-
Anordnung für Zentralbatterie-Fernsprechanlagen mit für je zwei Teilnehmer
gemeinsamen Leitungen Die Erfindung bezieht sich auf Zentralbatterie-Fernsprechanlagen
mit Zweieranschlußleitungen, d. h. für je zwei Sprechstellen gemeinsamen Gesellschaftsleitungen.
Bei solchen Anlagen ist es schwer; in .einfachen Weise die betreffenden Zweieranschlußleitungen
so anzuordnen, daß sowohl Geheimgespräche als auch Verbindungen zwischen den beiden
Teilnehmern derselben Leitung ohne besondere Nachteile möglich sind. Bei einer bekannten
Anlage dieser Art erfolgt z. B. die Speisung der beiden Teilnehmerapparate des Zweieranschlusses
über die eine Leitungsader und Erde. Die andere Leitungsader der gemeinsamen Leitung
kann nicht für die Speisung verwendet werden. Eine solche Erdverbindung, die während
des Gespräches eingeschaltet ist, wirkt störend auf die Sprechverbindung. Falls
dieser Nachteil der Speisung vermieden werden soll; muß bei dieser bekannten Anlage
u. a. die gemeinsame Leitung mit mehr als zwei Leitungsadern ausgeführt werden.
-
Nach der Erfindung lassen sich jedoch die Zweieranschlußleitungen
in (einfacher Weise ausführen, ohne daß mehr als zwei Leitungsadern verwendet werden
und ohne daß Erde während des Gespräches eingeschaltet ist. Dies wird gemäß der
Erfindung dadurch erreicht, daß für jede der beiden Sprechstellen der gemeinsamen
Leitung :ein damit in Reihe geschaltetes Relais angeordnet ist, das einem Halbwellengleichrichter
so parallel geschaltet ist, daß es bei Verbindungen zwischen den beiden Sprechstellen
unbetätigt bleibt, dagegen bei Gesprächen eines der Teilnehmer
mit
einem Teilnehmer außerhalb der Gesellschaftsleitung die zweite Sprechstelle der
Gesellschaftsleitung abschaltet.
-
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung, beschrieben, die als Ausführungsbeispiel
eise', Zweieranschlüßleitüng zeigt, die an ein hand betriebenes Fernsprechamt ,angeschlossen
ist:.
-
Die beiden Sprechstellen A und B sind über eine gemeinsame Leitung
PL an das Fernsprechamt angeschlossen. Sie werden mit Strom von einer Amtsbatterie
gespeist. jede Sprechstelle ist in gewöhnlicher Weise mit Mikrophon M, bzw. 1Y12,
Hörer P, bzw. P2, Sprechtransformator ICs bzw: 1C2 und Wecker R1(1 bzw. R12 versehen.
Weiter ist jeder Sprechstelle ein Relais RA, RB zugeordnet, deren jedem ein
Gleichrichter 15 bzw. 16 so parallel geschaltet ist, daß es nur bei bestimmter Stromrichtung
anspricht. Von den Geräten des Fernsprechamtes sind insbesondere zwei Relais R1,
R2, eine Klinke J und drei Druckknöpfe TA, TB und' TAB auf der Zeichnung
angedeutet: Ruft z. B. der Teilnehmer A an, indem er sein Sprechhörgerät abhebt
und dadurch einen Kontakt i i am Hakenumschalter 1(L1 schließt, so entsteht ein
Anrufstromkreis 12 über die Gesellschaftsleitung PL und die Relais RA und R,. Der
Strom im Stromkreis 12 hat solche Richtung, daß der dem Relais RA p.arall@el geschaltete
Gleichrichter 15 keinen Strom durchläßt. Der Relais RA erhält ,also den vollen Strom,
zieht seinen Anker an und schaltet ,an seinen Kontakten 13, 14 die Teilnehmerstelle
B von der Gesellschaftsleitung PL ab. Das im Stromkreis liegende Amtsrelais R1 zieht
gleichfalls an und schaltet am Kontakt 17 die Lampe L ein. Die Beamtin verbindet
sich über eine Klinke J mit der anrufenden Leitung, wobei ein Amtsrelais R2 über
einen - Klinkenkontakt 18 Strom erhalt und an seinem Ruhekontakt i9 den Lampenstromkreis
unterbricht. Wenn der Teilnehmer A nicht etwa den Teilnehmer B der gleichen
Leitung verlangt, kann die Verbindung in normaler Weise hergestellt werden. Will
er dagegen den Teilnehmer B der gleichen" Gesellschaftsleitung sprechen, so muß
die Beamtin einen Druckknopf TB betätigen. Dabei unterbricht sie den Stromkreis
12; so daß das Relais RA seinen Anker losläßt. Infolgedessen kann Rufstrom vom Amt
über einen durch den Druckknopf TB geschlossenen Kontakt 21 sowie über den
einen Leitungszweig und den Hakenumschalter l@L2 zum mit Erde verbundenen Wecker
R1(2 der Sprechstelle B fließen. Während der Anrufzeit zieht das Relais RB an und
schaltet die Teilnehmerstelle A ab. Läßt die Beamtin den Druckknopf TB lös,
so hört der Rufstrom-%luß auf. Die Beamtin drückt darauf einen Knopf TAB
und schaltet damit ein Speiserelais R1 des Amtes an die Gesellschaftsleitung PL
an. Die Richtung des _ nunmehr "Über die Leitung PL fließenden Stromes ist ,der
beim Anruf entgegengesetzt, so daß jetzt Weder das Relais RA noch das Relais RB
erregt werden kann, weil jetzt beide Relais durch die zugehörigen Gleichrichter
15 bzw: 16 kurzgeschlossen sind.
-
Sobald der Teilnehmer B ,antwortet, stehen die beiden Teilnehmer A
und B über den Relais RA und RB parallel geschaltete Kondensatoren C, bzw. C,1 in
Verbindung miteinander. Während ihres Gespräches kann die Beamtin den Verbindungsstöpsel
aus der Klinke J entfernen. Das Relais R2 wird trotzdem über einen Arbeitskontakt
22 am Druckknopf TAB erregt gehalten. Beim Auflegen der Sprechhörgeräte nach Gesprächsschluß
fällt das Relais R, ab und schaltet die Lampe L über einen Arbeitskontakt 23 des
Relais R2 ein. Die Beamtin löst jetzt den Druckknopf TAB aus; dadurch wird
das Relais R2 aberregt und die Lampe L ausgeschaltet.
-
Vom Amt aus ankommende Anrufe eines der Teilnehmer A oder
B werden von der Beamtin hergestellt. Nach Stöpseln der Klinke J wird einer
der Rufknöpfe TA bzw. TB gedrückt und so der gewünschte Teilnehmer A oder
B benachrichtigt. Antwortet er durch Abheben seines Hörers, so, zieht das entsprechende
Relais RA bzw. RB an und schaltet den anderen Teilnehmer ab. Beim Auslegen des Hörers
bei Gesprächsschluß wird das Relais R, aberregt und die Lampe L eingeschaltet, und
die Beamtin löst die Verbindung in üblicher Weise.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die nach der Erfindung
angeordnete Zweieranschlußleitung an ein mit Handbetrieb arbeitendes Fernsprechamt
angeschlossen. Die Erfindung kann jedoch auch für Selbstanschlußämter verwendet
werden. Die von der Beamtin mittels des Knopfes TAB ausgeführte Umkehrung
der Stromrichtung in der Gesellschaftsleitung PL kann bei einer Selbstanschlüßanlage
mittels eines Relais bewirkt werden, das von einer durch die numerischen Stromstöße
betätigten Anordnung aus, z. B. von einem Wähler, einem Speicher ,oder Mitläufer,
in Tätigkeit versetzt wird, wenn der anrufende Teiluchmer A die Nummer des an dieselbe
Leitung angeschlossenen Teilnehmers B eingestellt hat.