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Diese
Erfindung betrifft ganz allgemein die Farbphotographie und insbesondere
Verfahren und Zusammensetzungen, die sich für die Entwicklung von farbphotographischen
Materialien eignen, insbesondere von photographischen Farbumkehrelementen.
Insbesondere bezieht sich diese Erfindung auf eine verbesserte Vor-Bleich-Stabilisierungslösung und
ihre Verwendung im Rahmen der Entwicklung der angegebenen Materialien.
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Mehrfarbige,
mehrschichtige photographische Elemente sind aus dem Stande der
Technik allgemein bekannt. Derartige Materialien weisen im Allgemeinen
drei unterschiedlich selektiv sensibilisierte Silberhalogenidemulsionsschichten
auf, die auf einer Seite eines einzelnen Trägers aufgetragen sind. Jede
Schicht weist Komponenten auf, die für die Erzeugung einer besonderen
Farbe in einem Bild geeignet sind. In typischer Weise verwenden
sie eine Farbe erzeugende Kuppler, die gelbe, purpurrote und blaugrüne Farbstoffe
in den sensibilisierten Schichten während der Entwicklung erzeugen.
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Nach
der Farbentwicklung ist es erforderlich, das Silberbild zu entfernen,
das gleichzeitig mit dem Farbbild erzeugt wurde. Dies kann erfolgen
durch Oxidation des Silbers unter Verwendung eines geeigneten Oxidationsmittels,
das üblicherweise
als Bleichmittel bezeichnet wird, in Gegenwart eines Halogenides,
worauf das so erzeugte Silberhalogenid gelöst wird unter Verwendung eines
Mittels, das als Fixiermittel bekannt ist. In manchen Fällen werden
die Bleich- und die Fixierstufe zu einer einzelnen Bleich-Fixierstufe
kombiniert.
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Ein
kommerziell wichtiges Verfahren, das für die Verwendung mit photographischen
Farbumkehrelementen bestimmt ist, die Farbkuppler in den Emulsionsschichten
ent halten oder in hierzu benachbarten Schichten, verwendet die folgende
Sequenz von Entwicklungsstufen: erste Entwicklung, Waschen, Umkehrbad,
Farbentwicklung, Bleichen, Fixieren, Waschen und Stabilisieren.
Ein anderes Verfahren wendet die gleichen Stufen an, doch erfolgt
eine Stabilisierung zwischen der Farbentwicklung und dem Bleichen.
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Im
Rahmen derartiger photographischer Verfahren wird oftmals ein Bleich-Beschleunigerbad
zwischen den Farbentwicklungs- und Bleichstufen angewandt. Das Bleich-Beschleunigerbad
ist ebenfalls bekannt als ein "Konditionier"-Bad oder Lösung. Es
wird dazu verwendet, um das in den zwei Entwicklungsstufen entwickelte
metallische Silber zu "konditionieren" für eine vollständige Oxidation
zu Silberhalogenid und um zu helfen, die Azidität der Bleichlösung zu
schützen
durch Verminderung des Übertrags
von Farbentwickler in die Bleichlösung. Die Konditionier-Lösung enthält als eine
wesentliche Komponente eine effektive Menge einer Bleich-Beschleunigerverbindung.
Diese Verbindung oder dieses Mittel gelangt in die Emulsionsschichten
des photographischen Elementes während
der Behandlung mit dem Konditionier-Bad und liegt demzufolge vor,
um die beabsichtigte Wirkung zu entfalten, wenn das Element in die
Bleichlösung
gebracht wird.
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Die
Instabilität
des purpurroten Farbstoffes ist ein besonders unerwünschtes
Problem in der Farbphotographie, da das Purpurrot-Farbbild schneller
ausbleichen kann als die blaugrünen
oder gelben Farbbilder. Dies ist besonders augenscheinlich, wenn
einen purpurroten Farbstoff vom Arylpyrazolon-Typ erzeugende Farbkuppler
verwendet werden. Infolgedessen wurden beträchtliche Anstrengungen unternommen,
um Lösungen
dieses Problems aufzufinden, einschließlich der Verwendung von Farbstoff-Stabilisatoren
in Stabilisator-Bädern
am Ende des Entwicklungsverfahrens, wie es in der US-A-4 786 583
beschrieben wird.
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Es
ist ebenfalls aus der US-A-4 921 779, der US-A-4 975 356 und der
US-A-5 037 725 bekannt,
dass Formaldehyd-Vorläufer
in Konditionier-Lösungen
eingeführt
werden können,
um die Stabilität
des Purpurrot-Farbstoffes weiter zu verbessern. Diese Patentschriften
beschreiben eine Anzahl von Formaldehyd-Vorläufern für diesen Zweck, wozu gehören Natriumformaldehydbisulfit,
Hexamethylentetramin und verschiedene Methylolverbindungen.
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Es
besteht ein Bedürfnis,
das Biowachstum (Bakterien, Hefen und Pilze) in der Konditionier-Lösung zu
verhindern. Werden die verschiedenen Komponenten von bekannten Konditionier-Lösungen eingestellt,
um Effekte zu verändern
oder wird der pH-Wert verändert,
so erhöht
sich das betreffende Biowachstum, da übliche Lösungen dazu neigen, von einem
Biowachstum frei zu sein. Ein übermäßiges Biowachstum
kann einen unerwünschten
Geruch erzeugen oder einen Rückstand
auf entwickeltem Film hinterlassen, der das Bild beeinträchtigt.
Infolgedessen besteht ein Bedürfnis
für ein
wirksames Mittel zur Verhinderung eines solchen Biowachstums zu
akzeptablen Kosten und ohne Verschlechterung anderer wünschenswerter
Eigenschaften, wie die Stabilität
gegenüber
biologischem Abbau und die Stabilisierung des Purpurrot-Kupplers
in den entwickelten Elementen.
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Die
EP-A 0 591 934 und die US-A-5 034 308 beschreiben die Verwendung
von verschiedenen Aminopolycarboxylsäuren als Sequestriermittel,
die Chelate mit Magnesium- und Calciumionen bilden, wodurch die Nährstoffe
für Mikroorganismen
vermindert werden.
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Die
oben angegebenen Probleme wurden überwunden durch Verwendung
einer Konditionier-Lösung mit
einem pH-Wert von 4,5 bis 6,5 und dadurch, dass sie enthält ein Bleich-Beschleunigungsmittel
und einen Formaldehyd-Vorläufer,
wobei
die Lösung
dadurch gekennzeichnet wird, dass sie eine antimikrobielle Zusammensetzung
aus einer Polyaminocarboxylsäure
oder einem Salz hiervon als alleinigem antimikrobiellen Mittel enthält, wobei
das antimikrobielle Mittel in der Konditionier-Lösung in einer Menge von weniger
als oder gleich 3 g/l vorliegt und dargestellt wird durch die Formel
II:
worin R
3,
R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander stehen für
eine Alkylengruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, worin W eine kovalente
Bindung oder eine Alkylengruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen ist
oder eine Cycloalkylengruppe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen, wobei
gilt, dass, wenn W für
eine Cycloalkylengruppe steht, die zwei Stickstoffatome an den Ring
in einer ortho-Position gebunden sind, so dass sich lediglich zwei
Kohlenstoffatome zwischen ihnen befinden, und worin M
1,
M
2, M
3 und M
4 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff oder ein monovalentes Kation stehen.
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Diese
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Entwicklung eines farbphotographischen
Silberhalogenidelementes bereit, das umfasst:
- A)
die Behandlung eines bildweise exponierten und entwickelten farbphotographischen
Silberhalogenidelementes mit der Konditionier-Lösung wie oben beschrieben,
und
- B) das Bleichen des behandelten Elementes.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine wirksame Konditionier-Lösung für die Entwicklung
von Silberhalogenid-Farbmaterialien bereit (insbesondere Farbumkehrmaterialien),
die sowohl den Purpurrot-Farbstoff stabilisiert als auch eine Bleichbeschleunigung
herbeiführt.
Zusätzlich
ist diese Lösung
in geeigneter Weise geschützt
gegenüber
einem Biowachstum durch Verwendung einer sehr geringen Menge (≤ 3 g/l) einer
speziellen Polyaminocarboxylsäure
(oder ein Salz hiervon) als alleinigem antimikrobiellen Mittel.
Das antimikrobielle Mittel ist relativ billig, und da eine beschränkte Menge
verwendet wird, ist die Konditionier-Lösung umweltfreundlicher.
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Eine
große
Vielzahl von farbphotographischen Silberhalogenidelementen kann
in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Eine
detaillierte Beschreibung derartiger Materialien findet sich beispielsweise
in der Literaturstelle Research Disclosure, Veröffentlichung 36544, Seiten
501–541
(September 1994). Diese Literaturstelle wird im Folgenden bezeichnet
als "Research Disclosure". Weitere Details
bezüglich
derartiger Elemente werden hier im Folgenden angegeben.
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Farbphotographische
Umkehrelemente, die in der Praxis dieser Erfindung verwendet werden,
umfassen einen Träger,
der auf einer Seite eine Vielzahl von photosensiti ven Silberhalogenidemulsionsschichten aufweist.
Die photosensitiven Schichten können
beliebige der üblichen
Silberhalogenide als photosensitives Material enthalten, z. B. Silberchlorid,
Silberbromid, Silberbromoiodid, Silberchlorobromid, Silberchloroiodid, Silberchlorobromoiodid
und Mischungen hiervon. Zu geeigneten Trägermaterialien gehören ein
Celluloseacetatfilm, Polyvinylacetalfilm, Polycarbonatfilm, Polystyrolfilm,
Polyethylenterephthalatfilm und dergleichen. Das Silberhalogenid
liegt dispergiert in einem geeigneten hydrophilen Kolloid vor, wie
z. B. Gelatine oder einem Derivat hiervon. Die Silberhalogenidemulsionsschichten
können
eine Vielzahl von allgemein bekannten Zusätzen enthalten, wozu gehören, ohne
dass eine Beschränkung
hierauf erfolgt, chemische Sensibilisierungsmittel, Entwicklungs-Modifizierungsmittel
und Antischleiermittel.
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Wie
oben erläutert,
verwendet ein allgemein bekannter Farbumkehrprozess des Standes
der Technik einen ersten Entwickler, ein Umkehrbad, einen Farbentwickler,
eine Konditionier-Lösung,
ein Bleichbad, ein Fixierbad und ein Stabilisatorbad. Die Komponenten,
die für
ein jedes der angegebenen Bäder
geeignet sind, sind auf dem photographischen Gebiet allgemein bekannt.
Das verbesserte Verfahren dieser Erfindung kann die gleichen Bäder verwenden,
mit der Ausnahme, dass das Stabilisatorbad nicht benötigt wird,
d. h., das abschließende
Bad kann ein Spül-
oder Waschbad sein, bestehend aus Wasser oder vorzugsweise einer
wässrigen
Lösung,
die eine ausreichende Menge eines oberflächenaktiven Mittels enthält, um eine
Fleckenbildung auf dem photographischen Film zu vermeiden. Eine
Konditionier-Lösung kann
in Form eines Konzentrates bereitgestellt werden, das verdünnt wird,
um die Lösung
dieser Erfindung zu erzeugen, worauf es in einer separaten Konditionier-Stufe
eingesetzt wird und wobei es nicht in üblichen Bleich-, Fixier- oder
Bleich-/Fixierstufen verwendet
wird. Dies bedeutet, dass die Konditionier-Lösung keine Verbindungen für den üblichen
Zweck des Bleichens oder Fixierens enthält.
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Der
erste Entwickler enthält
im Allgemeinen eine Schwarz-Weiß-Entwicklerverbindung
oder eine Mischung hiervon. Zu geeigneten Entwicklerverbindungen
gehören
Dihydroxybenzol-Entwicklerverbindungen (wie z. B. Hydrochinon),
3-Pyrazolidon-Entwicklerverbindungen
(z. B. 1-Phenyl-3-pyrazolidon) und Aminophenol-Entwicklerverbindungen
(wie z. B. para-Aminophenol). Zusätzlich zu der Entwicklerverbindung enthält der erste
Entwickler in typischer Weise andere Mittel wie Schutzmittel, Sequestriermittel,
Verzögerer,
Antischleiermittel, Puffer und Silberhalogenid-Lösungsmittel.
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Das
Umkehrbad enthält
im Allgemeinen ein Keimbildungsmittel, wie z. B. eine Bonverbindung
oder ein Stannosalz-Chelat, das als Reduktionsmittel wirkt, wie
auch Antioxidationsmittel, Puffer, Fungizide und Sequestriermittel.
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Zusätzlich zu
einer aus einem primären
aromatischen Amin bestehenden Farbentwicklerverbindung enthält das Farbentwicklerbad
in typischer Weise Sequestriermittel, Puffermittel, Schutzmittel,
Wettbewerbs-Kuppler und Silberhalogenid-Lösungsmittel.
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Eine
wesentliche Komponente des Bleichbades ist ein Bleichmittel, das
metallisches Silber in Silberionen überführt. Zu anderen üblichen
Komponenten des Bleichbades gehören
Halogenide, Sequestriermittel und Korrosions-Inhibitoren. Ammonium-
oder Alkalimetallsalze eines Ferrikomplexes einer Aminopolycarboxylsäure sind
besonders geeignet als Bleichmittel, doch sind auch andere Metallkomplexe
aus dem Stande der Technik bekannt, wozu gehören binäre und tertiäre Komplexe.
Besonders geeignet sind ferner die Persulfat-Bleichmittel wie Ammonium-
oder Alkalimetallpersulfate und Peroxid-Bleichmittel. Die Bleichmittel
können individuell
oder in Form von Mischungen von zwei oder mehr Bleichmitteln eingesetzt
werden.
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Das
Fixierbad wandelt sämtliches
Silberhalogenid in lösliche
Silberkomplexe um, die aus den Emulsionsschichten herausdiffundieren.
Fixierbad, das in den Schichten des photographischen Elementes zurückgehalten
wird, wird in einer nachfolgenden Waschstufe mit Wasser entfernt.
Thiosulfate, einschließlich
Ammoniumthiosulfat und Alkalimetallthiosulfate (wie Natriumthiosulfat
und Kaliumthiosulfat) sind besonders als Fixiermittel geeignet.
Zu anderen Komponenten des Fixierbades gehören Schutzmittel und Sequestriermittel.
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Eine
große
Vielzahl von unterschiedlichen Farbumkehrprozessen ist aus dem Stande
der Technik bekannt. Beispielsweise kann eine einzelne Farbentwicklungsstufe angewandt
werden, wenn die Kupplungsmittel in das photographische Element
eingeführt
werden oder drei separate Farbentwicklungsstufen können angewandt
werden, in denen Kupplungsmittel in die Entwicklungslösungen eingeführt werden.
Die Umkehrstufe kann durch Verwendung eines Umkehrbades durchgeführt werden
durch eine Re-Exponierungsstufe oder durch Einführung eines Schleiermittels
in das Farbentwicklerbad. Um kürzere
Entwicklungszeiten zu erzielen, können das Bleichen und das Fixieren
zu einer einzelnen Stufe kombiniert werden (bekannt als Bleich-Fixierstufe).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Steigerung der Farbstoffstabilität durch
Verwendung einer Bleich-Beschleunigungs-(oder Konditionier-)Lösung, die
ein Bleich-Beschleunigungsmittel enthält, einen Formaldehyd-Vorläufer und
andere Komponenten, die üblicherweise
in derartigen Lösungen
vorliegen, wie Sulfite und Metallionen-Chelatbildner.
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Die
Konditionier-Lösung
dieser Erfindung ist eine wässrige
saure Lösung,
die in typischer Weise einen pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 6,5
hat. Der pH-Wert kann eingestellt und aufrechterhalten werden unter
Verwendung von einer oder mehreren Säuren oder Puffern, was für den Fachmann
leicht erkennbar ist.
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Die
Lösung
enthält
ferner ein oder mehrere Bleich-Beschleunigungsmittel, die ganz allgemein
vorliegen in einer Menge (Gesamtmenge) von weniger als oder gleich
20 g/l der Arbeitslösung
und weiter bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 2 g/l. Der am meisten
bevorzugte Bereich liegt bei 0,5 bis 1 g/l.
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Schwefel
enthaltende organische Verbindungen werden in am meisten üblicher
Weise als Bleich-Beschleunigungsmittel in Konditionier-Lösungen bei
der photographischen Entwicklung verwendet. Jedoch sind auch andere
Typen von Verbindungen bekannt, wozu gehören Polyalkylenoxide, organische
Amine, Oniumverbindungen und n-Hexoxyethanol. Weitere Details dieser
Verbindungen und der üblicherweise
verwendeten Schwefel enthaltenden Verbindungen finden sich in der
US-A-4 921 779 und
den dort zitierten Literaturstellen.
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Zu
bevorzugten Bleich-Beschleunigungsmitteln gehören heterocyclische Thiole,
wie Aminothiadiazolethiol, Mercaptotriazol, Imidazolthiol und Aminomercaptotriazol,
Disulfide [wie Bis(2-aminoethan)disulfid, Thioglyzerindisulfid und
Bis(N,N-dimethyl-2-aminoethan)disulfid]
und Thioether (wie Dithiaoctandiol und Thiadiethanol). Besonders
bevorzugt verwendet werden aliphatische Thiole der Formel I:
worin R
1 und
R
2 jeweils stehen für H, Methyl oder Ethyl und
worin n eine ganze Zahl mit einem Wert von 1 bis 3 ist. Zu speziellen
Beispielen von solchen aliphatischen Thiolen gehören 2-Aminoethanthiol, 3-Aminopropanthiol,
Dimethylaminoethanthiol, N-Methyl-N-ethylaminoethanthiol und Diethylaminoethanthiol.
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Ebenfalls
in das Konditionier-Lösungskonzentrat
dieser Erfindung eingeführt
werden ein oder mehrere Formaldehyd-Vorläufer.
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Unter
dem Merkmal "Formaldehyd-Vorläufer" ist irgendeine Verbindung
zu verstehen, die dazu befähigt
ist, in der Konditionier-Lösung
eine Gleichgewichtsbeziehung zwischen ihr und Formaldehyd aufrecht
zu erhalten. Obgleich keine Gewissheit darüber besteht, wie der Mechanismus
abläuft,
wird angenommen, dass der Vorläufer
wie ein Formaldehyd-Donor wirkt, der allmählich Formaldehyd in die Lösung freisetzt
mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der dies in der Farbstoff-Stabilisierungsreaktion
verbraucht wird, unter Aufrechterhaltung der Gleichgewichtsbeziehung.
Dies bedeutet, dass sich die Konzentration des Formaldehydes in
der Konditionier-Lösung
stets auf einem sehr niedrigen Niveau befindet und dass nicht genügend Formaldehyd
in der Lösung
vorliegt, die zu einem Aufbau desselben führt oder zu unerwünscht hohen
Konzentrationen in der Luft über
der Lösung.
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Zu
Formaldehyd-Vorläufern,
die für
den Zweck dieser Erfindung geeignet sind, gehören die in Wasser löslichen
N-Methylolverbindungen. Wie hier verwendet, bezieht sich das Merkmal "N-Methylolverbindung" auf eine Verbindung
mit mindestens einer Methylolgruppe, die direkt an ein Stickstoffatom
gebunden ist. Besonders geeignet sind N-Methylolverbindungen, dargestellt
durch die Formeln I, II oder III der US-A-4 921 779.
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Zu
illustrativen N-Methylolverbindungen gehören: Dimethylolharnstoff, Trimethylolharnstoff,
Dimethylolguanidin, Trimethylolmelamin, Tetramethylolmelamin, Pentamethylolmelamin
und Hexamethylolmelamin.
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Eine
andere besonders bevorzugte N-Methylolverbindung ist 1,3-Dimethylol-5,5-dimethylhydantoin.
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Zusätzlich zu
den N-Methylolverbindungen gehören
zu Beispielen von besonders wirksamen Formaldehyd-Vorläufern Natriumformaldehydbisulfit
und Hexamethylentetramin.
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Die
Formaldehyd-Vorläufer
können
der Lösung
in Form einer speziell zugesetzten Komponente zugegeben werden oder
die Verbindung kann in situ erzeugt werden durch Reaktion von Formaldehyd
und einem Bisulfit, was für
einen Fachmann leicht zu verstehen ist.
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Der
Formaldehyd-Vorläufer
liegt in der Konditionier-Lösung
in einer Menge von weniger als oder gleich bis 45 g/l vor, wobei
eine Menge von 20 bis 30 g/l bevorzugt eingesetzt wird und eine
Menge von 22,5 bis 25 g/l am meisten bevorzugt wird.
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Ein
gegebenenfalls vorliegendes Material (jedoch ein bevorzugtes Material)
in der Konditionier-Lösung dieser
Erfindung ist ein Sulfit-Schutzmittel (oder mehrere hiervon). Es
liegt in einer Menge von 0 bis 10 g/l vor. Vorzugsweise liegt das
Sulfit in einer Menge von 0 bis 8 g/l vor und weiter bevorzugt in
einer Menge von 4 bis 6,5 g/l.
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Geeignete
Sulfite (und entsprechende Bisulfite) sind aus dem Stande der Technik
allgemein bekannt und hierzu gehören
beispielsweise Natriumsulfit, Kaliumsulfit, Lithiumsulfit, Ammoniumsulfit
und entsprechende Bisulfite.
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Ferner
gegebenenfalls in die Lösung
eingeführt
werden ein oder mehrere Chelatbildner für Metallionen, wie Chelate
bildende Mittel für
Eisen, Calcium, Magnesium, Mangan, Kupfer und andere Metalle, die
sich üblicherweise
in Entwicklungslösungen
finden.
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Eine
Komponente, die der Konditionier-Lösung dieser Erfindung gegebenenfalls
zugegeben wird, ist eine sekundäre
Aminverbindung. Derartige Verbindungen haben mindestens einen sekundären Aminrest
und sie können
bis zu drei solcher Gruppen im Molekül aufweisen. Die sekundären Amine
können
lineare oder cyclische Amine sein, wie sie in der angegebenen Anmeldung
beschrieben werden. Vorzugsweise sind die sekundären Amine entweder Dialkoholamine
oder 6-gliedrige heterocyclische Ringe mit mindestens einem sekundären Aminrest
im Ring. Zu repräsentativen
sekundären
Aminen gehören
Diethanolamin, Diisopropanolamin, N-Methyl-N-ethylamin, N-Hydroxyethyl-N-benzylamin,
N-Methyl-N-phenylamin, N,N-Bis(hydroxyethyl)amin, Pyrrolidin, Imidazol,
1,4-Dihydropyridin, 3-Pyrrolin, Morpholin, Piperidin und Piperazin.
Von diesen werden Diethanolamin, Morpholin und Piperidin am meisten
bevorzugt verwendet.
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Die
Menge an dem sekundären
Amin, die in der Lösung
geeignet ist, liegt im Allgemeinen bei mindestens 0,075 g/l, wobei
0,15 bis 2 g/l bevorzugt verwendet werden.
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Die
Konditionier-Lösung
dieser Erfindung kann ferner verschiedene Zusätze enthalten, die üblicherweise
derartigen Lösungen
zugesetzt werden, wie es in dem oben zitierten Stande der Technik
beschrieben wird, wozu gehören
Anti-Schaumbildner (anti-scumming agents), oberflächenaktive
Mittel, Puffer und Antioxidantien.
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Es
ist besonders zweckmäßig im Rahmen
dieser Erfindung, wenn die Konditionier-Lösung
eine antimikrobielle Zusammensetzung enthält, die aus einem einzigen
Typ eines antimikrobiellen Mittels besteht. Dieses Mittel ist dazu
bestimmt, jegliches feststellbare Biowachstum zu verhindern (d.
h. sowohl ein grampositives als auch gramnegatives bakterielles
und fungizides Wachstum) in der Konditionier-Lösung während deren Aufbewahrung oder
Verwendung.
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Es
wird angenommen, dass geeignete antimikrobielle Mittel Magnesium-
oder Calciumionenchelatoren sind, und dass diese spezieller definiert
werden können
als Polyaminocarboxylsäuren
oder Salze hiervon mit der unten angegebenen Formel II. Falls erwünscht, kann
eine Mischung von solchen Materialien verwendet werden, doch wird
lediglich dieser Typ der Verbindung als antimikrobielles Mittel
in der Konditionier-Lösung verwendet.
Mit anderen Worten, die eine oder mehrere Polyaminocarboxylsäuren werden
als einziges antimikrobielles Mittel verwendet. Sie werden nicht
in Kombination mit anderen Materialien verwendet, die dafür bekannt
sind, dass sie eine biocidale oder antimikrobielle Aktivität aufweisen.
Das Merkmal "antimikrobiell" bezieht sich auf
die Fähigkeit
der Verbindung, sowohl ein bakterielles wie auch fungales Wachstum
zu inhibieren oder zu verhindern.
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Das
eine oder mehrere antimikrobielle Mittel liegen in der Konditionier-Lösung bei
3 oder weniger g/l vor. Im Allgemeinen liegt das antimikrobielle
Mittel in einer Menge von 0,25 bis 3 g/l, vorzugsweise in einer Menge
von 0,25 bis 2,5 g/l und in am meisten bevorzugter Weise in einer
Menge von 0,5 bis 1,5 g/l vor.
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Es
gibt viele Polyaminocarboxylsäuren
und Salze, die für
diese Verwendung in Betracht gezogen werden können. Diese Verbindungen sind
im Allgemeinen Polydentate, d. h. sie haben zwei oder mehr und vorzugsweise
mindestens vier Carboxylsäure-(oder
Salz-)Gruppen innerhalb des Moleküls.
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Ein
einfacher Versuch kann durchgeführt
werden, um zu ermitteln, ob eine bestimmte Verbindung als antimikrobielles
Mittel in der Praxis dieser Erfindung geeignet ist:
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Zu
einer typischen Konditionier-Lösung,
die "gealtert" wurde durch Zugabe
von 20 ml eines üblichen (gealterten)
Farbentwicklers für
den Prozess E-6 pro 80 ml (ungealterter Lösung) wurde ein Inoculum, enthaltend
verschiedene grampositive (vor Allem Enterococcus casseliflavus)
und gramnegative Bakterien (vor Allem Pseudomonas species) und Fungi
(vor Allem Aureobasidium species) zugegeben, um 103 CFU
(eine Kolonie bildende Einheiten)/ml Lösung zu erhalten. Die gealterte
Konditionier-Lösung
enthielt ferner (pro Liter): Natriumformaldehydbisulfit (15 g),
Thiogly zerin (0,4 ml), Kaliumsulfit (45 Gew.-%, 10 ml), Succinsäure-Puffer (4
g), Diethanolamin (85 Gew.-%, 1 ml), Kaliumhydroxid (45%, 1 ml)
und das vorgeschlagene antimikrobielle Mittel (bis zu 3 g). Die
Lösung
hatte einen End-pH-Wert von 7.
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Die
erhaltene Mischung wurde dann bei 30°C 72 Stunden lang inkubiert,
worauf der Grad des Biowachstums gemessen wurde. Lag der Grad des
Biowachstums bei weniger als oder gleich 103 CFU/ml
(d. h. der originalen Menge), so hatte das vorgeschlagene antimikrobielle
Mittel eine geeignete antimikrobielle Aktivität im Rahmen des Schutzbereiches
der vorliegenden Erfindung. Stieg der Grad des Biowachstums über 103 CFU/ml an in einer statistisch ins Gewicht
fallenden Menge, so hatte die Verbindung eine unzureichende antimikrobielle
Aktivität
und lag nicht innerhalb des Schutzbereiches dieser Erfindung.
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Zu
Verbindungen, die nicht konstant den angegebenen Test im Falle mehrerer
Wiederholungen passierten, gehörten
Diethylentriaminpentaessigsäure,
Aminotris(methylphosphonsäure),
Kaliumsalz und 2-Hydroxy-1,2,3-propantricarboxylsäure. In
derartigen Fällen
wurde festgestellt, dass das Biowachstum auf mindestens 105 CFU/ml anstieg, wenn nicht die Menge an
der Verbindung größer als
3 g/l war, in welchem Falle die Verbindung nicht geeignet für die Praxis
dieser Erfindung war.
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Die
antimikrobiellen Polyaminocarboxylsäuremittel, die für diese
Erfindung geeignet sind, lassen sich durch die Formel II darstellen:
worin
R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
stehen für
eine lineare oder verzweigte, substituierte oder unsubstituierte
Alkylengruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen (wie Methylen, Ethylen,
Trimethylen, Hexamethylen, 2-Methyltrimethylen und 4-Ethylhexamethylen).
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Bezüglich der
Definition der Gruppen der Formeln II und III oben bedeutet das
Merkmal "substituiert", dass eine oder
mehrere Substituenten an der Gruppe vorhanden sind, wie eine Alkylgruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen (linear oder verzweigt), Hydroxy,
Sulfo, Carbonamido, Sulfonamido, Sulfamoyl, Sulfonato, Thioalkyl,
Alkylcarbonamido, Alkylcarbamoyl, Alkylsulfonamido, Alkylsulfamoyl,
Carboxy, Amino, Halo (wie Chloro oder Bromo), Sulfono (-SO2R')
oder Sulfoxo[-S(=O)R'],
worin R' für eine verzweigte
oder lineare Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen steht.
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M1, M2, M3 und
M4 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom
oder ein monovalentes Kation (wie ein Alkalimetallion, wie ein Natrium-
oder Kaliumion, Ammonium oder andere monovalente Kationen, die für den Fachmann
leicht erkennbar sind).
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Im
Falle bevorzugter Ausführungsformen
stehen R3, R4, R5 und R6 unabhängig voneinander
für substituierte
oder unsubstituierte Alkylengruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen.
Weiter bevorzugt ist jede Gruppe unabhängig voneinander eine Methylen-
oder Ethylengruppe und weiter bevorzugt ist jede der Gruppen eine Methylengruppe.
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W
steht für
eine kovalente Bindung oder eine substituierte oder unsubstituierte
Alkylengruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylengruppe
mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen. Steht W für eine Cycloalkylengruppe,
so sind die zwei Stickstoffatome an den Ring in einer ortho-Position
gebunden, so dass sich lediglich zwei Kohlenstoffatome zwischen
ihnen befinden. Vorzugsweise steht W für eine Methylen-, Ethylen- oder
Cyclohexylengruppe, wobei die Stickstoffatome an den Ring in den
ortho-Positionen gebunden sind.
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Vorzugsweise
stehen M1, M2, M3 und M4 jeweils
für ein
Wasserstoffatom oder ein Alkalimetallion, wie Natrium oder Kalium.
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Die
Verbindungen, die durch die Formel II dargestellt werden, werden
bevorzugt verwendet. Zu repräsentativen
bevorzugten antimikrobiellen Mitteln der Formel II gehören Ethylendiamintetraessigsäure und 1,2-Cyclohexandiamintetraessigsäure.
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Die
zuerst genannte Verbindung ist die am meisten bevorzugte Verbindung.
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Die
antimikrobiellen Mittel, die für
die Praxis dieser Erfindung geeignet sind, sind effektiv zur Aufrechterhaltung
der gesamten eine Kolonie bildenden Einheiten (CFU/ml) in der Lösung bei
weniger als 10 CFU/ml. Das Biowachstum, das in typischer Weise unter
Anwendung dieser Erfindung gesteuert wird, umfasst Bakterien, wie
Pseudomonas species (wie Pseudomonas aeruginosa) und Enterococcus
casseliflavies) sowie Fungi wie Aureobasidium species.
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Die
Konditionier-Lösung
dieser Erfindung kann bereitgestellt werden als Lösung von
Arbeitsstärke oder
sie kann erzeugt werden durch Verdünnung eines Konzentrates auf
das bis zu 20-fache vor der Verwendung. Überdies kann die Lösung als
eine Auffrischerlösung
verwendet werden.
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Die
photographischen Elemente, die gemäß der Praxis dieser Erfindung
entwickelt werden können, können einschichtige
oder mehrschichtige Farbelemente sein. Mehrschichtige Farbelemente
enthalten in typischer Weise Farbstoffbilder erzeugende Einheiten,
die gegenüber
jedem der drei primären
Bereiche des sichtbaren Spektrums empfindlich sind. Jede Einheit
kann eine einzelne Emulsionsschicht aufweisen oder mehrere Emulsionsschichten,
die gegenüber
einem vorgegebenen Bereich des Spektrums empfindlich sind. Die Schichten
des Elementes können
in beliebigen der verschiedenen Reihenfolgen, die aus dem Stande
der Technik bekannt sind, angeordnet sein. Im Falle eines alternativen
Formats können
die Emulsionen, die gegenüber
einem jeden der drei primären
Bereiche des Spektrums empfindlich sind, in Form einer einzelnen
segmentierten Schicht abgeschieden sein. Die Elemente können ferner
andere übliche
Schichten aufweisen, wie Filterschichten, Zwischenschichten, die
Haftung verbessernde Schichten, Deckschichten und andere Schichten,
wie sie für
den Fachmann leicht offensichtlich sind. Eine magnetische Rückschicht
kann verwendet werden wie auch übliche
Träger.
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Genauere
Details der Struktur der Elemente und der Komponenten wie auch geeignete
Verfahren zur Entwicklung verschiedener Typen von Elementen werden
beschrieben in der Literaturstelle Research Disclosure, wie oben
angegeben. Sämt liche
Typen von Emulsionen können
in den Elementen verwendet werden, wie Emulsionen mit dünnen tafelförmigen Körnern und
entweder positiv arbeitende oder negativ arbeitende Emulsionen.
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Die
vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für die Entwicklung von bildweise
exponierten und entwickelten photographischen Elementen, die purpurrote
Farbstoffe erzeugende Farbkuppler vom Arylpyrazolon-Typ enthalten.
Derartige Farbkuppler sind aus dem Stande der Technik bekannt. Eine
solche Verbindung wird in der US-A-5 037 725 beschrieben.
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Die
Elemente werden in typischer Weise geeigneter Strahlung exponiert,
unter Erzeugung eines latenten Bildes, worauf sie wie oben beschrieben
entwickelt werden unter Erzeugung eines sichtbaren Farbstoffbildes.
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Die
Konditionier-Lösung
dieser Erfindung wird ganz allgemein der Entwicklungsvorrichtung
in geeigneter Weise zugeführt
und dazu verwendet, um die Elemente vor dem Bleichen zu behandeln.
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Die
Konditionier-Stufe wird im Allgemeinen weniger als 5 Minuten lang
durchgeführt,
doch können
längere
Zeiten angewandt werden, falls dies erwünscht ist. Vorzugsweise liegt
die Konditionier-Zeit bei 0,5 bis 3 Minuten. Die Temperatur, bei
der die Konditionier-Stufe durchgeführt wird, liegt im Allgemeinen
bei oder oberhalb Raumtemperatur, z. B. bei 20 bis 40°C.
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Die
Entwicklung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann unter Verwendung üblicher
tiefer Tanks mit Entwicklungslösungen
durchgeführt
werden. Alternativ kann die Entwicklung auch unter Verwendung von
Entwicklungssystemen durchgeführt
werden, die aus dem Stande der Technik bekannt sind als Entwicklungssysteme
mit "dünnen Tanks
eines geringen Volumens" mit
entweder einem Rack- und Tank-Design, einem automatischen Trog oder
einem ähnlichen
Design. Derartige Entwicklungsverfahren und Vorrichtungen werden beispielsweise
beschrieben in der US-A-5 436 118 und in Literaturstellen, die dort
angegeben werden.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich illustrativen Zwecken und sind
in keiner Weise in einem beschränkenden
Sinne zu verstehen. Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen
sich sämtliche
Prozentangaben auf Gew.-Prozente.
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Beispiel 1: Bevorzugte
Konditionier-Lösung
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Eine
bevorzugte Konditionier-Lösung
dieser Erfindung wurde hergestellt durch Vermischen der folgenden
Komponenten in Wasser (bis zu 1 l): Natriumformaldehydbisulfit (15
g), Thioglyzerin (0,4 ml), Kaliumsulfit (45%, 10 ml), Succinsäure-Puffer
(4 g), Diethanolamin (85%, 1 ml), Kaliumhydroxid (45%, 1 ml) und
Ethylendiamintetraessigsäure
(1 g). Der End-pH-Wert lag bei 5,7.
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Beispiele 2–3: Untersuchung
der Konditionier-Lösungen
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Es
wurde die biocidale Wirksamkeit der Lösung von Beispiel 1 und von
zwei anderen Konditionier-Lösungen
dieser Erfindung untersucht. Die Konditionier-Lösung von Beispiel 2 entsprach
der Lösung
von Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass die Ethylendiamintetraessigsäure in einer
Menge von 2,5 g/l vorlag. Die Lösung
von Beispiel 3 enthielt 1,2-Cyclohexandiamintetraessigsäure (2,5
g/l) als biocidales Mittel.
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Die
drei Konditionier-Lösungen
wurden auf ihre biocidale Aktivität in folgender Weise untersucht:
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Proben
(jeweils 200 ml) einer "gealterten" Konditionier-Lösung wurden
einem üblichen,
kontinuierlich arbeitenden Prozessor vom Typ HOPE I 296 E-6 entnommen.
Mit "gealtert" ist gemeint, dass üblicher
Farbentwickler des Prozesses E-6 in die Konditionier-Lösung während der
Filmentwicklung übertragen
wurde in einem Ausmaß,
dass sich die Menge an Farbentwickler in einem Gleichgewichtszustand
(steady state balance) befand zwischen dem, der in die Konditionier-Lösung überführt wurde,
dem, der aus der Konditionier-Lösung entführt wurde
und dem, der verdünnt
wurde durch den Auffrischer der Konditionier-Lösung. Die "gealterte" Konditionier-Lösung, die im Falle dieses Beispiels
verwendet wurde, enthielt 5–25%
des Farbentwicklers des Prozesses E-6, wobei jedoch 18–22% im
Falle dieses speziellen Prozessors typischer sind.
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Eine
gealterte Konditionier-Lösung,
von der bekannt ist, dass sie eine beträchtliche bakterielle und fungale
Verunreinigung aufweist, wurde grob gefiltert, unter Verwendung
eines Nylon-Maschensiebes, um große Klumpen von Biowachstum
zu entfernen. Das erhaltene Filtrat wurde als bakterielles und fungales
Inoculum verwendet und wurde zugesetzt (10 ml) zu jeder Probe einer
getesteten Konditionier-Lösung.
Mit dem vorhandenen Inoculum wurde ermittelt, dass jede Probe eine
anfängliche
biologische Population von mindestens 1 × 103 eine
Kolonie erzeugenden Einheiten (CFU)/ml-Lösung enthielt.
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Nach
Inkubierung 3 Tage lang bei 30°C
wurde jede Probe auf das biologische Wachstum untersucht unter Verwendung
eines üblichen
standardisierten Milliporen-Probenzählers vom
Typ Millipore Standard Plate Count Sampler und entsprechender Verfahren.
Die Ergebnisse sind als CFU/ml in Tabelle I unten angegeben.
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Zusätzlich wurden
die Vergleichsproben A, B und C in entsprechender Weise untersucht.
Die Vergleichsprobe A war eine Probe (200 ml) einer gealterten Konditionier-Lösung wie die Lösung von
Beispiel 1, die kein Inoculum enthielt. Die Vergleichsprobe B war
eine Konditionier-Lösung,
die Inoculum enthielt, jedoch wurde die Ethylendiamintetraessigsäure fortgelassen.
Die Vergleichs-Lösung
C war eine Lösung
von lediglich dem Inoculum in Wasser von hoher Reinheit (200 ml).
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Beispiel 4 Entwicklung
von photographischen Elementen
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Die
Konditionier-Lösung
von Beispiel 1 wurde dazu verwendet, Proben eines üblichen
farbphotographischen Umkehrfilmes (EKTACHROME
® Film
Code 5009) zu entwickeln, unter Anwendung des folgenden Entwicklungs-Protokolls
in einem üblichen
kontinuierlich arbeitenden Prozessor vom Typ HOPE I 296 continuous
processor. Dieser Film enthielt einen üblichen 1-Aryl-5-pyrazolon-Purpurrot-Farbkuppler
in einer der Emulsionsschichten. Entwicklungs-Protokoll
6 Minuten | Erste
Entwicklung |
2 Minuten | Wasser-Wäsche |
2 Minuten | Umkehrbad |
6 Minuten | Farbentwickler |
2 Minuten | Konditionierung |
6 Minuten | Ausbleichen |
4 Minuten | Fixieren |
4 Minuten | Wasser-Wäsche |
2 Minuten | End-Wäsche |
20
Minuten | Trocknung |
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Nach
der Entwicklung der Filmproben wurden sie untersucht durch Flüssigkeits-Chromatographie,
um den restlichen Purpurrot-Farbkuppler in dem Element zu bestimmen
sowie ferner in einem forcierten Aufbewahrungstest (bei 77°C und 0%
relativer Feuchtigkeit), um den Grad der Ausbleichung des Purpurrot-Farbstoffes
zu ermitteln. Es wurde festgestellt, dass die Konditionier-Lösung den
Purpurrot-Farbkuppler in dem Element wirksam stabilisierte.
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Wie
für den
Fachmann offensichtlich ist, kann das oben angegebene Entwicklungs-Protokoll für verschiedene
Entwicklungsvorrichtungen variiert werden.
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Beispiel 5 Entwicklung
verschiedener Filme unter Verwendung einer bevorzugten Konditionier-Lösung
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Als
weitere Demonstration der vorliegenden Erfindung wurde die Konditionier-Lösung des
Beispiels 1 in einem konventionellen kontinuierlich arbeitenden
Prozessor vom Typ HOPE 296 continuous processor verwendet mit dem
Entwicklung-Protokoll wie in Beispiel 4 beschrieben.
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Proben
von sämtlichen
der EKTACHROME® Film
Codes 6121, 5075, 5009, 5017 und 5045 wurden während dieser Untersuchungen
entwickelt durch Einführung
eines Filmes nach dem anderen in den Prozessor. Die Länge der
Brauchbarkeit der Konditionier-Lösung
wurde gemessen in Form von "Zyklen" oder "Tank-Umsätzen". Ein Zyklus ist äquivalent
einer Entwicklung von 1,92 ft2 (0,18 m2), die erfordert 192 ml einer Konditionier-Lösungsauffrischung.
Ein Tank-Umsatz (TTO) bezieht sich auf das Äquivalent des Ersatzes eines Entwicklungs-Tankvolumens
(6,2 l in diesem Falle) mit einer Kombination von Lösung, die übertragen
wurde aus der vorangehenden Entwicklungsstufe (d. h. der Farbentwicklung)
sowie frischem Auffrischer der Konditionier-Lösung. Ein TTO ist äquivalent
27 Zyklen. Ein vollständig "gealterter" Prozess erfordert
3 TTO (oder 81 Zyklen).
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Im
Falle dieses Beispiels wurden während
der ersten 200 Zyklen aliquote Teile der Konditionier-Lösung periodisch
von dem Entwicklungs-Tank entnommen für eine Untersuchung des Biowachstums
unter Anwendung der Verfahren, die in den Bei spielen 2–3 angegeben
wurden. Die Ergebnisse der Anwendung der vorliegenden Erfindung
sind in Tabelle II unten für
die ersten 200 Zyklen angegeben.
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In
entsprechender Weise wurde eine Konditionier-Lösung verwendet, aus der das
antimikrobielle Mittel fortgelassen wurde, wobei die gleichen Filmtypen
entwickelt wurden und wobei aliquote Teilchen der Konditionier-Lösung entnommen
und periodisch untersucht wurden. Ein ins Gewicht fallendes Biowachstum
(bei mindestens 106 CFU/ml) wurde ermittelt
nach weniger als 81 Zyklen (3 TTO).
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Es
ist klar, dass die Konditionier-Lösung der vorliegenden Erfindung
frei von Biowachstum nach einer beträchtlichen Entwicklungsdauer
war aufgrund des Vorhandenseins des antimikrobiellen Mittels Ethylendiamintetraessigsäure in einer
Menge von 1 g/l. Die verschiedenen Filme, die in dem Versuch verwendet
wurden, sind nicht kritisch, um die Vorteile der Erfindung zu veranschaulichen.
Die Filme wurden hauptsächlich
dazu verwendet, Lösungen
durch den Entwickler zu befördern,
um tatsächliche
Verbraucher-Entwicklungsbedingungen zu simulieren. Das Fehlen eines
Biowachstums ist ersichtlich unabhängig von den Filmen oder ihrer Reihenfolge
der Verarbeitung.
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Beispiel 6 Langzeit-Untersuchung
auf Biowachstum
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Die
vorliegende Erfindung (Konditionier-Lösung von Beispiel 1) wurde
ebenfalls in einem Langzeit-Versuch angewandt, unter Verwendung
eines üblichen
Rack- und Tank-Prozessors vom Typ Hostert Type DPP 40/120 rack and
tank processor. Es wurden die üblichen
EKTACHROME
®-Filme
entwickelt, die in Beispiel 5 beschrieben wurden, wie auch mehrere übliche Filme,
hergestellt von der Firma Fuji Photo Co. und Agfa Corporation (die
Typen oder die Reihenfolge der Filme ist erfindungsgemäß nicht
kritisch). Das Entwicklungs-Protokoll war wie folgt: Entwicklungs-Protokoll
6 Minuten | Erste
Entwicklung |
3 Minuten | Wasser-Wäsche |
3 Minuten | Umkehrbad |
6 Minuten | Farbentwicklung |
3 Minuten | Konditionierung |
6 Minuten | Ausbleichen |
6 Minuten | Fixieren |
6 Minuten | Wasser-Wäsche |
3 Minuten | End-Wäsche |
30
Minuten | Trocknung |
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Nach
6,4 TTO's (45-Litertank)
während
eines Zeitraumes von 5 Monaten der Entwicklung wurde die Konditionier-Lösung auf
das Biowachstum wie in den Beispielen 2–3 beschrieben untersucht.
Es wurde kein Biowachstum (< 10
CFU/ml) festgestellt.