DE2009705C3 - Verfahren zum Hydrieren von Pyrolysebenzin in mindestens zwei Stufen - Google Patents
Verfahren zum Hydrieren von Pyrolysebenzin in mindestens zwei StufenInfo
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Description
Es ist bekannt, Pyrolysebenzin nach einem Zweistufenverfahren zu hydrieren, in dessen erster Stufe die
Diolefine selektiv /u Monoolefinen und in dessen zweiter Stufe die Monoolefine zu gesättigten Kohlenwasserstoffen
hydriert werden. Aus dem vollständig hydrierten Produkt, das einen verringerten Schwefelgehalt
aufweist, werden anschließend die Aromaten abgetrennt. Der Ausdruck »vollständig hydriertes
Produkt« bezieht sich hier auf ein Pyrolysebenzin oder eine Pyrolysebenzinfraktion, das (die) frei von olefinischen
Verbindungen ist. Obwohl der Zweck der
selektiven Hydrierung in der ersten Stufe diese". Verfahrens darin besteht, daß alle Diolefine selektiv /11
Monoolefinen umgewandelt werden, wurde in der Praxis festgestellt, daß im Hydrierungsprodukt der
ersten Stufe noch .Spurenanteile an stark ungesättigten Verbindungen enthalten sind, die /ur Bildung und
Ablagerungen von Polymeren Anlaß geben, und so die Verschmutzung von beispielsweise Wärmeaustauschern
bewirken, die dem für die zweite Hydrierungsstufe bestimmten Reaktor vorgeschaltet sind und außerdem
zur Desaklivierung des in der zweiten Stufe eingeset/
(en Katalysators beitragen.
Man hat auch schon versucht, das Verschmulzungsprobiem
durch eine Arbeitsweise zu lösen, bei der der cirsien Hydfiefstufe ein Gemisch aus flüssiger und
gasförmiger Beschickung zugeführt wird und dann das so vorhydrierie Produkt in geregeller Weise praktisch
vollständig verdampft wird, wobei als direkter WärmeÜberträger eine hochsiedende Hilfsflüssigkeit dient, die
im Verdampfer als Sumpf zurückbleibt und im Kreislauf geführt wird. Nur der verdampfbare Anteil des
Hydrierungsprodukts der ersten Stufe wird dann in der zweiten Stufe zu Ende hydriert.
Aufgabe der Erfindung war es, ein einfach durchführbares und zuverlässiges Verfahren zur Verfügung zu
stellen, um die Verschmutzungsgefahr zu vermeiden.
Das erfiiidungsgemäße Verfahren zum Hydrieren von
ίο Pyrolysebenzin, wobei man
(a) Pyrolysebenzin in einer ersten Stufe in flüssiger Phase selektiv hydriert,
(b) aus dem selektiv hydrierten Pyrolysebenzin eine Fraktion, deren Siedebeginn unterhalb jenem von
Benzol liegt, abtrennt und dann diese Fraktion unter einem Druck von 20 bis 80 kg/cm2 auf eine
Temperatur von höchstens 250° C erhitzt und
(c) in einer zweiten Stufe bei einer Temperatur unterhalb 3200C in Gegenwart eines sulfidierten,
Nickel oder Kobalt und Molybdän und Aluminiumoxid enthaltenden Katalysators hydriert,
ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur, den Druck und die Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit
so einstellt, daß die teilweise als Flüssigkeit einströmende erhitzte Fraktion zumindest die ersten
10% der Höhe des Katalysatorbetts als Flüssigkeit durchströmt und an einer Stelle gänzlich verdampft, die
zwischen 'U und 1U der Höhe des gesamten
Katalysatorbetts liegt, und gegebenenfalls das aus der
in zweiten Stufe gewonnene Produkt in der Dampfphase in einer dritten Stufe in Gegenwart eines Entschwefelungskatalysators
mit relativ geringer Hydrierwirkung weiter hydriert.
Die auch unter der Bezeichnung »Trockenpunkt«
r. bezeichnete Stelle des Katalysatorbetts liegt vorzugsweise
in der halben Höhe des in der zweiten Stufe des Verfahrens der Erfindung eingesetzten gesamten
Katalysatorbetts. Wenn beispielsweise bei einer Durchschnittstemperatur von 245 C. unter einem Druck von
in 50 kg/cm2, mit einer Raumstörungsfoschwindigkeit von
2,0 kg Pyrolysebenzinfraktion (Siedebeginn oberhalb 60°C)/Liter Katalysator und Stuf.de und bei einer
eingesetzten Wasserstoffmenge von 250 Normalliter/kg Beschickung gearbeitet wird, liegt der Trockenpunkt
i'i unabhängig von den Abmessungen des jeweiligen
Reaktorsauf halb« · Höhe des Katalysatorbett*.
Im Verfahren der Erfindung wir ' die Hohe des
Katalysatorbetts von jenem Ende des in der zweiten Stufe verwendeten Hydrierungsreaktors gemessen, an
in welchem die Pyrolysebenzinfraktion eingespeist wird.
Diese Fraktion wird vorzugsweise am Kopf des Reaktors eingespeist, eine Beschickung vom Sumpf her
ist im Prinzip jedoch ebenfalls möglich.
Indem sichergestellt wird, daß die teilweise als
·,-. Flüssigkeit eingespeiste Pyrolysebenzinfraktion nicht vollständig verdampft, bevor sie einen bestimmten Teil
des Katalysatorbett durchströmt hat. wird die Ablagerung
von harz bzw. asphaltartigen Stoffen verhindert. Die in dieser Fraktion enthaltenen niedrigen Anteile an
M) stark ungesättigten Verbindungen werden zuerst zu
Monoolefinen und/oder Paraffinkohlenwasserstoffen hydriert, so daß sie bei der Verdampfung der
einströmenden Pyrolysebenzinfraktiofi nicht mehr die
Ablagerung von Polymeren verursachen können,
hl Andererseits sind zur Erzielung einer befriedigenden
Entschwefelung hohe Temperaturen vorteilhaft, und erfindungsgemäß ist die PyrolysGbenzinfraklion bei
diesen hohen Temperaturen bereits vollständig ver*
dampft Die besten Ergebnisse im Hinblick auf einen niedrigen Schwefelgehalt, die? Verhinderung der Hydrierung
der Aromaten und die Verringerung der Ablagerung von Polymeren auf dem Katalysator
werden erzielt, wenn die Verfahrensbedingungen in der zweiten Stufe so eingestellt werden, daß sich der
Trockenpunkt etwa auf halber Höhe des Katalysatorbetts befindet Natürlich werden die Ergebnisse durch
kleinere Abweichungen von der genauen Lage dieses optimalen Trorksnpunkts nicht zwangsläufig nachteilig
beeinflußt Es ist daher ausreichend, die Bedingungen derart einzustellen, daß der Trockenpunkt zwischen 7/i6
und 9/iö der Höhe des Katalysatorbettes liegt.
Die Bedingungen, die die Lage des vorgenannten Trockenpunktes bestimmen, sind der Gesamtdruck, die
Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit und der über dem Katalysatorbett herrschende Temperaturgradient.
Alle diese Größen hängen voneinander ab. Der Gesamtdruck kann 20 bis 80 kg/cm2, die Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit
25 bis 500 Normalliter Wasserstoff/kg Pyrolysebenzin-Fraktion und der Temperaturgradient
über dem Katalysatorbett zwischen einer minimalen Temperatur an der Einlaßöffnung von
2000C und einer maximalen Temperatur an der
Auslaßöffnung von 3050C liegen. Der Gesamtdruck und 1">
die Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit werden vorzugsweise so eingestellt, daß die Temperatur, bei der
der Trockenpunkt erreicht wird, mindestens um 10°C oberhalb der Temperatur an der Einlaßöffnung liegt.
Unter den vorgenannten Bedingungen kann die in Raumströmungsgeschwindigkeit der selektiv hydrierten
Pyrolysebenzinfraktion, die weiter hydriert werden soll, auf einen Wert von 0,1 bis 10 Volumenteile/Volumenteil
Katalysator und Stunde eingestellt werden.
Vorzugsweise wird bei einem Gesamtdruck von 40 bis J5
65 kg/cm2, einer Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit von 100 bis 350 Normalliter/kg Beschickung und
bei einem solchen Temperaturgradient gearbeitet, daß die Temperatur an der Auslaßöffnung des Reaktors
höchstens 275°C beträgt. Die einzustellende Temperatür an der Fnlaßöffnung wird durch den Olefingehalt
der selektiv hydrierten Benzinfraktion bestimmt. Je höher der Olefingehalt dieser Fraktion ist, um so
niedriger soll die Temperatur an der Einlaßöffnung des für die Hydrierung in der zweiten Stufe des Verfahrens 4>
der Erfindung bestimmten Reaktors sein.
Die Wah! der vorgenannten Verfa.irensbedingungen
beruht auf einem Durchschnittsmolekulargewicht der Pyrolysebenzinfraktion, die hydriert werden soll von
etwa 100. Der Temperaturgradient wird durch die bei >o
der Hydrierung (exotherm;) in Freiheit gesetzte Wärme verursacht. Diese Reaktionswärme ist so hoch, daß die
unter Drue', stehende Pyrolysebenzinfraktion nich; auf
Temperaturen oberhalb 25O"C erhitzt werden darf, damit die Reaktionstemperatur nicht über den Maximal· >*>
wert von 320°( ansteigt. Bereits eine Reaktionstemperatur oberhalb 300'C ist in der zweiten Stufe
unzweckmäßig, da bei Verwendung molybdänhaltiger Katalysatoren in diesem Fall bereits die Hydrierung der
Aromaten einsetzt, wodurch die Aromatenausbeute verringert wird. Vorzugsweise wird daher sichergestellt,
daß die Reaktionstemperatur Unterhalb 3000C liegt.
Wie nachstehend erläutert wird, hängt es auch von der Hydrierungswirkung des in der zweiten Stufe eingesetzt
(en Katalysators ab, welche Reaktiohstemperatur schließlich eingestellt werden soll,
Unter »Reaktionstemperatur« ist hier die Temperatür zu verstehen, die zV. einer beliebigen durch das
Katalysatorbett gelegten Schnittfläche herrscht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird die Pyrolysebenzinfraküon
in einer dritten Hydrierungsstufe in der Dampfphase zu einem voll hydrierten Produkt mit einem
außergewöhnlich niedrigen Schwefelgehalt weiterbehandelt Als Katalysator wird in dieser Stufe ein
Entschwefelungskatalysator verwendet, der eine relativ niedrige Hydrierungswirkung aufweist Man kann hier
ebenfalls einen sulfidischen, molybdänhaltigen Katalysator, der als Träger Aluminiumoxid aufweist, einsetzen.
In dieser dritten Stufe kann bei derselben Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit
und unter demselben Druck wie in der zweiten Stufe gearbeitet werden, die
Temperatur liegt vorzugsweise oberhalb 3200C. Geeignete
Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 330 bis 375° C. Zur Einschränkung der Hydrierung der
Aromaten auf einen Minimalwert wird mit einer hohen Raumströmungsgeschwindigkeit gearbeitet Diese
Raumströmungsgesdiwindigkeit kann innerhalb des
Bereichs von 2 bis 10 Volumenteilen "^Schickung/Liter
Katalysator und Stunde liegen.
Die selektiv hydrierte Pyrolysebenzinfraktion wird teilweise in flüssiger Form in die zweite Hydrierungsstufe
eingespeist. Bei den dort eingestellten Temperaturen verdampft die unter Druck erhitzte Fraktion bereits
teilweise, was auch auf die Zufuhr von Wasserstoff zurückzuführen ist. Zum Beispiel Verdampfen von einer
oberhalb 6O0C siedenden Fraktion unter einem Druck von 60 kg/cm2 und bei einer Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit von 250 bis 300 Normalster Wasserstoff
/kg Pyrolysebenzinfraktion bei 200° C etwa 30 Gew.-% und bei 250°C etwa 90 Gew-%. Bei einer
Erhöhung des Drucks und/oder einer Erniedrigung der Temperatur befindet sich natürlich ein geringerer Anteil
der selektiv hydrierten Pyrolysebenzinfraktion in der Dampfphase, und umgekehrt liegt ein höherer Anteil
dieser Fraktion als Dampf vor, wenn der Druck verringert und/oder die Temperatur erhöht wird. Durch
Einstellung der Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit kann ferner ein größerer oder geringerer Anteil der
Pyr^lysebenzinfraktion /ur Verdampfung gebracht werden. Im Verfahren der Erfindung ist es wichtig, daß
die Bedingungen des Drucks, der Temperafur und der Wasserstoff-Beschickungsgeschwindigkeit so in Übereinstimmung
gebracht werden, daß ein ausreichender Anteil der Pyrolysebenzinfraktion in flüssiger Phase
vorliegt, und die ersten 10% des Katalysatorbetts mit
der Flüssigkeit in Berührung bleiben. Vorzugsweise werden die vorgenannten Bedingungen so gewählt, daß
mindestens 20 Gew-% der selektiv hydrierten Pyrolyseben/infraktion
als i'lüssige Phase vorliegen.
Die /weite Hydrierungsstufe wird mit einer Pyrolysebenzinfraktion
beschickt, die relativ frei von den Komponenten mit der höchsten Flüchtigkeit ist. Die
oberhalb 6O0C siedende Fraktion wird daher von der in
der ersten Stufe erhaltenen selektiv hydrierten Pyrolysebenzinfraktion abgetrennt, erhitzt und danach unter
Druck in die zweite Stufe eingespeist.
In der zweiten "tufe des Verfahrens der Erfindung
wird ein sulfidischer Katalysator, der Nickel oder Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid als Träger
enthält, verwendet. Katalysatoren, die Nickel und Molybdän sowie als Träger Aluminiumoxid enthalten,
Werden wegen ihrer relativ hohen Hydrierwirkung in der zweiten Stufe des Verfahrens der Erfindung
besonders bevorzugt eingesetzt Die vorgenannten Metalle können auf dem Träger als Oxide oder Sulfide
vorliegen, in der Praxis werden die Katalysatoren jedoch zunächst in jedem Fall sülfidiert. Geeignete
Katalysatoren enthalten 3 bis 25% Molybdän und 1 bis 10% Nickel oder Kobalt, insbesondere Nickel.
Das als Träger verwendete Aluminiumoxid soll 5
keinerlei saure Eigenschaften aufweisen, weshalb im Handel erhältliche Aluminiumoxidsorten, die über 5
Gew.-% Siliciumdioxid und/oder Halogene, wie Fluor oder Chlor, enthalten, als Trägermaterial ungeeignet
sind. in
Wenn in der zweiten Stufe des Verfahrens der Erfindung ein sulfidischer, Kobalt und Molybdän sowie
als Träger Aluminiumoxid enthaltender Katalysator verwendet wird, kann im Hinblick auf die Hydrierung
der Aromaten eine höhere Reaktionstemperatur angewendet werden als bei Verwendung eines sulfidischen
Katalysators, der Nickel und Molybdän sowie als Träger Aluminiumoxid aufweist. Im letzteren Falle soll man die
Temperatur an der Ausiaßöffnung des Reaktors vorzugsweise nicht auf einen Wert oberhalb 275°C
ansteigen lassen. Nickel und Molybdän enthaltende Katalysatoren werden im Hinblick auf ihre höhere
Beständigkeit unter den bei der Hydrierung angewendeten Bedingungen bevorzugt eingesetzt.
Der in einer allfälligen dritten Hydrierungsstufe eingesetzte Katalysator ist vorzugsweise von derselben
Art wie der in der zweiten Stufe verwendete, d. h. ein sulfidischer. Molybdän und als Träger Aluminiumoxid
enthaltender Katalysator. Außer Molybdän wird als zweites Metall vorzugsweise Kobalt verwendet. Anson- jo
sten gilt dasselbe wie für den vorstehend beschriebenen, in der zweiten Stufe eingesetzten Katalysator.
Die selektive Hydrierung des Pyrolysebenzins in der ersten Stufe des Verfahrens der Erfindung wird in
flüssiger Phase und unter Verwendung eines leicht sulfidierten nickelhaltigen Katalysators durchgeführt.
Dieses Verfahren, das in der britischen Patentschrift 9 54 438 erläutert wird, ist ein Niedrigtemperatur-Hydrierverfahren,
das bei Temperaturen von höchstens 1600C durchgeführt wird. Im allgemeinen wird die
Hydrierung bei Temperaturen von etwa 100° C und liert, damit die unterhalb 6O0C siedenden leichten
Komponenten abgetrennt werden. Die oberhalb 6O0C siedende Pyrolysebenzinfraktion wird anschließend
komprimiert und auf die für die Einlaßöffnung zur zweiten Stufe vorgesehene Temperatur erhitzt. Gleichzeitig
mit der Pyrolysebenzinfraktion wird der zur Hydrierung benötigte Wasserstoff in die zweite Stufe
eingespeist. Der Wasserstoff kann aber auch zuvor der oberhalb 60°C siedenden Pyrölysebenzinfraktiori zugesetzt
werden.
Die Figur zeigt ein Fließschema einer Ausführlingsfortn
des Verfahrens der I rfindung. In dieser Figur
wurden verschiedene Hilfseinrichtungen, wie Pumpen. Hähne, Ventile oder Strömungsregler, nicht berücksichtigt-
Gemäß dem Fließschema wird stabilisiertes Pyrolysebenzin, das im Zuge der Äthylenherstellung durch
Wasserdampfcrackung einer Kohlenwasserstoffölfrakiion
erhaiien wurde, über Leitung ί in einen Reakiur 3
eingespeist. Dem Pyrolysebenzin wird über Leitung 2 Wasserstoff zugesetzt. Es kann frischer oder rückgeführter
Wasserstoff oder ein entsprechendes Gemisch verwendet werden. Im Reaktor 3 wird das Pyrolysebenzin
in flüssiger Phase in Gegenwart eines Nickelmetall auf Aluminiumoxid enthaltenden Katalysators, der
zuvor leicht sülfidiert wurde, selektiv hydriert. Die Hydriertemperatur beträgt höchstens 15O0C, der Druck
höchstö.ti 60 kg/cm2. Zur Befreiung des vom Reaktor 3
abgezogenen Hydrierungsprodukts vom Wasserstoff und den übrigen Gasen wird der Überdruck anschließend
aufgehoben. Das selektiv hydrierte Pyrolysebenzin wird über Leitung 4 in die Destillationskolonne 5
geleitet, in der es im wesentlichen unter Atmosphärendruck in eine unterhalb 60°C siedende Kopffraktion und
eine oberhalb 6O0C siedende Sumpffraktion aufgetrennt
wird. Die Sumpffraktion wird anschließend unter Druck auf Temperaturen von höchstens 25°C erhitzt und
danach über Leitung 7 in den Reaktor 9 eingespeist. Zuvor wird der erhitzten Sumpffraktion über Leitung 8
Wasserstoff zugesetzt. Auch hier kann frischer oder rückgeführter Wasserstoff oder ein entsprechendes
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durchgeführt. Geeignete Nickelmetall enthaltende Katalysatoren bestehen aus einem nichtsauren Träger,
vorzugsweise Aluminiumoxid, sowie 5 bis 25 Gew.-% Nickel. Das Aluminiumoxid kann weitere inerte
Metalloxide, wie Bortrioxid oder Zirkondioxid, enthalten, der Siliciuiidioxidgehalt des Aluminiumoxids soll
jedoch weniger als 5 Gew.-% betragen. Siliciumdioxidfreies
Aluminiumoxid wird bevorzugt.
Die selektive Hydrierung in Gegenwart eines Nickelkatalysators in der ersten Stufe des Verfahrens
der Erfindung hat den Vorteil, daß man aus dem flüssigen Hydrierungsprodukt eine leichte Fraktion
abtrennen kann, die unterhalb des Siedepunkts von Benzol siedet und als Super-Motorenkraftstoff verwendbar
ist Weitere für die Hydrierung der Diene in flüssiger Phase geeignete Katalysatoren enthalten als
katalytisch wirksame Metallkomponenten eines oder mehrere der nachstehenden Metalle: Chrom, Molybdän,
Wolfram, Mangan, Rhenium, Eisen, Kobalt, Nickel, Osmium, Iridium, Platin, Ruthenium, Rhodium und
Palladium. Chrom, Molybdän und Wolfram werden vorzugsweise gemeinsam mit Nickel und/oder Kobalt
eingesetzt
Das Pyrolysebenzin wird nach der selektiven Hydrierung in der ersten Stufe unter Atmosphärendruck
oder praktisch unter Atmosphärendruck destilselektiv hydrierte Sumpffraktion unter einem Druck
von 20 bis 80 kg/cm2 weiter hydriert. Der Druck und die Temperatur der zugeführten Sumpffraktion werden so
eingestellt, daß die im wesentlichen als Flüssigkeit eingespeiste Sumpffraktion durch die bei der exothermen
Hydrierung freiwerdende Wärme auf halber Höhe des Katalysatorbettes verdampft Um zu verhindern,
daß die Temperatur der als Gas abgezogenen Pyrolysebenzinfraktion auf einen Wert oberhalb ^iO0C
ansteigt, wird die Reaktionstemperatur gegebenenfalls durch Einblasen von kaltem Wasserstoffgas in den
Reaktor über eine oder mehrere Leitungen 21 eingestellt Der Hydrierungskatalysator ist ein sulfidierter.
Nickel oder Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid enthaltener Katalysator. Zur Abtrennung des
überschüssigen Wasserstoffs und des Schwefelwasserstoffs wird das aus dem Reaktor 9 erhaltene
Hydrierungsprodukt über Leitung 10 in eine Abstreifkolonne 11 eingespeist Über Leitung 12 werden die Gase,
wie Wasserstoff und Schwefelwasserstoff, abgezogen, oder in den Reaktor 9 zurückgeführt, und über Leitung
13 wird das abgestreifte Produkt in eine extraktive Destillationsvorrichtung 14 übergeführt In dieser
Vorrichtung wird die zweimal hydrierte Pyrolysebenzinfraktion in eine aromatenreiche Extraktphase und
ein aromatenarmes Raffinat aufgetrennt Dieses Raffi-
hat, das hauptsächlich aus gesättigten nichiaromatischen
Kohlenwasserstoffen besteht, wird über Leitung 15 aus der extraktiven Destülalionsvqrrichtung abgezogen.
Das Raffinat kann ih eine kalalytischc Reformiefüngsünlage
übergeführt öder in den Äthylencrackreaktor
zurückgeführt werden. Das nach der Abtrennung des selektiven Lösungsmittels aus der afomalcnreicheh
Exlr&fcriphase erhaltene Gemisch aromatischer Kohlenwasserstoffe
wird über Leitung 16 aus der extraktiven Öestillationsvofrichlung abgezogen und danach in die
Ärste Kolonne einer fraktionierten bestiiliiiönsvofrichtung.
die aus 4 Kolonnen (17, 20, 23 und 26) besteht, eingespeist. Die aus den Kolonnen 17 bzw. 20 bzw. 23
gewonnenen Sumpfprodukle werden über die Leitungen 19 bzw. 22 bzw. 25 in die jeweilige nächste
Fraktionierkolonne übergeführt. Die Sumpffraklion von Kolonne 26 wird über Leitung 28 aus der Dcstiliationsvorrichtung
abgezogen. In der Kolonne 17 wird als
nirtA« Tl η η-ml ffoiunnnan It*w4 ill·
verfolgt, ist in der feizfefen Patentschrift Beschrieben.
Gemäß dem in der britischen Patentschrift 9 35 718 wiedergegebenen Fließschema wird ein Teil des aus der
zweiten Stufe abgezogenen flüssigen Produkts als kühlend wirkendes Öl zwischen die getrennten Katalysatorbettefi
der zweiten Stufe eingespeist.
Diese Maßnähme kann mit der vorstehend beschriebenen
EinfüHfung von Wasserstoffgas in den Reaktor der zweiten Stufe kombiniert werden. Die Einführung
von Wasserstöffgas in den Sumpf des Reaktors beeinflußt die Lage des Trockenpunktes. Sie muß daher
so durchgeführt werden, daß solche Bedingungen im Reaktor aufrechterhalten werden, daü keine Kondensa
tion erfolgt. Andererseits kann man die Lage des Trockenpunkts im Katalysatorbett der zweiten Stufe
oder die Beibehaltung einer gewünschten Lage dieses Punkts auch einstellen, indem man durch Einführung
entweder kalten oder erhitzten Wasserstoffgases Kcrrcktiir»n vcrninimt
18 abgezogen. In der Kolonne 20 erhält man als 2t) Kopfprodukt reines Toluol, das über Leitung 21
abgezogen wird. Das in der Kolonne 23 erhaltene Kopfprodukt ist ein Gemisch aus Xylolen und
Äthylbenzol, das über Leitung 24 abgezogen wird. Schließlich wird in der Kolonne 26 als Kopfprodukt eine -'">
im Temperaturbereich von 170 bis 2200C siedende
Fraktion gewonnen, die über Leitung 27 abgezogen wird. Die Sumpffraktion in der Kolonne 26 besieht aus
gegebenenfalls vorhandenen höhersiedenden Verbindungen. Ki
D.s aus dem Reaktor 9 abgezogene Produkt wird gegebenenfalls einer dritten Hydrierungsbehandlung
unterworfen. Der dafür benötigte Reaktor (nicht gezeigt) befindet sich zwischen dem Reaktor 9 und der
Abstreifkolonne 11. In dieser dritten Stufe wird die i~> Hydrierung in der Gasphase bei Temperaturen
oberhalb 320°C durchgeführt.
Gemäß einer geringfügig abgewandelten Ausführungsform des nach dem vorstehend beschriebenen
Fließdiagramm durchgeführten Verfahrens der Erfin- -tu dung wird das au? der Abstreifkolonne 11 erhaltene
abgestreifte Produkt zunächst in eine unterhalb 1500C
und eine oberhalb 150"C siedende Fraktion aufgetrennt,
und anschließend wird die erstere Fraktion in die extraktive Destillationsvorrichtung 14 übergeführt. Von ■»->
den hinter die Destillationsvorrichtung 14 geschalteten fraktionierten Destillationskolonnen wird in diesem Fall
die Kolonne 26 weggelassen. Die oberhalb 1500C siedende Fraktion wird zur Isolierung der im Temperaturbereich
von 170 bis 220° C siedenden Fraktion in ><> einer getrennten Kolonne destilliert
Das Erhitzen des zu hydrierenden Pyrolysebenzins kann zweckmäßig nach den in den britischen Patentschriften
9 35 717 und 9 35 718 erläuterten Verfahren durchgeführt werden. Diese Verfahren besitzen eine '>">
besondere Bedeutung im Hinblick auf die Einführung des instabilen Pyrolysebenzins in die erste Stufe, sie
können jedoch auch fär das Erhitzen der in die zweite
Stufe eingespeisten Pyrolysebenzinfraktion, die einen Siedebeginn unterhalb jenen von Benzol aufweist <■·"
herangezogen werden. Auf diese Weise wird eine Verschmutzung der der zweiten Stufe vorgeschalteten
Vorrichtung, die auf die durch Spurenanteile der in der selektiv hydrierten Pyrolysebenzinfraktion enthaltenen
stark ungesättigten Verbindungen verursachte Bildung "'·
von harz- bzw. asphaltartigen Stoffen zurückzuführen ist auf einen Minimalwert verringert Ein besonders
geeignetes Verfahren, das den vorgenannten Zweck Als »Wasserstoff« wird im allgemeinen ein freien
Wasserstoff enthaltendes Gas, wie ein Gemisch aus Wasserstoff und leichten Kohlenwasserstoffen, eingesetzt.
Das wasserstoffhaltige Gemisch soll vorzugsweise über 50 VoI.-% Wasserstoff enthalten. Sehr gut geeignet
ist das bei der katalytischen Reformierung leichter Kohlenwasserstoffe erhaltene wasserstoffhallige Gemisch.
Ein solches Gasgemisch kann über 80 Vol.-% Wasserstoff enthalten.
Im Verfahren der Erfindung werden die Katalysatoren in sulfidierter Form eingesetzt. Zur Beibehaltung
dieser sulfidierten Form der Katalysatoren versetzt man die Beschickung in jenem Fall, in dem die selektiv
hydrierte Pyrolysebenzinfraktion, die hydriert werden soll, einen Schwefelgehalt unterhalb 0,01 Gew.-%
aufweist, mit mindestens einer Schwefelverbindung, vorzugsweise Schwefelwasserstoff. Schwefelkohlenstoff,
Mercaptane oder Dialkyldisulfiden. Auch dem zur Entfernung der bei langer Gebrauchsdauer des Katalysators
gegebenenfalls gebildeten harz- bzw. asphaltartigen Stoffe verwendeten Wasserstoffgas soll mindestens
eine Schwefelverbindung zugesetzt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Als Wasserstoffgas wird reiner Wasserstoff verwendet.
Ein aus einem für die Äthylenherstellung bestimmten Wasserdampfcrackreaktor gewonnenes Pyrolysebenzin
wird in einem Zweistufenhydrierverfahren von ungesättigten und schwefelhaltigen Verbindungen befreit. Das
Pyrolysebenzin weist nachstehende Eigenschaften auf:
Dichte <20/4 | 0,8447 |
Schwefel, Gew.-% | 0.0051 |
Bromzahl, g/l 00 g | 55 |
Maleinsäureanhydridzahl, mg/g | 106 |
ASTM-Destillation | |
Siedebeginn, 0C | 33 |
5 Vol.-°/o gewonnen bei °C | 52 |
10 Vol.-0/o gewonnen bei "C | 60 |
50 VoL-% gewonnen bei 0C | 88 |
90 VoI.-% gewonnen bei "C | 157 |
95 VoL-% gewonnen bei "C | 173 |
Siedeende,0 C | 176 |
Das Pyrolysebenzin wird in Gegenwart eines Nickel auf Aluminiumoxid enthaltenden Katalysators (Nickelgehalt
12,1 Gew.-%, ausgedrückt als Metall) selektiv hydriert. Der Katalysator wird in Form von Pellets mit
030 219/51
ίο
Abmessungen von 3 mm χ 3 mm eingesetzt. Er wurde
zuvof unter denselben Bedingungen sulfidicrt, wie sie
bei der anschließenden selektiven Hydrierung angewendet werden. Die Sulfidierung wird 8 Stunden lang
mittels eines Schwerbenzins, das einen Schwefelgehalt von 0,05 Gew.-% aufweist und durch direkte Destillation
gewonnen worden ist, durchgeführt. Die selektive Hydrierung wird in flüssiger Phase bei 1000C, einem
Druck von 40 kg/cm2, mit einer RaUmströmungsgeichwindigkeit
vöfi 1,0 kg Beschickung/Liter Katalysator und Stunde und bei einer Wasserstoffzufuhr von 200
Normalliier/kg Beschickung durchgeführt.
Das selektiv hydrierte Produkt wird durch fraktionierte Destillation in eine unterhalb 65°C und eine
oberhalb 65°C siedende Fraktion aufgetrennt. Die Sumpffraktion, die einen Schwefelgehalt von 0,0054
Gew.-%, eine Bromzahl von 13 g/100 g und eine Maleinsäureanhydridzahl von 2,7 mg/g aufweist, wird
anschließend zur Weiteren Abtrennung von ungesättigten Verbindungen und Schwefel in Gegenwart eines
sulfidierten, Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid aufweisenden Katalysators (2,5 Gew.-Teilc CoO, 13,7
Gew.-Teile MoO3, 100 Gew.-Teile AI2Oj) hydriert.
Dieser Katalysator ist zuvor mittels eines Gasöls, das
durch direkte Destillation aus einem Nanost-Rohöl gewonnen worden war und das 1,6 Gew.-% Schwefel
enthielt, sulfidier* worden. Dabei wurde ein Verfahren
angewendet, bei dem die Sulfidierung bei Raumtemperatur begonnen wurde- Die Bedingungen bei der
', Hydrierung werden so eingestellt, daß die zu hydrierende
Sumpfffaktion auf halber Höhe des Katalysalorbetts vollständig Verdampft ist, d. h., daß der Trockenpunkt
sich auf halber Höhe des Katalysatorbetts befindet. Zu diesem Zweck wird die Sumpffraktion bei 23O0C unter
ίο einem Druck von 50 kg/cm2, mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit
von 2,0 kg Beschickung/Liter Katalysator und Stunde und bei einer Wasserstoffzufuhr von 280
Normalliter/kg Beschickung in den Hydrierreaktor eingespeist. Die Temperatur an der Auslaßöffnung des
ι·-, Reaktors beträgt 2600C. Zur Beibehaltung einer
ausreichenden sulfidierten Form des Katalysators Wird der Beschickung 0,01 Gew.-% Schwefelkohienstoiä'
zugesetzt.
Das Hydrierungsprodukt wird durch Abstreifen von
Si Schwefeiwasserstoii und Wasserstoff befreit und
anschließend durch Destillation unter Atmosphärendruck in eine unterhalb 150°C und eine oberhalb 1500C
siedende Fraktion aufgetrennt. Tabelle I zeigt die Ergebnisse.
Zusammensetzung | Beschickung | Produkt |
und Eigenschaften | ||
Fraktion > 150 C | ||
Bromzahl, g/100g | 13 | <1 |
Schwefel, Gew.-% | 0,0054 | 0,00006 |
Dichte ''20/4 | 0,8702 | 0,8680 |
Brechungsindex (η;) | 1,4950 | 1,4937 |
Aromaten, Vol.-% | 90,5 | 90,0 |
Olefine, Vol.-% | 9,5 | - |
Gesättigte Verbindungen, | 10 | |
Fraktion < 150 C" | ||
Ausbeute, Gew.-% | 91,1 | <91,0 |
Bromzahl, g/100 g | - | <1 |
Schwefel, Gew.-% | 0,0042 | 0,00001 |
Dichte ''20/4 | 0,8650 | 0,8635 |
Brechungsindex (η;) | 1,4940 | 1,4932 |
Aromaten, VoI.-% | 93,0 | 92 |
Olefine, VoI.-% | 7,0 | - |
Gesättigte Verbindungen, | 8 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß zwei aromatenreiche Fraktionen erhalten werden, die
einen sehr niedrigen Schwefelgehalt aufweisen und frei von ungesättigten Verbindungen ist Die Fraktion, die
als Aromaten Benzol, Toluol, Xylole und Äthylbenzol enthält, wird einer extraktiven Destillation mit Tetramethylensulfon
unterworfen. 99,9% des Benzols und Toluols werden aus der Extraktphase abgetrennt und
nach fraktionierter Destillation in sehr reiner Form gewonnen.
Eine oberhalb 65° C siedende selektiv hydrierte
Pyrolysebenzinfraktion, die durch selektive Hydrierung in Gegenwart eines Nickel auf Aluminiumoxid enthaltenden
Katalysators gemäß Beispiel 1 erhalten worden 5, ist, wird in einer zweiten und dritten Stufe weiter
hydriert. Der in der zweiten Stufe eingesetzte Katalysator enthält Nickel und Molybdän auf Aluminiumoxid,
der in der dritten Stufe eingesetzte Katalysator Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid. Die Pyrolyseh0
benzolfraktion wird am Kopf des Reaktors der zweiten Stufe in flüssiger Form eingespeist und vom Sumpf als
Dampf abgezogen, anschließend erhitzt und danach zur Gänze am Kopf des betreffenden Reaktors in die dritte
Stufe eingespeist Nachdem die Fraktion die dritte Stufe h5 durchlaufen hat, werden die Kohlenwasserstoffkompo-πεπίεη
in einer Hochdrucktrennvorrichümg von den
Gasen, wie Wasserstoff und Schwefelwasserstoff, abgetrennt, und letztere werden gemeinsam mit einem
Anteil frischen Wasserstoffs in die zweite Stufe zurückgeführt. Das aus der Hochclrticklrennvorrichlung
abgezogene flüssige Produkt wird durch Destillation aufgetrennt Die in der zweiten und dritten Stufe
eingesetzten Katalysatoren wurden mittels eines schwefelhaltigen
Gasöls sülfidieft, wobei eifi bei Raümiempe-
12
ratur beginnendes Verfahren angewendet wurde. Zu, Beibehaltung einer ausreichend sulfidierten Form der
Katalysatoren wird die Beschickung der zweiten Stufe mit 0,01 Gew.-% Schwefelkohlenstoff versetzt. Aus
5. Tabelle II sind die Verfahrensbedingungen und die Ergebnisse ersichtlich.
Bedingungen im Reaktor Zusammensetzung des Katalysators, Gew.-Tcile
2. Stufe 3, Stufe
4,0 NiO 2,5 CoO
17,6MoOj 13,7 MoO3
100 AI2O., 100 AI2Oj
Temperatur an der Einlaßöffnung, C | Beschickung | 230 | 350 |
Tamperatur an der Auslaßöffnung, C | 260 | 350 | |
Druck, kg/cm2 | 27 | 50 | 48 |
Raumströmungsgeschwindigkeit, kg/Liter und ! | 7,2 | 4,0 | 4,0 |
0,0036 | 260 | 260 | |
0,850 | Produkt 1 | Produkt 2 | |
1,4829 | |||
Stunde | 80,5 | 1 | <1 |
Zufuhr von Rückführgas, Normalliter/kg Beschickung | 10 | - | - |
9,5 | 0,0007 | 0,00003 | |
Eigenschaften | 0,849 | 0,851 | |
Bromzahl, g/100 g | 17,1 | 1,4824 | 1,4820 |
Maleinsäureanhydridzahl, mg/g | 37,4 | 81 | 81 |
Schwefel, Gew.-% | 21,5 | - | - |
Dichte ''20/4 | Xylole und höhersiedende Aromaten, Gew.-% 24,0 | 19 | i9 |
Brechungsindex (n ) | |||
Aromaten, Vol.-% | 18,7 | 18,7 | |
Olefine, Vol.-% | 35,3 | 35,5 | |
Goääiiigie Verbindungen, Vüi.-vi | 22,7 | 22,4 | |
Zusammensetzung der Kohlenwasserstoffe | 23,3 | 23,4 | |
Nichtaromaten, Gew.-% | |||
Benzol, Gew.-% | |||
Toluol, Gew.-% |
Aus den Ergebnissen von Tabelle II ist ersichtlich, daß die Aromatenausbeute bei Anwendung einer dritten
Hydrierungsstufe bei Einhaltung der vorgenannten Bedingungen und unter Verwendung molybdänhaltiger
Katalysatoren mit niedriger Hydrierwirkung nicht nachteilig beeinflußt wird. Der Trockenpunkt liegt bei
Ve der Gesamthöhe des in der zweiten Stufe verwendeten Katalysatorbetts.
Dieses Beispiel zeigt, daß der in der zweiten Stufe eingesetzte Katalysator durch Behandlung mit Wasserstoff
regeneriert werden kann.
Es wird ein sulfidierter Nickel und Molybdän auf Aluminiumoxid enthaltender Katalysator (4,0 Gew.-Tei-Ie
NiO, 17,6 Gew.-Teile MoO3, 100 Gew.-Teile Al2O3)
der bereits etwa 2000 Stunden lang zur Hydrierung von selektiv hydriertem Pyrolysebenzin in einem Zweistufenverfahren
verwendet worden ist, durch 24 Stunden lange Behandlung mit Wasserstoff bei 4000C unter
einem Druck von 45 kg/cm2 regeneriert. Der Wasserstoff, der mit 0,01 Gew.-% Schwefel in Form von
Schwefelkohlenstoff versetzt worden ist, wird mit einer Raumströmungsgeschwindigkeit von 500 Liter/Liter
Katalysator und Stunde zugeführt Die Wirksamkeit des Katalysators nach der Regenerierung (aber ohne
neuerliche Sulfidierung) wird unter Verwendung derselben Beschickung wie vor der Behandlung mit
Wasserstoff bestimmt. Tabelle III zeigt die Ergebnisse.
ΟΛ AQ | 13 | rabelle III | TAC | <1 | 14 | Nach | ; |
/ \J O | 0,00003 | 2000 h | |||||
0,853 | |||||||
1,4830 | |||||||
Bedingungen in der 2. Stufe | Nach | 80 | 230 | 70 h nach i | |||
Temperatur an der Einlaßöffnung, C | 400 h | - | 260 | der Rege- js | |||
Temperatur an der Auslaßöffnung, C | 20 | 50 | nerierung | | ||||
Druck, kg/cm3 | 2,02 | f | |||||
Raumströmungsgeschwindigkeit der | 230 | 230 I | |||||
Beschickung, kg/Liter und Stunde | 260 | 270 | 260 I | ||||
50 | 50 I | ||||||
2,01 | <1 | 1,98 1 | |||||
0,00008 | I | ||||||
Wasserstoffzufuhr, Normalliter/kg Beschickung 260 | 0,851 | 270 ; | |||||
Eigenschaften des flüssigen Produkts | 1,4825 | ι | |||||
Bromzahl, g/100 g | 81 | <1 I | |||||
Schwefel, Ge\v.-% | - | 0,00002 · | |||||
Dichte '20/4 | 19 | 0,852 | |||||
Brechungsindex {/; ) | 1,4823 | ||||||
Aromaten, Vol.-% | 79 | ||||||
Olefine, Voi.-% | - | ||||||
Gesättigte Verbindungen, VoI.-% | 21 | ||||||
Die Analyse des Katalysators vor und nach seiner Regenerierung zeigt, daß 80 bis 90% des auf dem
Katalysator abgelagerten Kohlenstoffs durch die Behandlung mit Wasserstoff entfernt worden sind. Aus
den vorstehenden Werten ist ersichtlich, daß der Katalysator nach der Behandlung mit Wasserstoff etwas
wirksamer ist als vor dieser Behandlung.
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß einer zu hohen Hydricrungstemperatur auf die Aromatenausbeute.
Eine oberhalb 65° C siedende selektiv hydrierte Pyrolysebenzinfraktion wird aus dem in der ersten
Hydrierungsstufe gewonnenen flüssigen Produkt durch Destillation abgetrennt. Die Beschickung für die erste
Stufe ist ein bei der Herstellung von Äthylen und Propylen durch Crackung eines Kohlenwasserstofföls
mit einem Siedeende von 230"C in Gegenwart von Wassersampf als Nebenprodukt erhaltenes Pyrolysebenzin.
Der Schwefelgehalt dieses Pyrolysebenzins beträgt 0.0055 Gew.-%. Die selektive Hydrierung wird
gemäß Beispiel I in Gegenwart eines leicht sulfidieren
Nickel auf Aluminiumoxid enthaltenden Katalysators durchgeführt.
Die vorgenannte selektiv hydrierte Pyrolysebenzinfraktion wird am Kopf eines für die zweite Stufe
bestimmten Reaktors eingespeist. Der Reaktor enthält einen sulfidierten Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid
enthaltenden Katalysator (2.5 Gew.-Teile CoO. 13.7
Gew.-Tcilc MoOi. 100 Gew Teile AbO1) der in Form
von 1,5 mm langen extrudicrlen Stücken vorliegt. Zur
Bestimmung der Temperaturen an verschiedenen Höhen des Katalysatorbett werden in regelmäßigen
Abständen Eisen-Konstantan-Thermoelcmcnle einge
führt.
Während der Hydrierung werden an der EinlaßöfN
nung des für die -zweite Stufe bestimmten Reaktors verschiedene Temperaluren eingestellt Und die Tempe*
raturen des Katalysatorbetts werden in verschiedenen Höhen gemessen. Das aus der zweiten Stufe erhaltene
Hyclricrungsprodukt wird zur Gänze im Hinblick auf seine Eigenschaften urin1 Zusammensetzung geprüft und
anschließend durch fraktionierte Destillation in eine oberhalb 150° C und eine unterhalb 150° C siedende
Fraktion aufgetrennt Die Fraktionen werden ebenfalls
jo untersucht. Die Ergebnisse sind aus Tabelle IV ersichtlich.
Aus den Ergebnissen geht hervor, daß die Aromaten bei Verwendung eines Katalysators mit relativ schwacher
Hydrierwirkung bei einem Ansteigen der Tempe-
j5 ratur in ik- zweiten Stufe auf einen Wert oberhalb
300°C hydriert werden. Die Hydrierung der Aromaten ist aus dem sinkenden Aromatengehalt und dem
steigenden Wasserstoffverbrauch erkennbar. Bei den Versuchen 1 bzw. Il liegt der Trockenpunkt bei <<l\b bzw.
1Ao der Höhe des Katalysatorbetts, gerechnet von
dessen oberen Ende an. Beim Versuch III werden solche Bedingungen eingestellt, daß sich die Pyrolysebenzinfraktion
vollständig in der Gasphase befindet. Die erhaltene oberhalb 150°C siedende Fraktion, die
einen hohen Gehalt an polycyclischen Verbindungen aufweist, wird durch Destillation weiter fraktioniert. Die
in einem Temperaturbereich von 180 bis 200° C siedende
Fraktion wird isoliert; sie weist nachstehende Zusammensetzung und Eigenschaften auf:
Zusammensetzung | 84 |
Cio-Tricyclane. Gew.% | 4 |
Ci ι -Tricyclane. Gew. % | 1-2 |
Bicyclane. Gew.-% | 11 |
Aromaten (Gesamt), Gew.% | |
Indan. % 4.5 | |
Methylindan. % 13 | |
Cin-Alkylbenzole. <% 5.0 | |
Eigenschaften | 0,94.80 |
Dichte '^0/4 | + 13 |
Trübungspunkt(ASTM D 97), "C | 13 |
Rußpunkl, mm | 1Ö* |
Heizwert, kcal/kg | |
Die Ausbeute beträgt 4,1 Gew,'%, bezogen auf die
Pyrolysebcnzinfraklion.
Die Fraktion wird mit Flugkcrösin vermischt, wobei
ein als Flugkfaftstöff geeignetes Gemisch erhalten wird.
20 09 705 | 15 | Tabelle IV | 16 | Versuch | <! | II | \ | 13,5 |
Bedingungen in der 2. Stufe | I | 0,00006 | j | 37 | ||||
0,8680 | 248 | I | ||||||
Temperatur, "C | 230 | 1.4937 | 272 | j | ||||
an der Einlaßöffnung des Katalysatorbetts | Betts 237 | 89,5 | 299 | III j | 91,3 | |||
bei 1M der Höhe, gemessen vom oberen Ende des | Betts 248 | - | 302 | |||||
bei 3At der Höhe, gemessen vom oberen Ende des | Betts 256 | 10,5 | 304 | 272 1 | ||||
bei Ye der Höhe, gemessen vom oberen Ende des | Betts 260 | 22 | 304 | 309 j | 0,00001 i | |||
bei 1M der Höhe, gemessen vom oberen Ende des | 260 | 50 | 325 I | 0,8582 I | ||||
an der Auslaßöflhung des Katalysatorbetts | 50 | 2,04 | 330 j | 1,4995 I | ||||
Druck, kg/cm2 | 1,99 | 91,0 | 334 ι | 90 I | ||||
Raumströmungsgeschwindigkeit der Beschickung, | 262 | 335 | S | |||||
kg/Liter und Stunde | 280 | <1 | Produkt II | 50 | ||||
Wasserstollzufuhr, Normalliter/kg Beschickung | Eigenschaften des flüssigen Produkts Beschickung Produkt I | 0,00001 | <, | 2,00 f | I | |||
Bromzahl, g/100 g 13 | 0,8597 | 0,00004 | j | 8,7 ρ | ||||
Schwefel, Gew.-% 0,0054 | 1,4926 | 0,8682 | 272 "ι |
1 | ||||
Dichte ''20/4 0,8702 | 92 | 1,4935 | Produkt III I | 0,9121 I | ||||
Brechungsindex (η ) 1,4950 | - | 88 | <, I | 1,4958 | ||||
Aromaten, VoI.-% | 8 | - | 0,00003 j | 0.00009 I | ||||
Olefine, Vol.-% | 12 | 0,8679 i | I | |||||
Gesättigte Verbindungen, Vol.-% | 9.0 | 27 | 1,4933 j | |||||
WasserstolTvcrbrauch, Normalliter/kg | 86.5 j | |||||||
Beschickung | 0,9138 | j | ||||||
Fraktion < 150 C | 1,4977 | 91,1 | ||||||
i Ausbeule, Gew.-% (bezogen auf das 91,1 | 0,00036 | |||||||
I gesamte flüssige Produkt) | \ Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | <1 | ||||||
} Bromzahl, g/100 g | 0.00001 | |||||||
j Schwefel, Gcw.-% 0,0042 | 0,8574 | |||||||
Dichte ''20/4 0,8650 | 1.4920 | |||||||
Brechungsindex (η ) 1,4940 | 91 | |||||||
Aromaten. Vol.-"/« | - | |||||||
Olefine, Vol.-% | 9 | |||||||
Gesättigte Verbindungen, Vol.-% | ||||||||
Rückstand > 150 C | 8.9 | |||||||
j Ausbeute. (icw.-% (bezogen auf das 8,9 | ||||||||
gesamte flüssige Produkt) | 0,9129 | |||||||
Dichte ''20M 0,9308 | 1.4970 | |||||||
i Brechungsindex (h) 1,5097 | 0,00013 | |||||||
Schwefel, C Jew.■% 0,0127 |
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Verfahren zum Hydrieren von Pyrolysebenzin, wobei man(a) Pyrolysebenzin in einer ersten Stufe in flüssiger Phase selektiv hydriert,(b) aus dem selektiv hydrierten Pyrolysebenzin eine Fraktion, deren Siedebeginn unterhalb jenem von Benzol liegt, abtrennt und diese Fraktion unter einem Druck von 20 bis 80 kg/cm2 auf eine Temperatur von höchstens 250° C erhitzt und(c) in einer zweiten Stufe bei einer Temperatur unterhalb 3200C in Gegenwart eines sulfidierten, Nickel oder Kobalt und Molybdän auf Aluminiumoxid enthaltenden Katalysators hydriert,dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur, den Druck und die WasserstoffBeschickungsg.schwindigkeit so einstellt, daß die teilweise ais Flüssigkeit einströmende erhitzte Fraktion zumindest die ersten 10% der Höhe des Katalysatorbetts als Flüssigkeit durchströmt und an einer Stelle gänzlich verdampft, die zwischen 1A und 3/4 der Höhe des gesamten Katalysatorbetts liegt, und gegebenenfalls das aus der zweiten Stufe gewonnene Produkt in der Dampfphase in einer dritten Stufe in Gegenwart eines Entschwefelungskatalysators mit relativ geringer Hydrierwirkung weiter hydriert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolysebenzin-Fraktion etwa auf halber Höh\i des gesamten Uatalysatorbetts vollständig zur Verdampfung gebracht wird.
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