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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
optisch aktiven Enantiomeren von [[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
(I), insbesondere des (–)-Enantiomers
von (I). Außerdem
wird eine neue kristalline polymorphe Form des (–)-Enantiomers beschrieben.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
racemische Mischung von [[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
(I) wurde bereits im europäischen
Patent 383449 B1 des Anmelders beschrieben. Es wurde gezeigt, daß Verbindung
(I) bei der Behandlung. von kongestiver Herzinsuffizienz wirksam
ist und eine signifikante calciumabhängige Bindung an Troponin aufweist.
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Optisch
aktive Enantiomere von (I) wurden bereits im europäischen Patent
565546 B1 des Anmelders beschrieben. Es wurde gezeigt, daß die herzstärkende Wirkung
vorwiegend auf das (–)-Enantiomer
von (I) zurückzuführen ist.
Ein Verfahren zur Herstellung von reinem (–)-Enantiomer von (I) mit optisch
reinem (–)-Enantiomer
von 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon (II) als Zwischenverbindung
wurde ebenfalls offenbart.
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Die
racemische Verbindung (II) kann nach literaturbekannten Verfahren
synthetisiert werden (J. Med. Chem., 17, 273–281 (1974)). Die Spaltung
der racemischen Verbindung (II) hat sich jedoch als sehr schwierig erwiesen,
da die 4-Aminogruppe im Molekül
schwach basisch ist. Die Salze des 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinons
mit optisch aktiven Säuren
hydrolysieren bei der Kristallisation leicht zu Verbindung (II)
und zur spaltenden Verbindung zurück, die das Spaltverfahren
stören
oder vollständig
unmöglich machen.
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Die
Auftrennung der reinen Enantiomere der Verbindung (II) auf einer
chiralen HPLC-Säule
wurde in der europäischen
Patentanmeldung 208518 beschrieben. Dieses Verfahren läßt sich
jedoch nicht im technischen Maßstab
anwenden. Eine enantioselektive, siebenstufige Synthese von (–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
ausgehend von (+)-2-Chlorpropionsäure wurde ebenfalls in der
Literatur beschrieben (J. Org. Chem., 56, 1963 (1991)). Die Gesamtausbeute
dieses Verfahren beträgt
nur 12% und führt zu
(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
mit einer optischen Reinheit von 97,2%.
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In
dem oben genannten europäischen
Patent 565546 B1 wurde festgestellt, daß das racemische Intermediat
(II) durch Behandlung von (II) mit L- oder D-Weinsäure im Überschuß in 2-Propanol
und Rückgewinnung
des diastereomeren kristallinen Salzes gespalten werden kann. Die
optische Reinheit des Produkts ließ sich zudem durch Auflösen des
gewonnenen, basisch gestellten Produkts in Dioxan erhöhen. Der
racemische Rückstand
wurde aus Dioxan auskristallisiert und das Filtrat wurde bis zur
Trockne eingedampft, wodurch das gewünschte reine Enantiomer von
Intermediat (II) erhalten wurde. Das reine (–)-Enantiomer von (I) wurde,
wie in dem oben genannten europäischen
Patent 383449 B1 beschrieben, durch Weiterbehandlung des (–)-Enantiomers
von Intermediat (II) mit Natriumnitrit und Malononitril unter sauren
Bedingungen hergestellt.
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Auch
wenn dieses Verfahren zu einem reinen (–)-Enantiomer von (I) führt, schränkt die
Notwendigkeit, schädliches
Dioxan zu verwenden, dessen großtechnische
Anwendbarkeit ein. Es besteht daher Bedarf an einem verbesserten
Verfahren zur Herstellung von reinem (–)-Enantiomer von (I).
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Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
das Röntgenpulverdiffraktogramm
im 2θ°-Bereich
von 3–33
der polymorphen Form I von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde nun festgestellt, daß im
wesentlichen reines (–)-Enantiomer
von (I) einfacher und ohne Dioxan hergestellt werden kann, wenn
die Spaltung in zwei unterschiedlichen Syntheseschritten durchgeführt wird.
Der Spaltschritt zu Beginn umfaßt
die Spaltung des racemischen Intermediats (II) und der abschließende Spaltschritt
umfaßt
die Spaltung des an Enantiomer angereicherten Endprodukts (I). Es
wurde auch festgestellt, daß der
anfängliche
Spaltschritt zu einer höheren
optischen Reinheit von Intermediat (II) führt, wenn anstelle von 2-Propanol
Ethylacetat als Lösemittel
verwendet wird. Zudem wurde festgestellt, daß die in einer teilweise angereicherten
Enantiomerenmischung von Endprodukt (I) vorhandene Sekundärkomponente
aus Aceton auskristallisiert werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Verfahren zur Herstellung
von optisch im wesentlichen reinem (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt:
- a)
Spalten von racemischem 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
durch Fällung
mit einer Spaltsäure
in Gegenwart eines Lösemittels,
- b) Behandeln des rückgewonnenen
6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinons,
das an (–)-Enantiomer
angereichert ist, mit Natriumnitrit und Malononitril,
- c) in Kontakt treten lassen des resultierenden [[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitrils,
das an (–)-Enantiomer
angereichert ist, mit Aceton,
- d) Abtrennen des Niederschlags,
- e) Rückgewinnen
des optisch im wesentlichen reinen (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitrils
durch Kristallisation aus der Mutterlauge von Schritt d).
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von
optisch im wesentlichen reinem (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
bereit, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt:
- a)
Suspendieren von [[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril, das
an (–)-Enantiomer
angereichert ist, in Aceton-Lösemittel,
- b) Abtrennen des Niederschlags,
- c) Rückgewinnen
des optisch im wesentlichen reinen (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitrils
durch Kristallisation aus der Mutterlauge von Schritt b).
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Auch
ein Verfahren zur optischen Spaltung von racemischem 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wird beschrieben, wobei das Verfahren die Schritte umfaßt:
- a) In-Kontakt-bringen der racemischen Mischung
mit D- oder L-Weinsäure
in Ethylacetat-Lösemittel,
- b) Rückgewinnen
des kristallinen Salzes; und
- c) gegebenenfalls Basischmachen des Salzes zur Bildung der korrespondierenden
freien Base.
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Ferner
werden eine neue kristalline polymorphe Form I von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
und Verfahren zu deren Herstellung beschrieben.
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Ausführliche
Beschreibung
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Der
Begriff "optisch
im wesentlichen rein" bedeutet
hier eine optische Reinheit über
etwa 90%, vorzugsweise über
95% und besonders bevorzugt über
99%, ausgedrückt
als prozentualer Enantiomerenüberschuß. Die Begriffe "spalten" und "Spaltung" sollen die vollständige oder
teilweise Auftrennung der zwei optischen Enantiomeren erfassen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die racemische Verbindung (II) vorzugsweise durch
Umsetzen der racemischen Mischung (II) mit D- oder L-Weinsäure in Ethylacetat-Lösemittel
gespalten. Vorteilhaft enthält
das Ethylacetat-Lösemittel
0 bis etwa 6 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt etwa
3 Gew.-% Wasser. Vorzugsweise werden die D- oder L-Weinsäure und
die Verbindung (II) in annähernd äquimolaren
Mengen verwendet. Die diastereomeren Salze von (–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
mit D-Weinsäure oder
entsprechend von (+)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon mit
L-Weinsäure
kristallisieren mit einer guten Ausbeute aus Ethylacetat. Das kristalline,
diastereomere Salz kann abfiltriert werden und die freie Base durch
Basischmachen des Salzes mit beispielsweise Kaliumcarbonatlösung oder
Ammoniak freigesetzt werden. Die Mutterlauge kann nach Filtration zurückgewonnen
werden und zur Rückgewinnung
des zuvor durch Fällung
nicht abgetrennten Enantiomers weiterbehandelt werden. Die Behandlung
kann beispielsweise das Abkühlen
der Mutterlauge und die Rückgewinnung
des entstandenen kristallinen, diastereomeren Salzes umfassen.
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Das
mit dem oben beschriebenen Verfahren erhaltene Produkt enthält üblicherweise
etwa 90 Gew.-% des gewünschten
Enantiomers von (II). Die Reinheit des Produkts kann durch Umkristallisation
auf etwa 96 Gew.-% erhöht
werden. Das bevorzugte Lösemittel
bei der Umkristallisation ist Acetonitril. Das an (–)-Enantiomer
angereicherte Produkt wird beispielsweise durch Zugabe des Produkts
zu Acetonitril-Lösemittel,
Erhitzen der Mischung unter Rückfluß und Abfiltrieren
des Niederschlags umkristallisiert. Falls erforderlich wird das
Filtrat eingeengt und abgekühlt,
um das (–)-Enantiomer
von (II) auszukristallisieren.
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Durch
einen Vergleich läßt sich
feststellen, daß das
Spaltungsverfahren der
EP
565546 B1 , welches eine Behandlung von (II) mit L- oder
D-Weinsäure
im Überschuß in 2-Propanol
umfaßt,
ein Produkt liefert, das weniger als 70 Gew.-% des gewünschten
Enantiomers von (II) enthält,
wenn das Produkt nicht mit Dioxan weiterbehandelt wird.
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Eine
partielle Spaltung der Verbindung (II) läßt sich, wie in den Beispielen
gezeigt, erreichen, wenn andere Lösemittelsysteme als Ethylacetat
verwendet werden. Solche Lösemittel
umfassen Isopropanol, Isobutanol, Isopropylacetat, Butylacetat,
Aceton und Acetonitril. Auch die Verwendung anderer Spaltsäuren als D-
oder L-Weinsäure,
wie beispielsweise Benzoesäure
oder Schwefelsäure,
kann zu einer partiellen Spaltung von Verbindung (II) führen. Das
Verfahren, bei dem D- oder
L-Weinsäure
in Ethylacetat oder wäßrigem Ethylacetat
als Lösemittel
verwendet werden, liefert erfindungsgemäß jedoch die höchsten optischen
Reinheiten für Verbindung
(II).
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Das
Endprodukt (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
(I) wird aus dem 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon-Intermediat (II),
welches an (–)-Enantiomer
angereichert ist, hergestellt, indem man das Intermediat, wie in
der
EP 383449 B1 beschrieben, mit
Natriumnitrit und Malononitril unter sauren Bedingungen reagieren
läßt. Dann
wird Verbindung (I), welche an (–)-Enantiomer angereichert
ist, zurückgewonnen.
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Es
wurde gefunden, daß die
Sekundärkomponente
in einer partiell angereicherten Enantiomerenmischung der Verbindung
(I) aus Aceton abfiltriert werden kann, wobei der Rest der Hauptkomponente
in Lösung bleibt.
Dies ermöglicht
es, das im wesentlichen reine (–)-Enantiomer
von (I) durch Kristallisation aus der Mutterlauge zurückzugewinnen.
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Um
ein im wesentlichen reines (–)-Enantiomer
von (I) herzustellen, wird die zuvor gewonnene Verbindung (I), welche
an (–)-Enantiomer
angereichert ist, daher in Aceton-Lösemittel suspendiert, das vorzugsweise bis
zu 2 Gew.-% Wasser enthält.
Die Mischung wird unter Rückfluß erhitzt
und der Niederschlag wird abfiltriert. Das Filtrat wird dann falls
nötig eingeengt
und auf etwa 0––5°C abgekühlt. Das
ausgefallene kristalline (–)-Enantiomer
von (I) wird zurückgewonnen.
Das Produkt enthält üblicherweise
mehr als 99 Gew.-% des gewünschten
(–)-Enantiomers von (I).
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Die
Enantiomerenreinheit der Produkte wurde mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
bestimmt. Die Enantiomere der Verbindung (II) wurden auf einer chiralen
Cellulosesäule
(Chiralcel OJ 25 × 0,46
cm) aufgetrennt. Die mobile Phase bestand aus Ethanol. Die Durchflußgeschwindigkeit
betrug 0,5 ml/min. Die Enantiomere der Verbindung (I) wurden auf
einer β-Cyclodextrin-Säule (Cyclobond
I Beta, 4,6 × 250
mm) aufgetrennt. Die mobile Phase bestand aus 36% Methanol in Wasser,
das mit 1% Triethylammoniumacetat auf pH 6,0 gepuffert war. Die
Durchflußgeschwindigkeit
betrug 0,8 ml/min.
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Außerdem wurde
gefunden, daß die
oben beschriebenen Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen
reinem (–)-Enantiomer von (I)
eine neue, kristallographisch reine polymorphe Form von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
liefern, die hier der Einfachheit halber als polymorphe Form I bezeichnet
wird. Der wichtige Vorteil der polymorphen Form I ist die hohe Lösungsgeschwindigkeit
in Wasser. Dies macht die polymorphe Form I besonders nützlich für pharmazeutische
Präparate
von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril.
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Es
wurde ferner gefunden, daß die
kristallographische Reinheit der polymorphen Form I von Verbindung
(I) gegebenenfalls verbessert werden kann, indem man das erhaltene
(–)-Enantiomerprodukt
bei einer Temperatur von wenigstens etwa 70°C für die zur Bildung der kristallographisch
reinen polymorphen Form (I) erforderliche Dauer erhitzt. Die geeignete
Temperatur liegt üblicherweise
im Bereich von 70–160°C, vorzugsweise
von 80–130°C. Die zeitliche
Dauer liegt üblicherweise
im Bereich von 1–48
h, vorzugsweise von 4–24
h. Diese Behandlung kann Teil des Trocknungsprozesses für das Produkt
sein und kann unter Vakuum durchgeführt werden.
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Die
polymorphe Form (I) von (–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
wird durch Röntgenkristallographie
charakterisiert. Das Röntgenpulverdiffraktogramm
der polymorphen Form (I) im 2θ°-Bereich
von 3–33
ist in 1 dargestellt und die kristallographischen Daten
sind in Tabelle 1 angegeben.
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Das
Diffraktogramm wurde mit dem Gerät
Siemens D 500 (Siemens AG, Karlsruhe, Deutschland) zur Röntgenpulverdiffraktometrie
(X-ray powder diffraction, XRPD) gemessen. Eine Kupfertarget-Röntgenröhre (Wellenlänge 0,1541
nm) wurde mit einer Energie von 40 kV × 40 mA betrieben. Zur Analyse
mittels Röntgenpulverdiffraktometrie
wurden die Proben durch lockeres Pressen von etwa 500 mg des Pulvers
auf dem spezifischen zylindrischen Probenträger fixiert, der einen Durchmesser
von 20 mm und eine Höhe
von etwa 2 mm besitzt. Die mathematische Auswertung der Diffraktogramme
erfolgte mit Hilfe des Softwarepakets Diffrac AT V3.1. Als Ausgabedaten
wurden die Hauptcharakteristika der Diffraktogramme als 2θ-Werte und
die relativen Peak-Intensitäten
erzeugt.
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Tabelle
1. Röntgenstreuwinkel
(2θ°) und korrespondierende
Werte für
die relative Intensität
(nur %-Werte > 5%)
für die
polymorphe Form I
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Die
Werte für
die relative Intensität
können
wegen der unterschiedlichen Orientierung der Kristalle merklich
schwanken. Daher können
die in Tabelle 1 angegebenen Werte für die relative Intensität nur als
repräsentativ
für z.B.
nichtmikronisiertes Pulver angesehen werden.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
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BEISPIEL 1.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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100
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurden unter Stickstoff zu 2997 ml Ethylacetat, 94,4 ml Wasser,
77,8 g D-Weinsäure
und 1,0 g D-Tartratsalz von (–)-6-(4-Aminophenyl)4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
gegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 1,5 h lang gerührt. Anschließend wurde
die Mischung auf 65°C
erhitzt und 2 h lang gerührt.
Der Niederschlag wurde heiß filtriert
und mit 561 ml Ethylacetat gewaschen. Der Niederschlag wurde mit
400 ml Wasser vermischt und der pH der Mischung wurde mit NH3 auf 9–10
eingestellt. Die Mischung wurde auf 0°C abgekühlt und 2 h lang gerührt. Der
Niederschlag wurde filtriert, dreimal mit 322 ml kaltem Wasser gewaschen
und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Die Ausbeute betrug 35 g und das Verhältnis von (–/+)-Enantiomeren 93/7%. Das
Produkt (35 g) wurde unter Stickstoff weiter zu 777 ml Acetonitril
und 2,0 g Celite gegeben. Der Niederschlag wurde heiß filtriert
und mit 33 ml Acetonitril, das zum Filtrat gegeben worden war, gewaschen.
253 ml Acetonitril wurden aus dem Filtrat abdestilliert und die
verbleibende Mischung wurde auf –5°C abgekühlt. Der Niederschlag wurde
filtriert, mit 76 ml Acetonitril gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Ausbeute 24,5 g. Verhältnis
von (–/+)-Enantiomeren
96/4%.
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BEISPIEL 2.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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50
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurden zu 1500 ml Ethylacetat, 46 ml Wasser, 37,5 g D-Weinsäure und
1,0 g D-Tartratsalz von (–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
gegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 1,5 h lang gerührt. Anschließend wurde
die Mischung auf 65 ± 3°C erhitzt
und 3 h lang gerührt.
Der Niederschlag wurde heiß filtriert und
mit 116 ml Ethylacetat, das Raumtemperatur aufwies, gewaschen. Der
Niederschlag wurde mit 200 ml Wasser mit Raumtemperatur vermischt
und es wurden langsam 44 g Kaliumbicarbonat in 90 ml Wasser zugegeben.
Es wurde überprüft, daß der pH über 9,0
lag. Die Mischung wurde auf 0 ± 3°C abgekühlt und
2 h lang gerührt.
Der Niederschlag wurde filtriert, dreimal mit 120 ml kaltem Wasser
gewaschen und im Vakuum bei 50 ± 5°C getrocknet. Ausbeute 17,87
g. Verhältnis
von (–/+)-Enantiomeren
90,7/8,6%.
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BEISPIEL 3.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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50
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurden zu 1500 ml Ethylacetat, 45 ml Wasser und 37,3 g L-Weinsäure gegeben.
Die Mischung wurde auf 60°C
erhitzt und 2 h lang gerührt.
Der Niederschlag wurde filtriert und das Filtrat wurde auf –10°C abgekühlt und
2 h lang auf dieser Temperatur gehalten. Der Niederschlag, der aus
dem Filtrat auskristallisierte, wurde abfiltriert und im Vakuum
bei 50°C
getrocknet. Der Niederschlag wurde mit 200 ml Wasser bei Raumtemperatur
vermischt und es wurden langsam 43 g Kaliumbicarbonat in 90 ml Wasser
zugegeben. Es wurde überprüft, daß der pH über 9,0
lag. Die Mischung wurde auf 0°C
abgekühlt
und 2 h lang gerührt.
Der Niederschlag wurde filtriert, dreimal mit 120 kaltem Wasser
gewaschen und im Vakuum bei 50 ± 5°C getrocknet. Ausbeute 20,61
g. Verhältnis
von (–/+)-Enantiomeren
78,7/21,2%.
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BEISPIEL 4.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 30 ml Isopropanol und 0,6 g Benzoesäure gegeben. Die Mischung wurde
bis zum Lösen
sieden gelassen und auf Raumtemperatur abgekühlt, worauf das Produkt auskristallisierte.
Das kristalline Produkte wurde abfiltriert und das Verhältnis der
Benzoesäuresalze
der Enantiomeren bestimmt. Verhältnis
von (–/+)-Enantiomeren
74,1/25,5%.
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BEISPIEL 5.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 30 ml Isopropanol und 0,48 g konzentrierter Schwefelsäure gegeben.
Die Mischung wurde sieden gelassen und auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
kristalline Produkt wurde abfiltriert und das Verhältnis der
Sulfatsalze der Enantiomeren bestimmt. Verhältnis von (–/+)-Enantiomeren 65,1/34,9%.
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BEISPIEL 6.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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5
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurden zu 75 ml Ethylacetat, 3,1 ml Wasser und 3,73 g L-Weinsäure gegeben.
Die Mischung wurde 3,5 h lang sieden gelassen, der Niederschlag
wurde abfiltriert und das Filtrat wurde auf –10°C abgekühlt. Der aus dem Filtrat auskristallisierte Niederschlag
wurde abfiltriert und im Vakuum bei 50°C getrocknet. Ausbeute 2,86
g. Das Verhältnis
der L-Tartratsalze
der Enantiomeren (–/+)
betrug 72/27%.
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BEISPIEL 7.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 20 ml Isobutanol und 0,75 g L-Weinsäure gegeben. Die Mischung wurde
sieden gelassen und abgekühlt.
Sobald die Kristallisation einsetzte (bei 64°C), wurde eine Probe genommen.
Das Verhältnis
der L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) betrug 53/46%. Es wurden
0,6 ml Wasser zu der Mischung gegeben, die Mischung wurde sieden gelassen,
abgekühlt
und bei Beginn der Kristallisation (bei 64°C) wurde eine Probe genommen.
Das Verhältnis der
L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) betrug 60/40%. Es wurden
erneut 0,6 ml Wasser zu der Mischung gegeben und die vorherige Vorgehensweise
wurde wiederholt. Das Produkt begann bei 46°C zu kristallisieren. Das Verhältnis der
L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) betrug 56/44%.
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BEISPIEL 8.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurden zu 60 ml Isopropylacetat und 0,75 g L-Weinsäure gegeben.
Die Mischung wurde sieden gelassen und von dem ungelösten Niederschlag
wurde eine Probe genommen. Das Verhältnis der L-Tartratsalze der
Enantiomeren (–/+)
betrug 44/56%. Es wurden 1,2 ml Wasser zu der Mischung gegeben,
worauf sich der Niederschlag auflöste. Die Mischung wurde abgekühlt und
bei Beginn der Kristallisation (bei 68°C) wurde eine Probe genommen.
Das Verhältnis
der L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) betrug 24/76%.
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BEISPIEL 9.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 50 ml Ethylacetat, 0,75 g L-Weinsäure und A) 0,5, B) 1,0 oder
C) 1,5 ml Wasser gegeben. Die Mischung wurde sieden gelassen und
abgekühlt.
Die Mischung wurde filtriert und bei Beginn der Kristallisation
wurden vom Niederschlag und vom Filtrat Proben genommen. Das Verhältnis der
L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) in % betrug:
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BEISPIEL 10.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
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1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 50 ml Butylacetat und 0,75 g L-Weinsäure gegeben. Die Mischung wurde
sieden gelassen und abgekühlt.
Die Mischung wurde filtriert und bei Beginn der Kristallisation
(64°C) wurde
vom Niederschlag eine Probe genommen. Das Verhältnis der L-Tartratsalze der
Enantiomeren (–/+)
betrug 44/55%.
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BEISPIEL 11.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
-
1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 10 ml Aceton und 0,75 g L-Weinsäure gegeben. Die Mischung wurde
bis zum Lösen
(54°C) erwärmt und
auf 0°C
abgekühlt. Vom
Niederschlag wurde eine Probe genommen. Das Verhältnis der L-Tartratsalze der
Enantiomeren (–/+)
betrug 49/42%.
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BEISPIEL 12.
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(–)-6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
-
1
g racemisches 6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon
wurde zu 44 ml Acetonitril und 0,75 g L-Weinsäure gegeben. Die Mischung wurde
sieden gelassen und abgekühlt.
Bei Beginn der Kristallisation wurde vom Niederschlag eine Probe
genommen. Das Verhältnis
der L-Tartratsalze der Enantiomeren (–/+) betrug 43/50%.
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BEISPIEL 13.
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(–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
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Das
in Beispiel 2 mit einer prozentualen (–/+)-Aufspaltung von 96/4 erhaltene
6-(4-Aminophenyl)-4,5-dihydro-5-methyl-3(2H)-pyridazinon wurde wie in dem europäischen Patent
383449 B1 beschrieben mit Natriumnitrit und Malononitril behandelt.
10 g des rückgewonnenen
[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitrils
mit einer prozentualen (–/+)-Aufspaltung
von 96/4 wurden zu 150 ml Aceton, 0,9 ml Wasser, 0,2 g Aktivkohle
und 0,4 g Celite gegeben. Die Mischung wurde 1 h lang unter Rückfluß erhitzt
und heiß filtriert.
Der Niederschlag wurde mit 10 ml heißem Aceton gewaschen, das zum
Filtrat gegeben wurde. Das Filtrat wurde 30 min lang unter Rückfluß erhitzt.
61 ml Aceton wurden aus dem Filtrat abdestilliert und die verbleibende
Mischung wurde auf 0 bis –5°C abgekühlt. Die
Mischung wurde filtriert und mit 10 ml kaltem Aceton gewaschen.
Das kristalline Produkt wurde im Vakuum bei 50°C getrocknet. Das Produkt enthielt über 99%
des gewünschten
(–)-Enantiomers
und die Ausbeute betrug 6,8 mg. Das Produkt war die im wesentlichen
reine kristalline polymorphe Form I.
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BEISPIEL 14.
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(–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
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Das
Titelprodukt wurde wie in Beispiel 13 hergestellt, außer daß das Trocknen
5 h lang bei 100°C
erfolgte. Das Produkt war die reine kristalline polymorphe Form
I.
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BEISPIEL 15.
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(–)-[[4-(1,4,5,6-Tetrahydro-4-methyl-6-oxo-3-pyridazinyl)phenyl]hydrazono]propandinitril
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Das
Titelprodukt wurde wie in Beispiel 13 hergestellt, außer daß das Trocknen
18 h lang bei 120°C erfolgte.
Das Produkt war die reine kristalline polymorphe Form I.