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Diese Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung bestimmter Azacyclohexapeptide der Art,
die in dem US-Patent Nr. 5 378 804 offenbart ist, welches am 3.
Januar 1995 erteilt wurde. Das anfängliche Verfahren, von dem
offenbart wurde, daß es
diese Verbindungen synthetisiert, benötigte fünf Stufen und war nicht in
bedeutendem Maße
stereoselektiv oder hocheffizient. Die bekannten Reduktionen primärer Amide,
wie z. B. die Hydrierung, die Metallhydrid- und die elektrochemische
Reduktion, erfordern energische Bedingungen, die mit den anderen
Amiden und funktionellen Gruppen in der Pneumocandinreihe unverträglich sind.
Diese Reduktionen leiden an einer fehlenden Chemoselektivität unter
verschieden substituierten Amiden. Ein verbessertes dreistufiges
Verfahren wurde in der parallel anhängigen Anmeldung mit der Seriennummer 08/386
618 offenbart, dieses Verfahren besitzt jedoch eine maximale chemische
Ausbeute im Bereich von etwa 23–25%.
Das neue Verfahren, das hier beschrieben wird, führt zu höheren Ausbeuten und zu einer
leichteren Synthese von Analoga der Verbindungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Azacyclohexapeptiden der Formel:
wobei
R
1 ist CH
2CH
2NH
2,
R
I ist C
9-C
21-Alkyl,
C
9-C
21-Alkenyl,
C
1-C
10-Alkoxyphenyl,
C
1-C
10-Alkoxynaphthyl oder
C
1-C
10-Alkoxyterphenyl,
R
II ist
H, C
1-C
4-Alkyl,
C
3-C
4-Alkenyl,
(CH
2)
2-4OH oder
(CH
2)
2-4NR
IVR
V,
R
III ist
H, C
1-C
4-Alkyl,
C
3-C
4-Alkenyl, (CH
2)
2-4OH, (CH
2)
2-4NR
IVR
V oder
R
II und
R
III zusammengefaßt (CH
2)
4, (CH
2)
5,
(CH
2)
2O(CH
2)
2 oder (CH
2)
2NH(CH
2)
2 sind,
R
IV ist
H oder C
1-C
4-Alkyl,
R
V ist H oder C
1-C
4-Alkyl,
Q ist N oder O, oder
pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalzen
davon.
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Die durch das Verfahren dieser Erfindung
hergestellten Verbindungen erwiesen sich als geeignet zur Behandlung
von Pilzinfektionen, insbesondere von denjenigen, die durch Candida,
Aspergillus, Histoplasma, Coccidioides und Blastomyces hervorgerufen
werden. Sie erwiesen sich auch als geeignet zur Behandlung und Prävention
von Infektionen, die durch Pneumocystis carinii hervorgerufen werden,
welche oft bei immunsupprimierten Patienten, wie z. B. bei denjenigen
mit AIDS, auftreten.
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Es werden auch neue Zwischenprodukte
offenbart, die bei dem Verfahren der Erfindung geeignet sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) durch ein stereoselektives
hocheffizientes Verfahren.
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Innerhalb der Beschreibung und der
beigefügten
Ansprüche
soll eine bestimmte chemische Formel oder Bezeichnung sämtliche
optischen und Stereoisomere sowie racemische Mischungen umfassen,
wenn solche Isomere und Mischungen existieren.
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Die Bezeichnung Alkyl bedeutet Kohlenwasserstoffgruppen
mit gerader, verzweigter oder cyclischer Kette, z. B. Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Cyclopentyl,
Cyclohexyl, Cyclohexylmethyl und dergleichen.
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Die Bezeichnung Cycloalkyl bedeutet
eine Alkylspezies, die 3 bis 15 Kohlenstoffatome ohne alternierende
oder resonierende Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen
enthält.
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Die Bezeichnung Alkenyl bedeutet
Gruppen, wie z. B. Vinyl, 1-Propen-2-yl, 1-Buten-4-yl, 2-Buten-4-yl, 1-Penten-5-yl
und dergleichen.
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Die Bezeichnung Alkoxy bedeutet gerad-
oder verzweigtkettige Oxyalkylgruppen, wie z. B. Methoxy, Ethoxy,
Butoxy, Heptoxy, Dodecyloxy und dergleichen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung werden im allgemeinen als Mischungen aus stereoisomeren
Formen erhalten, wobei eine Form üblicherweise überwiegt.
Die Bedingungen können
durch Mittel, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, so eingestellt
werden, daß überwiegend
das erwünschte
Isomer erhalten wird. Die Verbindungen mit der bevorzugten stereoisomeren
Form, die hier als die "Normal"-Form bezeichnet
wird, sind diejenigen, bei denen sich die Gruppe in der "C-5-orn"-Position unterhalb der Ebene an der genannten
Position befindet. Die Bezeichnung "epi" wurde
für die
Verbindungen verwendet, bei denen sich die Gruppe in der "C-5-orn"-Position oberhalb
der Ebene befindet. Die "C-5-orn"-Position ist definiert
als das 5-Kohlenstoff an der 4-Hydroxyornithinkomponente.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
in Form von pharmazeutisch annehmbaren Salzen verabreicht werden.
Die Bezeichnung "pharmazeutisch
annehmbares Salz" soll
alle annehmbaren Salze umfassen. Beispiele für Säuresalze sind Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Propionsäure, Maleinsäure, Succinsäure, Malonsäure, Methansulfonsäure und
dergleichen, die als eine Dosisform zur Modifizierung der Löslichkeits- oder Hydrolyseeigenschaften verwendet
werden können
oder die in Formulierungen mit verzögerter Freisetzung oder als
Prodrug-Formulierungen verwendet werden können. In Abhängigkeit
von der speziellen Funktionalität
der Verbindung der vorliegenden Erfindung, sind pharmazeutisch annehmbare
Salze der Verbindungen dieser Erfindung u. a. diejenigen, die aus
Kationen, wie z. B. Natrium, Kalium, Aluminium, Calcium, Lithium,
Magnesium, Zink, und aus Basen, wie z. B. Ammoniak, Ethylendiamin,
N-Methylglutamin,
Lysin, Arginin, Ornithin, Cholin, N,N'-Dibenzylethylendiamin, Chlorprocain,
Diethanolamin, Procain, N-Benzylphenylamin, Diethylamin, Piperazin,
Tris(hydroxymethyl)aminomethan und Tetramethylammoniumhydroxid,
gebildet werden. Diese Salze können
durch Standard verfahren, z. B. durch Umsetzung einer freien Säure mit
einer geeigneten organischen oder anorganischen Base oder alternativ
durch Umsetzung einer freien Base mit einer geeigneten organischen
oder anorganischen Säure,
hergestellt werden.
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Wenn eine Säuregruppe (-COOH) oder Alkoholgruppe
vorhanden ist, können
auch pharmazeutisch annehmbare Ester, wie z. B. Methyl, Ethyl, Butyl,
Acetat, Maleat, Pivaloyloxymethyl und dergleichen und diejenigen
Ester, die im Stand der Technik der Modifizierung der Löslichkeits-
oder Hydrolyseeigenschaften bekannt sind, zur Verwendung als Formulierungen
mit verzögerter
Freisetzung oder Prodrug-Formulierungen eingesetzt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren dieser Erfindung den Schritt des Umsetzens von Verbindung
II der Formel:
mit Phenylboronsäure, um
Verbindung III der Formel:
zu ergeben,
welche anschließend
zum Amin reduziert und dann hydrolysiert wird, um Verbindung IV
der Formel:
zu ergeben, welche über die
Verbindung V der Formel:
stereoselektiv
in Verbindung I umgewandelt wird, indem die Phenylthiogruppe verdrängt wird.
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Bei einer alternativen Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren die Schritte des Umsetzens von Verbindung II der Formel:
mit Thiophenol, um Verbindung
VI der Formel:
zu ergeben,
anschließend
das Umsetzen von Verbindung VI mit Phenylboronsäure, um Verbindung IIIa der Formel:
zu ergeben,
welche anschließend
zum Amin reduziert und dann hydrolysiert wird, um Verbindung V der
Formel
zu ergeben,
welche durch die Verdrängung
der Phenylthiogruppe stereoselektiv in Verbindung I umgewandelt wird.
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Verbindung II, bei der R1 Dimethyltridecyl
ist, ist in US-Patent Nr. 5 202 309, welches durch Bezugnahme hierin
aufgenommen ist, offenbart und beansprucht. Verbindung II kann durch
Kultivieren von Zalerion arboricola ATCC 20868 in einem mit Mannit
als primäre
Kohlenstoffquelle angereicherten Nährmedium erzeugt werden, wie
es in dem US-Patent Nr. 5 021 341 beschrieben ist, das ebenfalls
durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist.
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Eine bevorzugte, durch das Verfahren
der Erfindung hergestellte Verbindung ist nachstehend gezeigt:
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Eine zweite bevorzugte, durch das
Verfahren der Erfindung hergestellte Verbindung ist nachstehend gezeigt:
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Die Erfindung wird durch die nachfolgenden
Schritte veranschaulicht, wobei bevorzugte Reaktanden gezeigt sind,
um das Verfahren der Erfindung deutlicher zu zeigen. In den nachfolgenden
Reaktionsschemata ist RI Dimethyltridecyl.
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SCHEMA 1
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Wie oben gezeigt, umfaßt Schritt
1 die Bildung der Bis(phenylboronat)-Verbindung (Verbindung III) durch
Umsetzung von Verbindung II und trockenem THF mit Phenylboronsäure, p-Methoxyphenylboronsäure oder
Methanboronsäure.
1–10 Moläquivalente
der Säure
können
eingesetzt werden, wobei 1–3
Moläquivalente
bevorzugt sind.
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Schritt 2 umfaßt die Reduktion von Verbindung
III zum Amin (Verbindung IV), wobei ein Borankomplex, wie z. B.
Boran mit Tetrahydrofuran (THF), Dimethylsulfid, Diphenylsulfid,
Dibenzylsulfid, 1,4-Oxathian, oder BH2Cl
mit Dimethylsulfid oder ein Metallborid, wie z. B. ZrCl4/NaBH4 oder TiCl4/NaBH4 in THF oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel
verwendet wird. Die Reduktion kann auch unter Verwendung von Borankomplexen
mit Ammoniak, Dimethylamin, Pyridin oder Piperazin durchgeführt werden.
Bevorzugte Reduktionsmittel sind u. a. die Borankomplexe mit Tetrahydrofuran
(THF), Dimethylsulfid, Diphenylsulfid, Dibenzylsulfid, 1,4-Oxathian,
oder BH2Cl mit Dimethylsulfid oder ein Metallborid,
wie z. B. ZrCl4/NaBH4 oder
TiCl4/NaBH4 in THF
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel.
Jegliches Amid, das durch diese Reduktion nicht umgewandelt wird,
wird mittels Umkehrphasenchromatographie abgetrennt. Im Anschluß an die
Reduktion umfaßt Schritt
2 die Entfernung der Phenylboronatgruppen während der Aufarbeitung mit
wäßriger Säure.
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Schritt 3 umfaßt zwei Teile. Zunächst erzeugt
die Umsetzung von Verbindung IV mit Thiophenol in Acetonitril und
Trifluoressigsäure
(TFA) ein phenylsulfidhaltiges Zwischenprodukt. Es wird erwartet,
daß jede
mittelstarke Säure
das Zwischenprodukt in guter Ausbeute erzeugt. Beispiele für solche
mittelstarken Säuren
sind u. a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Trifluoressigsäure, Phosphorsäure und
Trichloressigsäure.
Andere Sulfide, wie z. B. 4-Methoxythiophenol, 2-Mercapto-1-methylimidazol und
2-Mercaptobenzimidazol, können
eingesetzt werden. Verbindung III wird durch Auftragen der verdünnten Reaktionslösung auf
eine Umkehrphasen-C-18-Säule
und anschließende
Elution mit Methanol extrahiert.
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Die verwendete TFA-Menge ist für die Verdrängungsgeschwindigkeit
sowie für
die nachfolgende Bildung des unerwünschten Sulfids am Homotyrosinsegment
des cyclischen Peptids entscheidend. Es wurde festgestellt, daß etwa 5%
bis etwa 25% TFA in Acetonitril die beste Ausbeute und Verfahrensalterungszeit
ergaben. Es wurde festgestellt, daß der bevorzugte TFA-Bereich
bei etwa 7% bis etwa 15% lag.
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Die bei diesem Schritt verwendete
Thiophenolmenge ist ebenfalls für
die Ausbeute an Endprodukt entscheidend. 3 bis 5 Äquivalente
des Thiophe nols ergaben die beste Ausbeute.
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Es wurde ermittelt, daß die bevorzugten
Bedingungen für
die Sulfidbildung 5 Äquivalente
Thiophenol in 10% TFA/Acetonitril bei 0°C waren. Diese Bedingungen führten zu
einer Ausbeute von 65–70%
nach der Festphasenextraktion.
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Der zweite Teil von Schritt 3 umfaßt die Verdrängung der
Phenylthiogruppe. Das Phenylsulfid wird in unverdünntem Ethylendiamin
(1 : 3) bei Umgebungstemperatur umgesetzt, um Verbindung Ia in 95%iger
Ausbeute zu ergeben. Die Reaktion kann bei einer Temperatur von
etwa 10°C
bis etwa 40°C
etwa 0,5 bis etwa 6,0 Stunden lang stattfinden. Vorzugsweise findet
die Reaktion bei Raumtemperatur etwa 1,5 Stunden lang statt. Die
Reaktion kann auch unter Verwendung von Ethylendiamin, das in einem
geeigneten Lösungsmittel,
wie z. B. Wasser, Methanol, Ethanol, Isopropanol, Tetrahydrofuran,
Trifluorethanol, Dichlorethan oder Acetonitril gelöst ist,
durchgeführt
werden.
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SCHEMA II
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Wie oben gezeigt, umfaßt Schritt
1 die Umsetzung von Verbindung II mit Thiophenol in Acetonitril
und Trifluoressigsäure
(THF), um ein phenylsulfidhaltiges Zwischenprodukt zu erzeugen.
Es wird erwartet, daß jede
mittelstarke Säure
das Zwischenprodukt in guter Ausbeute erzeugt. Beispiele für solche
mittelstarken Säuren
sind u. a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Trifluoressigsäure, Phosphorsäure und
Trichloressigsäure.
Andere Sulfide, wie z. B. 4-Methoxythiophenol, 2-Mercapto-1-methylimidazol und
2-Mercaptobenzimidazol, können
eingesetzt werden. Verbindung VI wird durch Zugabe von Wasser ausgefällt und
durch Filtration isoliert.
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Die verwendete TFA-Menge ist für die Verdrängungsgeschwindigkeit
sowie für
die nachfolgende Bildung des unerwünschten Sulfids am Homotyrosinsegment
des cyclischen Peptids entscheidend. Es wurde festgestellt, daß etwa 5%
bis etwa 25% TFA in Acetonitril die beste Ausbeute und Verfahrensalterungszeit
ergaben, wobei ein bevorzugter TFA-Bereich bei etwa 7% bis etwa
15% lag.
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Die bei diesem Schritt verwendete
Thiophenolmenge ist ebenfalls für
die Ausbeute an Endprodukt entscheidend. 3 bis 5 Äquivalente
Thiophenol ergaben die beste Ausbeute.
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Es wurde ermittelt, daß die bevorzugten
Bedingungen für
die Sulfidbildung 5 Äquivalente
Thiophenol in 10% TFA/Acetonitril bei 0°C waren. Diese Bedingungen führten zu
einer Ausbeute von 65–70%
nach der Festphasenextraktion.
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Schritt 2 umfaßt die Derivatisierung des
phenylsulfidhaltigen Zwischenprodukts, indem es mit Phenylboronsäure, p-Methoxyphenylboronsäure oder
Methanboronsäure
in THF umgesetzt wird. 1–10
Moläquivalente
der Säure
können
eingesetzt werden, wobei 1–3
Moläquivalente
bevorzugt sind.
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Schritt 3 umfaßt die Reduktion von Verbindung
IIIa zum Amin (Verbindung V) unter Verwendung eines Borankomplexes,
wie z. B. Boran mit Tetrahydrofuran (THF), Dimethylsulfid, Diphenylsulfid,
Dibenzylsulfid, 1,4-Oxathian, oder BH2Cl
mit Dimethylsulfid oder ein Metallborid, wie z. B. ZrCl4/NaBH4 oder TiCl4/NaBH4 in THF oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel.
Die Reduktion kann auch unter Verwendung von Borankomplexen mit
Ammoniak, Dimethylamin, Pyridin oder Piperazin durchgeführt werden.
Bevorzugte Reduktionsmittel sind u. a. die Borankomplexe mit Tetrahydrofuran
(THF), Dimethylsulfid, Diphenylsulfid, Dibenzylsulfid, 1,4-Oxathian,
oder BH2Cl mit Dimethylsulfid oder ein Metallborid,
wie z. B. ZrCl4/NaBH4 oder
TiCl4/NaBH4 in THF
oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel.
Jegliches Amid, das durch diese Reduktion nicht umgewandelt wird,
wird mittels Umkehrphasenchromatographie abgetrennt.
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Schritt 3 umfaßt auch die Entfernung der
Phenylboronatgruppe während
der Aufarbeitung mit wäßriger Säure.
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Schließlich umfaßt Schritt 4 die Verdrängung der
Phenylthiogruppe. Das Phenylsulfid wird in unverdünntem Ethylendiamin
(1 : 3) bei Umgebungstemperatur umgesetzt, um Verbindung Ia in 95%iger
Ausbeute zu ergeben. Die Reaktion kann bei einer Temperatur von
etwa 10°C
bis etwa 40°C
etwa 0,5 bis etwa 6,0 Stunden lang stattfinden. Vorzugsweise findet
die Reaktion bei Raumtemperatur etwa 1,5 Stunden lang statt. Die Reaktion
kann auch unter Verwendung von Ethylendiamin, das in einem geeigneten
Lösungsmittel,
wie z. B. Wasser, Methanol, Ethanol, Isopropanol, Tetrahydrofuran,
Trifluorethanol, Dichlorethan oder Acetonitril gelöst ist,
durchgeführt
werden.
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Die Verbindungen III, IIIa, V und
VI sind neue Zwischenprodukte, die bei dem Verfahren der Erfindung geeignet
sind.
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Die Erfindung ist in den folgenden
Beispielen detaillierter Beschrieben, wobei sämtliche Teile, Herstellungen,
Verhältnisse
und Prozentangaben auf das Gewicht bezogen sind, sofern es nicht
anders angegeben ist. Bei dem Beispiel war RI Dimethyltridecyl.
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BEISPIEL 1
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a) Synthese von Verbindung
IV aus Verbindung II (über
Verbindung III)
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Verbindung II (60 g brutto, 52,6
g HPLC-Assay, 49,4 mmol) wurde zu trockenem THF (1480 ml) zugegeben.
Das PhB(OH)2 (14,56 g, 119 mmol) wurde zu
der Suspension hinzugegeben. Die Suspension wurde bei Raumtemperatur
gealtert, dann zum Rückfluß erhitzt.
Während
der Raumtemperaturalterung und des Refluxierens wird die Reaktionslösung homogen.
Das Rückfluß-Kondensat wird durch
3A-Molekularsiebe in einer Flüssig/Fest-Extraktionsapparatur
geleitet, so daß die
Lösung
auf weniger als 25 Mol-% Wasser zu Verbindung II getrocknet wurde.
Die Reaktionsmischung wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt und
mit 490 ml trockenem THF verdünnt.
Die oben hergestellte Bis(phenyl)boronat-Lösung wurde auf etwa –7°C abgekühlt und mit
BH3·S(CH3)2 (10 M, 33,3 ml,
6,7 Moläquiv.)
versetzt. Die Reaktion wurde bei –12 bis 0°C gehalten und 6,5 Stunden lang
gealtert, wonach wäßr. HCl
(2 M, 140 ml, 280 mmol) langsam zugegeben wurde. Die HPLC-Analyse
zeigte eine 61%ige Ausbeute an Verbindung IV.
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Ein Teil der gequenchten Lösung wurde
mit Wasser zu einer 1 : 5,7-Vol./Vol.-THF/Wasser-Lösung verdünnt. Diese
Lösung
wurde auf eine Mitteldruck-Flüssigchromatographiesäule mit
Umkehrphasen-C-18-Adsorbens aufgetragen. Nach dem Auftrag wurde
die Verbindung IV mit 1 : 4-Vol./Vol.-Acetonitril/Wasser- und dann 1 : 3-Vol./Vol.-Acetonitril/Wasser-Lösungen eluiert.
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Die produkthaltigen Fraktionen (> 80 HPLC-Flächen-%)
wurden vereint und mit Wasser zu einer 1 : 7,3-Vol./Vol.-Acetonitril/Wasser-Lösung verdünnt. Diese
Mischung wurde auf die gleiche Säule,
wie sie oben beschrieben wurde, aufgetragen und die Säule mit
Methanol eluiert. Die produkthaltigen Fraktionen (> 85 HPLC-Flächen-%)
wurden vereint und eingeengt, um eine typische Ausbeute von 88–92% an
Verbindung IV für
die Chromatographie und Isolierung zu ergeben.
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b) Herstellung des Phenylsulfids
(Verbindung V)
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Verbindung IV (5,80 g lt. Analyse,
0,0053 mol) wurde in 0,23 l trockenes Acetonitril gegeben und auf –5°C abgekühlt, wonach
Thiophenol (3,10 g, 0,028 mol) zugegeben wurde. TFA (36 g, 24,5
ml, 0,318 mol) wurde innerhalb von 20 Minuten zugegeben, um die
Temperatur der Reaktionsmischung unterhalb 0°C zu halten. Die Reaktion wurde
bei –10°C bis 0°C gealtert,
bis die HPLC-Analyse < 3
Flächen-%
Ausgangsmaterial anzeigte (3,75 Stunden). Zu diesem Zeitpunkt wurde
langsam gekühltes
Wasser (0,56 1) zugegeben (1 Stunde), wobei die Reaktionsmischung
gekühlt
wurde, um die Temperatur unterhalb 5°C zu halten. Die Analysenausbeute
an dem α- und β-Phenylsulfidaddukt
als das Trifluoracetatsalz betrug 4,82 g (71%).
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Diese Lösung wurde auf die gleiche
Säule aufgetragen,
wie sie in Schritt a beschrieben wurde, und die Säule wurde
mit Wasser (0,57 1) gewaschen, dann wurden die adsorbierten organischen
Verbindungen mit Methanol (0,50 1) eluiert. Die produkthaltigen
Fraktionen wurden durch Rotationsverdampfen und stationäres Hochvakuum
eingeengt. Dies ergab 7,20 g (57 Gew.-% Reinheit, 5,1 Gew.-% Wasser)
rohes Phenylsulfid-Trifluoracetatsalz als einen amorphen schaumigen
Feststoff. Die korrigierte isolierte Ausbeute dieses Schrittes für das Phenylsulfid
betrug 4,10 g (61%) als eine 93 : 7-Mischung aus den α- und β-aminalen
Diastereomeren.
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c) Umwandlung des Phenylsulfids
in Verbindung Ia
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Das rohe Phenylsulfid-Trifluormethansulfonatsalz
(8,4 g roh, 57 Gew.-% Reinheit, 0,00377 mol) wurde unter Rühren bei
Umgebungstemperatur zu Ethylendiamin (24 ml) zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde 1,5 Stunden lang gerührt,
um die Verdrängung
zu vollenden, dann wurde Methanol (40 ml) zugegeben, gefolgt von
Essigsäure
(45 ml), wobei die Temperatur durch Eisbadkühlung unterhalb 25°C gehalten
wurde. Es entstand eine dicke Aufschlämmung. Wasser (160 ml) wurde
zugegeben, um die Aufschlämmung
aufzulösen, und
die wäßrige Schicht
wurde durch leichtes Schütteln
mit Hexanen (75 ml) extrahiert. Die Hexaneschicht wurde mit Wasser
(40 ml) rückextrahiert
und die vereinte wäßr. Schicht
durch einen mittelporösen
Sinterglastrichter filtriert, dann durch präp. HPLC unter Verwendung einer
C-18-Säule
mit einem Durchmesser von 50 mm und 22% Acetonitril/78% 0,15%iger
wäßr. Essigsäure als
Elutionsmittel gereinigt. Die produkthaltige Fraktion wurde gefriergetrocknet,
um 4,2 g Verbindung I-1 mit 85 Gew.-% Reinheit als das Diacetatsalz
in 78%iger isolierter Ausbeute für
diesen Schritt zu ergeben.
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d) Kristallisation von
Verbindung Ia
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Der Feststoff (2,3 g) wurde in Ethanol
(25 ml) gelöst
und anschließend
mit Wasser (2,7 ml) versetzt. Die Lösung wurde durch einen Sinterglastrichter
geleitet, um Fremdstoffe zu entfernen. Zu diesem Filtrat wurde Essigsäure (0,14
ml) zugegeben, gefolgt von der langsamen Zugabe (1,75 Stunden) von
Ethylacetat (14 ml). Die Lösung
wurde angeimpft und das Impfbett 1 Stunde lang gealtert. Das restliche
Ethylacetat (32 ml) wurde innerhalb von 5 Stunden zugegeben, und
man ließ 1
weitere Stunde altern. Der kristalline Feststoff wurde auf einem
Sinterglastrichter gesammelt und mit einer Lösung aus Ethanol/Ethylacetat/Wasser
(6 ml/9 ml/0,5 ml) gewaschen. Der nasse Kuchen wurde mit einem Stickstoff strom
getrocknet, um 1,91 g (1,75 Analysen-g, 88% Ausbeute) des Diacetatsalzes
von Verbindung Ia zu ergeben.
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BEISPIEL 2
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a) Herstellung des Phenylsulfids
(Verbindung VI)
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Verbindung II (2,48 kg lt. Analyse,
2,33 mol) wurde zu 78 l trockenem Acetonitril gegeben und auf –8°C abgekühlt, wonach
Thiophenol (1,08 kg, 9,8 mol) zugegeben wurde. TFA (12,8 kg, 8,65
l, 112 mol) wurde innerhalb von 30 Minuten zugegeben, um die Temperatur
der Reaktionsmischung unterhalb 0°C
zu halten. Die Reaktion wurde bei –13°C bis 0°C gealtert, bis die HPLC-Analyse < 3 Flächen-% Ausgangsmaterial
zeigte (5 Stunden). Zu diesem Zeitpunkt wurde gekühltes Wasser
(35 l) langsam zugegeben, wobei die Reaktionsmischung gekühlt wurde,
um die Temperatur unterhalb 5°C
zu halten. Das Produkt VI fällt
während
der Wasserzugabe aus. Zusätzliches
Wasser wurde zugegeben, um die Mischung auf 1 : 3-Vol./Vol.-Acetonitril/
Wasser einzustellen. Die Feststoffe wurden durch Filtration entfernt
und mit 1 : 3-Vol./Vol.-Acetonitril/Wasser gewaschen, bis der pH-Wert
des Filtrats > pH
5 betrug. Der Feststoff wurde unter einem Stickstoffstrom getrocknet. Die
Analysenausbeute an Verbindung VI als das Trifluoracetatsalz betrug
2,03 kg (76%).
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b) Synthese von Verbindung
V aus Verbindung VI (über
Verbindung IIIa)
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Verbindung VI (922 g lt. Analyse,
0,94 mol) wurde zu trockenem THF (44 l) zugegeben. PhB(OH)2 (119 g, 0,98 mmol) wurde zu der Suspension
zugegeben. Die Suspension wurde 12 Stunden lang bei Raumtemperatur
gealtert, dann zum Rückfluß erhitzt.
Das Rückfluß-Kondensat
wurde durch 3A-Molekularsiebe in einer Flüssig/Fest-Extraktionsapparatur
geleitet, um die Lösung
auf weniger als 25 Mol-% Wasser zu Verbindung VI zu trocknen. Die
Reaktionsmischung wurde abgekühlt,
und weiteres trockenes THF wurde zugegeben, um das ursprüngliche
Volumen der Mischung wiederherzustellen. Die Mischung wurde auf < –4°C abgekühlt. Unverdünntes BH3·SMe2 (494 g, 6,51 mol) wurde innerhalb von 15
Minuten zugegeben und die Reaktionsmischung bei –4 bis 0°C gehalten. Der Reaktionsfortschritt
wurde durch HPLC verfolgt, bis < 30%
des Ausgangsmaterials verblieben waren, was das Ende der Reaktionszeit
bedeutet (9 Stunden).
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Die Mischung wurde auf –10°C abgekühlt und
langsam mit 2N HCl (2,98 1) gequencht. Die Analysenausbeute an Verbindung
V als das Hydrochloridsalz betrug 573 g (61%).
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Die gequenchte Lösung wurde auf 1 : 3,76 Vol./Vol.
THF/Wasser verdünnt
und auf eine Mitteldrucksäule
mit RP-C18-Adsorbens (16,8 kg) aufgetragen. Nach dem Auftrag wurde
die Säule
mit 1 : 2,64 Vol./Vol. Acetonitril/Wasser und anschließend mit
1 : 2,45 Vol./Vol. Acetonitril/ Wasser eluiert. Die produkthaltigen
Fraktionn (> 80 HPLC-Flächen-%)
wurden vereint, um 90% Ausbeute an Verbindung V zu ergeben.
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Die vereinten produkthaltigen Fraktionen
wurden mit Wasser zu einer 1 : 2-Vol./Vol.-Acetonitril/Wasser-Lösung verdünnt. Diese
Mischung wurde mit den verdünnten
produkthaltigen Fraktionen einer ähnlich großen Reduktions-Charge vereint
und auf die gleiche Säule,
wie sie oben beschrieben wurde, aufgetragen. Die erwünschte Verbindung
V wurde mit Methanol eluiert. Die produkthaltigen Fraktionen (> 85 Flächen-%)
wurden vereint und durch Rotationsverdampfen eingeengt, um eine
98%ige Ausbeute an Verbindung V zu ergeben.
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Verbindung V wurde wie oben in den
Beispielen 1c und 1d beschrieben in Verbindung Ia umgewandelt.
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