-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur einfachen Reinigung von menschlichem
Serumalbumin, dass in hohen Erträgen
durch Genmanipulation erzeugt wird, wobei die erhaltene Zusammenstellung
rekombinantes menschliches Serumalbumin enthält, das einen extrem geringen
Färbungsgrad
aufweist, was ein für rekombinantes
menschliches Serumalbumin charakteristisches, ernsthaftes Problem
darstellt.
-
Menschliches
Serumalbumin (nachstehend einfach als HSA (human serum albumin)
bezeichnet) ist das häufigste
im Plasma enthaltene Protein. Es trägt zu Aufrechterhaltung des
osmotischen Drucks im Blut bei und bindet Nährstoffe und Abbauprodukte,
um solche Substanzen auf diese Weise zu transportieren. HSA mit diesen
Funktionen ist als ein Mittel zur Behandlung von Hypoalbuminämie eingesetzt
worden, die durch einen Verlust an Albumin oder eine verminderte
Albuminsynthese verursacht wurde, oder bei einem hämorrhagischen
Schock.
-
HSA
ist hauptsächlich
aus einer Fraktion entnommenen Blutes hergestellt worden. Dieses
Verfahren zur Herstellung von HSA aus Blut weist jedoch Schwierigkeiten
wie sporadische Versorgung mit Blut, ökonomischen Nachteil und Verunreinigung
mit unerwünschten
Substanzen wie etwa dem Hepatitis-Virus auf. Es bestand daher ein
dringender Bedarf, ein Material zu entwickeln, das als Ersatz für das natürlich auftretende
HSA verwendet werden kann.
-
Unter
diesen Umständen
sind mit dem Fortschreiten der rekombinanten DNA-Technologie Techniken zur
Massenproduktion und Reinigung von BSA mit Mitteln der Genmanipulation
(als ein Ersatz für
das aus dem Blut stammende HSA) entwickelt worden.
-
Zur
Reinigung des HSA, das aus Genmanipulation erhalten wurde (nachstehend
als rekombinantes HSA bezeichnet und mit rHSA abgekürzt), ist
die Anwendung der herkömmlichen
Verfahren zur Reinigung des aus Plasma stammenden HSA als solche
nicht geeignet. Dies beruht darauf, dass die vom rHSA zu entfernenden
Verunreinigungen sich vollständig
von denen unterscheiden, die in dem aus Plasma stammenden HSA enthalten
sind. rHSA ist zum Beispiel besonders mit färbenden Stoffen verunreinigt,
die charakteristisch für
rekombinante HSA sind, etwa Proteine, die aus den Wirtszellen stammen,
Polysaccharide etc. Insbesondere ist es notwendig, Komponenten,
die aus den Wirtszellen stammen, in ausreichender Weise zu entfernen,
das sie körperfremdes
Material für
lebende Organismen, einschließlich
des Menschen, darstellen und daher ein Antigenizitätsproblem
auslösen
können.
-
Demzufolge
sind zahlreiche Studien durchgeführt
worden, um rHSA, das mittels einer Kultur aus Komponenten, die aus
den Wirtszellen stammen und aus Kultur-Komponenten hergestellt wurde,
in ausreichendem Maße
zu isolieren und zu reinigen. Eines der herkömmlichen Verfahren wird beispielhaft
durch das Verfahren dargestellt, das darin besteht, ein Hefe-Kulturmedium, das
rHSA enthält,
der Pressung – Ultrafiltrationsmembran-Behandlung – Erhitzung – Ultrafiltrationsmembran-Behandlung
zu unterwerfen und es dann mit Verfahren wie etwa der Chromatographie
mit einem Kationen-Austauscher und einem Anionen-Austauscher und hydrophober Chromatographie
zu behandeln [JP-A-5-317079 (der hierin verwendete Ausdruck „JP-A-" steht für eine „ungeprüfte Japanische
Patentanmeldung"),
entsprechend EP-A-570916, Biotechnology of Blood Proteins, 1993,
227, 293–298].
-
Darüber hinaus
ist das Verfahren, das aus der vorstehend genannten Vorgehensweise
besteht und der die Behandlung mit Chelat-Harz oder die Behandlung
mit Borsäure/Borat
folgt, beschrieben worden (EP-A-570916, JP-A-6-245789, entsprechend
EP-A-612761).
-
In
dem vorstehend genannten herkömmlichen
Verfahren ist es essentiell erforderlich, die aus den vorstehend
genannten zahlreichen Schritten bestehende Reinigung durchzuführen, um
auf diese Weise Antigene, die aus den Wirtszellen stammen, zu entfernen
und einen hohen Reinigungsgrad zu erreichen. Auf der anderen Seite
beinhaltet dieses Verfahren solche Nachteile wie ein Absinken des
Ertrags an rHSA und eine ausgedehnte Behandlungsdauer aufgrund der
großen
Anzahl der Schritte. Obgleich Versuche unternommen worden sind,
den Ertrag aus jedem der Schritte zu erhöhen, um den Ertrag an rHSA
zu verbessern, scheint es, dass keine weitere Verbesserung des Ertrags
erzielt werden kann, und daher der Ertrag an rHSA bereits die obere Grenze
erreicht hat. Darüber
hinaus leidet das vorstehend beschriebene Verfahren unter dem weiteren
Problem, dass die Druckfiltration in einem offenen System durchgeführt wird
und auf diese Weise die Gefahr von Verunreinigung besteht. Besonders
die Berücksichtigung
der Hygiene, die bei der Herstellung von rHSA als Medikament essentiell
erforderlich ist, ist hierbei außerordentlich schwierig. Zusätzlich kann
die Färbung
von rHSA nur auf ein A350/A280-Verhältnis von minimal etwa 0,015
reduziert werden (im Fall einer Lösung, die 250 mg/ml rHSA enthält).
-
Auf
der anderen Seite ist ein Verfahren entwickelt worden, um ein Zielprotein
direkt aus einem unbehandelten Kulturmedium zu gewinnen, ohne jegliche
Vorbehandlung wie etwa der Entfernung der Zellen oder Konzentration
des Mediums nach der Beendigung der Kultivierung durchzuführen (z.
B. das Fließbett-Verfahren
mit der Verwendung der erweiterten Bett-Adsorptionstechnik, entwickelt
von Pharmacia, Internationale Offenlegung in Japan Nr. 6-500050,
entsprechend EP-A-538467).
-
Es
wurde bisher nichts über
die Anwendung der vorstehend genannten erweiterten Bett-Adsorptionstechnik
zur Reinigung von rHSA berichtet, besonders der Gewinnung und Reinigung
von rHSA aus einem Hefe-Kulturmedium. Es bleibt daher unbekannt,
ob ein solches Verfahren tatsächlich
nützlich
für die
Rationalisierung der Reinigung von rHSA und der Verbesserung des
Ertrags desselben ist oder nicht. Es wird jedoch erwartet, dass
die Anwendung dieses oder eines diesem ähnlichen Verfahrens zur Reinigung
von rHSA zur Vereinfachung der herkömmlichen, aus zahlreichen Schritten
bestehenden Behandlung zur Reinigung beitragen würde.
-
Es
erhebt sich jedoch das Problem, dass das im Kulturmedium enthaltene
rHSA unter den sauren Bedingungen, die zur Adsorption durch eine
Fließbett-Säule (Adsorbens:
Streamline SP) bei der Verwendung des vorstehend genannten Verfahrens
eingesetzt werden, sehr schnell durch im Kulturmedium enthaltene
Proteasen abgebaut wird, und der Ertrag an rHSA auf diese Weise
stark gemindert wird. Es ist daher schwierig, das vorstehend genannte Verfahren
der erweiterten Fließbett-Adsorptionstechnik
als solches zu Reinigung von rHSA einzusetzen.
-
Es
bestand daher ein dringender Bedarf, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem rHSA in hohem Maße in
einem stabilen Zustand mit einem hohen Ertrag gereinigt werden kann,
ohne die Vorteile der erweiterten Fließbett-Adsorptionstechnik (d.
h. die Vereinfachung und Rationalisierung des Reinigungsverfahrens
etc.) zu beeinträchtigen.
-
Ein
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
einfachen Verfahrens zur Reinigung von rekombinantem HSA mit einem
hohen Reinheitsgrad und einer ausgezeichneten Qualität innerhalb eines
kurzen Zeitraums. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die
Bereitstellung von rHSA, aus dem färbende Stoffe, die charakteristisch
für Genmanipulationen
sind und von Wirtszellen, Medium etc. stammen, ausreichend entfernt
wurden.
-
Zur
Lösung
der vorstehend genannten Probleme haben die Erfinder umfangreiche
Studien durchgeführt.
Als ein Ergebnis fanden sie heraus, dass Proteasen einfach und wirksam
inaktiviert werden können,
indem ein Kulturmedium eines Systems zur Produktion von HSA, in
dem die Wirtzzellen verbleiben, direkt erhitzt wird, wobei die Erhitzung
auf 50 bis 100°C über 1 Minute
bis zu 10 Stunden erfolgt. Sie fanden außerdem heraus, dass es die
Kombination der vorstehend genannten Hitzebehandlung mit der Adsorbensteilchen-Behandlung ermöglicht,
die Anzahl der Schritte des herkömmlichen
Verfahrens zur Reinigung von rHSA von fünf (d. h. Pressung – Ultrafiltrationsmembran-Behandlung – Erhitzung – Ultrafiltrationsmembran-Behandlung – Kationen-Austausch)
auf zwei (Erhitzung – Adsorptionspartikel-Behandlung)
zu reduzieren und auf diese Weise bei Erhöhung des Ertrags die Reinigungszeit
zu verkürzen.
-
Darüber hinaus
fanden die Erfinder heraus, dass ihr Verfahren es ermöglicht,
rHSA zu erhalten, das tatsächlich
frei von jeder aus den Wirtstellen stammenden Verunreinigung ist
und auf diese Weise, verglichen mit dem aus dem herkömmlichen
Verfahren gewonnenen, einen tatsächlich
verminderten Färbungsgrad
aufweist.
-
Dem
zufolge betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung
von rHSA, das das Erhitzen eines Kulturmediums umfasst, das rHSA
und die rHSA produzierenden Wirtszellen enthält, wobei die Erhitzung auf
50 bis 100°C über 1 Minute
bis zu 10 Stunden erfolgt, das in-Kontakt-Bringen der erhitzten
Lösung mit
Adsorbensteilchen, die in einem Fließbett suspendiert sind, und
Gewinnung der adsorbierten Fraktion. Genauer betrifft es ein Verfahren
zur Reinigung von rHSA wie vorstehend beschrieben, das das Erhitzen
eines Kulturmediums umschließt,
das rHSA und einen rHSA produzierenden Wirtsorganismus enthält, das
aufwärts gerichtete
Einfüllen
der erhitzten Lösung
in ein Fließbett,
in dem Adsorbensteilchen suspendiert sind, um zu bewirken, dass
die erhitzte Lösung
mit den Adsorbensteilchen in Kontakt tritt, die darauf folgende
Umkehr der Fließrichtung
und das abwärts
gerichtete Einfüllen
einer Pufferlösung,
um das von den Adsorbensteilchen adsorbierte rHSA zurück zu gewinnen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur
Reinigung von rHSA wie vorstehend beschrieben, worin die erhitzte
Lösung
bei einem pH-Wert von etwa 3 bis 5 in einer Atmosphäre mit einer elektrischen
Leitfähigkeit
von 0,1 bis 50 mS mit den Adsorbensteilchen in Kontakt gebracht
wird, und ein Verfahren zur Reinigung von rHSA, worin die Adsorbensteilchen
derart sind, dass sie eine starke Kationen-Austauschgruppe aufweisen.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur
Reinigung von rHSA, worin eine adsorbierte Fraktion, die rHSA enthält und aus
dem Fließbett
durch das vorstehend genannte Reinigungsverfahren zurück gewonnen
wurde, mindestens einer Reinigungsbehandlung unterworfen wird, die
aus einer Gruppe von hydrophober Chromatographie, Anionen-Austausch-Behandlung,
Chelat-Harz-Behandlung, Borsäure/Borat-Behandlung
und Ultrafiltrationsmembran-Behandlung ausgewählt wird, bevorzugt nach Erhitzung in
Anwesenheit eines reduzierenden Agens.
-
Die
erhaltene Zusammenstellung enthält
rekombinantes menschliches Serumalbumin, das ein A350/A280-Verhältnis von
unter 0,015 aufweist, wenn es in einer 25%igen Lösung des Albumins (d. h. Konzentration
von rHSA: 250 mg/ml) formuliert wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
-
1 ist eine grafische Darstellung,
die die stabilisierende Wirkung der Hitzebehandlung auf ein rHSA-Kulturmedium
darstellt.
-
2 ist eine grafische Darstellung,
die die Beziehung zwischen der elektrischen Leitfähigkeit
unter der Atmosphäre
darstellt, in der die erhitzte Lösung
mit den Adsorbensteilchen in Kontakt gebracht wird und die Fähigkeit
von rHSA, an die Adsorbensteilchen zu binden.
-
3 ist ein Fließdiagramm,
das den optimalen Fluss der Reinigung von rHSA aus einem Kulturmedium
(das Hefezellen enthält)
unter Verwendung von Streamline SP darstellt.
-
4 zeigt ein Gelfiltrations-HPLC-Profil
eines Streamline SP-Eluats einschließlich der Behandlung mit einem
Erhitzungsschritt (Erhitzung – Adsorbensteilchen)
[(a)] und das eines Streamline SP-Eluats ohne die Behandlung mit
dem Erhitzungsschritt (keine Erhitzung – Adsorbensteilchen) [(b)]
(Absorption: gemessen bei 280 nm).
-
5 zeigt einen Vergleich
zwischen dem herkömmlichen
Verfahren und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung durch Beobachtung
der Änderung
des Färbungsgrades
(A350/A280) von rHSA bei jedem Schritt.
-
6 stellt Absorptionsspektren
von rHSA dar, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten
wurden, verglichen mit denen von rHSA, das durch das herkömmliche
Verfahren erhalten wurden.
-
7 stellt Chromatogramme
dar, die die Ergebnisse der GPC-HPLC-Analyse von rHSA zeigen, die durch
das Verfahren der vorliegenden Erfindung erhalten wurden (Absorption:
gemessen bei 280 nm).
-
In
diesen Abbildungen hat jedes Symbol die nachstehende Bedeutung:
- A: Kontrolle
- B: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 6,0.
- C: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 6,8.
- D: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 7,5.
- E: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 8,2.
- F: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,0.
- G: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,8.
- H: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 7,5.
- I: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 8,2.
- J: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,8, 10 mM Cystein.
- K: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 7,5, 10 mM Cystein.
- L: Zimmertemperatur (25°C),
2 Stunden, pH-Wert 6,0.
- 1: rHSA gereinigt durch das herkömmliche Verfahren (Pressung – Membran – Erhitzung – Membran – Kationen-Austauscher – hydrophobe
Chromatographie – Anion-Austauscher-Behandlung)
gefolgt von der Behandlung mit Chelat-Harz.
- 2: rHSA erhalten nach der Anionen-Austauscher (DEAE)-Behandlung
in Übereinstimmung
mit dem Verfahren aus Beispiel 1.
- 3: rHSA erhalten nach der Behandlung mit Chelat-Harz in Übereinstimmung
mit dem Verfahren aus Beispiel 1.
-
(1) durch Genmanipulation
erhaltenes HSA
-
In
der vorliegenden Erfindung ist der rHSA produzierende, durch Genmanipulation
erhaltene Wirtsorganismus nicht besonders eingeschränkt, soweit
er durch Genmanipulation hergestellt wurde. Es können besonders entweder jene,
die in der öffentlich
bekannten Literatur beschrieben worden sind, oder jene, die in Zukunft
entwickelt werden, als hierfür
geeignet ausgewählt
werden. Genauer besteht ein solcher Wirtsorganismus beispielhaft
aus HSA produzierenden Mikroorganismen, die durch Genmanipulation
erhalten wurden (Escherichia coli, Hefen, Bacillus subtilis etc.)
und Tierzellen. Es ist besonders vorteilhaft, Hefen als Wirtsorganismus
zu verwenden, besonders jene, die zur Gattung Saccaromyces (zum
Beispiel S. cervisiae) oder Pichia (zum Beispiel P. pastoris) gehören. Auch
autotrophe Stämme
und Antibiotikum-sensitive Stämme
lassen sich hierfür
verwenden. Es ist auchvorteilhaft, den Stamm Saccharomyces cervisiae
AH22 (a, His 4, Leu 2, Can 1) oder den Stamm Pichia pastoris GTS115
(His 4). zu verwenden.
-
Die
Vorgänge
der Herstellung des HSA produzierenden Wirtsorganismus, Produktion
von rHSA durch seine Kultivierung und Isolierung und Rückgewinnung
von rHSA aus dem Kulturmedium werden alle in Übereinstimmung mit bekannten
Verfahren durchgeführt,
die leicht abgewandelt sein können.
Zum Beispiel kann die Herstellung eines HSA produzierenden Wirtsorganismus
unter Verwendung eines Verfahrens durchgeführt werden, in dem ein natürlich vorkommendes
HSA-Gen eingesetzt wird (JP-A-58-56684, entsprechend EP-A-73646,
JP-A-58-90515, entsprechend EP-A-79739 und JP-A-58-150517, entsprechend
EP-A-91527), eines Verfahrens, in dem ein verändertes menschliches Serumalbumin-Gen
verwendet wird (JP-A-62-29985 und JP-A-1-98486, entsprechend EP-A-206733),
eines Verfahrens, in dem eine synthetische Signalsequenz verwendet
wird (JP-A-1-240191, entsprechend EP-A-329127), eines Verfahrens,
in dem eine Serumalbumin-Signalsequenz verwendet wird (JP-A-2-167095,
entsprechend EP-A-319641), eines Verfahrens, in dem ein rekombinantes
Plasmid in ein Chromosom eingebracht wird, (JP-A-3-72889, entsprechend
EP-A-399455), eines Verfahrens, in dem Wirtszellen fusioniert werden
(JP-A-3-53877, entsprechend EP-A-409156), eines Verfahrens, in dem
eine Mutation in einem Methanol enthaltenden Kulturmedium hervor
gerufen wird, eines Verfahrens, in dem ein mutierter AOX2-Promotor verwendet wird (EP-A-506040),
eines Verfahrens, in dem HSA in B. subtilis exprimiert wird (JP-A-62-215393,
entsprechend EP-A-229712), eines Verfahrens, in dem HSA in Hefe
exprimiert wird (JP-A-60-41487, entsprechend EP-A-123544, JP-A-63-39576, entsprechend EP-A-248657
und JP-A-63-74493, entsprechend EP-A-251744) und eines Verfahrens,
in dem HSA in Pichia exprimiert wird (JP-A-2- 104290, entsprechend
EP-A-344459).
-
Aus
diesen Verfahren wird das Verfahren, in dem eine Mutation in einem
Methanol enthaltenden Kulturmedium ausgelöst wird, in der nachstehenden
Weise durchgeführt.
Ein Transformant eines geeigneten Wirtsorganismus, bevorzugt einer
Pichia Hefe, zur Erläuterung
eines Stammes GTS115 (NRRL-Hinterlegungs-Nr. Y-15851), wird in der
herkömmlichen
Weise hergestellt, indem ein Plasmid in die AOX1-Gen-Region des
Wirtsorganismus eingebracht wird, der eine Transkriptionseinheit
enthält,
durch die HSA unter der Kontrolle des AOX1-Promotors
exprimiert wird (vgl. JP-A2-104290). Dieser Transformant wächst in
einem Methanol enthaltenden Kulturmedium kaum. Daher wird dieser
Transformant in einem Methanol enthaltenden Kulturmedium kultiviert,
um Mutationen zu erzeugen, und ein Stamm, der in der Lage ist, in
dem Kulturmedium zu wachsen, wird isoliert. Die Methanolkonzentration
in dem Kulturmedium kann variieren, zum Beispiel von 0,0001 bis
5%. Das Kulturmedium kann entweder synthetisch oder natürlich sein.
Die Kultivierung kann zum Beispiel bei einer Temperatur von 15 bis
40°C annähernd über 1 bis
1.000 Stunden durchgeführt
werden.
-
Die
Kultivierung des HSA produzierenden Wirtsorganismus kann mit Hilfe
jedes der Verfahren durchgeführt
werden, die in den vorstehend genannten Patenten offengelegt werden,
mit Hilfe eines Verfahrens, mit dem produzierende Zellen und das
Produkt in hohen Konzentrationen durch eine Fed-batch Kultur (eine
Semi-batch Kultur) erhalten werden; dieses Verfahren wird durchgeführt, indem
eine hoch konzentrierte Lösung von
Glucose, Methanol oder dergleichen schrittweise in geeigneten kleinen
Mengen zugegeben wird, um Substrat-Inhibition der produzierenden
Zellen durch hohe Konzentration zu vermeiden (JP-A-3-83595); oder mit Hilfe eines Verfahrens,
in dem die HSA-Produktivität
durch die Zugabe von Fettsäuren
zum Kulturmedium verbessert wird (JP-A-4-293495, entsprechend EP-A-504823 und US-Patent
5,334,512).
-
Ein
gewöhnlich
in dem Fachgebiet verwendetes Kulturmedium, ergänzt durch eine Fettsäure mit
10 bis 26 Kohlenstoffatomen oder ein Salz hieraus, kann als ein
Medium zur Kultivierung eines transformierten Wirtsorganismus verwendet
werden, und die Kultivierung des Transformanten kann unter bekannten
Bedingungen durchgeführt
werden. Das Kulturmedium kann entweder synthetisch oder natürlich sein,
ist aber bevorzugt ein flüssiges
Medium. Zum Beispiel kann ein geeignetes synthetisches Kulturmedium
zusammengesetzt sein aus: Kohlenstoffquellen wie etwa verschiedenen
Sacchariden; Stickstoffquellen wie etwa Harnstoff, Ammoniumsalzen,
Nitraten; Spurenstoffen wie verschiedenen Vitaminen, Nucleotiden;
und anorganischen Salzen wie etwa von Mg, Ca, Fe, Na, K, Mn, Co
und Cu. Ein erläuterndes
Beispiel für
solch ein Kulturmedium ist YNB-Flüssigmedium, das aus 0,7% Hefe-Stickstoff-
Base (Difco) und 2% Glucose besteht. Ein erläuterndes Beispiel für ein nützliches
natürliches
Kulturmedium ist YPD Flüssigmedium,
das aus 1% Hefeextrakt (Difco), 2% Bactopepton (Difco) und 2% Glucose
besteht. Der pH-Wert des Kulturmediums kann neutal, schwach basisch
oder schwach sauer sein. Im Fall eines methylotrophischen Wirtsorganismus
kann das Kulturmedium weiterhin mit Methanol in einer Menge von
etwa 0,01 bis 5% ergänzt
werden.
-
Die
Kultivierungstemperatur liegt bevorzugt zwischen 15 bis 43°C (20 to
30°C für Hefe,
20 bis 37°C
für ein
Bakterium). Der Kultivierungszeitraum reicht von 1 bis zu 1.000
Stunden, bevorzugt 20 bis 360 Stunden, mit Hilfe von statischer
oder geschwenkter Kultivierung, oder Batch-, Semi-batch oder fortlaufender
Kultivierung unter Rühren
und Belüftung.
Es ist wünschenswert,
eine Stammkultur vor der Batch-Kultivierung mittels der statischen
oder geschüttelten
Kultivierung oder der Batch-, Semi-batch oder fortlaufenden Kultivierung
unter Rühren
und Belüftung
anzulegen. Die Stammkultur kann mit Hilfe des vorstehend genannten
YNB-Flüssigmediums
oder des YPD-Flüssigmediums
angelegt werden, bevorzugt bei 30°C
(für Hefe)
oder 37°C
(für ein Bakterium)
und über
10 bis 100 Stunden.
-
(2) Reinigung von rHSA
-
(i) Hitzebehandlung
-
In
dem Verfahren zur Reinigung von rHSA nach der vorliegenden Erfindung
wird das Kulturmedium des HSA produzierenden Wirtsorganismus, der
in dem vorstehend genannten Kultivierungsschritt erhalten wurde,
direkt hitzebehandelt, während
es die Wirtszellen enthält und
ohne dass ein Trennverfahren wie Zentrifugation oder Behandlung
mittels Ultrafiltrationsmembran durchgeführt wird. Das heißt, dass
die Hitzebehandlung als erster Schritt im Reinigungsverfahren der
vorliegenden Erfindung durchgeführt
wird.
-
Die
Erhitzung wird bei 50 bis 100°C über 1 Minute
bis 10 Stunden durchgeführt,
bevorzugt bei 60 bis 80°C über 20 Minuten
bis 3 Stunden und noch weiter bevorzugt bei 68°C über 30 Minuten. Es ist vorteilhaft, diese
Behandlung in Anwesenheit eines Stabilisators durchzuführen. Beispiele
für den
Stabilisator umschließen
Acetyltryptophan, organische Carboxylsäuren mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen
und Salze hiervon. Diese Stabilisatoren können gemeinsam verwendet werden.
Acetyltryptophan wird in einer solchen Menge zugegeben, dass sich
eine Endkonzentration von zum Beispiel etwa 1 bis 100 mM ergibt.
Beispiele für
die organischen Carboxylsäuren
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen umschließen Capronsäure, Caprylsäure, Capronsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure und
Oleinsäure.
Es ist vorteilhaft, 10 mM Caprylsäure zu verwenden. Beispiele
für die Salze
hiervon umschließen
Alkalimetallsalze (Natriumsalz, Kaliumsalz etc.) und Erdalkalisalze
(Calciumsalz etc.). Diese organischen Carboxylsäuren mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder Salze hiervon können
in einer Menge von zum Beispiel etwa 1 bis 100 mM zugegeben werden.
-
Um
die durch die Erhitzung verursachte Färbung zu unterdrücken, ist
es wirksam, etwa 1 bis 100 mM, bevorzugt 5 bis 30 mM, einer Thiol-Komponente
zuzugeben (z. B. Mercaptoethanol, Cystein, reduziertes Glutathion
etc.) und bevorzugt darüber
hinaus 10 bis 1.000 mM Aminoguanidin im Erhitzungsschritt zuzugeben.
(JP-A-3-103188).
-
Im
herkömmlichen
Verfahren werden entweder ein Überstand
(Filtrat) oder Zellen erhitzt, die durch Zentrifugation oder Filtrierung
eines Kulturmediums des Wirtsorganismus gewonnen wurden. Dies wird
durchgeführt,
weil befürchtet
wird, dass eine Leckage an Verunreinigungen, Lipiden, Nukleinsäuren Proteasen
etc. zu unerwünschten
Auswirkungen auf die Reinigung der Zielsubstanz führen könnte, wenn
ein Zellen enthaltendes Kulturmedium direkt erhitzt wird. Es war
daher unbekannt, ob direkte Erhitzung eines Zellen enthaltenden
Kulturmediums hilfreich für
die Reinigung der Zielsubstanz ist oder nicht.
-
Auf
Grund der vorliegenden Erfindung wurde jedoch gezeigt, dass weder
die strukturelle Funktion des rHSA, noch der Ertrag desselben beeinträchtigt wird,
wenn das das rHSA und die Wirtszellen enthaltende Kulturmedium direkt
erhitzt wird, die im Kulturmedium enthaltenen machtvollen Proteasen
dagegen wirksam inaktiviert werden können. Auf diese Weise kann
das Verfahren zur Inaktivierung der Proteasen vereinfacht werden.
Darüber
hinaus kann HSA, das durch Genmanipulation gewonnen wird, wirksam
durch das Verfahren gereinigt werden, wie nachfolgend beschrieben
wird.
-
(ii) Verdünnung der
erhitzten Lösung
und Einstellung ihrer Eigenschaften
-
Die
nach vorstehender Beschreibung (i) erhaltene Lösung wird dann mit Adsorbensteilchen
behandelt, die in einem Fließbett
suspendiert sind. Es ist vorteilhaft, die erhitzte Lösung vor
dieser Behandlung zu verdünnen,
um diese erhitzte Lösung
mit den Adsorbensteilchen in einer Atmosphäre mit einer elektrischen Leitfähigkeit
von 0,1 bis 50 mS, bevorzugt von 0,5 bis 35 mS und weiter bevorzugt
von 5 bis 15 mS in Kontakt zu bringen. Wie nachstehend im Testbeispiel
3 beschrieben wird, erhöht
sich die Menge an rHSA, die an Adsorbensteilchen bindet, wenn die
Verdünnung
der erhitzten Lösung
erhöht
wird und die elektrische Leitfähigkeit
der Atmosphäre,
in der die erhitzte Lösung
mit den Adsorbensteilchen in Kontakt gebracht wird, erniedrigt wird
und erreicht einen maximalen Wert bei einer elektrischen Leitfähigkeit
von etwa 8 bis 12 mS. Die als Verdünnung zu verwendende Lösung ist
nicht besonders eingeschränkt,
solange die strukturelle Funktion von rHSA in der erhitzten Lösung hierdurch
nicht beeinträchtigt
wird. Es kann im Hinblick auf die Adsorptionsbedingungen eine geeignete
ausgewählt
werden. Zum Beispiel kann die Verdünnungslösung eine Acetatpufferlösung mit
einer Konzentration von 50 mM oder darunter und destilliertes Wasser
sein. Aus dem Blickwinkel der Durchführbarkeit ist die Verwendung
von destilliertem Wasser vorzuziehen.
-
Als
nächstes
wird der pH-Wert der Lösung
auf einen sauren Wert eingestellt, der zur Adsorption durch die
Adsorbensteilchen geeignet ist. Er wird gewöhnlich auf pH-Wert 3 bis 5
eingestellt, bevorzugt auf pH-Wert 4 bis 4,8 und weiter bevorzugt
auf etwa pH-Wert 4,5.
-
Obgleich
jede saure Lösung
ohne Einschränkung
zur Einstellung des pH-Wertes verwendet werden kann, ist es vorzuziehen,
Essigsäure
zu verwenden.
-
(iii) Behandlung der Adsorbensteilchen
-
Nach
der Verdünnung
und der Einstellung des pH-Wertes wird die erhaltene erhitzte Lösung mit
den Adsorbensteilchen in Kontakt gebracht.
-
Beispiele
für die
Adsorbensteilchen umschließen
einen Trägerstoff
mit einer Kationen-Austauschgruppe
(d. h. ein kationisches Adsorbens), wie etwa die Adsorbensteilchen
vom Typ der Sulfogruppe oder vom Typ der Carboxylgruppe. Adsorbensteilchen
vom Typ der Sulfogruppe sind zum Beispiel Sulfo-Agarose (Streamline
SP, S-Sepharose, beide hergestellt von Pharmacia), Sulfo-Zellulose
(S-Cellulofine, hergestellt von Chisso Corporation), Sulfopropyl-Agarose
(SP-Sepharose, hergestellt von Pharmacia), SP-Cellthru-Big Beads
(hergestellt von Sterogene), Sulfopropyl-Dextran (SP-Sephadex, hergestellt
von Pharmacia) und Sulfopropyl-Polyvinyl (SP-Toyopearl, hergestellt
von Tosoh Corporation). Adsorbensteilchen vom Typ der Carboxylgruppe sind
zum Beispiel Carboxymethyl-Agarose (CM-Cellthru-Big Beads, hergestellt
von Sterogene), Carboxymethyl-Dextran (CM-Sephadex, hergestellt von Pharmacia)
und Carboxymethyl-Zellulose (CM-Cellulofine, hergestellt von Chisso
Corporation). Die Verwendung der stark kationischen Adsorbensteilchen
vom Typ der Sulfogruppe ist vorzuziehen, besonders bevorzugt ist
Streamline SP (hergestellt von Pharmacia).
-
Die
Partikelgröße der Adsorbensteilchen
reicht gewöhnlich
von zum Beispiel 30 bis 1.100 μm,
bevorzugt von 100 bis 300 μm.
-
Der
Kontakt kann bei einem pH-Wert von etwa 3 bis 5 durchgeführt werden,
bevorzugt von etwa 4 bis 4,8 und weiter bevorzugt bei etwa 4,5,
und bei einer Salzkonzentration von etwa 0,01 bis 0,2 M, bevorzugt
von etwa 0,05 bis 0,1 M.
-
Es
ist vorteilhaft, die Adsorbensteilchen zuvor unter solchen Kontaktbedingungen
wie vorstehend beschrieben zu äquilibrieren.
Genauer ist es vorteilhaft, die Adsorbensteilchen mit einer 50 mM
Acetatpufferlösung
(pH-Wert 4,5), die 50 mM Natriumchlorid enthält, zu äquilibrieren.
-
Die
Adsorbensteilchen werden gewöhnlich äquilibriert,
und die Probe wird in das Fließbett
injiziert, das die Adsorbensteilchen enthält, mit den Adsorbensteilchen
in Kontakt gebracht und dann in Übereinstimmung mit
der nachstehenden Verfahrensweise aus dem Fließbett eluiert.
-
Besonders
die vorstehend genannten Adsorbensteilchen werden zuerst in eine
geeignete Säule
gefüllt,
in der man sie absinken lässt.
Dann wird eine Pufferlösung
zur Äquilibrierung
oberhalb des unteren Anschlusses der Säule eingefüllt, um auf dieses Weise die
Adsorbensteilchen zu suspendieren. In diesem Schritt dient die Fließrate der
in der Säule
aufwärts
fließenden
Pufferlösung
als Gegengewicht gegen die Sedimentation der Adsorbensteilchen aufgrund
der Schwerkraft, und auf diese Weise werden die Adsorbensteilchen
in einem äquilibrierten
Status gleichmäßig suspendiert
(d. h. in einem so genannten Fließbett). In die Säule, in der
das vorstehend genannte Fließbett
gebildet wurde, wird das unbehandelte, die Zellen enthaltende Kulturmedium,
das entsprechend der vorstehend genannten Schritte (i) Erhitzung
und (ii) Verdünnung
behandelt worden ist, oberhalb des unteren Anschlusses der Säule eingefüllt. Die
Ziel-rHSA bindet darauf an die Adsorbensteilchen, während feine
Partikel und Verunreinigungen, die aus den Wirtszellen oder dem
Kulturmedium stammen, sich unverändert
zwischen den Adsorbensteilchen im Fließbett bewegen und auf diese
Weise am oberen Anschluss der Säule
angesammelt werden. Ebenso werden Verunreinigungen, die sich locker
an die Adsorbensteilchen binden, durch die Waschpufferlösung fort
gespült,
die nach und nach und aufwärts
gerichtet zugegeben wird. Es ist vorzuziehen, diese Verfahrensweisen
in Übereinstimmung
mit der erweiterten Adsorptionsbett-Technik [Journal of Chromatography,
597 (1992), 129–145]
durchzuführen.
-
Als
Waschpufferlösung
wird eine Pufferlösung
zur Äquilibrierung
verwendet.
-
Das
Zielprotein, d. h. rHSA, wird durch die Umkehr der Fließrichtung
und abwärts
gerichtetes Einfüllen einer
Eluierungspufferlösung
am oberen Anschluss der Säule
zurück
gewonnen. Die Eluierung von rHSA kann bei einem pH-Wert durchgeführt werden,
der zwischen etwa 8 bis 10 liegt, bevorzugt zwischen etwa 8,5 bis 9,5
und weiter bevorzugt bei etwa 9, und die Salzkonzentration liegt
etwa bei 0,2 bis 0,5 M, bevorzugt bei etwa 0,3 bis 0,4 M. Ein besonderes
Beispiel für
die Eluierungspufferlösung
ist eine 0,1 M Phosphatpufferlösung (pH-Wert 9), die 0,3
M Natriumchlorid enthält.
-
Die
vorstehend genannten Vorgehensweisen einschließlich der Äquilibrierung der Adsorbensteilchen, der
Injektion der Probe in das Fließbett,
das die Adsorbensteilchen enthält,
des Kontaktes mit den Adsorbensteilchen, der Eluierung aus dem Fließbett etc.
können
leicht und wirksam mit einer hohen Reproduzierbarkeit durchgeführt werden,
wenn ein Streamline-System (hergestellt von Pharmacia) zusammen
mit einer Streamline-Säule
(Adsorbens: Streamline SP, hergestellt von Pharmacia) verwendet
wird.
-
Auf
diese Weise kann rHSA in hoher Reinheit gewonnen werden. Die Reinheit
des durch die vorstehend genannte Behandlung mit den Adsorbensteilchen
gewonnenen rHSA ist nahezu vergleichbar mit derjenigen des rHSA,
das durch das herkömmliche
Verfahren, bestehend aus mehreren Schritten, einschließlich Pressung – Behandlung
mit Ultrafiltrationsmembran – Erhitzung – Behandlung
mit Ultrafiltrationsmembran – Behandlung
mit Kationen-Austauscher,
gewonnen wird. Darüber
hinaus kann rHSA in einer stabilen Form (d. h. ohne degradiert zu
werden), mit einem hohen Ertrag auf Grund der Erhitzung des Kulturmediums
vor der Behandlung mit den Adsorbensteilchen gewonnen werden. Demzufolge
ermöglicht
es die vorliegende Erfindung, die Anzahl der Schritte des vorstehend
genannten herkömmlichen
Verfahrens zur Reinigung von rHSA von fünf auf zwei zu vermindern und
auf diese Weise den Zeitaufwand für die Reinigung wesentlich
zu verkürzen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht
es darüber
hinaus, den Ertrag an rHSA aus dem Kulturmedium im Vergleich zum
herkömmlichen
Verfahren zu erhöhen.
-
Das
durch diese Behandlungen gewonnene rHSA kann durch ein herkömmliches
Reinigungsverfahren weiter gereinigt werden. Beispiele für das hierin
verwendete Reinigungsverfahren umschließen jene, die allgemein auf
dem Fachgebiet eingesetzt werden, wie etwa hydrophobe Chromatographie,
Behandlung mit Ultrafiltrationsmembran, Behandlung mit Anionen-Austauscher,
Behandlung mit Chelat-Harz und Behandlung mit Borsäure/Borat.
Jede dieser Behandlungsarten oder eine Kombination hieraus können verwendet
werden. Um ein gereinigtes rHSA-Produkt mit verbesserten Qualitäten zu gewinnen,
ist es vorteilhaft, die hydrophobe Chromatographie, Behandlung mit
Ultrafiltrationsmembran, Behandlung mit Anionen-Austauscher, Behandlung
mit Ultrafiltrationsmembran, Behandlung mit Chelat-Harz, Behandlung
mit Borsäure/Borat
und Behandlung mit Ultrafiltrationsmembran in dieser Reihenfolge
durchzuführen.
-
Es
ist vorteilhaft, die adsorbierte Fraktion, die nach dem Kontakt
der Lösung
mit den Adsorbensteilchen eluiert wird, vor der vorstehend genannten
Reinigung in Anwesenheit eines reduzierenden Agens noch einmal zu
erhitzen. Wie nachstehend im Testbeispiel 6 gezeigt werden wird,
ist diese Hitzebehandlung hochwirksam im Bezug auf Verringerung
der für
rHSA charakteristischen Färbung,
wobei der Ertrag an rHSA im Vergleich zu dem Fall, dass diese Hitzebehandlung
ausgelassen wird, nicht beeinträchtigt
wird. Besonders ermöglicht
es diese Hitzebehandlung, die färbenden
Stoffe durch das nachfolgende Reinigungsverfahren signifikant zu
entfernen.
-
Die
Erhitzungstemperatur beträgt
gewöhnlich
von 50 bis 100°C,
bevorzugt von etwa 60 bis 80°C
und weiter bevorzugt 60°C.
Die Erhitzungsdauer beträgt
gewöhnlich
von 10 Minuten bis 10 Stunden, bevorzugt von etwa 30 Minuten bis
5 Stunden und weiter bevorzugt 1 Stunde.
-
Das
hierin zu verwendende reduzierende Agens ist nicht besonders eingeschränkt, solange
es eine reduzierende Wirkung ausübt.
Beispiele hierfür
umschließen
Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, die eine SH-Gruppe
besitzen (z. B. Cystein, Cysteamin, Cystamin, Methionin, Glutathion
etc.), Sulfate, Pyrosulfite, phosphorierte Pyrosulfite und Ascorbinsäure. Cystein
wird bevorzugt verwendet. In Bezug auf Zugabespiegel kann Cystein
zum Beispiel in einer solchen Menge zugegeben werden, dass sich
eine Endkonzentration von etwa 1 bis 100 mM ergibt, während ein
Sulfat in einer solchen Menge zugegeben werden kann, dass sich eine
Endkonzentration von etwa 0,001 bis 10% ergibt.
-
Es
ist vorteilhaft, diese Behandlung in Anwesenheit eines Stabilisators
vorzunehmen. Beispiele für
den Stabilisator umschließen
Acetyltryptophan und organische Carboxylsäure mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen
oder Salze hiervon. Die Stabilisatoren können zusammen verwendet werden.
Acetyltryptophan kann zum Beispiel in einer solchen Menge zugegeben
werden, dass sich in der Lösung
eine Endkonzentration von etwa 1 bis 100 mM ergibt. Beispiele für die organischen
Carboxylsäuren
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen umschließen Capronsäure, Caprylsäure, Capronsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure und
Oleinsäure.
Es ist vorteilhaft, 10 mM Caprylsäure zu verwenden. Beispiele
für die
Salze hiervon umschließen
Salze der Alkalimetalle (z. B. Natriumsalz, Kaliumsalz etc.) und
Salze der Erdalkalimetalle (z. B. Calciumsalz etc.). Diese organischen
Carboxylsäuren
mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Salze hiervon können in
einer Menge von zum Beispiel etwa 1 bis 100 mM zugegeben werden.
-
Durch
weitere Zugabe von 10 bis 1.000 mM Aminoguanidin kann die auf die
Erhitzung zurück
zu führende
Färbung
unterdrückt
werden (JP-A-3-1031BB).
-
(a) Hydrophobe Chromatographie
-
Die
hydrophobe Chromatographie kann in herkömmlicher Weise durchgeführt werden.
Beispiele für den
Trägerstoff
für die
hydrophobe Chromatographie umschließen unlösliche Trägerstoffe mit einer Alkylgruppe,
die 4 bis 18 Kohlenstoffatome trägt
(Butylgruppe, Oktylgruppe, Oktyldekylgruppe etc.) oder eine Phenylgruppe.
Es ist vorteilhaft eine solche mit einer Phenylgruppe zu verwenden,
wie etwa Phenylzellulose (Phenyl-Cellulofine, hergestellt von Chisso
Corporation). Bei diesem Schritt kann rHSA in die nicht adsorbierte
Fraktion zurück
gewonnen werden. Der Kontakt kann zum Beispiel bei einem pH-Wert
von etwa 6 bis 8 durchgeführt
werden, bevorzugt etwa bei dem PH-Wert 6,5 bis 7, und bei einer
Salzkonzentration von etwa 0,01 bis 0,5 M, bevorzugt etwa 0,05 bis
0,2 M.
-
(b) Behandlung mit Anionen-Austauscher
-
Die
Behandlung mit einem Anionen-Austauscher kann ebenfalls in einer
herkömmlichen
Weise durchgeführt
werden. Es kann jeder Anionen-Austauscher verwendet werden, solange
sein unlöslicher
Trägerstoff eine
Anionen-Austauschgruppe besitzt. Beispiele für diese Anionen-Austauschgruppe
umschließen
eine Diethylaminoethyl (DEAE) -gruppe und eine quartäre Aminoethyl
(QAE) -gruppe. Es ist vorteilhaft, eine solche zu verwenden, die
eine DEAE-Gruppe besitzt, wie etwa DEAE-Agarose (DEAE-Sepharose,
hergestellt von Pharmacia), DEAE-Dextran (DEAE-Sephadex, hergestellt
von Pharmacia) und DEAE-Polyvinyl
(DEAE-Toyopearl, hergestellt von Tosoh Corporation). Bei diesem
Schritt kann rHSA in die nicht adsorbierte Fraktion zurück gewonnen
werden. Der Kontakt kann zum Beispiel bei einem pH-Wert von 6 bis
8 durchgeführt
werden, bevorzugt bei etwa 6,5 bis 7, und bei einer Salzkonzentration
von etwa 0,01 bis 0,1 M.
-
Durch
diese Behandlung mit einem Anionen-Austauscher können färbende Stoffe und Spurenverunreinigungen
entfernt werden.
-
(c) Behandlung mit Ultrafiltrationsmembran
-
Nach
Abschluss der hydrophoben Chromatographie und/oder der Behandlung
mit einem Anionen-Austauscher wird die auf diese Weise zurück gewonnene,
rHSA enthaltende Fraktion bevorzugt der Behandlung mit der Ultrafiltrationsmembran
unterworfen. Durch diese Behandlung mit der Ultrafiltrationsmembran
können
Pyrogene entfernt werden. Bei der Behandlung mit der Ultrafiltrationsmembran
ist es vorteilhaft, eine Ultrafiltrationsmembran zu verwenden, die
eine Molekulargewichtsgrenze bei etwa 100 bis 300 K aufweist. Als
ein besonderes Beispiel hiervon kann eine Pellicon-Kassettenmembran
100 K (hergestellt von Millipore) genannt werden.
-
(d) Behandlung mit Chelat-Harz
-
Die
Behandlung mit Chelat-Harz ist besonders bei der Entfernung färbender
Stoffe wirksam, die für das
durch Genmanipulation gewonnene rHSA charakteristisch sind. Im vorstehend
genannten Reinigungsverfahren wird diese Behandlung bevorzugt im
Anschluss an die hydrophobe Chromatographie – Behandlung mit Ultrafiltrationsmembran – Behandlung
mit Anionen-Austauscher – Behandlung
mit Ultrafiltrationsmembran durchgeführt. Sie wird durchgeführt, indem
ein Chelat-Harz mit einem spezifischen Liganden mit rHSA in Kontakt
gebracht wird, und das rHSA ist dann in der durchgelaufenen Fraktion
enthalten. Es ist vorteilhaft, dass der Trägerteil des Chelat-Harzes ein
solcher mit hydrophoben Eigenschaften ist. Beispiele hiervon umschließen ein
Styrol/Divinylbenzen-Copolymer und ein Acrylsäure/Methacrylsäure-Copolymer.
Auf der anderen Seite umschließen
Beispiele für
den Ligand-Teil des Chelat-Harzes Polyol-Gruppen wie etwa N-Methylglucamin, Polyamin-Gruppen (einschließlich Polyalkylen-Polyamine
wie etwa Polyethylen-Polyamin) mit mehreren Iminogruppen, Aminogruppen,
Ethylen-Iminogruppen etc. im Molekül und Thioharnstoff-Gruppen.
Man kann jene kommerziell erhältlichen
verwenden, die einen Styrol/Divinylbenzen-Copolymer-Trägerstoff
aufweisen, wie etwa DIAION CRB02 (Ligand: N-Methylglucamin-Gruppe,
hergestellt von Mitsubishi Kasei Corporation), LEWATIT TP214 (Ligand: – NHCSNH2, hergestellt von Bayer) und Amberlite CG4000.
-
Geeignete
Bedingungen für
diese Behandlung mit Chelat-Harz sind wie folgt:
- pH-Wert:
sauer oder neutral oder basisch (pH-Wert 3 bis 9, bevorzugt pH-Wert
4 bis 1).
- Dauer: 1 Stunde oder länger,
bevorzugt 6 Stunden oder länger.
- Ionenkonzentration: 50 mmho oder darunter, bevorzugt von 1 bis
10 mmho.
- Mischungsverhältnis:
0,1 bis 100 g, bevorzugt 1 bis 10 g (Nassgewicht) Harz pro 250 mg
HSA.
-
(e) Behandlung mit Borsäure Borat
-
Durch
die weitere Behandlung der rHSA enthaltenden Lösung, die durch die vorstehend
genannte Behandlung gewonnen wurde, mit Borsäure oder Borat (hierin als
Borsäure/Borat
bezeichnet) können
Verunreinigungen entfernt werden, die eine aus dem Wirtsorganismus
stammenden Antigenizität
aufweisen, und nicht antigen wirkende freie Verunreinigungen, die
mit dem Phenol-Schwefelsäure-Verfahren
nachgewiesen werden können.
-
Beispiele
für die
Borsäure,
die hierin verwendet werden kann, umschließen Orthoborsäure, Metaborsäure und
Tetraborsäure.
Beispiele für
die Borate umschließen
Salze der Alkalimetalle (z. B. Natriumsalz, Kaliumsalz etc.) und
Salze der Erdalkalimetalle (z. B. Calciumsalz etc.). Es ist vorteilhaft,
Calciumtetraborat zu verwenden. Die Borsäure oder das Borat können in
solchen Mengen zugegeben werden, dass sie eine Endkonzentration
von etwa 0,01 bis 1 M erreichen, bevorzugt von etwa 0,05 bis 0,2
M. Diese Behandlung wird zum Beispiel bei einem pH-Wert von etwa
8 bis 11, bevorzugt bei einem pH-Wert von etwa 9 bis 10, über etwa
1 bis 100 Stunden, bevorzugt etwa 5 bis 50 Stunden durchgeführt. Bei
diesem Schritt ist die rHSA enthaltende Lösung mit einer geringen elektrischen
Leitfähigkeit
wünschenswerter.
Zum Beispiel beträgt
die elektrische Leitfähigkeit
der rHSA enthaltenden Lösung
1 mS oder weniger. Ebenso ist die rHSA enthaltende Lösung mit einer
hohen Konzentration an rHSA wünschenswerter.
Zum Beispiel beträgt
die rHSA-Konzentration 5% oder mehr, bevorzugt von etwa 15 bis 20%.
-
Nach
Abschluss der vorstehend genannten Behandlung mit Borsäure/Borat
wird rHSA durch ein herkömmliches
Verfahren wie etwa Zentrifugation oder Ultrafiltration aus dem Überstand
zurück
gewonnen.
-
(3) Eigenschaften von
hoch gereinigtem, aus Genmanipulation stammenden HSA
-
Das
auf diese Weise gewonnene, hoch gereinigte rHSA ist eine homogene
Substanz mit einem Molekulargewicht von etwa 67.000 und einem isoelektrischen
Punkt bei 4,9. Es besteht allein aus Monomeren, ist im wesentlichen
frei von Dimeren, Polymeren oder Verfallsprodukten (Molekulargewicht:
etwa 43.000). Es ist auch im wesentlichen frei von allen antigen
wirkenden Verunreinigungen oder Polysacchariden, die aus dem produzierenden
Wirtsorganismus stammen. Bei Formulierung in einer rHSA-Lösung von
250 mg/ml (einer 25%igen Lösung)
weist es ein A350/A280-Verhältnis
von unter 0,015 auf, bevorzugt von 0,013 oder darunter und weiter
bevorzugt von etwa 0,01 bis 0,015. rHSA mit einem solchen reduzierten
Färbungsgrad
(d. h. einem niedrigen A350/A280-Wert) kann durch die Anwendung
einer geeigneten Kombination der bekannten Reinigungstechniken [die
vorstehend genannten Techniken (a) bis (e), etc.] gewonnen werden.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es erstmals, ein rekombinantes HSA (oder eine Zusammenstellung,
die jenes enthält)
bereit zu stellen, das ein A350/A280-Verhältnis von unter 0,015 aufweist,
wenn es in einer 25%igen rHSA-Lösung
formuliert wird.
-
(4) Formulierung
-
Das
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gewonnene rHSA kann
mit bekannten Verfahren (Behandlung mit Ultrafiltrationsmembran,
Zugabe von Stabilisatoren, antiseptische Filtration, Pipettierung,
Gefriertrocknung etc.) in Präparate
formuliert werden. Die auf diese Weise erhaltenen Präparate können für klinische
Zwecke als Serumalbumin-Präparate
in der gleichen Dosierung und der gleichen Weise verabreicht werden,
wie jene, die im Fall des herkömmlichen,
aus Plasma stammenden HSA eingesetzt werden. Sie sind auch als Stabilisatoren,
Füllstoffe
oder Trägersubstanzen
für Wirkstoffe
verwendbar.
-
Der
hierin verwendete Ausdruck „rHSA
enthaltende Zusammensetzung" bezeichnet
ein Material, das das hoch gereinigte rHSA der vorliegenden Erfindung
in einer hohen Konzentration, aber niedriger als 100%, zusammen
mit (einem) anderen Bestandteilen) in einer Spurenmenge enthält.
-
Um
die vorliegende Erfindung in genaueren Einzelheiten zu erläutern, und
nicht um sie einzuschränken,
werden die nachstehenden Beispiele angeführt.
-
Beispiel 1
-
(1) Hitzebehandlung des
Kulturmediums
-
Eine
HSA produzierende Hefe Pichia pastoris wurde erworben und in Übereinstimmung
mit dem in EP-A-655503 beschriebenen Verfahren inkubiert.
-
Etwa
2,8 Liter des Kulturmediums einschließlich der Zellen, die auf diese
Weise erhalten wurden, wurden als Ganzes auf 68°C über 30 Minuten erhitzt. Die
Hitzebehandlung wurde in Gegenwart von 10 mM Natriumcaprylat durchgeführt. Dieses
Kulturmedium hatte einen pH-Wert
von 6. Als nächstes
wurde die erhitzte Lösung
schnell auf etwa 15°C
abgekühlt
und etwa 2-fach mit destilliertem Wasser verdünnt (Gesamtvolumen: 5,5 Liter).
Dann wurde der pH-Wert hiervon mit einer Essigsäurelösung auf 4,5 eingestellt.
-
(2) Behandlung mit Adsorbensteilchen
(Streamline SP-Behandlung)
-
Eine
Streamline SP-Säule
(C50, 5 × 100
cm, Gelvolumen: 300 ml, hergestellt von Pharmacia), die mit 50 mM
Acetatpufferlösung
(pH-Wert 4,5), die 50 mM Natriumchlorid enthielt, äquilibriert
worden war, wurde aufwärts
gerichtet mit 5,5 Litern des die Hefezellen enthaltenden Kulturmediums
(elektrische Leitfähigkeit: < 10 mS) befüllt, das
aus der vorstehend genannten Hitzebehandlung (1) erhalten worden
waren. Das Befüllen wurde
mit einer Fließrate
von 100 cm/h unter Rühren
durchgeführt.
Als nächstes
wurde die gleiche Pufferlösung
(im Volumen 2,5 mal mehr als die Säulenkapazität) wie jene, die auch für die Äquilibrierung
der Säule verwendet
worden war, aufwärts
gerichtet in die Säule
gefüllt,
um auf diese Weise die Säule
mit einer Fließrate von
100 cm/h über
1 Stunde und dann mit 300 cm/h über
30 Minuten zu waschen. Im Folgenden wurde die Fließrichtung
umgekehrt und ein Eluent [eine 100 mM Phosphatpufferlösung (pH-Wert
9), die 300 mM Natriumchlorid enthielt, Flussrate: 50 cm/h] in die
Säule gegeben.
Auf diese Weise wurden eine rHSA enthaltende Fraktion gewonnen.
-
Die
auf diese Weise eluierte, rHSA enthaltende Fraktion wurde durch
Messen der Absorption bei 280 nm nachgewiesen.
-
(3) Hitzebehandlung
-
Die
auf diese Weise erhaltene, rHSA enthaltende Fraktion wurde auf 60°C über 1 Stunde
in Gegenwart von 10 mM Cystein, 5 mM Natriumcaprylat und 100 mM
Aminoguanidin-Hydrochlorid
bei einem pH-Wert von 7,5 erhitzt.
-
(4) Hydrophobe Chromatographie
-
Die
im vorstehende Abschnitt (3) erhitzte rHSA-Lösung wurde in eine Säule gegossen,
die mit Phenyl-Cellufine gefüllt
war (5 × 25
cm, Gel-Volumen: 500 ml, hergestellt von Chisso Corporation) und
mit einer 50 mM Phosphatpufferlösung
(pH-Wert 6,8), die 0,15 M Natriumchlorid enthielt, äquilibriert
worden war. Unter diesen Bedingungen wurde das rHSA nicht von der
Phenyl-CellulofineSäule
adsorbiert, sondern wanderte durch sie hindurch. Die rHSA enthaltende,
die Säule
passierende Lösung
wurde auf ein Volumen von etwa 0,2 Liter konzentriert, indem eine
Ultrafiltrationsmembran mit einer Molekulargewichtsgrenze von 30.000
(hergestellt von Millipore) verwendet wurde, und die rHSA enthaltende
Lösung
wurde durch einen 50 mM Phosphatpuffer (pH-Wert 6,8) ersetzt.
-
(5) Behandlung mit Anionen-Austauscher
-
Nach
Abschluss der hydrophoben Chromatographie wurde die rHSA enthaltende
Lösung,
die konzentriert und mit Pufferlösung
ersetzt worden war, in eine Säule
gegossen, die mit DEAE-Sepharose
FF (5 × 25 cm,
Gelvolumen: 500 ml, hergestellt von Pharmacia) gefüllt und
mit einer 50 mM Phosphatpufferlösung (pH-Wert
6,8) äquilibriert
worden war. Unter diesen Bedingungen wurde das rHSA von der DEAE-Sepharose-Säule nicht
adsorbiert, sondern lief durch sie hindurch. Das durch die Säule gelaufene
rHSA wurde unter Verwendung einer Ultrafiltrationsmembran mit einer
Molekulargewichtsgrenze von 30.000 (hergestellt von Millipore) auf
etwa 0,2 Liter konzentriert, und die rHSA enthaltende Lösung wurde
durch destilliertes Wasser ersetzt.
-
(6) Behandlung mit Chelat-Harz
-
Zu
den 0,2 Litern der gereinigten rHSA-Lösung, die eine Konzentration
von etwa 7% aufwies, wurde Essigsäure zugegeben, um den pH-Wert
auf 4,5 einzustellen. Dann wurde sie in eine Säule gegossen, die mit DIAION
CRB02 (5 × 2,5
cm, Gelvolumen: 500 ml, hergestellt von Mitsubishi Kasei Corporation)
gefüllt
und mit einer 50 mM Natriumacetatpufferlösung (pH-Wert 4,5) äquilibriert
worden war, und man ließ sie über Nacht
zirkulieren. Unter diesen Bedingungen wurde das rHSA nicht vom Gel
adsorbiert, sondern lief durch die Säule hindurch.
-
(7) Behandlung mit Borsäure/Borat
-
Die
rHSA-Konzentration wurde auf 2,5% eingestellt, während die elektrische Leitfähigkeit
der Lösung auf
1 mS oder darunter reguliert wurde. Natriumtetraborat wurde hierzu
zugegeben, so dass es in einer Endkonzentration von 100 mM vorlag.
Als nächstes
wurde Calciumchlorid hierzu zugegeben, so dass es in einer Endkonzentration
von 100 mM vorlag, während
der pH-Wert auf 9,5 gehalten wurde. Nachdem eine Standzeit von etwa
10 Stunden gestattet worden war, wurde der auf diese Weise gebildete
Niederschlag entfernt, und der Überstand
wurde zurück
gewonnen, konzentriert und entsalzen. Dann wurde er unter Verwendung
einer Ultrafiltrationsmembran mit einer Molekulargewichtsgrenze
von 30.000 (hergestellt von Millipore) konzentriert und der Ersetzung
durch Pufferlösung
unterworfen. Falls notwendig, wurden Stabilisatoren (Natriumcaprylat und
Acetyltryptophan) zugegeben, gefolgt von Filtersterilisation unter
Verwendung eines 0,22 μm
Filters (hergestellt von Millipore).
-
TESTBEISPIEL 1
-
Stabilisierender Einfluss
der Hitzebehandlung auf das rHSA-Kulturmedium
-
Es
ist bekannt, dass wirkungsvolle Proteasen, die in einem rHSA-Kulturmedium
enthalten sind, rHSA abbauen. Wie Tabelle 1 zeigt, läuft der
Abbau von rHSA unter sauren Bedingungen bei pH-Wert 4 extrem schnell
ab.
-
TABELLE
1
pH-Stabilität
von rHSA-Kulturmedium
-
rHSA
wurde von Streamline SP bei einem pH-Wert von etwa 4,5 adsorbiert.
Daher wurde die Stabilität von
rHSA bei dem pH-Wert von etwa 4,5 untersucht, und die Erhitzungsbedingungen,
die die Inaktivierung von Proteasen als eine Vorbehandlung für die Gewinnung
von rHSA in einem stabilen Status bewirken, wurden untersucht, indem
die Stabilität
von rHSA nach Einstellung des pH-Wertes der erhitzten Lösung auf
4,5 und Gestatten eine Standzeit bei Zimmertemperatur über Nacht
bestimmt wurde. 1 zeigt
die Ergebnisse. Im Erhitzungsschritt wurde Natriumcaprylat zu jeder
Probe zugegeben, so dass sich eine Endkonzentration von 10 mM ergab.
Die verwendeten Erhitzungsbedingungen sind wie folgt:
- A:
Kontrolle
- B: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 6,0.
- C: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 6,8.
- D: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 7,5.
- E: 68°C,
30 Minuten, pH-Wert 8,2.
- F: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,0.
- G: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,8.
- H: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 7,5.
- I: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 8,2.
- J: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 6,8, 10 mM Cystein.
- K: 60°C,
2 Stunden, pH-Wert 7,5, 10 mM Cystein.
- L: Zimmertemperatur (25°C),
2 Stunden, pH-Wert 6,0.
- M: Zimmertemperatur (25°C),
2 Stunden, pH-Wert 8,2.
-
Ein
Ergebnis war, dass es wirkungsvoller war, auf 68°C für 30 Minuten zu erhitzen, als
auf 60°C
für 2 Stunden
zu erhitzen. In Bezuge auf den pH-Wert wurden die wünschenswertesten
Ergebnisse bei einem pH-Wert von etwa 6 erreicht, welches der pH-Wert
des Kulturmediums zu Beginn der Erhitzung war.
-
TESTBEISPIEL 2
-
Beziehung zwischen pH-Wert
des rHSA-Kulturmediums und der Bindungsfähigkeit an das Adsorbens
-
Der
pH-Wert des Kulturmediums (rHSA: 55,6 mg) wurde mit Essigsäure auf
verschiedene Werte (pH-Werte 4,5 bis 4,9) eingestellt, gefolgt von
der Zugabe von 1 ml eines Streamline SP-Gels, das mit 50 mM Acetatpufferlösung äquilibriert
worden war. Nach Vermischung und Rühren bei Zimmertemperatur über 1 Stunde
und Waschung mit jeder Äquilibrierungspufferlösung wurde
die Menge (%) des rHSA bestimmt, das in der nicht adsorbierten Fraktion
zurück
geblieben war. Als ein Ergebnis wurde herausgefunden, dass die Menge des
rHSA, das an das Adsorbens bindet, mit dem Sinken des pH-Wertes
anstieg und das Maximum bei einem pH-Wert von etwa 4,5 erreichte
(Tabelle 2).
-
TABELLE
2
pH-Wert des Kulturmediums und Bindungsfähigkeit an das Gel
-
TESTBEISPIEL 3
-
Beziehung zwischen elektrischer
Leitfähigkeit
der Atmosphäre
für den
Kontakt der erhitzten Lösung
mit Adsorbensteilchen und der Bindungsfähigkeit von rHSA an Adsorbensteilchen
-
Nach
Erhitzung wurde das Kulturmedium [elektrische Leitfähigkeit:
etwa 20 mS (bei 25°C),
rHSA: 47,1 mg] mit destilliertem Wasser verdünnt, um verschiedene Verdünnungen
zu erhalten, und der pH-Wert von jeder Verdünnung wurde mit Essigsäure auf
4,5 eingestellt, gefolgt von der Zugabe von 1 ml eines Streamline SP-Gels,
das mit einer 50 mM Acetatpufferlösung (pH-Wert 4,5), die 50
mM Natriumchlorid enthielt, äquilibriert worden
war. Nach Vermischung bei Zimmertemperatur über 1 Stunde und Waschung mit
der Äquilibrierungspufferlösung wurde
rHSA mit einer 0,1 M Phosphatpufferlösung (pH-Wert 9), die 0,3 M
Natriumchlorid enthielt, eluiert. Als ein Ergebnis wurde herausgefunden,
dass die Menge an rHSA, die an die Adsorbensteilchen bindet, mit
einem Ansteigen der Verdünnung
und einem Absinken der elektrischen Leitfähigkeit der Lösung anstieg
und den höchsten
Wert erreichte, wenn die elektrische Leitfähigkeit der Atmosphäre (in dem
Gel-Gemisch), bei der die erhitzte Lösung mit den Adsorbensteilchen
in Kontakt gebracht wurde, etwa 8 bis 12 mS betrug (2).
-
TEISBEISPIEL 4
-
Stabilität des Streamline
SP-Eluats
-
Das
Kulturmedium wurde 2-fach mit destilliertem Wasser verdünnt, und
der pH-Wert wurde mit Essigsäure
auf 4,5 eingestellt. Dann wurde eine definierte Menge Streamline
SP-Gel, das mit einer 50 mM Acetatpufferlösung (pH-Wert 4,5), die 50
mM Natriumchlorid enthielt, äquilibriert
worden war, hierzu zugegeben, und das Gemisch wurde bei Zimmertemperatur
für 1 Stunde
gerührt.
Als nächstes
wurde das Gel mit der Äquilibrierungspufferlösung gewaschen,
und rHSA wurde mit Hilfe einer 0,1 M Phosphatpufferlösung (pH-Wert
9), die 0,3 M Natriumchlorid enthielt, gewaschen. Darauf wurde die
Stabilität
des rHSA in der Fraktion (pH-Wert 8) untersucht. Ein Ergebnis war,
dass das rHSA im Kulturmedium, das zuerst erhitzt worden war (68°C, 30 Minuten),
nach drei Tagen keine Änderung
zeigte, während
das aus dem unbehandelten Kulturmedium stammende rHSA aufgrund von
Abbauvorgängen
auf etwa 50% reduziert worden war (Tabelle 3).
-
TABELLE
3
Stabilität
des Streamline SP-Eluats
(Zimmertemperatur, 3 Tage, pH-Wert
8)
-
TESTBEISPIEL 5
-
Vergleich zwischen rHSA-Ertrag
und Färbungsgrad
zwischen Behandlung (Erhitzen – Adsorbensteilchen)
und Behandlung (nicht erhitzen – Adsorbensteilchen)
-
Beruhend
auf den Ergebnissen der Testbeispiele 1 bis 4 wurde eine optimale
Abfolge für
das Verfahren Erhitzung – Behandlung
mit Adsorbensteilchen entwickelt (3).
-
In Übereinstimmung
mit der Abfolge aus 3 wurde
ein Versuch unternommen, rHSA unter Verwendung einer Streamline
SP-Säule
(5 × 100
cm, Gelvolumen: 300 ml) aus einem Kulturmedium (2,8 Liter) zu reinigen,
das Hefezellen enthielt. Auf der anderen Seite wurde ein Kulturmedium
(2,7 Liter), das Hefezellen enthielt, der Behandlung mit den Adsorbensteilchen
ohne anfängliche
Erhitzung unterworfen, um auf diese Weise rHSA zu reinigen.
-
Ein
Ergebnis war, dass der Gesamtertrag, der mit der (keine Erhitzung – Adsorbensteilchen) – Behandlung
erreicht wurde, 50% betrug, während
mit der (Erhitzung – Adsorbensteilchen) – Behandlung
der vorliegenden Erfindung ein höherer
Ertrag (etwa 85%) erreicht wurde. Das aus der (keine Erhitzung – Adsorbensteilchen)
-Behandlung gewonnene rHSA wies auch einen Färbungsgrad von 0,048 aus dem
Verhältnis A350/A280
auf, während
das rHSA, das mit der Behandlung der vorliegenden Erfindung (Erhitzung – Adsorbensteilchen)
einen geringeren Färbungsgrad
(0,0345) aufwies (Tabelle 4). 4 zeigt
einen Vergleich zwischen einem Gelfiltrations-HPLC-Profil eines
Streamline-Eluats aus der (Erhitzung – Adsorbensteilchen)- Behandlung
und dem eines Streamline SP-Eluats aus der (keine Erhitzung – Adsorbensteilchen)
-Behandlung. Letzteres zeigt bedeutenden Abbau und Degradierung
von rHSA.
-
Tabelle
4
Reinigung von rHSA mit Streamline SP-Säule
-
TESTBEISPIEL 6
-
Einfluss der Erhitzung
mit Cystein auf rHSA-Färbung
-
Das
rHSA-Eluat aus der Streamline SP-Säule der (Erhitzung – Adsorbensteilchen) – Behandlung
der vorstehend angeführten
Tabelle 4, das als Ausgangsmaterial verwendet wurde, wurde der in
Beispiel 1 (4) und (5) beschriebenen hydrophoben Chromatographie
und der Behandlung mit Anionen-Austauscher unterworfen, und auf
diese Weise wurde der Färbungsgrad
(A350/A280) untersucht. In dieser Untersuchung wurden zwei Proben
der Streamline SP-Eluate verwendet, d. h. eines, das aus der Erhitzung
in Anwesenheit von Cystein stammte (Endkonzentration: 10 mM), und
das andere wurde durch nicht Erhitzen in Anwesenheit von Cystein erhalten.
Ein Ergebnis war, dass die Erträge
an rHSA aus diesen beiden Proben fast die gleichen waren, unabhängig vor.
der Anwesenheit von Cystein. In Bezug auf den Färbungsgrad jedoch zeigte die
Probe, die in Anwesenheit von Cysein erhitzt worden war, den Wert
0,0128, der im Vergleich zu 0,0184 für die nicht erhitzte Probe
nach der Behandlung mit dem Anionen-Austauscher signifikant niedriger
war (Tabelle 5).
-
TABELLE
5
Reinigung von rHSA nach dem Streamline-Schritt
-
TESTBEISPIEL 7
-
Reduzierung des Färbungsgrades
(A350/A280) von rHSA durch Einführung
der Streamline SP-Behandlung
-
5 zeigt einen Vergleich
der Änderungen
des Färbungsgrades
(A350/A280)zwischen rHSA bei jedem Schritt des herkömmlichen
Verfahrens und rHSA im Verfahren der vorliegenden Erfindung, das
den Streamline SP-Schritt bis zu Schritt der Behandlung mit dem
Anionen-Austauscher umschloss. Im Verfahren der vorliegenden Erfindung,
worin die Streamline SP-Behandlung angewendet wurde, und die Erhitzung
direkt im Anschluss daran in Anwesenheit von Cystein durchgeführt wurde,
wurde bei dem Schritt der hydrophoben Chromatographie ein großer Unterschied
zum herkömmlichen
Verfahren beobachtet. Nach Abschluss der Behandlung mit dem Anionen-Austauscher
wurde ein extrem niedriger Färbungsgrad
(0.0128) beobachtet. 6 zeigt
einen Vergleich des Absorptionsspektrums zwischen einer Probe, die
nach der Behandlung mit Chelat-Harz im Anschluss an das herkömmliche
Verfahren erhalten wurde, wie in 5 (Kurve
1) dargestellt, und Proben, die nach der Behandlung mit Anionen-Austauscher
und Behandlung mit Chelat-Harz aus dem Reinigungsverfahren der vorliegenden
Erfindung erhalten wurde, wie in Beispiel 1 (Kurve 2 und 3) beschrieben.
Ein Ergebnis war, dass das Absorptionsspektrum des rHSA, das mit
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gereinigt worden war, im
Vergleich zu der Probe, die nach der Behandlung mit Chelat-Harz
im Anschluss an das herkömmliche
Verfahren, wie in 5 dargestellt,
gewonnen worden war, schon nach der Behandlung mit dem Anionen-Austauscher ein bemerkenswert
geringes Muster im sichtbaren Bereich (350–700 nm) zeigte. Nach Behandlung
mit dem Chelat-Harz in dem neu erfundenen Verfahren wurde dieser
Unterschied noch deutlicher.
-
TESTBEISPIEL 8
-
Analyse von rHSA, erhalten
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung durch Gelfiltrations-HPLC
-
7 zeigt die Ergebnisse der
Analyse durch die hoch auflösende
Gelfiltrations-Flüssigchromatographie
(GPC-HPLC) der rHSA-Proben, die nach den genannten Schritten des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung gewonnen wurden, wie in Beispiel
1 beschrieben (rHSA-Kulturmedium, Streamline SP-Eluat, nicht adsorbierte
Streamline SP-Fraktion, DEAE-nachbehandelte Fraktion). Ein Ergebnis
war, dass geklärt
wurde, dass im Kulturmedium enthaltene Substanzen mit hohem Molekulargewicht,
die nicht rHSA waren, und Substanzen mit niedrigem Molekulargewicht
zum größten Teil
zusammen mit den Hefezellen mit einem hohen Wirkungsgrad mit der
nicht adsorbierten Streamline SP-Fraktion ausgewaschen wurden und
Albumin spezifisch im Eluat zurück
behalten wurde. Das HPLC-Muster
der Probe, die unter Verwendung dieser Fraktion als ein Ausgangsmaterial
und nachfolgender Reinigung durch Behandlung mit dem Anionen-Austauser
(DEAE) gewonnen worden war, zeigte nur einen scharfen Albumin-Gipfel
(HSA-Monomer). Seine Reinheit war daher vergleichbar oder sogar
besser als die der Probe, die aus dem DEAE-Schritt des herkömmlichen
Reinigungsverfahrens erhalten wurde.
-
Auf
der Basis dieser Testbeispiele wurde der Ertrag an rHSA aus dem
DEAE-Schritt des herkömmlichen
Reinigungsverfahrens und aus dem DEAE-Konzentrationsschritt des
Verfahrens, das den Schritt der Behandlung mit Adsorbensteilchen
(Streamline SP) verwendet, berechnet und miteinander verglichen.
In dem Verfahren, das den Schritt der Behandlung mit Adsorbensteilchen
(Streamline SP) verwendet, wurde die Anzahl der Schritte von fünf im herkömmlichen
Verfahren (d. h. Pressen – Membran – Erhitzen – Membran – Behandlung
mit Kationen-Austauscher) auf zwei reduziert. Auf diese Weise wurde
die Behandlungszeit wesentlich verkürzt, und der Ertrag wurde um
30% gesteigert.
-
TESTBEISPIEL 9
-
Analyse von Verunreinigungen,
die aus dem Wirtsorganismus stammen
-
Das
Kulturmedium einer Hefe, die kein Albumin produzierte, wurde in
gleicher Weise wie nach dem wie in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
der vorliegenden Erfindung gereinigt. Dann wurde ein Kaninchen hiermit
immunisiert. Unter Verwendung des auf diese Weise gewonnenen Antiserums
wurde eine Untersuchung zum Nachweis von Verunreinigungen in der
gereinigten Albumin-Lösung,
die aus der Hefe stammten, durchgeführt. Hierfür wurde ein Enzym-Immunoassay
(EIA) verwendet. Die Albumin-Konzentration der Probe wurde auf 250
mg/ml eingestellt.
-
Ein
Ergebnis war, dass im gereinigten Albumin nach der Behandlung mit
Borsäure/Borat
keine antigene, aus der Hefe stammende Verunreinigung bei einer
Nachweisgrenze von 0,1 ng/ml nachgewiesen werden konnte.
-
TESTBEISPIEL 10
-
Eigenschaften des rHSA
der vorliegenden Erfindung, gereinigt durch das Verfahren aus Beispiel
1
-
(1) Molekulargewicht
-
Das
Molekulargewicht wurde durch das vorstehend genannte Verfahren der
Gel-Filtrations-HPLC
bestimmt. Das in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gereinigte rHSA hatte
ein Molekulargewicht von etwa 67.000, d. h. fast das gleiche wie
das des aus Plasma stammenden HSA.
-
(2) Isoelektrischer Punkt
-
Der
isoelektrische Punkt wurde in Übereinstimmung
mit dem Verfahren von Allen et al., [J. Chromatoq., 146, 1 (1978)]
unter der Verwendung eines Polyacrylamid-Gels bestimmt. Das in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gereinigte rHSA hatte
einen isoelektrischen Punkt von etwa 4,9, d. h. fast den gleichen
wie der des aus Plasma stammenden HSA.
-
(3) Färbungsgrad
-
Der
Färbungsgrad
wurde bestimmt, indem eine Lösung
des gereinigten rHSA verwendet wurde (Albumin-Konzentration: 250
mg/ml), die Absorption dieser Lösung
bei 280 und 350 nm gemessen und das Verhältnis von A350/A280 berechnet
wurde. Das in Übereinstimmung
mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gereinigte rHSA wies
einen extrem niedrigen Färbungsgrad
(A350/A280) von etwa 0,012 auf.
-
BEISPIEL 2
-
(1) Hitzebehandlung des
Kulturmediums
-
Etwa
1.000 Liter des Kulturmediums, Zellen eingeschlossen, das durch
das in EP-A-655503 beschriebene Verfahren in der gleichen Weise
wie in Beispiel 1 gewonnen worden war, wurde als Ganzes auf 68°C für 30 Minuten
erhitzt. Die Hitzebehandlung wurde in Anwesenheit von 10 mM Natriumcaprylat
durchgeführt.
Dieses Kulturmedium hatte einen pH-Wert von 6. Als nächstes wurde
die erhitzte Lösung
auf etwa 25°C
abgekühlt und
etwa 2-fach mit
destilliertem Wasser verdünnt
(Gesamtvolumen: etwa 2.000 Liter). Dann wurde der pH-Wert hiervon
mit einer Essigsäure-Lösung (99,7%)
in einer Menge von etwa 1,1% (v/v) des Volumens des Kulturmediums
vor der Verdünnung
auf 4,5 eingestellt.
-
(2) Behandlung mit Adsorbensteilchen
(Streamline SP-Behandlung)
-
Eine
Streamline SP-Säule
(C1000, 100 × 110
cm, Gelvolumen: 150 Liter, hergestellt von Pharmacia), die mit 50
mM Acetatpufferlösung
(pH-Wert 4,5), die 50 mM Natriumchlorid enthielt, äquilibriert
worden war, wurde aufwärts
gerichtet mit 2.000 Litern des die Hefezellen enthaltenden Kulturmediums
befällt,
das aus der vorstehend genannten Hitzebehandlung (1) erhalten worden
waren. Das Befüllen
wurde mit einer Fließrate von
100 bis 250 cm/h unter Rühren
durchgeführt,
so dass die Zellen sich nicht absetzen konnten, bevor die Zugabe
des Kulturmediums in die Säule
abgeschlossen war. Als nächstes
wurde die gleiche Pufferlösung (fünfmal mehr
im Volumen als die Säulenkapazität) wie die
zur Äquilibrierung
der Säule
verwendete aufwärts gerichtet
in die Säule
gefüllt,
um auf diese Weise die Säule
mit einer Fließrate
von 100 bis 500 cm/h zu waschen. Im Anschluss daran wurde die Fließrichtung
umgekehrt, und ein Eluent [eine 100 mM Phosphatpufferlösung (pH-Wert 9), die 300
mM Natriumchlorid enthielt, Flussrate: 50 bis 100 cm/h] wurde in
die Säule
eingefüllt.
Auf diese Weise wurde eine rHSA enthaltende Fraktion gewonnen.
-
Die
auf diese Weise eluierte, rHSA enthaltende Fraktion wurde durch
Messung der Absorption bei 280 nm nachgewiesen.
-
(3) Hitzebehandlung
-
Die
auf diese Weise gewonnene, rHSA enthaltende Fraktion wurde in Anwesenheit
von 10 mM Cystein, 10 mM Natriumcaprylat, Natriumoleat in einer
Menge von 4 Mol pro Mol rHSA und 100 mM Aminoguanidin-Hydrochlorid
bei pH-Wert 7.5 über
1 Stunde auf 60°C
erhitzt, um den Färbungsgrad
von rHSA zu reduzieren und die Umwandlung von Dimeren in Monomere
zu beschleunigen.
-
Tabelle
6 zeigt die Ergebnisse von vier Durchgängen unter entsprechender Verwendung
von 1 Tonne des Kulturmediums. Der durchschnittliche Ertrag nach
der Hitzebehandlung von 68°C über 30 Minuten
und der Hitzebehandlung mit Cystein beträgt 98,6% beziehungsweise 88,4%.
Der Gesamtertrag aus den vier Durchgängen beträgt nicht weniger als 87,1%,
was eine gute Übereinstimmung
mit den Ergebnissen aus Beispiel 1 darstellt, in dem die Säule mit
experimentellen Abmessungen (C50) verwendet wurde. Auf diese Weise
wurde bestätigt,
dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung in einem großen Rahmen
reproduzierbar ist.
-
-
REFERENZBEISPIEL 1
-
Bestimmung von rHSA (Bewertung
des Ertrags)
-
In
den vorstehend angeführten
Testbeispielen 1 bis 8 und 10 wurde das rHSA quantitativ (einschließlich des
Ertrags) ausgewertet, indem eine rHSA enthaltende Lösung der
Gelfiltrations-HPLC unterworfen wurde. Die genauen Elutionsbedingungen
sind wie folgt.
-
Die
rHSA enthaltende Lösung
wurde in eine TSK-Gel G3000 SWxL-Säule (0,78 × 30 cm, hergestellt von Tosoh
Corporation) gefüllt,
die mit einer 50 mM Natriumphosphatpufferlösung (pH-Wert 6,5), die 0,1% NaN3 und 0,3% NaCl enthielt, äquilibriert
worden war. Dann wurde rHSA unter Verwendung der Äquilibrierungspufferlösung als
ein Eluent mit einer Fließrate
von 1 ml/min eluiert und durch Messung der Absorption bei 280 nm
und 350 nm bestimmt.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde auf der Basis der Entdeckung gemacht,
dass Proteasen einfach und wirksam durch direkte Erhitzung eines
Hefe enthaltenden Kulturmediums als Ganzes inaktiviert werden können. Auf
diese Weise liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
einfachen und wirksamen Reinigung von rHSA, indem ein Kulturmedium,
in dem Hefezellen verbleiben, erhitzt wird, und die erhitzte Lösung direkt mit
den Adsorbensteilchen in einem Fließbett in Kontakt gebracht wird.
Auf diese Weise wird die Anzahl der Schritte von fünf im herkömmlichen
Verfahren (bestehend aus Pressung – Membran – Erhitzung – Membran – Behandlung
mit Kationen-Austauscher) auf die zwei Schritte Erhitzung – Behandlung
mit Adsorbensteilchen reduziert. Auf diese Weise wird die Behandlungszeit
wesentlich verkürzt,
und der Ertrag wird gesteigert. Darüber hinaus kann das Problem
der Färbung,
das für
rekombinantes HSA charakteristisch ist, durch das Reinigungsverfahren
der vorliegenden Erfindung gelöst
werden, durch welches die färbenden
Faktoren, die die Färbung
verursachen, wirksam entfernt werden können.
-
Mit
dem Reinigungsverfahren der vorliegenden Erfindung kann darüber hinaus
das gesamte Verfahren zur Produktion von rekombinantem HSA, einschließlich der
Schritte von der Kultivierung der Zellen bis zur Reinigung, in einem
geschlossenen System durchgeführt werden,
was die Vorteile mit sich bringt, dass die Produktion von HSA automatisiert
werden kann und dass hygienische Handhabung, die bei der Herstellung
von HSA als ein Medikament wesentlich erforderlich ist, leicht durchgeführt werden
kann.
-
Daher
ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung als ein Verfahren zur
Reinigung von rHSA sehr nützlich,
denn es ermöglicht
nicht nur, die Behandlungszeit zu verkürzen und den Ertrag zu steigern,
sondern auch die Qualität
des Produktes zu verbessern.
-
Zusätzlich ermöglicht es
die vorliegende Erfindung, rHSA bereit zu stellen, das keine Verunreinigungen
enthält,
die auf den produzierenden Wirtsorganismus oder dergleichen zurück zu führen sind,
und das ausreichend unterdrückte
Färbung
zeigt, um als ein Medikament verwendet werden zu können.