DE695949C

DE695949C - Maschinen

Info

Publication number: DE695949C
Application number: DE1939R0104926
Authority: DE
Inventors: Hans Luce
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Priority date: 1939-04-01
Filing date: 1939-04-01
Publication date: 1940-09-06

Description

Unfallschutzvorrichtung für Pressen und ähnliche Maschinen Die Erfindung betrifft eine Unfallschutzvorrichtung für Pressen und ähnliche Maschinen, die die Inbetriebsetzung dieser Maschinen erst dann zuläßt, wenn die Schutzvorrichtung ihre Schutzlage eingenommen hat. Sie unterscheidet sich von -bekannten ähnlichen. Einrichtungen dadurch, daß sie 'nur dann ein- und ausgerückt werden kann,,, wenn die damit. ausgerüstete Maschine bei in der oberen Totpunktlage stehendem Preß- oder Stanzstempel zum Stillstand gebracht ist. Mit dieser Maßnahme ist für eine Unfallverhütung auch in den Fällen bestens gesorgt, wo aus irgendeinem Grunde die Kupplung der Presse versagt und die Presse durchläuft und somit eine Gefahrenquelle beseitigt, durch die sich erfahrungsgemäß die meisten Unfälle ereignen. Nach der Erfindung ist zu diesem Zweck das von Hand in die Schließ- und Öffnungslage bewegliche Schutzgitter mit einem Sperrglied gekuppelt, das durch Zusammenarbeiten mit einer mit der Maschine umlaufenden Sperrscheibe nur bei in der oberen Totpunktlage festgestelltem Preßstempel ein Bewegen des Schutzgitters zuläßt.
Die beim Arbeiten der Maschine nacheilende Kante des Sperrschlitzes der Sperrscheibe ist zweckmäßig stark abgeschrägt, so daß bei mit großer Geschwindigkeit unter dem mit dem Schutzgitter verbundenen Sperrglied sich wegdrehender Sperrscheibe ein Einfallen verhindert ist und das Sperrglied durch die Schräg` wieder ausgehoben wird und daher nur dann voll einfallen und das Schutzgitter gehoben werden kann, wenn die Rast der Sperrscheihe mit geringer Geschwindigkeit unter das Sperrglied tritt.
Zweckmäßig wird die Schutzvorrichtung so eingerichtet, daß beim Herausbewegen des Schutzgitters aus der Schutzlage ein Sperrglied in den Bewegungsbereich des Einrückhebels der Presse bewegt wird, so daß nach Anheben des Schutzgitters ein Einrücken. der Maschine unmöglich ist. Weiter ist -es zweckmäßig, daß der Einrückhebel beirrt Bewegen in die Einrücklage vor das ihn bei geöffnetem Schutzgitter festlegende Sperrglied tritt, so daß bei eingerückter Maschine das. Schutz-. gitter außer durch die Sperrscheibe des An: . triebes auch durch den Einrückhebel in der Sicherungslage gesperrt wird.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist aus den Zeichnungen ersichtlich.
Abb. i zeigt die Stellung der Schutzvorrichtung beim Einlegen des Werkstückes, während Abb: 2 die Sperrung des Einrückhebels zeigtw Abb.3 gibt die zusätzliche Sicherungsvorrichtung nach der Erfindung in Einzelheiten wieder.
Abb. ¢ veranschaulicht die Schutzeinrichtung der Presse in der Arbeitsstellung.
Abh. 5 und 6 geben eine Darstellung von den in den Abb. 2 und 3 gezeigten Einrichtungen im entsperrten Zustand.
In Abb. i ist eine Exzenterpresse bekannter Bauart in Verbindung - mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung schematisch dargestellt.
Ein Schutzgitter 3, das in Fig. i in einer Stellung gezeigt ist, die das Einlegen von Werkstücken gestattet, gleitet mit Rollen in zwei senkrechten Führungsschienen 4. Es kann am Handgriff 5 nach unten in die Schutzstellung nach Abb. 4 gezogen werden. Bei der Stellung des Schutzgitters nach Abb. i, die das Einlegen von Werkstücken gestattet, greift eine erste Sperrstange 2 mit ihrem freien rechten Ende unter den an der rechten Maschinenseite angeordneten Einrückhebel i und eine zweite an der linken Maschinenseite angeordnete Sperrstange 7 mit einem an ihrem oberen Ende angeordneten Vorsprung 7, in eine Aussparung 8, einer auf der Antriebswelle der Presse angeordneten Sperrscheibe B.
Beim Herunterziehen des Schutzgitters in die Schutzstellung wird zwangsläufig ein dreiarmiger Hebel 6, der mit seinem Arm 66 an den Bolzen 9 des Schutzgitters angelenkt ist, um seinen Drehpunkt 6d derart verschwenkt, daß er durch seinen Arm 6b die Sperrstange 2 nach links bewegt und durch seinen Arm 6, die Sperrstange anhebt. Auf diese Weise werden der Einrückhebel i und die Antriebswelle der Presse entsperrt. Die Sperrstangen 2 und 7 sind so bemessen, daß der Einrückhebel i und die Antriebswelle der Presse erst freigegeben werden, wenn das Schutzgitter seine unterste Stellung erreicht hat.
Ein Hochschieben des Schutzgitters 3 ist so lange unmöglich, als der Einrückhebel in seiner Einrücklage steht, da dieser dann eine Verschiebung der Sperrstange 2 nach rechts verhindert. Ebenso ist ein Hochdrücken des Schutzgitters 3 so lange ausgeschlossen, wie die Sperrstange 7, die durch die Feder io nach abwärts gezogen wird, nicht mit der Nase 7, in die Aussparung 8" der Scheibe einfallen kann, was bei zweckmäßiger Bemessung der Aussparung 8a und der Nase 7, infolge des Beharrungsvermögens der beim Hochschieben des Gitters zu bewegenden Teile nur dann möglich wird, wenn die Aussparung der Sperrscheibe mit geringer Geschwindigkeit unter die Sperrnase 7, läuft. Die Sperrscheibe 8 mit der Aussparung 8" ist auf der Antriebswelle der Presse so angeordnet, daß beideingefallener Sperrnase 7, der Preßstempel in der oberen Totpunktlage steht.
Verbleibt die Presse, deren Arbeitswelle normalerweise bei jedem Arbeitshub eine Umdrehung macht, aus irgendeinem Grund, beispielsweise beim Versagen der Kupplung infolge Bruches des Einrückgestänges, in Beivegung, so wird zwar die Nase 7, jedesmal, wenn die Aussparung 8" der sich weiterdrehenden Sperrscheibe 8 unter ihr hindurchläuft, versuchen, in die Aussparung einzufallen. Da jedoch die Aussparung an der linken Seite eine stark abgerundete Kante 8b (Abb.3 und 6) hat, wird bei laufender Scheibe 8 die Nase 7, nach teilweisem Einfall aus der Aussparung sofort wieder herausgeworfen, so daß durch diesen Umstand das öffnen der Schutzeinrichtung so lange unterbunden bleibt, als die Presse läuft; für den die Maschine Bedienenden besteht also nicht die Gefahr, daß er bei laufender Maschine unter, den Preßstempel greift.
Die Schutzeinrichtung nach der Erfindung ist außer für Exzenterpressen auch für andere ähnliche Arten von Maschinen brauchbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Unfallschutzvorrichtung für Pressen und ähnliche Maschinen mit vom Einrücken der Schutzeinrichtung abhängiger Inbetriebsetzung der Maschine, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem von Hand in Schutzlage zu bringenden Schutzgitter (3) ein Sperrglied (7,) verbunden ist, das in Zusammenarbeit mit einer Sperrscheibe (8) der Presse das Schutzgitter -(3) nur bei in oberer Totpunktlage stehendem und festgehaltenem Preßstemp.el ein- und auszurücken gestattet.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Arbeiten der Presse nacheilende Kante (8b) der Sperrast (8Q) der Sperrscheibe (8) stark abgeschrägt ist, so daß das mit dem Schutzgitter (3) verbundene und unter Gewichts- und Federwirkung (i o) zum Eingriff in die Sperrast (8Q) vortretende Sperrglied (7,) durch die Schräge (8a) bei noch zu"großer Umlaufgeschwindigkeit der Sperrscheibe (8) wieder heräusgedrängt wird und nur bei geringer Geschwindigkeit voll- einfallen kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Herausbewegen des Schutzgitters (3) .aus der Schutzlage ein Sperrglied (2) in- den Bewegungsbereich des Einrückhehels (i) der Presse bewegt wird, so daß nach Anheb6n des Schutzgitters (3) ein Einrücken der Maschine unmöglich ist. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Bewegen des Einrückhebels (i) in die Einrücklage er vor das bei geöffnetem Schutzgitter den Einrückhebel (i) festlegende Spierr# glied (2) tritt, so daß bei eingerückter Maschine das Schutzgitter (3) außer durch die Sperrscheibe (8) der Antriebswelle der Presse auch durch den Einrückhebel (i) der Maschine in der Sicherungslage gesperrt ist.