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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Manipulation der enzymatischen
Aktivität,
die für
die Umwandlung von Protoporphyrinogen IX in Protoporphyrin IX in
einem Biosyntheseweg verantwortlich ist, der allen eukaryotischen
Organismen gemeinsam ist. Nach einem Aspekt bezieht sich die Erfindung
auf die Entwicklung von Herbizidresistenz in Pflanzen, Pflanzengeweben
und Samen. Nach einem anderen Aspekt bezieht sich die Erfindung
auf die Entwicklung von Diagnostika und Behandlungen von Defizienzien
bei dieser enzymatischen Aktivität
von Tieren, insbesondere Menschen.
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Die
Biosynthesewege, die zur Produktion von Chlorophyll und Häm führen, teilen
eine Reihe von gemeinsamen Schritten. Chlorophyll ist ein Licht
aufnehmendes Pigment, das in allen grünen photosynthetisierenden
Organismen vorhanden ist. Häm
ist ein Cofaktor von Hämoglobin,
Cytochromen, Oxygenasen P450 mit gemischter Funktion, Peroxidasen
und Katalasen (siehe z.B. Lehninger, Biochemistry, Worth Publishers, New
York (1975)) und ist daher eine notwendige Komponente für alle aeroben
Organismen.
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Der
letzte gemeinsame Schritt bei der Chlorophyll- und Hämbiosynthese
ist die Oxidation von Protoporphyrinogen IX zu Protoporphyrin IX.
Protoporphyrinogen-Oxidase (hierin als "Protox" bezeichnet) ist das Enzym, das diesen
letzten Oxidationsschritt katalysiert (Matringe et al., Biochem.
J. 260: 231 (1989)).
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Das
Protox-Enzym wurde entweder teilweise oder vollständig aus
einer Reihe von Organismen gereinigt; diese umfassen die Hefe Saccharomyces
cerevisiae (Labbe-Bois und Labbe, in Biosynthesis of Heme and Chlorophyll,
E. H. Dailey, Herausg. McGraw Hill: New York, S. 235–285 (1990)),
Gersteetioplasten (Jacobs und Jacobs, Biochem. J. 244: 219 (1987))
und Mausleber (Dailey und Karr, Biochem. 26: 2697 (1987)). Gene, die
Protox codieren, wurden aus zwei prokaryotischen Organismen isoliert,
Escherichia coli (Sasarman et al., Can J. Microbiol. 39: 1155 (1993))
und Bacillus subtilis (Dailey et al., J. Biol. Chem., 269: 813 (1994)).
Diese Gene teilen keine Sequenzähnlichkeit,
noch teilen ihre vorausgesagten Proteinprodukte eine Aminosäuresequenzidentität. Das E.
coli-Protein hat
etwa 23 kDa und steht mit der Zellmembran in Verbindung. Das B.
subtilis-Protein hat 51 kDa und ist eine lösliche, zytoplasmische Aktivität.
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Derzeit
ist zu wenig über
das Protox-Enzym bekannt, um eine Isolierung von für Protox
codierenden Genen aus höheren
eukaryotischen Organismen (z.B. Tiere, Pflanzen und alle anderen
vielzelligen Organismen als die niederen eukaryotischen Organismen,
wie z.B. Hefe, einzellige Algen, Protozoen usw.) unter Anwendung
bekannter Ansätze
durchführen
zu können.
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Viele
der Standardtechniken zur Isolierung neuer Proteine und Gene basieren
insbesondere auf der Annahme, dass die in der Primärstruktur
(d.h. Aminosäure-
und DNA-Sequenz) bekannten Proteinen und Genen, die dieselbe Funktion
haben, signifikant ähnlich
sein werden. Solche Standardtechniken umfassen Nukleinsäurehybridisierung
und -amplifikation durch Polymerasekettenreaktion unter Verwendung
von Oligonukleotidprimern, die den konservierten Aminosäuresequenz-Motiven entsprechen.
Es würde
nicht erwartet, dass diese Techniken zur Isolierung von eukaryotischen
Protoxgenen unter Verwendung der derzeitigen Strukturinformation,
die auf prokaryotische Protoxgene beschränkt ist, nützlich sein würden, da
selbst unter den bekannten prokaryotischen Protoxgenen und -proteinen
keine signifikante Strukturähnlichkeit
besteht.
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Ein
anderer Ansatz, der zur Isolierung von biosynthetischen Genen in
anderen Stoffwechselwegen aus höheren
Eukaryoten verwendet wurde, ist die Komplementierung von mikrobiellen
Mutanten, die bezüglich der
interessierenden Aktivität
defizient sind. Für
diesen Ansatz wird eine Bibliothek von cDNAs aus dem höheren Eukaryoten
in einen Vektor kloniert, der eine Expression der cDNA in dem mikriobiellen
Wirt steuern kann. Der Vektor wird dann transformiert oder in anderer
Weise in die mutante Mikrobe eingeführt, und es werden Kolonien
selektiert, die phänotypisch
nicht länger
Mutante sind.
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Diese
Strategie wurde zur Isolierung von Genen aus höheren Eukaryoten durchgeführt, welche
bei verschiedenen Stoffwechselwegen involviert sind, einschließlich Histidinbiosynthese
(z.B. US-Patent 5,290,926 und WO 94/026909 von Ward et al., die
hier in ihrer Gesamtheit durch Referenz aufgenommen werden), Lysinbiosynthese
(z.B. Frisch et al., Mol. Gen. Genet. 228: 287 (1991)), Purinbiosynthese
(z.B. Aimi et al., J. Biol. Chem. 265: 9011 (1990)) und Tryptophanbiosynthese
(z.B. Niyogi et al., Plant Cell 5: 1011 (1993)). Trotz der Verfügbarkeit
mikrobieller Mutanten, von denen beschrieben ist, dass sie bezüglich der
Protoxaktivität
defektiv sind (z.B. E. coli (Sasarman et al., J. Gen. Microbiol.
113: 297 (1979)), Salmonella typhimurium (Xu et al., J. Bacteriol.
174: 3953 (1992)) und Saccharomyces cerevisiae (Camadro et al.,
Biochem. Biophys. Res. Comm. 106: 724 (1982)) ist die Anwendung
dieser Technik zur Isolierung von cDNAs, die eukaryotische Protox-Enzym-Aktivität codieren,
auf der Basis der verfügbaren
Information bestenfalls nicht voraussagbar.
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Dafür gibt es
verschiedene Gründe.
Erstens, die eukaryotische Protox-cDNA-Sequenz kann in der mutanten
Mikrobe nicht in adäquaten
Leveln exprimiert werden, z.B. weil die Codonverwendung mit den
Verwendungpräferenzen
des mikrobiellen Wirts inkonsistent ist. Zweitens, das primäre Translationsprodukt
aus der klonierten eukaryotischen codierenden Sequenz kann kein
funktionelles Polypeptid produzieren, z.B. wenn die Aktivität eine posttranslationale
Modifikation, z.B. Glycosylierung, erfordert, welche durch die Mikrobe
nicht durchgeführt
wird. Drittens, das eukaryotische Protein kann seine aktive Konformation
im mikrobiellen Wirt nicht annehmen, z.B. wenn das Protein normalerweise
zu einem spezifischen organellen Membransystem geleitet wird, das
dem mikrobiellen Wirt spezifischerweise fehlt. Diese letzte Möglichkeit
ist für
das Pflanzen-Protox-Enzym
besonders wahrscheinlich, welches in der Pflanzenzelle mit Organellen
assoziiert ist, die in den mikrobiellen Wirten, die im Komplementierungsassay
verwendet werden, nicht vorliegen. Das Pflanzen-Protox-Enzym ist
insbesondere sowohl mit der Chloroplastenhülle als auch mit Thylakoidmembranen
(Matringe et al., J. Biol. Chem. 267: 4646 (1992)) assoziiert und
erreicht diese Membransysteme wahrscheinlich als Resultat eines
post-translationalen Targetingmechanismus, der sowohl eine N-terminale
Transitsequenz als auch intrinsische Eigenschaften des reifen Polypeptids
involviert (siehe z.B. Kohorn und Tobin, Plant Cell 1: 159 (1989);
Le et al., Plant Cell 3: 709 (1991); Li et al., J. Biol. Chem. 267:
18999 (1992)).
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Das
Protox-Enzym spielt bekannterweise bei bestimmten humanen Krankheitszuständen eine
Rolle. Patienten, die an Porphyria cutanea toarda hereditaria, einer
autosomalen dominanten Störung,
leiden, die sowohl durch neuropsychiatrische Symptome wie auch durch
Hautläsion
gekennzeichnet ist, haben verringerte Level an Protoxaktivität (Brenner
und Bloomer, New Engl. J. Med. 302: 765 (1980)). Infolge des Fehlens
an Wissen bezüglich
des humanen Protox-Enzyms und seines entsprechenden Gens sind Optionen
zum Diagnostizieren und Behandeln dieser Krankheit derzeit sehr
begrenzt.
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Die
Verwendung von Herbiziden zur Bekämpfung unerwünschter
Vegetation, wie z.B. Unkraut oder Pflanzen in Kulturpflanzen bzw.
Erntepflanzen, wurde fast allgemeine Praxis. Der relevante Markt übersteigt jährlich eine
Milliarde Dollar. Trotz dieser extensiven Verwendung bleibt die
Unkrautbekämpfung
für Landwirte ein
bedeutendes und teures Problem.
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Eine
wirksame Verwendung von Herbiziden erfordert ein "Sound-Management". Beispielsweise
sind Zeit der Anwendung und Verfahren der Anwendung und die Stufen
der Unkrautpflanzenentwicklung kritisch, um eine gute Unkrautbekämpfung mit
Herbiziden zu erhalten. Da verschiedene Unkrautspezies gegenüber Herbiziden
resistent sind, wird die Produktion von wirksamen Herbiziden zunehmend
wichtig.
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Unglücklicherweise
können
Herbizide, die eine größere Wirksamkeit,
ein breiteres Unkrautspektrum und einen schnelleren Abbau in Erde
aufweisen, auch eine große Nutzpflanzentoxizität haben.
Eine Lösung, die
auf dieses Problem angewendet wurde, war die Entwicklung von Nutz-
bzw. Kulturpflanzen, die gegenüber Herbiziden
resistent oder tolerant sind. Kulturpflanzenhybride oder -Varietäten, die
gegenüber
Herbiziden resistent sind, ermöglichen
die Verwendung der Herbizide ohne begleitendes Risiko einer Schädigung der
Nutzpflanze. Die Resistenzentwicklung kann eine Aufbringung eines
Herbizids auf eine Nutzpflanze ermöglichen, bei der seine Verwendung
vorher infolge der Empfindlichkeit der Nutzpflanze bzw. Kulturpflanze
gegenüber dem
Herbizid ausgeschlossen oder begrenzt war (z.B. auf eine Vorauflaufverwendung).
Beispielsweise betrifft das US-Patent Nr. 4,761,373 von Anderson
et al. Pflanzen, die gegenüber
verschiedenen Imidazolinon- oder Sulfonamid-Herbiziden resistent
sind. Die Resistenz wird durch ein verändertes Acetohydroxysäuresynthase(AHAS)-Enzym
verliehen. Das US-Patent
Nr. 4,975,374 von Goodman et al. betrifft Pflanzenzellen und Pflanzen,
die ein Gen enthalten, das für
eine Glutaminsynthetase(GS)-Mutante codiert, welche gegenüber einer
Inhibierung durch Herbizide resistent ist, von denen bekannt ist,
dass sie GS hemmen, z.B. Phosphinothricin und Methioninsulfoxim.
Das US-Patent Nr. 5,013,659 von Bedbrook et al. betrifft Pflanzen,
die eine Acetolactatsynthase-Mutante exprimieren, welche den Pflanzen
Resistenz gegenüber
einer Inhibierung durch Sulfonylharnstoff-Herbizide verleiht. Das
US-Patent Nr. 5,162,602 an Somers et al. offenbart Pflanzen, die
gegenüber
einer Inhibierung durch Cyclohexandion- und Aryloxyphenoxypropansäure-Herbizide
tolerant sind. Die Toleranz wird durch eine veränderte Acetylcoenzym A-Carboxylase
(ACCase) verliehen.
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Das
Protox-Enzym dient als Ziel für
eine Vielzahl von herbiziden Verbindungen. Die Herbizide, die Protox
inhibieren, umfassen viele verschiedene strukturelle Molekülklassen
(Duke et al., Weed Sci. 39: 465 (1991); Nandihalli et al., Pesticide
Biochem. Physiol. 43: 193 (1992); Matringe et al., FEBS Lett. 245:
35 (1989); Yanase und Andoh, Pesticide Biochem. Physiol. 35: 70
(1989)). Diese herbiziden Verbindungen umfassen die Diphenylether
{z.B. Acifluorfen, 5-[2-Chlor-4-(trifluormethyl)phenoxy]-2-nitrobenzoesäure; seinen
Methylester; oder Oxyfluorfen, 2-Chlor-1-(3-ethoxy-4-nitrophenoxy)-4-(trifluorbenzol)},
Oxidiazole (z.B. Oxidiazon, 3-[2,4-Dichlor-5-(1-methylethoxy)phenyl]-5-(1,1-dimethylethyl)-1,3,4-oxadiazol-2-(3H)-on),
cyclische Imide (z.B. S-23142, N-(4-Chlor-2-fluor-5-propargyloxyphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid;
Chlorphthalim, N-(4-Chlorphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid),
Phenylpyrazole (z.B. TNPP-ethyl, Ethyl-2-[1-(2,3,4-trichlorphenyl)-4-nitropyrazolyl-5-oxy]propionat;
M&B 39279), Pyridinderivate
(z.B. LS 82-556) und Phenopylat und seine O-Phenylpyrrolidono- und
Piperidinocarbamatanaloga. Viele dieser Verbindungen hemmen kompetitiv die
normale Reaktion, die durch das Enzym katalysiert wird, wirken offensichtlich
als Substratanaloga.
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Der
vorausgesagte Wirkmodus für
Protox-inhibierende Herbizide involviert die Akkumulation von Protoporphyrinogen
IX im Chloroplasten. Es wird davon ausgegangen, dass diese Akkumulation
zur Leckage von Protoporphyrinogen IX in das Cytosol führt, wo
es durch Peroxidaseaktivität
zu Protoporphyrin IX oxidiert wird. Wenn Protoporphyrin IX Licht
ausgesetzt wird, kann es die Bildung von Singulett-Sauerstoff in
Cytosol bewirken. Dieser Singulett-Sauerstoff kann wiederum zur
Bildung von anderen reaktiven Sauerstoffspezies führen, welche
eine Lipidperoxidation und ein Membranreissen verursachen können, was
zum schnellen Zelltod führt (Lee
et al., Plant Physiol. 102: 881 (1993)).
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Nicht
alle Protox-Enzyme sind gegenüber
Herbiziden empfindlich, welche Pflanzen-Protox-Enzyme inhibieren.
Die beiden Protox-Enzyme, die durch Gene codiert werden, welche
aus Escherichia coli (Sasarman et al., Can. J. Microbiol. 39: 1155
(1993)) und Bacillus subtilis (Dailey et al. J. Biol. Chem. 269:
813 (1994)) isoliert wurden, sind gegenüber diesen Herbizideninhibitoren
resistent. Außerdem
wurden Mutanten der einzelligen Alge Chlamydomonas reinhardtii beschrieben,
die gegenüber
dem Phenylimidherbizid S-23142 resistent sind (Kataoka et al., J.
Pesticide Sci. 15: 449 (1990); Shibata et al., In Research in Photosynthesis,
Band III, N. Murata, Herausg. Kluwer: Netherlands, S. 567–570 (1992)).
Wenigstens eine dieser Mutanten scheint eine veränderte Protoxaktivität zu haben,
die nicht nur gegenüber
dem herbiziden Inhibitor, auf dem die Mutante selektiert worden
war, sondern auch gegenüber
anderen Klassen von Protoxinhibitoren resistent ist (Oshio et al.,
Z. Naturforsch. 48c: 339 (1993), Sato et al., in ACS Symposium on
Porphyric Pesticides, S. Duke, Herausg., ACS Press: Washington,
D. C. (1994)). Es wurde auch eine mutante Tabakzelllinie beschrieben,
die gegenüber
dem Inhibitor S-21432 resistent ist (Che et al., Z. Naturforsch.
48c: 350 (1993).
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Erfindungsgemäß wird ein
isoliertes DNA-Molekül
bereitgestellt, das für
eine Protoporphyrinogen-Oxidase codiert, die eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 2, 4, 6, 8
und 10, ausgewählt
ist. Die Erfindung stellt ferner ein isoliertes DNA-Molekül bereit,
das für
eine Protoporphyrinogen-Oxidase codiert, die die in SEQ ID NO: 2
gezeigte Sequenz hat, außer
dass:
- a. das Alanin als Aminosäure 220
durch eine Aminosäure,
die aus der Gruppe bestehend aus Valin, Threonin, Leucin und Cystein
ausgewählt
ist, ersetzt ist; und/oder
- b. das Glycin als Aminosäure
221 durch Serin ersetzt ist; und/oder
- c. das Tyrosin als Aminosäure
426 durch eine Aminosäure,
die aus der Gruppe bestehend aus Cystein, Isoleucin, Leucin, Valin
und Threonin ausgewählt
ist, ersetzt ist.
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Die
Erfindung stellt ferner ein isoliertes DNA-Molekül bereit, das für eine Protoporphyrinogen-Oxidase codiert,
die die in SEQ ID NO: 6 gezeigte Sequenz hat, außer dass:
- a.
das Alanin als Aminosäure
166 von SEQ ID NO: 6 durch Valin ersetzt ist; und/oder
- b. das Glycin als Aminosäure
167 von SEQ ID NO: 6 durch Serin ersetzt ist; und/oder
- c. das Tyrosin als Aminosäure
372 von SEQ ID NO: 6 durch Cystein ersetzt ist.
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Weiter
wird eine Expressionskassette bereitgestellt, umfassend einen Promotor,
der funktionell mit dem isolierten DNA-Molekül der vorliegenden Erfindung
verknüpft
ist. Noch weiter bereitgestellt wird ein rekombinanter Vektor, der
die Expressionskassette der vorliegenden Erfindung umfasst. Ebenfalls
bereitgestellt wird eine Wirtszelle, die in stabiler Weise unter
Verwendung eines Vektors gemäß der Erfindung
transformiert ist, wobei die Wirtszelle fähig ist, das DNA-Molekül zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
eine Pflanzenzelle bereit, die ein DNA-Molekül der vorliegenden Erfindung
umfasst, wobei das DNA-Molekül
in der Pflanzenzelle exprimiert wird und bei der Pflanzenzelle Toleranz
gegenüber
einem Herbizid in einem Ausmaß verleiht,
das natürlich
auftretende Protoxaktivität inhibiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Bereitstellung
einer Pflanze bereit, die gegenüber
Protoporphyrinogen-Oxidase inhibierenden Herbiziden tolerant ist,
umfassend:
- a. Bereitstellen einer Expressionskassette,
die einen Pflanzen-funktionellen Promotor funktionell gebunden an
eine DNA-Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst;
- b. Transformieren von Pflanzenmaterial mit der Expressionskassette
und
- c. Regenerieren einer Pflanze aus dem Pflanzenmaterial.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Kontrolle
des Wachstums einer unerwünschten
Vegetation bereit, umfassend Anwenden auf eine Population der Pflanzen
der vorliegenden Erfindung und die erwünschte Vegetation einer wirksamen
Menge eines Protoporphyrinogen-Oxidase-inhibierenden Herbizids.
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Die
vorliegende Anmeldung bezieht sich auf ein isoliertes DNA-Molekül, das für das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)- Enzym aus einem eukaryotischen
Organismus codiert, wobei dieser vorzugsweise ein höherer eukaryotischer
Organismus ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere
auf isolierte DNA-Moleküle,
die für
das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzym
aus einer Pflanzenquelle oder humanen Quelle codieren.
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Die
Anmeldung offenbart isolierte DNA-Moleküle, die für das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzym
aus dikotylen Pflanzen, speziell aus Arabidopsis-Pflanzen, codieren,
z.B. solche, die in SEQ ID NOS: 1, 3 und 9 angegeben sind.
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Auch
offenbart sind isolierte DNA-Moleküle, die für das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzym aus
monokotylen Pflanzen, speziell aus Maispflanzen, codieren, z.B.
solche, die in SEG ID NOS: 5 und 7 angegeben sind. Auch offenbart
wird ein isoliertes DNA-Molekül,
das für
das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzymprotein aus einer dikotylen
Pflanze codiert, wobei das Protein die Aminosäuresequenz umfasst, die aus
der Gruppe bestehend aus SEQ ID NOS, 2, 4 und 10 ausgewählt ist.
Außerdem
wird noch ein isoliertes DNA-Molekül offenbart, das für das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzymprotein
aus einer Monokotylen-Pflanze codiert, wobei das Protein die Aminosäuresequenzen
umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 6 und 8 ausgewählt sind.
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Unter
Verwendung der Information, die durch die vorliegende Anmeldung
bereitgestellt wird, kann die DNA, die die Sequenz für das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzym
aus einem beliebigen eukaryotischen Organismus codiert, unter Verwendung
von Standardverfahren erhalten werden. Somit bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf Sonden, die fähig sind,
in spezifischer Weise an eine eukaryotische DNA-Sequenz, die für eine Protoporphyrinogen-Oxidase-Aktivität codiert,
oder an die entsprechende mRNA zu hybridisieren, und auf Verfahren
zum Detektieren dieser DNA-Sequenzen in eukaryotischen Organismen
unter Verwendung der offenbarten Sonden.
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Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf Expressionskassetten und rekombinante Vektoren, die diese Expressionskassetten
umfassen, die im wesentlichen einen Promotor umfassen, aber speziell
einen Promotor, der in einer Pflanze aktiv ist, funktionell mit
einem DNA-Molekül,
das für
das Protoporphyrinogen-Oxidase-(Protox)-Enzym aus einem eukaryotischen
Organismus codiert, gebunden umfasst. Die Expressionskassette kann
außerdem
eine Signalsequenz funktionell mit dem DNA-Molekül verknüpft umfassen, wobei diese Signalsequenz
fähig ist,
das Protein, das durch das genannte DNA-Molekül codiert wird, in den Chloroplasten oder
die Mitochondrien zu targetieren.
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Außerdem betrifft
die vorliegende Anmeldung Pflanzen, Pflanzenzellen, Pflanzengewebe
und Pflanzensamen mit veränderter
Protox-Aktivität,
die gegenüber
einer Inhibierung durch ein Herbizid bei Leveln, welche normalerweise
für die
natürlich
vorkommende Protox-Aktivität
in der Pflanze inhibitorisch sind, resistent oder zumindest tolerant
sind. Die Anmeldung bezieht sich insbesondere auf Pflanzen, denen
die veränderte Protox-Aktivität durch Überexpression
des Wildtyp-Protox-Enzyms oder durch Expression eines DNA-Moleküls, das
für ein
Herbizid-tolerantes Protox-Enzym codiert, verliehen wird. Das genannte
Herbizid-tolerante Protox-Enzym kann eine modifizierte Form eines
Protox-Enzyms sein, das natürlicherweise
in einem Eukaryoten oder einem Prokaryoten vorkommt; oder es kann
eine modifizierte Form eines Protox-Enzyms sein, das natürlicherweise
in dieser Pflanze vorkommt; oder das genannte Herbizid-tolerante
Protox-Enzym kann in einem Prokaryonten natürlicherweise vorkommen. Pflanzen,
die durch die vorliegende Anmeldung offenbart werden, umfassen monokotyle
und dikotyle Pflanzen, speziell aber Hybridpflanzen. Bevorzugt sind
solche Pflanzen, die potenzielle Ziele für Protox-inhibierende Herbizide
wären,
insbesondere landwirtschaftlich wichtige Nutzpflanzen wie Mais und
andere Getreidepflanzen wie Weizen, Hafer, Roggen, Sorghum, Reis,
Gerste, Hirse, Rasen und Futtergräser und dergleichen wie auch
Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Ölsamenraps und Sojabohnen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf die Vermehrung von
Material einer Pflanze gemäß der Erfindung,
insbesondere Pflanzensamen, behandelt mit einer schützenden
Beschichtung, speziell aber einer schützenden Beschichtung, die eine
Präparation
umfasst, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Herbiziden,
Insektiziden, Fungiziden, Bakteriziden, Nematiziden, Mollusciziden
oder Gemischen davon besteht.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf Verfahren zur Herstellung
von Pflanzen, Pflanzenzellen, Pflanzengeweben und Pflanzensamen
und auf die transgene Nachkommenschaft davon, die ein Protox-Enzym
enthält,
das gegenüber
einer Inhibierung durch ein Herbizid bei einer Konzentration, die
die natürlich
vorkommende Protox-Aktivität
inhibiert, resistent oder tolerant ist. Die genannte Resistenz oder
Toleranz kann erhalten werden, indem in den genannten transgenen
Pflanzen ein DNA-Molekül
exprimiert wird, das entweder für
eine modifizierte Form eines Protox-Enzyms, das natürlicherweise
in einem Eukaryoten vorkommt, oder eine modifizierte Form eines
Protox-Enzyms, das natürlicherweise
in der Pflanze vorkommt, oder ein Protox-Enzym, das natürlicherweise
in einem Prokaryoten vorkommt, oder ein Protox-Enzym, das eine modifizierte
Form eines Proteins ist, das natürlicherweise
in einem Prokaryoten vorkommt, codiert.
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Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf die Herstellung von transgenen Maispflanzen, transgenem Maisgewebe
oder transgene Maissamen und die transgene Nachkommenschaft davon,
die in stabiler Weise mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde, umfassend einen geeigneten Promotor funktionell in Pflanzen
an ein Strukturgen geknüpft,
das für
ein nicht-modifiziertes prokaryotisches Protox-Enzym codiert, welches
gegenüber
dem Herbizid resistent ist.
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Die
Anmeldung betrifft außerdem
die Herstellung von transgenen Pflanzen, Pflanzenzellen, transgenem
Pflanzengewebe und transgenen Pflanzensamen und die transgene Nachkommenschaft
davon, die in stabiler Weise mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
wurde, umfassend einen geeigneten Promotor funktionell in Pflanzen
mit einem Strukturgen verknüpft,
das für
ein nicht-modifiziertes eukaryotisches Protox-Enzym codiert. Dies
resultiert in einer Überexpression
des nicht-modifizierten Protox in der Pflanze, die ausreicht, um
eine Inhibierung des Enzyms durch das Herbizid zu überwinden.
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Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf die Produktion von Pflanzen, die ein verändertes Protox-Enzym exprimieren,
welches gegenüber
einer Inhibierung durch ein Herbizid bei einer Konzentration, die normalerweise
die Aktivität
des nicht veränderten
Wildtyp-Protox inhibiert, tolerant ist. In dieser Ausführungsform
kann die Pflanze in stabiler Weise mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
werden, das ein Strukturgen umfasst, welches für das resistente Protox codiert,
oder sie kann durch direkte Selektionstechniken hergestellt werden,
wodurch Herbizid-resistente Linien isoliert, charakterisiert und
entwickelt werden.
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Die
Anmeldung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Kontrolle des Wachstums
unerwünschter
Vegetation, umfassend Anwenden bzw. Aufbringen auf eine Population
einer Pflanze mit einer veränderten
Protox-Aktivität,
die gegenüber
einer Inhibierung durch ein Herbizid bei Leveln, die normalerweise
für die
natürlich
vorkommende Protox-Aktivität
in der genannten Pflanze inhibitorisch sind, resistent ist, eine
wirksame Menge eines Protox-inhibierenden Herbizids. Pflanzen, die
in der beschriebenen Weise zu schützen sind, sind speziell solche,
die potenzielle Ziele für
Protox inhibierende Herbizide wären,
insbesondere landwirtschaftlich wichtige Nutzpflanzen, z.B. Mais
und andere Getreidenutzpflanzen, wie Weizen, Hafer, Roggen, Sorghum,
Reis, Gerste, Hirse und Futtergräser
und dergl. wie auch Baumwolle, Zuckerrohr, Zuckerrübe, Ölsamenraps
und Sojabohnen.
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Herbizide,
die sich als Protox-Inhibitoren qualifizieren, sind solche, die
aus der Gruppe bestehend aus Aryluracil, Diphenylether, Oxadiazol,
Imid, Phenylpyrazol, Pyridinderivat, Phenopylat und O-Phenylpyrrolidino- und
Piperidinocarbamat-Analoga des genannten Phänopylats ausgewählt sind.
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Die
Anmeldung bezieht sich auch auf die rekombinante Produktion des
Protox-Enzyms und Verfahren zur Verwendung rekombinant produzierten
Protox. Die Anmeldung bezieht sich somit außerdem auf Wirtszellen, speziell
aber auf Zellen, die aus der Gruppe, bestehend aus Pflanzenzellen,
Tierzellen, Bakterienzellen, Hefezellen und Insektenzellen, ausgewählt sind,
welche in stabiler Weise mit einem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
sind, das einen geeigneten Promotor, der in der jeweiligen Wirtszelle
funktionell ist und funktionell mit einem Strukturgen verknüpft ist,
das für
ein nicht modifiziertes oder modifiziertes eukaryotisches Protox-Enzym codiert, umfasst,
wobei die Wirtszelle fähig
ist, das DNA-Molekül
zu exprimieren.
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Die
Anmeldung stellt ferner Verfahren zur Verwendung gereinigten Protox
bereit, um auf neue Herbizide durchzumustern, die die Aktivität von Protox
beeinträchtigen,
und um Herbizid-resistente Protox-Mutanten zu identifizieren.
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Die
Anmeldung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Analyse einer
Chemikalie bezüglich
der Fähigkeit,
die Aktivität
eines Protox-Enzyms aus einer Pflanze zu inhibieren, umfassend:
- (a) Kombinieren des Protox-Enzyms und Protoporphyrinogen
IX in einem ersten Reaktionsgemisch unter Bedingungen, bei denen
das Protox-Enzym fähig
ist, die Umwandlung des Protoporphyrinogen IX in Protoporphyrin
IX zu katalysieren;
- (b) Kombinieren der genannten Chemikalie, des Protox-Enzyms
und Protoporphyrinogen IX in einem zweiten Reaktionsgemisch unter
denselben Bedingungen wie im ersten Reaktionsgemisch;
- (c) Anregen des ersten und des zweiten Reaktionsgemisches bei
etwa 350 bis etwa 410 nm,
- (d) Vergleichen der Fluoreszenz des ersten und des zweiten Reaktionsgemisches
bei etwa 622 bis etwa 635 nm;
wobei die Chemikalie fähig ist,
die Aktivität
des Protox-Enzyms
zu inhibieren, wenn die Fluoreszenz des zweiten Reaktionsgemisches
signifikant niedriger ist als die Fluoreszenz des ersten Reaktionsgemisches.
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Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf ein Verfahren, das zur Identifizierung eines modifizierten Protox-Enzyms
bereitgestellt wird, welches gegenüber einem Protox-Inhibitor
resistent ist, das in einer Zellpopulation vorhanden ist, umfassend
die Schritte:
- (a) Kultivieren der genannten
Population in Gegenwart des Protox-Inhibitors in Mengen, die die
nicht modifizierte Form des Protox-Enzyms hemmen;
- (b) Selektieren solcher Zellen aus Schritt (a), deren Wachstum
nicht inhibiert ist; und
- (c) Isolieren und Identifizieren des Protox-Enzyms, das in den
Zellen vorliegt, die aus Schritt (b) selektiert wurden.
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Gene,
die für
verändertes
Protox codieren, können
in Pflanzenzell-Transformationsverfahren als selektierbare Marker
eingesetzt werden. Die vorliegende Erfindung betrifft somit außerdem ein
Verfahren zum Selektieren von Pflanzen, Pflanzengewebe oder Pflanzenzellen,
die mit einem Transgen von Interesse transformiert wurden, aus nicht
transformierten Pflanzen, umfassend die Schritte:
- (a)
Transformieren einer Pflanze, eines Pflanzengewebes oder einer Pflanzenzelle
mit einem Transgen von Interesse, das geeignet ist, durch die Pflanze
exprimiert zu werden, und einem Gen, das für ein verändertes Protox codiert, das
gegenüber
einem Protox-Inhibitor resistent ist;
- (b) Transferieren der so transformierten Pflanzen oder Pflanzenzellen
auf ein Medium, das den Protox-Inhibitor umfasst; und
- (c) Selektieren der Pflanzen oder Pflanzenzellen, die in dem
Medium überleben.
-
Die
Anmeldung betrifft außerdem
Sonden und Verfahren zum Detektieren des Vorliegens und der Form
des Protox-Gens und zur Quantifizierung von Level der Protoxtranskripte
in einem Organismus. Diese Verfahren können eingesetzt werden, um
Krankheitszustände
zu diagnostizieren, die mit einer veränderten Form des Protox-Enzyms
oder veränderten
Expressionsleveln des Protox-Enzyms assoziiert sind.
-
Die
Anmeldung betrifft außerdem
ein isoliertes DNA-Molekül,
das für
eine eukaryotische Form von Protoporphyrinogen-Oxidase (im folgenden als "Protox" bezeichnet) codiert,
wobei das Enzym die Oxidation von Protoporphyrinogen IX zu Protoporphyrin
IX katalysiert. Die DNA, die Sequenzen codiert, und die entsprechenden
Aminosäuresequenzen
für Protox-Enzyme
aus Arabidopsis thaliana sind als SEQ ID NOS: 1–4 und 9–10 angegeben. Die codierenden
DNA-Sequenzen und die entsprechenden Aminosäuresequenzen für Mais-Protox-Enzyme
sind als SEQ ID NOS: 5–8
angegeben.
-
Eine
beliebige gewünschte
eukaryotische DNA, die für
das Protox-Enzym codiert, kann erfindungsgemäß isoliert werden. Ein zur
Isolierung einer für
eukaryotisches Protox codierenden Sequenz angenommenes Verfahren
wird durch Beispiel 1 repräsentiert.
In diesem Verfahren werden cDNA-Klone,
die für
ein Protox-Enzym codieren, aus einer Bibliothek von cDNA-Klonen
identifiziert, die von dem interessierenden Eukaryoten stammen,
und zwar auf der Basis ihrer Fähigkeit,
Protox-Enzym-Aktivität
einem mutanten Wirtsorganismus zu liefern, dem diese Aktivität fehlt.
Geeignete Wirtsorganismen zur Verwendung in diesem Verfahren sind
solche, die verwendet werden können,
um cDNA-Expressions-Bibliotheken
durchzumustern, und für
welche Mutanten, die bezüglich
Protox-Aktivität
defizient sind, entweder verfügbar
sind oder routinemäßig erzeugt
werden können.
Solche Wirtsorganismen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
E. coli (Sasarman et al., J. Gen. Microbiol. 113: 297 (1979)), Salmonella
typhimurium (Xu et al., J. Bacteriol. 174: 3953 (1992)) und Saccharomyces
cerevisiae (Carmadro et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 106: 724
(1982)).
-
Alternativ
können
eukaryotische für
Protox codierende Sequenzen nach gut bekannten Techniken auf der
Basis ihrer Sequenzhomologie zu den durch die vorliegende Erfindung
beschriebenen für
Protox codierenden Sequenzen von Arabidopsis thaliana (SEQ ID NOS.
1, 3 und 9) und Zea mays (SEQ ID NOS. 5 und 7) isoliert werden.
In diesen Techniken wird die ganze oder ein Teil der bekannten für Protox
codierenden Sequenz als Sonde verwendet, welche selektiv an die
anderen für
Protox codierenden Sequenzen, die in einer Population von klonierten
genomischen DNA-Fragmenten oder cDNA-Fragmenten (d.h. genomische
cDNA-Bibliotheken) aus einem ausgewählten Organismus hybridisieren,
verwendet. Eine derartige Technik beinhaltet eine Hybridisierungsdurchmusterung
von plattierten DNA-Bibliotheken (entweder Plaques oder Kolonien;
siehe z.B. Sambrock et al., Molecular Cloning, Herausg. Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1989)) und eine Amplifikation durch PCR
unter Verwendung von Oligonukleotidprimern, die den Sequenzdomänen entsprechen,
die unter bekannten Protoxaminosäuresequenzen
konserviert sind (siehe z.B. Innis et al., PCR Protocols, a Guide
to Methods and Applications, Herausg. Academic Press (1990)). Diese
Verfahren sind zur Isolierung von für Protox codierenden Sequenzen
aus Organismen, die mit dem Organismus verwandt sind, aus dem die
Sondensequenz abgeleitet ist, besonders gut geeignet. Es würde z.B.
erwartet, dass die Anwendung dieser Verfahren unter Verwendung der
codierenden Arabidopsis- oder Zea mays-Sequenz als Sonde für die Isolierung
von für
Protox codierende Sequenzen aus anderen Pflanzenspezies besonders
gut geeignet ist.
-
Durch
die vorliegende Erfindung wird gelehrt, dass die isolierten eukaryotischen
Protoxsequenzen nach Standardtechniken der Gentechnologie manipuliert
werden können,
um so an einen gewünschten
Zweck angepasst zu sein. Beispielsweise kann die gesamte Protox-Sequenz
oder es können
Teile davon als Sonden verwendet werden, die geeignet sind, spezifisch
an für
Protox codierende Sequenzen und Messenger-RNA zu hybridisieren. Um eine spezifische
Hybridisierung unter einer Vielzahl von Bedingungen zu erreichen,
umfassen solche Sonden Sequenzen, die unter den für Protox
codierenden Sequenzen einzigartig sind und vorzugsweise eine Länge von
wenigstens 10 Nukleotiden und am vorteilhaftesten eine Länge von
wenigstens 20 Nukleotiden haben. Solche Sonden können verwendet werden, um die
für Protox
codierenden Sequenzen aus einem gewählten Organismus über das
gut bekannte Verfahren der Polymerasekettenreaktion (PCR) zu amplifizieren
und zu analysieren. Diese Technik kann zur Isolierung zusätzlicher
für Protox
codierender Sequenzen aus einem gewünschten Organismus oder als
diagnostischer Assay zur Bestimmung des Vorliegens von für Protox
codierenden Sequenzen in einem Organismus und zur Assoziierung veränderter
codierender Sequenzen mit besonderen ungünstigen Zuständen, z.B.
autosomale dominante Störung
bei Menschen, die sowohl durch neuropsychiatrische Symptome als
auch Hautläsionen
charakterisiert ist und gesenkte Level an Protox-Aktivität aufweist,
nützlich
sein (Brenner und Bloomer, New Engl. J. Med. 302: 765 (1980)).
-
Für Protox
spezifische Hybridisierungssonden können auch verwendet werden,
um den Ort des nativen eukaryotischen Protoxgens (der nativen eukaryotischen
Protox-Gene) im Genom eines ausgewählten Organismus unter Verwendung
von Standardtechniken, die auf der selektiven Hybridisierung der
Sonde an genomische Protoxsequenzen basieren, zu kartieren. Diese
Techniken umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, eine Identifizierung
von DNA-Polymorphismen, die in der Protoxsondensequenz identifiziert
oder enthalten sind, und eine Verwendung solcher Polymorphismen,
um eine Segregation des Protoxgens bezüglich anderer Marker bekannter
Kartenposition in einer Kartierungspopulation, die aus einer Selbstbefruchtung
eines Hybrids von zwei polymorphen Elternlinien stammt, zu verfolgen
(siehe Helentjaris et al., Plant Mol. Biol. 5: 109 (1985). Sommer
et al., Biotechniques, 12: 82 (1992); D'Ovidio et al., Plant Mol. Biol. 15:
169 (1990)). Während davon
ausgegangen wird, dass eine beliebige eukaryotische Protoxsequenz
als Sonde zur Kartierung von Protoxgenen aus einem beliebigen eukaryotischen
Organismus nützlich
ist, sind bevorzugte Sonden solche Protoxsequenzen aus Organismen,
die mit dem ausgewählten
Organismus näher
verwandt sind, und die am meisten bevorzugten Sonden sind die Protoxsequenzen
aus dem gewählten
Organismus. Eine Kartierung von Protoxgenen in dieser Art wird bei
Pflanzen zu Züchtungszwecken
als besonders nützlich
angesehen. Durch Kenntnis der genetischen Kartenposition eines mutanten
Protoxgens, das Herbizidresistenz verleiht, können z.B. flankierende DNA-Marker
aus einer genetischen Referenzkarte identifiziert werden (siehe
z.B. Helentjaris, Trends Genet. 3: 217 (1987)). Während einer
Introgression des Herbizidresistenzmerkmals in eine neue Züchtungslinie
können
diese Marker dann verwendet werden, um den Grad der Protox-verknüpften flankierenden chromosomalen
DNA zu überwachen,
die nach jeder Runde der Rückkreuzung
noch in dem Rückkreuzungselter
vorliegt.
-
Protox-spezifische
Hybridisierungssonden können
auch verwendet werden, um Level an Protox-mRNA in einem Organismus
unter Verwendung von Standardtechniken, z.B. Northern-Blot-Analyse quantitativ
zu bestimmen. Diese Technik kann als diagnostischer Assay zum Detektieren
veränderter
Level an Protoxexpression einsetzbar sein, welche mit besonderen
ungünstigen
Zuständen,
wie z.B. autosomaler dominanter Störung bei Menschen, die sowohl
durch neuropsychiatrische Symtome als auch durch Hautläsionen charakterisiert
ist, und die gesenkte Spiegel an Protox-Aktivität haben, assoziiert sein können (Brenner
und Bloomer, New Engl., J. Med. 302: 765 (1980)).
-
Zur
rekombinanten Produktion des Enzyms in einem Wirtsorganismus kann
die für
Protox codierende Sequenz in eine Expressionskassette insertiert
werden, die für
den gewählten
Wirt entwickelt wurde und in den Wirt eingeführt wurde, wo sie rekombinant
produziert wird. Die Wahl spezifischer regulatorischer Sequenzen, z.B.
Promotor, Signalsequenz, 5'-
und 3'-untranslatierte
Sequenzen und Enhancer, liegt im Rahmen des Fachwissens des Fachmanns
auf diesem Gebiet. Das resultierende Molekül, das die einzelnen Elemente
in geeignetem Leseraster verknüpft
enthält,
kann in einen Vektor insertiert werden, der fähig ist, in die Wirtszelle
transformiert zu werden. Geeignete Expressionsvektoren und Verfahren
zur rekombinanten Produktion von Proteinen sind für Wirtsorganismen,
wie z.B. E. coli (z.B. Studier und Moffatt, J. Mol. Biol. 189: 113
(1986); Brosius, DNA 8: 759 (1989)), Hefe (siehe z.B. Schneider
und Guarente, Meth. Enzymol. 194: 373 (1991)) und Insektenzellen
(siehe z.B. Luckow und Summers, Bio/Technol. 6: 47 (1988)), gut
bekannt. Spezifische Beispiele umfassen Plasmide, z.B. pBluescript
(Stratagene, La Jolla, CA), pFLAG (International Biotechnologies,
Inc., New Haven, CT), pTrcHis (Invitrogen, La Jolla, CA) und Baculovirus-Expressionsvektoren,
z.B. solche, die aus dem Genom von Autographica californica-nukleärem Polyhedrosis-Virus
(AcMNPV) stammen. Ein bevorzugtes Baculovirus/Insekten-System ist
pVI11392/Sf21-Zellen (Invitrogen, La Jolla, CA).
-
Rekombinant
produziertes eukaryotisches Protox-Enzym ist für eine Vielzahl von Zwecken
einsetzbar. Es kann z.B. verwendet werden, um in vitro enzymatische
Protox-Aktivität
zuzuführen.
Es kann auch in einem in vitro-Assay verwendet werden, um bekannte
Herbizidchemikalien, deren Target nicht identifiziert worden war,
durchzumustern, um zu bestimmen, ob sie Protox inhibieren. Ein derartiger
in vitro-Assay kann auch als ein allgemeinerer Screen eingesetzt
werden, um Chemikalien zu identifizieren, welche Protox-Aktivität inhibieren
und welche daher Herbizidkandidaten sind. Alternativ kann rekombinant
produziertes Protox-Enzym verwendet werden, um seine Assoziation
mit bekannten Inhibitoren weiter zu charakterisieren, um neue inhibitorische
Herbizide wie auch gegenüber
Herbizid tolerante Formen des Enzyms rational zu entwickeln.
-
Typischerweise
wird der inhibitorische Effekt auf Protox bestimmt, indem die Fluoreszenz
nach Anregung bei 395 bis 410 nm bei etwa 622 bis 635 nm gemessen
wird (Jacobs und Jacobs, Enzyme 28: 206 (1982); Sherman et al.,
Plant Physiol. 97: 280 (1991)). Dieser Assay basiert auf der Tatsache,
dass Protoporphyrin IX ein fluoreszierendes Pigment ist und Protoprophyrinogen
IX nicht fluoeszierend ist. Proteinextrakte werden aus ausgewählten subzellulären Fraktionen,
z.B. Etioplasten, Mitochondiren, Mikrosomen oder Plasmamembran, durch
differenzielle Zentrifugation hergestellt (siehe z.B. Lee et al.,
Plant Physiol. 102: 881 (1993); Prado et al., Plant Physiol. 65:
956 (1979); Jackson und Moore, in Plant Organelles, Reid, Herausg.
S. 1–12,
Jacobs und Jacobs, Plant Physiol. 101: 1181 (1993)). Protoporphyrinogen
wird durch Reduktion von Protoporphyrin mit Natriumamalgam hergestellt,
wie es von Jacobs und Jacobs beschrieben wurde (1982). Reaktionsgemische bestehen
typischerweise aus 100 mM Hepes (pH 7,5), 5 mM EDTA, 2 mM DTT, etwa
2 M Protoporphyrinogen IX und etwa 1 mg/ml Proteinextrakt. Vor der
Initiation der enzymatischen Reaktion werden Inhibitorlösungen in
verschiedenen Konzentrationen, z.B. 1 mM, 100 μM, 10 μM, 1 μM, 100 nM, 10 nM, 1 nM, 100
pM zu dem Enzymextrakt gegeben. Sobald der Proteinextrakt zugesetzt
ist, wird die Fluoreszenz für
mehrere Minuten gemessen und die Steigung der Steigung (Reaktionsreaktion)
wird aus einem Linearitätsbereich
errechnet. IC50 wird bestimmt, indem die
Steigung (slope) der inhibierten Reaktion mit einer Kontrollreaktion
verglichen wird.
-
Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf die Verwendung von Protox in einem Assay zur Identifizierung
Inhibitor-resistenter
Protoxmutanten. Ein typischer Assay ist wie folgt:
- (a) Inkubieren einer ersten Probe von Protox und einem Substrat,
Protoporphyrinogen IX, in Gegenwart einer zweiten Probe, die einen
Protoxinhibitor umfasst;
- (b) Messung der enzymatischen Aktivität des Protox aus Schritt (a);
- (c) Inkubieren einer ersten Probe eines mutierten Protox und
seines Substrats in Gegenwart einer zweiten Probe, die denselben
Protoxinhibitor umfasst;
- (d) Messen der enzymatischen Aktivität des mutierten Protox aus
Schritt (c) und
- (e) Vergleichen der enzymatischen Aktivität des mutierten Protox mit
der, die durch das nicht mutierte Protox bereitgestellt wird.
-
Das
Reaktionsgemisch und die Reaktionsbedingungen sind dieselben wie
die für
den Assay zur Identifizierung von Protoxinhibitoren (Inhibitorassay)
mit den folgenden Modifikationen. Erstens, eine Protox-Mutante,
die wie oben beschrieben erhalten wurde, wird in einer der Reaktionsgemische
für das
Wildtyp-Protox des Inhibitorassays eingesetzt. Zweitens, ein Inhibitor
des Wildtyp-Protox liegt in beiden Reaktionsgemischen vor. Drittens,
die mutierte Aktivität
(Enzymaktivität
in Gegenwart von Inhibitor und mutiertem Protox) und nicht-mutierte
Aktivität
(Enzymaktivität
in Gegenwart von Inhibitor und Wildtyp-Protox) werden verglichen, um zu bestimmen,
ob bei der mutierten Aktivität
im Vergleich zu der nicht-mutierten Aktivität eine signifikante Erhöhung der
Enzymaktivität
beobachtet wird. Die mutierte Aktivität ist ein Maß für die enzymatische
Aktivität
des mutierten Protox-Enzyms in Gegenwart eines geeigneten Substrats
und des Inhibitors. Nicht mutierte Aktivität ist ein Maß der enzymatischen
Aktivität
des Wildtyp-Protox-Enzyms in Gegenwart eines geeigneten Substrats und
des Inhibitors. Eine signifikante Zunahme ist als Zunahme der enzymatischen
Aktivität
definiert, die größer ist
als die Fehlergrenze, die der Messtechnik eigen ist, vorzugsweise
ist sie eine Erhöhung
um das etwa 2-Fache der Aktivität
des Wildtyp-Enzyms in Gegenwart des Inhibitors, bevorzugter eine
etwa 5-fache Erhöhung, am
bevorzugtesten eine Erhöhung,
die größer als
das etwa 10-Fache ist.
-
Die
Herbizide, die Protox inhibieren, umfassen viele unterschiedliche
strukturelle Molekülklassen (Duke
et al., Weed Sci. 39: 465 (1991); Nandihalli et al., Pesticide Biochem.
Physiol. 43: 193 (1992); Matringe et al., FEBS Lett. 245: 35 (1989);
Yanase und Andoh, Pesticide Biochem. Physiol. 35: 70 (1989)), einschließlich der
Diphenylether {z.B. Acifluorifen, 5-[2-Chlor-4-(trifluormethyl)phenoxy]-2-nitrobenzoesäure; seinen
Methylester; oder Oxyfluorfen, 2-Chlor-1-(3-ethoxy-4-nitrophenoxy)-4-(trifluorbenzol)},
Oxidiazole (z.B. Oxidiazon, 3-[2,4-Dichlor-5-(1-methylethoxy)phenyl]-5-(1,1-dimethylethyl)-1,3,4-oxadiazol-2-(3H)-on), cyclischer
Imide (z.B. S-23142, N-(4-Chlor-2-fluor-5-propargyloxyphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid;
Chlor phthalim, N-(4-Chlorphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid),
Phenylpyrazole (z.B. TNPP-ethyl, Ethyl-2-[1-(2,3,4-trichlorphenyl)-4-nitropyrazolyl-5-oxy]propionat;
M&B 39279), Pyridinderivate
(z.B. LS 82-556) und Phenopylat und seiner O-Phenylpyrrolidino-
und Piperidinocarbamat-Analoga.
-
Die
Diphenylether von besonderer Bedeutung sind die mit der allgemeinen
Formel
worin R für -COONa (Formel II), -CONHSO
2CH
3 (Formel III)
oder -COOCH
2COOC
2H
5 (Formel IV; siehe Maigrot et al., Brighton
Crop Protection Conference-Weeds; 47–51 (1989)) steht.
-
Zusätzliche
Diphenylether von Interesse sind solche, in denen R für
(Formel IVa; siehe Hayashi
et al., Brighton Crop Protection Conference-Weeds: 53–58 (1989))
steht.
-
Ein
weiterer interessierender Diphenylether ist einer mit der Formel
(Formel IVb; Bifenox, siehe
Dest et al., Proc. Northeast Weed Sci. Conf. 27: 31 (1973))
-
Von
Bedeutung ist auch die Klasse der Herbizide, die als Imide bekannt
sind und die allgemeine Formel
haben, worin Q für
steht
(siehe Hemper et al. (1965) in "Proceedings
of the Eighth International Congress of Pesticide Chemistry", Ragdale et al.,
Herausg. Amer. Chem. Soc., Washington, D. C., S. 42–48 (1994))
und
R
1 für
H, Cl oder F steht, R
2 für Cl steht und R
3 eine
optimal substituierte Ether-, Thioether-, Ester-, Amino- oder Alkylgruppe
ist. Alternativ können
R
2 und R
3 zusammen
einen 5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring bilden. Beispiele
für Imid-Herbizide
von besonderem Interesse sind:
-
-
-
Die
herbizide Aktivität
der obigen Verbindungen wird in Proceedings of the 1991 Brighton
Crop Protection Conference, Weeds (British Crop Protection Councel)
(Formel X und XVI), Proceedings of the 1993 Brighton Crop Protection
Conference, Weeds (British Crop Protection Council) (Formel XII
und XIII), US-Patent Nr. 4,746,352 (Formel XI) und Abstract of the
Weed Science Society of America, Bd. 33, S. 9 (1993) (Formel XIV)
beschrieben.
-
Die
am stärksten
bevorzugten Imid-Herbizide sind die, die als Aryluracile klassifiziert
werden und die allgemeine Formel:
haben, worin R für die Gruppe
(C
2-6-Alkenyloxy)carbonyl-C
1-4-alkyl steht, wie
sie im US-Patent Nr. 5,183,492 offenbart sind, das hier durch Referenz
aufgenommen wird.
-
Wichtige
Herbizide haben auch die allgemeine Formel:
N-substituierte
Pyrazole der allgemeinen Formel:
N-Phenylpyrazole,
z.B.:
und 3-substituierte
2-Aryl-4,5,6,7-tetrahydroindazole (Lyga et al., Pesticide Sci. 42:
29–36
(1994)).
-
Herbizidlevel,
die normalerweise für
die Aktivität
von Protox inhibitorisch sind, umfassen Anwendungsraten, die auf
dem Fachgebiet bekannt sind und die teilweise von äußeren Faktoren,
z.B. Umgebung, Anwendungszeit und -verfahren abhängen. Im Fall der Imidherbizide,
die durch die Formeln V bis IX dargestellt werden, und insbesondere
von solchen, die durch die Formeln X bis XVII dargestellt werden,
liegt z.B. der Bereich der Anwendungsraten bzw. Aufbringungsraten
von 0,0001 bis 10 kg/ha, vorzugsweise von 0,005 bis 2 kg/ha. Diese
Dosierungsrate oder Konzentration des Herbizids kann in Abhängigkeit
von der gewünschten
Wirkung und der besonderen verwendeten Verbindung unterschiedlich
sein und kann durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
bestimmt werden.
-
Die
Anmeldung bezieht sich außerdem
auf Pflanzen, Pflanzengewebe und Pflanzensamen, die gegenüber Herbiziden tolerant
sind, welche die natürlich
vorkommende Protoxaktivität
in diesen Pflanzen inhibieren, wobei die Toleranz durch eine veränderte Protox-Enzym-Aktivität verliehen
wird. Repräsentative
Pflanzen umfassen beliebige Pflanzen, auf welche diese Herbizide
zu ihrem normalerweise angestrebten Zweck angewendet werden. Bevorzugt
sind agronomisch wichtige Nutzpflanzen, d.h. Angiosperme und Gymnosperme, z.B.
Baumwolle, Soja, Raps, Zuckerrübe,
Mais, Reis, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Sorghum, Hirse, Rasen, Futter-,
Rasen-Gräser
und dergleichen.
-
Mit "veränderter
Protox-Enzym-Aktivität" ist eine enzymatische
Protox-Aktivität
gemeint, die sich von der unterscheidet, die natürlicherweise in einer Pflanze
auftritt (d.h. Protox-Aktivität,
die natürlicherweise
in Abwesenheit einer direkten oder indirekten Manipulation einer
solchen Aktivität
durch den Menschen auftritt), die gegenüber Herbiziden resistent ist,
die die natürlich
vorkommende Aktivität
inhibieren. Eine veränderte
Protox-Enzym-Aktivität
kann einer Pflanze gemäß der Erfindung
verliehen werden, indem die Expression an Wildtyp-, Herbizid-empfindlichem
Protox erhöht
wird, ein verändertes,
Herbizid-tolerantes, eukaryotisches Protox-Enzym in der Pflanze
exprimiert wird, eine nicht modifizierte oder modifizierte bakterielle
Form des Protox-Enzyms, das Herbizid-resistent ist, in der Pflanze
exprimiert wird, oder durch eine Kombination dieser Technik.
-
Das
Erreichen einer veränderten
Protox-Enzym-Aktivität
durch erhöhte
Expression führt
zu einem Protoxlevel in der Pflanzenzelle, der zumindest ausreichend
ist, um eine durch das Herbizid bewirkte Wachstumsinhibierung zu überwinden.
Der Level an exprimiertem Protox ist im allgemeinen wenigstens die
2-fache, vorzugsweise 5-fache und bevorzugter mindestens 10-fache
Menge der nativ exprimierten Menge. Eine erhöhte Expression kann die Folge
von Mehrfachkopien eines Wildtyp-Protox-Gens,
des mehrfachen Auftretens der für
Protox codierenden Sequenz innerhalb des Protoxgens (d.h. Genamplifikation)
oder einer Mutation in der nicht codierenden, regulatorischen Sequenz
des endogenen Protoxgens in der Pflanzenzelle sein. Pflanzen, die
eine solche veränderte
Protox-Enzym-Aktivität
enthalten, können
durch direkte Selektion von Pflanzen erhalten werden. Dieses Verfahren
ist auf dem Fachgebiet bekannt. Siehe z.B. Somers et al. in
US 5,162,602 und Anderson
et al. in
US 4,761,373 und
die darin zitierten Referenzen. Diese Pflanzen können auch über Techniken der Gentechnologie,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, erhalten werden.
-
Eine
erhöhte
Expression gegen Herbizid empfindlichen Protox kann auch erreicht
werden, indem eine Pflanzenzelle mit einem rekombinanten oder chimären DNA-Molekül in stabiler
Weise transformiert wird, welches einen Promotor, der zur Steuerung
der Expression eines assoziierten Strukturgens in einer Pflanzenzelle fähig ist,
verknüpft
mit einem homologen oder heterologen Strukturgen, das Protox codiert,
umfasst. Mit "homolog" ist gemeint, dass
das Protoxgen aus einem Organismus, der taxonomisch mit der Zielpflanzenzelle identisch
ist, isoliert wird. Mit "heterolog" ist gemeint, dass
das Protoxgen aus einem Organismus erhalten wird, der sich taxonomisch
von der Zielpflanzenzelle unterscheidet. Homologe Protoxgene können erhalten
werden, indem eine auxotrophe Bakterien- oder Hefe-Mutante mit einer
cDNA-Expressionsbibliothek
aus der Zielpflanze komplementiert wird. Siehe z.B. Beispiel 1 und
Snustad et al., Genetics 120: 1111–1114 (1988) (Maisglutaminsynthase);
Delauney et al., Mol. Genet. 221: 299–305 (1990), (Sojabohnen-Pyrrolin-5- carboxylat-Reduktase);
Frisch et al., Mol. Gen. Genet. 228: 287–293 (1991) (Mais-Dihydrodipicolinat-Synthase);
Eller et al., Plant Mol. Biol. 18: 557–566 (1992) (Raps-Chloroplasten-3-isopropylmalatdehydrogenase);
Proc. Natl. Acad. Sci., USA 88: 1731–1735 (1991); Minet et al.,
Plant J. 2: 417–422
(1992) (Dihydroorotatdehydrogenase) und darin zitierte Referenzen.
Andere bekannte Verfahren umfassen Screening genomischer oder cDNA-Bibliotheken höherer Pflanzen,
z.B. nach Sequenzen, die mit spezifischen Nukleinsäuresonden
kreuzhybridisieren, oder Screening von Expressionsbibliotheken auf
die Produktion von Protox-Enzymen, die mit spezifischen Antikörpersonden
kreuzreagieren. Ein bevorzugtes Verfahren involviert Komplementieren
einer auxothrophen E. coli-hemG-Mutante mit einer Mais- oder Arabidopsis
thaliana-cDNA-Bibliothek.
-
Beispiele
für Promotoren,
die fähig
sind, in Pflanzen oder Pflanzenzellen zu funktionieren, d.h. solche, die
fähig sind,
eine Expression der assoziierten Strukturgene, z.B. Protox, in Pflanzenzellen
zu steuern, umfassen die Blumenkohlmosaikvirus (CaMV) 19S- oder
35S-Promotoren und die doppelten CaMV-Promotoren; Nopalinsynthase-Promotoren;
mit Pathogenese-verwandte(PR)-Protein-Promotoren; kleine Untereinheit
von Ribulosebisphosphatcarboxylase(ssuRUBISCO)-Promotoren und dergleichen. Bevorzugt
sind der Reis-Actinpromotor
(McElroy et al., Mol. Gen. Genet. 231: 150 (1991)), der Mais-Ubiquitin-Promotor
(
EP 0 342 926 ; Taylor
et al., Plant Cell Rep. 12: 491 (1993)) und der Pr-1-Promotor aus
Tabak, Arabidopsis oder Mais (siehe die Internationale Patentanmeldung
Nr. PCT/IB95/00002 von Ryals et al., die hier in ihrer Gesamtheit
durch Referenz aufgenommen wird). Bevorzugt sind auch der 35S-Promotor
und ein verstärkter
oder doppelter 35S-Promotor, z.B. der bei Kay et al., Science 236: 1299–1302 (1987)
beschriebene und der doppelte 35S-Promotor, der in pCGN2113 kloniert
wurde, hinterlegt als ATCC 40587, diejenigen, die in EP-A 0 392
225 offenbart sind, deren relevante Offenbarungen hier durch Referenz
in ihrer Gesamtheit aufgenommen werden. Die Promotoren selbst können nach
fachbekannten Verfahren modifiziert werden, um die Promotorstärke zur
Erhöhung
der Promotorstärke
zur Erhöhung
der Protoxexpression zu manipulieren.
-
Signal-
oder Transitpeptide können
in den chimären
DNA-Konstrukten
der Erfindung an die für
Protox codierende Sequenz fusioniert werden, um den Transport des
exprimierten Protox-Enzyms zu der gewünschten Wirtstelle zu steuern.
Beispiele für
Signalpeptide umfassen die, die nativ mit den mit der Pflanzenpathogenese
verbundenen Proteine verknüpft
sind, z.B. PR-1, PR-2 und dergleichen. Siehe z.B. Payne et al.,
Plant Mol. Biol. 11: 89–94
(1988). Beispiele für
Transitpeptide umfassen die Chloroplasten-Transitpeptide, z.B. die, die
von Heijne et al., Plant Mol. Biol. Rep. 9: 104–126 (1991); Mazur et al.,
Plant Physiol. 85: 1110 (1987); Vorst et al., Gene 65: 59 (1988)
beschrieben sind; und mitochondriale Transitpeptide, z.B. die, die
in Boutry et al., Nature 328: 340–342 (1987) beschrieben sind.
Chloroplasten- und mitochondriale Transitpeptide werden in der vorliegenden
Erfindung als besonders nützlich
angesehen, da die enzymatische Protox-Aktivität typischerweise in den Mitochondrien
und Chloroplasten auftritt. Zur Verwendung am meisten bevorzugt
sind Chloroplasten-Transitpeptide, da eine Inhibierung der enzymatischen
Protox-Aktivität
in den Chloroplasten als die primäre Grundlage für die Wirkung
von Protox-inhibierenden Herbiziden angesehen wird (Witkowski und
Halling, Plant Physiol. 87: 632 (1988); Lehnen et al., Pestic. Biochem.
Physiol. 37: 239 (1990); Duke et al., Weed Sci. 39: 465 (1991)).
Mit umfasst werden auch Sequenzen, die zu einer Lokalisierung des
codierten Proteins in verschiedenen zellulären Kompartimenten, z.B. der
Vakuole, führen.
Siehe z.B. Neuhaus et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 10362–10366 (1991)
und Chrispeels, Ann. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 42: 21–53 (1991). Die
relevanten Offenbarungen dieser Publikationen werden hier in ihrer
Gesamtheit durch Referenz aufgenommen.
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Das
chimäre
DNA-Konstrukt (die chimären
DNA-Konstrukte) der Erfindung können
viele Kopien eines Promotors oder viele Kopien der Protox-Strukturgene
enthalten. Außerdem
kann das Konstrukt (können
die Konstrukte) codierende Sequenzen für Marker und codierende Sequenzen
für andere
Peptide, z.B. Signal- oder Transitpeptide, jeweils im geeigneten
Leseraster mit den anderen funktionellen Elementen im DNA-Molekül umfassen.
Die Herstellung solcher Konstrukte liegt im Rahmen des Fachwissens
eines Fachmanns.
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Nützliche
Marker umfassen Peptide, die Herbizid-, Antibiotika- oder Arzneimittel-Resistenz
bereitstellen, z.B. Resistenz gegenüber Hygromycin, Kanamycin,
G418, Gentamycin, Lincomycin, Methotrexat, Glyphosat, Phosphinothricin
oder dergleichen. Diese Marker können
verwendet werden, um Zellen, die mit den chimären DNA-Konstrukten der Erfindung
transformiert wurden, von nicht transformierten Zellen zu selektieren. Andere
nützliche
Marker sind peptidische Enzyme, die in einfacher Weise durch eine
sichtbare Reaktion detektiert werden können, z.B. eine Farbreaktion,
z.B. Luciferase, β-Glucuronidase
oder β-Galactosidase.
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Veränderte Protox-Enzym-Aktivität kann auch
durch die Erzeugung oder Identifizierung von modifizierten Formen
der isolierten für
eukaryotisches Protox codierenden Sequenz, die wenigstens eine Aminosäuresubstitution,
-additon oder -deletion hat, die für ein verändertes Protox-Enzym codiert,
das gegenüber
einem Herbizid resistent ist, das die unveränderte, natürlich auftretende Form (d.h.
Formen, die natürlicherweise
in einem eukaryotischen Organismus auftreten, ohne dass diese vom
Menschen entweder direkt über
rekombinante DNA-Methodologie oder indirekt über selektive Züchtung usw.
manipuliert wurden) inhibiert. Gene, die solche Enzyme codieren,
können
durch zahlreiche Strategien, die auf dem Fachgebiet bekannt sind,
erhalten werden. Eine erste allgemeine Strategie involviert direkte
oder indirekte Mutageneseverfahren an Mikroben. Beispielsweise kann
ein genetisch manipulierbare Mikrobe, z.B. E. coli oder S. cerevisiae,
in vivo einer statistischen Mutagenese, z.B. mit UV-Licht oder Ethyl-
oder Methylmethansulfonat unterworfen werden. Mutageneseverfahren
werden z.B. in Miller, Experiments in Molecular Genetics, Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1972); Davis et al.,
Advanced Bacterial Genetics, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1980); Sherman et al., Methods in Yeast Genetics, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1983); und im
US-Patent 4,975,374 (Goodman et al.) beschrieben. Die Mikrobe, die
zur Mutagenese selektiert wurde, enthält ein normal gegen Herbizid
empfindliches eurkaryotisches Protoxgen und ist von der durch dieses
Gen verliehenen Protoxaktivität
abhängig.
Die mutagenisierten Zellen werden in Gegenwart des Herbizids bei
Konzentrationen, die das nicht modifizierte Protox-Enzym inhibieren,
wachsen gelassen. Kolonien der mutagenisierten Mikrobe, die in Gegenwart
des Inhibitors besser wachsen als die nicht mutagenisierte Mikrobe
(d.h. Resistenz gegenüber
dem Inhibitor aufweisen), werden zur weiteren Analyse selektiert.
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Die
Protox-Gene aus diesen Kolonien werden entweder durch Klonieren
oder durch Polymerasekettenreaktions-Amplifikation isoliert und
ihre Sequenzen werden geklärt.
Sequenzen, die für
ein verändertes
Protox-Enzym codieren, werden dann zurück in die Mikrobe kloniert,
um ihre Fähigkeit,
Inhibitorresistenz zu verleihen, zu bestätigen.
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Ein
zweites Verfahren zum Erhalten von mutanten Herbizid-resistenten Allelen
des eukaryotischen Protox-Enzyms involviert eine direkte Selektion
in Pflanzen. Beispielsweise kann der Effekt eines Protox-Inhibitors,
z.B. solche wie die oben beschriebenen, auf die Wachstumsinhibierung
von Pflanzen, z.B. Arabidopsis, Sojabohne oder Mais, durch Plattieren
von Samen, die durch fachbekannte Methoden sterilisiert wurden,
auf Platten auf einem einfachen Minimalsalzmedium, das steigende
Konzentrationen des Inhibitors enthält, bestimmt werden. Solche
Konzentrationen liegen im Bereich von 0,001, 0,003, 0,01, 0,03,
0,1, 0,3, 1, 3, 10, 30, 110, 300, 1000 und 3000 Parts per Million
(ppm). Die niedrigste Dosis, bei der eine signifikante Wachstumsinhibierung
reproduzierbar detektiert werden kann, wird für nachfolgende Experimente
verwendet.
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Eine
Mutagenese von Pflanzenmaterial kann ausgenutzt werden, um die Häufigkeit
zu erhöhen,
bei der resistente Allele in der selektierten Population auftreten.
Mutagenisiertes Samenmaterial kann aus einer Vielzahl von Quellen,
einschließlich
chemischer oder physikalischer Mutagenese oder Samen oder chemische oder
physikalischer Mutagenese oder Pollen, stammen (Neuffer, in Maize
for Biological Research, Sheridan, Herausg. Univ. Press, Grand Forks,
ND, S. 61–64
(1982)), der dann verwendet wird, um Pflanzen zu befruchten; die
resultierenden M1-Mutantensamen werden gesammelt.
Für Arabidopsis
werden typischerweise M2-Samen (Lehle Seeds
Tucson, AZ), d.h. Nachkommensamen von Pflanzen, die aus Samen gewachsen
sind, welche mit Chemikalien, wie z.B. Ethylmethansulfoant, oder
mit physikalischen Mitteln, z.B. gamma-Strahlen oder schnelle Neutronen,
mutagenisiert wurden, in Dichten von bis zu 10.000 Samen/Platte
(10 cm Durchmesser) auf Minimalsalzmedium, das eine geeignete Inhibitorkonzentration
enthält,
plattiert, um auf Resistenz zu selektieren. Keimpflanzen, die weiter
wachsen und 7 bis 21 Tage nach dem Plattieren grün bleiben, werden in Erde umgepflanzt
und bis zur Reife und zum Samenansatz wachsen gelassen. Die Nachkommenschaft
dieser Samen wird auf Resistenz gegenüber dem Herbizid getestet.
Wenn das Resistenzmerkmal dominant ist, werden Pflanzen, deren Samen
3:1::resistent:empfindlich aufspalten, als heterozygot für die Resistenz
in der M2-Generation angesehen. Pflanzen,
bei denen alle Samen resistent sind, werden als homozygot bezüglich der
Resistenz in der M2-Generation angesehen.
Eine solche Mutagenese an intakten Samen und ein Screening ihrer
M2-Nachkommensamen kann auch an anderen
Spezies, z.B. Sojabohnen, durchgeführt werden (siehe z.B. US-Patent
Nr. 5,084,082 (Sebastian)). Mutante Samen bzw. mutantes Saatgut,
das auf Herbizidtoleranz durchgemustert werden soll, kann auch als
Resultat einer Bestäubung
mit Pollen, die durch chemische oder physikalische Mittel mutagenisiert
wurden, erhalten werden.
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Es
können
zwei Ansätze
durchgeführt
werden, um zu bestätigen,
dass die genetische Basis für
die Resistenz ein verändertes
Protoxgen ist. Erstens, Allele des Protoxgens aus Pflanzen, die
Resistenz gegenüber
dem Inhibitor aufweisen, können
unter Verwendung von PCR mit Primern, die entweder auf konservierten Regionen
in den Arabidopsis- und Mais-Protox- cDNA-Sequenzen, die unten in SEQ ID
NO: 1, 3, 5, 7 gezeigt sind, basieren oder bevorzugter auf den nicht
veränderten
Protox-Gensequenzen aus der Pflanze, die zur Erzeugung resistenter
Allele verwendet wird, basieren, isoliert werden. Nach Sequenzierung
der Allele, um das Vorliegen von Mutationen in der codierenden Sequenz
zu bestimmen, können
die Allele auf ihre Fähigkeit,
Resistenz gegenüber
dem Inhibitor an Pflanzen zu verleihen, in welche die vermeintlichen
Resistenz verleihenden Allele transformiert wurden, getestet werden.
Diese Pflanzen können
entweder Arabidopsis-Pflanzen oder eine beliebige andere Pflanze,
deren Wachstum gegenüber
den Inhibitoren empfindlich ist, sein. Zweitens, die Protoxgene
können
bezüglich
bekannter Resistriktionsfragmentlängen-Polymorphismen (RFLPs)
kartiert werden (siehe z.B. Chang et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA 85: 6856–6860
(1988); Nam et al., Plant Cell 1: 699–705 (1989)). Das Resistenzmerkmal
kann in unabhängiger
Weise unter Verwendung derselben Marker kartiert werden. Wenn Resistenz
auf einer Mutation in diesem Protoxgen beruht, wird das Resistenzmerkmal zu
einer Position kartiert werden, die von der Position eines Protoxgens
nicht unterscheidbar ist.
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Ein
drittes Verfahren zum Erhalt von Herbizid-resistenten Allelen von
Protox ist durch Selektion in Pflanzenzellkulturen. Explantate von
Pflanzengewebe, z.B. Embryos, Blattscheiben usw., oder aktiv wachsende
Callus- oder Suspensionskulturen
einer Pflanze von Interesse werden auf einem definierten Medium,
dem Häm
fehlt, in Gegenwart steigender Konzentrationen des inhibitorischen
Herbizids oder eines analogen Inhibitors, der zur Verwendung in
einer Laborumgebung geeignet ist, wachsen gelassen. Unterschiedliche
Wachstumsgrade in verschiedenen Kulturen werden aufgezeichnet. In
bestimmten Kulturen entstehen schnell wachsende Variantenkolonien,
die selbst in Gegenwart von normalerweise inhibitorischen Konzentrationen
an Inhibitor weiter wachsen. Die Häufigkeit, mit der solche schneller
wachsenden Varianten auftreten, kann durch Behandlung mit einem
chemischen oder physikalischen Mutagen vor Aussetzen der Gewebe
oder Zellen dem Herbizid erhöht
werden. Vermeintliche Resistenz-verleihende Allele des Protox-Gens
werden isoliert und getestet, wie es in den vorangehenden Abschnitten
beschrieben wurde. Solche Allele, die als Herbizidresistenz verleihend
identifiziert wurden, können
dann zur optimalen Expression angeordnet werden und in die Pflanze transformiert
werden. Alternativ können
Pflanzen aus den Gewebe oder Zellkulturen, die diese Allele enthalten,
regeneriert werden.
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Ein
viertes Verfahren involviert eine Mutagenese von gegen Herbizid
empfindlichen Wildtyp-Protoxgenen in Bakterien oder Hefe, gefolgt
von einem Kultivieren der Mikrobe auf Medium, dem Häm fehlt,
das aber inhibitorische Konzentrationen des Inhibitors enthält, und
danach Selektieren solcher Kolonien, die in Gegenwart des Inhibitors
wachsen. Spezifischer, eine Pflanzen-cDNA, z.B. Arabidopsis- oder
Mais-cDNA, die für
Protox codiert, wird in eine Mikrobe kloniert, der ansonsten Protoxaktivität fehlt.
Beispiele für
solche Mikroben umfassen auxotrophe E. coli-, S. typhimurium- und
S. cerevisiae-Mutanten,
einschließlich
E. coli-Stamm SASX38 (Sasaman et al., J. Gen. Microbiol. 113: 297
(1979), S. typhimurium-Stamm TE2483 oder TT13680 (Xu et al., J.
Bacteriol. 174: 3953 (1992)) und die hem14-1-Hefemutante (Camadro
et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 106: 724 (1982)). Die transformierte
Mikrobe wird dann einer in vivo-Mutagenese, z.B. die unmittelbar
oben beschriebene, unterworfen, oder wird einer in vitro-Mutagenese
durch ein Beliebiges verschiedener chemischer oder enzymatischer
Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, z.B. Natriumbisulfit
(Shortle et al., Methods Enzymol. 100: 457–468 (1983); Methoxylamin (Kadonaga
et al., Nucleic Acids Res, 13: 1733–1745 (1985); Oligonukleotid-spezifischer
Sättigungsmutagenese
(Hutchinson et al., Proc. Natl. Acad. Sci, USA, 83: 710–714 (1986);
oder verschiedenen Polymerasemisinkorporations-Strategien (siehe
z.B. Shortle et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 79: 1588–1592 (1982);
Shiraishi et al., Gene 64: 313–319
(1988); und Leung et al., Technique 1: 11–15 (1989)) unterworfen. Kolonien,
die in Gegenwart von normalerweise inhibitorischen Konzentrationen
an Inhibitor wachsen, werden herausgenommen und durch wiederholtes "restreaking" gereinigt. Ihre Plasmide
werden gereinigt und auf die Fähigkeit,
Assistenz gegenüber
dem Inhibitor zu verleihen, getestet, indem sie in die Mikrobe,
der Protox fehlt, retransformiert werden. Die DNA-Sequenzen von Protox-cDNA-Inserts
aus Plasmiden, die diesen Test bestehen, werden dann bestimmt.
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Sobald
ein Herbizid-resistentes Protox-Allel identifiziert ist, kann es
zur optimalen Expression in einer Nutzpflanze bzw. Kulturpflanze
genetisch verändert
werden. Dies kann ein Verändern
der codierenden Sequenz des Resistenzallels zur optimalen Expression
in der Nutzpflanzenspezies von Interesse umfassen. Verfahren zur
Modifizierung codierender Sequenzen zur Erreichung einer optimalen
Expression in einer besonderen Kulturpflanzenspezies sind gut bekannt
(siehe z.B. Perlak et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 3324 (1991);
Koziel et al., Bio/Technol. 11: 194 (1993)). Eine gentechnische
Manipulation des Protox-Allels zur optimalen Expression kann auch
eine funktionelle Verknüpfung
der geeigneten regulatorischen Sequenzen (d.h. Promotor, Signalsequenz,
transkriptionale Terminatoren) umfassen. Bevorzugte Promotoren werden
solche sein, die hohe Level konstitutiver Expression verleihen,
oder bevorzugter solche, die eine spezifische Expression auf hohem
Level in den Geweben verleihen, die gegenüber einer Schädigung durch
das Herbizid anfällig sind.
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Die
rekombinanten DNA-Moleküle
können
in einer Reihe von fachbekannten Wegen in die Pflanzenzelle eingeführt werden.
Der Fachmann auf diesem Gebiet wird einsehen, dass die Wahl des
Verfahrens vom Pflanzentyp, d.h. Monokotyle oder Dikotyle, der Ziel
einer Transformation ist, abhängen
wird. Geeignete Verfahren zum Transformieren von Pflanzenzellen
umfassen Mikroinjektion (Crossway et al., BioTechniques 4: 320–334 (1986)),
Elektroporation (Riggs et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 5602–5606 (1986),
durch Agrobacterium vermittelte Transformation (Hinchee et al.,
Biotechnology 6: 915–921
(1988), direkten Gentransfer (Paszkowski et al., EMBO J. 3: 2717–2722 (19984))
und ballistische Partikelbeschleunigung unter Verwendung von Vorrichtungen,
die von Agracetus, Inc., Madison, Wisconsin und Dupont, Inc., Wilmington,
Delaware verfügbar
sind (siehe z.B. Sanford et al., US-Patent 4,945,050; und McCabe
et al., Biotechnology 6: 923–926 (1988)).
Siehe auch Weissinger et al., Annual Rev. Genet. 22: 421–477 (1988);
Sanford et al., Particulate Science and Technology 5: 27–37 (1987)
(Zwiebel); Christou et al., Plant Physiol. 87: 671–674 (1988)
(Sojabohne), McCabe et al., Bio/Technology 6: 923–926 (1988
(Sojabohne); Datta et al., Bio/Technology 8: 736–740 (1990) (Reis); Klein et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 4305–4309 (1988) (Mais); Klein
et al., Bio/Technology 6: 559–563)
(1988) (Mais); Klein et al., Plant Physiol. 91: 440–444 (1988)
(Mais); Fromm et al., Bio/Technology 8: 833–839 (1990); und Gordon-Kamm
et al., Plant Cell 2: 603–618
(1990) (Mais).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden außerdem transgene Pflanzen,
insbesondere transgene fertile Pflanzen, die mittels der vorstehend
beschriebenen Verfahren transformiert wurden, und ihre asexuelle
und/oder sexuelle Nachkommenschaft, die gegenüber einer Inhibierung durch
ein Herbizid in Leveln, die normalerweise für die natürlich vorkommende Protoxaktivität in der
Pflanze inhibitorisch sind, resistent oder zumindest tolerant sind,
mit umfasst. Ganz speziell bevorzugt sind Hybridpflanzen, die gegenüber einer
Inhibierung durch ein Herbizid bei Leveln, die normalerweise für die natürlich vorkommende
Protoxaktivität
in der Pflanze inhibitorisch sind, resistent oder zumindest tolerant
sind.
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Die
transgene Pflanze gemäß der Erfindung
kann eine dikotyle oder eine monokotyle Pflanze sein. Bevorzugt
sind monokotyle Pflanzen der Familie der Graminaceae, die Lolium-,
Zea-, Triticum-, Triticale-, Sorghum-, Saccharum-, Bromus-, Oryzae-,
Avena-, Hordeum-, Secale- und Setaris-Pflanzen umfasst.
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Speziell
bevorzugt sind transgener Mais, Weizen, transgene Gerste, Sorghum,
Roggen, Hafer, Rasen, Gräser
und Reis.
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Unter
den dikotylen Pflanzen sind hier Sojabohne, Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Ölsamenraps
und Sonnenblume besonders bevorzugt.
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Der
Ausdruck "Nachkommenschaft" ist so zu verstehen,
dass er sowohl "asexuell" als auch "sexuell" erzeugte Nachkommenschaft
von transgenen Pflanzen umfasst. Diese Definition soll auch alle
Mutanten und Varianten, die durch bekannte Verfahren, wie z.B. Zellfusion
oder Mutantenselektion, erhältlich
sind und die noch die charakteristischen Eigenschaften der ursprünglichen
transformierten Pflanze aufweisen, zusammen mit allen Kreuzungs-
und Fusionsprodukten des transformierten Pflanzenmaterials umfassen.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft das Proliferationsmaterial
von transgenen Pflanzen.
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Das
Proliferationsmaterial von transgenen Pflanzen ist für die Erfindung
als ein beliebiges Pflanzenmaterial definiert, das in vivo oder
in vitro sexuell oder asexuell vermehrt werden kann. Im Rahmen der
vorliegenden Erfindung sind Protoplasten, Zellen, Kalli, Gewebe,
Organe, Samen, Embryos, Pollen, Eizellen, Zygoten, zusammen mit
einem beliebigen anderen sich vermehrenden Material, das aus transgenen
Pflanzen erhalten wurde, besonders bevorzugt.
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Teile
von Pflanzen, z.B. Blumen, Stengel, Früchte, Blätter, Wurzeln, die von transgenen
Pflanzen oder ihrer Nachkommenschaft, die vorher mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
transformiert wurden und daher wenigstens zum Teil aus transgenen
Zellen bestehen, sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Bevor
das Pflanzenvermehrungsmaterial [Frucht, Knolle, Körner, Samen],
speziell aber Saatgut, als handelsübliches Produkt verkauft wird,
wird es üblicherweise
mit einer schützenden
Beschichtung, die Herbizide, Insektizide, Fungizide, Bakterizide,
Nematizide, Molluscizide oder Gemische von verschiedenen dieser Präparationen,
wenn es gewünscht
wird, zusammen mit weiteren Trägern,
oberflächenaktiven
Mitteln oder die Aufbringung fördernden
Adjuvanzien, die üblicherweise
auf dem Gebiet der Formulierung verwendet werden, behandelt, um
Schutz gegenüber
einer Schädigung
zu verleihen, welche durch bakterielle, fungale oder tierische Schädlinge verursacht
wird.
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Um
das Saatgut zu behandeln, kann die schützende Beschichtung entweder
durch Imprägnieren
der Knollen oder Körner
mit einer flüssigen
Formulierung oder Beschichten dieser mit einer kombinierten nassen oder
trockenen Formulierung auf die Samen aufgebracht werden. Außerdem sind
in speziellen Fällen
andere Verfahren der Aufbringung auf Pflanzen möglich, z.B. eine Behandlung,
die auf die Knospen oder die Frucht gerichtet ist.
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Das
Pflanzensaatgut gemäß der Erfindung,
das eine DNA-Sequenz umfasst, die für ein Protein aus einem Eukaryoten
codiert, das Protoporphyrinogen-Oxidase(Protox)-Aktivität gemäß der Erfindung
hat, kann mit einer samenschützenden
Beschichtung behandelt werden, die eine Samenbehandlungsverbindung,
z.B. Captan, Carboxin, Thiram (TMTD®),
Methalaxyl (Apron®) und Pirimiphos-Methyl
(Actellic®)
und andere, die üblicherweise
bei der Samenbehandlung eingesetzt werden, umfasst.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
von Pflanzenvermehrungsmaterial für kultivierte Pflanzen, speziell
aber Pflanzensamen, der mit einer samenschützenden Beschichtung behandelt
ist, welche üblicherweise
in der Samenbehandlung verwendet wird.
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Wenn
ein Herbizid-resistentes Protox-Allel über direkte Selektion in einer
Kulturpflanze oder Pflanzenzellkultur, aus welcher eine Kulturpflanze
regeneriert werden kann, erhalten wird, kann es unter Verwendung traditioneller
Züchtungstechniken
in kommerzielle Varietäten
bewegt werden, um eine gegen Herbizid tolerante Kulturpflanze ohne
die Notwendigkeit zur gentechnischen Veränderung des Allels und Transformieren
desselben in die Pflanze zu entwickeln. Alternativ kann das Herbizid-resistente
Allel isoliert, zur optimalen Expression genetisch manipuliert und
dann in die gewünschte
Varietät
transformiert werden.
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Gene,
die für
verändertes
Protox codieren, welches gegenüber
einem Protox-Inhibitor resistent ist, können auch als selektierbare
Marker in Pflanzenzelltransformationsverfahren eingesetzt werden.
Beispielsweise können
Pflanzen, Pflanzengewebe oder Pflanzenzellen, die mit einem Transgen
transformiert sind, auch mit einem Gen transformiert werden, das
für ein
verändertes
Protox codiert, welches geeignet ist, durch die Pflanze exprimiert
zu werden. Die so transformierten Zellen werden auf Medium übertragen,
das den Protox-Inhibitor enthält,
wobei nur die transformierten Zellen überleben werden. Protox-Inhibitoren,
die als besonders nützliche
selektive Mittel angesehen werden, sind die Diphenylether {z.B.
Acifluorfen, 5-[2-Chlor-4-trifluormethyl)phenoxy]-2-nitrobezoesäure; ihr
Methylester; oder Oxyfluorfen, 2-Chlor-1-(3-ethoxy-4-nitrophenoxy)-4-(trifluorbenzol)},
Oxidiazole, (z.B. Oxidiazon, 3-[2,4-Dichlor-5-(1-methylethoxy)phenyl]-5-(1,1-dimethylethyl)-1,3,4-oxadiazol-2-(3H)-on),
cyclische Imide (z.B. S-23142, N-(4-Chlor-2-fluor-5-propargyloxyphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid;
Chlorphthalim, N-(4-chlorphenyl)-3,4,5,6-tetrahydrophthalimid),
Phenylpyrazole (z.B. TNPP-ethyl, Ethyl-2-[1-(2,3,4-trichlorphenyl)-4-nitropyrazolyl-5-oxy]propionat;
M&B 39279), Pyridinderivate
(z.B. LS 82-556) und Phenopylat und seine O-Phenylpyrrolidino- und Piperidinocarbamat-Analoga. Das
Verfahren ist auf eine beliebige Pflanzenzelle anwendbar, die fähig ist,
mit einem veränderten
für Protox codierenden
Gen transformiert zu werden und kann mit einem beliebigen Transgen
von Interesse verwendet werden. Eine Expression des Transgens und
des Protox-Gens kann durch denselben funktionellen Promotor, der
bei Pflanzenzellen funktionell ist oder durch getrennte Promotoren
gesteuert werden.
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Die
Erfindung wird anhand der folgenden detaillierten Beispiele weiter
beschrieben. Diese Beispiele werden nur zur Erläuterung bereitgestellt und
sollen keine Beschränkung
darstellen, wenn nichts anderes spezifiziert ist.
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Hinterlegungen
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Die
folgenden Vektormoleküle
wurden beim Agricultural Research Service, Patent Culture Collection (NRRL),
Northern, Regional Research Center, 1815 North University Street,
Peoria, Illinois 61604, USA, an den unten angegebenen Daten hinterlegt:
Protox-1,
im pBluescript SK-Vektor, wurde am 5. April 1994 als pWDC-2 (#B-21238)
hinterlegt.
Protex-2, im pFL61-Vektor, wurde am 5. April 1994
als pWDC-1 (NRRL #B-21237) hinterlegt.
MzProtox-1, im pBluescript-SK-Vektor,
hinterlegt am 20. Mai 1994 als pWDC-4 mit der NRRL (#B-21260), gezeigt
in SEQ ID NO: 5.
MzProtox-1, im pBluescript-SK-Vektor, am 11.
Juli 1994 erneut hinterlegt als pWDC-4, mit der NRRL (#B-21260N),
in SEQ ID NO: 5 gezeigt.
MzProtox-2, im pBluescript-SK-Vektor,
am 20. Mai 1994 hinterlegt als pWDC-3 mit der NRRL (# B-21259),
gezeigt in SEQ ID NO: 7.
Protox-3, im pFL61-Vektor, wurde am
10. Juni 1994 als pWDC-5 (NRRL #B-21280) hinterlegt.
pMzC-1
Val, im pBluescript-SK-Vektor, wurde am 30. September 1994 unter
der Bezeichnung pWDC-8 hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsbezeichnung
NRRL #21340.
pAraC-2Cys, im pFL61-Vektor, wurde am 14. November
1994 unter der Bezeichnung pWDC-7 hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsbezeichnung
NRRL #21339N.
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BEISPIELE
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Rekombinante
Standard-DNA und molekulare Klonierungstechniken, die hier verwendet
wurden, sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und werden von T. Maniatis,
E. F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Habor, NY (1982) und
von T. J. Silheavy, M. L. Berman und L. W. Enquiest, Experiments
with Gene Fusions, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY (1984), beschrieben.
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Beispiel 1: Isolierung
von Arabidopsis-cDNAs, die für
Protoxgene codieren, durch funktionelle Komplementierung einer E.
coli-Mutante
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Eine
Arabidopsis thaliana(Landsberg)-cDNA-Bibliothek im Plasmidvektor
pFL61 (Minet et al., Plant J. 2: 417–422 (1992)) wurde erhalten
und amplifiziert. Eine zweite Arabidopsis (Columbia)-cDNA-Bibliothek
im UniZap-lambda-Vektor (Stratagene) wurde gekauft und als pBluescript-Plasmide
durch in vivo-Massenausschneiden des Phagenstamms amplifiziert.
Die E. coli-hemG-Mutante SASX38 (Sasarman et al., J. Gen. Microbiol.
113: 297 (1979)) wurde erhalten und auf L-Medium, das 20 mg/ml Hematin
(United States Biochemicals) enthielt, gehalten. Die Plasmidbibliotheken
wurden durch Elektroporation unter Verwendung des Bio-Rad-Gene-Pulsers
und den Bedingungen des Herstellers in SASX38 transformiert. Die
Zellen wurden an L-Agar, der 100 mg/ml Ampicillin enthielt, in einer
Dichte von etwa 500.000 Transformanten/10 cm-Platten plattiert.
Die Zellen wurden bei 37°C
für 40
h bei geringem Licht inkubiert und auf die Fähigkeit, ohne Zusatz von exogenem Häm zu wachsen,
selektiert. Hämprototrophe
wurden mit einer Häufigkeit
von 400/107 aus der pFL61-Bibliothek und
mit einer Häufigkeit
von 2/107 aus der pBluescript-Bibliothek
isoliert. Plasmid-DNA wurde zur Sequenzanalyse aus 24 Kolonien isoliert.
Jede der 24 wurde in SASX38 retransformiert, um die Fähigkeit,
zu komplementieren, zu beweisen.
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Eine
Sequenzanalyse zeigte zwei Klassen vermeintlicher Protox-Klone.
Neun gehörten
zum Typ, der "Protox-1" genannt wurde. Jeder
war von dem selben Gen abgeleitet und zwei waren Volllängenklone.
Die cDNA hat eine Länge
von 1719 bp und codiert für
ein Protein mit einem Molekulargewicht von 57,7 kDa. Die N-terminale
Peptidsequenz hat Merkmale, die für ein Chloroplastentransitpeptid
mit etwa 60 Aminosäuren
charakteristisch sind. Eine Datenbanksuche mit dem GAP-Programm (Deveraux
et al., Nucleic Acids Res. 12: 387–395 (1984) zeigt Homologie
mit dem B. subtilis-hemY(Protox)-Protein
(Hansson und Hederstedt 1992, Dailey et al., J. Biol. Chem. 269:
813 (1994)). Die zwei Proteine sind zu 53% ähnlich, zu 31% identisch, mit Regionen
hoher Homologie, einschließlich
der vorgeschlagenen Dinukleotid-bindenden Domäne des hemY-Proteins (Dailey
et al., J. Biol. Chem. 269: 813 (1994)).
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Die
anderen 15 cDNA-Klone gehörten
zu dem Typ, der "Protox-2" genannt wird. Diese
scheinen auch aus einem einzelnen Gen zu entstehen. Die offensichtlich
Volllängen-cDNA
hat eine Länge
von 1738 bp und codiert für
ein Protein mit einem Molekulargewicht von 55,6 kD. Der Amino-Terminus
ist irgendwie für
ein mitochrondriales Transitpeptid charakteristisch. Das Protox-2-protein
hat begrenzte Homologie zu Protox-1 (zu 53% ähnlich, zu 28% identisch) und
zu dem B. subtilis-Protox (zu 50% ähnlich, zu 27% identisch).
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Protox-1,
im pBluescript-SK-Vektor, wurde am 5. April 1994 als pWDC-2 hinterlegt
(NRRL #B-21238).
-
Protox-2,
im pFL61-Vektor, wurde am 5. April 1994 als pWDC-1 hinterlegt (NRRL
#B-21237).
-
Die
Arabidopsis-cDNA, die für
Protox-1 codiert, enthalten in pWDC-2, und Protox-2, enthalten in pWDC-1,
sind unten in SEQ ID NOS: 1 bzw. 3 angegeben.
-
Beispiel 2: Isolierung
von Mais-cDNAs, die Protoxgene codieren, durch funktionelle Komplementierung
einer E. coli-Mutante
-
Eine
Zea Mays(B73-Inzucht)-cDNA-Bibliothek in lambda-UniZap wurde von
Stratagene gekauft und durch in vivo-Massenausschneiden in eine pBluescript-Bibliothek umgewandelt.
Eine zweite in üblicher
Weise hergestellte UniZap-Mais-cDNA-Bibliothek wurde von Clontech
bezogen und in ähnlicher
Weise in pBluescript-Plasmide umgewandelt. Eine Selektion auf funktionelle
Protoxgene aus Mais war genau wie für die Arabidopsis-Bibliotheken
oben in Beispiel 1 beschrieben.
-
Zwei
Häm-Prototrophe
in 107 Transformanten wurden aus der Stratagene-Bibliothek
isoliert, welche zur Rekomplementierung gezeigt wurde, und sequenziert.
Diese cDNAs waren identisch und erwiesen sich zu Arabidopsis Protox-1
homolog. Dieser Maisklon, MzProtox-1 genannt, ist unvollständig. Die
cDNA ist 1698 bp lang und codiert nur für das vermeintliche reife Protox-Enzym;
es gibt keine Transitpeptidsequenz und kein Methionininitiationscodon.
Das Gen ist zu 68% identisch zu Arab Protox-1 auf dem Nukleotidlevel
und ist auf dem Aminosäurelevel
zu 78% identisch (87% ähnlich)
(in Tabelle 1 gezeigt).
-
Ein
einzelner Häm-Prototroph
in 107 Transformanten wurde aus der Clontech-Bibliothek
erhalten, zur Rekomplementierung gebracht und sequenziert. Die cDNA
scheint vollständig
zu sein, hat eine Länge
von 2061 bp und codiert für
ein Protein mit 59 kDa. Dieser Klon ist ein Maishomologes von Arabidopsis-Protox-2 und
wird MzProtox-2 genannt. Das Gen ist auf dem Nukleotidlevel zu 58%
identisch mit Arab Protox-2, und auf dem Aminosäurelevel zu 58% identisch (76% ähnlich)
(in Tabelle 2 gezeigt). Der Maisklon hat eine N-terminale Sequenz,
die 30 Aminosäuren
länger
ist als der Arabidopsis-Klon.
wie bei den Arabidopsis-Klonen ist die Homologie zwischen den zwei
Mais-Protox-Genen ziemlich niedrig mit nur 31% Identität zwischen
den zwei Proteinsequenzen.
-
MZProtox-1,
im pBluescript-SK-Vektor, hinterlegt am 20. Mai 1994 als pWDC-4
mit der NRRL (#B-21260), gezeigt in SEQ ID NO: 5.
-
MzProtox-1,
im pBluescript-SK-Vektor, am 11. Juli 1994 wieder hinterlegt als
pWDC-4 mit der NRRL (#B-21260N), gezeigt in SEQ ID NO: 5.
-
MzProtox-2,
im pBluescript-SK-Vektor, am 20. Mai 1994 als pWDC-3 mit der NRRL
(#B-21259) hinterlegt, gezeigt in SEQ ID NO: 7.
-
Beispiel 3: Isolierung
von zusätzlichen
Protox-Genen auf der Basis von Sequenzhomologie zu bekannten, für Protox
codierenden Sequenzen
-
Eine
Phagen- oder Plasmid-Bibliothek wird in einer Dichte von etwa 10.000
Plaques auf einer 10 cm-Petrischale plattiert, und es werden Filterlifts
der Plaques nach Wachstum der Pflanzen bei 37°C über Nacht durchgeführt. Die
Plaquelifts werden mit einer der cDNAs, die in SEQ ID NOS: 1, 3,
5 oder 7 angegeben sind, markiert mit 32P-dCTP, durch das statistische
Priming-Verfahren mit Hilfe eines PrimeTime-Kits (International
Biotechnologies, Inc., New Haven, CT) sondiert. Die Hybridisierungsbedingungen
sind 7% Natriumdodecylsulfat (SDS), 0,5 M NaPO4,
pH 7,0, 1 mM EDTA mit 50°C.
Nach Hybridisierung über
Nacht werden die Filter mit 2 × SSC,
1% SDS gewaschen. Positiv hybridisierende Plaques werden durch Autoradiographie
detektiert. Nach Reinigung zu Einzelplaques werden cDNA-Inserts
isoliert und ihre Sequenzen werden durch das Kettenterminierungsverfahren
unter Verwendung von Didesoxyterminatoren, markiert mit Fluoreszenzfarbstoffen
(Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA), bestimmt.
-
Das
oben beschriebene experimentelle Standardprotokoll kann von einem
Fachmann verwendet werden, um Protoxgene zu erhalten, die im wesentlichen
zu den bekannten für
Protox codierenden Sequenzen aus einem beliebigen anderen Eukaryoten,
insbesondere einer anderen höheren
Pflanzenspezies, homolog sind, zu erhalten.
-
Eine
Anordnung der vorausgesagten Aminosäuresequenzen der jeweiligen
Proteine, die durch die in SEQ ID NOS: 2 und 6 gezeigten Sequenzen
codiert werden, ist in Tabelle 1 angegeben. Eine Anordnung der vorausgesagten
Aminosäuresequenzen
der jeweiligen Proteine, die durch die in SEQ ID NOS: 4 und 8 gezeigten
Sequenzen codiert werden, ist in Tabelle 2 angegeben.
-
Tabelle 1
-
Vergleich der Arabidopsis-(SEQ
ID NO: 2)- und Mais-(SEQ ID NO: 6)-Protox-1-Aminosäuresequenzen
-
- Prozentwert der Ähnlichkeit:
87,137; Prozentwert der Identität:
78,008
- Protox-1.Pep x Mzprotox-1.Pep
-
-
Identische
Reste sind durch den vertikalen Strich zwischen den zwei Sequenzen
gekennzeichnet. Eine Anordnung wird unter Verwendung des GEAP-Programms,
das von Deveraux et al., Nucleic Acids Res. 12: 387–395 (1984)
beschrieben ist, durchgeführt.
-
Tabelle 2
-
Vergleich der Arabidopsis-(SEQ
ID NO: 4)- und Mais-(SEQ ID NO: 8)-Protox-2-Aminosäuresequenzen
-
- Prozentwert der Ähnlichkeit:
75,889; Prozentwert der Identität:
57,905
- Protox-2.Pep x Mzprotox-2.Pep
-
-
-
Beispiel 4: Isolierung
eines kontaminierenden Hefe-Protox-Klons aus einer Arabidopsis-cDNA-Bibliothek
-
In
einem Ansatz, seltene cDNAs mit Protox-Aktivität zu identifizieren, wurde
ein zweiter Screen der pFL61-Arabidopsis-Bibliothek
wie vorher durchgeführt,
was wiederum zu hunderten von komplementären Klonen führte. Etwa
600 von diesen wurden einzeln auf "gridded" Platten aufgetragen und bei 28°C für 18 h inkubiert.
Mit Kolonien/Plaques-Screen(NEN)-Membranen
wurden zweifache Filterlifts nach den Instruktionen des Herstellers
durchgeführt.
Die Protox-1- und Protox-2-cDNAs wurden durch Verdau mit EcoRI/XhoI
bzw. durch NotI aus ihren Vektoren entfernt. Die Inserts wurden
durch Gelelektrophorese in 1,0% SeaPlaque GTG(FMC)-Agarose getrennt,
ausgeschnitten und durch Zufallspriming 32P-markiert (Life Technologies).
Ein Satz an Lifts wurde mit jeder Sonde hybridisiert. Hybridisierungs-
und Waschbedingungen waren wie von Church und Gilbert, 1984, beschrieben.
-
Kolonien
(ungefähr
20), die keine klare Hybridisierung an Protox-1 oder Protox-2 zeigen,
wurden in Flüssigkultur
amplifiziert und Plasmid-DNA wurde hergestellt. Die DNAs wurden
mit NotI verdaut, doppelte Proben wurden an einem 1,0% Agarosegel
laufen gelassen und dann wurde ein Southern-Blotting an einem Gene Screen Plus(NEN)-Filter
[New England Nuclear] durchgeführt.
Sonden der zwei bekannten Protoxgene wurden wie vorher markiert
und hybridisiert. Es gab zwei identische Klone, die nicht Protox-1
oder Protox-2 waren. Es wurde gezeigt, dass dieser Klon zu der SASX38-Mutante
rekomplementierte, obgleich er sehr langsam wuchs, er wurde Protox-3
genannt.
-
Protox-3,
im pFL61-Vektor, wurde am 8. Juni 1994 als pWDC-5 (NRRL #B-21280)
hinterlegt. Von dieser codierenden Sequenz wurde bestimmt, dass
sie sich von Hefe-DNA ableitete, die als geringere Verunreinigung
in der Arabidopsis-cDNA-Bibliothek vorlag. Die Hefe-DNA, die für Protox-3
codiert, war in pWDC-5 enthalten und ist in SEQ ID NO: 9 unten angegeben.
-
Beispiel 5: Beweis der
Pflanzen-Protox-Klon-Empfindlichkeit für Protox-inhibierende Herbizide
in einem bakteriellen System
-
Flüssigkulturen
von Protox-1/SASX38, Protox-2/SASX38 und pBluescript/XL1-Blue wurden
in L amp100 wachsen gelassen. Einhundert
Mikroliter-Aliquots jeder Kultur wurden auf L amp100-Medium,
das verschiedene Konzentrationen (1,0 nM bis 10 mM) eines für Protox
inhibierenden Aryluracil-Herbizids der Formel XVII enthielt, plattiert.
Es wurden doppelte Sätze
an Platten für
18 Stunden bei 37°C
entweder bei wenig Licht ("low
light") oder in
kompletter Dunkelheit inkubiert.
-
Der
Protox+-E. coli-Stamm XL-1-Blue zeigt bei
keiner Konzentration Empfindlichkeit gegenüber dem Herbizid, was mit der
beschriebenen Resistenz des nativen bakteriellen Enzyms gegen ähnliche
Herbizide übereinstimmt.
Protox-1/SASX38 war deutlich empfindlich, wobei der Bakterienrasen
durch geringe Inhibitorkonzentrationen wie 10 nM fast vollständig eliminiert
wurde. Protox-2/SASX38 war ebenfalls empfindlich, aber nur bei einer
höhen Konzentration
(10 M) des Herbizids.
-
Der
Effekt des Herbizids auf beide Pflanzenprotoxstämme war bei geringem Licht
am dramatischsten, trat aber auch auf Platten auf, die ganz im Dunklen
gehalten wurden. Die Toxizität
der Herbizide wurde durch den Zusatz von 20 mg/ml Hematin zu den
Platten vollständig
eliminiert.
-
Die
unterschiedliche Herbizidtoleranz zwischen den zwei Pflanzen-Protox-Stämmen ist
wahrscheinlicher das Resultat einer unterschiedlichen Expression
aus diesen zwei Plasmiden als einer inhärenten Differenz bei der Enzymempfindlichkeit.
Protox-1/SASX38 wächst
in einem beliebigen Häm-defizienten
Medium viel langsamer als Protox-2/SASX38. Außerdem ist der MzProtox-2/SASX38-Stamm
mit einer Wachstumsrate, die mit der von Arab-Protox-1/SASX38 vergleichbar
ist, bei niedrigeren Konzentrationen (10 bis 100 nM) gegenüber einem
Herbizid auch sehr empfindlich. Eine Anfangscharakterisierung des
Hefe-Protox-3-Klons
zeigte, dass er gegenüber
einem Herbizid empfindlich ist.
-
Beispiel 6: Selektion
auf Pflanzen-Protox-Gene, die gegenüber Protox-inhibierenden Herbiziden
empfindlich sind, im E. coli-Expressionssystem
-
Inhibierung
von Pflanzen-Protox-Enzymen in einem bakteriellen System ist für ein Screening
auf Herbizid-resistente Mutationen in Pflanzengenen in großem Maßstab einsetzbar.
Anfängliche
Dosis-Antwort-Experimente, die durch Plattieren aus Flüssigkulturen
durchgeführt
wurden, führen
zu "resistenten" Kolonien mit hoher
Frequenz, selbst bei hohen Herbizidkonzentrationen. Diese Resistenz
basierte nicht auf dem Plasmid, sondern basierte auf einem Retransformations/Herbizid-Empfindlichkeits-Assay.
Eine Transformierung von Protox-Plasmiden in die SASX38-Mutante und
direktes Plattieren auf Platten, die Herbizid enthalten, reduziert dieses
Hintergrundproblem fast vollständig.
-
Die
Pflanzen-Protox-Plasmide werden auf verschiedenen Wegen mutagenisiert,
wobei veröffentlichte Verfahren
für eine
chemische Mutagenese (z.B. Natriumbisulfit (Shortle et al., Methods
Enzymol. 100: 457–468 (1983);
Methoxylamin (Kadonaga et al., Nucleic Acids Res. 13: 1733–1745 (1985);
Oligonukleotid-spezifische Sättigungsmutagenese
(Hutchinson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 83: 710–714 (1986);
oder verschiedene Polymerase-Misincorporation-Strategien (siehe
z.B. Shortle et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 79: 1588–1592 (1982);
Shiraishi et al., Gene 64: 313–319
(1988); und Leung et al., Technique 1: 11–15 (1989)) veröffentlicht wurden.
Die erwarteten Up-Promotor-Mutanten aus einer Ganzplasmid-Mutagenese werden
eliminiert, indem die codierende Sequenz erneut in einen Wildtyp-Vektor
kloniert wird und erneut getestet wird. Unter der Annahme, dass
eine höhere
Expression wahrscheinlich zu einem besseren Wachstum in Herbizid-Abwesenheit führt, ist
auch ein visueller Screen auf Mutanten der codierenden Sequenz möglich.
-
Ein
beliebiges Pflanzen-Protoxgen, das Herbizidresistenz in dem Bakteriensystem
exprimiert, kann für eine
optimale Expression manipuliert werden und in Pflanzen transformiert
werden, wobei Standardtechniken, wie sie hierin beschrieben wurden,
verwendet werden. Die resultierenden Pflanzen können dann mit Herbizid behandelt
werden, um den Resistenzlevel, der durch das eingeführte Protoxgen
verliehen wird, zu bestätigen und
quantitativ zu bestimmen.
-
Beispiel 7: Konstrukte
zur Expression von Herbizid-resistentem
mikrobiellen Protox-Gen (Herbizid-resistenten mikrobiellen Protox-Genen)
in Pflanzen
-
Die
codierenden Sequenzen für
das B. subtilis-Protox-Gen hemY (Hansson und Hederstedt, J. Bacteriol.
174: 8081 (1992); Dailey et al., J. Biol. Chem. 269: 813 (1994))
und für
das E. coli-Protox-Gen hemG (Sasarman et al., Can. J. Microbiol.
39: 1155 (1993)) wurden durch PCR-Amplifikation unter Standardbedingungen und
flankierenden Primern, die aus den veröffentlichten Sequenzen entwickelt
wurden, aus Laborstämmen isoliert.
Von diesen Genen ist bekannt, dass sie für Herbizid-resistente Formen
des Protox-Enzyms codieren.
-
Unter
Verwendung von Standardtechniken der überlappenden PCR-Fusion (Ausubel et
al., Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc. (1994))
wurden beide bakterielle Gene an zwei unterschiedliche Arabidopsis-Chloroplasten-Transit-Peptidsequenzen
(CTPs) fusioniert. Die erste war die CTP aus der Acetohydroxysäure-Synthase
(AHAS, Mazur et al., Plant Physiol. 85: 1110 (1987)), die in das
Stroma des Chloroplasten eintreten gelassen werden sollte.
-
Die
zweite war die aus dem Arabidopsis-Plastocyanin-Gen (Vorst et al.,
Gene 65: 59 (1988)), die ein zweigeteiltes Transit-Peptid hat. Der
aminoterminale Teil dieser CTP targetiert das Protein in den Chloroplasten,
wohingegen der Carboxyterminus es in die Thylakoidmembranen führt. Alle
vier Genfusionen wurden hinter dem 2 × 35S-Promotor in einem binären Expressionsvektor,
der zur Produktion von transgenen Pflanzen durch Agrobacterium-Transformation
konzipiert ist, kloniert.
-
Nach
Isolierung der Arabidopsis- und Mais-Protox-cDNAs kann auch das
Chloroplasten-Transit-Peptid aus Protox-1 oder MzProtox-1 in der
gleichen Weise wie oben mit den zwei bakteriellen Protoxproteinen fusioniert
werden.
-
Die
oben beschriebenen Vektoren können
dann in die gewünschte
Pflanzenspezies transformiert werden und die resultierenden Transformanten
auf erhöhte
Resistenz gegenüber
Herbizid untersucht werden.
-
Beispiel 8: Domänenschalten
zwischen Arabidopsis/B. subtilis-Genen,
um chimäres,
Herbizid-resistentes Protox zu erzeugen
-
Ein
Ansatz, der zur Erzeugung eines Protoxgens eingesetzt werden kann,
welches Herbizid-resistent ist und auch fähig ist, wirksame enzymatische
Protox-Aktivität
in einer Pflanze bereitzustellen, besteht darin, einen Teil (Teile)
eines bakteriellen und Pflanzen-Protox-Gens zu verschmelzen. Die
resultierenden chimären Gene
können
dann auf solche durchgemustert werden, die fähig sind, in einer Pflanzenzelle
Herbizid-resistente Protox-Aktivität bereitzustellen. Beispielsweise
sind die Arabidopsis- und die B. subtilis(hemY)-Protox-Peptidsequenzen
mit Regionen hoher Homologie vernünftig colinear. Die codierende
hemY-Sequenz wird in pBluescript kloniert und auf ihre Fähigkeit,
Herbizid-resistente
Protox-Aktivität
in SASX38 zu exprimieren. Chimäre
Protox-1/hemY-Gene werden unter Verwendung von Fusions-PCR-Techniken konstruiert,
gefolgt von einer Ligation zurück
in den pBluescript-Vektor. Der ursprüngliche Austausch erfolgt etwa
in der Mitte der Proteine. Diese Fusionen werden auf Protox-Funktion
durch Komplementierung getestet und dann durch Plattierung auf Herbizid
mit intakten Protox-1- und hemY-Kontrollen auf Herbizid-Resistenz
untersucht.
-
Beispiel 9: Produktion
von Herbizid-toleranten Pflanzen durch Überexpression von Pflanzen-Protex-Genen
-
Um
das Arabidopsis- oder Maisprotein in transgenen Pflanzen zu exprimieren,
wurde die geeignete Volllängen-cDNA
in den Pflanzenexpressionsvektor pCGN1761ENX, der wie folgt von
pCGN1761 abgeleitet wird, insertiert. pCGN1761 wurde an seiner einmal
vorkommenden EcoRI-Stelle verdaut und an ein doppelsträngiges DNA-Fragment
ligiert, das aus zwei Oligonucleotiden der Sequenz 5'AAT TAT GAC GTA ACG
TAG GAA TTA GCG GCCC GCT CTC GAG T 3' (SEQ ID NO: 11) und 5' AAT TAC TCG AGA
GCG GCC GCG AAT TCC TAC GTT ACG TCA T 3' (SEQ ID NO: 12) bestand. Das resultierende
Plasmid pCGN1761ENX enthielt einmal vorkommende EcoRI-, NotI- und
XhoI-Stellen, die zwischen einem duplizierten 35S-Promotor aus Blumenkohlmosaikvirus
(Kay et al., Science 236: 1299–1302
(1987)) und den 3'-untranslatierten
Sequenzen des tml-Gens von Agrobacterium tumefaciens liegen. Dieses
Plasmid wird verdaut und an ein Fragment, das aus einem Restriktionsenzymverdau
von einem der Plasmide, die eine Protox-cDNA tragen, stammt, ligiert,
so dass es die vollständige
Protox-cDNA trägt.
Aus diesem Plasmid wird ein XbaI-Fragment ausgeschnitten, das die
Arabidopsis-Protox-cDNA,
flankiert von einem duplizierten 35S-Promotor, und die 3'-untranslatierten
Sequenzen des tml-Gens von A. tumefaciens umfasst. Dieses XbaI-Fragment
wird in den binären
Vektor pCIB200 an seiner einmal vorkommenden XbaI-Stelle, die zwischen
T-DNA-Grenzsequenzen liegt, insertiert. Das resultierende Plasmid,
das pCIB200protox genannt wird, wird in den A. tumefaciens-Stamm
CIB542 transformiert. Siehe z.B. Uknes et al., Plant Cell 5: 159–169 (1993).
-
Blattscheiben
von Nicotiana tabacum cv. Xanthi-nc werden mit A. tumefaciens CIB542,
das pCIB200IGPD beherbergt, infiziert, wie es von Horsch et al.,
Science 227: 1229 (1985) beschrieben ist. Kanamycin-resistente Schösslinge
aus 15 unabhängigen
Blattscheiben werden in Wurzelbildungsmedium übertragen, dann in Erde umgepflanzt
und die resultierenden Pflanzen werden zur Reife im Gewächshaus
wachsen gelassen. Samen aus diesen Pflanzen werden gesammelt und
auf MS-Agarmedium, das Kanamycin enthält, keimen gelassen. Mehrere
einzelne Kanamycin resistente Keimlinge aus jeder unabhängigen Primärtransformante
werden im Gewächshaus
zur Reife wachsen gelassen und ihre Samen werden gesammelt. Diese
Samen werden auf MS-Agarmedium, das Kanamycin enthält, keimen
gelassen.
-
Pflanzenlinien,
die zu ausschließlich
Kanamycin-resistenten Keimlingen führen, sind für das insertierte Gen
homozygot und werden einer weiteren Analyse unterzogen. Blattscheiben
von jeder der 15 unabhängigen transgenen
Linien werden mit einer Papierstanzvorrichtung ausgeschnitten und
auf MS-Agar, der unterschiedliche steigende Konzentrationen eines
Protox-inhibierenden
Herbizids enthält,
gelegt.
-
Nach
drei Wochen wurden zwei Sätze
von 10 Scheiben aus jeder Linie gewogen und die Resultate wurden
aufgezeichnet. Transgene Linien, die gegenüber dem Inhibitor resistenter
sind als nicht-transformierte Wildtyp-Pflanzen werden für eine weitere
Analyse selektiert.
-
RNA
wird aus Blättern
jeder dieser Linien extrahiert. Gesamt-RNA aus jeder unabhängigen homozygoten Linie und
aus nicht-transgenen
Kontrollpflanzen wird durch Agarosegelelektrophorese in Gegenwart
von Formaldehyd getrennt (Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Wiley & Sons, New
York (1987)). Das Gel wird auf Nylonmembran (Ausuebel et al., oben)
aufgetragen und mit der radioaktiv markierten Arabidopsis-Protox-cDNA
hybridiziert. Hybridisierungs- und Waschbedingungen sind wie von
Church und Gilbert, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 1991–1995 (1984)
beschrieben. Der Filter wird autoradiographiert und intensive RNA-Banden,
die dem Protoxtransgen entsprechen, werden in allen Herbizid-toleranten transgenen
Pflanzenlinien detektiert.
-
Um
die Resistenz der Protox-überexprimierenden
Linie weiter zu beurteilen, werden Pflanzen im Gewächshaus
wachsen gelassen und mit verschiedenen Konzentrationen eines Protox-inhibierenden Herbizids behandelt.
-
Beispiel 10: Wachstum
von Tabakzellensuspensionskulturen
-
Medien:
-
MX1:
Dieses Medium besteht aus Murashige- und Skoog("MS",
T. Murashige et al., Physiol. Plant. 15: 473–497, 1962)-Hauptsalzen, -Nebensalzen und Fe-EDTA
(Gibco # 500-1117; 4,3 g/l), 100 mg/l Myoinositol, 1 mg/l Nikotinsäure, 1 mg/l
Pyridoxin-HCl, 10 mg/l Thiamin-HCl, 2–3 g/l Saccharose, 0,4 mg/l
2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
und 0,04 mg/l Kinetin, pH 5,8. Das Medium wird durch Autoklavieren
sterilisiert.
-
N6:
Dieses Medium umfasst Makroelemente, Mikroelemente und Fe-EDTA,
wie sie von C-C. Chu et al., Scientia Sinica 18: 659 (1975) beschrieben
sind, und die folgenden organischen Verbindungen: Pyridoxin-HCl
(0,5 mg/l), Thiamin-HCl (0,1 mg/l), Nikotinsäure (0,5 mg/l), Glycin (2,0
mg/l) und Saccharose (30,0 g/l). Die Lösung wird autoklaviert. Der
End-pH ist 5,6.
-
Bemerkungen:
Makroelemente werden als 10-fach konzentrierte Stammlösung hergestellt
und Mikroelemente werden als 1000-fach konzentrierte Stammlösung hergestellt.
Eine Vitaminstammlösung
wird normalerweise 100-fach konzentriert hergestellt.
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In
Suspension kultivierte Zellen von Nicotiana tabacum, Linie S3 [Harms
und DiMaio, J. Plant Physiol. 137, 513–519, 1991] werden in flüssigem Kulturmedium
MX1 wachsen gelassen. 100 ml-Erlenmeyer-Kolben, die 25 ml Medium
MX1 enthalten, werden mit 10 ml einer Zellkultur, die vorher 7 Tage
lang gewachsen war, inokuliert. Zellen werden bei 25°C im Dunklen
auf einem Planetenschüttler
bei 100 Upm (2 cm Abstand) inkubiert. Zellen werden in 7 Tagesintervallen
durch Inokulieren einer Aliquotprobe in frisches Medium, durch Dekantieren
oder Abpipettieren von etwa 90% der Zellsuspension, gefolgt von
Ergänzen
mit frischem Medium unter Erhalt des gewünschten Suspensionsvolumens,
subkultiviert. 5–8
g Frischgewicht an Zellmasse werden innerhalb von 10 Wachstumstagen
aus einem Inokulum von 250–350
mg Zellen produziert.
-
Beispiel 11: Produktion
von Tabakzellkulturen, die gegenüber
herbiziden Protox-Inhibitoren tolerant sind, durch Plattieren von
Zellen auf verfestigtem Selektionsmedium
-
Zellen
werden wie im Beispiel 10 vorwachsen gelassen. Zellen werden geerntet,
indem Zellen sedimentieren gelassen werden oder aber durch kurze
Zentrifugation bei 500 × g
geerntet; das verbrauchte Kulturmedium wird entfernt. Zellen werden
dann mit frischem Kulturmedium verdünnt, um so eine Zelldichte
zu erhalten, die zur Zellplattierung geeignet ist, etwa 10.000 Kolonien
bildende Einheiten pro ml. Zum Plattieren werden Zellen in einem
kleinen Volumen an Medium (etwa 1 ml) gleichmäßig auf verfestigtem Kulturmedium (MX1,
0,8% Agar), das die gewünschte
Konzentration des Inhibitors enthält, verteilt. Pro 10 cm-Petrischale werden
etwa 20–30
ml Medium verwendet. Die geeignete Inhibitorkonzentration wird aus
einer Dosis-Antwort-Kurve (Beispiel 14) bestimmt und ist wenigstens
zweimal höher
als der IC50-Wert von empfindlichen Wildtyp-Zellen.
-
Kulturplatten,
die Zellen auf Selektionsmedium verteilt enthalten, werden unter
normalen Wachstumsbedingungen bei 25–28°C im Dunklen inkubiert, bis
Zellkolonien gebildet sind. Auftauchende Zellkolonien werden in
frisches Medium, das den Inhibitor in der gewünschten Konzentration enthält, übertragen.
-
In
einer bevorzugten Modifikation des beschriebenen Verfahrens wird
die vorgewachsene Suspension von kultivierten Zellen zuerst in einem
kleinen Volumen an flüssigem
Medium oben auf dem verfestigten Medium verteilt. Eine gleiche Menge
an warmem flüssigen
Agarmedium (1,2–1,6%
Agar), das bei etwa 40°C
geschmolzen gehalten wird, wird zugesetzt und die Platte wird leicht,
aber unverzüglich
verquirlt, um die Zellen gleichmäßig über die
Mediumoberfläche
zu verteilen und Zellen und Agarmedium zu vermischen, bevor sich das
Medium verfestigt.
-
Alternativ
werden die Zellen mit dem geschmolzenen Agarmedium vor dem Verteilen
auf dem Selektionsmedium vermischt. Dieses Vermischen hat den Vorteil,
dass die Zellen eingebettet werden und in einer dünnen Schicht
verfestigten Mediums auf dem Selektionsmedium immobilisiert werden.
Im Vergleich zum Einbetten von Zellen in das Gesamtvolumen von 20–30 ml wird
für eine
bessere Belüftung
gesorgt.
-
Beispiel 12: Produktion
von Tabakzellkulturen, die gegenüber
einem herbiziden Protox-Inhibitor tolerant sind, durch Wachsen von
Zellen in flüssigem
Selektionsmedium
-
Zellen,
die wie in Beispiel 10 kultiviert worden waren, werden bei einer
geeigneten Zelldichte in flüssiges
Medium MX1, das die gewünschte
Konzentration eines herbiziden Protox-Inhibitors enthält, inokuliert.
Zellen werden inkubiert und wie im Beispiel 10 wachsen gelassen.
Zellen werden subkultiviert, wie es in Abhängigkeit von der Wachstumsrate
geeignet ist, wobei nach einem Zeitraum von 7–10 Tagen frisches Medium verwendet
wird, das die gewünschte
Inhibitorkonzentration hat.
-
In
Abhängigkeit
von der verwendeten Inhibitorkonzentration kann das Zellwachstum
langsamer sein als in Abwesenheit von Inhibitor.
-
Beispiel 13: Produktion
von Tabakzellen mit erhöhten
Leveln an Protox-Enzym
-
Um
Zellkulturen oder Callus mit erhöhten
Leveln an Protox-Enzym
zu erhalten, werden Suspensionskulturen oder Callus schrittweise
in zunehmend höhere
Konzentrationen an herbizidem Protox-Inhibitor transferiert. Es
werden insbesondere die folgenden Schritte durchgeführt:
Zellkolonien,
die auf plattierten Zellen von Beispiel 11 auftreten, werden in
flüssiges
MX1-Medium transferiert, das dieselbe Konzentration an Protox-Inhibitor
enthält,
wie sie bei der Selektion nach Beispiel 11 verwendet wird, um Suspensionskulturen
zu bilden. Alternativ werden selektierte Zellsuspensionskulturen
von Beispiel 12 in flüssiges
MX1- Medium subkultiviert,
das dieselbe Konzentration an Protox-Inhibitor enthält, wie sie zur Selektion nach
Beispiel 12 verwendet wird.
-
Kulturen
werden in wöchentlichen
Intervallen 1–20-mal
subkultiviert und werden dann in MX1-Medium, das die nächsthöhere Herbizidkonzentration
enthält,
subkultiviert. Die Zellen werden für 1–10 Subkulturen in Medium kultiviert,
dass dieser höhere
Konzentration an Herbizid enthält.
Die Zellen werden dann in MX1-Medium transferiert, das die nächsthöhere Konzentration
an Herbizid enthält.
-
Alternativ
werden Stücke
von selektiertem Callus von Beispiel 11 in verfestigtes MX1-Medium,
das mit der gewünschten
Herbizidkonzentration supplementiert ist, transferiert. Eine Übertragung
zu höheren
Herbizidkonzentrationen folgt dem Verfahren, das in dem vorangehenden
Paragraph ausgeführt
ist, ausgenommen, dass verfestigtes Medium verwendet wird.
-
Beispiel 14: Messung des
Herbiziddosis-abhängigen
Wachstums von Zellen in Suspensionskulturen
-
Um
eine Dosis-Antwort-Kurve zu erhalten, wird das Zellwachstum bei
verschiedenen Herbizidkonzentrationen bestimmt. Suspensionskulturzellen
von gegen herbiziden Protox-inhibitorempfindlichen Wildtyp-Tabakzellen
S3 und Herbizid-toleranter, selektierter oder transgener Zellen
S3 und Herbizid-toleranter, selektierter oder transgener Zellen
wurden wie in Beispiel 11 bei einer hohen Zelldichte für 2–4 Tage
in flüssigem
Medium vorwachsen gelassen. Die Zellen werden von verbrauchtem Medium
frei gewaschen und frisches Medium ohne Herbizid wird zugesetzt,
um die gewünschte
Zelldichte zu ergeben (etwa 150 mg FW-Zellen pro ml Suspension).
Eine Probe von 2,5 ml Zellsuspension, die etwa 250–300 mg
FW-Zellen enthält,
wird dann in etwa 30 ml flüssiges
Medium gewünschter
Herbizidkonzentration, das in 100 ml Erlenmeyer-Kolben enthalten
war, inokuliert. Es wird darauf geachtet, dieselbe Menge an Zellen
in jedem Kolben zu inokulieren. Jeder Kolben enthält ein gleiches
Mediumvolumen. 3–6
Replikatkolben werden pro Herbizidkonzentration inokuliert. Die
Herbizidkonzentration wird von Null (= Kontrolle), 0,1 ppb, 0,3
ppb, 1 ppb, 3 ppb, 10 ppb, 30 ppb, 100 ppb, 300 ppb, 1000 ppb, 3000
ppb und 10.000 ppb ausgewählt.
Mehrere Proben an inokulierten Zellen werden zur Zeit der Inokulierung
entnommen, um die Masse an inokulierten Zellen pro Kolben zu bestimmen.
-
Zellen
werden dann zum Wachstum unter kontrollierten Bedingungen bei 28°C im Dunklen
für 10
Tage inkubiert. Die Zellen werden geerntet, indem die Inhalte jedes
Kolbens auf eine Filterpapierscheibe, die mit einer Vakuumsaugvorrichtung
angeschlossen ist, gegossen werden, um die gesamte Flüssigkeit
zu entfernen und eine Masse aus vernünftig trocknen frischen Zellen
zu erhalten. Die frische Zellmasse wird gewogen. Das Probentrockengewicht
kann nach Trocknung erhalten werden.
-
Das
Zellwachstum wird bestimmt und als Zellzunahme innerhalb von 10
Tagen ausgedrückt
und als Prozentwert bezüglich
der Zellen, die in Abwesenheit von Herbizid gewachsen sind, gemäß der folgenden
Formel ausgedrückt:
(Endmasse von mit Herbizid-gewachsenen
Zellen minus Inokulummasse × 100,
geteilt durch die Endmasse von Zellen, die ohne Herbizid gewachsen
sind, minus Inokulummasse). IC50-Werte werden
aus Diagrammen aufgetragener Daten (relative Zellmasse vs. Herbizidkonzentration)
bestimmt. IC50 bezeichnet die Herbizidkonzentration,
bei der das Zellwachstum 50% des Kontrollwachstums ist (Zellen,
die in Abwesenheit von Herbizid gewachsen sind).
-
In
einer Modifikation des Verfahrens werden mehrere Callusstücke, die
aus einer Herbizid-resistenten Zellkultur stammen, wie sie in den
Beispielen 11 und 13 erhalten wurden, auf verfestigtes Callus-Kulturmedium,
das die unterschiedlichen Herbizidkonzentrationen enthält, übertragen.
Das relative Wachstum wird nach einem Kulturzeitraum von 2–6 Wochen
bestimmt, indem Callus-Stücke
gewogen werden und mit einer Kontrollkultur, die in Medium ohne
Herbizid gewachsen ist, verglichen werden. Allerdings ist das Suspensionsverfahren
wegen seiner größeren Genauigkeit
bevorzugt.
-
Beispiel 15: Bestimmung
der Kreuztoleranz
-
Um
den Grad zu bestimmen, zu dem Zellentoleranz gegenüber analogen
oder anderen Herbiziden zeigen, wird Beispiel 14 wiederholt, indem
Zellen in steigenden Konzentrationen ausgewählter Herbizide wachsen gelassen
werden. Das relative Wachstum der Zellen und ihres IC50-Werts
wird zum Vergleich für
jedes Herbizid bestimmt.
-
Beispiel 16: Bestimmung
der Stabilität
des Herbizidtoleranzphänotyps über die
Zeit
-
Um
zu bestimmen, ob der Herbizid-tolerante Phänotyp einer Zellkultur im Lauf
der Zeit aufrechterhalten werden kann, werden Zellen aus Herbizid-haltigem
Medium in Medium ohne Herbizid transferiert. Die Zellen werden wie
in Beispiel 10 beschrieben, in Abwesenheit von Herbizid über einen
Zeitraum von 3 Monaten wachsen gelassen, wobei ein regelmäßiges Subkultivieren
in geeigneten Intervallen (7–10
Tage für
Suspensionskulturen; 3 bis 6 Wochen für Callus-Kulturen) angewendet
wird. Eine bekannte Menge an Zellen wird dann zurück in Herbizid-haltiges
Medium übertragen
und für
10 Tage (Suspensionskulturen) oder 4 Wochen (Callus-Kulturen) kultiviert.
Das relative Wachstum wird wie in Beispiel 14 bestimmt.
-
Beispiel 17: Induktion
und Kultur von embryogenem Callus aus Maisscutellumgewebge
-
Ähren werden
von selbstbestäubten
Maispflanzen der Inzuchtlinie Funk 2717 12–14 Tage nach Bestäubung geerntet.
Spelzen werden entfernt und die Ähren
werden für
etwa 15 min durch Schütteln
in einer 20%igen Lösung
handelsüblicher
Chlorox-Bleiche mit einigen Tropfen Detergens, das zur besseren
Benetzung zugesetzt wird, sterilisiert. Ähren werden dann mehrmals mit
sterilem Wasser gespült.
Alle weiteren Schritte werden aseptisch unter einer sterilen Luftströmungshaube
durchgeführt.
Embryos mit einer Länge
von 1,5–2,5
mm werden mit einem Spatel von den Körnern entfernt und mit der
Embryoachse nach unten in MS-Kulturmedium gelegt, das 2 mg/l 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure (2,4-D)
und 3% Saccharose enthält
und mit 0,24% Gelrite® verfestigt ist.
-
Embryogener
Callus bildet sich auf dem Scutellumgewebe der Embryos innerhalb
von 2–4
Wochen Kultur bei etwa 28°C
im Dunklen. Der Callus wird vom Explantat entfernt und in frisches
verfestigtes MS-Medium, das 2 mg/l 2,4-D enthält, transferiert. Die Subkultur
von embryogenem Callus wird in wöchentlichen
Intervallen wiederholt. Nur Callusteile, die embryogene Morphologie
haben, werden subkultiviert.
-
Beispiel 18: Selektion
von Maiszellkulturen, die gegenüber
herbiziden Protox-Inhibitoren resistent sind.
-
- a) Selektion unter Verwendung von embryogenem
Callus: Embryogener Callus von Beispiel 17 wird auf Calluserhaltungsmedium übertragen,
das aus N6-Medium besteht, welches 2 mg/l 2,4-D, 3% Saccharose und
Protoxinhibitor in einer Konzentration, die zur Verzögerung von
Wachstum ausreicht, die Embryogenität der Kultur aber nicht beeinträchtigt,
enthält
und mit 0,24% Gelrite® verfestigt ist. Zur Erhöhung der
Häufigkeit
von Herbizid-toleranten Mutationen können Kulturen vor Selektion
mit einem chemischen Mutagen, z.B. Ethylmethansulfonat, oder einem
physikalischen Mutagen, z.B. UV-Licht, bei einer Konzentration gerade
unterhalb der Konzentration, bei der eine Wachstumsinhibierung detektiert
wird, wie sie in Beispiel 14 bestimmt wird, vorbehandelt werden.
Kulturen werden im Dunklen bei 28°C
inkubiert. Nach 14-tägigem Wachstum
wird Callus auf frisches Medium derselben Zusammensetzung übertragen.
Nur Kulturen mit der gewünschten
embryogenen Morphologie, bekannt als brüchiger embryogener Callus mit
Morphologie des Typs II werden subkultiviert. Kulturen werden vermehrt,
indem sie in wöchentlichen
Intervallen für
2–10 Subkulturen
frisches Medium subkultivert werden, wodurch nur die am schnellsten
wachsenden Kulturen subkultiviert werden. Der schnellwachsende Callus
wird dann auf Calluserhaltungsmedium übertragen, das ein Protox-inhibierendes Herbizid
einer geeigneten Konzentration in Beispiel 11 definiert enthält. Wenn
Callus bei dieser Herbizidkonzentration gut wächst, wird der Callus, üblicherweise
nach etwa 5–10
wöchentlichen
Subkulturen, auf Calluserhaltungsmedium übertragen, das eine 3-fach
höhere Konzentration
an Inhibitor enthält,
und subkultiviert, bis eine gute wachsende Kultur erhalten wird.
Dieser Prozess wird unter Verwendung von Medium, das Protoxinhibitor
in einer Konzentration, die 10 Mal höher als die ursprüngliche geeignete
Konzentration, enthält,
wiederholt und wiederum mit Medium, das 20-fach und 40-fach höhere Konzentrationen
enthält.
Wenn
ausreichend Callus produziert worden ist, wird dieser auf Regenerationsmedium übertragen,
das zur Embryoreifung und Pflanzenregeneration geeignet ist. Embryogener
Callus, der auf jeder der verwendeten Herbizidkonzentrationen wächst, wird
auf Regenerationsmedium übertragen.
- b) Selektion unter Verwendung embryogener Suspensionskulturen:
Embryogene Suspensionskulturen von Mais Funk-Inzuchtlinie 2717 werden
entsprechend Beispiel 24 entwickelt und durch Subkultur in wöchentlichen
Intervallen auf frisches flüssiges
N6-Medium, das 2 mg/l 2,4-D enthält,
gehalten. Zur Erhöhung
der Häufigkeit
von Herbizid toleranten Mutationen, können Kulturen zu diesem Zeitpunkt
mit einem chemischen Mutagen, z.B. Ethylmethansulfonat, in einer
Konzentration genau unter der Konzentration, an der eine Wachstumsinhibierung
detektiert wird, wie es in Beispiel 14 bestimmt wird, behandelt
werden. Zur Selektion werden die Kulturen auf flüssiges N6-Medium, das 2 mg/l
2,4-D und eine Konzentration an Inhibitor, die ausreichend, um das
Wachstum zu verzögern,
enthält,
das aber die Embryogenität
der Kultur nicht beeinträchtigt, übertragen.
Kulturen werden an einem Schüttler
mit 120 U/min bei 28°C
im Dunklen wachsen gelassen. Das Medium wird in wöchentlichen
Intervallen entfernt und frisches Medium wird zugesetzt. Die Kulturen
werden mit Kulturmedium entsprechend ihrem Wachstum verdünnt, um
etwa 10 ml gepacktes Zellvolumen pro 50 ml Medium aufrecht zu erhalten.
Bei jeder Subkultur werden Kulturen untersucht und nur schnellwachsende
Kulturen mit der gewünschten
brüchtigen
embryogenen Morphologie werden für
eine weitere Subkultur zurückgehalten.
Nach 2–10
Subkulturen in N6-Medium nehmen Kulturen durch wöchentliche Subkultur in der
Wachstumsgeschwindigkeit wenigstens auf das 2- bis 3-Fache zu. Die
Kulturen werden dann auf N6-Medium, das 2 mg/l 2,4-D und eine 3-fach
höhere
Dosis an Inhibitor als ursprünglich
verwendet enthält, übertragen.
Wachsende Kulturen werden wiederholt in diesem Medium für weitere
2–10 Subkulturen
wie oben beschrieben subkultiviert. Schnellwachsende Kulturen mit
der gewünschten
krümmeligen
embryogenen Morphologie werden zur weiteren Subkultur selektiert.
Schnellwachsende Kulturen werden dann auf N6-Medium übertragen,
das 2 mg 2,4-D und eine 30-fach höhere Konzentration an Inhibitor
als ursprünglich
verwendet enthält,
und der Prozess der Subkultivierung wachsender Kulturen mit der gewünschten
krümeligen
embryogenen Morphologie wird für
2–10 Subkulturen
wiederholt, bis schnellwachsende Kulturen erhalten werden. Diese
Kulturen werden dann auf N6-Medium übertragen, das 2 mg/l 2,4-D
und eine 30-fach höhere
Konzentration an Inhibitor als ursprünglich verwendet enthält.
-
Zur
Pflanzenregeneration aus jeder embryogenen Suspensionskultur, die
mit dem oben genannten Herbizidkonzentrationslevel selektiert wurden,
werden die Kulturen zuest auf N6-Medium transferiert, das mit 0,24%
Gelrite® verfestigt
ist und 2 mg/l 2,4-D und gegebenenfalls die Inhibitorkonzentration,
in der die Kulturen gewachsen waren, enthält, transferiert, um embryogenen
Callus zu produzieren. Der embryogene Callus wird auf frischem Calluserhaltungsmedium
subkultiviert, bis eine ausreichende Callusmenge zur Regeneration
erhalten ist. Nur Kulturen mit der gewünschten embryogenen Morphologie
werden subkultiviert.
-
Beispiel 19: Regeneration
von Maispflanzen aus ausgewählter
Callus- oder Suspensionskultur
-
Pflanzen
werden aus selektierten embryogenen Calluskulturen von Beispiel
13 durch Übertragung
auf frisches Regenerationsmedium regeneriert. Die verwendeten Regenerationsmedien
sind: 0N6-Medium, bestehend aus N6-Medium, dem 2,4–3 fehlt, oder N61, bestehend
aus N6-Medium, enthaltend 0,25 mg/l 2,4-D und 10 mg/l Kinetin (6-Furfurylaminopurin),
oder N62, bestehend aus N6-Medium, das 0,1 mg/l 2,4-D und 1 mg/l Kinetin
enthält,
wobei alle mit 0,24% Gelrite® verfestigt wurden. Kulturen
werden bei 28°C
im Licht (16 h pro Tag mit 10–100 μEinsteins/m2·s
aus weißen
Fluoreszenzlampen) wachsen gelassen. Die Kulturen werden alle 2
Wochen auf frisches Medium subkultiviert. Innerhalb von 3–8 Wochen
entwickeln sich Pflänzchen.
Pflänzchen
mit einer Größe von mindestens
2 cm werden vom anhaftenden Callus befreit und auf Wurzel-begünstigendes
Medium transferiert. Es werden unterschiedliche Wurzel fördernde
Medien verwendet. Die Medien bestehen aus N6- oder MS-Medium, denen
Vitamine fehlen, mit der üblichen
Menge an Salzen oder mit auf die Hälfte reduzierten Salzen, Saccharose,
die auf 1 g/l reduziert ist, und denen außerdem entweder das Wachstum
regulierende Verbindungen fehlen oder die 0,1 mg/l einer Naphthalinessigsäure enthalten.
Sobald sich ausreichend Wurzeln entwickelt haben, werden die Pflänzchen auf
ein Topfgemisch übertragen,
das aus Vermiculit, Torfmus und Gartenerde besteht, umgepflanzt.
Beim Umpflanzen wird der gesamte verbleibende Callus weggeschnitten,
der gesamte Agar wird abgespült
und die Blätter
werden etwa auf die Hälfte zugeschnitten.
Pflänzchen
werden im Gewächshaus
zuerst einige Tage mit einem umgekehrten klaren Kunststoffbecher bedeckt,
um Feuchtigkeit zurückzuhalten
und ein Wachsen unter Schatten zu ermöglichen, wachsen gelassen. Nach
der Akklimatisierung werden die Pflanzen umgetropft und zur Reife
wachsen gelassen. Peters-Dünger 20-20-20
[Grace Sierra] wird verwendet, um die Entwicklung gesunder Pflanzen
sicherzustellen. Blühende Pflanzen
werden bestäubt,
vorzugsweise selbstbestäubt.
-
Beispiel 20: Konstruktion
von Pflanzentransformationsvektoren
-
Zur
Pflanzentransformation sind zahlreiche Transformationsvektoren verfügbar, und
die Gene der Erfindung können
in Verbindung mit beliebigen derartigen Vektoren eingesetzt werden.
Die Vektorselektion zur Verwendung wird von der bevorzugten Transformationstechnik
und der Zielspezies zur Transformation abhängen. Für bestimmte Zielspezies können unterschiedliche
antibiotische oder herbizide Selektionsmarker bevorzugt sein. Selektionsmarker,
die routinemäßig bei
der Transformation verwendet werden, umfassen das nptII-Gen, das
Resistenz gegen Kanamycin und verwandten Antibiotika verleiht (Messing & Vierra, Gene
19: 259–268
(1982); Bevan et al., Nature 304: 184–187 (1993)), das bar-Gen,
das Resistenz gegenüber
dem Herbizidphosphinothricin verleiht (white et al., Nucl. Acids
Res. 18: 1062 (1990); Spencer et al., Theor. Appl. Genet. 79: 625–631 (1990)),
das hph-Gen, das Resistenz gegenüber
dem Antibiotika Hygromycin verleiht (Blochinger & Diggelmann, Mol. Cell Biol. 4: 2929–2931) und
das dhfr-Gen, das Resistenz gegen Methotrexat verleiht (Bourouis
et al., EMBO J. 2(7): 1099–1104
(1983)).
-
(1) Konstruktion von Vektoren,
die zur Agrobacterium-Transformation
geeignet sind.
-
Zur
Transformation unter Verwendung von Agrobacterium tumefaciens sind
viele Vektoren verfügbar. Diese
tragen typischerweise wenigstens eine T-DNA-Grenzsequenz und umfassen
Vektoren, z.B. pBIN19 (Bevan, Nucl. Acids Res. (1984)). Unten wird
die Konstruktion von zwei typischen Vektoren beschrieben.
-
Konstruktion von pCIB200
und pCIB2001
-
Die
binären
Vektoren pCIB200 und pCIB2001 werden für die Konstruktion von rekombinanten
Vektoren zur Verwendung mit Agrobacterium verwendet; sie wurden
wie folgt konstruiert. pTJS75kan wurd durch NarI-Verdau von pTJS75
(Schmidhauser & Helsinki,
J. Bacteriol. 164: 446–455
(1985)), der das Ausschneiden des Tetracyclin-Resistenzgens ermöglicht,
gefolgt von Insertion eines AccI-Fragments aus pUC4K, das ein NPTII
trägt (Messing & Vierra, Gene
19: 259–268
(1982); Bevan et al., Nature 304: 184–187 (1983); McBride et al.,
Plant Molecular Biology 14: 266–276
(1990)), geschaffen. XhoI-Linker
wurden an das EcoRV-Fragment von pCIB7 ligiert, welches die linke
und rechte T-DNA-Grenze, ein Pflanzen selektivierbares chimäres nos/nptll-Gen
und den pUC-Polylinker
enthält
(Rothstein et al., Gene 53: 153–161
(1987)), ligiert; das XhoI-verdaute Fragment wurde in SalI-verdautes pTJS75kan
kloniert, um pCIB200 zu erzeugen (siehe auch
EP 0 332 104 , Beispiel 19 [1338]).
pCIB200 enthält
die folgenden einmal vorkommenden Polylinker-Restriktionstellen: EcoRI,
SstI, KpnI, BgIII, XbaI und SalI. pCIB2001 ist ein Derivat von pCIB200,
das durch die Insertion zusätzlicher
Restriktionsstellen in den Polylinker gebildet wird. Einmal vorkommende
Restriktionsstellen im Polylinker von pCIB2001 sind EcoRI, SstI,
KpnI, BgIII, XbaI, SaII, MluI, BcII, AvrII, ApaI, HpaI und StuI.
pCIB2001 hat zusätzlich
zu diesen einmal vorkommenden Restriktionsstellen auch Pflanzen-
und Bakterien-Kanamycinselektion, linke und rechte T-DNA-Grenzen
zur Agrobacterium-vermittelten Transformation, die von RK2-abgeleitete trfA-Funktion
zur Mobilisierung zwischen E. coli und anderen Wirten, und die OriT-
und OriV-Funktionen ebenfalls aus RK2, der pCIB2001-Polylinker ist
für Klonierung
von Pflanzenexpressionskassetten, die ihre eigenen regulatorischen
Signale enthalten, geeignet.
-
Konstruktion von pCIB10
und Hygromycin-Selektionsderivaten davon
-
Der
binäre
Vektor pCIB10 enthält
ein Gen, das für
Kanamycinresistenz zur Selektion in Pflanzen codiert, rechte und
linke T-DNA-Sequenzen und inkorporiert Sequenzen aus dem Plasmid
pRK252 für
einen weiten Wirtsbereich, der eine Replikation sowohl in E. coli
als auch in Agrobacterium ermöglicht.
Seine Konstruktion ist bei Rothstein et al., Gene 53: 153–161 (1987)
beschrieben. Es wurden verschiedene Derivate von pCIB10 konstruiert,
die das Gen für
Hygromycin B-Phosphotransferase inkorporieren, was von Gritz et
al., Gene 25: 179–188
(1983)) beschrieben wurde. Diese Derivate ermöglichen eine Selektion von
transgenen Pflanzenzellen an Hygromycin allein (pCIB743) oder Hygromycin
und Kanamycin (pCI715, pCIB717) [Rothstein et al., Gene 53: 153–161 (1987)].
-
(2) Konstruktion von Vektoren,
die für
eine Nicht-Agrobacterium-Transformation
geeignet sind
-
Transformation
ohne die Verwendung von Agrobacterium tumefaciens umgeht das Erfordernis
für T-DNA-Sequenzen
im gewählten
Transformationsvektor und folglich können Vektoren, denen diese
Sequenzen fehlen, zusätzlich
zu Vektoren, z.B. den oben beschriebenen, die T-DNA-Sequenzen enthalten,
verwendet werden. Transformationstechniken, die nicht auf Agrobacterium
beruhen, umfassen Transformation über Partikelbeschuss, Protoplastenaufnahme
(z.B. PEG und Elektroporation) und Mikroinjektion. Die Vektorwahl hängt in großem Maße von der
bevorzugten Selektion nach der Spezies, die transformiert wird,
ab. Unten wird die Konstruktion einiger typischer Vektoren beschrieben.
-
Konstruktion von pCIB3064
-
pCIB3064
ist ein von pUC abgeleiteter Vektor, der für direkte Gentransfertechniken
in Kombination mit Selektion durch das Herbizid Basta (oder Phosphinothricin)
geeignet ist. Das Plasmid pCIB246 umfasst den CaMV 35S-Promotor
in funktioneller Fusion an das E. coli/GUS-Gen und den CaMV 35S-Transkriptionsterminator
und ist in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung WO
93/07278 beschrieben. Der 35S-Promotor dieses Vektors enthält zwei
ATG-Sequenzen 5' von
der Startstelle. Diese Stellen werden unter Verwendung von Standard-PCR-Techniken derart
mutiert, dass die ATGs entfernt werden und die Restriktionsstellen
SspI und PvuII gebildet werden. Die neuen Restriktionsstellen waren
96 und 37 bp von der einmal vorkommenden SalI-Stelle und 101 und
42 bp von der tatsächlichen
Startstelle entfernt. Das resultierende Derivat von pCIB246 wurde pCIB3025
genannt. Das GUS-Gen wurde dann durch Verdau mit SalI und SacI herausgeschnitten
und die Termini wurden geglättet
und unter Bildung von Plasmid pCIB3060 religiert. Das Plasmid pJIT82
wird vom John Innes Cedntre Norwich erhalten, und das 400 bp-Smal-Fragment,
das das bar-Gen von Streptomyces viridochromogenes enthält, wurde
ausgeschnitten und in die HpaI-Stelle von pCIB3060 insertiert (Thompson
et al., EMBO J. 6: 2519–2523
(1987)). Dieses erzeugte pCIB3064, das das bar-Gen unter der Kontrolle
des CaMV 35S-Promotors und Terminators zur Herbizidselektion, ein
Gen für
Ampicillin-Resistenz (zur Selektion in E. coli) und einen Polylinker
mit den einmal vorkommenden Stellen SphI, Pstl, HindIII und BamHI
umfasst. Dieser Vektor ist für
die Klonierung von Pflanzenexpressionskassetten, die ihre eigenen
regulatorischen Signale enthalten, geeignet.
-
Konstruktion von pSOG19
und pSOG35
-
pSOG35
ist ein Transformationsvektor, der das E. coli-Gen Dihydrofulatreduktase
(DHFR) als selektierbaren Marker, der Resistenz gegen Methotrexat
verleiht, verwendet. PCR wurde verwendet, um den 35S-Promotor (ungefähr 800 bp),
Intron 6 aus dem Mais-Adh1-Gen (ungefähr 550 bp) [Lou et al., Plant
J. 3: 393–403,
1993; Dennis et al., Nucl. Acids Res. 12: 3983–4000, 1984] und 18 bp der
untranslatierten GUS-Leadersequenz aus pSOG10 zu amplifizieren.
Ein 250 bp-Fragment, das das E. coli Dihydrofolat-Reduktase-Typ II-Gen
codiert, wurde ebenfalls durch PCR amplifiziert, und diese zwei
PCR-Fragmente wurden
mit einem Sacl-Pstl-Fragment aus pB1221 (Clontech), das die pUC19-Vektorhauptkette
und den Nopalin-Synthaseterminator
umfasste, kombiniert. Die Kombination bzw. der Zusammenbau dieser
Fragmente erzeugte pSOG19, das den 35S-Promotor in Fusion mit der
Intron 6-Sequenz, den GUS-Leader,
das DHFR-Gen und den Nopalinsynthaseterminator enthält. Ein
Ersetzen des GUS-Leaders in pSOG19 durch die Leadersequenz von chlorotischem
Scheckungsvirus von Mais (MCMV) bildete den Vektor pSOG35. pSOG19
und pSOG35 tragen das pUC-Gen für
Ampicillinresistenz und haben HindIII, SphI, PstI und EcoRI-Stellen,
die für
die Klonierung von Fremdsequenzen verfügbar sind.
-
pSOG 10
-
Dieser β-Glucuronidase(GUS)-Expressionsvektor
stammte aus Plasmid pBI121, bezogen von Clonetech Laboratories,
Palo Alto, Kalifornien. Intron 6 des Mais-Adh1-Gens wurde durch
PCR aus Plasmid pB428, beschrieben in Bennetzen et al., Proc. Natl.
Acad. Sci, USA 81: 4125–4128
(1987), unter Verwendung der Oligonukleotidprimer SON0003 und SON0004
amplifiziert.
-
-
Das
PCR-Reaktionsprodukt wurde mit Restriktionsendonuclase BamHI verdaut,
wobei die BamHI-Stelle an das 5'-Ende
jedes PCR-Primers angefügt
wurde. Das resultierende DNA-Fragment wurde an einem Agarosegel
gereinigt und in die BamHI-Stelle von pBI121 ligiert, die zwischen
dem CaMV35S-Promotor und dem GUS-Gen ist. Die ligierte DNA wurde
in E. coli transformiert und Klone mit dem Adh1-Intron 6 in derselben
Orientierung wie das GUS-Gen wurden durch Restriktionsverdau identifiziert.
-
pSOG 19
-
Dieser
Dihydrofolat-Reduktase(DHFR)-Expressionsvektor wurde durch Fusionieren
des 35S-Promotors und Adh1-Intron 6 von pSOG10 an das DHFR-Gen aus
Plasmid pHCO, wie in Bourouis und Jarry, EMBO J. 2: 1099–1104 (1983)
beschrieben, abgeleitet. Der 35S-Promotor und das Adh1-Intron 6
wurden durch PCr-Amplifikation
des Fragments aus pSOG10 unter Verwendung der Primer SON0031 und
SON0010 produziert.
-
-
Das
resultierende Fragment wurde mit Restriktionsendonukleasen PstI
und BspHI verdaut und an Agarosegel gereinigt.
-
Die
für DHFR
codierende Region wurde durch PCR-Amplifikation von pHCO unter Verwendung
der Primer SON0016 und SON0017 produziert.
-
-
Das
resultierende Fragment wurde mit den Restriktionsendonukleasen NsoI
und SacI verdaut und an einem Agarosegel gereinigt.
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Die
zwei oben beschriebenen Fragmente wurden in ein Vektorfragment ligiert,
das aus pBI121 durch Verdau mit Restriktionsindonucleasen PstI und
SacI und Reinigung des 3 kb-Fragments, das die Nos-Terminatorregion
und pUC19-Region von pBI121 enthielt, an Agarosegel hergestellt
worden war, liegiert. Diese Drei-Wege-Ligation fusionierte den 35S-Promotor-AdhI-Intron
6-DHFR-Gen-Nos-Terminator in korrekter Folge und Orientierung zur
funktionellen Expression in Pflanzen.
-
pSOG30
-
Dieser
GUS-Expressionsvektor wurde von pSOG 10 durch Insertion des chlorotischen
Scheckungsvirus von Mais(MCMV)-Leaders,
beschrieben in Lommel et al., Virology 181: 382–385 (1991,) in den 35S-GUS-Gen-nicht-translatierten
Leader durch eine Drei-Wege-Ligation abgeleitet.
-
Beide
Stränge
der 17 bp-MCMV-Capsid-Protein-Leadersequenz plus geeigneter Restriktionsendonukleasestellen
wurden synthetisiert und annealed. Das resultierende doppelsträngige Fragment
wurde mit BamHI und NcoI verdaut und an einem Acrylamidgel gereinigt.
-
Die
für das
GUS-Gen codierende Region wurde durch PCR amplifiziert, wobei die
Primer SON0039 und SON0041 und pBI121 als Matrize verwendet wurden.
-
-
Diese
Primer fügten
eine NcoI-Stelle an das 5'-Ende
von GUS und eine SacI-Stelle an das 3'-Ende von GUS. Das resultierende Fragment
wurde mit den Restriktionsendonukleasen NcoI und SacI verdaut und an
einem Agarosegel gereinigt.
-
Das
GUS-Gen wurde durch Verdau mit Restriktionsendonuklease SacI und
partiellem Verdau mit Restriktionsendonuklease BamHI aus dem Plasmid
pSOG 10 entfernt. Der resultierende Vektor, der eine BamHI-Stelle
und SacI-Stelle hat, in den eine codierende Region hinter dem 35S-Promotor-Adh1-Intron
6 reinsertiert wurde, wurde an einem Agarosegel gereinigt.
-
Die
drei oben beschriebenen Fragmente wurden in einer Dreiwegeligation
ligiert, um eine Genfusion mit der folgenden Struktur zu produzieren:
35S-Promotor-Adh1-Intron 6-MCMV-Leader-GUS-Nos-Terminator, alle
in der pUC19-Vektor-Hauptkette.
-
pSOG35
-
Der
DHFR-selektierbare Markervektor ist mit pSOG19 identisch, außer dass
der MCMV-Leader in den nicht-translatierten Leader des DHFR-Gens
insertiert ist, um eine Translation zu verstärken. ER wurde in zwei Schritten
gebildet. Zuerst wurde die für
GUS codierende Region in pSOG32, ein Vektor identisch mit pSOG30, außer dass
er einen modifizierten Adh-Promotor anstelle von 35S enthält, durch
eine für
DHFR codierende Region aus pSOG19 ersetzt, indem GUS mit NcoI und
SacI ausgeschnitten wurde und als NcoI-SacI-Fragment in die DHFR
ligiert wurde. Dies führte
zu dem Vektor pSOG33, der die Struktur Adh-Promotor-Adh1-Intron 6-MCMV-Leader-DHFR-codierende Region-Nos-Terminator
hat, wobei eine BglII-Stelle zwischen dem Promotor und Intron ist
und eine SacI-Stelle zwischen der codierenden Region und dem Terminator
ist. Das BglII-SacI-Fragment wurde durch Verdau mit Restriktionsendonuclease
und Agarosegelreinigung isoliert und in die BamHI- und SacI-Stellen
von pSOG30 ligiert, wobei die Adh1-IntronZ6-MCMV-Leader-GUS-codierende
Region von pSOG30 durch Adh1-Intron 6-MCMV-Leader-DHFR-codierende
Region von pSOG33 ersetzt wurde.
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Beispiel 21: Konstruktion
von Pflanzenexpressionskassetten
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Gensequenzen,
die zur Expression in transgene Pflanzen bestimmt sind, werden zunächst in
Expressionskassetten hinter einem geeigneten Promotor und stromabwärts zu einem
geeigneten Transkriptionsterminator angeordnet. Diese Expressionskassetten
können
dann in einfacher Weise auf die Pflanzentransformationsvektoren,
beschrieben oben in Beispiel 19, übertragen werden.
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Promotorselektion
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Die
Selektion eines Promotors, der in Expressionskassetten verwendet
wird, wird das räumliche
und zeitliche Expressionsmuster des Transgens in der transgenen
Pflanze bestimmen. Selektierte Promotoren werden transgene in spezifischen
Zelltypen (z.B. Blattepidermzellen, Mesophyllzellen, Wurzelcortexzellen) oder
in spezifischen Geweben oder Organen (Wurzeln, Blätter oder
Blumen z.B.) exprimieren, und diese Selektion wird dem gewünschten
Expessionsort des Transgens widerspiegeln. Alternativ kann der selektierte Promotor
eine Expression des Gens unter einem durch Licht induzierten oder
anderen zeitlich regulierten Promotor steuern. Eine weitere Alternative
besteht darin, dass der ausgewählte
Promotor chemisch reguliert wird. Dies würde die Möglichkeit der Induzierung einer
Expression des Transgens nur wenn es gewünscht und durch Behandlung
mit einem chemischen Inducer bewirkt wird, bereitstellen.
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Transkriptionale
Terminatoren
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Eine
Vielfalt von transkriptionalen Terminatoren ist zur Verwendung in
Expressionskassetten verfügbar.
Diese sind für die
Termination der Transkription über
das Transgen hinaus und seine korrekte Polyadenylierung verantwortlich.
Geeignete transkriptionale Terminatoren und solche, von denen bekannt
ist, dass sie in Pflanzen funktionieren, umfassen den CaMV 35S-Terminator,
den tml-Terminator, den Nopalinsynthase-Terminator, den Erbsen-rbcS E9-Terminator.
Diese können
sowohl in Monocotylen wie auch Dicotylen eingesetzt werden.
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Sequenzen
für die
Verstärkung
oder Regulierung der Expression
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Es
wurden zahlreiche Sequenzen gefunden, die eine Genexpression innnerhalb
der transkriptionalen Einheit verstärken, und diese Sequenzen können in
Verbindung mit den erfindungsgemäßen Genen
eingesetzt werden, um ihre Expression in transgenen Pflanzen zu
verstärken.
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Es
wurden verschiedene Intronsequenzen zur Verstärkung der Expression insbesondere
in monocotylen Zellen beschrieben. Beispielsweise wurde festgestellt,
dass die Introns des Mais-Adh1-Gens
die Expression des Wildtypgens unter seinem verwandten Promotor
bei Einführung
in Maiszellen deutlich verstärken.
Es wurde festgestellt, Dass Intron 1 besonders wirksam ist und die
Expression in Fusionskonstrukten mit dem Chloramphenicolacetyltransferasegen
verstärkt
(Callis et al., Genes Develop. 1: 1183–1200 (1987)). In dem selben
experimentellen System hatte das Intron aus dem Mais-bronze1-Gen ähnliche
Wirkung bei der Verstärkung
der Extraktion (Callis et al., s.o.) Intronsequenzen wurden routinemäßig in Pflanzentransformationsvektoren,
typischerweise im nicht-translatierten
Leader, eingebaut.
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Von
einer Reihe nicht-translatierter Leadersequenzen, die von Viren
stammen, ist auch bekannt, dass sie eine Expression verstärken und
diese sind besonders in dicotylen Zellen wirksam. Es wurde spezifischer Weise
gezeigt, dass Leadersequenzen von Tabakmosaikvirus (TMV, die "W-Sequenz"), chlorotischem
Scheckungsvirus von Mais (MCMV) und Alfalfa-Mosaikvirus (AMV) bei der Verstärkung der
Expression wirksam sind (z.B. Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15:
8693–8711
(1987); Skuzeski et al., Plant Molec. Biol. 15: 65–79 (1990)).
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Targeting
des Genproduktes innerhalb der Zelle
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Es
ist bekannt, dass in Pflanzen verschiedene Mechanismen zum Targeting
von Genprodukten existieren und die Sequenzen, die das Funktionieren
dieser Mechanismen kontrollieren, wurden in gewissem Detail charakterisiert.
Beispielsweise wird das Targeting von Genprodukten zum Chloroplasten
durch eine Signalsequenz kontrolliert, die am aminoterminalen Ende
verschiedener Proteine gefunden wird und die während der Chloroplasteneinfuhr
abgespalten wird, was das reife Protein liefert (z.B. Comai et al.,
J. Biol. Chem. 263: 15104–15109
(1988)). Diese Signalsequenzen können
an heterologe Genprodukte fusioniert werden, um die Einführung von
heterologen Produkten in den Chloroplasten durchzuführen (van
den Boreck et al., Nature 313: 358–363 (1985)). DNA, die für geeignete
Signalsequenzen codiert, kann vom 5'-Ende der cDNAs isoliert werden, die
für das
RUBISCO-Protein, das CAB-Protein,
das EPSP-Synthaseenzym, das GS2-Protein und viele andere Proteine,
von denen bekannt ist, dass sie in Chloroplasten lokalisiert sind,
codieren.
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Andere
Genprodukte sind in anderen Organellen, z.B. den Mitochondrien und
dem Peroxisom (z.B. Unger et al., Plant Molec. Biol. 13: 411–418 (1989))
lokalisiert. Die cDNAs, die für
diese Produkte codieren, können
auch manipuliert werden, um das Targeting heterologer Genprodukte
zu diesen Organellen zu bewirken. Beispiele für solche Sequenzen sind die
in kerncodierten ATPasen und spezifische Aspartataminotransferasen-Isoformen
für Mitochondrien.
Ein Targeting zu zellulären
Proteinkörpern
wurde von Rogers et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 6512–6516 (1985))
beschrieben.
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Außerdem wurden
Sequenzen charakterisiert, die das Targeting von Genprodukten auf
andere Zellkompartimente bewirken. Aminoterminale Sequenzen sind
für ein
Targeting auf das ER, den Apoplasten und extrazelluläre Sekretion
aus Aleuronzellen (Koehler & Ho,
Plant Cell 2: 769–783
(1990)) verantwortlich. Außerdem
sind aminotermainel Sequenzen in Verbindung mit carboxyterminalen
Sequenzen für
ein vakuoläres
Targeting von Genprodukten verantwortlich (Shinshi et al., Plant
Molec. Biol. 14: 357–368
(1990)).
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Durch
Fusion der geeigneten Targetingsequenzen, die oben beschrieben wurden,
an Transgensequenzen von Interesse ist es möglich, das Transgenprodukt
zu einer beliebigen Organelle oder einem beliebigen Zellkompartiment
zu steuern. Zum Chloroplastentargeting beispielsweise wird die Chloroplastensignalsequenz
aus dem RIBISCO-Gen, dem CAB-Gen, dem EPSP-Synthasegen oder dem
GS2-Gen im Raster an das aminoterminale ATG des Transgen fusioniert.
Die selektierte Signalsequenz sollte die bekannte Schaltungsstelle
enthalten und die konstruierte Fusion sollte Aminosäuren nach
der Spaltungsstelle berücksichtigen,
welche für
eine Spaltung notwendig sind. In einigen Fällen kann diese Forderung durch
die Additon einer kleinen Anzahl von Aminosäuren zwischen der Spaltungsstelle
und dem Transgen-ATG oder alternativ durch Ersetzen einiger Aminosäuren innerhalb
der Transgensequenz erfüllt
werden. Fusionen, die für
die Chloroplasteneinfuhr konstruiert wurden, können auf Wirksamkeit der Chloroplastenaufnahme
durch in vitro-Translation von in vitro-transkribierten Konstruktionen,
gefolgt von einer in vitro-Chloroplastenaufnahme unter Verwendung
von Techniken, die von Barlett et al. in "Delmann et al. (Herausg.) Methods in
Chloroplast Molecular Biology, Elsevier, S. 1081–1091 (1982); Wasmann et al.,
Mol. Gen. Genet. 205: 446–453
(1986)) beschrieben wurden. Diese Konstruktionstechniken sind auf
dem Fachgebiet gut bekannt und sind gleichermaßen auf Miktochondrien und
Peroxisomen anwendbar. Die Targetingwahl, die zur Expression von
Transgenen erforderlich sein kann, wird von der zellulären Lokalisierung
der Vorstufe abhängen,
die als Ausgangspunkt für
einen gegebenen Pfad erforderlich ist. Diese wird typischerweise
im Cytosol oder im Chloroplasten sein, obgleich sie in einigen Fällen in
den Mitochondrien oder im Peroxisom sein kann. Die Produkte der
Transgenexpression werden normalerweise kein Targeting zum ER, zum
Apoplast oder Vakuole erfordern.
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Die
oben beschriebenen Mechanismen zum zellulären Targeting können nicht
nur in Verbindung mit ihren verwandten Promotoren, sondern auch
in Verbindung mit heterologen Promotoren verwendet werden, um ein
spezifisches Zelltargetingziel unter der transkriptionalen Regulierung
eines Promotors, der ein Expressionsmuster hat, das sich von dem
des Promotors, aus dem das Targetingsignal stammt, unterscheidet,
zu bewirken.
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Beispiel 22: Transformation
von Dikotylen
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Transformationstechniken
für Dikotylen
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umfassen Techniken auf der
Basis von Agrobacterium und Techniken, die kein Agrobacterium erfordern.
Nicht-Agrobacterium-Techniken involvieren die Aufnahme von exogenem
genetischen Material direkt durch Protoplasten oder Zellen. Dies
kann durch eine durch PEG oder Elektroporation vermittelte Aufnahme,
durch Partikelbeschuss vermittelte Abgabe oder durch Mikroinjektion
erreicht werden. Beispiele für
diese Techniken werden von Paszkowski et al., EMBO J. 3: 2717–2722 (1984),
Potrykus et al., Mol. Gen. Genet. 199: 169–177 (1985), Reich et al.,
Biotechnology 4: 1001–1004
(1986) und Klein et al., Nature 327: 70–73 (1987) beschrieben. In
jedem Fall werden die transformierten Zellen unter Verwendung von
Standardtechniken, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, zu ganzen
Pflanzen regeneriert.
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Durch
Agrobacterium vermittelte Transformation ist eine bevorzugte Technik
zur Transformation von Dikotylen, und zwar wegen ihrer hohen Transformationseffizienz
und ihrer breiten Verwendbarkeit mit vielen verschiedenen Spezies.
Die vielen Nutzpflanzenspezies, die routinemäßig durch Agrobacterium transformierbar
sind, umfassen Tabak, Tomate, Sonnenblume, Baumwolle, Ölsamenraps,
Kartoffel, Sojabohne, Lucerne und Pappel (
EP 0 317 511 (Baumwolle,
EP 0 249 432 (Tomate, von Calgene),
WO 87/07299 (Brassica, von Calgene),
US
4,795,855 (Pappel)). Eine Agrobacterium-Transformation
involviert typischerweise die Übertragung
des binären
Vektors, der die Fremd-DNA von Interesse trägt (z.B. pCIB200 oder pCIB2001)
auf einen geeigneten Agrobacterium-Stamm, der von dem Komplement
an vir-Genen abhängen
kann, das von dem Wirt Agrobacterium-Stamm entweder auf einem gleichzeitig
vorliegenden Ti-Plasmid oder vom chromosomalen Stamm CIB542 für CIB200
und pCIB2001 getragen wird (Uknes et al., Plant Cell 5: 159–169 (1993)).
Der Transfer des rekombinaten binären Vektors auf Agrobacterium
wird durch ein triparentales Paarungsverfahren erreicht, wobei E.
coli, das den rekombinanten binären
Vektor trägt,
einen Helfer E. coli-Stamm,
der ein Plasmid, wie z.B. pRK2013 trägt und der fähig ist,
den rekombinanten binären
Vektor zu dem Ziel-Agrobacterium-Stamm
zu bewegen, verwendet werden. Alternativ kann der rekombinante binäre Vektor
durch DNA-Transformation auf Agrobacterium übertragen werden (Höfgen & Willmitzer, Nucl.
Acids Res. 16: 9877 (1988)).
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Eine
Transformation der Zielpflanzenspezies durch rekombinantes Agrobacterium
involviert üblicherweise
eine Co-Kultivierung
des Agrobacteriums mit Explantaten aus der Pflanze und folgt Protokollen,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind. Transformiertes Gewebe
wird auf selektierbarem Medium, das den Antibiotikum- oder Herbizid-Resistenzmarker
trägt,
der zwischen den binären
Plasmid-T-DNA-Grenzen vorliegt, regenerierg.
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Beispiel 23: Transformation
von Monokotylen
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Eine
Transformation der meisten monokotylen Spezies ist nun Routine geworden.
Bevorzugte Techniken umfassen einen direkten Gentransfer in Protoplasten
unter Verwendung von PEG- oder Elektroporationstechniken und Partikelbeschuss
in Callusgewebe. Transformationen können mit einer einzelnen DNA-Spezies
oder mehreren DNA-Spezies (d.h. Co-Transformation) durchgeführt werden
und diese beiden Techniken sind zur Verwendung mit der vorliegenden
Erfindung geeignet. Eine Co-Transformation kann den Vorteil haben,
dass eine komplexe Vektorkonstruktion vermieden wird und dass transgene
Pflanzen mit nicht verknüpften
Loci für
das Gen von Interesse und den selektierbaren Marker erzeugt werden,
was die Entfernung der selektierbaren Marker in nachfolgenden Generationen
ermöglicht,
sollte dies als wünschenswert
angesehen werden. Allerdings ist die Häufigkeit von weniger als 100%,
mit der getrennte DNA-Spezies in das Genom integriert werden, ein
Nachteil der Verwendung der Co-Transformation
(Schocher et al., Biotechnology 4: 1093–1096 (1986)).
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Die
Patentanmeldungen
EP 0 292 435 (von
Ciba-Geigy),
EP 0 392 225 (von
Ciba-Geigy) und WO 93/07278 (von Ciba-Geigy) beschreiben Techniken für die Herstellung
von Callus und Protoplasten aus einer Eliteinzuchtlinie von Mais,
Transformation von Protoplasten unter Verwendung von PEG oder Elektroporation und
die Regeneration von Maispflanzen aus transformierten Protoplasten.
Gordon-Kamm et al., Plant Cell 2: 603–618 (1990)) und Fromm et al.,
Biotechnology 8: 833–839
(1990)) haben Techniken zur Transformation einer von A188-abgeleiteten Maislinie
unter Verwendung von Partikelbeschuss publiziert. Darüber hinaus
beschreiben die Anmeldung WO 93/07278 (von Ciba-Geigy) und Koziel
et al., Biotechnology 11: 194–200
(1993)) Techniken für
die Transformation von Mais-Eliteinzuchtlinien durch Partikelbeschuss.
Diese Technik verwendet unreife Maisembryos mit einer Länge von
1,5 bis 2,5 mm, die 14 bis 15 Tage nach Bestäubung aus einer Maisähre ausgeschnitten
wurden und eine PDS-1000HE Biolistics-Vorrichtung zum Beschuss.
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Ein
Transformation von Reis kann auch durch direkte Gentransfertechniken
unter Verwendung von Protoplasten oder Teilchenbeschuss erfolgen.
Protoplasten-vermittelte Transformation wurde für Japonica-Arten und Indica-Arten
(Zhang et al., Plant Cell Rep. 7: 379–384 (1988); Shimamoto et al.,
Nature 338: 274–277 (1989);
Datta et al., Biotechnology 8: 736–740 (1990)) beschrieben. Beide
Arten sind unter Anwendung von Partikelbeschuss routinemäßig transformierbar
(Christou et al., Biotechnology 9: 957–962 (1991)).
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Die
Patentanmeldung
EP 0 332 581 (von
Ciba-Geigy) beschreibt Techniken für die Bildung, Transformation
und Regeneration von Pooideae-Protoplasten. Diese Techniken ermöglichen
die Transformation von Dactylis und Weizen. Darüber hinaus wurde eine Weizentransformation
von Vasil et al., Biotechnology 10: 667–674 (1992)) unter Verwendung
von Partikelbeschuss in Zellen des Typs C-Langzeit-regenerierbarem
Callus und auch von Vasil et al., Biotechnology 11: 1553–1558 (1993))
und Weeks et al., Plant Physiol. 1021: 1077–1084 (1993) unter Verwendung
von Partikelbeschuss unreifer Embryos und unreifenen von Embryo stammendem
Callus beschrieben. Eine bevorzugte Technik zur Weizentransformation
beinhaltet allerdings die Transformation von Weizen durch Partikelbeschuss
unreifer Embryos und beinhaltet entweder einen Schritt mit hohem
Saccharose- oder hohem Maltosegehalt vor der Genabgabe. Vor Beschuss
werden eine Reihe von Embryos (0,75–1 mm Länge) auf MS-Medium mit 3% Saccharose
(Murashige & Skoog,
Physiologia Plantarum 15: 473–497
(1962)) und 3 mg/l 2,4-D zur Induktion von somatischen Embryonen,
die im Dunklen ablaufen gelassen wird, gelegt. Am gewählten Tag
des Beschusses werden die Embryos aus dem Induktionsmedium entfernt
und auf das Osmotikum (d.h. Induktionsmedium mit in der gewünschten
Konzentration, typischerweise 15%, zugesetzter Saccharose oder Maltose)
gelegt. Die Embryos werden für
2–3 h
plasmolysieren gelassen und dann beschossen. 20 Embryos pro Zielplatte
ist typisch, obgleich nicht kritisch. Ein geeignetes Gen tragendes
Plasmid (z.B. pCIB3064 oder pSG35) wird auf Goldpartikeln in Mikometergröße unter
Verwendung von Standardverfahren präzipitiert. Jede Platte mit
Embryos wird mit DuPont Biolistics-Heliium-Vorrichtung unter Verwendung
eines Schussdrucks von ungefähr
1000 psi unter Verwendung eines Siebs mit 80 mesh beschossen. Nach
dem Beschuss werden die Embryos zurück ins Dunkle gebracht, um
sie sich für
etwa 24 h (noch auf Osmotikum) erholen können. Nach 24 h werden die
Embryos aus dem Osmotikum entfernt und zurück auf Induktionsmedium gelegt,
wo sie etwa 1 Monat vor Regeneration bleiben. Etwa 1 Monat später werden
die Embryoexplantate mit sich entwickelndem embryogenen Callus auf
Regenerationsmedium (MS + 1 mg/l NAA, 5 mg/l GA), das außerdem ein
geeignetes Selektionsmittel enthält
(10 mg/l basta im Fall von pCIB3064 und 2 mg/l Methotrexat im Fall
von pSOG35) enthält, übertragen.
Nach etwa 1 Monat werden die entwickelten Schösslinge in größere sterile
Behälter,
die als "Ga7s" bekannt sind, die
MS halber Stärke,
2% Saccharose und dieselbe Konzentration an Selektionsmittel enthielten,
transferiert. Die Patentanmeldung 08/147 161 beschreibt Verfahren
zur Weizentransformation und wird hierdurch als Referenz aufgenommen.
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Beispiel 24: Selektieren
auf Pflanzen-Protoxgene, die gegenüber Protox-inhibierenden Herbiziden
resistent sind, in E. coli-Expressionsystem
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Das
Plasmid pWDC-4, das für
das chloroplastische MaisProtox-Enzym
codiert, wird in den statistischen Mutagenesestamm XL1-Red (Stratagene,
La Jolla, CA) transformiert. Die Transformation wird auf L-Medium,
das 50 g/ml Ampicillin enthält,
plattiert und für
48 h bei 37°C
inkubiert. Rasen-transformierte
Zellen werden von den Platten abgekratzt und Plasmid-DNA unter Verwendung
des Wizard Megaprep-Kits (Promega, Madison, WI) hergestellt. Von
Plasmid-DNA, die aus diesem Mutatorstamm isoliert wird, wird vorausgesagt, dass sie
etwa eine statistische Basenänderung
pro 2000 Nukleotide enthält
(siehe Greener et al., Strategies 7(2): 32–34 (1994)).
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Die
mutierte Plasmid-DNA wird in die hemG-Mutant-SASX38 (Sasarman et
al., J. Gen. Microbiol. 113: 297 (1979) transformiert und auf L-Medium,
das 100 g/ml Ampicillin enthält,
und auf dasselbe Medium, das verschiedene Konzentration an Protox
inhibierendem Herbizid enthält,
plattiert. Die Platten werden für
2 bis 3 Tage bei 37°C
inkubiert. Plasmid-DNA wird aus allen Kolonien, die in Gegenwart
von Herbizid-Konzentrationen, die den Wildtypstamm wirksam abtöten, wachsen,
isoliert. Die isolierte DNA wird dann in SASX38 transformiert und
erneut auf Herbizid plattiert, um sicherzustellen, dass die Resistenz
auf dem Plasmid basiert.
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Mutierte
pWDC-4-Plasmid-DNA wird erneut aus resistenten Kolonien isoliert
und die für
Protox codierende Sequenz wird durch Verdau mit EcoRI und XhoI ausgeschnitten.
Die ausgeschnittene für
Protox codierende Sequenz wird dann erneut in einen nicht mutagenisierten
pBluescript-Vektor kloniert und in der gleichen Weise wie oben beschrieben
erneut auf Resistenz gegenüber
Protox-inhibierendem Herbizid getestet.
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Dieses
Verfahren eliminiert nicht-codierende Sequenzmutation, die Resistenz
verleihen, z.B. "up-promotor"-Mutanten (d.h. Mutanten,
deren Resistenz auf Mutationen beruht, die erhöhte Expression von nicht modifiziertem
Protox bewirken) und lässt
nur Mutanten zurück,
deren Resistenz auf Mutationen in der Protox-codierenden Sequenz
beruhen. Die DNA-Sequenz für
alle vermeintlichen Herbizid-toleranten Protoxgene, die durch dieses
Verfahren identifiziert werden, wird bestimmt und Mutationen werden
durch Vergleich mit der Wildtyp-pWDC-4-Protoxsequenz identifiziert.
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Unter
Verwendung des oben beschriebenen Verfahrens wurde eine Resistenzmutation,
die ein C in ein T an Nukleotid 498 in der pWDC-4-Sequenz (SEQ ID
NO: 5) umwandelt, identifiziert. Das Plasmid, das diese Mutation
trägt,
wurde pMzC-1Val bezeichnet. Diese Änderung wandelt ein GCT-Codon für Alanin bei Aminosäure 166
(SEQ ID NO: 6) in ein GTT-Codon
für Valin
um und führt
zu einem Protox-Enzym, das im bakteriellen Assay gegenüber einem
Protox-inhibierenden Herbizid wenigstens 10 Mal resistenter ist,
pMzC-1Val im pBluescript-SK-Vektor wurde am 30. September 1994 unter
der Bezeichnung pWDC-8 bei der Agricultural Research Culture Collection
hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsbezeichnung NRRL #21340.
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Die
gleiche Strategie wurde angewendet, um auf Herbizid-resistente Formen
des Arabidopsis-Protox-1-Gens in verschiedenen Vektoren durchzumustern.
Eine Resistenzmutation, die identifiziert wurde, ist eine C-zu-T-Änderung an Nukleotid 689 in
der pWDC-2-Sequenz (SEQ ID NO: 1); dieses Plasmid wird pAraC-1Val
genannt. Diese Änderung
ist identisch mit der obigen pMzC-1Val-Mutante, die ein GCT-Codon
für Alanin
an Aminosäure
220 (SEQ ID NO: 2) in ein GTT-Codon für Valin
an der entsprechenden Position in der Arabidopsis-Protox-Proteinsequenz
umwandelt.
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Ein
zweites resistentes Gen enthält
eine A-zu-G-Änderung
an Nukleotid 1307 in der pWDC-2-Sequenz (SEQ ID NO: 1); dieses Plasmid
wird pAraC-2Cys genannt. Diese Änderung
wandelt ein TAC-Codon für Tyrosin
an Aminosäure
426 (SEQ ID NO: 2) in ein TGC-Codon
für Cystein
um. Das entsprechende Tyrosincodon in der Mais-Protox-1-Sequenz
an der Nukleotidposition 1115–1117
(SEQ ID NO: 5; Aminosäureposition
372 von SEQ ID NO: 6) kann entsprechend mutiert werden, um eine
Herbizid-resistente Form dieses Enzyms zu bilden.
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Eine
dritte resistente Mutante hat eine G-zu-A-Änderung an Nukleotid 691 in
der pWDC-2-Sequenz (SEQ ID NO: 1); dieses Plasmid wird pAraC-3Ser
genannt. Diese Mutation wandelt GGT-Codon für Glycin
an der Aminosäure
221 SEQ ID NO: 2) in ein AGT-Kondon
für Serin
an der Codonposition, benachbart zu der Mutation in pAraC-1 um.
Das entsprechende Glycincodon in der Mais-Protox-1-Sequenz an Nukleotidposition 497–499 (SEQ
ID NO: 5; Aminosäureposition
167 von SEQ ID NO: 6) kann entsprechend mutiert werden, um eine
Herbizid-resistente Form dieses Enzyms zu erzeugen.
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Alle
oben beschriebenen Mutationen resultieren in einem Protox-Enzym,
das im bakteriellen Assay gegenüber
Protox-inhibierenden
Herbizid wenigstens 10 Mal resistenter ist.
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pAraC-2Cys
im pFL61-Vektor wurde am 14. November 1994 unter der Bezeichnung
pWDC-7 bei der Agricultural Research Culture Collection hinterlegt
und erhielt die Hinterlegungsbezeichnung NRRL #21339N.
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Beispiel 25: Zusätzliche
Herbizid-resistente Codonsubstitutionen an Positionen, die bei der
Zufallsauslese identifiziert werden.
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Die
Aminosäuren,
die als Herbizidresistenzstellen bei der Zufallsauslese identifiziert
wurden, werden durch andere Aminosäuren ersetzt und auf Funktion
und Herbizidtoleranz im bakteriellen System getestet. Eine Oligonukleotid-spezifische Mutagenese
der Arabidopsis-Protox-1-Sequenz wird unter Verwendung des Transformer
Site-Directed Mutagenesis Kit (Clontech, Palo Alto, CA) durchgeführt. Nachdem
Aminosäureänderungen
durch Sequenzanalyse bestätigt
wurden, werden die mutierten Plasmide in SASX38 transformiert und
auf L-amp100-Medium plattiert, um ihre Funktion
zu testen und um bei verschiedenen Konzentrationen an Protox-inhibierendem
Herbizid auf Toleranz zu testen.
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Dieses
Verfahren wurde auf das Alanincodon der Nukleotide 688–690 und
auf das Tyrosincodon der Nukleotide 1306–1308 der Arabidopsis-Protox-Sequenz
(SEQ ID NO: 1) angewendet. Die Resultate beweisen, dass das Alanincodon
der Nukleotide 688–690
in ein Codon für
Valin, Threonin, Leucin oder Cystein umgewandelt werden kann, um
ein Herbizid-resistentes Protox-Enzym
zu erhalten, das seine Funktion beibehält. Die Resultate beweisen
außerdem,
dass das Tyrosincodon der Nukleotide 1306–1308 in ein Codon für Cystein,
Isoleucin, Leucin, Valin oder Threonin geändert werden kann, um ein Herbizid-resistentes
Protox-Enzym zu erhalten, das seine Funktion beibehält.
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Beispiel 26: Beweis der
Kreuztoleranz-resistenten Mutationen gegenüber verschiedenen Protox-inhibierenden Verbindungen
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Resistente
Mutantenplasmide, selektiert auf Resistenz gegenüber einem einzelnen Herbizid,
werden erneut bezüglich
eines Spektrums anderer Protox-inhibierenden Verbindungen getestet.
Der SASX38-Stamm, der das Wildtyp-Plasmid enthält, wird auf einem Bereich
von Konzentration jeder Verbindung plattiert, um die lethale Konzentration
für jede
einzelne zu bestimmen. Resistente Mutantenplasmide in SASX38 werden
plattiert und bezüglich
der Fähigkeit,
auf einer Konzentration jeder Verbindung, die wenigstens 10 × höher ist
als die Konzentration, die für
den SASX38-Stamm, der das Wildtyp enthält, lethal ist, zu überleben,
einer Punktbewertung unterzogen.
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Resultate
aus der Kreuztoleranzuntersuchung zeigen, dass jede der identifizierten
Mutationen Toleranz gegenüber
einer Vielzahl von Protox-inhibierenden Verbindungen verleiht. Die
Resultate zeigen insbesondere, dass 1) die AraC1-Val-Mutation Resistenz
gegenüber
Protox-Inhibitoren einschließlich
der, aber nicht beschränkt
auf die, die die Formel IV, XI, XIII, XIV, XV und XVII haben, verleiht;
2) die AraC-2Cys-Mutationresistenz
gegenüber
Protoxinhibitoren verleiht, welche solche mit den Formeln XI, XIII,
XV und XVII umfassen, aber nicht auf diese beschränkt sind;
3) die MzC-1Val-Mutationresistenz
gegenüber
Protoxinhibitoren verleiht, die solche mit den Formeln XI, XII,
XIII, XIV, XV, XVI und XVII umfassen, aber nicht notwendigerweise
auf diese beschränkt
sind; 4) die AraC-3Ser-Mutationresistenz gegenüber Protoxinhibitoren verleiht,
welche Bifenox und solche mit der Formel IV, XII, XIII, XIV, XV
und XVII einschließen,
aber notwendigerweise auf diese beschränkt sind.
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Beispiel 27: Herstellung
von Herbizid-toleranten Pflanzen durch Überexpression von Pflanzen-Protox-Genen
-
Die
für Arabidopsis-Protox-1-codierenden
Sequenzen sowohl aus Wild-Typ als auch aus resistenten mutanten
AraC-1Val-Genen werden aus partiellen EcoRI- und XhoI-Verdau herausgeschnitten
und in das Pflanzenexpressionsplasmid pCGN1761ENX kloniert. Die
Expressionskassetten, die 2 × 35S-Protoxgenfusionen
enthalten, werden durch Verdau mit XbaI herausgeschnitten und in
den binären
Vektor pCIB200 kloniert.
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Diese
binären
Protoxplasmide werden durch Elektroporation in Agrobacterium und
dann in Arabidopsis transformiert, wobei das Vakuum in Filtrationsverfahren
(Bechtold et al., 1993) verwendet wird. Transformanten werden auf
Kanamycin selektiert und T2-Samen werden aus einer Reihe unabhängiger Linien
erzeugt. Dieser Samen wird auf GM-Medium, das verschiedenen Konzentrationen
an Protox-inhibierendem Herbizid enthält, plattiert und bezüglich Keimung
und Überleben
einer Punktbewertung unterzogen. Mehrere transgene Linien, die entweder
das Wildtyp-Protox oder die resistente Protoxmutante überexprimieren,
produzieren signifikante Zahlen an grünen Keimlingen bei einer Herbizidkonzentration,
die für
die leere Vektorkontrolle lethal ist.
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Verschiedene
Modifikationen der hierin beschriebenen Erfindung werden dem Fachmann
einfallen. Solche Modifikationen sollen in den Rahmen der beigefügten Ansprüche fallen.
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