
Zellextrakte, Enzymfraktionen, Proteinextrakte oder andere zellfreie
Zusammensetzungen, welche im Verdacht stehen, Kristallproteine oder
Peptide zu enthalten, einschließen.
Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäßen Kits ein geeignetes Kristallprotein, Peptid
oder einen Antikörper,
welcher gegen ein solches Protein oder Peptid gerichtet ist, zusammen
mit einem Immunnachweisreagens und einen Behälter für den Antikörper oder das Antigen oder
das Reagens. Das Immunnachweisreagens umfaßt typischerweise einen Marker
in Assoziation mit dem Antikörper
oder dem Antigen oder in Assoziation mit einem zweiten Bindungsliganden.
Beispielhafte Liganden können
einen sekundären
Antikörper,
welcher gegen den ersten Antikörper
oder ein Antigen gerichtet ist, oder einen Biotin- oder Avidin (oder
Streptavidin)-Liganden mit einem assoziierten Marker einschließen. Natürlich, wie
oben angemerkt, ist eine Reihe von beispielhaften Markern auf dem
Fachgebiet bekannt, und alle solche Marker können in Verbindung mit der
vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Der
Behälter
schließt
im allgemeinen ein Fläschchen
ein, in das der Antikörper,
das Antigen oder das Nachweisreagens eingebracht und vorzugsweise
geeignet aliquotiert werden kann. Die erfindungsgemäßen Kits
schließen
auch typischerweise ein Mittel zur Aufnahme der Antikörper-, Antigen-
und Reagens-Behälter auf
engem Raum für
den Verkauf über
den Handel ein. Solche Behälter
können
Injektions- oder blasgeformte Kunststoffbehälter, in denen die gewünschten
Fläschchen
festgehalten werden, einschließen.
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2.3 ELISAs und Immunpräzipitation
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ELISAs
können
in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden. In einem ELISA-Assay
werden Proteine oder Peptide, welche Kristallprotein-Antigensequenzen
einschließen,
auf einer ausgewählten
Oberfläche,
vorzugsweise einer Oberfläche,
welche eine Proteinaffinität
zeigt, wie die Vertiefungen einer Polystyrol-Mikrotiterplatte, immobilisiert.
Nach dem Waschen, um unvollständig
adsorbiertes Material zu entfernen, ist es wünschenswert, die Vertiefungen
der Testplatte mit einem unspezifischen Protein, das bekanntermaßen im Hinblick
auf das Test-Antiserum, wie Rinderserumalbumin (BSA), Casein oder
Lösungen
von Milchpulver, antigen-neutral ist, zu beschichten bzw. dieses
daran zu binden. Dies ermöglicht
die Blockierung unspezifischer Adsorptionsstellen auf der Immobilisierungsoberfläche und
verringert auf diese Weise den Hintergrund, der durch eine unspezifische
Bindung des Antiserums an die Oberfläche verursacht wird.
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Nach
der Bindung eines antigenen Materials an die Vertiefung, der Beschichtung
mit einem reaktionsunfähigen
Material zur Verringerung des Hintergrunds und dem Waschen, um das
ungebundene Material zu entfernen, wird die Immobilisierungsoberfläche mit
dem Antiserum oder dem klinischen oder biologischen Extrakt, welches(r)
getestet werden soll, in einer Weise, welche die Immunkomplex (Antigen/Antikörper)-Bildung begünstigt,
in Kontakt gebracht. Solche Bedingungen schließen vorzugsweise das Verdünnen des
Antiserums mit Verdünnungsmitteln
wie BSA, Rindergammaglobulin (BGG) und phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)/Tween® ein.
Diese zugesetzten Mittel neigen auch dazu, die Verringerung des
unspezifischen Hintergrunds zu begünstigen. Das überschichtete
Antiserum läßt man dann
für etwa
2 bis etwa 4 Stunden bei Temperaturen vorzugsweise in der Größenordnung
von etwa 25°C
bis etwa 27°C
inkubieren. Nach der Inkubation wird die mit dem Antiserum in Kontakt
gebrachte Oberfläche
gewaschen, um das nicht in einem Immunkomplex gebundene Material
zu entfernen. Eine bevorzugte Waschprozedur schließt das Waschen
mit einer Lösung wie
PBS/Tween® oder
Boratpuffer ein.
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Nach
Bildung der spezifischen Immunkomplexe zwischen der Testprobe und
dem gebundenen Antigen und dem anschließenden Waschen kann das Vorhandensein
und auch die Menge einer Immunkomplexbildung bestimmt werden. indem
die Immunkomplexe einem zweiten Antikörper mit einer Spezifität für den ersten
Antikörper
ausgesetzt werden. Um ein Nachweismittel bereitzustellen, weist
der zweite Antikörper
vorzugsweise ein assoziiertes Enzym auf, das bei der Inkubation
mit einem geeigneten chromogenen Substrat eine Farbentwicklung hervorruft.
So kann es zum Beispiel wünschenswert
sein, die Oberfläche,
an welche das Antiserum gebunden ist, mit einem Urease- oder Peroxidase-konjugierten
anti-Mensch-IgG für
einen Zeitraum und unter Bedingungen, welche die Entwicklung einer
Immunkomplexbildung begünstigen
(z. B. eine Inkubation für
2 Stunden bei Raumtemperatur in einer PBS enthaltenden Lösung, wie
PBS/Tween®),
in Kontakt zu bringen und zu inkubieren.
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Nach
der Inkubation mit dem zweiten enzymmarkierten Antikörper und
einem darauffolgenden Waschschritt zur Entfernung des ungebundenen
Materials wird die Menge des Markers durch Inkubation mit einem chromogenen
Substrat wie Harnstoff und Bromcresolpurpur oder 2,2'-Azino-di-(3-ethylbenzthiazolin)-6-sulfonsäure (ABTS)
und H2O2, im Falle
von Peroxidase als Enzymmarker, quantitativ bestimmt. Die Quantifizierung wird
dann durch Messen des Grads der Farbentwicklung, z. B. unter Verwendung
eines Spektrophotometers im sichtbaren Spektrum, erreicht.
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Die
anti-Kristallprotein-Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind für die Isolierung von anderen
Kristallprotein-Antigenen mittels Immunpräzipitation besonders nützlich.
Die Immunpräzipitation
beinhaltet die Abtrennung der Zielantigenkomponente aus einer komplexen
Mischung, und wird verwendet, um kleinste Proteinmengen zu isolieren
oder zu unterscheiden. Für
die Isolierung von Membranproteinen müssen die Zellen in Detergensmizellen
solubilisiert werden. Nichtionische Salze werden bevorzugt, da andere
Mittel wie Gallensalze bei einem sauren pH oder in Gegenwart von
zweiwertigen Kationen ausfallen.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind die erfindungsgemäßen Antikörper nützlich,
um zwei Antigene in enge Nachbarschaft zueinander zu bringen. Dies
ist besonders nützlich,
um die örtliche
Konzentration von Antigenen, z. B. Enzym-Substrat-Paaren, zu erhöhen.
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2.4 Western-Blots
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
finden weitreichende Anwendung bei der Immunoblot- oder Western-Blot-Analyse.
Die anti-Peptid-Antikörper
können
als primäre
Reagenzien mit einer hohen Affinität zur Identifizierung von Proteinen,
immobilisiert an eine feste Trägermatrix,
wie Nitrocellulose, Nylon oder Kombinationen hiervon, verwendet
werden. In Verbindung mit einer Immunpräzipitation, gefolgt durch eine Gelelektrophorese,
können
sie als ein Einzelreaktionsschritt-Reagens zur Verwendung beim Nachweis
von Antigenen, wobei sekundäre
Reagenzien, die beim Nachweis des Antigens verwendet werden, einen
unerwünschten
Hintergrund verursachen, verwendet werden. Dies ist besonders nützlich,
wenn die untersuchten Antigene Immunglobuline sind (ausgenommen
bei der Verwendung von bakteriellen Zellwandkomponenten, welche
Immunglobuline binden), die untersuchten Antigene mit dem Nachweismittel
kreuzreaktiv sind oder diese bei dem gleichen relativen Molekulargewicht
wie ein kreuzreaktives Signal wandern.
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Immunologische
Nachweisverfahren zur Verwendung in Verbindung mit einem Western-Blot-Verfahren,
einschließlich
enzym-, radioaktiv oder fluoreszenzmarkierte, sekundäre Antikörper gegen
die Toxineinheit, werden in dieser Hinsicht als besonders nützlich angesehen.
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2.5 Epitop-Kernsequenzen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Protein- oder Peptidzusammensetzungen,
welche frei an ganzen Zellen und anderen Peptiden sind und ein gereinigtes
Protein oder Peptid umfassend, das ein Epitop einschließt, welches
mit einem oder mehreren anti-Kristallprotein-Antikörpern immunologisch
kreuzreaktiv ist. Die Erfindung betrifft insbesondere Epitop-Kernsequenzen,
welche aus Cry-Proteinen oder -Peptiden abgeleitet sind.
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So
wie hierin verwendet. soll der Begriff "ein oder mehrere Epitope einschließend, welche
mit einem oder mehreren anti-Kristallprotein-Antikörpern immunologisch
kreuzreaktiv sind" auf
ein Peptid- oder Protein-Antigen verweisen, das eine Primär-, Sekundär- oder
Tertiärstruktur
besitzt, die Ähnlichkeit
hat mit einem Epitop, das innerhalb eines Kristallproteins oder
Polypeptids lokalisiert ist. Der Grad der Ähnlichkeit ist im allgemeinen
derart, daß monoclonale
oder polyclonale Antikörper,
welche gegen das Kristallprotein oder Polypeptid gerichtet sind,
auch an das kreuzreaktive Peptid- oder Protein-Antigen binden, damit
reagieren oder es in anderer Weise erkennen. Verschiedene Immunoassay-Methoden
können
in Verbindung mit solchen Antikörpern
angewendet werden, wie zum Beispiel Western-Blot-, ELISA- oder RIA-Verfahren
und dergleichen, welche den Fachleuten alle bekannt sind.
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Die
Identifizierung von Cry-immundominanten Epitopen und/oder deren
funktionellen Gegenstücken, welche
zur Verwendung in Impfstoffen geeignet sind, ist eine relativ einfache
Angelegenheit. Zum Beispiel kann man die Verfahren von Hopp anwenden,
so wie gelehrt in US-Patent 4,554,101, hierin unter Bezugnahme eingeschlossen,
welches die Identifizierung und Herstellung von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis der Hydrophilie lehrt. Die in mehreren anderen Veröffentlichungen
beschriebenen Verfahren und darauf basierende Software-Programme
können
auch angewendet werden, um Epitop-Kernsequenzen zu identifizieren
(vgl. zum Beispiel Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988; US-Patent
4,554,101). Die Aminosäuresequenz
dieser "Epitop-Kernsequenzen" kann dann ohne weiteres,
entweder durch die Anwendung der Peptidsynthese- oder der Rekombinationstechnik,
in Peptide eingeschlossen werden.
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Bevorzugte
Peptide zur Verwendung im Einklang mit der vorliegenden Erfindung
besitzen im allgemeinen eine Länge
in der Größenordnung
von etwa 8 bis etwa 20 Aminosäuren,
und mehr bevorzugt eine Länge von
etwa 8 bis etwa 15 Aminosäuren.
Es wird angenommen, daß kürzere antigene
Peptide, welche aus Kristallproteinen abgeleitet sind, unter bestimmten
Umständen,
zum Beispiel bei der Herstellung von immunologischen Nachweistests,
Vorteile vorsehen. Beispielhafte Vorteile schließen die Einfachheit der Herstellung
und Reinigung, die relativ geringen Kosten und die verbesserte Reproduzierbarkeit
der Produktion und eine vorteilhafte Bioverteilung ein.
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Man
nimmt an, daß die
besonderen Vorteile der vorliegenden Erfindung durch die Herstellung
von synthetischen Peptiden, welche modifizierte und/oder verlängerte epitopische/immunogene
Kernsequenzen einschließen,
wobei ein "universelles" Epitoppeptid erhalten
wird, das gegen Kristallproteine und insbesondere Cry- und mit Cry
verwandte Sequenzen gerichtet ist, verwirklicht werden können. Diese
Epitop-Kernsequenzen werden unter bestimmten Aspekten hierin als
hydrophile Regionen des bestimmten Polypeptid-Antigens identifiziert.
Man nimmt an, daß diese
Regionen denjenigen entsprechen, welche höchstwahrscheinlich die T-Zell-
oder B-Zellstimulierung fördern
und daher eine spezifische Antikörperproduktion
hervorrufen.
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Eine
Epitop-Kernsequenz, so wie hierin verwendet, ist ein relativ kurzer
Bereich von Aminosäuren,
der zu Antigen-Bindungsstellen auf den hierin offenbarten Antikörpern, die
gegen ein Kristallprotein gerichtet sind, "komplementär" ist und daher daran bindet. Zusätzlich oder
alternativ ist eine Epitop-Kernsequenz eine Sequenz, welche Antikörper hervorruft,
die mit Antikörpern
kreuzreaktiv sind, welche gegen die erfindungsgemäßen Peptidzusammensetzungen
gerichtet sind. Es ist selbstverständlich, daß in Zusammenhang mit der vorliegenden
Offenbarung der Begriff "komplementär" auf Aminosäuren oder
Peptide verweist, welche eine Anziehungskraft aufeinander ausüben. Folglich
können
bestimmte erfindungsgemäße Epitop-Kernsequenzen
im Hinblick auf ihre Fähigkeit,
um die Bindung des gewünschten
Protein-Antigens mit dem entsprechenden, gegen das Protein gerichtete
Antiserum zu konkurrieren oder es vielleicht zu verdrängen, funktionell
definiert werden.
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Man
nimmt im allgemeinen an, daß die
Größe des Polypeptid-Antigens
nicht besonders wichtig ist, so lange es mindestens groß genug
ist, um die identifizierte(n) Kernsequenz oder -sequenzen zu tragen.
Die kleinste nützliche
Kernsequenz, welche durch die vorliegende Offenbarung angenommen
wird, würde
im allgemeinen eine Länge
in der Größenordnung
von etwa 8 Aminosäuren
besitzen, wobei Sequenzen in der Größenordnung von 10 bis 20 Aminosäuren mehr
bevorzugt werden. Folglich entspricht die Größe im allgemeinen den kleinsten
Peptid-Antigenen, welche im Einklang mit der Erfindung hergestellt
werden. Jedoch kann die Größe des Antigens
größer sein,
falls gewünscht,
so lange es eine wesentliche Epitop-Kernsequenz enthält.
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Die
Identifizierung von Epitop-Kernsequenzen ist den Fachleuten bekannt,
zum Beispiel wie in US-Patent 4,554,101 beschrieben, hierin unter
Bezugnahme eingeschlossen, welches die Identifizierung und Herstellung
von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis einer Hydrophilie lehrt. Außerdem sind zahlreiche Computerprogramme
zur Verwendung bei der Vorhersage von antigenen Teilen von Proteinen
verfügbar
(vgl. z. B. Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988). Computergestützte Peptidsequenzanalysenprogramme
(z. B. DNAStar® Software,
DNAStar, Inc., Madison, WI) können
bei der Konstruktion von synthetischen Peptiden im Einklang mit
der vorliegenden Offenbarung auch nützlich sein.
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Synthesen
von Epitopsequenzen oder Peptiden, welche ein antigenes Epitop in
ihrer Sequenz einschließen,
werden ohne weiteres mittels herkömmlicher Synthesetechniken
wie dem Festphasenverfahren durchgeführt (z. B. unter Verwendung
von handelsüblichen
Peptid-Synthesegeräten,
wie einem Applied Biosystems Modell 430A Peptid-Synthesegerät). Die auf diese Weise synthetisierten
Peptid-Antigene können dann
in vorbestimmten Mengen aliquotiert und in herkömmlicher Art und Weise, wie
in wäßrigen Lösungen oder
auch mehr bevorzugt in einem pulverförmigen oder gefriergetrockneten
Zustand, bis zur Verwendung gelagert werden.
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Im
allgemeinen können
Peptide aufgrund ihrer relativen Stabilität in wäßrigen Lösungen ohne weiteres für sehr lange
Zeiträume,
falls gewünscht,
z. B. bis zu sechs Monate oder mehr, in praktisch jeder wäßrigen Lösung ohne
einen nennenswerten Abbau oder Verlust der antigenen Aktivität gelagert
werden. Falls jedoch eine längere
Lagerung in einem wäßrigen Zustand
erwogen wird, ist es im allgemeinen wünschenswert, Mittel einzuschließen, einschließlich Puffer
wie Tris- oder Phosphatpuffer, um einen pH von etwa 7,0 bis etwa
7,5 aufrechtzuerhalten. Ferner kann es wünschenswert sein, Mittel einzuschließen, welche
das Wachstum von Mikroorganismen hemmen, wie Natriumazid oder Merthiolat.
Für eine
längere
Lagerung in einem wäßrigen Zustand
es wünschenswert,
die Lösungen
bei etwa 4°C
oder mehr bevorzugt eingefroren zu lagern. Falls die Peptide in
einem gefriergetrockneten oder pulverförmigen Zustand aufbewahrt werden,
können
sie natürlich praktisch
unbegrenzt gelagert werden, z. B. in abgemessenen Aliquots, welche
mit einer vorbestimmten Menge an Wasser (vorzugsweise destilliert)
oder Puffer vor der Verwendung rehydratisiert werden können.
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2.6 Nucleinsäuresegmente,
codierend Kristallprotein-Chimäre
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch DNA-Segmente, sowohl native,
synthetische als auch durch Mutagenese veränderte, die aus praktisch irgendeiner
Quelle, welche frei an genomischer Gesamt-DNA ist und welche die
hierin offenbarten neuen chimären
Peptide codiert, synthetisiert oder isoliert werden können. DNA-Segmente,
welche diese Peptidspezies codieren, können nachweislich Proteine,
Polypeptide. Untereinheiten, funktionelle Domänen und dergleichen von mit
Kristallproteinen verwandten oder anderen nicht verwandten Genprodukten
codieren. Zusätzlich
können
diese DNA-Segmente unter Anwendung von Verfahren, welche den Fachleuten
hinreichend bekannt sind, vollständig
in vitro synthetisiert werden.
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So
wie hierin verwendet, verweist der Begriff "DNA-Segment" auf ein DNA-Molekül, das aus der genomischen
Gesamt-DNA einer bestimmten Spezies isoliert worden ist. Daher verweist
ein DNA-Segment, codierend ein Kristallprotein oder Peptid, auf
ein DNA-Segment, das Sequenzen enthält, welche ein Kristallprotein
codieren, welches aber isoliert ist von oder herauspräpariert
ist aus der genomischen Gesamt-DNA der Spezies, aus welcher das
DNA-Segment erhalten wird, was im vorliegenden Falle das Genom der
Gram-positiven Bakteriengattung Bacillus und insbesondere die als
B. thuringiensis bekannte Bacillus-Spezies ist. Im Begriff "DNA-Segment" eingeschlossen sind
DNA-Segmente und kleinere Fragmente solcher Segmente und auch rekombinante
Vektoren, einschließlich
zum Beispiel Plasmide, Cosmide, Phagemide, Phagen, Viren und dergleichen.
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In ähnlicher
Weise verweist ein DNA-Segment, umfassend ein isoliertes oder gereinigtes
Gen, das ein Kristallprotein codiert, auf ein DNA-Segment, welches
zusätzlich
zu den Sequenzen, welche das Peptid codieren, bestimmte andere Elemente,
wie regulatorische Sequenzen, welche im wesentlichen von anderen
in der Natur vorkommenden Genen oder Sequenzen, welche ein Protein
codieren, isoliert sind, einschließen kann. In dieser Hinsicht
wird der Begriff "Gene" der Einfachheit
halber verwendet, um auf eine funktionelle Einheit zu verweisen,
welche ein Protein, Polypeptid oder Peptid codiert. Wie den Fachleuten
bekannt ist, schließt
dieser funktionelle Begriff sowohl genomische Sequenzen, Operon-Sequenzen
als auch kleinere, konstruierte Gensegmente, die Proteine, Polypeptide
oder Peptide exprimieren oder zur Expression hiervon angepaßt sein
können,
ein.
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"Im wesentlichen isoliert
von anderen codierenden Sequenzen" bedeutet, daß das Gen von Interesse, in
diesem Fall ein Gen, das ein bakterielles Kristallprotein codiert,
den wesentlichen Teil der codierenden Region des DNA-Segments bildet,
und daß das
DNA-Segment keine
großen
Teile einer in der Natur vorkommenden codierenden DNA, wie große Chromosomenfragmente
oder andere funktionelle Gene oder ein Operon codierende Regionen,
enthält.
Natürlich
bezieht sich dies auf das DNA-Segment, so wie es ursprünglich isoliert wurde,
und schließt
keine Gene, rekombinanten Gene, synthetischen Linker oder codierenden
Regionen ein, welche später
durch die Hand des Menschen an das Segment angehängt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte DNA-Segmente und rekombinante Vektoren,
welche DNA-Sequenzen einschließen,
die eine Cry-Peptidspezies
codieren, welche innerhalb ihrer Aminosäuresequenz eine Aminosäure sequenz
einschließt,
wie sie im wesentlichen in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12. SEQ ID
NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 dargestellt
ist.
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Der
Begriff "eine Sequenz,
im wesentlichen wie in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO:
14, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 dargestellt" bedeutet, daß die Sequenz
im wesentlichen einem Teil der Sequenz von entweder SEQ ID NO: 10,
SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28 oder
SEQ ID NO: 34 entspricht, und relativ wenige Aminosäuren aufweist,
welche nicht identisch sind zu den Aminosäuren irgendeiner dieser Sequenzen
oder ein biologisch funktionelles Gegenstück hiervon sind. Der Begriff "biologisch funktionelles
Gegenstück" ist auf dem Fachgebiet
hinreichend bekannt und wird hierin weiterhin ausführlich definiert
(vgl. z. B. 'Veranschaulichende
Ausführungsformen'). Demgemäß sind Sequenzen,
welche zwischen etwa 70 und etwa 80% oder mehr bevorzugt zwischen
etwa 81 und etwa 90% oder noch mehr bevorzugt zwischen etwa 91 und
etwa 99% Aminosäuresequenzübereinstimmung
oder funktionelle Äquivalenz
zu den Aminosäuren
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 aufweisen, Sequenzen, welche "im wesentlichen wie
in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ
ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 dargestellt sind".
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Es
ist auch selbstverständlich,
daß Aminosäure- und
Nucleinsäuresequenzen
zusätzliche
Reste, wie zusätzliche
N- oder C-terminale Aminosäuren
oder 5'- oder 3'-Sequenzen, einschließen können und
immer noch im wesentlichen sind, wie in einer der hierin offenbarten
Sequenzen dargestellt, so lange die Sequenz die oben dargelegten
Kriterien, einschließlich
der Aufrechterhaltung der biologischen Aktivität des Proteins, wenn die Expression
des Proteins von Interesse ist, erfüllt. Die Addition von terminalen
Sequenzen tritt besonders für
Nucleinsäuresequenzen
zu, welche zum Beispiel verschiedene nichtcodierende Sequenzen einschließen können, welche
entweder die 5'-
oder 3'-Teile der codierenden
Region umgeben, oder welche verschiedene interne Sequenzen. d. h.
Introns, einschließen
können,
die bekanntermaßen
in Genen vorkommen.
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Die
erfindungsgemäßen Nucleinsäuresegmente
können
unabhängig
von der Länge
der codierenden Sequenz selbst mit anderen DNA-Sequenzen wie Promotoren,
Polyadenylierungssignalen, zusätzlichen
Restriktionsenzymstellen, multiplen Clonierungsstellen, anderen
codierenden Segmenten und dergleichen kombiniert werden, so daß ihre Gesamtlänge erheblich
variieren kann. Es wird daher erwartet, daß ein Nucleinsäurefragment
von praktisch jeder Länge
verwendet werden kann, wobei die Gesamtlänge vorzugsweise durch die
Einfachheit der Herstellung und die Verwendung in dem beabsichtigten
DNA-Rekombinationsprotokoll begrenzt wird. Zum Beispiel können Nucleinsäurefragmente
hergestellt werden, die einen kurzen zusammenhängenden Bereich einschließen, welcher
eine der in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO:
26, SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 offenbarten Peptidsequenzen
codiert, oder die identisch sind mit oder komplementär sind zu
DNA-Sequenzen, welche irgendeines der in SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO:
12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO:
34 offenbarten Peptide codieren, und besonders solche DNA-Segmente,
welche in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO:
25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33 offenbart sind. Zum Beispiel
werden DNA-Sequenzen mit einer Länge
von zum Beispiel etwa 14 Nucleotiden und solche mit einer Länge von
bis zu etwa 10.000, etwa 5.000, etwa 3.000, etwa 2.000, etwa 1.000,
etwa 500, etwa 200, etwa 100, etwa 50 und etwa 14 Basenpaaren (einschließlich alle
dazwischenliegenden Längen)
ebenfalls als nützlich
angesehen.
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Es
ist ohne weiteres verständlich,
daß "dazwischenliegende
Längen" in diesem Zusammenhang
irgendeine Länge
zwischen den angegebenen Bereichen bedeutet, wie 14, 15, 16, 17,
18, 19, 20, etc.; 21, 22, 23, etc.; 30, 31, 32, etc.; 50, 51, 52,
53, etc.; 100, 101, 102, 103, etc.; 150, 151, 152, 153, etc.; einschließlich aller
ganzen Zahlen im Bereich von 200–500; 500–1.000; 1.000–2.000;
2.000–3.000;
3.000–5.000;
und bis zu und einschließlich
Sequenzen von etwa 10.000 Nucleotiden, und dergleichen.
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Es
ist auch selbstverständlich,
daß diese
Erfindung nicht auf die einzelnen Nucleinsäuresequenzen, welche die erfindungsgemäßen Peptide
codieren oder welche die Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 codieren, einschließlich solche
DNA-Sequenzen, welche
insbesondere in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ
ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33 offenbart sind, begrenzt
ist. Rekombinante Vektoren und isolierte DNA-Segmente können daher
alternativ die das Peptid codierenden Regionen selbst oder codierende
Regionen, welche ausgewählte
Veränderungen
oder Modifikationen in der wesentlichen codierenden Region tragen, einschließen, oder
sie können
größere Polypeptide
codieren, welche dennoch die das Peptid codierenden Regionen einschließen, oder
sie können
biologisch funktionell äquivalente
Proteine oder Peptide codieren, welche variante Aminosäuresequenzen
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäßen DNA-Segmente
umfassen biologisch funktionell äquivalente
Peptide. Solche Sequenzen können
als Folge einer Codon-Redundanz und funktionellen Äquivalenz,
welche bekanntermaßen natürlicherweise
in Nucleinsäuresequenzen
und den so codierten Proteinen auftreten, entstehen. Alternativ können funktionell äquivalente
Proteine oder Peptide unter Anwendung der DNA-Rekombinationstechnik
erzeugt werden, wobei Veränderungen
in der Proteinstruktur unter Berücksichtigung
der Eigenschaften der ausgetauschten Aminosäuren eingeführt werden können. Austäusche, welche
durch den Menschen beabsichtigt werden, können durch die Anwendung von
Techniken der ortsspezifischen Mutagenese eingeführt werden, z. B. um Verbesserungen
der Antigenität
des Proteins herbeizuführen
oder um Mutanten zu testen, um die Aktivität auf molekularer Ebene zu
untersuchen.
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Falls
gewünscht,
kann man auch Fusionsproteine und -peptide herstellen, worin z.
B. die das Peptid codierenden Regionen innerhalb derselben Expressionseinheit
mit anderen Proteinen oder Peptiden mit gewünschten Funktionen gruppiert
sind, wie für
Reinigungs- oder Immunnachweiszwecke (z. B. Proteine, welche durch
Affinitätschromatographie
gereinigt werden können,
bzw. enzymmarkierte codierende Regionen).
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Rekombinante
Vektoren stellen weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung dar.
Besonders nützliche Vektoren
schließen
solche Vektoren ein, worin der codierende Teil des DNA-Segments,
ob er ein Protein vollständiger
Länge oder
ein kleineres Peptid codiert, sich unter der Kontrolle eines Promotors
befindet. Der Promotor kann in Form des Promotors vorliegen, welcher
natürlicherweise
mit einem Gen assoziiert ist, das die erfindungsgemäßen Peptide
codiert, so wie er durch Isolierung der 5'-nichtcodierenden Sequenzen, welche stromaufwärts des
codierenden Segments oder Exons angeordnet sind, zum Beispiel unter
Anwendung der rekombinanten Clonierungs- und/oder PCRTM-Technik
in Verbindung mit den hierin offenbarten Zusammensetzungen erhalten
werden kann.
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2.7 Rekombinante Vektoren
und Proteinexpression
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In
anderen Ausführungsformen
wird erwartet, daß bestimmte
Vorteile dadurch erhalten werden, daß das codierende DNA-Segment
unter die Kontrolle eines rekombinanten oder heterologen Promotors
gebracht wird. So wie hierin verwendet, soll ein rekombinanter oder
heterologer Promotor auf einen Promotor verweisen, welcher normalerweise
nicht mit einem DNA-Segment, das ein Kristallprotein oder Peptid
codiert, in der natürlichen
Umgebung hiervon assoziiert ist. Solche Promotoren können Promotoren,
welche normalerweise mit anderen Genen assoziiert sind, und/oder
Promotoren, welche aus einer bakteriellen, viralen, eukaryontischen oder
pflanzlichen Zelle isoliert sind, einschließen. Natürlich ist es wichtig, einen
Promotor zu verwenden, welcher die Expression des DNA-Segments in
dem für
die Expression ausgewählten
Zelltyp, Organismus oder auch Tier wirksam steuert. Die Verwendung
von Promotor- und Zelltyp-Kombinationen zur Proteinexpression ist
den Fachleuten auf dem Gebiet der Molekularbiologie im allgemeinen
bekannt; vgl. Sambrook et al., 1989. Die verwendeten Promotoren
können
konstitutiv oder induzierbar sein und können unter den geeigneten Bedingungen
verwendet werden, um eine hohe Expressionsrate des eingeschleusten
DNA-Segments hervorzurufen, was bei der großtechnischen Herstellung von
rekombinanten Proteinen oder Peptiden vorteilhaft ist. Geeignete
Promotorsysteme, die zur Verwendung bei einer hohen Expressionsrate
in Betracht gezogen werden, schließen, aber sind nicht begrenzt
auf, das Pichia-Expressionsvektorsystem
(Pharmacia LKB Biotechnology) ein.
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In
Verbindung mit Expressions-Ausführungsformen
zur Herstellung von rekombinanten Proteinen und Peptiden wird erwartet,
daß überwiegend
längere
DNA-Segmente verwendet werden, wobei DNA-Segmente, welche die gesamte
Peptidsequenz codieren, am meisten bevorzugt werden. Jedoch ist
erkennbar, daß die Verwendung
von kürzeren
DNA-Segmenten, um die Expression von Kristallpeptiden oder Epitop-Kernregionen
zu steuern, so wie sie bei der Erzeugung von anti-Kristallprotein-Antikörpern verwendet
werden können, auch
zum Schutzumfang der Erfindung gehört. DNA-Segmente, welche Peptid-Antigene
mit einer Länge
von etwa 8 bis etwa 50 Aminosäuren
oder mehr bevorzugt mit einer Länge
von etwa 8 bis etwa 30 Aminosäuren oder
noch mehr bevorzugt mit einer Länge
von etwa 8 bis etwa 20 Aminosäuren
codieren, werden als besonders nützlich
angesehen. Solche Peptid-Epitope können Aminosäuresequenzen sein, welche zusammenhängende Aminosäuresequenzen
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 umfassen; oder irgendein Peptid-Epitop, welches durch
die Nucleinsäuresequenzen
von SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 25, SEQ
ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33 codiert wird.
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Verfahren
zur rekombinanten Expression von Kristallproteinen und Vektoren,
welche bei der Expression von DNA-Konstrukten, die Kristallproteine
codieren, nützlich
sind, sind in der Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 95/02058 offenbart.
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2.8 Rekombinante Wirtszellen
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Die
rekombinanten Wirtszellen der vorliegenden Erfindung, welche gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags hinterlegt worden sind, sind in Tabelle
2 aufgeführt.
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Tabelle
2
Bei der NRRL gemäß dem Budapester
Vertrag hinterlegte Stämme
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2.9 DNA-Segmente als Hybridisierungssonden
und Primer
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Zusätzlich zu
ihrer Verwendung bei der Steuerung der Expression von Kristallproteinen
oder Peptiden der vorliegenden Erfindung weisen die hierin eingeschlossenen
Nucleinsäuresequenzen
auch eine Vielzahl von anderen Verwendungen auf. Zum Beispiel sind
sie auch als Sonden oder Primer in Nucleinsäurehybridisierungs-Ausführungsformen
von Nutzen. Daher wird erwartet, daß Nucleinsäuresegmente, umfassend eine Sequenzregion,
die aus einer langen zusammenhängenden
Sequenz mit einer Länge
von mindestens 14 Nucleotiden besteht, welche die gleiche Sequenz
aufweist wie oder komplementär
ist zu ein(em) langes(n) zusammenhängendes(n) DNA-Segment von
14 Nucleotiden von SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ
ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33, besonders nützlich sind.
Nucleinsäuresegmente,
welche eine zusammenhängende
Sequenz von mindestens 6 Aminosäuren
von SEQ ID NO: 10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26,
SEQ ID NO: 28 oder SEQ ID NO: 34 codieren, werden ebenfalls bevorzugt.
Längere
zusammenhängende,
identische oder komplementäre
Sequenzen, z. B. solche von etwa 20, 30, 40, 50, 100, 200, 500,
1.000, 2.000, 5.000, 10.000 etc. (einschließlich aller dazwischenliegenden
Längen
und bis zu und einschließlich
Sequenzen von vollständiger
Länge),
werden in bestimmten Ausführungsformen
ebenfalls verwendet.
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Die
Fähigkeit
solcher Nucleinsäuresonden,
mit Sequenzen, welche ein Kristallprotein codieren, spezifisch zu
hybridisieren, ermöglicht
deren Verwendung beim Nachweis der Anwesenheit von komplementären Sequenzen
in einer bestimmten Probe. Andere Verwendungen werden auch für möglich gehalten,
einschließlich
die Verwendung der Sequenzinformation zur Herstellung von mutanten
Primerspezies oder von Primern zur Verwendung bei der Herstellung
von anderen genetischen Konstruktionen.
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Nucleinsäuremoleküle mit Sequenzregionen,
bestehend aus zusammenhängenden
Nucleotidbereichen von 10–14,
15–30,
30, 50 oder auch 100–200
Nucleotiden usw., welche identisch sind mit oder komplementär sind zu
DNA-Sequenzen von SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ
ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33, werden insbesondere
als Hybridisierungssonden zur Verwendung in z. B. Southern- oder
Northern-Blot-Verfahren in Betracht gezogen. Kleinere Fragmente
finden im allgemeinen Verwendung in Hybridisierungs-Ausführungsformen,
wobei die Länge
der zusammenhängenden
komplementären
Region variiert werden kann, z. B. zwischen etwa 10–14 und
etwa 100 oder 200 Nucleotiden, jedoch können längere zusammenhängende komplementäre Bereiche
verwendet werden, je nach Länge
der komplementären
Sequenzen, welche nachgewiesen werden sollen.
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Natürlich können Fragmente
auch durch andere Techniken, wie z. B. durch mechanische Scherung oder
durch Restriktionsenzymverdau, erhalten werden. Kleine Nucleinsäuresegmente
oder -fragmente können ohne
weiteres hergestellt werden, zum Beispiel durch direkte Synthese
des Fragments durch chemische Mittel, so wie sie im allgemeinen
unter Verwendung eines automatischen Oligonucleotid-Synthesegeräts durchgeführt wird.
Fragmente können
auch durch Anwendung von Nucleinsäurereproduktionstechniken,
wie der PCRTM-Technologie von US-Patent
4,683,195 und 4,683,202, durch das Einschleusen von ausgewählten Sequenzen
in rekombinante Vektoren zur rekombinanten Produktion und durch
andere DNA-Rekombinationstechniken, welche den Fachleuten auf dem
Gebiet der Molekularbiologie im allgemeinen bekannt sind, erhalten
werden.
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Entsprechend
können
die erfindungsgemäßen Nucleotidsequenzen
wegen ihrer Fähigkeit,
selektiv Doppelstrangmoleküle
mit komplementären
Bereichen von DNA-Fragmenten zu bilden, verwendet werden. In Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung kann es wünschenswert sein, unterschiedliche
Hybridisierungsbedingungen zu verwenden, um verschiedene Selektivitätsgrade
einer Sonde gegenüber
der Zielsequenz zu erzielen. Für
Anwendungen, welche eine hohe Selektivität erfordern, kann es typischerweise
wünschenswert
sein, relativ stringente Bedingungen zu verwendet werden, um die
Hybride zu bilden, z. B. wird man Bedingungen mit einer relativ
geringen Salzkonzentration und/oder einer hohen Temperatur wählen, so wie
sie durch etwa 0,02 M bis etwa 0,15 M NaCl bei Temperaturen von
etwa 50°C
bis etwa 70°C
vorgesehen werden. Solche selektiven Bedingungen tolerieren wenige,
wenn überhaupt,
Fehlpaarungen zwischen der Sonde und dem Matrizen- oder Zielstrang,
und wären
für die
Isolierung von DNA-Segmenten, welche ein Kristallprotein codieren,
besonders geeignet. Der Nachweis von DNA-Segmenten mittels einer Hybridisierung
ist den Fachleuten hinreichend bekannt, und die Lehren von US-Patent
4,965,188 und 5,176,995 sind für
die Methoden der Hybridisierungsanalysen beispielhaft. Lehren, wie
die in den Texten von Maloy et al., 1994; Segal, 1976; Prokop, 1991;
und Kuby, 1994, zu findenden, sind besonders relevant.
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Natürlich sind
für einige
Anwendungen, zum Beispiel, wobei die Herstellung von Mutanten unter
Verwendung eines mutierten Primerstrangs, hybridisiert an eine zugrundeliegende
Matrize, erwünscht
ist, oder wobei man versucht, Sequenzen, welche ein Kristallprotein
codieren, funktionelle Gegenstücke
oder dergleichen aus verwandten Spezies zu isolieren, typischerweise
weniger stringente Hybridisierungsbedingungen erforderlich, um die
Bildung des Heteroduplexes zu ermöglichen. Unter diesen Verhältnissen
kann es wünschenswert
sein, Bedingungen wie etwa 0,15 M bis etwa 0,9 M Salz bei Temperaturen
im Bereich von etwa 20°C
bis etwa 55°C
zu verwenden. Kreuzhybridisierende Spezies können dadurch ohne weiteres
als positive Hybridisierungssignale im Hinblick auf Kontrollhybridisierungen
identifiziert werden. In jedem Fall ist allgemein erkennbar, daß die Bedingungen
durch die Zugabe von ansteigenden Mengen an Formamid, welches dazu dient,
den Hybriddoppelstrang in der gleichen Art und Weise wie eine erhöhte Temperatur
zu destabilisieren, stringenter gemacht werden können. Folglich können die
Hybridisierungsbedingungen ohne weiteres manipuliert werden, und
diese Vorgehensweise ist im allgemeinen, abhängig von den gewünschten
Ergebnissen, das Verfahren der Wahl.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, erfindungsgemäße Nucleinsäuresequenzen in Kombination
mit einem geeigneten Mittel, wie einem Marker, zum Nachweis der
Hybridisierung zu verwenden. Eine große Vielzahl von geeigneten
Indikatoren ist auf dem Fachgebiet bekannt, einschließlich fluoreszierende,
radioaktive, enzymatische oder andere Liganden, wie Avidin/Biotin,
welche fähig
sind, ein nachweisbares Signal hervorzurufen. In bevorzugten Ausführungsformen
ist es wahrscheinlich wünschenswert,
einen Fluoreszenzmarker oder einen Enzymmarker, wie Urease, alkalische
Phosphatase oder Peroxidase, anstelle von radioaktiven oder anderen
umweltunverträglichen
Reagenzien zu verwenden. Im Falle von Enzymmarkern sind kolorimetrische
Indikatorsubstrate bekannt, die verwendet werden können, um
ein Mittel vorzusehen, welches für das
menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar ist, um die
spezifische Hybridisierung mit komplementäre Nucleinsäuren enthaltenden Proben zu
identifizieren.
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Im
allgemeinen wird es für
möglich
gehalten. daß die
hierin beschriebenen Hybridisierungssonden sowohl als Reagenzien
bei einer Hybridisierung in Lösung
als auch in Ausführungsformen
unter Verwendung einer festen Phase nützlich sind. In Ausführungsformen
unter Beteiligung einer festen Phase wird die zu testende DNA (oder
RNA) an eine ausgewählte
Matrix oder Oberfläche
adsorbiert oder anderweitig gebunden. Diese gebundene einzelsträngige Nucleinsäure wird
dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die gewählten
Bedingungen hängen
von den besonderen Verhältnissen
ab, welche auf den einzelnen erforderlichen Kriterien basieren (abhängig zum
Beispiel von dem G + C-Gehalt, der Art der Ziel-Nucleinsäure, der Nucleinsäurequelle,
der Größe der Hybridisierungssonde, etc.).
Nach dem Waschen der hybridisierten Oberfläche, um unspezifisch gebundene
Sondenmoleküle
zu entfernen, wird die spezifische Hybridisierung mit Hilfe des
Markers nachgewiesen oder auch quantitativ bestimmt.
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2.10 Biologisch funktionelle
Gegenstücke
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In
die Struktur der erfindungsgemäßen Peptide
und der sie codierenden DNA-Segmente
können
Modifikationen und Veränderungen
eingeführt
werden, wobei immer noch ein funktionelles Molekül erhalten wird, das ein Protein
oder Peptid mit wünschenswerten
Eigenschaften codiert. Das Folgende ist eine Besprechung unter der
Zugrundelegung eines Austausches der Aminosäuren eines Proteins, um ein äquivalentes
oder auch ein verbessertes Molekül
der zweiten Generation zu erzeugen. In besonderen Ausführungsformen
der Erfindung wird erwartet, daß mutierte
Kristallproteine zur Erhöhung
der Insektizidaktivität
des Proteins und folglich zur Erhöhung der Insektizidaktivität und/oder
der Expression des rekombinanten Transgens in einer Pflanzenzelle
nützlich
sind. Die Aminosäureaustäusche können durch
Veränderung
der Codons der DNA-Sequenz gemäß den in
Tabelle 3 angegebenen Codons erreicht werden.
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-
Zum
Beispiel können
bestimmte Aminosäuren
durch andere Aminosäuren
in einer Proteinstruktur ohne einen erkennbaren Verlust der interaktiven
Bindungskapazität
mit Strukturen wie zum Beispiel Antigen-Bindungsregionen oder Antikörpern oder
Bindungsstellen auf Substratmolekülen ersetzt werden. Da es die
interaktive Kapazität
und die Natur eines Proteins ist, welche die biologisch funktionelle
Aktivität
des Proteins definiert, können
bestimmte Aminosäuresequenz-Substitutionen
in eine Proteinsequenz und natür lich
in die zugrundeliegende codierende DNA-Sequenz hiervon eingeführt werden,
wobei trotzdem ein Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten wird. Es wird folglich durch die Erfinder
in Betracht gezogen, daß verschiedene
Austäusche
in die Peptidsequenzen der offenbarten Zusammensetzungen oder entsprechenden DNA-Sequenzen,
welche die Peptide codieren, ohne einen erkennbaren Verlust ihrer
biologischen Nützlichkeit oder
Aktivität
eingeführt
werden können.
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Bei
der Einführung
solcher Austäusche
kann der Hydropathie-Index von Aminosäuren berücksichtigt werden. Die Wichtigkeit
des hydropathischen Aminosäure-Indexes bei der Übertragung
einer interaktiven biologischen Funktion auf ein Protein ist auf
dem Fachgebiet allgemein bekannt (Kyte und Doolittle, 1982, hierin unter
Bezugnahme eingeschlossen). Es ist bekannt, daß der relative hydropathische
Charakter der Aminosäure
zu der Sekundärstruktur
des erhaltenen Proteins beiträgt,
welche wiederum die Wechselwirkung des Proteins mit anderen Molekülen, zum
Beispiel Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA, Antikörpern, Antigenen
und dergleichen, definiert.
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Jeder
Aminosäure
ist basierend auf ihren Hydrophilie- und Ladungseigenschaf ten ein
Hydropathie-Index zugewiesen worden (Kyte und Doolittle, 1982),
diese sind: Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin
(+2,8); Cystein/Cystin (+2,5); Methionin (+1,9); Alanin (+1,8);
Glycin (–0,4);
Threonin (–0,7);
Serin (–0,8);
Tryptophan (–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9);
und Arginin (–4,5).
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Auf
dem Fachgebiet ist bekannt, daß bestimmte
Aminosäuren
durch andere Aminosäuren
mit einem ähnlichen
Hydropathie-Index oder -Ergebnis ersetzt werden können, wobei
immer noch ein Protein mit einer ähnlichen biologischen Aktivität, d. h.
ein biologisch funktionell äquivalentes
Protein, erhalten wird. Bei der Einführung solcher Austäusche wird
die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydropathie-Indices innerhalb ±2 liegen, bevorzugt, wobei
solche innerhalb von ±1
besonders bevorzugt werden, und solche innerhalb von ±0,5 noch
mehr bevorzugt werden.
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Auf
dem Fachgebiet ist auch selbstverständlich, daß die Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
wirksam basierend auf der Hydrophilie durchgeführt werden kann. US-Patent 4,554,101
gibt an, daß die
größte lokale,
durchschnittliche Hydrophilie eines Proteins, wie durch die Hydrophilie
der benachbarten Aminosäuren hiervon
bestimmt wurde, mit einer biologischen Eigenschaft des Proteins
korreliert.
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Wie
in US-Patent 4,554,101 ausführlich
beschrieben, sind den Aminosäureresten
die folgenden Hydrophilie-Werte zugewiesen worden: Arginin (+3,0);
Lysin (+3,0); Aspartat (+3,0 ± 1);
Glutamat (+3,0 ± 1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin
(–0,4);
Prolin (–0,5 ± 1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0);
Methionin (–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
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Es
ist selbstverständlich,
daß eine
Aminosäure
durch eine andere mit einem Hydrophilie-Wert ersetzt werden kann,
wobei noch immer ein biologisch äquivalentes
und insbesondere ein immunologisch äquivalentes Protein erhalten
wird. Bei solchen Austäuschen
wird die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophilie-Werte innerhalb ±2 liegen, bevorzugt, wobei
solche innerhalb von ±1
besonders bevorzugt werden, und solche innerhalb von ±0,5 noch
mehr bevorzugt werden.
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Wie
oben dargelegt, basieren Aminosäure-Substitutionen
daher im allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit der Aminosäureseitenketten-Substituenten,
zum Beispiel ihrer Hydrophobizität,
Hydrophilie, Ladung, Größe und dergleichen.
Beispielhafte Substitutionen, welche verschiedene der vorstehenden
Eigenschaften berücksichtigen,
sind den Fachleuten hinreichend bekannt und schließen ein:
Arginin und Lysin; Glutamat und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin
und Asparagin; und Valin, Leucin und Isoleucin.
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2.11 Ortsspezifische Mutagenese
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Die
ortsspezifische Mutagenese ist eine Technik, welche bei der Herstellung
von einzelnen Peptiden oder biologisch funktionell äquivalenten
Proteinen oder Peptiden durch spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden
DNA nützlich
ist. Die Technik sieht ferner eine geeignete Möglichkeit vor, um Sequenzvarianten durch
das Einführen
eines oder mehrerer Nucleotidsequenzaustäusche in die DNA, zum Beispiel
unter Berücksichtigung
einer oder mehrerer der obigen Überlegungen,
herzustellen und zu testen. Die ortsspezifische Mutagenese ermöglicht die
Herstellung von Mutanten durch die Verwendung von spezifischen Oligonucleotidsequenzen,
welche die DNA-Sequenz mit der gewünschten Mutation sowie eine
ausreichende Anzahl an benachbarten Nucleotiden codieren, um eine
Primersequenz von ausreichender Größe und Sequenzkomplexität bereitzustellen,
damit ein stabiler Doppelstrang auf beiden Seiten der überbrückten Deletionsverbindungsstelle
gebildet wird. Typischerweise wird ein Primer mit einer Länge von
etwa 17 bis 25 Nucleotiden bevorzugt, wobei etwa 5 bis 10 Reste
auf beiden Seiten der Verbindungsstelle der Sequenz verändert werden.
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Im
allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese auf
dem Fachgebiet hinreichend bekannt, wie durch zahlreiche Veröffentlichungen
veranschaulicht wird. Bekanntermaßen gebraucht die Technik typischerweise
einen Phagenvektor, welcher in sowohl einer einzelsträngigen als
auch in einer doppelsträngigen
Form vorliegt. Typische Vektoren, welche bei der ortsspezifischen
Mutagenese nützlich
sind, schließen Vektoren
wie den M13-Phagen ein. Diese Phagen sind ohne weiteres im Handel
erhältlich,
und deren Verwendung ist den Fachleuten im allgemeinen hinreichend
bekannt. Doppelsträngige
Plasmide werden auch üblicherweise
bei der ortsspezifischen Mutagenese verwendet, wodurch der Schritt
des Transfers des Gens von Interesse aus einem Plasmid in einen
Phagen entfällt.
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Im
allgemeinen wird die ortsspezifische Mutagenese demgemäß durchgeführt, indem
zuerst ein einzelsträngiger
Vektor erhalten wird oder zwei Stränge eines doppel strängigen Vektors,
welcher innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz einschließt, die
das gewünschte
Peptid codiert, aufgeschmolzen werden. Ein Oligonucleotidprimer,
der die gewünschte
mutierte Sequenz trägt,
wird hergestellt, im allgemeinen synthetisch. Dieser Primer wird
dann an den einzelsträngigen
Vektor angelagert und DNA-Polymeraseenzymen wie dem Klenow-Fragment
der E. coli-Polymerase I ausgesetzt, um die Synthese des die Mutation
tragenden Strangs abzuschließen.
Auf diese Weise wird ein Heteroduplex gebildet, worin ein Strang
die ursprüngliche
nicht mutierte Sequenz codiert, und der zweite Strang die gewünschte Mutation
trägt.
Dieser Heteroduplex-Vektor wird dann verwendet, um geeignete Zellen,
wie E. coli-Zellen zu transformieren, und Clone, welche rekombinante Vektoren
einschließen,
welche die mutierte Sequenzanordnung tragen, werden ausgewählt.
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Die
Herstellung von Sequenzvarianten der ausgewählten ein Peptid codierenden
DNA-Segmente mittels der ortsspezifischen Mutagenese wird als ein
Mittel für
die Herstellung von potentiell nützlichen
Spezies bereitgestellt und soll keine Begrenzung darstellen, da
es andere Wege gibt, durch welche Sequenzvarianten von Peptiden
und der sie codierenden DNA-Sequenzen erhalten werden können. Zum
Beispiel können
rekombinante Vektoren, welche die gewünschte Peptidsequenz codieren,
mit mutagenen Mitteln wie Hydroxylamin behandelt werden, um Sequenzvarianten
zu erhalten.
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2.12 Kristallprotein-Zusammensetzungen
als Insektizide und Anwendungsverfahren
-
Die
Erfinder erwarten, daß die
hierin offenbarten chimären
Kristallprotein-Zusammensetzungen
besondere Verwendung als Insektizide für die topische und/oder systemische
Anwendung bei Feldfrüchten,
Gräsern,
Früchten
und Gemüse
sowie Zierpflanzen finden. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Bioinsektizidzusammensetzung eine ölige, fließfähige Suspension von Bakterienzellen,
die ein hierin offenbartes neues Kristallprotein exprimieren. Vorzugsweise
sind die Zellen B. thuringiensis-Zellen, jedoch wird erwartet, daß jede solche
bakterielle Wirtszelle, welche die hierin offenbarten neuen Nucleinsäuresegmente
exprimiert und ein Kristallprotein herstellt, nützlich ist, z. B. B. megaterium,
B. subtilis, E. coli oder Pseudomonas sp.
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In
einer anderen wichtigen Ausführungsform
umfaßt
die Bioinsektizidzusammensetzung ein in Wasser dispergierbares Granulat.
Dieses Granulat umfaßt
Bakterienzellen, welche ein hierin offenbartes neues Kristallprotein
exprimieren. Bevorzugte Bakterienzellen sind B. thuringiensis-Zellen,
jedoch werden Bakterien wie B. megaterium-, B. subtilis-, E. coli-
oder Pseudomonas sp.-Zellen, welche mit einem hierin offenbarten DNA-Segment
transformiert sind und das Kristallprotein exprimieren, auch als
nützlich
angesehen.
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In
einer dritten wichtigen Ausführungsform
umfaßt
die Bioinsektizidzusammensetzung ein benetzbares Pulver, Stäubemittel,
Pellet oder kolloidales Konzentrat. Das Pulver umfaßt Bakterienzellen,
welche ein hierin offenbartes neues Kristallprotein exprimieren.
Bevorzugte Bakterienzellen sind B. thuringiensis-Zellen, jedoch
werden Bakterien wie B. megaterium-, B. subtilis-, E. coli- oder
Pseudomonas sp.-Zellen, welche mit einem hierin offenbarten DNA-Segment
transformiert sind und das Kristallprotein exprimieren, auch als
nützlich
angesehen. Solche trockene Formen der Insektizidzusammensetzungen
können
derart formuliert sein, daß sie
sich unmittelbar bei der Benetzung auflösen oder alternativ in einer
Weise mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung, verzögerter Wirkstofffreisetzung
oder einer anderen zeitabhängigen
Wirkstofffreisetzung auflösen.
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In
einer vierten wichtigen Ausführungsform
umfaßt
die Bioinsektizidzusammensetzung eine wäßrige Suspension von Bakterienzellen,
wie die oben beschriebenen, welche das Kristallprotein exprimieren.
Solche wäßrigen Suspensionen
können
als eine konzentrierte Stammlösung,
welche vor der Anwendung verdünnt wird,
oder alternativ als eine gebrauchsfertige verdünnte Lösung bereitgestellt werden.
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Für diese
Verfahren in Verbindung mit der Verwendung von Bakterienzellen kann
der zelluläre
Wirt, welcher das/die Kristallprotein-Gen(e) enthält, in irgendeinem
geeigneten Nährmedium
gezüchtet
werden; wenn das DNA-Konstrukt einen Selektionsvorteil bereitstellt,
wird für
eine Selektionsmedium gesorgt, so daß im wesentlichen alle oder
alle Zellen das B. thuringiensis-Gen beibehalten. Diese Zellen können dann
im Einklang mit herkömmlichen
Verfahren geerntet werden. Alternativ können die Zellen vor dem Ernten
behandelt werden.
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Wenn
die Insektizidzusammensetzungen intakte B. thuringiensis-Zellen
umfassen, welche das Protein von Interesse exprimieren, können solche
Bakterien durch eine Vielzahl von Verfahren formuliert werden. Sie können als
benetzbare Pulver, Granulate oder Stäubemittel verwendet werden,
indem sie mit verschiedenen inerten Materialien, wie anorganischen
Mineralien (Phyllosilicate, Carbonate, Sulfate, Phosphate und dergleichen),
oder botanischen Materialien (pulverisierte Maiskolben, Reisschalen,
Walnußschalen
und dergleichen) vermischt werden. Die Formulierungen können Verteilungsmittel-Haftmittel-Adjuvanzien, Stabilisierungsmittel, andere
Pestizidzusätze
oder Tenside einschließen.
Flüssige
Formulierungen können
wäßrig oder
nichtwäßrig sein
und als Schäume,
Suspensionen, emulgierbare Konzentrate oder dergleichen verwendet
werden. Die Bestandteile können
Fließmittel,
Tenside, Emulgiermittel, Dispergiermittel oder Polymere einschließen.
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Alternativ
können
die neuen chimären
Cry-Proteine durch rekombinante bakterielle Expressionssysteme in
vitro hergestellt und für
die anschließende
Ausbringung im Feld isoliert werden. Ein solches Protein kann entweder
in Zellrohlysaten, Suspensionen, Kolloiden, etc. vorliegen, oder
kann alternativ vor der Formulierung in eine aktive Biozidformulierung
gereinigt, verarbeitet, gepuffert und/oder weiterverarbeitet werden.
Desgleichen kann es unter bestimmten Verhältnissen wünschenswert sein, Kristalle
und/oder Sporen aus Bakterienkulturen, welche das Kristallprotein
exprimieren, zu isolieren und Lösungen,
Suspensionen oder kolloidale Zubereitungen solcher Kristalle und/oder
Sporen als aktive Bioinsektizidzusammensetzung auszubringen.
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Ungeachtet
des Anwendungsverfahrens ist die ausgebrachte Menge der aktiven
Komponente(n) eine insektizid wirksame Menge, welche abhängig von
solchen Faktoren wie zum Beispiel der zu bekämpfenden besonderen Coleoptera-Insekten,
der zu behandelnden besonderen Pflanze oder Feldfrucht, den Umweltbedingungen
und dem Verfahren, der Rate und der Quantität der Ausbringung der insektizid
aktiven Zusammensetzung variiert.
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Die
beschriebenen Insektizidzusammensetzungen können durch Formulierung von
entweder der Bakterienzelle, der Kristall- und/oder Sporensuspension
oder der isolierten Proteinkomponente mit dem gewünschten
landwirtschaftlich verträglichen
Trägern
hergestellt werden. Die Zusammensetzungen können vor der Applikation durch
ein geeignetes Verfahren, wie Lyophilisieren, Gefriertrocknen oder
Trocknen, oder in einem wäßrigen Träger, Medium
oder geeigneten Verdünnungsmittel
wie eine Salzlösung
oder einem anderen Puffer formuliert werden. Die formulierten Zusammensetzungen
können
in Form eines Stäubemittels
oder eines granulären
Materials oder einer Suspension in Öl (pflanzlich oder mineralisch)
oder Wasser oder von Öl/Wasser-Emulsionen
oder als ein benetzbares Pulver oder in Kombination mit irgendeinem
anderen Trägermaterial,
welches für
die landwirtschaftliche Ausbringung geeignet ist, vorliegen. Geeignete
landwirtschaftliche Träger
können
fest oder flüssig
sein und sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt. Der Begriff "landwirtschaftlich
verträglicher
Träger" schließt alle
Adjuvanzien ein, z. B. inerte Komponenten, Dispergiermittel, Tenside,
Klebrigmacher, Bindemittel, etc., die üblicherweise bei der Insektizidformulierungstechnik
verwendet werden; diese sind den Fachleuten der Insektizidformulierung
hinreichend bekannt. Die Formulierungen können mit einem oder mehreren
festen oder flüssigen
Adjuvanzien gemischt und durch verschiedene Verfahren, z. B. durch
homogenes Mischen, Vermischen und/oder Vermahlen der Insektizidzusammensetzung
mit geeigneten Adjuvanzien mittels herkömmlicher Formulierungstechniken,
zubereitet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Insektizidzusammensetzungen
werden in die Umgebung des Coleoptera-Zielinsekts, typischerweise
auf die Blätter
der zu schützenden
Pflanze oder Feldfrucht, durch herkömmliche Verfahren, vorzugsweise
durch Sprühen,
ausgebracht. Die Intensität
und Dauer der Insektizidanwendung wird im Hinblick auf die Bedingungen
festgelegt, welche für
das (die) besondere(n) Pestizid(e), die zu behandelnde(n) Nutzpflanze(n)
und die besonderen Umweltbedingungen spezifisch sind. Das proportionale
Verhältnis von
Wirkstoffbestandteil zu dem Träger
hängt natürlich von
der chemischen Natur, Löslichkeit
und Stabilität der
Insektizidzusammensetzung sowie der besonderen beabsichtigten Formulierung
ab.
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Andere
Ausbringungstechniken, z. B. Zerstäuben, Bespritzen, Einweichen,
Bodeninjektion, Samenbeschichtung, Sämlingbeschichtung, Sprühen, Belüften, Vernebeln,
Atomisieren und dergleichen, sind auch möglich und können unter bestimmten Umständen erforderlich
sein, wie z. B. bei Insekten, welche einen Wurzel- oder Halmbefall
ver ursachen, oder zur Ausbringung auf empfindliche Vegetationen
oder Zierpflanzen. Diese Ausbringungsverfahren sind den Fachleuten
ebenfalls hinreichen bekannt.
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Die
erfindungsgemäßen Insektizidzusammensetzungen
können
in dem Verfahren der Erfindung allein oder in Kombination mit anderen
Verbindungen, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, anderen Pestiziden, verwendet werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch in Verbindung mit anderen Behandlungen wie mit Tensiden,
Detergenzien, Polymeren oder Formulierungen mit einer zeitabhängigen Wirkstofffreisetzung
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Insektizidzusammensetzungen
können
entweder für
die systemische oder die topische Anwendung formuliert werden.
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Die
Konzentration der Insektizidzusammensetzung, welche für die Ausbringung
in die Umwelt, die systemische Anwendung oder den Blattauftrag verwendet
wird, variiert in Abhängigkeit
von der Art der einzelnen Formulierung, dem Mittel der Ausbringung,
den Umweltbedingungen und dem Grad der Biozidaktivität. Typischerweise
liegt die Bioinsektizidzusammensetzung in der ausgebrachten Formulierung
in einer Konzentration von mindestens etwa 0,5 Gew.-% vor und kann
bis zu und einschließlich
etwa 99 Gew.-% betragen. Trockene Formulierungen der Zusammensetzungen
können
etwa 0,5 bis etwa 99 Gew.-% oder mehr der Zusammensetzung umfassen,
während
flüssige
Formulierungen im allgemeinen etwa 0,5 bis etwa 99 Gew.-% oder mehr
des Wirkstoffbestandteils umfassen. Formulierungen, welche intakte
Bakterienzellen umfassen, enthalten im allgemeinen etwa 104 bis etwa 1012 Zellen/mg.
-
Die
Insektizidformulierung kann in einer oder mehreren Anwendungen,
falls erforderlich, an eine bestimmte Pflanze verabreicht oder auf
einen Zielbereich aufgebracht werden, wobei eine typische Feldausbringungsrate
pro Hektar in der Größenordnung
von etwa 50 g bis etwa 500 g des Wirkstoffbestandteils oder von etwa
500 g bis etwa 1.000 g oder von etwa 1.000 g bis etwa 5.000 g oder
mehr des Wirkstoffbestandteils liegt.
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2.13 Antikörperzusammensetzungen
und Herstellungsverfahren
-
In
bestimmten Ausführungsformen
erwägen
die Erfinder die Verwendung von Antikörpern, entweder monoclonal
oder polyclonal, welche an die hierin offenbarten Kristallproteine
binden. Mittel zur Herstellung und Charakterisierung von Antikörpern sind
auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt (vgl. z. B. Harlow und Lane, 1989;
hierin unter Bezugnahme eingeschlossen). Die Verfahren zur Erzeugung
von monoclonalen Antikörpern (mAbs)
folgen im allgemeinen den gleichen Grundsätzen wie für die Herstellung von polyclonalen
Antikörpern. Kurz
zusammengefaßt
wird ein polyclonaler Antikörper
dadurch hergestellt, daß ein
Tier mit einer erfindungsgemäßen immunogenen
Zusammensetzung immunisiert wird und das Antiserum aus dem immunisierten
Tier gewonnen wird. Ein große
Auswahl von Tierarten kann für
die Herstellung von Antiseren verwendet werden. Typischerweise ist
das zur Herstellung von anti-Antiseren verwendete Tier ein Kaninchen,
eine Maus, eine Ratte, ein Hamster, ein Meerschweinchen oder eine
Ziege.
-
Aufgrund
des relativ großen
Blutvolumens von Kaninchen ist ein Kaninchen eine bevorzugte Wahl
für die
Herstellung von polyclonalen Antikörpern.
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Wie
auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt ist, kann eine bestimmte
Zusammensetzung hinsichtlich ihrer Immunogenität variieren. Es ist daher oft
notwendig, das Immunsystem des Wirts zu stimulieren, wie durch Kopplung
eines Peptid- oder Polypeptid-Immunogens an einen Träger erreicht
werden kann. Beispielhafte und bevorzugte Träger sind Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
(KLH) und Rinderserumalbumin (BSA). Andere Albumine wie Ovalbumin,
Mausserumalbumin oder Kaninchenserumalbumin können auch als Träger verwendet
werden. Mittel zur Konjugation eines Polypeptids an ein Trägerprotein
sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt und schließen Glutaraldehyd,
m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester, Carbodiimid und Bisbiazo-behandeltes
Benzidin ein.
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Wie
auf dem Fachgebiet auch hinreichend bekannt ist, kann die Immunogenität einer
bestimmten immunogenen Zusammensetzung durch die Verwendung von
unspezifischen Stimulatoren der Immunantwort, welche als Adjuvanzien
bekannt sind, verstärkt
werden. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvanzien schließen komplettes
Freundsches Adjuvans (ein unspezifischer Stimulator der Immunantwort,
enthaltend abgetötete Zellen
von Mycobacterium tuberculosis), unvollständiges Freundsches Adjuvans
und Aluminiumhydroxid-Adjuvans ein.
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Die
bei der Herstellung von polyclonalen Antikörpern verwendete Menge der
immunogenen Zusammensetzung variiert in Abhängigkeit von der Art des Immunogens
sowie des zur Immunisierung verwendeten Tiers. Eine Vielzahl von
Wegen kann verwendet werden, um das Immunogen zu verabreichen (subkutan,
intramuskulär,
intradermal, intravenös
und intraperitoneal). Die Herstellung von polyclonalen Antikörpern kann durch
Entnehmen von Blut des immunisierten Tiers zu verschiedenen Zeitpunkten
nach der Immunisierung überwacht
werden. Eine zweite Injektion, eine Nachimpfung, kann auch verabreicht
werden. Das Verfahren der Nachimpfung und Titration wird wiederholt,
bis ein geeigneter Titer erreicht ist. Wenn ein gewünschter
Immunogenitätsgrad
erreicht ist, kann dem immunisierten Tier Blut abgenommen und das
Serum isoliert und gelagert werden, und/oder das Tier kann verwendet
werden, um mAbs herzustellen.
-
mAbs
können
durch die Anwendung von hinreichend bekannten Techniken, wie den
in US-Patent 4,196,265 veranschaulichten (hierin unter Bezugnahme
ausdrücklich
eingeschlossen), ohne weiteres hergestellt werden. Typischerweise
beinhaltet diese Technik die Immunisierung eines geeigneten Tiers
mit einer ausgewählten
immunogenen Zusammensetzung, z. B. einem gereinigten oder teilweise
gereinigten Kristallprotein, Polypeptid oder Peptid. Die immunisierende
Zusammensetzung wird in einer Art und Weise verabreicht, welche
wirksam ist, um Antikörper
produzierende Zellen zu stimulieren. Nagetiere wie Mäuse und
Ratten sind bevorzugte Tiere, jedoch ist die Verwendung von Kaninchen-,
Schafs- oder Froschzellen auch möglich.
Die Verwendung von Ratten kann gewisse Vorteile vorsehen (Goding,
1986, S. 60–61),
aber Mäuse
werden bevorzugt, wobei die BALB/c-Maus am meisten bevorzugt wird,
da diese meistens routinemäßig verwendet
wird und im allgemeinen einen höheren
Prozentsatz an stabilen Fusionen ergibt.
-
Nach
der Immunisierung werden somatische Zellen mit dem Potential für die Produktion
von Antikörpern,
besonders B-Lymphocyten (B-Zellen), zur Verwendung in dem mAb-Erzeugungsprotokoll
ausgewählt. Diese
Zellen können
aus biopsierten Milzen, Mandeln oder Lymphknoten oder aus einer
peripheren Blutprobe erhalten werden. Milzzellen und periphere Blutzellen
werden bevorzugt, die Ersteren weil sie eine ergiebige Quelle für Antikörper produzierende
Zellen sind, welche in dem sich teilenden Plasmablastenstadium vorliegen,
und die Letzteren, welche peripheres Blut leicht zugänglich ist.
Oft ist eine Reihe von Tieren immunisiert worden, und die Milz eines
Tiers mit dem höchsten
Antikörpertiter
wird entnommen, und die Milz-Lymphocyten werden durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze erhalten. Typischerweise enthält eine
Milz aus einer immunisierten Milz etwa 5 × 107 bis
2 bis 108 Lymphocyten.
-
Die
Antikörper
produzierenden B-Lymphocyten aus dem immunisierten Tier werden dann
mit Zellen einer unsterblichen Myelomzelle fusioniert, im allgemeinen
mit einer Myelomzelle derselben Spezies wie das Tier, welches immunisiert
wurde. Myelomzelllinien, welche zur Verwendung in Hybridome erzeugenden
Fusionsverfahren geeignet sind, produzieren vorzugsweise keine Antikörper, besitzen
eine hohe Fusionseffizienz und weisen Enzymdefizienzen auf, welche
dann ein Wachstum in bestimmten Selektionsmedien, welche nur das
Wachstum der gewünschten
Fusionszellen (Hybridome) fördern,
unmöglich
machen.
-
Jede
einer Reihe von Myelomzellen, welche den Fachleuten bekannt sind
(Goding, S. 65–66,
1986; Campbell, S. 75–83,
1984), kann verwendet werden. Zum Beispiel, wenn das immunisierte
Tier eine Maus ist, kann man P3-X63/Ag8, X63-Ag8.653, NS1/1.Ag41,
Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11, MPC11-X45-GTG 1.7 und S194/5XX0 Bul
verwenden; für
Ratten kann man R210.RCY3, Y3-Ag 1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden;
und U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-HMy2 und UC729-6 sind alle in Verbindung
mit menschlichen Zellfusionen nützlich.
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Eine
bevorzugte murine Myelomzelle ist die NS-1-Myelomzelllinie (auch
als P3-NS-1-Ag4-1
bezeichnet), welche ohne weiteres von der NIGMS Human Genetic Mutant
Cell-Hinterlegungsstelle durch Ersuchen um die Zelllinien-Hinterlegungsnummer
GM3573 erhältlich
ist. Eine andere Maus-Myelomzelllinie, welche verwendet werden kann,
ist die 8-Azaguanin-resistente murine Maus-Myelom-SP2/0-"Nicht-Erzeuger"-Zelllinie.
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Verfahren
zur Erzeugung von Hybriden aus Antikörper produzierenden Milz- oder Lymphknotenzellen und
Myelomzellen umfassen üblicherweise
das Mischen von somatischen Zellen mit Myelomzellen in einem Verhältnis von
2 : 1, obgleich das Verhältnis
jeweils von etwa 20 : 1 bis etwa 1 : 1 variieren kann, in Gegenwart eines
Mittels oder von Mitteln (chemische oder elektrische), welche die
Fusion von Zellmembranen begün stigen.
Fusionsverfahren unter Verwendung des Sendai-Virus (Kohler und Milstein,
1975; 1976), sowie solche unter Verwendung von Polyethylenglykol
(PEG), wie 37% (Vol./Vol.) PEG (Gefter et al., 1977), sind beschrieben
worden. Die Anwendung von elektrisch induzierten Fusionsverfahren
ist auch geeignet (Goding, 1986, S. 71–74).
-
Fusionsverfahren
bringen üblicherweise
lebensfähige
Hybride in geringen Häufigkeiten,
etwa 1 × 10–6 bis
1 × 10–8,
hervor. Jedoch stellt dies kein Problem dar, da sich die lebensfähigen, fusionierten
Hybride von den nicht fusionierten Stammzellen (besonders den nicht
fusionierten Myelomzellen, welche sich normalerweise fortgesetzt
unbegrenzt teilen würden)
durch das Züchten
in einem Selektionsmedium unterschieden werden. Das Selektionsmedium
ist im allgemeinen ein Medium, das ein Mittel enthält, welches
die de novo-Synthese von Nucleotiden in dem Gewebekulturmedium blockiert.
Beispielhafte und bevorzugte Mittel sind Aminopterin, Methotrexat
und Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren die de novo-Synthese
von sowohl Purinen als auch Pyrimidinen, während Azaserin nur die Purinsynthese
blockiert. Wenn Aminopterin oder Methotrexat verwendet wird, wird
das Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als eine Quelle für Nucleotide
ergänzt
(HAT-Medium). Wenn Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit
Hypoxanthin ergänzt.
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Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. In HAT-Medium können nur
Zellen überleben,
welche fähig sind,
einen Nucleotidrückgewinnungsweg
zu unterhalten. Die Myelomzellen sind bezüglich der Schlüsselenzyme
des Rückgewinnungswegs,
z. B. der Hypoxanthin-Phosphoribosyltransferase (HPRT), defizient
und können
nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Abbauweg unterhalten, aber sie haben eine begrenzte Lebensdauer
in Kultur und sterben im allgemeinen innerhalb von etwa zwei Wochen.
Daher sind die einzigen Zellen, welche in dem Selektionsmedium überleben
können,
solche Hybride, welche sich aus Myelom- und B-Zellen gebildet haben.
-
Diese
Züchtung
stellt eine Population von Hybridomen bereit, aus welchen spezifische
Hybridome ausgewählt
werden. Typischerweise wird die Selektion von Hybridomen durch das
Züchten
der Zellen mittels Einzelclon-Verdünnung in Mikrotiterplatten,
gefolgt durch das Testen der einzelnen Clon-Überstände (nach etwa zwei bis drei
Wochen) auf die gewünschte
Reaktivität,
ausgeführt.
Der Test sollte empfindlich, einfach und schnell sein, wie Radioimmunoassays,
Enzymimmunoassays, cytotoxische Assays, Plaqueassays, Dot-Immunbindungsassays
und dergleichen.
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Die
ausgewählten
Hybridome würde
man anschließend
seriell verdünnen
und in einzelne Antikörper produzierende
Zelllinien clonieren, wobei die Clone dann unbegrenzt vermehrt werden
können,
um mAbs bereitzustellen. Die Zelllinien können für die mAb-Herstellung in zwei wesentlichen Verfahren
verwendet werden. Eine Probe der Hybridome kann einem histokompatiblen
Tier des Typs, welcher verwendet wurde, um die somatischen Zellen
und die Myelomzellen für
die ursprüngliche
Fusion bereitzustellen, gespritzt werden (oft in die Bauchfellhöhle). Das
mit der Injektion behandelte Tier entwickelt Tumore, welche den
spezifischen monoclonalen Antikörper
sezernieren, der durch das fusionierte Zellhybrid hergestellt wird.
Die Körperflüssigkeiten des
Tiers, wie Serum oder Aszitesflüssigkeit,
können
dann punktiert werden, um mAbs in hoher Konzentration bereitzustellen.
Die einzelnen Zelllinien können
auch in vitro gezüchtet
werden, wobei die mAbs natürlicherweise
in das Kulturmedium sezerniert werden, aus dem sie ohne weiteres
in hohen Konzentrationen erhalten werden. Die durch jedes Verfahren
hergestellten mAbs können
mittels Filtrations-, Zentrifugations- und verschiedenen Chromatographieverfahren,
wie HPLC oder Affinitätschromatographie,
gegebenenfalls weiter gereinigt werden.
-
3.0 Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Die
folgenden Zeichnungen machen einen Teil der vorliegenden Beschreibung
aus und sind eingeschlossen, um bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung weiter zu veranschaulichen. Die Erfindung wird unter Bezugnahme
auf eine oder mehrere dieser Zeichnungen in Verbindung mit der ausführlichen
Beschreibung der hierin vorgestellten spezifischen Ausführungsformen
verständlicher.
-
1:
Die Wildtyp-δ-endotoxine
und die relevanten Restriktionsstellen, welche zur Konstruktion
der erfindungsgemäß wichtigen
Hybrid-δ-Endotoxine
verwendet wurden, sind in 1A schematisch
dargestellt. Es ist nur die DNA dargestellt, welche das δ-Endotoxin
codiert, das in dem angegebenen Plasmid enthalten ist (gekennzeichnet
durch die Vorsilbe "pEG"). Die B. thuringiensis-Stämme, welche
die angegebenen Plasmide enthalten, sind durch die Vorsilbe "EG" gekennzeichnet.
Die in der Erfindung beschriebenen Hybrid-δ-Endotoxine sind in 1B schematisch dargestellt und sind an
den Wildtyp-δ-Endotoxinen
in 1A ausgerichtet.
-
2:
Eine gleiche Menge jeder gewaschenen sporenbildenden B. thuringiensis-Kultur wurde durch eine
SDS-PAGE analysiert. Bahn a: Kontrolle – der Cry1Ac produzierende
B. thuringiensis-Stamm EG11070; b: EG11060; c: EG11062; d: EG11063;
e: EG11065; f: EG11067; g: EG11071; h: EG11073; i: EG11074; j: EG11088;
k: EG11090; und 1: EG11091.
-
3:
Solubilisierte Hybrid-δ-Endotoxine
wurden Trypsin für
0, 15, 30, 60 und 120 Minuten ausgesetzt. Das erhaltene Material
wurde durch eine SDS-PAGE analysiert. Die Menge des restlichen aktiven δ-Endotoxin-Fragments
wurde mittels Abtastdensitometrie unter Verwendung eines Molecular
Dynamics Modell 300A-Densitometers quantitativ bestimmt. Der Prozentsatz
des restlichen aktiven Toxins wurde gegen die Zeit aufgetragen.
Wildtyp-Cry1Ac-δ-Endotoxin
(nicht ausgefülltes
Kästchen)
diente als Kontrolle.
-
4:
Schematische Darstellungen der Wildtyp-Toxine und der relevanten
Restriktionsstellen, welche zur Konstruktion des durch pEG381 codierten
und in EG11768 exprimierten Hybrid-δ-Endotoxins verwendet wurden.
Es ist nur die DNA dargestellt, welche das δ-Endotoxin codiert, das in dem
angegebenen Plasmid enthalten ist (gekennzeichnet durch die Vorsilbe "pEG").
-
4.0 Kurze Beschreibung
der Sequenzidentifizierungen
-
SEQ
ID NO: 1 ist der Oligonucleotidprimer A.
-
SEQ
ID NO: 2 ist der Oligonucleotidprimer B.
-
SEQ
ID NO: 3 ist der Oligonucleotidprimer C.
-
SEQ
ID NO: 4 ist der Oligonucleotidprimer D.
-
SEQ
ID NO: 5 ist der Oligonucleotidprimer E.
-
SEQ
ID NO: 6 ist der Oligonucleotidprimer F.
-
SEQ
ID NO: 7 ist der Oligonucleotidprimer G.
-
SEQ
ID NO: 8 ist der Oligonucleotidprimer H.
-
SEQ
ID NO: 9 ist die Nucleotid- und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz
des EG11063-Hybrid-δ-Endotoxins.
-
SEQ
ID NO: 10 gibt in der Drei-Buchstaben-Abkürzungsform die Aminosäuresequenz
für das
in SEQ ID NO: 9 spezifizierte Hybrid-δ-Endotoxin an.
-
SEQ
ID NO: 11 ist die Nucleotid- und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz
des EG11074-Hybrid-δ-Endotoxins.
-
SEQ
ID NO: 12 gibt in der Drei-Buchstaben-Abkürzungsform die Aminosäuresequenz
für das
in SEQ ID NO: 11 spezifizierte Hybrid-δ-Endotoxin an.
-
SEQ
ID NO: 13 ist die Nucleotid- und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz
des EG11735-Hybrid-δ-Endotoxins.
-
SEQ
ID NO: 14 gibt in der Drei-Buchstaben-Abkürzungsform die Aminosäuresequenz
für das
in SEQ ID NO: 13 spezifizierte Hybrid-δ-Endotoxin an.
-
SEQ
ID NO: 15 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1065,
pEG1070 und pEG1074.
-
SEQ
ID NO: 16 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1067,
pEG1072 und pEG1076.
-
SEQ
ID NO: 17 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1068,
pEG1077 und pEG365.
-
SEQ
ID NO: 18 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1088
und pEG1092.
-
SEQ
ID NO: 19 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1089
und die 3'-Austauschstelle
für pEG1070
und pEG1072.
-
SEQ
ID NO: 20 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG1091.
-
SEQ
ID NO: 21 ist die 3'-Austauschstelle
für pEG1065,
pEG1067, pEG1068, pEG1093, pEG378 und pEG365.
-
SEQ
ID NO: 22 ist die 3'-Austauschstelle
für pEG1088.
-
SEQ
ID NO: 23 ist der Oligonucleotidprimer I.
-
SEQ
ID NO: 24 ist der Oligonucleotidprimer J.
-
SEQ
ID NO: 25 ist die Nucleinsäuresequenz
und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz für das ein
Hybrid-Kristallprotein codierende Gen von EG11092.
-
SEQ
ID NO: 26 ist die Drei-Buchstaben-Abkürzungsform der Aminosäuresequenz
des durch den Stamm EG11092 produzierten Hybrid-Kristallproteins,
welches durch SEQ ID NO: 25 codiert wird.
-
SEQ
ID NO: 27 ist die Nucleinsäuresequenz
und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz für das ein
Hybrid-Kristallprotein codierende Gen von EG11751.
-
SEQ
ID NO: 28 ist die Drei-Buchstaben-Abkürzungsform der Aminosäuresequenz
des durch den Stamm EG11751 produzierten Hybrid-Kristallproteins,
welches durch SEQ ID NO: 27 codiert wird.
-
SEQ
ID NO: 29 ist die Nucleinsäuresequenz
und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz für das ein
Hybrid-Kristallprotein codierende Gen von EG11091.
-
SEQ
ID NO: 30 ist die Drei-Buchstaben-Abkürzungsform der Aminosäuresequenz
des durch den Stamm EG11091 produzierten Hybrid-Kristallproteins,
welches durch SEQ ID NO: 29 codiert wird.
-
SEQ
ID NO: 31 ist der Oligonucleotidprimer K.
-
SEQ
ID NO: 32 ist die 5'-Austauschstelle
für pEG378
und pEG381.
-
SEQ
ID NO: 33 ist die Nucleinsäuresequenz
und die daraus abgeleitete Aminosäuresequenz für das ein
Hybrid-Kristallprotein codierende Gen von EG11768.
-
SEQ
ID NO: 34 kennzeichnet in der Drei-Buchstaben-Abkürzungsform
die Aminosäuresequenz
des durch den Stamm EG11768 produzierten Hybrid-Kristallproteins,
welches durch SEQ ID NO: 33 codiert wird.
-
SEQ
ID NO: 35 ist die 3'-Austauschstelle
für pEG1074,
pEG1076, pEG1077 und pEG381.
-
5.0 Beschreibung von veranschaulichenden
Ausführungsformen
-
5.1 Verfahren für die Züchtung von
B. thuringiensis zur Herstellung von Cry-Proteinen
-
Die
hierin beschriebenen B. thuringiensis-Stämme können mittels bekannten üblichen
Medien und Fermentationstechniken gezüchtet werden. Nach Beendigung
des Fermentationszyklus können
die Bakterien geerntet werden, indem zuerst die Sporen und Kristalle
von B. thuringiensis aus der Fermentationsbrühe durch Mittel, welche auf
dem Fachgebiet hinreichend bekannt sind, abgetrennt werden. Die
gewonnenen Sporen und Kristalle von B. thuringiensis können durch
die Zugabe von Tensiden, Dispergiermitteln, inerten Trägern und anderen
Komponenten, um die Handhabung und Anwendung für bestimmte Zielschädlinge zu
erleichtern, zu einem benetzbaren Pulver, einem flüssigen Konzentrat,
Granulaten oder anderen Formulierungen zubereitet werden. Die Formulierungs-
und Anwendungsverfahren sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt
und werden zusammen mit handelsüblichen
Stämmen
von B. thuringiensis (HD-1), welche gegenüber Lepidoptera-Insekten, z.
B. Raupen, aktiv sind, angewendet.
-
5.2 Rekombinante Wirtszellen
zur Expression von Cry-Genen
-
Die
Nucleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung können in eine große Vielzahl
von mikrobiellen Wirten eingeschleust werden. Die Expression des
Toxingens resultiert, direkt oder indirekt, in der intrazellulären Herstellung
und Beibehaltung des Pestizids. Mit geeigneten Wirten, z. B. Pseudomonas,
können
die Mikroben zu den Stellen, wo sie sich in Lepidoptera-Insekten
vermehren oder durch die Insekten aufgenommen werden, gebracht werden.
Das Ergebnis ist eine Bekämpfung
der unerwünschten
Insekten. Alternativ kann die Mikrobe, welche das Toxingen trägt, unter
Bedingungen behandelt werden, welche die Aktivität des in der Zelle produzierten
Toxins verlängern.
Die behandelte Zelle kann dann in der Umgebung eines oder mehrerer
Zielschädlinge
ausgebracht werden. Das erhaltene Produkt behält die Toxizität des B.
thuringiensis-Toxins bei.
-
Geeignete
Wirtszellen, wobei die das Pestizid enthaltenden Zellen behandelt
werden, um die Aktivität des
Toxins in der Zelle zu verlängern,
wenn die behandelte Zelle anschließend in die Umgebung eines
oder mehrerer Zielschädlinge
ausgebracht wird, können
entweder Prokaryonten oder Eukaryonten einschließen, die normalerweise auf
solche Zellen begrenzt sind, welche keine Substanzen produzieren,
die für
höhere
Organismen wie Säuger
toxisch sind. Jedoch können
Organismen, welche Substanzen produzieren, die für höhere Organismen toxisch sind,
verwendet werden, wenn das Toxin instabil ist oder die Einsatzmenge
ausreichend gering ist, um jede Möglichkeit einer Toxizität für einen
Säugerwirt
zu vermeiden. Als Wirte sind die Prokaryonten und die niederen Eukaryonten,
wie Pilze, von besonderem Interesse. Veranschaulichende Prokaryonten,
sowohl Gram-negative als auch Gram-positive, schließen Enterobacteriaceae
wie Escherichia, Erwinia, Shigella, Salmonella und Proteus; Bacillaceae;
Rhizobiceae wie Rhizobium; Spirillaceae wie Photobakterien, Zymomonas,
Serratia, Aeromonas, Vibrio, Desulfovibrio, Spirillum; Lactobacillaceae;
Pseudomonadaceae wie Pseudomonas und Acetobacter; Azotobacteraceae,
Actinomycetales und Nitrobacteracea ein. Unter den Eukaryonten befinden
sich Pilze wie Phycomycetes und Ascomycetes, welche Hefen wie Saccharomyces
und Schizosaccharomyces einschließen; und Basidiomycetes-Hefen
wie Rhodotorula, Aureobasidium, Sporobolomyces und dergleichen.
-
Eigenschaften
von besonderem Interesse bei der Auswahl einer Wirtszelle für Herstellungszwecke schließen die
Einfachheit der Einschleusung des B. thuringiensis-Gens in den Wirt,
die Verfügbarkeit
von Expressionssystemen, die Expressionseffizienz, die Stabilität des Pestizids
in dem Wirt und das Vorhandensein von zusätzlichen genetischen Eigenschaften
ein. Eigenschaften von Interesse zur Verwendung als eine Pestizidmikrokapsel
schließen
schützende
Eigenschaften für
das Pestizid, wie dicke Zellwände,
eine Pigmentation und die intrazelluläre Verpackung oder Bildung
von Einschlußkörpern; eine
Blattaffinität;
eine fehlende Toxizität gegenüber Säugern; ein
Anreiz für
die Aufnahme durch Schädlinge;
eine einfache Abtötung
und Fixierung ohne eine Schädigung
des Toxins; und dergleichen ein. Andere Gesichtspunkte schließen die
Einfachheit der Formulierung und Handhabung, die Wirtschaftlichkeit,
die Lagerfähigkeit
und dergleichen ein.
-
Wirtsorganismen
von besonderem Interesse schließen
Hefen wie Rhodotorula sp., Aureobasidium sp., Saccharomyces sp.
und Sporobolomyces sp.; phylloplane Organismen wie Pseudomonas sp.,
Erwinia sp. und Flavobacterium sp.; oder andere solche Organismen
wie Escherichia, Lactobacillus sp., Bacillus sp., Streptomyces sp.
und der gleichen ein. Spezifische Organismen schließen Pseudomonas
aeruginosa. P. fluorescens, Saccharomyces cerevisiae, B. thuringiensis,
B. subtilis, E. coli, Streptomyces lividans und dergleichen ein.
-
Die
Behandlung der Mikrobenzelle, z. B. einer Mikrobe, enthaltend das
B. thuringiensis-Toxingen, kann durch chemische oder physikalische
Mittel oder durch eine Kombination von chemischen und/oder physikalischen
Mitteln erfolgen, so lange die Technik weder die Eigenschaften des
Toxins nachteilig beeinflußt, noch
die Fähigkeit
der Zellen im Hinblick auf den Schutz des Toxins vermindert. Beispiele
für chemische
Reagenzien sind Halogenierungsmittel, besonders Halogene der Ordnungszahl
17–80.
Insbesondere kann Iod unter milden Bedingungen und für einen
ausreichenden Zeitraum, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, verwendet
werden. Andere geeignete Techniken schließen die Behandlung mit Aldehyden
wie Formaldehyd und Glutaraldehyd; anti-infektiösen Mitteln wie Zephiranchlorid
und Cetylpyridiniumchlorid; Alkoholen wie Isopropyl und Ethanol;
verschiedenen histologischen Fixierungsmitteln wie Lugolsche Iodlösung, Bouinsche
Fixierungslösung
und Hellysche Fixierungslösung
(vg. z. B. Humason, 1967); oder eine Kombination von physikalischen
(Hitze) und chemischen Mitteln, welche die Aktivität des in
der Zelle produzierten Toxins erhalten und verlängern, wenn die Zelle an einen
geeigneten Wirt verabreicht wird, ein. Beispiele für physikalische
Mittel sind eine Bestrahlung mit kurzen Wellenlängen, wie γ-Strahlung und Röntgenstrahlung,
Einfrieren, UV-Bestrahlung, Gefriertrocknung und dergleichen. Die
verwendeten Zellen sind üblicherweise
intakt und liegen bei der Behandlung im wesentlichen in der proliferativen
Form vor, anstatt in einer Sporenform, obwohl in einigen Fällen Sporen
verwendet werden können.
-
Wenn
das B. thuringiensis-Toxingen mit Hilfe eines geeigneten Vektors
in einen mikrobiellen Wirt eingeschleust wird und der Wirt in einem
lebenden Stadium in die Umwelt ausgebracht wird, ist es wesentlich, daß bestimmte
Wirtsmikroben verwendet werden. Es werden Mikroorganismuswirte ausgewählt, die
bekanntermaßen
die "Phytosphäre" (phylloplan, phyllosphär, rhizosphär und/oder
rhizoplan) einer oder mehrerer Nutzpflanzen von Interesse besiedeln.
Diese Mikroorganismen werden so gewählt, daß sie in der Lage sind, in
der besonderen Umgebung (Nutzpflanze oder andere Insektenhabitate)
mit den Wildtyp-Mikroorganismen zu konkurrieren, für eine stabile
Beibehaltung und Expression des Gens, welches das Polypeptid-Pestizid
codiert, zu sorgen und wünschenswerterweise
für einen
besseren Schutz des Pestizids vor einem umweltbedingten Abbau und
einer umweltbedingten Inaktivierung zu sorgen.
-
Eine
große
Zahl von Mikroorganismen ist bekannt, welche die Blattebene (die
Oberfläche
der Pflanzenblätter)
und/oder die Rhizosphäre
(den Boden, welcher die Pflanzenwurzeln umgibt) einer großen Vielzahl von
wichtigen Nutzpflanzen bewohnt. Diese Mikroorganismen schließen Bakterien,
Algen und Pilze ein. Von besonderem Interesse sind Mikroorganismen
wie Bakterien, z. B. der Gattung Bacillus, Pseudomonas, Erwinia,
Serratia, Klebsiella, Zanthomonas, Streptomyces, Rhizobium, Rhodopseudomonas, Methylophilius,
Agrobacterium, Acetobacter, Lactobacillus, Arthrobacter, Azotobacter,
Leuconostoc und Alcaligenes; Pilze, besonders Hefen, z. B. der Gattung
Saccharomyces, Cryptococcus, Kluyveromyces, Sporobolomyces, Rhodotorula und
Aureobasidium. Von besonderem Interesse sind solche phytosphären Bakterienarten
wie Pseudomonas syringae, Pseudomonas fluorescens, Serratia marcescens,
Acetobacter xylinum, Agrobacterium tumefaciens, Rhodobacter sphaeroides,
Xanthomonas campestris, Rhizobium melioti, Alcaligenes eutrophus
und Azotobacter vinlandii; sowie phytosphäre Hefearten wie Rhodotorula
rubra, R. glutinis, R. marina, R. aurantiaca, Cryptococcus albidus,
C. diffluens, C. laurentii, Saccharomyces rosei, S. pretoriensis,
S. cerevisiae, Sporobolomyces roseus, S. odorus, Kluyveromyces veronae
und Aureobasidium pllulans.
-
5.3 Definitionen
-
Die
folgenden Worte und Ausdrücke
haben die nachstehend angegebenen Bedeutungen.
-
Breites
Spektrum: verweist auf einen großen Bereich von Insektenarten.
Insektizidaktivität
mit breitem Spektrum: Toxizität
gegenüber
einem großen
Bereich von Insektenarten.
-
Expression:
Die Kombination von intrazellulären
Prozessen einschließlich
Transkription und Translation, welche ein codierendes DNA-Molekül wie ein
Strukturgen durchläuft,
um ein Polypeptid herzustellen.
-
Insektizidaktivität: Toxizität gegenüber Insekten.
-
Insektizidspezifität: Die durch
ein Kristallprotein gezeigte Toxizität gegenüber mehreren Insektenarten.
-
Spezifität innerhalb
einer Ordnung: Die Toxizität
eines bestimmten Kristallproteins gegenüber Insektenarten innerhalb
einer Insektenordnung (z. B. der Ordnung Lepidoptera).
-
Spezifität zwischen
Ordnungen: Die Toxizität
eines bestimmten Kristallproteins gegenüber Insektenarten aus verschiedenen
Ordnungen (z. B. der Ordnungen Lepidoptera und Diptera).
-
LC50: Die letale Konzentration eines Kristallproteins,
welche eine 50%-ige Mortalität
der behandelten Insekten hervorruft.
-
LC95: Die letale Konzentration eines Kristallproteins,
welche eine 95%-ige Mortalität
der behandelten Insekten hervorruft.
-
Promotor:
Eine Erkennungsstelle in einer DNA-Sequenz oder einer Gruppe von
DNA-Sequenzen, welche ein Expressionskontrollelement für ein Strukturgen
vorsieht und an welche eine RNA-Polymerase spezifisch bindet und
die RNA-Synthese (Transkription) des Gens einleitet.
-
Regeneration:
Verfahren zur Züchtung
einer Pflanze aus einer Pflanzenzelle (z. B. einem Pflanzenprotoplasten
oder -explantat).
-
Strukturgen:
Ein Gen, welche exprimiert wird, um ein Polypeptid herzustellen.
-
Transformation:
Ein Verfahren zur Einschleusung einer exogenen DNA-Sequenz (z. B.
eines Vektors oder eines rekombinanten DNA-Moleküls) in eine Zelle oder einen
Protoplasten, worin die exogene DNA in ein Chromosom eingebaut wird
oder zu einer autonomen Replikation fähig ist.
-
Transformierte
Zelle: Eine Zelle, deren DNA durch die Einschleusung eines exogenen
DNA-Moleküls in
die Zelle verändert
worden ist.
-
Transgen:
Ein exogenes Gen, welches, wenn in das Genom einer Wirtszelle eingebaut
durch ein Verfahren wie Transformation, Elektroporation, Teilchenbeschuß und dergleichen,
durch die Wirtszelle exprimiert und in das Genom der Zellen integriert
wird, so daß das
Merkmal oder die Merkmale, welche durch die Expression des Transgens
hervorgerufen werden, an die Nachkommen der transformierten Zelle
vererbt werden.
-
Transgene
Zelle: Irgendeine Zelle, abgeleitet oder regeneriert aus einer transformierten
Zelle oder abgeleitet aus einer transgenen Zelle. Beispielhafte
transgene Zellen schließen
Pflanzenkallusse, abgeleitet aus einer transformierten Pflanzenzelle,
und besonders Zellen wie Blatt-, Wurzel- oder Stammzellen, z. B.
somatische Zellen, oder reproduktive Zellen (Keimzellen), erhalten
aus einer transgenen Pflanze, ein.
-
Transgene
Pflanze: Eine Pflanze oder ein Nachkomme hiervon, abgeleitet aus
einer transformierten Pflanzenzelle oder einem Protoplasten, wobei
die Pflanzen-DNA ein eingeschleustes exogenes DNA-Molekül enthält, welches
ursprünglich
nicht in einer nativen, nicht-transgenen Pflanze derselben Art vorhanden
ist. Die Begriffe "transgene
Pflanze" und "transformierte Pflanze" sind auf dem Fachgebiet
zuweilen als synonyme Begriffe verwendet worden, um eine Pflanze
zu definieren, deren DNA ein exogenes DNA-Molekül enthält. Jedoch nimmt man an, daß es wissenschaftlich
korrekter ist, auf eine regenerierte Pflanze oder einen Kallus,
welche(r) aus einer transformierten Pflanzenzelle oder einem Protoplasten
erhalten wurde, als eine transgene Pflanze zu verweisen, und dieser
Wortgebrauch wird hierin befolgt.
-
Vektor:
Ein DNA-Molekül,
welches zur Replikation in einer Wirtszelle fähig ist und/oder welches mit
einem anderen DNA-Segment funktionell verbunden werden kann, um
die Replikation das verknüpften
Segments zu bewirken. Ein Plasmid ist ein beispielhafter Vektor.
-
5.4 Sonden und Primer
-
Gemäß einem
anderen Aspekt ermöglicht
die durch die Erfindung bereitgestellte DNA-Sequenzinformation die
Herstellung von relativ kurzen DNA (oder RNA)-Sequenzen, welche
die Fähigkeit
besitzen, mit Gensequenzen der ausgewählten hierin offenbarten Polynucleotide
spezifisch zu hybridisieren. Gemäß diesen
Aspekten werden Nucleinsäuresonden
mit einer geeigneten Länge
unter Berücksichtigung
einer ausgewählten Kristallprotein-Gensequenz,
z. B. einer Sequenz wie die in SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ
ID NO: 13, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33 gezeigten,
hergestellt. Die Fähigkeit
solcher Nucleinsäuresonden,
mit einer Gensequenz, welche ein Kristall protein codiert, spezifisch
zu hybridisieren, macht sie für eine
Vielzahl von Ausführungsformen
besonders nützlich.
Besonders bedeutsam ist, daß die
Sonden in einer Vielzahl von Assays zum Nachweis der Anwesenheit
von komplementären
Sequenzen in einer bestimmten Probe verwendet werden können.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist die Verwendung von Oligonucleotid primern vorteilhaft. Die Sequenz
von solchen Primern wird unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Polynucleotids
zur Verwendung beim Nachweis, bei der Amplifikation oder Mutation
eines definierten Segments eines Kristallprotein-Gens aus B. thuringiensis
mittels der PCRTM-Technologie entworfen.
Segmente von verwandten Kristallprotein-Genen aus anderen Spezies können auch
mittels PCRTM unter Verwendung solcher Primer
amplifiziert werden.
-
Um
bestimmte der erfindungsgemäßen Vorteile
bereitzustellen, schließt
eine bevorzugte Nucleinsäuresequenz,
welche für
Hybridisierungsstudien oder -tests verwendet wird, Sequenzen ein,
welche zu mindestens einem Bereich von etwa 14 bis 30 Nucleotiden
einer Sequenz, welche ein Kristallprotein codiert, wie die in SEQ
ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 25, SEQ ID NO:
27 oder SEQ ID NO: 33 gezeigten, komplementär sind. Eine Länge von
mindestens 14 Nucleotiden trägt
dazu bei, sicherzustellen, daß das
Fragment eine ausreichende Länge
besitzt, um ein Doppelstrangmolekül zu bilden, welches sowohl
stabil aus auch selektiv ist. Moleküle mit komplementären Sequenzen über Bereiche
mit einer Länge
von mehr als 14 Basen werden im allgemeinen trotzdem bevorzugt,
um die Stabilität
und Selektivität
des Hybrids zu erhöhen und
auf diese Weise die Qualität
und die Ordnung der erhaltenen spezifischen Hybridmoleküle zu verbessern. Im
allgemeinen wird bevorzugt, Nucleinsäuremoleküle zu konstruieren, die Gen-komplementäre Bereiche
von 14 bis 20 Nucleotiden oder auch mehr, falls gewünscht, aufweisen.
Solche Fragmente können
zum Beispiel durch direkte Synthese des Fragments durch chemische
Mittel, durch Anwendung einer Nucleinsäurereproduktionstechnik, wie
der PCRTM-Technik von US-Patent 4,683,195
und 4,683,202, oder durch das Ausschneiden ausgewählter DNA-Fragmente
aus rekombinanten Plasmiden, enthaltend geeignete Insertionen und
geeignete Restriktionsstellen, ohne weiteres hergestellt werden.
-
5.5 Expressionsvektoren
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
einen Expressionsvektor ein, der ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
umfaßt.
So ist in einer Ausführungsform
ein Expressionsvektor ein isoliertes und gereinigtes DNA-Molekül, umfassend
einen Promotor, welcher funktionell verbunden ist mit einer codierenden
Region, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, wobei die codierende Region mit einer Transkriptionsterminationsregion funktionell
verbunden ist, wodurch der Promotor die Transkription der codierenden
Region steuert.
-
So
wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "funktionell verbunden", daß ein Promotor
mit einer codierenden Region in einer solchen Weise verknüpft ist,
daß die Transkription
der codierenden Region durch den Promotor kontrolliert und reguliert
wird. Mittel zur funktionellen Verbindung eines Promotors mit einer
codierenden Region sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt.
-
Promotoren,
welche in Bakterien wirksam sind, sind auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt. Beispielhafte und bevorzugte Promotoren für die Bacillus-Kristallproteine
schließen
die sigA-, sigE- und sigK-Genpromotoren ein. Alternativ können die
nativen, durch Mutagenese veränderten
oder rekombinanten Promotoren eines Gens, welches ein Kristallprotein
codiert, selbst verwendet werden.
-
Wenn
ein erfindungsgemäßer Expressionsvektor
zur Transformation einer Pflanze verwendet werden soll, wird ein
Promotor gewählt,
welcher die Fähigkeit
besitzt, die Expression in Pflanzen zu steuern. Promotoren, welche
in Pflanzen wirksam sind, sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt.
Bei der Expression des Polypeptids in Pflanzen sind Promotoren nützlich,
welche induzierbar, viral, synthetisch, konstitutiv, wie beschrieben
(Poszkowski et al., 1989; Odell et al., 1985), und zeitlich reguliert,
räumlich
reguliert und räumlich-zeitlich
reguliert (Chau et al., 1989) sind.
-
Ein
Promotor wird auch im Hinblick auf seine Fähigkeit ausgewählt, die
Transkriptionsaktivität
für die codierende
Region der transformierten Pflanzenzelle oder der transgenen Pflanze
zu regulieren. Strukturgene können
durch eine Vielzahl von Promotoren in Pflanzengeweben gesteuert
werden. Promotoren können
nahezu konstitutiv sein, wie der CaMV35S-Promotor, oder gewebespezifische
oder entwicklungsspezifische Promotoren, welche zweikeimblättrige Pflanzen
oder einkeimblättrige
Pflanzen beeinflussen.
-
Wenn
der Promotor ein nahezu konstitutiver Promotor wie CaMV35S ist,
wird eine Erhöhung
der Polypeptidexpression in einer Vielzahl von transformierten Pflanzengeweben
nachgewiesen (z. B. Kallus, Blatt, Samen und Wurzel). Alternativ
können
die Effekte einer Transformation unter Verwendung von integrierenden Pflanzenvektoren,
welche einen gewebespezifischen Promotor enthalten, zu spezifischen
Pflanzengeweben geleitet werden.
-
Ein
beispielhafter gewebespezifischer Promotor ist der Lectin-Promotor,
welcher für
Samengewebe spezifisch ist. Das Lectinprotein in Sojabohnensamen
wird durch ein einziges Gen (LeI) codiert, welches nur während der
Samenreifung exprimiert wird und etwa 2 bis etwa 5% der Gesamt-mRNA
des Samens ausmacht. Das Lectin-Gen und der samenspezifische Promotor
sind vollständig
charakterisiert und zur Steuerung der samenspezifischen Expression
in transgenen Tabakpflanzen verwendet worden (Vodkin et al., 1983;
Lindstrom et al., 1990).
-
Ein
Expressionsvektor, enthaltend eine codierende Region, welche ein
Polypeptid von Interesse codiert, wird derart konstruiert, daß er sich
unter der Kontrolle des Lectin-Promotors befindet, und dieser Vektor wird
zum Beispiel durch ein Protoplasten-Transformationsverfahren (Dhir et al.,
1991) in Pflanzen eingeschleust. Die Expression des Polypeptids
wird spezifisch auf die Samen der transgenen Pflanze ausgerichtet.
-
Eine
transgene Pflanze der vorliegenden Pflanze, welche aus einer Pflanzenzelle
erzeugt wurde, die mit einem gewebespezifischen Promotor transformiert
ist, kann mit einer zweiten transgene Pflanze, welche sich aus einer
Pflanzenzelle entwickelt hat, die mit einem anderen gewebespezifischen
Promotor transformiert wurde, gekreuzt werden, um eine hybride transgene
Pflanze zu erzeugen, welche die Effekte einer Transformation in
mehr als einem spezifischen Gewebe zeigt.
-
Beispielhafte
gewebespezifische Promotoren sind Mais-Sucrosesynthetase I (Yang
et al., 1990), Mais-Alkoholdehydrogenase I (Vogel et al., 1989),
Mais-Leichternte-Komplex
(Simpson, 1986), Mais-Hitzeschockprotein (Odell et al., 1985), die
kleine Untereinheit der RuBP-Carboxylase aus der Erbse (Poulsen
et al., 1986; Cashmore et al., 1983), Ti-Plasmid-Mannopinsynthase
(Langridge et al., 1989), Ti-Plasmid-Nopalinsynthase (Langridge
et al., 1989), Petunien-Chalconisomerase (Van Tunen et al., 1988),
das glycinreiche Bohnen-Protein I (Keller et al., 1989), das CaMV35S-Transkript
(Odell et al., 1985) und Kartoffel-Patatin (Wenzler et al., 1989).
Bevorzugte Promotoren sind der Blumenkohlmosaikvirus (CaMV35S)-Promotor
und die kleine Untereinheit S-E9 des RuBP-Carboxylase-Promotors.
-
Die
Wahl eines Expressionsvektors und schließlich die funktionelle Verbindung
einer Region, welche ein Polypeptid codiert, mit einem bestimmten
Promotor hängt
direkt von den gewünschten
funktionellen Eigenschaften ab, z. B. von dem Bereich und der zeitlichen
Abstimmung der Proteinexpression und der zu transformierenden Wirtszelle.
Dies sind hinreichend bekannte Einschränkungen, welche mit dem Fachgebiet
der Konstruktion von rekombinanten DNA-Molekülen verbunden sind. Jedoch
ist ein bei der Ausführung
der vorliegenden Erfindung nützlicher
Vektor in der Lage, die Expression der Region, welche ein Polypeptid
codiert, mit welcher er funktionell verbunden ist, zu steuern.
-
Typische
Vektoren, welche zur Expression von Genen in höheren Pflanzen nützlich sind,
sind auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt und schließen Vektoren
ein, welche aus dem beschriebenen tumorinduzierenden (Ti) Plasmid
von Agrobacterium tumefaciens (Rogers et al., 1987) abgeleitet sind.
Jedoch ist bekannt, daß mehrere
andere integrierende Pflanzenvektorsysteme in Pflanzen wirksam sind,
einschließlich
der beschriebene pCaMVCN-Transferkontrollvektor (Fromm et al., 1985).
pCaMVCN (erhältlich
von Pharmacia, Piscataway, NJ) schließt den Blumenkohlmosaikvirus-CaMV35S-Promotor
ein.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
der zur Expression des Polypeptids verwendete Vektor einen Selektionsmarker
ein, welcher in einer Pflanzenzelle wirksam ist, vorzugsweise einen
Arzneistoffresistenz-Selektionsmarker. Ein bevorzugter Arzneistoffresistenz-Marker
ist das Gen, dessen Expression eine Kanamycin-Resistenz zur Folge
hat; d. h. das beschriebene (Rogers et al., 1988) chimäre Gen,
welches den Nopalinsynthase- Promotor,
die Tn5-Neomycin-Phosphotransferase II (nptII) und die 3'-nichttranslatierte
Region der Nopalinsynthase enthält.
-
Die
RNA-Polymerase transkribiert eine codierende DNA-Sequenz über eine
Stelle, wo eine Polyadenylierung auftritt. Typischerweise dienen
DNA-Sequenzen, welche einige Hundert Basenpaare stromabwärts der
Polyadenylierungsstelle angeordnet sind, dazu, die Transkription
zu terminieren. Solche DNA-Sequenzen werden hierin als Transkriptionsterminationsregionen
bezeichnet. Solche Regionen sind für eine wirksame Polyadenylierung
einer transkribierten Boten-RNA (mRNA) erforderlich.
-
Mittel
zur Herstellung von Expressionsvektoren sind auf dem Fachgebiet
hinreichend bekannt. Expressionsvektoren (Transformationsvektoren),
welche zur Transformation von Pflanzen verwendet werden, und Verfahren
zur Herstellung solcher Vektoren sind in den US-Patenten 4,971,908,
4,940,835, 4,769,061 und 4,757,011 beschrieben. Solche Vektoren
können
so modifiziert werden, daß sie
eine erfindungsgemäße codierende
Sequenz einschließen.
-
Eine
Vielzahl von Verfahren ist entwickelt worden, um eine DNA mit Vektoren über komplementäre kohäsive Enden
oder glatte Enden funktionell zu verbinden. Zum Beispiel können komplementäre Homopolymerbereiche
an das zu inserierende DNA-Segment
und an die Vektor-DNA angehängt
werden. Der Vektor und das DNA-Segment werden dann durch Wasserstoffbrücken zwischen
den komplementären
homopolymeren Schwänzen
verbunden, um rekombinante DNA-Moleküle zu bilden.
-
Eine
codierende Region, welche ein Polypeptid codiert, das die Fähigkeit
besitzt, eine Insektizidaktivität
auf eine Zelle zu übertragen,
ist vorzugsweise ein chimäres
Gen, welches ein B. thuringiensis-Kristallprotein codiert. In bevorzugten
Ausführungsformen
weist ein solches Polypeptid die Aminosäurerestsequenz von SEQ ID NO:
10, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 26, SEQ ID NO: 28 oder
SEQ ID NO: 34, oder eines funktionellen Gegenstücks einer oder mehrerer dieser
Sequenzen auf. Im Einklang mit solchen Ausführungsformen wird eine codierende
Region, umfassend die DNA-Sequenz
von SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 25, SEQ
ID NO: 27 oder SEQ ID NO: 33, ebenfalls bevorzugt.
-
5.6 Transformierte oder
transgene Pflanzenzellen
-
Ein
Bakterium, eine Hefezelle oder eine Pflanzenzelle oder eine Pflanze,
transformiert mit einem erfindungsgemäßen Expressionsvektor, ist
ebenfalls eingeschlossen. Ein(e) transgene(s) Bakterium, Hefezelle, Pflanzenzelle
oder Pflanze, abgeleitet aus einer solchen transformierten oder
transgenen Zelle ist auch eingeschlossen. Typischerweise ähneln die
Mittel zur Transformation solchen hinreichend bekannten Mitteln,
welche verwendet werden, um andere Bakterien oder Hefen wie E. coli
oder S. cerevisiae zu transformieren.
-
Verfahren
zur DNA-Transformation von Pflanzenzellen schließen die Agrobacterium-vermittelte
Pflanzentransformation, die Protoplastentransformation, den Gen transfer
in Pollen, die Injektion in Fortpflanzungsorgane, die Injektion
in unreife Embryonen und den Teilchenbeschuß ein. Jedes dieser Verfahren
hat deutliche Vorteile und Nachteile. Folglich muß ein bestimmtes
Verfahren zur Einschleusung von Genen in eine bestimmte Pflanzenart
nicht notwendigerweise für
eine andere Pflanzenart das wirksamste Verfahren sein, aber es ist hinreichend
bekannt, welche Verfahren für
eine bestimmte Pflanzenart nützlich
sind.
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Es
gibt viele Verfahren zur Einschleusung von transformierenden DNA-Segmenten
in Zellen, aber nicht alle sind zur Übertragung von DNA in Pflanzenzellen
geeignet. Man nimmt an, daß geeignete
Verfahren praktisch jedes Verfahren einschließen, durch das eine DNA in
eine Zelle eingeschleust werden kann, wie durch Infektion mit A.
tumefaciens und verwandten Agrobacterium-Spezies, durch direkte Übertragung
von DNA, wie zum Beispiel durch eine PEG-vermittelte Transformation
von Protoplasten (Omirulleh et al., 1993), durch Trocknung/Inhibition-vermittelte
DNA-Aufnahme, durch Elektroporation, durch Rühren mit Siliciumcarbidfasern,
durch Beschleunigung von DNA-beschichteten Teilchen, etc. In bestimmten
Ausführungsformen werden
Beschleunigungsverfahren bevorzugt und schließen zum Beispiel den Mikroprojektilbeschuß und dergleichen
ein.
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Die
Technik zur Einschleusung von DNA in Zellen ist den Fachleuten hinreichend
bekannt. Vier allgemeine Verfahren zur Übertragung eines Gens in Zellen
sind beschrieben worden: (1) chemische Verfahren (Graham und van
der Eb, 1973); (2) physikalische Verfahren wie die Mikroinjektion
(Capecchi, 1980), Elektroporation (Wong und Neumann, 1982; Fromm
et al., 1985) und die Genkanone (Johnston und Tang, 1994; Fynan
et al., 1993); (3) virale Vektoren (Clapp, 1993; Lu et al., 1993;
Eglitis und Anderson, 1988a; 1988b); und (4) Rezeptor-vermittelte
Mechanismen (Curiel et al., 1991, 1992; Wagner et al., 1992).
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5.6.1 Elektroporation
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Die
Anwendung von kurzen Hochspannungsimpulsen auf eine Vielzahl von
tierischen und pflanzlichen Zellen resultiert in der Bildung von
Poren mit einer Größe im Nanometerbereich
in der Plasmamembran. Die DNA wird entweder über diese Poren oder als eine
Folge der Umverteilung von Membrankomponenten, welche den Verschluß der Poren
begleitet, direkt in das Zellcytoplasma aufgenommen. Die Elektroporation
ist außerordentlich
wirksam und kann sowohl zur vorübergehenden
Expression von clonierten Genen als auch zur Etablierung von Zelllinien,
welche integrierte Kopien des Gens von Interesse tragen, verwendet
werden. Die Elektroporation bringt im Gegensatz zur Calciumphosphat-vermittelten
Transfektion und Protoplastenfusion häufig Zelllinien hervor, die
eine integrierte Kopie oder meistens einige integrierte Kopien der
fremden DNA tragen.
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Die
Einschleusung von DNA mit Hilfe der Elektroporation ist den Fachleuten
hinreichend bekannt. Bei diesem Verfahren werden bestimmte die Zellwand
abbauende Enzyme, wie Pektin abbauende Enzyme, verwendet, um die
Ziel-Empfängerzellen
für eine
Transformation durch Elektroporation empfindlicher zu machen als
unbehandelte Zellen.
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Alternativ
werden Empfängerzellen
durch eine mechanische Verletzung für eine Transformation empfindlicher
gemacht. Um eine Transformation mittels Elektroporation zu bewirken,
kann man entweder zerreibbare Gewebe wie eine Suspensionskultur
von Zellen oder einen embryonalen Kallus verwenden, oder man kann
alternativ unreife Embryonen oder andere organisierte Gewebe direkt
transformieren. Die Zellwände
der ausgewählten
Zellen würden
teilweise abgebaut, indem man sie Pektin abbauenden Enzymen (Pektolyasen) oder
einer mechanischen Verletzung in einer kontrollierten Art und Weise
ausgesetzt. Solche Zellen wären dann
für einen
DNA-Transfer durch Elektroporation empfänglich, welcher in diesem Stadium
ausgeführt
werden kann, und die transformierten Zellen werden dann durch ein
geeignetes Selektions- oder Screeningprotokoll, abhängig von
der Art der neu eingebauten DNA, identifiziert.
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5.6.2 Mikroprojektilbeschuß
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Ein
weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Übertragung von transformierenden
DNA-Segmenten in Pflanzenzellen ist der Mikroprojektilbeschuß. Bei diesem
Verfahren können
Teilchen mit Nucleinsäuren
beschichtet und durch eine vorwärtstreibende
Kraft in Zellen übertragen
werden. Beispielhafte Teilchen schließen solche ein, welche aus
Wolfram, Gold, Platin und dergleichen bestehen.
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Ein
Vorteil des Mikroprojektilbeschusses, zusätzlich dazu, daß er ein
wirksames Mittel für
eine reproduzierbare, stabile Transformation von einkeimblättrigen
Pflanzen ist, ist, daß weder
die Isolierung von Protoplasten (Cristou et al., 1988), noch eine
Empfindlichkeit gegen eine Agrobacterium-Infektion erforderlich
sind. Ein veranschaulichende Ausführungsform eines Verfahrens
zur Übertragung
von DNA in Maiszellen mittels Beschleunigung ist eine Biolistics
Particle Delivery System-Vorrichtung, welche verwendet werden kann,
um DNA-beschichtete Teilchen oder Zellen durch einen Schirm, wie
einen Edelstahlschirm oder Nytex-Schirm, auf eine Filteroberfläche, bedeckt
mit in Suspension gezüchteten
Maiszellen, hin zu bewegen. Der Schirm zerstreut die Teilchen, so
daß sie
nicht in großen
Aggregaten in die Empfängerzellen übertragen
werden. Man nimmt an, daß ein
Schirm, welcher zwischen der Projektilapparatur und den zu beschießenden Zellen
angeordnet ist, die Größe von Projektilaggregaten
verringert und zu einer höheren
Transformationshäufigkeit
durch die Verringerung einer durch die Empfängerzellen erlittenen Schädigung durch
Projektile, welche zu groß sind, beiträgt.
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Für den Beschuß werden
Zellen in Suspension vorzugsweise auf Filtern oder einem festen
Kulturmedium konzentriert. Alternativ können unreife Embryonen oder
andere Zielzellen auf einem festen Kulturmedium angeordnet werden.
Die zu beschießenden
Zellen werden in einem geeigneten Abstand unterhalb der Makroprojektil-Abbremsplatte
positioniert. Falls gewünscht,
werden auch ein oder mehrere Schirme zwischen der Beschleunigungsvorrichtung
und den zu beschießenden
Zellen positioniert. Durch die Anwendung der hierin dargelegten
Techniken kann man bis zu 1.000 oder mehr Loci von Zellen, welche
vorübergehend
ein Markergen exprimieren, erhalten. Die Anzahl der Zellen in einem
Locus, welche das exogene Genprodukt 48 Stunden nach dem Beschuß exprimieren,
reicht oft von 1 bis 10 und durchschnittlich 1 bis 3.
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Bei
der Beschußtransformation
kann man die Kulturbedingungen vor dem Beschuß und die Beschußparameter
optimieren, um die maximale Anzahl an stabilen Transformanten zur
erhalten. Sowohl die physikalischen als auch die biologischen Parameter
für den
Beschuß sind
bei dieser Technik wichtig. Physikalische Faktoren sind solche,
welche die Manipulation des DNA/Mikroprojektil-Präzipitats
beinhalten, oder solche, welche den Flug und die Geschwindigkeit
von entweder den Makro- oder Mikroprojektilen beeinflussen. Biologische
Faktoren schließen
alle Schritte ein, welche mit der Manipulation von Zellen vor und
unmittelbar nach dem Beschuß verbunden
sind, die osmotische Einstellung von Zielzellen, um dazu beizutragen,
das mit dem Beschuß verbundene
Trauma zu lindern, und auch die Art der transformierenden DNA, wie
eine linearisierte DNA oder intakte, stark verdrillte Plasmide.
Man nimmt an, daß Manipulationen
vor dem Beschuß für eine erfolgreiche
Transformation von unreifen Embryonen besonders wichtig sind.
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Demgemäß wird erwartet,
daß es
wünschenswert
sein kann, verschiedene der Beschußparameter in Kleinversuchen
anzupassen, um die Bedingungen zu optimieren. Es kann besonders
wünschenswert
sein, physikalische Parameter wie Spaltabstand, Fluglänge, Gewebeabstand
und Heliumdruck einzustellen. Man kann auch die Traumareduktionsfaktoren
(TRFs) durch die Modifizierung von Bedingungen, welche den physiologischen
Zustand der Empfängerzellen
beeinflussen und welche daher die Transformations- und Integrationseffizienzen
beeinflussen können,
minimieren. Zum Beispiel kann der osmotische Zustand, die Gewebehydratation
und das Subkulturstadium oder der Zellzyklus der Empfängerzellen
für eine
optimale Transformation angepaßt
werden. Die Ausführung
von anderen routinemäßigen Anpassungen
ist für
Fachleute im Hinblick auf die vorliegenden Offenbarung ersichtlich.
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Die
Verfahren einer Teilchen-vermittelten Transformation sind den Fachleuten
hinreichend bekannt. US-Patent 5,015,580 beschreibt die Transformation
von Sojabohnen mittels einer solchen Technik.
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5.6.3 Agrobacterium-vermittelter
Transfer
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Der
Agrobacterium-vermittelter Transfer ist ein häufig verwendbares System für die Einschleusung von
Genen in Pflanzenzellen, da die DNA in ganze Pflanzengewebe eingeschleust
werden kann, wodurch die Notwendigkeit für die Regeneration einer intakten
Pflanze aus einem Protoplasten umgangen wird. Die Verwendung von
Agrobacterium-vermittelten Pflanzenintegrationsvektoren, um eine
DNA in Pflanzenzellen einzuschleusen, ist auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt. Vgl. zum Beispiel die beschriebenen Verfahren (Fraley et
al., 1985; Rogers et al., 1987). Die gentechnische Veränderung
von Baumwollpflanzen mittels des Agrobacterium-vermittelten Transfers
ist in US-Patent 5,004,862 beschrieben, während die Transformation von
Salatpflanzen in US-Patent 5,349,124 beschrieben ist. Ferner ist
die Integration der Ti-DNA ein relativ genauer Prozeß, welcher
wenige Umlagerungen zur Folge hat. Die zu übertragende DNA-Region ist
durch die Grenzsequenzen definiert, und üblicherweise wird eine dazwischenliegende
DNA in das Pflanzengenom inseriert, wie beschrieben wurde (Spielmann
et al., 1986; Jorgensen et al., 1987).
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Moderne
Agrobacterium-Transformationsvektoren sind zur Replikation in E.
coli sowie Agrobacterium fähig,
was geeignete Manipulationen ermöglicht,
wie beschrieben wurde (Klee et al., 1985). Außerdem haben jüngste technische
Fortschritte bezüglich
von Vektoren für
den Agrobacterium-vermittelten Gentransfer die Anordnung von Genen
und Restriktionsstellen in den Vektoren verbessert, um die Konstruktion
von Vektoren zu erleichtern, welche in der Lage sind, verschiedene
Gene, welche ein Polypeptid codieren, zu exprimieren. Die beschriebenen
Vektoren (Rogers et al., 1987) besitzen geeignete Multilinkerregionen,
welche von einem Promotor und einer Polyadenylierungsstelle für die direkte
Expression von inserierten Genen, welche ein Polypeptid codieren,
umgeben sind, und sind für
die vorliegenden Zwecke geeignet. Zusätzlich können Agrobacterium-Zellen,
enthaltend sowohl "bewaffnete" als auch "unbewaffnete" Ti-Gene, für die Transformation
verwendet werden. Dieses Verfahren ist bei solchen Pflanzenarten,
bei denen eine Agrobacterium-vermittelte Transformation wirksam
ist, wegen der günstigen
und definierten Art des Gentransfers das Verfahren der Wahl.
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Die
Agrobacterium-vermittelte Transformation von Blattscheiben und anderen
Geweben wie Kotyledonen und Hypokotyledonen scheint auf Pflanzen
begrenzt zu sein, welche Agrobacterium natürlicherweise infiziert. Die
Agrobacterium-vermittelte Transformation ist bei zweikeimblättrigen
Pflanzen am wirksamsten. Wenige einkeimblättrige Pflanzen scheinen natürliche Wirte
für Agrobacterium
zu sein, obwohl transgene Pflanzen in Spargel unter Verwendung von
Agrobacterium-Vektoren hergestellt worden sind, wie beschrieben
wurde (Bytebier et al., 1987). Daher müssen kommerziell wichtige Getreidepflanzen
wie Reis, Mais und Weizen üblicherweise
durch andere Verfahren transformiert werden. Jedoch, wie oben erwähnt, kann
die Transformation von Spargel auch unter Verwendung von Agrobacterium
erreicht werden (vgl. z. B. Bytebier et al., 1987).
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Eine
transgene Pflanze, welche durch Agrobacterium-Transformationsverfahren
erzeugt wurde, enthält
typischerweise ein einziges Gen auf einem Chromosom. Solche transgenen
Pflanzen können
im Hinblick auf das hinzugefügte
Gen als heterozygot bezeichnet werden. In Anbetracht der Tatsache,
daß die
Verwendung des Wortes "heterozygot" üblicherweise das Vorhandensein
eines komplementären
Gens an dem gleichen Locus des zweiten Chromosoms eines Chromosomenpaares
voraussetzt und kein solches Gen in einer Pflanze, welche ein hinzugefügtes Gen
enthält,
vorhanden ist, wie in diesem Fall, nimmt man an, daß ein exaktere
Bezeichnung für
eine solche Pflanze eine "unabhängige Segregante" ist, da das hinzugefügte exogene Gen
während
der Mitose und Meiose unabhängig
segregiert.
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Mehr
bevorzugt wird eine transgene Pflanze, welche im Hinblick auf das
hinzugefügte
Strukturgen homozygot ist; d. h. eine transgene Pflanze, welche
zwei hinzugefügte
Gene enthält,
und zwar ein Gen an dem gleichen Locus auf jedem Chromosom eines
Chromosomenpaares. Eine homozygote transgene Pflanze kann durch
sexuelle Paarung (Selbstbefruchtung) einer unabhängigen segreganten transgenen
Pflanze, welche ein einziges hinzugefügtes Gen enthält, Keimung
von einigen der produzierten Samen und Untersuchen der erhaltenen
erzeugten Pflanzen auf eine erhöhte
Carboxylaseaktivität
im Verhältnis
zu einer Kontrolle (nativ, nicht transgen) oder einer unabhängigen segreganten
transgenen Pflanze erhalten werden.
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Es
ist selbstverständlich,
daß auch
zwei verschiedene transgene Pflanzen gepaart werden können, um
Nachkommen hervorzubringen, welche zwei unabhängig segregierende hinzugefügte exogene
Gene enthalten. Die Selbstbefruchtung von geeigneten Nachkommen
kann Pflanzen hervorzubringen, welche im Hinblick auf beide hinzugefügten exogenen
Gene, welche ein Polypeptid von Interesse codieren, homozygot sind. Die
Rückkreuzung
mit einer Elternpflanze und die Auskreuzung mit einer nicht transgenen
Pflanze sind auch eingeschlossen.
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Die
Transformation von Pflanzenprotoplasten kann unter Anwendung von
Verfahren auf der Basis einer Calciumphosphat-Präzipitation, Polyethylenglykol-Behandlung,
Elektroporation und Kombinationen dieser Behandlungen erreicht werden
(vgl. z. B. Potrykus et al., 1985; Lorz et al., 1985; Fromm et al.,
198; Uchimiya et al., 1986; Callis et al., 1987; Marcotte et al.,
1988).
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Die
Anwendung dieser Systeme auf verschiedene Pflanzenarten hängt von
der Fähigkeit
ab, diese besondere Pflanzenart aus Protoplasten regenerieren zu
können.
Veranschaulichende Verfahren zur Regeneration von Getreidepflanzen
aus Protoplasten sind beschrieben (vgl, z. B. Fujimura et al., 1985;
Toriyama et al., 1986; Yamada et al., 1986; Abdullah et al., 1986).
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Um
Pflanzenarten zu transformieren, welche nicht erfolgreich aus Protoplasten
regeneriert werden können,
können
andere Verfahren angewendet werden, um eine DNA in intakte Zellen
oder Gewebe einzuschleusen. Zum Beispiel kann die Regeneration von
Getreidepflanzen aus unreifen Embryonen oder Explantaten erreicht
werden, wie beschrieben wurde (Vasil, 1988). Zusätzlich kann die "Teilchenkanonen"- oder Hochgeschwindigkeitsmikroprojektiltechnik
angewendet werden (Vasil, 1992).
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Unter
Anwendung der letzteren Technik wird die DNA auf der Oberfläche von
kleinen Metallteilchen durch die Zellwand hindurch in das Cytoplasma
getragen, wie beschrieben wurde (Klein et al., 1987; Klein et al.,
1988; McCabe et al., 1988). Die Metallteilchen durchdringen mehrere
Schichten von Zellen und ermöglichen
somit die Transformation von Zellen innerhalb von Gewebeexplantaten.
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5.6.4 Genexpression in
Pflanzen
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Aufgrund
der Tatsache, daß der
Codon-Gebrauch in Pflanzen mehr demjenigen von Menschen und anderen
höheren
Organismen ähnelt
als dem von einzelligen Organismen wie Bakterien, werden unmodifizierte
Bakteriengene in transgenen Pflanzenzellen häufig unzureichend exprimiert.
Die offensichtliche allgemeine GC-Gehalt-Vorliebe in Codon-Position
3 ist durch Murray et al. (1990) ausführlich beschrieben worden.
Die in dieser Arbeit beschriebenen 207 Pflanzengene erlauben die
Zusammenstellung von Codon-Präferenzen
für Aminosäuren in
Pflanzen. Diese Autoren beschreiben den Unterschied zwischen dem
Codon-Gebrauch in einkeimblättrigen
Pflanzen und zweikeimblättrigen
Pflanzen, sowie die Unterschiede zwischen Genen, welche durch Chloroplasten
codiert werden, und solchen, welche durch den Kern codiert werden.
Mittels der bereitgestellten Codon-Häufigkeitstabellen können Fachleute
eine solche bakterielle Sequenz zur Expression in Pflanzen durch
Modifikation der DNA-Sequenzen, um eine Codon-Vorliebe für G oder
C in der dritten Position vorzusehen, entwerfen.
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Die
Arbeit von Diehn et al. (1996) beschreibt ausführlich die Modifikation einer
Prokaryonten-gesteuerten Gensequenz, um eine Expression in Pflanzen
zu ermöglichen.
Iannacone et al. (1997) beschreiben die Transformation von Auberginenpflanzen
mit einen gentechnisch veränderten
B. thuringiensis-Gen, welches ein Endotoxin der cry3-Klasse codiert.
Unter Verwendung von Sequenzen, welche Polyadenylierungssequenzen,
ATTA-Sequenzen und
Spleißstellen
vermeiden, wurde ein synthetisches Gen konstruiert, welches die
Expression des codierten Toxins in Pflanzen ermöglicht. Die Expression des
grün fluoreszierenden
Proteins der Qualle in transgenen Tabakpflanzen ist durch Rouwendal
et al. (1997) beschrieben worden. Unter Verwendung eines synthetischen
Gens, wurde eine Codon-Vorliebe für C + G in der dritten Position
hervorgerufen, um die Expression des heterologen Gens in Pflanzen
zu ermöglichen.
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Fütterer und
Hohn (1996) beschreiben die Effekte von mRNA-Sequenzen, Leadersequenzen,
polycistronischen Informationen und internen Ribosomenbindungsstellenmotiven
auf die Expression in Pflanzen. Die Modifikation solcher Sequenzen
durch die Konstruktion von synthetischen Genen ermöglicht die
Expression von viralen mRNAs in transgenen Pflanzenzellen.
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Obwohl
in den letzten Jahren große
Fortschritte im Hinblick auf die Herstellung von transgenen Pflanzen,
welche bakterielle Proteine wie B. thuringiensis-Kristallproteine
exprimieren, gemacht worden sind, sind die Ergebnisse der Expression
von nativen Bakteriengenen in Pflanzen oft enttäuschend. Im Gegensatz zu der Genetik
von Mikroorganismen war den ersten Pflanzengenetikern wenig über die
Faktoren bekannt, welche die heterologe Expression von fremden Genen
in Pflanzen beeinflussen. In den letzten Jahren sind jedoch mehrere
mögliche
Faktoren einbezogen worden, welche in unterschiedlichen Graden für die Expressionsrate eines
Proteins durch eine bestimmte codierende verantwortlich sein könnten. Zum
Beispiel ist den Wissenschaftler nun bekannt, daß die Aufrechterhaltung einer
wesentlichen Konzentration einer bestimmten mRNA in der Zelle tatsächlich ein
wichtiger Faktor ist. Unglücklicherweise
sind die Gründe
für ein
geringes Fließgleichgewichtsniveau
einer mRNA, welche fremde Proteine codiert, sehr vielfältig. Als
erstes könnte
die Synthese einer RNA vollständiger
Länge nicht
in einer hohen Häufigkeit
erfolgen. Dies könnte
zum Beispiel durch die frühzeitige
Termination einer RNA während
der Transkription oder infolge einer unerwarteten mRNA-Prozessierung
während
der Transkription verursacht werden. Als zweites könnte eine
RNA vollständiger
Länge in
der Pflanzenzelle hergestellt werden, aber dann im Kern in einer
Art und Weise prozessiert (Spleißen, PolyA-Addition) werden,
welche keine funktionelle mRNA hervorbringt. Falls die RNA nicht
richtig synthetisiert, terminiert und polyadenyliert wird, kann
sie nicht in das Cytoplasma zur Translation transportiert werden.
Entsprechend wird im Cytoplasma, falls mRNAs verminderte Halbwertszeiten
aufweisen (welche durch ihre Primär- oder Sekundärsequenz
bestimmt werden), eine unzureichende Menge des Proteinprodukts hergestellt.
Außerdem
gibt es einen Einfluß,
dessen Bedeutung ungewiß ist,
der Translationseffizienz auf die mRNA-Halbwertszeit Zusätzlich faltet
sich jedes RNA-Molekül zu einer
bestimmten Struktur oder möglicherweise
einer Familie von Strukturen, welche durch seine Sequenz bestimmt
wird. Die besondere Struktur einer RNA kann zu einer größeren oder
geringeren Stabilität
im Cytoplasma führen.
Die Struktur per se ist wahrscheinlich auch eine Determinante der
mRNA-Prozessierung im Kern. Unglücklicherweise
ist es unmöglich
vorherzusagen und nahezu unmöglich
festzustellen, welche Struktur eine RNA (ausgenommen tRNA) in vitro
oder in vivo hat. Jedoch ist es wahrscheinlich, daß eine drastische
Veränderung
der Sequenz einer RNA einen großen
Einfluß auf
die gefaltete Struktur hiervon hat. Es ist wahrscheinlich, daß die Struktur
per se oder besondere Strukturmerkmale bei der Festlegung der RNA-Stabilität auch eine
Rolle spielen.
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Um
diese Begrenzungen im Hinblick auf die Expression eines fremden
Gens zu überwinden,
haben Forscher bestimmte Sequenzen und Signale in RNAs identifiziert,
welche unter Umständen
eine spezifische Auswirkung auf die RNA-Stabilität haben. In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung ist es daher wünschenswert,
die Expression der offenbarten Nucleinsäuresegmente in Pflanzen zu
optimieren. Ein besonderes Verfahren hierfür ist die Veränderung
des Bakteriengens, um Sequenzen oder Motive zu entfernen, welche
die Expression in einer transformierten Pflanzenzelle vermindern.
Das Verfahren zur Konstruktion einer codierenden Sequenz für eine optimale
Expression in Pflanzen wird häufig
als "Botanisieren" einer DNA-Sequenz
bezeichnet.
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Besonders
problematische Sequenzen sind die A + T-reichen Sequenzen. Unglücklicherweise,
da B. thuringiensis ein A + T-reiches Genom besitzt, müssen native
Kristallprotein-Gensequenzen häufig
modifiziert werden, um eine optimale Expression in einer Pflanze
zu erreichen. Das Sequenzmotiv ATTTA (oder AUUUA, so wie es in RNA
vorkommt) ist als eine destabilisierende Sequenz in der mRNA einer
Säugerzelle
identifiziert worden (Shaw und Kamen, 1986). Viele kurzlebige mRNAs
besitzen A + T-reiche, 3'-nichttranslatierte
Regionen, und diese Regionen weisen häufig die ATTTA-Sequenz auf,
welche zuweilen in mehreren Kopien oder als Multimere (z. B. ATTTAATTTA...)
vorhanden ist. Shaw und Kamen zeigten, daß die Übertragung des 3'-Endes einer instabilen
mRNA auf eine stabile RNA (Globin oder VA1) die Halbwertszeit der
stabile RNA drastisch verringerte. Sie zeigten weiterhin, daß ein Pentamer
von ATTTA eine starke destabilisierende Wirkung auf eine stabile
Information hatte, und daß dieses
Signal seine Wirkung ausüben
konnte, unabhängig
davon, ob es am 3'-Ende
oder innerhalb der codierenden Sequenz befand. Jedoch scheint die
Anzahl der ATTTA-Sequenzen und/oder der Sequenzzusammenhang, in
dem sie vorkommen, auch für
die Festlegung wichtig zu sein, ob sie als destabilisierende Sequenzen
wirksam sind. Shaw und Kamen zeigten, daß ein Trimer von ATTTA eine
viel geringere Auswirkung als ein Pentamer auf die mRNA-Stabilität hatte,
und daß ein
Dimer oder ein Monomer keinen Einfluß auf die Stabilität hatte
(Shaw und Kamen, 1986). Es ist anzumerken, daß Multimere von ATTTA, wie
ein Pentamer, automatisch eine A + T-reiche Region erzeugen. Es
wurde gezeigt, daß dies
ein cytoplasmatischer Effekt und kein nuklearer Effekt ist. In anderen
instabilen mRNAs kann die ATTTA-Sequenz in nur einer einzigen Kopie
vorhanden sein, aber sie ist häufig
in einer A + T-reichen Region enthalten. Aus den bis heute gesammelten
Daten über
tierische Zellen ist ersichtlich, daß ATTTA zumindest in einigen
Zusammenhängen
für die
Stabilität
wichtig ist, aber es ist noch nicht möglich vorherzusagen, welche
Vorkommen von ATTTA destabilisierende Elemente sind oder ob irgendeiner
dieser Effekte wahrscheinlich in Pflanzen zu beobachten ist.
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Einige
Studien über
den mRNA-Abbau in tierischen Zellen zeigen auch, daß der RNA-Abbau
in einigen Fällen
mit einem nucleolytischen Angriff in A + T-reichen Regionen beginnen
kann. Es ist nicht klar, ob diese Spaltungen an ATTTA-Sequenzen
erfolgen. Es gibt auch Beispiele für mRNAs, die eine unterschiedliche
Stabilität
in Abhängigkeit
von dem Zelltyp, in dem sie exprimiert werden, oder von dem Stadium
innerhalb des Zellzyklus, in dem sie exprimiert werden, zeigen.
Zum Beispiel sind Histon-mRNAs während
der DNA-Synthese stabil, aber instabil, falls die DNA-Synthese unterbrochen
wird. Für
diesen Effekt scheint das 3'-Ende
einiger Histon-mRNAs verantwortlich zu sein (Pandey und Marzluff,
1987). Er scheint nicht durch ATTTA vermittelt zu werden, noch ist
deutlich, wodurch die unterschiedliche Stabilität dieser mRNA kontrolliert
wird. Ein anderes Beispiel ist die unterschiedliche Stabilität von IgG-mRNA
in B-Lymphocyten während
der B-Zellreifung (Genovese und Milcarek, 1988). Ein letztes Beispiel
ist die Instabilität
einer mutierten β-Thalassämie-Globin-mRNA.
In Knochenmarkzellen, wo dieses Gen normalerweise exprimiert wird,
ist die mutierte mRNA instabil, während die Wildtyp-mRNA stabil
ist. Wenn das mutierte Gen in HeLa- oder L-Zellen in vitro exprimiert
wird, zeigt die mutierte mRNA keine Instabilität (Lim et al., 1988). Diese
Beispiele weisen alle darauf hin, daß die mRNA-Stabilität durch
Zelltyp- oder Zellzyklus-spezifische Faktoren vermittelt werden
kann. Ferner ist diese Art der Instabilität auch nicht mit spezifischen
Sequenzen assoziiert. Aufgrund dieser Unklarheiten ist es nicht möglich, vorherzusagen,
welche RNAs wahrscheinlich in einer bestimmten Zelle instabil sind.
Außerdem
kann selbst das ATTTA-Motiv, abhängig
von der Art der Zelle, in welcher die RNA vorliegt, unterschiedlich
wirksam sein. Shaw und Kamen (1987) haben berichtet, daß die Aktivierung
der Proteinkinase C den durch ATTTA vermittelten Abbau blockieren
kann.
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Die
Addition einer Polyadenylatkette an das 3'-Ende ist ein allgemeines Merkmal der
meisten eukaryontischen mRNAs, sowohl in Pflanzen als auch in Tieren.
Der gegenwärtig
angenommene Mechanismus der PolyA-Addition ist, daß das wachsende
Transkript über
das reife 3'-Ende
hinaus verlängert
wird. In diesem Transkript sind Signale für eine Polyadenylierung und
eine korrekte Bildung des 3'-Endes
enthalten. Diese Prozessierung am 3'-Ende beinhaltet die Spaltung der mRNA
und die Addition von PolyA an das reife 3'-Ende. Durch die Suche nach Konsensussequenzen
in der Nähe
des PolyA-Bereiches
in sowohl pflanzlichen als tierischen mRNAs ist es möglich gewesen,
Konsensussequenzen zu identifizieren, welche anscheinend an der PolyA-Addition
und der Spaltung am 3'-Ende
beteiligt sind. Für
beide Prozesse scheinen dieselben Konsensussequenzen wichtig zu
sein. Diese Signale sind typischerweise eine Variation der Sequenz
AATAAA. In tierischen Zellen sind einige Varianten dieser Sequenz,
welche funktionell sind, identifiziert worden; in Pflanzenzellen
scheint es einen größere Auswahl
von funktionellen Sequenzen zu geben (Wickens und Stephenson, 1984;
Dean et al., 1986). Da diese Konsensussequenzen alle Variationen
von AATAAA darstellen, sind sie alle A + T-reiche Sequenzen. Diese
Sequenz ist typischerweise 15 bis 20 bp vor dem PolyA-Bereich in
einer reifen mRNA zu finden. Studien an tierischen Zellen zeigen,
daß diese
Sequenz sowohl an der PolyA-Addition als auch an der 3'-Reifung beteiligt
ist. Ortsspezifische Mutationen in dieser Sequenz können diese
Funktionen zerstören
(Conway und Wickens, 1988; Wickens et al., 1987). Jedoch ist auch
beobachtet worden, daß Sequenzen,
welche bis zu 50 bis 100 bp 3' zu
dem mutmaßlichen
PolyA-Signal vorliegen, ebenfalls erforderlich sind; d. h. ein Gen,
das eine normale AATAAA-Sequenz aufweist, aber stromabwärts ersetzt
oder unterbrochen worden ist, wird nicht richtig polyadenyliert
(Gil und Proudfoot, 1984; Sadofsky und Alwine, 1984; McDevitt et
al., 1984). Das heißt,
daß das
PolyA-Signal selbst nicht für
eine vollständige
und richtige Prozessierung ausreichend ist. Es ist noch nicht bekannt,
welche spezifischen Stromabwärtssequenzen
zusätzlich
zu dem PolyA-Signal erforderlich sind, oder ob es eine spezifische
Sequenz gibt, welche diese Funktion hat. Daher kann eine Sequenzanalyse
nur potentielle PolyA-Signale identifizieren.
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Bei
natürlich
vorkommenden mRNAs, welche normalerweise polyadenyliert sind, ist
beobachtet worden, daß durch
Unterbrechung dieses Prozesses, entweder durch Veränderung
des PolyA-Signals oder anderer Sequenzen in der mRNA, sehr große Effekte
auf der Ebene der funktionellen mRNA erhalten werden können. Dies
ist bei mehreren natürlich
vorkommenden mRNAs beobachtet worden, wobei die Ergebnisse bisher genspezifisch
sind.
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Es
ist gezeigt worden, daß in
natürlichen
mRNAs eine korrekte Polyadenylierung bei der mRNA-Anreicherung wichtig
ist, und daß die
Unterbrechung dieses Prozesses die mRNA-Konzentrationen wesentlich beeinflussen
kann. Jedoch ist zu wenig bekannt, um vorherzusagen, welchen Effekt
Veränderungen
in einem normalen Gen haben. Bei einem heterologen Gen ist es sogar
noch schwerer, die Folgen vorherzusagen. Jedoch ist es möglich, daß die identifizierten
mutmaßlichen
Stellen nicht richtig wirksam sind. Das heißt, diese Stellen können nicht
als richtige PolyA-Stellen wirksam sein, aber fungieren statt dessen
als atypische Stellen, welche instabile mRNAs ergeben.
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In
Tierzellsystemen ist die AATAAA-Sequenz das weitaus häufigste
Signal, welches in mRNAs stromaufwärts des PolyA-Signals identifiziert
wurde, jedoch sind auch mindestens vier Varianten gefunden worden (Wickens
und Stephenson, 1984). Bei Pflanzen sind längst nicht so viele Untersuchungen
durchgeführt
worden, aber es ist klar, daß mehrere
Sequenzen, welche AATAAA ähnlich
sind, verwendet werden können.
Die in Tabelle 4 als bedeutend oder unbedeutend bezeichneten Pflanzenstellen
beziehen sich nur auf die Studie von Dean et al. (1986), welche
nur drei Typen von Pflanzengenen analysierten. Die Bezeichnung von
Polyadenylierungsstellen als bedeutend oder unbedeutend bezieht
sich nur auf die Häufigkeit
ihres Vorkommens als funktionelle Stellen in natürlich vorkommenden Genen, welche
analysiert worden sind. Im Falle von Pflanzen ist dies eine sehr
begrenzte Datenbank. Es ist schwer, mit Sicherheit vorherzusagen,
daß eine
als bedeutend oder unbedeutend bezeichnete Stelle mehr oder weniger
wahrscheinlich teilweise oder vollständig wirksam ist, wenn sie
in heterologen Genen, wie solchen, welche die erfindungsgemäßen Kristallproteine
codieren, vorkommen.
-
Tabelle
4
Polyadenylierungsstellen in Pflanzengenen
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von synthetischen
Pflanzengenen bereit, wobei die Gene ihr Proteinprodukt in wesentlich
höheren
Raten exprimieren als die Wildtyp-Gene, welche bisher im allgemeinen
bei der Pflanzentransformation verwendet wurden. Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung auch neue synthetische
Pflanzengene bereit, welche nicht pflanzliche Proteine codieren.
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Wie
oben beschrieben, ist die Expression von nativen B. thuringiensis-Genen
in Pflanzen oft problematisch. Die Natur der codierenden Sequenzen
von B. thuringiensis-Genen
unterscheidet sie von Pflanzengenen sowie von vielen anderen in
Pflanzen exprimierten heterologen Genen. Insbesondere sind B. thuringiensis-Gene
sehr reich (~62%) an Adenin (A) und Thymin (T), während Pflanzengene
und die meisten anderen Bakteriengene, welche in Pflanzen exprimiert
worden sind, einen A + T-Gehalt in der Größenordnung von 45–55% aufweisen.
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Aufgrund
der Degeneration des genetischen Codes und der begrenzten Codon-Auswahl für eine Aminosäure findet
man den "Überschuß" an A + T in den
strukturellen codierenden Sequenzen von einigen Bacillus-Spezies
in der dritten Position der Codons.
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Das
heißt,
die Gene einiger Bacillus-Spezies weisen A oder T als das dritte
Nucleotid in vielen Codons auf. Folglich kann der A + T-Gehalt zum
Teil die Vorliebe des Codon-Gebrauchs
bestimmen. Außerdem
ist erkennbar, daß Gene
eine maximale Funktion in dem Organismus, in dem sie sich entwickeln,
entfalten. Dies bedeutet, daß bestimmte
Nucleotidsequenzen, welche in einem Gen aus einem Organismus vorkommen,
in dem sie keine Rolle spielen können,
außer
daß sie
einen bestimmten Bereich von Aminosäuren codieren, das Potential
haben, als Genkontrollelemente (wie transkriptionelle Promotoren
oder Terminatoren, PolyA-Additionsstellen, Intron-Spleißstellen
oder spezifische mRNA-Abbausignale)
in einem anderen Organismus erkannt zu werden. Es ist vielleicht überraschend,
daß solche
falsch abgelesenen Signale nicht ein häufigeres Merkmal der heterologen
Genexpression sind, aber dies kann zum Teil durch den relativ homogenen
A + T-Gehalt (–50%) von
vielen Organismen erklärt
werden. Der A + T-Gehalt zusammen mit der Natur des genetischen
Codes sieht im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens
einer bestimmten Oligonucleotidsequenz deutliche Einschränkungen
vor. So ist es viel weniger wahrscheinlich, daß ein Gen aus E. coli mit einem
A + T-Gehalt von 50% irgendein A + T-reiches Segment enthält, als
ein Gen aus B. thuringiensis.
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Um
eine hohe Expressionsrate der δ-Endotoxin-Gene
in Pflanzen zu erhalten, wird typischerweise eine vorhandene strukturelle
codierende Sequenz ("Strukturgen"), welche das δ-Endotoxin
codiert, durch die Entfernung von ATTTA-Sequenzen und mutmaßlichen
Polyadenylierungssignalen durch ortsspezifische Mutagenese der DNA,
welche das Strukturgen umfaßt,
modifiziert. Am meisten bevorzugt wird, daß im wesentlichen alle Polyadenylierungssignale
und ATTTA-Sequenzen entfernt werden, obwohl erhöhte Expressionsraten beobachtet
werden, wenn nur ein Teil der beiden oben identifizierten Sequenzen
entfernt wird. Alternativ, falls ein synthetisches Gen hergestellt
wird, welches die Expression des gewünschten Proteins codiert, werden die
Codons so gewählt,
daß die
ATTTA-Sequenz und mutmaßliche
Polyadenylierungssignale vermieden werden. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung schließen
mutmaßliche
Polyadenylierungssignale AATAAA, AATAAT, AACCAA, ATATAA, AATCAA,
ATACTA, ATAAAA, ATGAAA, AAGCAT, ATTAAT, ATACAT, AAAATA, ATTAAA,
AATTAA, AATACA und CATAAA ein, aber sind nicht notwendigerweise
darauf begrenzt. Beim Ersetzen der ATTTA-Sequenzen und der Polyadenylierungssignale
werden vorzugsweise Codons verwendet, welche die Codons vermeiden,
die selten in Pflanzengenomen vorkommen.
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Die
ausgewählte
DNA-Sequenz wird abgesucht, um Regionen mit mehr als vier aufeinanderfolgenden Adenin
(A)- oder Thymin (T)-Nucleotiden zu identifizieren. Die A + T-Regionen
werden auf mutmaßliche
Pflanzen-Polyadenylierungssignale abgesucht. Obwohl durch das Fehlen
von fünf
oder mehr aufeinanderfolgenden A- oder T-Nucleotiden die meisten
Pflanzen-Polyadenylierungssignale eliminiert werden, wird, wenn
mehr als eine der unbedeutenden Polyadenylierungssignale innerhalb
von zehn Nucleotiden voneinander identifiziert wird, die Nucleotidsequenz
dieser Region vorzugsweise anschließend verändert, um diese Signale zu
entfernen, während
die ursprünglich
codierte Aminosäuresequenz
beibehalten wird.
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Der
zweite Schritt ist das Betrachten der etwa 15 bis etwa 30 Nucleotidreste,
welche die im ersten Schritt identifizierte A + T-reiche Region
umgeben. Falls der A + T-Gehalt
der umgebenden Region weniger als 80% beträgt, sollte die Region auf Polyadenylierungssignale
untersucht werden. Die Veränderung
der Region auf der Basis von Polyadenylierungssignalen ist abhängig von
(1) der Anzahl der vorhandenen Polyadenylierungssignale, und (2)
des Vorhandenseins eines bedeutenden Pflanzen-Polyadenylierungssignals.
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Der
erweiterte Region wird auf das Vorhandensein von Pflanzen-Polyadenylierungssignalen
untersucht. Die Polyadenylierungssignale werden durch ortspezifische
Mutagenese der DNA-Sequenz entfernt. Der erweiterte Region wird
auch auf mehrere Kopien der ATTTA-Sequenz untersucht, welche ebenfalls
durch Mutagenese entfernt werden.
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Es
wird auch bevorzugt, daß Regionen,
welche viele aufeinanderfolgende A + T-Basen oder G + C-Basen umfassen, unterbrochen
werden, da vorhergesagt werden kann, daß für diese Regionen eine höhere Wahrscheinlichkeit
für die
Bildung von Haarnadelstrukturen infolge einer Selbstkomplementarität besteht.
Daher würde
die Insertion von heterogenen Basenpaaren die Wahrscheinlichkeit
einer auf Selbstkomplementarität
beruhenden Sekundärstrukturbildung
verringern, welche bekanntermaßen
die Transkription und/oder Translation in einigen Organismen hemmt.
In den meisten Fällen
können
die ungünstigen
Effekte unter Verwendung von Sequenzen, welche nicht mehr als fünf aufeinanderfolgende
A + T-Basen oder G + C-Basen enthalten, minimiert werden.
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5.7 Herstellung von insektenresistenten
transgenen Pflanzen
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Somit
kann die Menge eines Gens, welches ein Polypeptid von Interesse
codiert (d. h. ein bakterielles Kristallprotein oder Polypeptid
mit einer Insektizidaktivität
gegenüber
einer oder mehreren Insektenarten), in einer Pflanze wie Mais durch
die Transformation solcher Pflanzen mittels Teilchenbeschußverfahren
erhöht werden
(Maddock et al., 1991). Beispielsweise wird ein Expressionsvektor,
enthaltend eine codierende Region für ein B. thuringiensis-Kristallprotein
und einen geeigneten selektierbaren Marker, in eine Suspension von
embryonalen Maiszellen (Getreidezellen) unter Verwendung einer Teilchenkanone
zur Übertragung
der auf Mikroprojektilen aufgetragenen DNA eingeschleust. Transgene
Pflanzen werden aus transformierten embryonalen Kallussen regeneriert,
welche die offenbarten insektiziden Kristallproteine exprimieren.
Der Teilchenbeschuß ist
erfolgreich angewendet worden, um Weizen zu transformieren (Vasil
et al., 1992).
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Die
DNA kann auch durch den direkten DNA-Transfer in Pollen, wie beschrieben
wurde (Zhou et al., 1983; Hess, 1987; Luo et al., 1988), in Pflanzen
eingeschleust werden. Die Expression von Genen, welche ein Polypeptid
codieren, kann durch Injektion der DNA in die. Fortpflanzungsorgane
einer Pflanze, wie beschrieben wurde (Pena et al., 1987), erreicht
werden. Die DNA kann auch direkt in die Zellen von unreifen Embryonen
injiziert werden, wobei die getrockneten Embryonen rehydriert werden,
wie beschrieben wurde (Neuhaus et al., 1987; Benbrook et al., 1986).
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Die
Entwicklung oder Regeneration von Pflanzen aus entweder einzelnen
Pflanzenprotoplasten oder verschiedenen Explantaten ist auf dem
Fachgebiet hinreichend bekannt (Weissbach und Weissbach, 1988). Dieser
Regenerations- und Züchtungsprozeß schließt typischerweise
die Schritte der Selektion von transformierten Zellen und der Züchtung dieser
vereinzelten Zellen über
die üblichen
Stadien der Embryonalentwicklung bis zu einem bewurzelten Pflänzchenstadium
ein. Transgene Embryonen und Samen werden in ähnlicher Weise regeneriert.
Die erhaltenen transgenen, bewurzelten Schößlinge werden dann in ein geeignetes
Pflanzenwachstumsmedium wie Erde gepflanzt.
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Die
Entwicklung oder Regeneration von Pflanzen, enthaltend das fremde
exogene Gen, das ein Polypeptid von Interesse codiert, welches durch
Agrobacterium aus Blattexplantaten eingeschleust wurde, kann durch
Verfahren erreicht werden, welche auf dem Fachgebiet hinreichend
bekannt sind, wie beschrieben wurde (Horsch et al., 1985. Bei diesem
Verfahren werden Transformanten in Gegenwart eines Selektionsmittels und
in einem Medium, welches die Regeneration von Schößlingen
bei der zu transformierenden Pflanzenart induziert, gezüchtet, wie
beschrieben wurde (Fraley et al., 1983). Insbesondere beschreibt
US-Patent 5,349,124 ausführlich
die Erzeugung von genetisch transformierten Salatzellen und daraus
erhaltenen Pflanzen, welche hybride Kristallproteine exprimieren,
die eine Insektizidaktivität
gegenüber
Lepidoptera-Larven auf solche Pflanzen übertragen.
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Dieses
Verfahren bringt typischerweise innerhalb von zwei bis vier Monaten
Schößlinge hervor,
und diese Schößlinge werden
dann in ein geeignetes Medium, enthaltend das Selektionsmittel und
ein Antibiotikum, um ein bakterielles Wachstums zu verhindern, welches
die Wurzelbildung induziert, übertragen.
Schößlinge,
welche sich in Gegenwart des Selektionsmittels unter Bildung von
Pflänzchen
bewurzeln, werden dann in Erde oder ein anderes Medium übertragen,
um die Bildung von Wurzeln zu ermöglichen. Diese Verfahren variieren
in Abhängigkeit
von der verwendeten einzelnen Pflanzenart, wobei solche Variationen
auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt sind.
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Vorzugsweise
sind die regenerierten Pflanzen selbstbefruchtend, um homozygote
transgene Pflanzen, wie oben besprochen, bereitzustellen. Andernfalls
werden die aus den regenerierten Pflanzen erhaltenen Pollen gekreuzt,
um aus Samen gezüchtete
Pflanzen von landwirtschaftlich wichtigen, vorzugsweise durch Inzucht
erzeugten, Zuchtlinien bereitzustellen. Umgekehrt werden Pollen
aus Pflanzen solcher wichtigen Zuchtlinien verwendet, um regenerierte
Pflanze zu bestäuben.
Eine erfindungsgemäße transgene
Pflanze, enthaltend ein gewünschtes
Polypeptid, wird unter Anwendung von Verfahren, welche dem Fachmann
hinreichend bekannt sind, gezüchtet.
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Eine
erfindungsgemäße transgene
Pflanze weist somit eine erhöhte
Menge einer codierenden Region auf (z. B. ein cry-Gen), welche eines
oder mehrere der hierin offen barten chimären Cry-Polypeptide codiert. Eine
bevorzugte transgene Pflanze ist eine unabhängige Segregante und kann das
Gen und dessen Aktivität an
ihre Nachkommen weitergeben. Eine mehr bevorzugte transgene Pflanze
ist im Hinblick auf das Gen homozygot und überträgt dieses Gen auf alle ihre
Nachkommen durch sexuelle Paarung. Samen aus einer transgenen Pflanze
können
auf dem Acker oder in einem Gewächshaus
herangezogen werden, und die erhaltenen geschlechtsreifen transgenen
Pflanzen sind selbstbestäubend,
um reine Zuchtpflanzen zu erzeugen. Die Nachkommen dieser Pflanzen
werden reine Zuchtlinien, welche zum Beispiel auf eine erhöhte Insektizidkapazität gegenüber Coleoptera-Insekten,
vorzugsweise auf dem Acker, unter einer Reihe von Umweltbedingungen beurteilt
werden. Die Erfinder erwarten, daß die vorliegende Erfindung
bei der Erzeugung von transgenen Pflanzen von Mais, Sojabohne, Baumwolle,
Tabak, Tomate, Kartoffel, Flachs, Roggen, Gerste, Canola, Weizen,
Hafer, Reis, anderen Getreidesorten, Gemüse, Früchten, Obstbäumen, Beeren,
Rasengräsern,
Zierpflanzen, Sträuchern
und Bäumen
von besonderem Nutzen ist.
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5.8 Ribozyme
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Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
welche bestimmte mRNA-Spezies spalten. In bestimmten Ausführungsformen
ziehen die Erfindung die Auswahl und die Verwendung von Ribozymen
in Betracht, welche fähig
sind, die erfindungsgemäßen RNA-Segmente zu spalten,
sowie deren Verwendung, um die Aktivität von Ziel-mRNAs in bestimmten
Zelltypen oder Geweben zu verringern.
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Sechs
Basenvarianten von natürlich
vorkommenden enzymatischen RNAs sind gegenwärtig bekannt. Jede kann die
Hydrolyse von RNA-Phosphodiesterbindungen in trans-Stellung unter
physiologischen Bedingungen katalysieren (und kann folglich andere
RNA-Moleküle
spalten). Im allgemeinen sind enzymatische Nucleinsäuren wirksam,
indem sie zuerst an eine Ziel-RNA binden. Eine solche Bindung kommt über den
Ziel-Bindungsanteil
einer enzymatischen Nucleinsäure
zustande, der in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem enzymatischen
Teil des Moleküls,
welcher die Spaltung der Ziel-RNA bewirkt, gehalten wird. Folglich
erkennt die enzymatische Nucleinsäure zuerst eine Ziel-RNA und bindet dann
daran über
eine komplementäre
Basenpaarung, und ist nach der Bindung an die richtige Stelle enzymatisch
wirksam, um die Ziel-RNA zu schneiden. Die strategische Spaltung
einer solchen Ziel-RNA hebt deren Fähigkeit auf, die Synthese eines
codierten Proteins zu steuern. Nach der Bindung einer enzymatischen
Nucleinsäure
an ihre Ziel-RNA und die Spaltung des RNA-Zielmoleküls, wird
sie aus der RNA freigesetzt, um nach anderen Zielmolekülen zu suchen,
und kann wiederholt an neue Zielmoleküle binden und diese spalten.
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Die
enzymatische Natur eines Ribozyms ist gegenüber vielen Techniken wie der
Antisense-Technik (wobei ein Nucleinsäuremolekül einfach an ein Nucleinsäure-Zielmolekül bindet,
um die Translation hiervon zu blockieren) vorteilhaft, da die Konzentration
eines Ribozyms, welche notwendig ist, um eine therapeutische Behandlung
zu beein flussen, geringer ist als die eines Antisense-Oligonucleotids.
Dieser Vorteil weist auf die Fähigkeit
des Ribozyms hin, enzymatisch wirksam zu sein. So ist ein einziges
Ribozymmolekül
in der Lage, viele Moleküle
einer Ziel-RNA zu spalten. Außerdem
ist das Ribozym ein sehr spezifischer Inhibitor, wobei die Spezifität der Inhibition
nicht nur von dem Basenpaarungsmechanismus der Bindung an die Ziel-RNA
abhängt, sondern
auch von dem Mechanismus der Ziel-RNA-Spaltung. Einzelne Fehlpaarungen
oder Basensubstitutionen nahe der Spaltstelle können die katalytische Aktivität eines
Ribozyms vollständig
aufheben. Ähnliche Fehlpaarungen
in Antisense-Molekülen
verhindern deren Wirkung nicht (Woolf et al., 1992). Folglich ist
die Spezifität
der Wirkung eines Ribozyms größer als
die eines Antisense-Oligonucleotids, welches an dieselbe RNA-Stelle
bindet.
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Das
enzymatische Nucleinsäuremolekül kann in
Form eines Hammerkopf-, Haarnadel-, Hepatitis-δ-Virus-, Gruppe I-Intron- oder
RNaseP-RNA- (in Verbindung mit einer RNA-Leadersequenz) oder Neurospora VS-RNA-Motivs
vorliegen. Beispiele für
Hammerkopfmotive sind bei Rossi et al. (1992) beschrieben; Beispiele für Haarnadelmotive
sind bei Hampel et al. (Eur. Pat.
EP
0360257 ), Hampel und Tritz (1989), Hampel et al. (1990)
und Cech et al. (US-Patent 5,631,359) beschrieben; ein Beispiel
für das
Hepatitis-δ-Virus-Motivs
ist bei Perrotta und Been (1992) beschrieben; ein Beispiel des RNaseP-Motivs
ist bei Guerrier-Takada et al. (1983) beschrieben; ein Neurospora
VS-RNA-Ribozymmotiv
ist bei Collins (Saville und Collins, 1990; Saville und Collins,
1991; Collins und Olive, 1993) beschrieben; und ein Beispiel des
Gruppe I-Introns ist bei Cech et al. (US-Patent 4,987,071) beschrieben.
Das wichtigste Merkmal eines erfindungsgemäßen enzymatischen Nucleinsäuremoleküls ist,
daß es
eine spezifische Substratbindungsstelle besitzt, welche zu einer
oder mehreren der Zielgen-RNA-Regionen komplementär ist, und
daß es
Nucleotidsequenzen innerhalb oder in der Umgebung der Substratbindungsstelle
besitzt, welche eine RNA-Spaltaktivität auf das Molekül übertragen.
Folglich müssen
die Ribozymkonstrukte nicht auf die hierin erwähnten spezifischen Motive begrenzt
sein.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer Klasse von
enzymatischen Spaltungsmitteln bereit, welche einen hohen Spezifitätsgrad im
Hinblick auf die RNA eines gewünschten
Zielmoleküls
zeigen. Das enzymatische Nucleinsäuremolekül ist vorzugsweise auf eine
stark konservierte Sequenzregion einer Ziel-mRNA ausgerichtet, so
daß die
spezifische Behandlung einer Erkrankung oder eines Zustands durch
entweder eine oder mehrere enzymatische Nucleinsäuren vorgesehen werden kann.
Solche enzymatischen Nucleinsäuremoleküle können gegebenenfalls
exogen auf spezifische Zellen übertragen
werden. Alternativ können
die Ribozyme durch DNA- oder RNA-Vektoren, welche auf spezifische
Zellen übertragen
werden, exprimiert werden.
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Kleine
enzymatische Nucleinsäuremotive
(z. B. die Hammerkopf- oder Haarnadelstruktur) können für eine exogene Übertragung
verwendet werden. Die einfache Struktur dieser Moleküle verbessert
die Fähigkeit der
enzymatischen Nucleinsäure,
in die Zielregionen der mRNA-Struktur einzudringen. Alternativ können katalytische
RNA- Moleküle innerhalb
von Zellen durch eukaryontische Promotoren exprimiert werden (z.
B. Scanlon et al., 1991; Kashani-Sabet et al., 1992; Dropulic et
al., 1992; Weerasinghe et al., 1991; Ojwang et al., 1992; Chen et
al., 1992; Sarver et al., 1990). Für Fachleute ist erkennbar,
daß jedes
Ribozym in eukaryontischen Zellen durch den geeigneten DNA-Vektor exprimiert
werden kann. Die Aktivität
solcher Ribozyme kann durch ihre Freisetzung aus dem primären Transkript
durch ein zweites Ribozym verstärkt
werden (Draper et al., Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 93/23569, und Sullivan et al., Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 94/02595; Ventura et al., 1993; Ohkawa et al., 1992; Taira et
al., 1991; Ventura et al., 1993).
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Ribozyme
können
direkt zugegeben werden oder können
in einem Komplex mit kationischen Lipiden, als Lipidkomplexe, verpackt
in Liposomen oder in anderer Weise an Zielzellen abgegeben werden.
Die RNA-Moleküle
oder RNA-Komplexe können
an relevante Gewebe ex vivo oder in vivo durch Injektion, Aerosolinhalation,
Infusionspumpe oder -kanüle,
mit oder ohne Einschließung
hiervon in Biopolymere, lokal verabreicht werden.
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Ribozyme
können
konstruiert werden, wie bei Draper et al. (Internat. Pat. Anmeldg.
Veröffentl.-Nr.
WO 93/23569) oder Sullivan et al. (Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 94/02595) beschrieben ist, und zum Testen in vitro und in vivo
synthetisiert werden, wie beschrieben wurde. Solche Ribozyme können auch
hinsichtlich der Übertragung
optimiert werden. Obwohl spezifische Beispiele bereitgestellt werden,
ist den Fachleuten bewußt,
daß gegebenenfalls äquivalente
RNA-Zielmoleküle
in anderen Spezies verwendet werden können.
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Hammerkopf-
oder Haarnadel-Ribozyme können
durch Faltung am Computer einzeln analysiert werden (Jaeger et al.,
1989), um zu beurteilen, ob sich die Ribozymsequenzen zu der geeigneten
Sekundärstruktur
falten. Ribozyme mit ungünstigen
intramolekularen Wechselwirkungen zwischen den Bindungsarmen und dem
katalytischen Kern werden nicht berücksichtigt. Wahlweise können die
Bindungsarmlängen
variiert werden, um die Aktivität
zu optimieren. Im allgemeinen sind mindestens 5 Basen auf jedem
Arm in der Lage, an die Ziel-RNA zu binden oder in anderer Weise
damit in Wechselwirkung zu treten.
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Ribozyme
des Hammerkopf- oder Haarnadelmotivs können so konstruiert werden,
daß sie
sich an verschiedene Stellen in der mRNA-Information anlagern, und
können
chemisch synthetisiert werden. Das angewendete Syntheseverfahren
folgt dem Verfahren für
eine normale RNA-Synthese, wie bei Usman et al. (1987) und bei Scaringe
et al. (1990) beschrieben ist, und macht Gebrauch von üblichen
Nucleinsäure-Schutz-
und Kopplungsgruppen, wie Dimethoxytrityl am 5'-Ende und Phosphoramidite am 3'-Ende. Durchschnittliche
Ausbeuten einer stufenweisen Kopplung sind typischerweise > 98%. Haarnadel-Ribozyme
können
in zwei Teilen synthetisiert und unter Rekonstruktion eines aktiven
Ribozyms aneinandergelagert werden (Chowrira und Burke, 1992). Ribozyme können umfassend
modifiziert werden, um die Stabilität durch die Modifikation mit
Nuclease-resistenten Gruppen, zum Beispiel 2'-Amino, 2'-C-Allyl, 2'-Fluoro, 2'-o-Methyl oder 2'-H (für eine Übersicht vgl. Usman und Cedergren,
1992), zu erhöhen.
Ribozyme können
durch Gelelektrophorese unter Anwendung von allgemeinen Verfahren
oder durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie
gereinigt und in Wasser resuspendiert werden.
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Die
Ribozymaktivität
kann durch Veränderung
der Länge
der Ribozym-Bindungsarme oder durch die chemische Synthese von Ribozymen
mit Modifikationen, die ihren Abbau durch Serum-Ribonucleasen verhindern
(vgl. z. B. Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 92/07065; Perrault
et al., 1990; Pieken et al., 1991; Usman und Cedergren, 1992; Internat.
Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 93/15187; Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 91/03162; US-Patent
5,334,711; und Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 94/13688, welche
verschiedene chemische Modifikationen beschreiben, die an den Zuckereinheiten
von enzymatischen RNA-Molekülen
vorgenommen werden können),
und Modifikationen, welche deren Wirksamkeit in Zellen erhöhen, sowie
durch Entfernung von Stamm II-Basen, um die RNA-Synthesezeiten zu
verkürzen
und die chemischen Anforderungen zu verringern, optimiert werden.
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Sullivan
et al. (Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 94/02595) beschreibt
die allgemeinen Verfahren zur Übertragung
von enzymatischen RNA-Molekülen.
Ribozyme können
durch eine Vielzahl von Verfahren, mit welchen die Fachleute vertraut
sind, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Einkapselung in Liposomen, durch Iontophorese
oder durch Einschließen
in andere Vehikel, wie Hydrogele, Cyclodextrine, bioabbaubare Nanokapseln
und bioadhäsive
Mikrokügelchen,
an Zellen verabreicht werden. Für
einige Indikationen können
Ribozyme ex vivo direkt an Zellen oder Gewebe, mit oder ohne den
oben erwähnten
Vehikeln, abgegeben werden. Alternativ kann die RNA/Vehikel-Kombination
durch direkte Inhalation, durch direkte Injektion oder durch Verwendung
eines Katheders, einer Infusionspumpe oder Kanüle, lokal abgegeben werden.
Andere Übertragungswege
schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, die intravaskuläre, intramuskuläre, subkutane oder
Gelenk-Injektion, Aerosolinhalation, orale (Tabletten- oder Pillenform),
topische, systemische, okkulare, intraperitoneale und/oder intrathekale
Abgabe ein. Ausführlichere
Beschreibungen der Ribozym-Übertragung und
-Verabreichung werden bei Sullivan et al. (Internat. Pat. Anmeldg.
Veröffentl.-Nr.
WO 94/02595) und Draper et al. (Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
WO 93/23569) vorgesehen.
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Ein
anderes Mittel zur Anreicherung von hohen Konzentrationen eines
oder mehrerer Ribozyme innerhalb von Zellen ist der Einbau der das
Ribozym codierenden Sequenzen in einen DNA-Expressionsvektor. Die Transkription
der Ribozymsequenzen wird durch einen Promotor für die eukaryontische RNA-Polymerase
I (polI), RNA-Polymerase II (polII) oder RNA-Polymerase III (polIII)
gesteuert. Transkripte von polI- oder polIII-Promotoren werden in
allen Zellen in hohen Raten exprimiert; die Raten eines bestimmten
polII-Promotors in einem bestimmten Zelltyp hängen von der Art der in der Nähe befindlichen
genregulatorischen Sequenzen (Enhancer, stumme Sequenzen, etc.)
ab. Prokaryontische RNA-Polymerase-Promotoren können auch verwendet werden,
mit der Maßgabe,
daß das
prokaryontische RNA-Polymeraseenzym in den geeigneten Zellen exprimiert
wird (Elroy-Stein und Moss, 1990; Gao und Huang, 1993; Lieber et
al., 1993; Zhou et al., 1990). Die durch solche Promotoren exprimierten
Ribozyme können
in Säugerzellen
wirksam sein (z. B. Kashani-Saber et al., 1992; Ojwang et al., 1992;
Chen et al., 1992; Yu et al., 1993; L'Huillier et al., 1992; Lisziewicz et
al., 1993). Solche Transkriptionseinheiten können in eine Vielzahl von Vektoren
zur Einschleusung in Säugerzellen
eingebaut werden, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Plasmid-DNA-Vektoren, Virus-DNA-Vektoren (wie Adenovirus-
oder Adeno-assoziierte Vektoren) oder Virus-RNA-Vektoren (wie Retrovirus-,
Semliki-Forrest-Virus- oder Sindbisvirus-Vektoren).
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Die
erfindungsgemäßen Ribozyme
können
als diagnostische Hilfsmittel verwendet werden, um eine Gendrift
sowie Mutationen innerhalb von Zelllinien oder Zelltypen zu untersuchen.
Sie können
auch verwendet werden, um die Konzentrationen des RNA-Zielmoleküls abzuschätzen. Die
enge Beziehung zwischen der Ribozymaktivität und der Struktur der Ziel-RNA
ermöglicht
den Nachweis von Mutationen in einer Region des Moleküls, welche
die Basenpaarung und die dreidimensionale Struktur der Ziel-RNA
verändert.
Unter Verwendung von mehreren der in dieser Erfindung beschriebenen
Ribozymen kann man Nucleotidaustäusche
kartieren, welche für
die RNA-Struktur und -Funktion in vitro sowie in Zellen und Geweben
wichtig sind. Die Spaltung von Ziel-RNAs mit Ribozymen kann verwendet
werden, um die Genexpression zu inhibieren und die Rolle (im wesentlichen)
von spezifischen Genprodukten in bestimmten Zellen oder Zelltypen
zu definieren.
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5.9 Isolierung von homologen
Genen und Genfragmenten
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Die
erfindungsgemäßen Gene
und δ-Endotoxine
schließen
nicht nur die hierin offenbarten Sequenzen vollständiger Länge ein,
sondern auch Fragmente dieser Sequenzen oder Fusionsproteine, welche
die charakteristische Insektizidaktivität der hierin spezifisch veranschaulichten
Sequenzen beibehalten.
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Für den Fachmann
sollte es ersichtlich sein, daß insektizide δ-Endotoxine
durch mehrere Mittel identifiziert und erhalten werden können. Die
spezifischen Gene oder Teile hiervon können von einer Kultur-Hinterlegungsstelle
erhalten werden oder zum Beispiel unter Verwendung eines Gensynthesegeräts synthetisch konstruiert
werden. Variationen dieser Gene können durch Standardtechniken
zur Einführung
von Punktmutationen ohne weiteres konstruiert werden. Fragmente
dieser Gene können
unter Verwendung von im Handel erhältlichen Exonucleasen oder
Endonucleasen gemäß Standardverfahren
ebenfalls hergestellt werden. Zum Beispiel können Enzyme wie Bal31 oder
die ortspezifische Mutagenese verwendet werden, um systematisch Nucleotide
an den Enden dieser Gene abzuspalten. Unter Verwendung einer Vielzahl
von anderen Restriktionsenzymen können auch Gene erhalten werden,
welche aktive Fragmente codieren. Proteasen können verwendet werden, um direkt
aktive Fragmente dieser δ-Endotoxine
zu erhalten.
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Äquivalente δ-Endotoxine
und/oder Gene, welche diese äquivalenten δ-Endotoxine
codieren, können mittels
den hierin bereitgestellten Lehren auch aus Bacillus-Stämmen und/oder
DNA-Genbanken isoliert werden. Zum Beispiel können Antikörper gegen die hierin offenbarten
und beanspruchten δ-Endotoxine
verwendet werden, um andere δ-Endotoxine
aus einer Mischung von Proteinen zu identifizieren und zu isolieren.
Genauer können
Antikörper
gegen die Teile der δ-Endotoxine,
welche am konstantesten sind und sich am stärksten von anderen B. thuringiensis-δ-Endotoxinen
unterscheiden, erzeugt werden. Diese Antikörper können dann verwendet werden,
um spezifisch äquivalente δ-Endotoxine
mit der charakteristischen Insektizidaktivität durch eine Immunpräzipitation,
einen Enzym-gebundenen Immunoassay (ELISA) oder ein Western-Blot-Verfahren zu identifizieren.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Identifizierung der erfindungsgemäßen δ-Endotoxine
und Gene ist durch die Verwendung von Oligonucleotidsonden. Diese
Sonden sind Nucleotidsequenzen, welche einen nachweisbaren Marker
aufweisen. Wie auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt ist, falls
das Sondenmolekül
und die Nucleinsäureprobe
unter Bildung einer starken Bindung zwischen den zwei Molekülen hybridisieren,
kann mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß die Sonde
und die Probe im wesentlichen identisch sind. Der nachweisbare Marker
der Sonde stellt ein Mittel für
den Nachweis in einer bekannten Art und Weise bereit, ob eine Hybridisierung
stattgefunden hat. Eine solche Sondenanalyse stellt ein schnelles
Verfahren zur Identifizierung von erfindungsgemäßen formiziden δ-Endotoxin-Genen
bereit.
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Die
Nucleotidsegmente, die als erfindungsgemäße Sonden verwendet werden,
können
unter Verwendung von DNA-Synthesegeräten mittels Standardverfahren
synthetisiert werden. Bei der Verwendung der Nucleotidsegmente als
Sonden wird die einzelne Sonde mit irgendeinem geeigneten Marker
markiert, welcher den Fachleuten bekannt ist, einschließlich radioaktive
und nicht-radioaktive Marker. Typische radioaktive Marker schließen 32P, 125I, 35S oder dergleichen ein. Eine mit einem
radioaktiven Isotop markierte Sonde kann aus einer Nucleotidsequenz,
welche zu der DNA-Probe komplementär ist, durch eine herkömmliche
Nicktranslationsreaktion unter Verwendung einer DNase und einer
DNA-Polymerase konstruiert werden. Die Sonde und die Probe können dann
in einer Hybridisierungspufferlösung
kombiniert und bei einer geeigneten Temperatur gehalten werden,
bis eine Aneinanderlagerung stattfindet. Danach wird die Membran
gewaschen, um fremde Materialien abzuspülen, wobei die Probe und die
gebundenen Sondenmoleküle
zurückbleiben,
welche typischerweise mittels Autoradiographie und/oder Flüssigkeitsszintillationszählung nachgewiesen
und quantifiziert werden.
-
Nicht-radioaktive
Marker schließen
zum Beispiel Liganden wie Biotin oder Thyroxin, sowie Enzyme wie
Hydrolasen oder Peroxidasen oder die verschiedenen chemilumineszierenden
Verbindungen wie Luciferin oder fluoreszierende Verbindungen wie
Fluorescein und dessen Derivate ein. Die Sonde kann auch an beiden Enden
mit verschiedenen Arten von Markern markiert sein, um die Trennung
zu erleichtern, wie zum Beispiel durch die Verwendung eines Isotopenmarkers
an dem oben erwähnten
Ende und einem Biotinmarker an dem anderen Ende.
-
Die
Doppelstrangbildung und -stabilität hängt von der wesentlichen Komple
mentarität
zwischen den zwei Strängen
eines Hybrids ab, und, wie oben angemerkt, kann ein gewisser Grad
von Fehlpaarungen toleriert werden. Daher schließen die erfindungsgemäßen Sonden
Mutationen (sowohl einzelne als auch mehrere), Deletionen, Insertionen
der beschriebenen Sequenzen und Kombinationen hiervon ein, wobei
die Mutationen, Insertionen und Deletionen die Bildung von stabilen
Hybriden mit dem Ziel-Polynucleotid von Interesse ermöglichen.
Mutationen, Insertionen und Deletionen können in eine bestimmte Polynucleotidsequenz
auf vielfältige
Weise durch Verfahren, welche dem Fachmann gegenwärtig bekannt
sind, und möglicherweise
durch andere Verfahren, welche in der Zukunft bekannt werden, eingeführt werden.
-
Die
möglichen
Variationen in den aufgeführten
Sonden ist zum Teil auf die Redundanz des genetischen Codes zurückzuführen. Das
heißt,
daß aufgrund
der Redundanz des genetischen Codes mehr als ein codierendes Nucleotidtriplett
(Codon) für
die meisten Aminosäuren,
welche zur Herstellung von Proteinen verwendet werden, verwendet
werden kann. Daher können
verschiedene Nucleotidsequenzen eine bestimmte Aminosäure codieren.
So können
die Aminosäuresequenzen
der B. thuringiensis-δ-Endotoxine
und Peptide durch äquivalente
Nucleotidsequenzen, welche dieselbe Aminosäuresequenz des Proteins oder
Peptids codieren, hergestellt werden. Demgemäß schließt die vorliegende Erfindung
solche äquivalenten
Nucleotidsequenzen ein. Umgekehrte und komplementäre Sequenzen
sind auch ein Aspekt der vorliegenden Erfindung und können ohne
weiteres durch einen Fachmann verwendet werden. Außerdem ist
gezeigt worden, daß Proteine
mit einer identifizierten Struktur und Funktion durch Veränderung
der Aminosäuresequenz
konstruiert werden können,
falls solche Veränderungen
die Sekundärstruktur
des Proteins nicht verändern
(Kaiser und Kezdy, 1984). Folglich schließt die vorliegende Erfindung
Mutanten der hierin gezeigten Aminosäuresequenz ein, welche die
Sekundärstruktur
des Proteins nicht verändern,
oder welche, falls die Struktur verändert wird, die biologische
Aktivität
im wesentlichen beibehalten. Ferner schließt die Erfindung auch Mutanten
von Organismen ein, welche das gesamte oder einen Teil eines erfindungsgemäßen Gens,
welches ein δ-Endotoxin
codiert, aufgenommen haben. Solche Mutanten können durch Techniken hergestellt
werden, welche den Fachleuten hinreichend bekannt sind. Zum Beispiel
kann eine UV-Bestrahlung verwendet werden, um Mutanten von Wirtsorganismen
herzustellen. Desgleichen können
solche Mutanten asporogene Wirtszellen einschließen, welche ebenfalls durch
Verfahren hergestellt werden können,
die auf dem Fachgebiet hinreichend bekannt sind.
-
6.0 Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele sind eingeschlossen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zu veranschaulichen. Den Fachleuten sollte bewußt sein,
daß die
in den Beispielen offenbarten Techniken, die repräsentative
Techniken befolgen, welche die Erfinder entdeckt haben, bei der
Ausführung
der Erfindung hinreichend wirksam sind und folglich als bevorzugte
Verfahren zu deren Ausführung
angesehen werden können. Jedoch
sollte den Fachleuten im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung
bewußt
sein, daß viele
Veränderungen
bei den spezifischen Ausführungsformen,
welche offenbart werden, durchgeführt werden können und
dennoch das gleiche oder ein ähnliches
Ergebnis erhalten wird, ohne vom Geist und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
-
6.1 Beispiel 1 – Konstruktion
von B. thuringiensis-Hybrid-δ-Endotoxinen
-
Die
B. thuringiensis-"Shuttle"-Vektoren pEG853,
pEG854 und pEG857, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, sind beschrieben worden (Baum et al., 1990). pEG857 enthält das Cry1Ac-Gen, cloniert
in pEG853 als ein SphI-BamHI-DNA-Fragment.
pEG1064 wurde in einer solchen Weise konstruiert, daß die KpnI-Stelle
innerhalb des cry1Ac-Gens erhalten wurde und die KpnI-Stelle in
der multiplen Clonierungsstelle (MCS) von pEG857 eliminiert wurde.
Dies wurde erreicht, indem die pEG857-DNA aufeinanderfolgend einem
begrenzten KpnI-Verdau unterzogen wurde, so daß nur eine KpnI-Stelle geschnitten
wird, das überhängende KpnI-5'-Ende durch das Klenow-Fragment
der DNA-Polymerase I aufgefüllt
wurde, um glatte DNA-Enden zu erzeugen, und die glatten Enden der
DNA durch die T4-DNA-Ligase verknüpft wurden. pEG318 enthält das cry1F-Gen
(Chambers et al., 1991), cloniert in die XhoI-Stelle von pEG854
als ein XhoI-SalI-DNA-Fragment.
pEG315 enthält
das cry1C-Gen aus Stamm EG6346 (Chambers et al., 1991), cloniert
in die XhoI-BamHI-Stellen von pEG854 als ein SalI-BamHI-DNA-Fragment.
-
1A zeigt eine schematische Darstellung
der DNA, welche die vollständigen
cry1Ac-, cry1Ab- cry1C- und cry1F-Gene codiert, die in pEG854/pEG1064,
pEG20, pEG315 bzw. pEG318 enthalten sind. Einmalige Restriktionsstellen,
welche bei der Konstruktion von bestimmten Hybridgenen verwendet
wurden, sind auch gezeigt. 1B zeigt
eine schematische Darstellung von Hybridgenen, welche für die vorliegende
Erfindung relevant sind. In einigen Fällen wurde eine übliche PCRTM-Amplifikation mit mutagenen Oligonucleotidprimern
angewendet, um geeignete Restriktionsstellen in DNA-Fragmente einzubauen,
welche zur Konstruktion des Hybridgens verwendet wurden. Bestimmte
Hybridgen-Konstruktionen konnten nicht durch eine Restriktionsfragment-Subclonierung
erhalten werden. In solchen Fällen
wurde eine überlappende
PCRTM-Verlängerung (PCRTM overlap
extension, POE) verwendet, um das gewünschte Hybridgen zu konstruieren
(Horton et al., 1989). Die folgenden Oligonucleotidprimer (bezogen
von Integrated DNA Technologies Inc., Coralville, IA) wurden verwendet:
Primer
A: 5'-GGATAGCACTCATCAAAGGTACC-3' (SEQ ID NO: 1).
Primer
B: 5'-GAAGATATCCAATTCGAACAGTTTCCC-3' (SEQ ID NO: 2)
Primer
C: 5'-CATATTCTGCCTCGAGTGTTGCAGTAAC-3' (SEQ ID NO: 3)
Primer
D: 5'-CCCGATCGGCCGCATGC-3' (SEQ ID NO: 4)
Primer
E: 5'-CATTGGAGCTCTCCATG-3' (SEQ ID NO: 5)
Primer
F: 5'-GCACTACGATGTATCC-3' (SEQ ID NO: 6)
Primer
G: 5'-CATCGTAGTGCAACTCTTAC-3' (SEQ ID NO: 7)
Primer
H: 5'-CCAAGAAAATACTAGAGCTCTTGTTAAAAAAGGTGTTCC-3' (SEQ ID NO: 8)
Primer
I: 5'-ATTTGAGTAATACTATCC-3' (SEQ ID NO: 23)
Primer
J: 5'-ATTACTCAAATACCATTGG-3' (SEQ ID NO: 24)
Primer
K: 5'-TCGTTGCTCTGTTCCCG-3' (SEQ ID NO: 31)
-
Die
in 1B beschriebenen Plasmide, welche
die erfindungsgemäß relevanten
Hybrid-δ-Endotoxin-Gene
enthalten, werden nachstehend beschrieben. Die Isolierung oder Reinigung
von DNA-Fragmenten, welche mittels Restriktion von Plasmid-DNA,
PCRTM-Amplifikation
oder POE erzeugt wurden, verweist auf die aufeinanderfolgende Anwendung
einer Agarose-TAE-Gelelektrophorese und die Verwendung des Geneclean Kits
(Bio 101) gemäß den Empfehlungen
des Herstellers. pEG1065 wurde durch eine PCRTM-Amplifikation
des cry1F-DNA-Fragments unter Verwendung des Primerpaars A und B
und pEG318 als DNA-Matrize konstruiert. Das erhaltene PCRTM-Produkt wurde isoliert, mit AsuII und
KpnI geschnitten und dazu verwendet, das entsprechende AsuII-KpnI-DNA-Fragment in pEG857
zu ersetzen. Das Plasmid pEG1067 wurde mittels POE und unter Verwendung
der DNA-Fragmente SauI-KpnI von cry1F und AsuII-ClaI von cry1Ac,
welche aus pEG318 bzw. pEG857 isoliert wurden, konstruiert. Das
erhaltene POE-Produkt wurde mit dem Primerpaar A und B einer PCRTM-Amplifikation unterzogen, mit AsuII und
KpnI geschnitten und dazu verwendet, das entsprechende AsuII-KpnI-Fragment
in pEG857 zu ersetzen.
-
pEG1068
wurde konstruiert, indem das aus pEG857 isolierte SacI-KpnI-DNA-Fragment von cry1Ac durch
das entsprechende SacI-KpnI-DNA-Fragment, welches aus cry1F (pEG318)
isoliert worden war, ersetzt wurde. pEG1070 wurde konstruiert, indem
das aus pEG1065 isolierte SacI-KpnI-DNA-Fragment durch das entsprechende
SacI-KpnI-DNA-Fragment,
welches aus cry1Ac (pEG857) isoliert worden war, ersetzt wurde. pEG1072
wurde konstruiert, indem das aus pEG1067 isolierte SacI-KpnI-DNA-Fragment
durch das entsprechende SacI-KpnI-DNA-Fragment, welches aus cry1Ac
(pEG857) isoliert worden war, ersetzt wurde. pEG1074, pEG1076 und
pEG1077 wurden konstruiert, indem das SphI-XhoI-DNA-Fragment aus
pEG1064 durch mittels PCRTM amplifizierte
SphI-XhoI-DNA-Fragment
aus pEG1065, pEG1067 bzw. pEG1068 unter Verwendung des Primerpaars
C und D ersetzt wurde. pEG1089 wurde konstruiert, indem das SphI-SacI-DNA-Fragment von
pEG1064 durch das isolierte und mit SphI und SacI geschnittene PCRTM-Produkt von cry1F welches unter Verwendung
des Primerpaars D und E und der Matrize pEG318 erzeugt worden war,
ersetzt wurde.
-
pEG
1091 wurde konstruiert, indem das SphI-SacI-DNA-Fragment von pEG
1064 durch das isolierte und mit SphI und SacI geschnittene PCRTM-Produkt von cry1C, welches unter Verwendung
des Primerpaars D und H und der Matrize pEG315 erzeugt worden war,
ersetzt wurde.
-
pEG1088
wurde mittels POE unter Verwendung eines cry1Ac-DNA-Fragments, welches
unter Verwendung des Primerpaars B und F erzeugt wurde, und eines
cry1C-DNA-Fragments,
welches unter Verwendung des Primerpaars A und G erzeugt wurde,
konstruiert. Das SacI-KpnI-Fragment wurde aus dem erhaltenen POE-Produkt
isoliert und dazu verwendet, das entsprechende SacI-KpnI-Fragment
in pEG1064 zu ersetzen.
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pEG365
wurde konstruiert, indem zuerst das SphI-KpnI-DNA-Fragment aus pEG1065
durch das entsprechende cry1Ab-DNA-Fragment, welches aus pEG20 isoliert
worden war, ersetzt wurde, um pEG364 zu erhalten. Das SacI-KpnI-DNA-Fragment
aus pEG364 wurde dann durch das entsprechende cry1Fb-DNA-Fragment,
welches aus pEG318 isoliert worden war, ersetzt.
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pEG1092
wurde konstruiert, indem das KpnI-BamHI-DNA-Fragment aus pEG1088
durch das entsprechende DNA-Fragment, welches aus pEG315 isoliert
worden war, ersetzt wurde. pEG1092 unterscheidet sich von dem cryAb/cry1C-Hybrid-δ-Endotoxin-Gen,
welches in der Internat. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr. WO 95/06730 offenbart
ist.
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pEG1093
wurde konstruiert, indem das SphI-AsuII-DNA-Fragment aus pEG1068
durch das entsprechende SphI-AsuII-DNA-Fragment, welches aus pEG20
isoliert worden war, ersetzt wurde.
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pEG378
wurde mittels POE unter Verwendung eines cry1Ac-DNA-Fragments, welches
unter Verwendung des Primerpaars B und I und unter Verwendung von
pEG857 als Matrize erzeugt wurde, und eines cry1F-DNA-Fragments,
welches unter Verwendung des Primerpaars A und J und unter Verwendung
von pEG318 als Matrize erzeugt wurde, konstruiert. Das erhaltene
POE-Produkt wurde mit AsuII und KpnI geschnitten, und das erhaltene
isolierte DNA-Fragment wurde verwendet, um das entsprechende AsuII-KpnI-DNA-Fragment in pEG1064
zu ersetzen.
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pEG381
wurde konstruiert, indem das AsuII-XhoI-DNA-Fragment in pEG1064
durch das entsprechende AsuII-XhoI-DNA-Fragment, welches durch die
PCRTM-Amplifikation von pEG378 unter Verwendung
des Primerpaars C und K isoliert worden war, ersetzt wurde.
-
6.2 Beispiel 2 – Herstellung
der Hybrid-Toxine in B. thuringiensis
-
Die
Plasmide, welche die in Beispiel 1 beschriebenen Hybrid-Toxine codieren,
wurden in B. thuringiensis eingeschleust, wie beschrieben wurde
(Mettus und Macalusco, 1990). Die erhaltenen B. thuringiensis-Stämme wurden
in 50 ml C-2-Medium gezüchtet, bis
die gesamte Kultur Sporen bildete, und anschließend lysiert (etwa 48 h). Da
die Kristallbildung eine Voraussetzung für die effiziente kommerzielle
Herstellung von δ-Endotoxinen
in B. thuringiensis ist, wurde eine mikroskopische Analyse durchgeführt, um
Kristalle in den sporenbildenden Kulturen zu identifizieren (Tabelle
5).
-
Tabelle
5
Kristallbildung durch die Hybrid-δ-Endotoxine
-
Die δ-Endotoxin-Produktion
für einige
der in Tabelle 5 aufgeführten
B. thuringiensis-Stämme
wurde durch eine Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE), wie durch Baum et al., 1990, beschrieben, untersucht.
Ein gleiches Volumen der Kulturen jedes B. thuringiensis-Stamms
wurde in C-2-Medium gezüchtet,
bis die gesamte Kultur Sporen bildete, und anschließend lysiert.
Die Kulturen wurden zentrifugiert, und das Sporen/Kristall-Pellet
wurde zweimal mit gleichen Volumina von destilliertem, deionisiertem Wasser
gewaschen. Das, am Ende erhaltene Pellet wurde in einem Volumen
von 0,005% Triton X-100® suspendiert, welches
der Hälfte
des Kulturvolumens entsprach. Ein gleiches Volumen jeder gewaschenen
Kultur wurde durch eine SDS-PAGE analysiert, wie in 2 dargestellt
ist.
-
Die
Mehrzahl der Hybride, umfassend Cry 1Ac und Cry 1F, bildeten in
B. thuringiensis stabile Kristalle. Eine bemerkenswerte Ausnahme
ist EG11088, worin das aktive Toxinfragment dem reziproken Austausch
von EG11063 entsprechen würde.
Zwei der drei Hybride, umfassend Cry1Ac und Cry1C, EG11087 und EG11090, bildeten
in B. thuringiensis keine Kristalle, obwohl diese reziproken Hybride
die aktivierten Toxinfragmente der Kristalle bildenden Stämme EG11063
und EG11074 nachahmen.
-
Jeder
der mittels SDS-PAGE untersuchte Stamm erzeugte eine gewisse δ-Endotoxin-Konzentration. Wie
erwartet, stellten jedoch solche Kulturen, welche als Kristall-negativ identifiziert
wurden, sehr wenig Protein her (z. B. Bahn e: EG11065; Bahn f: EG11067;
Bahn j: EG11088; und Bahn k: EG11090). Als Referenz sind typische
Ausbeuten für
ein kristallbildendes δ-Endotoxin
für Cry1Ac
(Bahn a) angegeben. Mehrere Hybrid-δ-Endotoxine
stellten vergleichbare Proteinkonzentrationen her, einschließlich EG11060
(Bahn b), EG11062 (Bahn c), EG11063 (Bahn d; SEQ ID NO: 10) und
EG11074 (Bahn i; SEQ ID NO: 12). Die Daten zeigen deutlich, daß eine effiziente
Hybrid-δ-Endotoxin-Herstellung in B.
thuringiensis nicht vorhersagbar ist und in Abhängigkeit von den Stamm-δ-Endotoxinen, welche zur Konstruktion
des Hybrids verwendet wurden, variiert.
-
6.3 Beispiel 3 – Proteolytische
Prozessierung der Hybrid-δ-Endotoxine
-
Der
proteolytische Abbau der Protoxinform des δ-Endotoxins zu einem stabilen
aktiven Toxin erfolgt, sobald die δ-Endotoxin-Kristalle im Mitteldarm
der Larve solubilisiert sind. Eine Maßeinheit für die potentielle Aktivität von δ-Endotoxinen
ist die Stabilität
des aktiven δ-Endotoxins
in einer proteolytischen Umgebung. Um die proteolytische Empfindlichkeit
der Hybrid-δ-Endotoxine
zu untersuchen, wurden das solubilisierte Toxin einem Trypsinverdau
unterzogen. Die δ-Endotoxine
wurden aus sporenbildenden B. thuringiensis-Kulturen gereinigt und
quantifiziert, wie beschrieben wurde (Chambers et al., 1991). Genau
250 μg jedes
Hybrid-δ-Endotoxin-Kristalls
wurden in 30 mM NaHCO3, 10 mM DTT (Gesamtvolumen
0,5 ml) solubilisiert. Das Trypsin wurde zu dem solubilisierten
Toxin in einem Verhältnis
von 1 : 10 zugegeben. Nach geeigneten Zeiträumen wurden 50 μl-Aliquots
entnommen und in 50 μl
Laemmli-Puffer überführt, für 3 min
auf 100°C
erhitzt und in einem Trockeneis-Ethanol-Bad zur nachfolgenden Analyse
eingefroren. Die Trypsin-Spaltprodukte der solubilisierten Toxine
wurden durch eine SDS-PAGE
analysiert, und die Menge des aktiven δ-Endotoxins zu jedem Zeitpunkt wurde
mittels Densitometrie quantifiziert. Eine graphische Darstellung
der Ergebnisse aus diesen Untersuchungen ist in 3 gezeigt.
-
Das
Wildtyp-Cry1Ac wird schnell zu dem aktiven δ-Endotoxin-Fragment prozessiert,
welches für
die Dauer der Untersuchung stabil ist. Die Hybrid-δ-Endotoxine
aus EG11063 und EG11074 werden auch zu aktiven δ-Endotoxin-Fragmenten prozessiert,
welche für
die Dauer der Untersuchung stabil sind. Die Prozessierung des EG11063- δ-Endotoxins läuft langsamer
ab, und zu jedem Zeitpunkt verbleibt ein höherer Prozentsatz dieses aktiven δ-Endotoxin-Fragments.
Obwohl die Hybrid-δ-Endotoxine
aus EG11060 und EG11062 zu aktiven δ-Endotoxin-Fragmenten prozessiert
werden, sind diese Fragmente gegen eine weitere Spaltung empfindlicher
und werden in unterschiedlichen Geschwindigkeiten während des
Verlaufs der Untersuchung abgebaut. Die 5'-Austauschstellen zwischen cry1Ac und
cry1F für
die EG11062- und EG11063-δ-Endotoxine
ergeben Toxine, welche sich nur durch 21 Aminosäurereste unterscheiden (vgl. 1).
Jedoch wird die Wichtigkeit der Beibehaltung von Cry1Ac-Sequenzen
an diesen Positionen durch den viel schnelleren Abbau des EG11062-δ-Endotoxins
offensichtlich. Diese Daten zeigen, daß verschiedene Hybrid-δ-Endotoxine,
welche unter Verwendung derselben Stamm-δ-Endotoxine konstruiert wurden,
sich hinsichtlich der biochemischen Eigenschaften, wie der proteolytischen
Stabilität,
wesentlich unterscheiden können.
-
6.4 Beispiel 4 – Bioaktivität der Hybrid-δ-Endotoxine
-
B.
thuringiensis-Kulturen, die das gewünschte δ-Endotoxin exprimieren, wurden
gezüchtet,
bis alle Zellen eine Sporenbildung zeigten, und anschließend lysiert
und gewaschen, wie in Beispiel 2 beschrieben wurde. Die δ-Endotoxin-Konzentrationen
für jede
Kultur wurden durch eine SDS-PAGE quantifiziert, wie beschrieben
wurde (Baum et al., 1990). Im Falle von Bioassay-Screenings wurde
eine einzige geeignete Konzentration jeder gewaschenen δ-Endotoxin-Kultur
topisch in 32 Vertiefungen, enthaltend 1,0 ml Nahrungsersatz pro
Vertiefung (Oberfläche
175 mm2), eingebracht. Eine einzelne frisch
geschlüpfte
Larve wurde in jede der behandelten Vertiefungen gelegt, und die
Schale wurde mit einem durchsichtigen, perforierten Mylarfilm abgedeckt.
Die Larvenmortalität
wurde nach 7-tägiger
Fütterung
beurteilt, und die Mortalität
in Prozent wurde als das Verhältnis
der Anzahl der toten Larven zu der Gesamtanzahl an behandelten Larven,
32, ausgedrückt.
-
Im
Falle von LC50-Bestimmungen (δ-Endotoxin-Konzentration,
die eine Mortalität
von 50% ergibt) wurden δ-Endotoxine
aus den B. thuringiensis-Kulturen gereinigt und quantifiziert, wie
durch Chambers et al. (1991) beschrieben wurde. Acht Konzentrationen
der δ-Endotoxine
wurden durch serielle Verdünnung
in 0,005% Triton X-100® hergestellt, und jede
Konzentration wurde topisch in Vertiefungen, enthaltend 1,0 ml Nahrungsersatz,
eingebracht. Die Larvenmortalität
wurde nach 7-tägiger
Fütterung
beurteilt (32 Larven für jede δ-Endotoxin-Konzentration).
In allen Fällen
diente das Verdünnungsmittel
als Kontrolle.
-
Ein
Vergleich der Cry1A/Cry1F-Hybrid-Toxine durch Bioassay-Screenings
ist in Tabelle 6 gezeigt. Die Hybrid-δ-Endotoxine aus den Stämmen EG11063
und EG11074 behalten die Aktivitäten
der Stamm-Cry1Ac- und -Cry1F-δ-Endotoxine
bei. Außerdem
behält
das Hybrid-δ-Endotoxin
aus EG11735 die Aktivität
seiner Stamm-Cry1Ab- und -Cry1F-δ-Endotoxine
bei. Die durch die Stämme
EG11061, EG11062, EG11071 und EG11073 hergestellten δ-Endotoxine
besitzen keine Insektizidaktivität
gegenüber
den getesteten Insektenlarven, obwohl sie (1) mindestens ein Stamm-δ-Endotoxin
umfassen, welches gegenüber
den angegebenen Larven aktiv ist, und (2) stabile, gut definierte
Kristalle in B. thuringiensis bilden. Diese Ergebnisse veranschaulichen
die nicht vorhersagbaren Eigenschaften von Hybrid-Toxin-Konstruktionen.
-
Für die Daten
in Tabelle 6 wurden alle Stämme
als gewaschene, sporenbildende Kulturen getestet. Für jedes
getestete Insekt wurden äquivalente
Mengen der δ-Endotoxine
verwendet, und die Insektizidaktivität wurde auf den Stamm bezogen,
der die höchste
Mortalität
in Prozent zeigt (++++).
-
Tabelle
6
Bioassay-Screenings von Cry1A/Cry1F-Hybrid-δ-Endotoxinen
-
Die
in 1 beschriebenen δ-Endotoxine und die in Bioassay-Screenings
gezeigte Insektizidaktivität wurden
in Form von gereinigten Kristallen untersucht, um deren LC50-Werte zu bestimmen (vgl. Tabelle 7). Die aus
den Stämmen
EG11063, EG11074, EG11091 und EG11735 gereinigten δ-Endotoxine
zeigen alle eine erhöhte
Aktivität
gegenüber
dem Heerwurm (S. frugiperda und S. exigua) im Vergleich zu irgendeinem
der getesteten Wildtyp-δ-Endotoxine.
Die EG11063- und EG11074-δ-Endotoxine
ergeben identische aktive Toxinfragmente (1B),
wie durch ihre ähnlichen
LC50-Werte bei den untersuchten Insekten
erkennbar ist. Ein unerwartetes Ergebnis, welches aus diesen Daten offensichtlich
wird, ist, daß ein
Hybrid-δ-Endotoxin
wie EG11063, EG11092, EG11074, EG11735 oder EG11751 die Aktivität seiner
jeweiligen Stamm-δ-Endotoxine beibehalten
kann und gegenüber
von bestimmten Insekten wie S. exigua eine viel höhere Aktivität als jedes Stamm-δ-Endotoxin
zeigen kann. Dieses breite Spektrum der Insektizidaktivität bei ähnlichen
oder geringeren Dosen als bei den Stamm-δ-Endotoxinen, zusammen mit der
Konzentration der Toxinproduktion des Wildtyps (Beispiel 2), machen
diese Proteine für
die Herstellung in B. thuringiensis besonders geeignet. Obwohl das
aus EG11091 abgeleitete δ-Endotoxin
eine bessere Aktivität
gegenüber
S. frugiperda und S. exigua zeigt als seine Stamm-δ-Endotoxine,
hat es die Aktivität
gegenüber
H. virescens und H. zea, welche dem Cry1Ac-Stamm-Toxin zuzuschreiben
ist, verloren. Dieser begrenzte Wirtsbereich, zusammen mit einer
geringeren Toxinausbeute, welche für das EG11091-δ-Endotoxin
beobachtet wurde (Beispiel 2), machen es für Herstellung in B. thuringiensis
weniger zugänglich.
-
Tabelle
7
LC
50-Werte für die gereinigten Hybrid-δ-Endotoxine
a
-
In
Tabelle 7 sind die LC50-Werte in Nanogramm
gereinigtem δ-Endotoxin
pro Vertiefung (175 mm2) ausgedrückt und
entsprechen den zusammengenommen Werten für 2 bis 6 Wiederholungsversuchen.
N. D. = Nicht bestimmt.
-
-
Tabelle
8 beschreibt die DNA-Sequenzen, welche die 5'- und 3'-Austauschstellen der erfindungsgemäß relevanten
Hybrid-δ-Endotoxine
umgeben. Wie durch die SEQ ID NO: erkennbar ist, haben bestimmte Hybrid-δ-Endotoxine
gemeinsame Austauschstellen.
-
Zur
Untersuchung des Effekt von anderen kleinen Veränderungen in der Austauschstelle,
welche für die
Konstruktion des Hybrid-Endotoxins ausgewählt wird, wurde die Aktivität von EG11751
und EG11063 gegenüber
S. exigua und H. zea verglichen (Tabelle 9). Die Daten zeigen deutlich,
daß die
Eigenschaften des Hybrid-Endotoxins verbessert werden können, indem
die Austauschstelle zwischen den zwei Stamm-δ-Endotoxinen verändert wird.
In diesem Beispiel wurde die Austauschstelle in dem EG11751-δ-Endotoxin um 75 Basenpaare
in 3'-Richtung verschoben,
verglichen mit dem EG11063-δ-Endotoxin,
wobei eine verbesserte Insektizidaktivität erhalten wird. Obwohl keine
wesentliche Verbesserung der Aktivität gegenüber S. exigua zwischen EG11063
und EG11751 beobachtet wird, wird eine wesentliche Verbesserung
der H. zea-Aktivität
um beinahe das 4fache für
EG11751 beobachtet. Es ist wichtig anzumerken, daß Verbesserungen
im Hinblick auf die Bioaktivität
von Hybrid-δ-Endotoxinen
durch eine Veränderung
der Austauschstellen nicht vorhersagbar sind. Im Falle von EG11062
hebt die Verschiebung der Austauschstelle um 63 Basenpaare 5' zu der EG11063-Austauschstelle
die Insektizidaktivität
auf, wie in Tabelle 8 gezeigt ist.
-
Tabelle
9
Bioaktivität
von EG11063 und EG11751
-
Um
den Effekt von Veränderungen
in der Austauschstelle für
Hybrid-δ-Endotoxine
weiter zu untersuchen, wurde das durch pEG381 codierte Hybrid-δ-Endotoxin
mit denen verglichen, welche durch pEG378 und pEG1068 codiert werden.
In diesem Beispiel wurde die 3'-Austauchstelle
für das
durch pEG381 codierte Hybrid-δ-Endotoxin
im Vergleich zu dem pEG378-Hybrid-δ-Endotoxin um 340 Basenpaare
in 5'-Richtung verschoben.
Die Daten in Tabelle 9 zeigen, daß diese Veränderung eine Erhöhung der
Aktivität
gegenüber
S. frugiperda-Aktivität
im Vergleich zu den durch pEG378 und pEG1066 codierten δ-Endotoxinen
zur Folge hatte, während
die erhöhte
Aktivität
beibehalten wird, welche für
das durch pEG381 codierte δ-Endotoxin
im Vergleich zu dem durch pEG1068 codierten δ-Endotoxin beobachtet wurde
(vgl. Tabelle 8). Dieses Ergebnis ist unerwartet, da das aus der
Proteolyse der codierten δ-Endotoxine
von pEG378 und pEG381 erhaltene aktivierte Toxin identisch sein
sollte. Dieses Beispiel zeigt ferner, daß Austauschstellen innerhalb
des Protoxinfragments von δ-Endotoxinen
eine große
Auswirkung auf die Insektizidaktivität haben können.
-
Tabelle
10
Bioaktivität
von Toxinen welche durch pEG378, pEG381 und pEG1068 codiert werden
-
6.5 Beispiel 5 – Aktivität der Hybrid-Toxine
gegenüber
anderen Schädlingen
-
Die
erfindungsgemäßen Toxine
wurden auch gegenüber
anderen Schädlingen
getestet, einschließlich des
südwestlichen
Maisbohrers und zwei gegenüber
der Sojabohne aktiven Schädlingen.
Die Toxinproteine wurden solubilisiert, zu der Nahrung zugesetzt
und in einem Bioassay gegen die Zielschädlinge getestet. Die Hybrid-Toxine
zeigten bei allen drei Schädlingen
eine sehr wirksame Bekämpfung.
-
Tabelle
11
LC
50- und EC
50-Bereiche
von Hybrid-Toxinen beim südwestlichen
Maisbohrer
1,2
-
Tabelle
12
LC
50-Werte von chimären Kristallproteinen
bei Sojabohnenschädlingen
1
-
6.6
Beispiel 6 – Aminosäuresequenzen
der neuen Kristallproteine
6.6.1 Aminosäuresequenz des EG11063-Kristallproteins
(SEQ ID NO: 10)
-
-
6.6.2
Aminosäuresequenz
des EG11074-Kristallproteins (SEQ ID NO: 12)
-
-
6.6.3
Aminosäuresequenz
des EG11735-Kristallproteins (SEQ ID NO: 14)
-
-
6.6.4
Aminosäuresequenz
des EG11092-Kristallproteins (SEQ ID NO: 26)
-
-
-
6.6.5
Aminosäuresequenz
des EG11751-Kristallproteins (SEQ ID NO: 28)
-
-
6.6.6
Aminosäuresequenz
des EG11091-Kristallproteins (SEQ ID NO: 30)
-
-
6.6.7
Aminosäuresequenz
des EG11768-Kristallproteins (SEQ ID NO: 34)
-
-
6.7
Beispiel 7 – DNA-Sequenzen,
welche die neuen Kristallproteine codieren
6.7.1 DNA-Sequenz
codierend das EG11063-Kristallprotein (SEQ ID NO: 9)
-
-
-
6.7.2
DNA-Sequenz, codierend das EG11074-Kristallprotein (SEQ ID NO: 11)
-
-
-
6.7.3
DNA-Sequenz, codierend das EG11735-Kristallprotein (SEQ ID NO: 13)
-
-
-
6.7.4
DNA-Sequenz, codierend das EG11092-Kristallprotein (SEQ ID NO: 25)
-
-
-
6.7.5
DNA-Sequenz, codierend das EG11751-Kristallprotein (SEQ ID NO: 27)
-
-
-
6.7.6
DNA-Sequenz, codierend das EG11091-Kristallprotein (SEQ ID NO: 29)
-
-
-
6.7.7
DNA-Sequenz, codierend das EG11768-Kristallprotein (SEQ ID NO: 33)
-
-
-
6.8 Beispiel 8 – Isolierung
von transgenen Pflanzen, welche gegen Cry*-Varianten resistent sind
-
6.8.1 Pflanzengenkonstruktion
-
Die
Expression eines Pflanzengens, welches in Form einer doppelsträngigen DNA
vorliegt, beinhaltet die Transkription einer Boten-RNA (mRNA) von
einem Strang der DNA durch ein RNA-Polymeraseenzym und die anschließende Prozessierung
des primären
mRNA-Transkripts innerhalb des Kerns. An der Prozessierung beteiligt
ist eine 3'-nichttranslatierte
Region, die Polyadenylatnucleotide an das 3'-Ende der RNA anhängt. Die Transkription von
DNA in eine mRNA wird durch eine DNA-Region reguliert, welche üblicherweise
als "Promotor" bezeichnet wird.
Die Promotorregion enthält
eine Basensequenz, welche der RNA-Polymerase das Signal gibt, sich
an die DNA anzulagern und die Transkription einer mRNA unter Verwendung
von einem der DNA-Stränge
als eine Matrize zu initiieren, um einen entsprechenden RNA-Strang
herzustellen.
-
Eine
Reihe von Promotoren, welche in Pflanzenzellen aktiv sind, ist in
der Literatur beschrieben worden. Solche Promotoren können aus
Pflanzen oder Pflanzenviren erhalten werden und schließen, aber
sind nicht darauf begrenzt, die Nopalinsynthase (NOS)- und Octopinsynthase
(OCS)-Promotoren (welche auf tumorinduzierenden Plasmiden von Agrobacterium
tumefaciens getragen werden), die Blumenkohlmosaikvirus (CaMV)-19S-
und -35S-Promotoren, den durch Licht induzierbaren Promotor aus
der kleinen Untereinheit der Ribulose-1,5-biphosphatcarboxylase
(ssRUBISCO, ein in sehr großer
Zahl vorkommendes Pflanzen-Polypeptid) und den Braunwurzmosaikvirus
(FMV)- 35S-Promotor
ein. Alle diese Promotoren sind verwendet worden, um verschiedene
Arten von DNA-Konstrukten zu erzeugen, die in Pflanzen exprimiert
worden sind (vgl. z. B. US-Patent
Nr. 5,463,175.
-
Der
einzelne ausgewählte
Promotor sollte fähig
sein, eine ausreichende Expression der das Enzym codierenden Sequenz
zu bewirken, um die Herstellung einer wirksamen Menge des Proteins
zu erreichen. Eine Reihe von bevorzugten Promotoren sind konstitutive
Promotoren, wie die CaMV35S- oder FMV35S-Promotoren, welche in den
meisten Pflanzenorganen hohe Expressionsrate ergeben (US-Patent
Nr. 5,378,619, hierin unter Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen). Eine
andere Gruppe von bevorzugten Promotoren sind die in Wurzeln vermehrt
vorkommenden oder wurzelspezifischen Promotoren, wie der CaMV-gesteuerte 4-as-1-Promotor
oder der Weizen POX1-Promotor (US-Patent Nr. 5,023,179, hierin unter
Bezugnahme ausdrücklich
eingeschlossen; Hertig et al., 1991). Die in Wurzeln vermehrt vorkommenden
oder wurzelspezifischen Promotoren werden zur Bekämpfung des
Maiswurzelwurms (Diabroticus sp.) in transgenen Maispflanzen besonders
bevorzugt.
-
Die
in den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten
(d. h. chimären
Pflanzengenen) verwendeten Promotoren können gegebenenfalls modifiziert
werden, um ihre Kontrolleigenschaften zu beeinflussen. Zum Beispiel
kann der CaMV35S-Promotor mit dem Teil des ssRUBISCO-Gens ligiert
werden, der die Expression von ssRUBISCO in Abwesenheit von Licht
unterdrückt,
um einen Promotor zu erzeugen, der in Blättern, aber nicht in Wurzeln
aktiv ist. Der erhaltene chimäre
Promotor kann verwendet werden, wie hierin beschrieben ist. Für die Zwecke
dieser Beschreibung schließt
der Ausdruck "CaMV35S"-Promotor folglich Variationen eines CaMV35S-Promotors
ein, z. B. Promotoren, welche mittels Ligierung mit Operatorregionen,
einer zufälligen oder
kontrollierten Mutagenese, etc. abgeleitet werden. Ferner können die
Promotoren so verändert
werden, daß sie
mehrere "Enhancersequenzen" enthalten, um die
Erhöhung
der Genexpression zu begünstigen.
-
Die
durch ein erfindungsgemäßes DNA-Konstrukt
hergestellte RNA enthält
auch eine 5'-nichttranslatierte
Leadersequenz. Diese Sequenz kann aus dem Promotor abgeleitet sein,
welcher für
die Expression des Gens ausgewählt
wurde, und kann spezifisch modifiziert werden, um die Translation
der mRNA zu verstärken. Die
5'-nichttranslatierten
Regionen können
auch aus viralen RNAs, aus geeigneten eukaryontischen Genen oder
aus einer synthetischen Gensequenz erhalten werden. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf Konstrukte begrenzt, worin die nichttranslatierte
Region aus der 5'-nichttranslatierten
Sequenz, die mit der Promotorsequenz verbunden ist, abgeleitet ist.
-
Für eine optimale
Expression in einkeimblättrigen
Pflanzen wie Mais sollte auch ein Intron in das DNA-Expressionskonstrukt
eingeschlossen werden. Dieses Intron wird typischerweise in der
Nähe des
5'-Endes der mRNA
in der nichttranslatierten Sequenz eingebracht. Dieses Intron könnte, aber
ist nicht darauf beschränkt,
aus eine Reihe von Introns, welche das Mais-hsp70-Intron ausmachen
(US-Patent Nr. 5,424,412, hierin unter Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen),
oder dem Reis-ActI-Intron (McElroy et al., 1990) erhalten werden.
Wie nachstehend gezeigt, ist das Mais-hsp 70-Intron in der vorliegenden
Erfindung nützlich.
-
Wie
oben angemerkt, enthält
die 3'-nichttranslatierte
Region der erfindungsgemäßen chimären Pflanzengene
ein Polyadenylierungssignal, welches in Pflanzen wirksam ist, um
die Addition von Adenylatnucleotiden an das 3'-Ende der RNA zu bewirken. Beispiele
für bevorzugte
3'-Regionen sind
(1) die 3'-transkribierten, nichttranslatierten
Regionen, enthaltend das Polyadenylierungssignal von tumorinduzierenden
(Ti)-Plasmidgenen aus Agrobacterium, wie das Nopalinsynthase (NOS)-Gen,
und (2) Pflanzengene wie das ssRUBISCO-E9-Gen der Erbse (Fischhoff
et al., 1987).
-
6.8.2 Pflanzentransformation
und Expression
-
Ein
chimäres
Transgen, enthaltend eine strukturelle codierende Sequenz der vorliegenden
Erfindung, kann durch ein geeignetes Verfahren, wie die hierin ausführlich beschriebenen,
in das Genom einer Pflanze inseriert werden. Geeignete Pflanzentransformationsvektoren
schließen
die aus einem Ti-Plasmid von Agrobacterium tumefaciens abgeleiteten,
sowie die z. B. durch Herrera-Esterella (1983), Bevan (1983), Klee
(1985) und die Eur. Pat. Anmeldg. Veröffentl.-Nr.
EP 0120516 offenbarten ein. Zusätzlich zu
den aus dem Ti-Plasmid oder dem die Wurzelbildung induzierenden
(Ri)-Plasmid von Agrobacterium abgeleiteten Pflanzentransformationsvektoren
können
andere Verfahren angewendet werden, um die erfindungsgemäßen DNA-Konstrukte
in Pflanzenzellen zu inserieren. Solche Verfahren können zum
Beispiel die Verwendung von Liposomen, die Elektroporation, Chemikalien,
welche die Aufnahme von freier DNA erhöhen, die Übertragung von freier DNA mittels
Mikroprojektilbeschuß und
die Transformation unter Verwendung von Viren oder Pollen einschließen (Fromm
et al., 1986; Armstrong et al., 1990; Fromm et al., 1990).
-
6.8.3 Konstruktion von
Pflanzentransformationsvektoren für Cry*-Transgene
-
Für die wirksame
Expression der hierin offenbarten cry*-Varianten in transgenen Pflanzen
muß das Gen,
welches die Varianten codiert, eine geeignete Sequenzzusammenstellung
aufweisen (Diehn et al., 1996).
-
Um
ein cry*-Gen in einen Vektor einzubringen, welcher für die Expression
in einkeimblättrigen
Pflanzen geeignet ist (d. h. unter der Kontrolle des verstärkten Blumenkohlmosaikvirus-35S-Promotors
und verknüpft
mit dem hsp70-Intron, gefolgt durch eine Nopalinsynthase-Polyadenylierungsstelle,
so wie in US-Patent Nr. 5,424,412; hierin unter Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen),
wird der Vektor mit geeigneten Enzymen wie NcoI und EcoRI geschnitten.
Die größere Vektorbande
von etwa 4,6 kb wird dann einer Elektrophorese unterzogen, gereinigt
und mit Hilfe der T4-DNA-Ligase mit dem geeigneten Restriktionsfragment,
welches das botanisierte cry*-Gen enthält, ligiert. Das Ligie rungsgemisch
wird dann in E. coli transformiert, Carbenicillin-resistente Kolonien
werden gewonnen, und die Plasmid-DNA wird durch DNA-Minipräp-Verfahren
gewonnen. Die DNA kann dann einer Restriktionsendonuclease-Analyse
mit Enzymen wie NcoI und EcoRI (zusammen), NotI und PstI unterzogen
werden, um Clone zu identifizieren, welche die das cry*-Gen codierende
Sequenz, verknüpft
mit dem hsp70-Intron, unter der Kontrolle des verstärkten CaMV35S-Promotors
enthalten.
-
Um
das Gen in einen Vektor einzubringen, der für die Gewinnung von stabil
transformierten und insektenresistenten Pflanzen geeignet ist, kann
das Restriktionsfragment aus pMON33708, enthaltend die Lysinoxidase
codierende Sequenz, verknüpft
mit dem hsp70-Intron, unter der Kontrolle des verstärkten CaMV35S-Promotors,
mittels Gelelektrophorese und einer Reinigung isoliert werden. Dieses
Fragment kann dann mit einem Vektor wie pMON30460 ligiert werden,
welcher mit NotI und der alkalischen Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt wurde (pMON30460 enthält
die codierende Sequenz für
die Neomycin-Phosphotransferase unter der Kontrolle des CaMV35S-Promotors).
Kanamycin-resistente Kolonien können
dann durch Transformation dieses Ligierungsgemisches in E. coli
erhalten werden, und Kolonien, welche das resultierende Plasmid
enthalten, können
durch einen Restriktionsendonucleaseverdau von Plasmid-Minipräp-DNAs identifiziert
werden. Restriktionsenzyme wie NotI, EcoRV, HindIII, NcoI, EcoRI
und BglII können
verwendet werden, um die geeigneten Clone zu identifizieren, die
das Restriktionsfragment richtig inseriert in die entsprechende Stelle
von pMON30460 in einer solchen Orientierung enthalten, daß beide
Gene in einer Tandemanordnung vorliegen (d. h. das 3'-Ende der cry*-Gen-Expressionskassette
ist mit dem 5'-Ende
der nptII-Expressionskassette verknüpft). Die Expression des Cry*-Proteins
durch den erhaltenen Vektor wird dann in Pflanzenprotoplasten durch
Elektroporation des Vektors in Protoplasten, gefolgt durch einen
Protein-Blot und eine ELISA-Analyse, bestätigt. Dieser Vektor kann in
die genomische DNA von Pflanzenembryonen wie Mais durch Teilchenkanonenbeschuß, gefolgt
durch eine Paromomycin-Selektion, um Maispflanzen zu erhalten, welche das
cry*-Gen exprimieren, im wesentlichen wie beschrieben in US-Patent
Nr. 5,424,412, hierin unter Bezugnahme ausdrücklich eingeschlossen, eingeschleust
werden. In diesem Beispiel wurde der Vektor durch den gleichzeitigen
Beschuß mit
einem Plasmid, welches eine Hygromycin-Resistenz überträgt, in unreife
Embryonen-Scutella von Mais, gefolgt durch eine Hygromycin-Selektion
und Regeneration, eingeschleust. Transgene Maislinien, welche das
cry*-Protein exprimieren, werden dann durch eine ELISA-Analyse identifiziert.
Aus Samen gezogene Nachkommen dieser Ereignisse werden dann anschließend auf
einen Schutz vor einer Anfälligkeit
gegen Insektfraß getestet.
-
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Alle
der hierin offenbarten und beanspruchten Zusammensetzungen und Verfahren
können
im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung ohne unnötiges Experimentieren
hergestellt bzw. ausgeführt
werden. Obwohl die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben worden
sind, ist den Fachleuten bewußt,
daß Variationen
hinsichtlich der Zusammensetzungen und Verfahren sowie der Schritte
oder der Reihenfolge von Schritten des hierin beschriebenen Verfahrens
vorgenommen werden können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Insbesondere ist erkennbar,
daß bestimmte
Mittel, welche sowohl chemisch als auch physiologisch verwandt sind,
die hierin beschriebenen Mittel ersetzen können, während die gleichen oder ähnliche
Ergebnisse erzielt werden. Alle solche ähnlichen Ersatzstoffe und Modifikationen,
welche für
die Fachleute offensichtlich sind, sind im Schutzumfang der Erfindung,
wie durch die beigefügten
Ansprüche
definiert, eingeschlossen.
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