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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Hydrodesulfurierung von Rohölströmen in einem
Destillationssäulenreaktor.
Spezieller betrifft die Erfindung ein Verfahren, worin eine Rohölfraktion
in einen Destillationssäulenreaktor
eingespeist wird, die einen Hydrodesulfurierungskatalysator in Form
einer katalytischen Destillationsstruktur enthält, wo die organischen Schwefelverbindungen,
die in der Rohölfraktion
enthalten sind, mit Wasserstoff unter Bildung von H2S
umgesetzt werden, das aus dem Überkopfprodukt
abgetrieben werden kann.
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Verwandte Informationen
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Rohöldestillatströme enthalten
eine Vielzahl organischer chemischer Verbindungen. Im Allgemeinen werden.
die Ströme über ihre
Siedebereiche definiert, die die Zusammensetzungen festlegen. Die
Verarbeitung der Ströme
beeinflusst ebenfalls die Zusammensetzung. Beispielsweise enthalten
Produkte, die entweder aus den Prozessen des katalytischen Crackens
oder thermischen Crackens kommen, hohe Konzentrationen an olefinischen
Materialien sowie gesättigten
Materialien (Alkanen) und mehrfach ungesättigten Materialien (Diolefinen).
Darüber
hinaus können
diese Komponenten beliebige Vertreter der zahlreichen Isomere der
Verbindungen sein.
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Die
in diesen Rohölfraktionen
vorhandenen organischen Schwefelverbindungen werden als "Schwefel" bezeichnet. Die
Schwefelmenge hängt
in der Regel von der Rohölquelle
ab. Beispielsweise sind die Rohöle
aus Saudi Arabien in der Regel reich an Schwefel, was auch bei bestimmten
einheimischen Rohölen
der Fall ist. Die aus Kuwait, Libyen und Louisiana kommenden Rohöle sind
in der Regel schwefelarm. Der Typ der Schwefelverbindungen wird
ebenfalls vom Siedebereich eines vorgegebenen Stromes abhängen. Im
Allgemeinen enthalten die niedriger siedenden Fraktionen Mercaptane,
während
die schwerer siedenden Fraktionen thiophenische und heterocyclische
Schwefelverbindungen enthalten.
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Die
organischen Schwefelverbindungen werden fast immer als Verunreinigungen
angesehen. Sie behindern die nachgeschaltete Verarbeitung und erzeugen
zu guter Letzt unangenehmes SO2-Gas bei
ihrer Verbrennung. Aus diesen Gründen
ist es besonders wünschenswert,
diese Verbindungen zu entfernen. Der Grad der Abtrennung hängt von
der Verwendung der Fraktion ab. Beispielsweise erfordern Beschickungsströme für das katalytische "Reforming" extrem geringe Schwefelkonzentrationen
(weniger als 1 wppm). Die gegenwärtigen
Bestimmungen der Amerikanischen Umweltbehörde EPA verlangen bei Kraftstoffen
für Verbrennungsmotoren,
wie beispielsweise Benzin, Kerosin oder Dieselkraftstoff, dass sie
nicht mehr als etwa 500 wppm Schwefel enthalten. Es ist zu erwarten,
dass die Schwefelvorschriften in der Zukunft bis auf etwa 50 wppm
abgesenkt werden, besonders bei Benzin.
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Das
häufigste
Verfahren zur Entfernung der Schwefelverbindungen ist die Hydrodesulfurierung
(HDS), wobei das Rohöldestillat über einen
festen partikulären
Katalysator geschickt wird, der ein auf Aluminiumoxid-Basis gehaltenes
Metall für
die Hydrierung aufweist. In der Vergangenheit erfolgte dieses in
der Regel mit Hilfe eines Fallstromes über Festbetten gleichzeitig
mit reichlich Mengen an Wasserstoff in der Beschickung. Die folgenden
Gleichungen veranschaulichen die Reaktionen in einer typischen HDS-Anlage
nach dem Stand der Technik:
- (1) RSH + N2 → RH
+ H2S
- (2) RCl + H2 → RH + HCl
- (3) 2RN + 4N2 → RH + NH2
- (4) ROOH + 2N2 → RH + N2O
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Weitere
Reaktionen hängen
von den vorhandenen Schwefelverbindungen ab und von der Herkunft der
Fraktion. Der bei der Hydrodesulfurierung verwendete Katalysator
ist notwendigerweise ein Hydrierungskatalysator und der Träger gelegentlich
von saurer Beschaffenheit. Die letzteren Merkmale erlauben ein gewisses
hydrierendes Cracken und Hydrierung ungesättigter Verbindungen. Das hydrierende
Cracken führt
zu einem höheren
Volumen eines weniger dichten Materials (geringere spezifische Dichte)
als die Beschickung.
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Typische
Arbeitsbedingungen für
die HDS-Reaktionen nach dem Stand der Technik sind:
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Nach
Abschluss des Hydrotreatings wird das Produkt fraktioniert oder
einfach zur Freisetzung des Schwefelwasserstoffes einer Flash-Verdampfung
unterzogen und die jetzt entschwefelte Fraktion aufgenommen.
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Es
muss erwähnt
werden, dass die Bedingungen oder die Stärke der Operation von den vorhandenen Schwefelverbindungen
und dem Grad der angestrebten Entschwefelung abhängen. Beispielsweise werden Mercaptane
sehr viel leichter entschwefelt als Thiophene. Die Entschwefelung
von Thiophenen und anderen heterocyclischen Schwefelverbindungen
umfasst notwendigerweise ein Aufbrechen und Sättigen der Ringe, was schärfere Betriebsbedingungen
erforderlich macht.
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Es
ist ein Verfahren zum Ausführen
katalytischer Reaktionen entwickelt worden, bei dem die Komponenten
des Reaktionssystems gleichlaufend durch Destillation unter Verwendung
der Katalysatorstrukturen als die Destillationsstrukturen trennbar
sind. Derartige Systeme sind zahlreich in den US-P-4 215 011; 4
232 177; 4 242 530; 4 250 052; 4 302 356 und 4 307 254 beschrieben
worden, die hiermit gemeinsam zuerkannt wurden. Zusätzlich offenbaren
die gemeinsam zuerkannten U P-4 443 559; 5 057 468; 5 262 012; 5
266 546 und 5 348 710 eine Vielzahl von Katalysatorstrukturen für diese
Anwendung und sind hiermit als Fundstelle einbezogen. Es ist ein
Destillationssäulenreaktor
eingesetzt worden, worin ein fester, partikulärer Katalysator in eine Destillationssäule eingesetzt
worden ist, so dass er als eine Destillationsstruktur fungiert.
Es hat sich gezeigt, dass der Destillationssäulenreaktor besonders nützlich bei
gleichgewichtsbeschränkten
Reaktionen ist, was auf die Reaktionsprodukte zurückzuführen ist,
die zumeist unverzüglich
aus der Reaktionszone entfernt worden sind. Darüber hinaus ist festgestellt
worden, dass der Destillationssäulenreaktor
zur Verhinderung von unerwünschten
Nebenreaktionen nützlich
ist.
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In
der US-P-4 194 964 schlagen Chen, et al. ein Verfahren vor, das
bei etwa 2.070 kPa bis 20.700 kPa über Atmosphärendruck (300 psig bis 3.000
psig), bei hohen Wasserstoffpartialdrücken und hohen Wasserstoffdurchsatzraten
(etwa 100 m3/0,16 m3)
(etwa 4.000 SCF/B) bei gleichlaufender hydrierender Verarbeitung und
Destillation von schweren Rohölbeschickungen
betrieben wird. Im Wesentlichen offenbaren Chen et al. die Anwendung
der gleichlaufenden Destillation und hydrierenden Verarbeitung schwerer
Beschickungen zum Behandeln und Hydrocracking bei dem üblichen
hohen Druck. Der Bereich der Bedingungen steht ungefähr in Übereinstimmung
mit dem Verfahren bekannter Ausführung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
der vorliegenden Erfindung kommt eine katalytische Destillation
bei der Hydrodesulfurierung bei niedrigen Gesamtdrücken unterhalb
von etwa 1.999 kPa über
Atmosphärendruck
(290 psig) und mehr bevorzugt im Bereich von Null bis 1.379 kPa über Atmosphärendruck
(Null bis 200 psig), ein geringer Wasserstoffpartialdruck im Bereich
von 0,7 bis 482 kPa (0,1 bis 70 psi) und Temperaturen im Bereich
von 204° bis
427°C (400° bis 800°F) zur Anwendung.
Zusammengefasst lässt
sich sagen, dass die Erfindung umfasst: Zuführen eines (1) Rohölstroms,
ausgewählt
aus Naphtha, Kerosin und Dieselkraftstoff, der organische Schwefelverbindungen
enthält
und (2) Wasserstoff zu einem Destillationssäulenreaktor; gleichlaufend
in diesem Destillationssäulenreaktor
- (a) Kontaktieren des Rohölstroms mit dem Wasserstoff
in einer Reaktionszone in Gegenwart eines Hydrodesulfurierungskatalysators
bei einem Gesamtdruck im Bereich von 1.999 kPa über Atmosphärendruck (290 psig), einem
Wasserstoffpartialdruck im Bereich von 0,7 bis 482 kPa (0,1 bis
weniger als 70 psi) und einer Temperatur im Bereich von 204° bis 427°C (400° bis 800°F), wodurch
ein Teil der organischen Schwefelverbindungen, die in dem Rohölstrom enthalten
sind, mit dem Wasserstoff unter Bildung von H2S
umgesetzt wird;
- (b) Destillieren des Rohölstroms,
wodurch es dampfförmige
Rohölprodukte
gibt, die durch die Reaktionszone nach oben steigen, einen inneren
Rückfluss
von Flüssigkeit,
die in die Reaktionszone nach unten fließt, und Rohölprodukte, die im Inneren der
Reaktionszone kondensieren;
Abziehen eines Überkopfproduktes aus dem Destillationssäulenreaktor,
das H2S enthält;
Abtrennen des H2S von dem Überkopfprodukt durch kondensieren
einer höhersiedenden
Fraktion in dem Teilkondensatabscheider;
Zurückführen eines
Teils der kondensierten höhersiedenden
Fraktion des Überkopfproduktes
zu dem Destillationssäulenreaktor
als externen Rückfluss;
und
Abziehen eines Bodenproduktes mit einem geringeren Schwefelgehalt
als der Rohölstrom.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Der
Betrieb des Destillationssäulenreaktors
führt im
Inneren der Destillationsreaktionszone sowohl zu einer flüssigen als
auch einer dampfförmigen
Phase. Ein erheblicher Teil des Dampfes ist Wasserstoff, während ein
Teil dampfförmiger
Kohlenwasserstoff aus der Rohölfraktion
ist. Die eigentliche Trennung braucht lediglich von sekundärem Interesse
zu sein. Im Inneren der Destillationsreaktionszone gibt es einen
inneren Rückfluss
und Flüssigkeit
aus einem äußeren Rückfluss,
die den aufsteigenden dampfförmigen
Kohlenwasserstoff kühlt
und einen Teil davon im Inneren des Bettes kondensiert.
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Ohne
den Geltungsbereich der Erfindung einzuschränken, wird angenommen, dass
der Mechanismus, der zu der Wirksamkeit des vorliegenden Verfahrens
führt,
die Kondensation eines Teils der Dämpfe in dem Reaktions system
ist, die ausreichend Wasserstoff in der kondensierten Flüssigkeit
eingeschlossen halten, um zu dem erforderlichen innigen Kontakt
zwischen dem Wasserstoff und den Schwefelverbindungen in Gegenwart
des Katalysators zu gelangen und zu deren Hydrierung zu führen.
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Das
Ergebnis des Betriebs des Verfahrens in der Betriebsart der katalytischen
Destillation besteht darin, dass geringere Wasserstoffpartialdrücke (und
damit geringere Gesamtdrücke)
zur Anwendung gelangen können.
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Wie
bei jeder Destillation gibt es im Inneren des Destillationssäulenreaktors
einen Temperaturgradienten. Das untere Ende der Säule enthält höhersiedendes
Material und liegt damit auf einer höheren Temperatur als das obere
Ende der Säule.
Die niedriger siedende Fraktion, die leichter zu entfernende Schwefelverbindungen
enthält,
wird im Kopf der Säule
niedrigeren Temperaturen unterworfen, womit eine größere Selektivität gewährt wird,
d.h. ein geringeres Hydrocracking oder Sättigung der angestrebten olefinischen
Verbindungen. Der höhersiedende
Anteil wird in dem unteren Ende des Destillationssäulenreaktors
höheren
Temperaturen unterworfen, um die Schwefel enthaltenden Ringverbindungen
aufzuspalten und den Schwefel zu hydrieren.
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Es
wird angenommen, dass in der vorliegenden Reaktion der katalytischen
Destillation ein Vorteil zunächst
darin besteht, dass die Reaktion gleichlaufend mit der Destillation
auftritt, die Produkte der Anfangsreaktion und andere Komponenten
des Stroms aus der Reaktionszone so rasch wie möglich entfernt werden und damit
die Wahrscheinlichkeit von Nebenreaktionen verringert wird. Da sich,
zweitens, sämtliche
Komponenten im Sieden befinden, wird die Temperatur der Reaktion über den
Siedepunkt der Mischung bei Systemdruck kontrolliert. Die Reaktionswärme erzeugt
einfach ein stärkeres
Aufsieden, nicht jedoch bei einem vorgegebenen Druck eine Erhöhung der
Temperatur. Als Ergebnis lässt
sich der überwiegende
Teil der Kontrolle über
die Reaktionsgeschwindigkeit und Verteilung der Produkte erreichen,
indem der Systemdruck reguliert wird. Darüber hinaus gibt die Einstellung
des Durchsatzes (Verweilzeit=stündlicher
Volumendurchsatz–1) eine weitere Kontrolle
der Produktverteilung und bis zu einem gewissen Maß eine Kontrolle über die
Nebenreaktionen, wie beispielsweise die Oligomerisierung. Ein weiterer
Nutzen, den diese Reaktion aus der katalytischen Destillation ziehen
kann, ist der Reinigungseffekt, den der innere Rückfluss dem Katalysator vermittelt
und dadurch einen Polymeraufbau und Verkoken reduziert.
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Schließlich fungiert
der aufwärts
strömende
Wasserstoff als ein Desorptionsmittel zur Unterstützung der
Entfernung von H2S, das in der Destillationsreaktionszone
erzeugt wird.
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Rohölfraktionen,
die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Entfernung von Schwefel behandelt werden können, sind Naphtha, Kerosin
und Dieselkraftstoff. Die Fraktionen können Straightrun-Material direkt
von einer Rohöl-Fraktioniereinheit
sein oder das Ergebnis einer nachgeschalteten Verarbeitung, wie beispielsweise
dem katalytischen Fluid-Cracking, der Pyrolyse oder eines verzögerten Verkokens.
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Die
Wasserstoffrate in dem Reaktor muss ausreichend sein, um die Reaktion
aufrecht zu erhalten, muss jedoch unterhalb dessen gehalten werden,
was ein Fluten der Säule
hervorrufen würde,
was als ein "wirksames
Einstellen der Wasserstoffmenge" zu
verstehen ist, wie der Begriff hierin verwendet wird. Das Molverhältnis von
Wasserstoff zu Schwefelverbindung in der Beschickung variiert entsprechend
dem Typ der Verbindung und der Wasserstoffmenge, die erwartungsgemäß von Nebenreaktionen
verbraucht wird, wie beispielsweise Sättigung von Doppel- oder Dreifachbindungen.
Die Wasserstoff-Durchflussraten werden im typischen Fall in m3/0,16 m3 ("standard cubic feet
per barrel of feed (SCFB)")
berechnet und liegen im Bereich von 9 bis 90 m3/0,16
m3 (300 bis 3.000 SCFB).
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Überraschenderweise
wird ein niedriger Gesamtdruck unterhalb von etwa 1.999 kPa über Atmosphärendruck
(290 psig) beispielsweise im Bereich von Null bis 1.379 kPa über, Atmosphärendruck
(Null bis 200 psig) für
die Hydrodesulfurierung benötigt,
und es kann ein Wasserstoffpartialdruck von weniger als 481 kPa über Atmosphärendruck
(70 psig) bis herab zu 0,7 kPa über
Atmosphärendruck
(0,1 psig) eingesetzt werden, z.B. 0,7 bis 482 kPa über Atmosphärendruck
(0,1 bis 70 psig) und vorzugsweise etwa 3,5 bis 70 kPa über Atmosphärendruck
(0,5 bis 10 psig). Der bevorzugte Wasserstoffpartialdruck beträgt weniger
als 450 kPa über Atmosphärendruck
(50 psig). Dieses ist vorzugsweise ein Wasserstoffpartialdruck im
Bereich von etwa 0,7 bis 70 kPa (0,1 bis 10 psig) Absolutdruck und
noch mehr bevorzugt nicht mehr als 50 kPa (7 psia) Absolutdruck. Optimale
Ergebnisse sind im Bereich zwischen 100 kPa und 450 kPa über Atmosphärendruck
(0,5 bis 50 psig) Wasserstoffpartialdruck erhalten worden.
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Wo
es sich bei dem Rohölstrom
um Naphtha handelt, liegen typische Bedingungen einer Überkopftemperatur
im Bereich von 177° bis
288°C (350° bis 550°F), die Bodentemperatur
im Bereich von 260° bis 427°C (500° bis 800°F) und der
Druck im Bereich von 172 kPa bis unterhalb von 2.068 kPa über Atmosphärendruck
(25 bis weniger als 300 psig). Wo es sich bei dem Rohölstrom um
Kerosin handelt, liegen die typischen Bedingungen einer Überkopftemperatur
im Bereich von 177° bis
343°C (350° bis 650°F), die Bodentemperatur
im Bereich von 260° bis
427°C (500° bis 800°F) und der
Druck im Bereich von Null bis 1.379 kPa über Atmosphärendruck (Null bis 200 psig).
Wo es sich bei dem Rohölstrom um
einen Dieselkraftstoff handelt, sind typische Bedingungen eine Überkopftemperatur
im Bereich von 177° bis
343°C (350° bis 650°F), die Bodentemperatur
im Bereich von 300° bis
500°C (500° bis 850°F) und ein
Druck im Bereich von Null bis 1.034 kPa über Atmosphärendruck (Null bis 150 psig).
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Ein
Katalysator, der für
die Reaktion der Hydrodesulfurierung verwendbar ist, schließt Metalle
der Gruppe VIII ein, wie beispielsweise Kobalt, Nickel, Palladium
allein oder in Kombination mit anderen Metallen, wie beispielsweise
Molybdän
oder Wolfram, auf einem geeigneten Träger, bei dem es sich um Aluminiumoxid handeln
kann, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid, Titandioxid-Zirconiumdioxid
oder dergleichen. Normalerweise werden die Metalle in Form der Oxide
der Metalle mit Extrudaten oder Kügelchen als Träger bereitgestellt
und sind als solche in der Regel als Destillationsstrukturen nicht
verwendbar.
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Die
Katalysatoren enthalten als Komponenten Metalle der Gruppen V, VIB,
VIII des Periodensystems der Elemente oder Mischungen davon. Die
Verwendung des Destillationssystems verringert die Deaktivierung und
gewährt
längere
Durchlaufzeiten als die Festbett-Hydrierungsanlagen bekannter Ausführung. Das
Metall der Gruppe VIII gewährt
eine erhöhte
mittlere Gesamtaktivität.
Katalysatoren, die ein Metall der Gruppe VIB enthalten, wie beispielsweise
Molybdän,
und eines der Gruppe VIII, wie beispielsweise Kobalt oder Nickel,
sind bevorzugt. Für
die Reaktion der Hydrodesulfurierung geeignete Katalysatoren schließen Kobalt-Molybdän ein, Nickel-Molybdän und Nickel-Wolfram.
Die Metalle liegen in der Regel in Form von Oxiden mit einer neutralen Base
als Träger
vor, wie beispielsweise Aluminiumoxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid
oder dergleichen. Die Metalle werden entweder bei Gebrauch oder
vor Gebrauch durch Exponierung an Strömen, die Schwefelverbindungen
enthalten, zu Sulfid reduziert. Die Eigenschaften eines typischen
Katalysators für
die Hydrodesulfurierung sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt. Tabelle
I
Herstellung | Criterion
Catalyst Co. |
Bezeichnung | C-448 |
Form | dreilappiges
Extrudat |
Nenngröße | Durchmesser
1,2 mm |
Metall,
Gew.% | |
Kobalt | 2-5% |
Molybdän | 5-20% |
Träger | Aluminiumoxid |
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Verallgemeinert
gesagt, ist das katalytische Material eine Komponente eines Destillationssystems
und fungiert sowohl als ein Katalysator als auch als Destillationspackung,
d.h. eine Packung für
eine Destillationssäule,
die sowohl die Aufgabe einer Destillation als auch eine katalytische
Funktion hat.
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Das
Reaktionssystem lässt
sich als heterogen bezeichnen, da der Katalysator als eine diskrete
Einheit bleibt.
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Eine
bevorzugte Katalysatorstruktur für
die Reaktion der erfindungsgemäßen Hydrierung
umfasst flexibles, halbstarres, offenmaschiges Röhrenmaterial, wie beispielsweise
Maschendraht aus rostfreiem Stahl, der mit einem partikulären katalytischen
Material in einer der mehreren Ausführungsformen gefüllt ist,
die in neuester Zeit in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
entwickelt worden sind.
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Eine
neue Katalysatorstruktur, die zur Verwendung bei Hydrierungen entwickelt
wurde, ist in der US-P-S 266 546 beschrieben worden, die insgesamt
hierin als Fundstelle einbezogen ist. Zusammengefasst kann man sagen,
dass die neue Katalysatorstruktur eine katalytische Destillationsstruktur
ist, die ein flexibles, halbstarres, offenmaschiges Röhrenmaterial
aufweist, wie beispielswiese Maschendraht aus rostfreiem Stahl, der
mit einem partikulären
katalytischen Material gefüllt
ist, wobei das röhrenförmige Material über 2 Enden verfügt und eine
Länge im
Bereich von etwa einem halben bis zum doppelten Durchmesser des
Röhrenmaterials
hat, wobei ein erstes Ende zusammen mit einer ersten Achse unter
Erzeugung einer ersten Naht verschlossen wird und ein zweites Ende
zusammen entlang einer zweiten Achse unter Bildung einer zweiten
Naht verschlossen wird, worin die Ebene der ersten Naht entlang
der Achse des Röhrenmaterials
und die Ebene der zweiten Naht entlang der Achse des Röhrenmaterials
sich untereinander in einem Winkel von etwa 15° bis 90° schneiden.
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Die
US-P-4 242 530 und 4 443 559 offenbaren Trägerkatalysatoren in einer Vielzahl
von Taschen in einem Gewebeband oder in rohrförmigen Maschendrahtstrukturen,
die in dem Destillationssäulenreaktor
mit Hilfe eines offenmaschigen gewirkten Drahts aus rostfreiem Stahl
gehalten werden, indem sie untereinander zu einer Spirale verdreht
werden. Die US-P-5 348 710 beschreibt mehrere andere geeignete Strukturen
im Stand der Technik und offenbart neuartige Strukturen, die für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignete sind. Andere katalytische Destillationsstrukturen, die
für diese
Aufgabe verwendbar sind, wurden in den US-P-4 731 229 und 5 073
236 offenbart.
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Das
partikuläre
Katalysatormaterial kann ein Pulver sein, kleine unregelmäßige Stücke oder
Fragmente, kleine Kügelchen
und dergleichen. Die partikuläre
Form des katalytischen Materials in der Struktur ist so lange nicht
entschei dend, wie die Oberfläche
ausreichend ist, um eine angemessene Reaktionsgeschwindigkeit zu
gewährleisten.
Die Dimensionierung der Katalysatorpartikel kann am Besten für das jeweilige
katalytische Material ermittelt werden (da die Porosität oder verfügbare innere
Oberfläche
bei unterschiedlichem Material variieren wird und natürlich die
Aktivität
des katalytischen Materials beeinflussen wird).
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Für die vorliegenden
Hydrodesulfurierungen sind die für
die Packung bevorzugten Katalysatorstrukturen solche, bei denen
die offenere Struktur von durchlässigen
Platten oder Maschendraht eingesetzt wird.
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Beispiele
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In
den nachfolgenden Beispielen 1 bis 3 wurde eine Katalysatorstruktur
entsprechend der Offenbarung in der US-P-5 431 890 hergestellt,
die 0,430 kg (0,947 Pound) des in Tabelle 1 beschriebenen katalytischen Materials
enthält,
und wurde in die mittleren 6 m (19 ft.) eines 6 m (20 ft.) großen Destillationssäulenreaktors eingesetzt,
der einen Durchmesser von 25 mm (1 inch) hatte. Es waren 150 mm
(0,5 ft.) inerte Packung in einer Rektifizierzone oberhalb des Katalysators
und 100 mm (0,3 ft.) inerte Packung in einer Abstrippzone unterhalb des
Katalysators vorhanden. Die flüssige
Beschickung wurde in den Destillationssäulenreaktor entweder etwa am
Mittelpunkt oder unterhalb des Katalysatorbettes eingespeist und
der Wasserstoff am Boden des Katalysatorbettes eingespeist. In jedem
der Beispiele gab es eine deutliche Verringerung der Menge an organischem Schwefel
sowohl in den Kopfprodukten als auch in den Bodenprodukten, wobei
der entfernte organische Schwefel, der zu H2S
umgewandelt worden war, überkopf
durch Teilkondensation der Überkopfprodukte
abgetrennt wurde.
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Beispiel 1
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Es
wurde ein Vollsiedebereich-Naphtha in den Destillationssäulenreaktor
eingespeist, der einen entsprechend der vorstehenden Ausführung hergestellten
Katalysator enthielt. Die Bedingungen und Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt. Tabelle
II
Durchlauf-Nr. | 4-25
HDS |
Stunden | 605,2 |
Beschickung | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,5
(1,00) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 925
(419) |
H2-Rate, SCMH (SCFH) (SCFB) | 0,32
(11,03} (3243) |
Temperatur
in °C (°F) | |
Überkopf | 184
(364) |
oberes
Katalysatorbett | 262
(503) |
mittleres
Katalysatorbett | 268
(514) |
unteres
Katalysatorbett | 304
(580) |
Boden | 359
(679) |
Beschickung | 205
(401) |
Gesamtdruck,
kPa über
Atmosphären | |
druck
(psig) | 1500
(200) |
Wasserstoffpartialdruck,
kPa über | |
Atmosphärendruck
(psig) | 266
(23,9) |
Überkopfprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,34
(0,74) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 120
(40) |
Bodenprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,10
(0,20) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 203
(18) |
Rücklaufverhältnis | 10:1 |
Katalysator
oberhalb der Beschickung, | |
m (ft.
) | 3
(9) |
Katalysator
unterhalb der Beschickung, | |
m (ft.) | 3
(10) |
Umwandlung
von organischem S, % 86 | |
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Beispiel 2
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Es
wurde eine Kerosinfraktion in den Destillationssäulenreaktor entsprechend der
vorstehenden Beschreibung eingespeist. Die Bedingungen und Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle III zusammengestellt. Tabelle
III
Durchlauf-Nr. | 4-25
HDS |
Stunden | 1757,2 |
Beschickung | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,5
(1,00) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 1528
(694) |
H2-Rate, SCMH (SCFH) (SCFB) | 0,14
(5,02) (1476) |
Temperatur
in °C (°F) | |
Überkopf | 232
(449) |
oberes
Katalysatorbett | 342
(647) |
mittleres
Katalysatorbett | 348
(659) |
unteres
Katalysatorbett | 369
(697) |
Boden | 418
(784) |
Beschickung | 230
(450) |
Gesamtdruck,
kPa über
Atmosphären | |
druck
(psig) | 800
(100) |
Wasserstoffpartialdruck,
kPa über | |
Atmosphärendruck
(psig) | 177
(11) |
Überkopfprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,37
(0,81) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 38
(14) |
Bodenprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,08
(0,17) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 1577
(122) |
Rücklaufverhältnis | 10:1 |
Katalysator
oberhalb der Beschickung, | |
m (ft.) | 6
(19) |
Katalysator
unterhalb der Beschickung, | |
m (ft.
) | 0
(0) |
Umwandlung
von organischem S, % 80 | |
-
Beispiel 3
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Es
wurde eine Dieselkraftstoff-Fraktion in den Destillationssäulenreaktor
entsprechend der vorstehenden Beschreibung eingespeist. Die Bedingungen
und Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle IV zusammengestellt. Tabelle
IV
Durchlauf-Nr. | 4-25
HDS |
Stunden | 1421,2 |
Beschickung | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,5
(1,00) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 1528
(694) |
H2-Rate, SCMH (SCFH) (SCFB) | 0,3
(10,03) (2949) |
Temperatur
in °C (°F) | |
Überkopf | 226
(438) |
oberes
Katalysatorbett | 334
(634) |
mittleres
Katalysatorbett | 342
(648) |
unteres
Katalysatorbett | 365
(689) |
Boden | 427
(801) |
Beschickung | 232
(450) |
Gesamtdruck,
kPa über
Atmosphären | |
druck
(psig) | 800
(100) |
Wasserstoffpartialdruck,
kPa über | |
Atmosphärendruck
(psig) | 260
(23) |
Überkopfprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,35
(0,77) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 84
(29) |
Bodenprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 0,10
(0,21) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 1278
(122) |
Rücklaufverhältnis | 10:1 |
Katalysator
oberhalb der Beschickung, | |
m (ft.) | 6
(19) |
Katalysator
unterhalb der Beschickung, | |
m (ft.) | 0
(0) |
Umwandlung
von organischem S, % 78 | |
-
Beispiel 4
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In
dem folgenden Beispiel wurden 8,5 kg (18,7 Pound) des katalytischen
Materials aus Tabelle I in die entsprechend der Offenbarung in der
US-P-S 431 890 hergestellte katalytische Destillationsstruktur eingesetzt und
diese in die mittleren 12 m (40 ft.) eines 15 m (50 ft., 3 inch)
großen
Destillationssäulenreaktors
angeordnet. Die flüssige
Beschickung reichte bis zu etwa 2 Drittel der Höhe der Säule, während Wasserstoff unterhalb des
Bettes zugeführt
wurde. In die Säule
wurde ein zweites voll siedendes, gespaltenes Naphtha-Fluid eingespeist, wobei
die Bedingungen und Ergebnisse in der nachfolgenden Tabelle V zusammengestellt
sind. Tabelle
V
Durchlauf-Nr. | 1027
HDS |
Stunden | 308 |
Beschickung | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 9
(20) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 1242
(11,277) |
H2-Rate, SCMH (SCFH) (SCFB) | 2
(41) (601) |
Temperatur
in °C (°F) | |
Überkopf | 247
(476) |
oberes
Katalysatorbett | 289
(552) |
mittleres
Katalysatorbett | 344
(651) |
unteres
Katalysatorbett | 369
(696) |
Boden | 398
(749) |
Beschickung | 147
(297) |
Gesamtdruck,
kPa über
Atmosphären | |
druck
(psig) | 1500
(200) |
Wasserstoffpartialdruck,
kPa über | |
Atmosphärendruck
(psig) | 248
(21,23) |
Überkopfprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 7
(16,0) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 122
(886) |
Bodenprodukt | |
Rate,
kg/h (Ib/h) | 2
(4,0) |
Gesamt-Schwefel,
wppm (mg) | 35
(64) |
Rücklaufverhältnis | 4:1 |
innerer
Rücklauf | 6,02 |
Katalysator
oberhalb der Beschickung, | |
m (ft.
) | 5
(15) |
Katalysator
unterhalb der Beschickung, | |
m (ft.
) | 8
(25) |
Umwandlung
von organischem S, % 92 | |