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Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen der Anthrachinonacridonreihe
Nach dem Verfahren des Patents 678 499 erhält man Küpenfarbstoffe der Anthrachinonacridonreihe,
indem man Anthrachinonz, i-(N)-i', z'-(N)-benzacridone, die sowohl in 4-Stellung
des Anthrachiuänkerns als auch in Bz-6'-Stellung einen a-Aminoanthrachinonrest tragen,
wobei in sämtlichen Kernen je eine o-Stellung zur Iminogruppe unsubstituiert oder
durch einen den Ringschluß nicht behindernden Substituenten besetzt ist, mit sauren
Kondensationsmitteln behandelt und die Farbstoffe zur Reinigung gegebenenfalls noch
nachoxydiert.
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Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls sehr wertvolle Küpenfarbstoffe
erhält, wenn man Anthrachinon-2, i-(N)-i', 2'-(N)-benzacridone, die sowohl in 4-Stellung
des Anthrachinonkerns als auch in einer der Stellungen Bz 3, Bz q. oder Bz 5 einen
2-Aminoanthrachinonrest tragen, wobei in sämtlichen Kernen je eine o-Stellung zur
Iminogruppe unbesetzt oder durch einen den Carbazolringschluß nicht hindernden Rest
besetzt ist, mit sauren Kondensationsmitteln behandelt.
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Die als Ausgangsstoffe dienenden Dianthrachinonyldiaminoanthrachinonbenzacridone
erhält man z. B. durch Umsetzen von Polyhalogenanthrachinonacridonen, die in der
4-Stellung des Anthrachinons und in einer der Bz-Stellungen, mit Ausnahme der Bz-6-Stellung,
ein austauschbares Halogenatom enthalten, mit a-Aminoanthrachinonen.
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Die neuen Farbstoffe zeichnen sich vor bekannten Farbstoffen von ähnlichem
Aufbau durch die bessere Chlorechtheit ihrer Färbungen aus.
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Beispiel i 22 Gewichtsteile Bromdichloranthrachinonacridon (erhältlich
z. B. nach der Patentschrift 507 561, Beispiel i oder 2), 32 Gewichtsteile
i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, io Gewichtsteile Natriumacetat, i Gewichtsteil
Magnesiumoxyd, i Gewichtsteil Kupferchlorid und q.oo Gewichtsteile Naphthalin werden
unter Rühren etwa 24 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Nachdem Abkühlen auf etwa
13o° C wird mit 400 Gewichtsteilen Monochlorbenzol verdünnt, der entstandene Stoff
heiß abgesaugt, mit warmem Chlorbenzol gewaschen und nach dem Entfernen
der
anorganischen Salze durch Auskochen mit verdünnter Salzsäure getrocknet. Er ist
vermutlich wie folgt aufgebaut:
Er löst sich in starker Schwefelsäure mit olivbrauner Farbe, fällt beim Verdünnen
mit Wasser in grünlichgrauen Flocken aus und färbt Baumwolle aus der Küpe in schwarzbraunen
Tönen. Läßt man die Lösung des .Farbstoffes in starker Schwefelsäure einige stehen,
so schlägt ihre Farbe nach blau ``.in, und gleichzeitig entwickelt sich Schwefel-3o
Gewichtsteile der so erhaltenen Verbindung werden in 3oo Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat
gelöst. Diese Lösung rührt man bei gewöhnlicher Temperatur so lange, bis kein Schwefeldioxyd
mehr entweicht. Die Lösung wird dann in Wasser eingerührt und der in braunen Flocken
ausgefällte Farbstoff abgesaugt und neutral gewaschen. Er erzeugt auf Baumwolle
aus brauner Küpe kräftig braune Färbungen von vorzüglichen Echtheitseigenschaften,
insbesondere von ausgezeichneter Chlorechtheit.
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Beispiel Ein Gemisch von ao;6 Gewichtsteilen Dibrommonochloranthrachinonacridon
(erhältlich z. B. nach der'Patentschrift 507 561, Beispiel .4), 3o,8 Gewichtsteilen
r-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, 8 Gewichtsteilen N atriumacetat, o,8 Gewichtsteilen
Magnesiumoxyd, o,6 Gewichtsteilen Kupferchlorid und 4.0o Gewichtsteilen Naphthalin
wird in der in Beispiel r geschilderten Weise erhitzt und der Farbstoff wie dort
beschrieben abgetrennt. Er ist der Analyse nach eine der beiden folgenden Verbindungen
oder ein Gemischbeider:
Er löst sich in starker Schwefelsäure mit olivbrauner Farbe und
färbt Baumwolle in schwarzbrauen Tönen. Zooprozentige Schwefelsäure bewirkt wie
bei der nach Absatz i des Beispiels i erhältlichen Verbindung unter Schwefeldioxydentwicklung
die Umwandlung in einen neuen Farbstoff. Man löst z. B. 3o Gewichtsteile davon in
3oo Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat und verfährt weiter nach den Angaben
des Beispiels i. Der Farbstoff löst sich in starker Schwefelsäure mit blauer Farbe
und ist färberisch dem des vorigen Beispiels sehr ähnlich.
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Beispiel 3 10,3 Gewichtsteile Dibromchloranthrachinonacridon,
io Gewichtsteile i-Aminoanthrachinon, 4Gewichtsteile Natriumacetat, 0,4 Gewichtsteile
Magnesiumoxyd, 0,3 Gewichtsteile Kupferchlorid und ioo Gewichtsteile Naphthalin
werden etwa 24 Stunden lang unter Rühren zum Sieden erhitzt. Nach dem Verdünnen
mit Trichlorbenzol saugt man den entstandenen Stoff ab, wäscht ihn mit heißem Trichlorbenzol
und trennt den Farbstoff in der üblichen Weise ab. Er löst sich in starker Schwefelsäure
mit bordeauxroter Farbe und färbt Baumwolle in violettstichigbraunen Tönen.
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5 Gewichtsteile davon werden mit ioo Gewichtstejlen Nitrobenzol verrührt
und bei ioo° C mit 7 Gewichtsteilen wasserfreiem Aluminiumchlorid gemischt. Man
erwärmt allmählich auf iio bis i2o° C und setzt dies etwa 6 Stunden lang fort. Danach
wird das Nitrobenzol mit Wasserdampf, das Aluminiumsalz durch Auskochen mit verdünnter
Salzsäure entfernt und der Farbstoff in der üblichen Weise abgetrennt. Er löst sich
in starker Schwefelsäure mit violetter Farbe und färbt Baumwolle aus brauner Küpe
in graubraunen Tönen von vorzüglicher Chlorechtheit.
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. Beispiel 4 Eine Mischung von 16,2 Gewichtsteilen 4, Bz-4-Dichloranthrachinon=2,
1-(N)-1', 2'-(N)-benzacridon (erhältlich durch Kondensation von i Mol i, 4-Dichloranthrachinon
mit I Mol 4-Chlor-2-aminobenzol-i-carbonsäure und nachfolgendem Ringschluß), 43
Gewichtsteilen i-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon, 8,5 Gewichtsteilen Natriumacetat,
0,5 Gewichtsteilen Kupferpulver, o,2 Gewichtsteilen Kupferchlorid und 6oo Gewichtsteilen
Nitrobenzol wird etwa 30 Stunden lang zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf etwa ioo° wird der ausgeschiedene Farbstoff abgesaugt, mit Nitrobenzol gewaschen
und darauf, nach dem Entfernen der anorganischen Salze durch Auskochen mit Salzsäure,
getrocknet. Er ist vermutlich wie folgt aufgebaut:
Er löst sich in starker Schwefelsäure mit braungelber Farbe und färbt Baumwolle
aus stumpf bordeauxfarbiger Küpe korinth.
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io Gewichtsteile der so erhaltenen Verbindung werden in -i5o Gewichtsteilen
Schwefelsäuremonohydrat gelöst. Diese' Lösung erwärmt man im Laufe von etwa 3 Stunden
auf 45° und rührt sie dann nach dem Abkühlen in Wasser ein. Der abgeschiedene Farbstoff
wird abgesaugt und neutral gewaschen. Er löst sich in starker Schwefelsäure mit
stumpf grünblauer Farbe und färbt Baumwolle aus brauner Küpe korinthbraun von vorzüglicher
Chlorechtheit.