DE69500520T2 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von dünnen metallischen Produkten zwischen Zylindern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggiessen von dünnen metallischen Produkten zwischen ZylindernInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft das Stranggiessen dünner metallischer Gegenstände, insbesondere dünner Stahlbänder mittels der Technik des Stranggiessens zwischen sich gegenläufig drehenden Walzen und insbesondere die Überwachung der Berührung und der Schmierung zwischen den Stirnenden der Walzen und den seitlichen Verschlusswänden, welche an den Stirnenden anliegen, um so einen Giessraum zwischen den Walzen zu bilden.
- Die bekannten Anlagen zum Stranggiessen zwischen Walzen weisen zwei Walzen mit waagrechten parallel zueinander angeordneten Achsen auf, die innen gekühlt werden und die gegenläufig in Drehungen versetzt werden und die einen Abstand voneinander aufweisen, welcher der gewünschten Dicke des gegossenen Gegenstandes entspricht.
- Während des Giessens wird das geschmolzene Metall in den Giessraum eingefüllt, der sich zwischen den Walzen befindet, wobei es bei Berührung mit ihnen erstarrt, wonach es nach unten während ihrer Verdrehung abgezogen wird in Form eines dünnen Bandes. Zum Einschliessen des geschlossenen Metalles werden seitliche Verschlusswände an die Stirnenden der Walzen gedrückt. Derartige seitliche Verschlusswände bestehen häufig aus einem feuerfesten Material zumindest in demjenigen Abschnitt, welcher das geschmolzene Metall berührt.
- Es ist demzufolge erforderlich, eine Abdichtung zwischen den Walzen und den seitlichen Verschlusswänden herbeizuführen. Zu diesem Zweck werden die seitlichen Verschlusswände an die Walzenenden angedrückt, wobei zur Verringerung der bei der Drehung der Walzen auftretenden Reibung eine Schmierung der Berührungsflächen zwischen Walze und Verschlusswand üblicherweise vorgenommen wird durch Zufuhr eines aufbrauchbaren Schmiermittels oder durch Verwendung auf Höhe dieser Berührungsfläche eines selbstschmierenden Materials.
- Eine wirksame Ausbildung dieser Abdichtung sowie deren Beibehaltung während des gesamten Giessvorgangs trifft noch auf zahlreiche Schwierigkeiten, insbesondere aufgrund von:
- - geometrischen Verformungen der Walzen und der Verschlusswände, insbesondere zu Beginn des Giessvorgangs, welche durch Ausdehnungen der Einzelteile der Anlage hervorgerufen werden,
- - den von die Bauteile ausgeübten Kräften, insbesondere den auf die Verschlusswände einwirkenden Kräften in Richtung der Walzenachsen durch das eingefüllte Metall, wobei diese dazu neigen, die Verschlusswände von den Walzen zu entfernen,
- - Abnutzung der Verschlusswände oder der Kanten der gekühlten Walzenwände, da die Kühlung nicht immer regelmässig über die gesamte Oberfläche der Berührungsflächen erfolgt,
- - gelegentliches Eindringen von flüssigem Metall zwischen Verschlusswand und Walze, wodurch diese voneinander entfernt werden können.
- Um diese Abdichtung so gut wie möglich zu gewährleisten und das Eindringen von flüssigem Metall zwischen die Walzen und die Verschlusswände zu verhindern, sind bereits verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, insbesondere:
- - eine Einstellung der Druckkraft auf die Verschlusswände in Richtung der Walzenkanten und zwar innerhalb eines vorgegebenen Wertebereiches,
- - Steuerung der Stellung der Verschlusswände um ein minimales Spiel zwischen diesen Wänden und den Walzen zu gewährleisten,
- - Messung dieses Spiels und darauf beruhende Regelung der Druckkraft.
- Keines dieser Verfahren hat sich als vollständig zufriedenstellend oder wenigstens ausreichend erwiesen, um die Abdichtung während des gesamten Giessvorgangs zu gewährleisten und zwar aufgrund der Tatsache, dass es nur möglich ist, die auf die Verschlusswand einwirkenden resultierenden Kräfte zu messen oder aber eine allgemeine Stellung dieser Wand, wobei die örtlichen Einzelkräfte oder Einzelspiele an kleinen Berührungsbereichen nicht berücksichtigt werden konnten.
- Es wurde auch bereits vorgeschlagen, diesen Nachteil dadurch zu beseitigen, dass eine gesteuerte Abnutzung der Verschlusswand herbeigeführt wird, durch Reibung der Walzen an ihnen und zwar während des gesamten Giessvorgangs. Dadurch wird beabsichtigt, permanent die Berührungsfläche zwischen Verschlusswand und Walze zu regenerieren, so dass die Berührungsbedingungen über die gesamte Berührungsoberfläche gleichförmig sind. So beschreibt die Veröffentlichung EP-A-546 206 ein Verfahren, bei dem vor Beginn des Giessvorgangs die Verschlusswände stark an die Walzen angedrückt werden, um so ein gewisses Einlaufen durch Abrieb mittels der Walzenkanten zu erzielen, wonach dieser Druck während des Giessens verringert wird und die Verschlusswände in Richtung der Walzen mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit verschoben werden, um so kontinuierlich einen weiteren Fortgang der Abnutzung hervorzurufen und dergestalt eine gleichmässige Berührung über die gesamte Berührungsoberfläche zu erwirken.
- Dieses Verfahren ermöglicht jedoch nicht die unwillkürlichen Veränderungen der Berührungsbedingungen zu berücksichtigen, die während des Giessvorgangs auftreten können und führt zu einer erheblichen Abnutzung der Verschlusswände sogar dann, wenn die Berührungsbedingungen ausreichend sind und keine derartige Abnutzung bedingen würden.
- Die Veröffentlichungen JP-A-04224052 und JP-A-63248547 schlagen vor, Parameteter zu berücksichtigen, welche zu einer Reibung führen, die zwischen den Walzen und den Verschlusswänden wirkt zur Überwachung des Anliegens der Verschlusswände oder der Schmierung der Berührungsflächen zwischen Walze und Verschlusswand. Die darin vorgeschlagenen Mittel ermöglichen jedoch nur eine allgemeine Abschätzung der Reibung zwischen einer Verschlusswand und der Walze, an der diese anliegt.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben aufgezählten Nachteile zu beseitigen und die Überwachung der Berührung zwischen den Verschlusswänden und den Walzen zu verbessern unter Vermeidung einer erheblichen Abnutzung der Verschlusswände. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Verbesserung der Kenntnis des tatsächlichen Berührungszustandes zwischen den Verschlusswänden und den Walzen und zwar permanent während des Giessvorgangs, um demzufolge auf die Anordnungen zur Einstellung des Drucks sowie der positionierung der Verschlusswände bezüglich der Walzen einzuwirken.
- In diesem Zusammenhang betrifft die Erfindung insbesondere ein Verfahren zum Stranggiessen dünner metallischer Gegenstände zwischen zwei sich gegenläufig drehenden Walzen, wobei geschmolzenes Metall in einen Giessraum engefüllt wird, der durch die zylindrischen Wände der Walzen und zwei seitliche Verschlusswände gebildet wird, wobei der dünne erstarrte Gegenstand in Abziehrichtung abgezogen wird und wobei auf die Verschlusswände eine Druckkraft in einer Richtung parallel zu den Walzenachsen ausgeübt wird, um sie an die Stirnenden der zylindrischen Wände anzudrücken, wobei diese Kraft gemessen wird; es ist dadurch gekennzeichnet, dass zur permanenten Ermittlung des Berührungszutandes zwischen Verschlusswänden und zylindrischen Wänden während des Giessvorgangs die auf jede Verschlusswand in Abziehrichtung einwirkende Antriebskraft gemessen wird, wobei diese Messung für jede Verschlusswand auf Höhe einer jeden Walze erfolgt, dass von den gemessenen Werten der Druckkräfte und der Antriebskräfte eine Grösse abgeleitet wird, die die Reibungsbedingungen auf Höhe der beiden Kontaktflächen zwischen Verschlusswänden und zylindrischen Wänden darstellt, dass der Wert dieser Grösse mit einem vorgegebenen Einstellwert verglichen wird und dass wenigstens ein Giessparameter gesteuert wird als Funktion des Ergebnisses dieses Vergleichs, um diese Grösse auf den Einstellwert zu bringen.
- Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, in erheblich besserer Weise den tatsächlichen Berührungszustand zwischen Verschlusswänden und Walzen zu erfassen, da den bereits bekannten Messungen der auf die Wand ausgeübten Druckkraft und ihrer Stellung die Messung einer Grösse hinzugefügt wird, welche die Reibungsbedingungen darstellt, z.B. einen Reibungskoeffizienten. Dies ermöglicht die Kenntnis von Reibungsvariationen der Berührungsflächen bezüglich eines Referenzwertes z.B. im Zustand vor Einfüllung des geschmolzenen Metalls in den Giessraum. Die Kenntnis der Reibung in Kombination mit derjenigen der Stellung der Verschlusswand sowie der auf sie ausgeübten Druckkraft ermöglicht z.B. die Berücksichtigung einer Variation der tatsächlichen Berührungsfläche, die z.B. eine unregelmässige Abnutzung des feuerfesten Materials aufweisen kann oder ein Eindringen von flüssigem Metall zwischen Walze und Verschlusswand oder aber auch eine Verschiebung der Wand in einer nicht paralellen Weise zur Stirnwand der Walze. Es lässt sich auch eine möglicherweise nicht ausreichende Schmierwirkung berücksichtigen. Damit wird es schliesslich möglich, manuell oder automatisch einzugreifen, um derartige Fehler zu korrigieren unter Berücksichtigung ihrer Ursachen, indem auf einzelne Giessparameter eingewirkt wird, wie z.B. auf die Druckkraft auf die Verschlusswand oder deren Stellung oder auch auf die Klemmkraft der Walzen, ihrer Umdrehungsgeschwindigkeit, etc.
- Die Erfindung betrifft ausserdem eine Vorrichtung zum Stranggiessen dünner metallischer Gegenstände zwischen Walzen, welche aufweist:
- - zwei Walzen, deren Rotationsachsen parallel zueinander sind mit zylindrischen gekühlten Wänden, die symmetrisch bezüglich einer mittleren Abzugsebene angeordnet sind und die gegenläufig angetrieben werden,
- - zwei seitliche Verschlusswände, die an den Stirnenden der zylindrischen Wände anliegen,
- - eine Druckanordnung, um die Verschlusswände an die zylindrischen Wände mit einer Druckkraft anzudrücken, und
- - eine Messanordnung für die Druckkraft;
- sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Anordnung zur Messung der auf jede der beiden Verschlusswände von jeder Walze während ihrer Verdrehung einwirkende Reibwirkung aufweist.
- Vorzugsweise weist die Anordnung zur Messung der Reibungskraft für jede Verschlusswand zwei Messfühler auf zur Messung der durch jede Walze auf die Verschlusswand ausgeübte Reibwirkung. Dadurch lässt sich die Kenntnis des Berührungszustandes zwischen Verschlusswand und Walze verbessern unter getrennter Berücksichtigung dieses Zustandes für jede einzelne Walze.
- Gemass einer besonderen Anordnung sind die beiden Messfühler beidseits der Mittenebene angeordnet, wobei die Verschlusswand in Abzugsrichtung ausschliesslich von Halteanordnungen gehalten wird, die an den seitlichen Enden der Wand vorgesehen sind, wobei die Messfühler in dieser Halteanordnung vorgesehen sind.
- Diese Anordnung ermöglicht eine einfache Auslegung der Vorrichtung, wobei die Halteanordnung beispielsweise dynamometrische Achsen sein können, die waagrecht an der Haltestruktur und der positionsregelungsanordnung für die Veschlusswand vorgesehen ist und an denen die Wand in einfacher Weise befestigt ist.
- Weitere Besonderheiten und Vorteile gehen aus der nachfolgenden Beschreibung eines erfindungsgemässen Ausführungsbeispiels einer Anlage zum Stranggiessen dünner Stahlbänder zwischen Walzen hervor. Es zeigen:
- Figur 1 eine schematische Teilansicht im Schnitt einer Giessvorrichtung, und
- Figur 2 eine Stirnansicht der Verschlusswand und deren Halterung.
- In Figur 1 erkennt man das Ende einer der Walzen 1, 1' der Anlage sowie einer Anordnung 2, um eine Verschlusswand 3 am Rand 11 der Walzen zu halten. Die Anordnung 2 wird wiederum in bekannter Weise in einem Rahmen 4 der Giessanlage gelagert.
- Die Anordnung 2 weist einen Hauptschlitten 5 auf, der seitlich in Richtung der Walzenachsen im Rahmen 4 verschiebbar ist. Die Verschiebung des Hauptschlittens wird durch einen Druckzylinder 6 gesteuert, welcher die Positionierung der Anordnung 2 und damit der Verschlusswand 3 bezüglich der Walzen 1 ermöglicht sowie das Andrücken der Wand 3 an den Rand der Walzen mit einstellbarer Kraft.
- Der Hauptschlitten 5 trägt einen Sekundärschlitten 7, der waagrecht am Hauptschlitten 5 geführt ist und demzufolge in Querrichtung zur Richtung der Walzenachsen verschiebbar ist mittels eines schematisch mit 8 bezeichneten Druckzylinders zur Einstellung der Querposition der Verschlusswand 3 bezüglich der Walzen.
- Der Sekundärschlitten weist an seinem oberen Abschnitt zwei Zapfen 9, 9' auf, die sich waagrecht in Richtung der Walzenachsen erstrecken und die symmetrisch bezüglich der längs gerichteten Mittenebene P der Anlage angeordnet sind.
- Die Verschlusswand 3 aus feuerfestem Material liegt an einer Tragplatte 10 an, welche mit zwei Laschen 12 in ihrem oberen Bereich versehen ist.
- Jede Lasche ist mit einer Aussparung 13, 13' versehen zur Aufnahme eines der Zapfen 9, 9'.
- Einer der Zapfen 9 greift praktisch ohne Spiel in die zugehörige Aussparung 13 ein, während die andere Aussparung 13' in Form eines waagrechten Langloches vorgesehen ist, um so eine differentielle Ausdehnung zwischen Tragplatte 10 und Sekundärschlitten 7 zu ermöglichen, ohne die Zapfen 9, 9' unzulässig zu beaufschlagen.
- Dies bedeutet, dass die Verschlusswand 3 und ihre Tragplatte 10 einfach an den Zapfen 9, 9' aufgehängt sind, welche mit einer Messanordnung für die auf sie einwirkenden Kräfte versehen sind und zwar quer zu ihren Achsen. In der Praxis bilden die Zapfen 9, 9' dynamometrische Achsen, welche es erlauben, die auf sie durch die Tragplatte 10 ausgeübten Kräfte zu messen, wobei diese Kräfte aus dem Gewicht der Gesamtanordnung aus Tragplatte 10 und Verschlusswand sowie der nach unten gerichteten, vom flüssigen Metall auf die Wand 3 ausgeübten Kraft und insbesondere aus der Reibung der Wand an den Walzenrändern während deren Verdrehung bestehen.
- Ausserdem liegt die Tragplatte 10 mit ihrer Rückwand in Richtung der Walzenachsen an weiteren dynamometrischen Achsen 14, 14', 14'' an, die am Sekundärschlitten 7 befestigt sind und welche eine Messanordnung für die waagrecht auftretende Andruckkraft der Wand 3 an den Walzen bilden. Zwei dieser dynamometrischen Achsen 14, 14' sind im oberen Abschnitt der Anordnung 2 vorgesehen und zwar beidseits der Ebene P, während die dritte dynamometrische Achse 14'' am unteren Abschnitt der Anordnung vorgesehen ist.
- Die Tragplatte 10 weist demzufolge drei Stützbereiche auf, welche in Form eines Dreiecks angeordnet sind, wobei die verschiedenen dynamometrischen oben erwähnten Achsen eine Ermittlung der Kräfteverteilung für den Druck der Wand 3 an den Walzen ermöglicht und zwar sowohl in vertikaler Richtung (Achsen 9, 9') als auch in horizontaler Richtung (Achsen 14, 14', 14''). Damit lässt sich der Wert der Komponente der Druckkraft getrennt für jede Walze ermitteln, wobei durch deren Kombination mit dem Wert der gemessenen Kraft von der dynamometrischen Achse 9, 9' auf der zugehörigen Seite sich ein spezifischer Reibungskoeffizient ermitteln lässt für jede der Berührungsflächen zwischen Verschlusswand und Walze.
- Bezeichnet man mit
- FV1 die von der dynamometrischen Achse 9 gemessene Vertikalkraft,
- FV2 die von der dynamometrischen Achse 9 gemessene Vertikalkraft,
- FH1 die von der dynamometrischen Achse 14 gemessene Honzontalkraft,
- FH&sub2; die von der dynamometrischen Achse 14' gemessene Honzontalkraft,
- FH3 die von der dynamometrischen Achse 14'' gemessene Honzontalkraft,
- FV die von der Verschlusswand ausgeübte senkrechte Reibungskraft,
- FH die von der Wand an die Walzen übertragene Gesamtkraft so erhält man:
- FV = FV1 + FV2
- FH = FH1 + FH2 + FH3.
- Da FH3 die von der Verschlusswand ausgeübte Andruckkraft ist im oberen Abschnitt der Wand, lässt diese sich in eine auf die Walze 1 übertragene Andruckkraft KFH3 und in eine auf die andere Walze 1' übertragene Andruckkraft (1 - k)FH3 unterteilen, wobei k den Wert zwischen 0 und 1 annimmt, je nachdem, ob das Unterteil der Verschlusswand sich ausschliesslich auf einer Walze oder der anderen Walze oder zugleich auf beiden Walzen abstützt und wobei k die Verteilung von FH3 zwischen den beiden Walzen darstellt.
- Der Vergleich von FHL und KFH3 mit FH2 und (1 - k) FH3 ergibt eine Beurteilung des Anlagezustands der Verschlusswand an jeder Walze. Die Grössenordnung der Reibungskoeffizienten der Verschlusswand an jeder Walze kann wie folgt ausgedrückt werden:
- für die Walze 1
- für die Walze 1'
- Die dynamometrischen Achsen 9, 9', 14, 14', 14'' sind mit einer Rechen- und Steueranordnung 15 verbunden, welche entweder Daten anzeigt zur Darstellung der Reibungskoeffizienten, um so eventuell auftretende Anomalien der Bedienungsperson anzuzeigen und dieser zu ermöglichen, durch Einwirkung auf verschiedene Giessparameter diese zu beseitigen oder aber direkt auf die Parameter einzuwirken, beispielsweise auf die von der Wand 3 auf die Walzen ausgeübte Anlagekraft, indem auf den Speisedruck des Druckzylinders 9 eingewirkt witd oder auf die Stellung der Wand bezüglich des Walzenrandes, indem eine entsprechende Verschiebung des Druckzylinders herbeigeführt wird.
- Die Vorrichtung weist ausserdem Positionsfühler 16 auf, die schematisch in Figur 2 dargestellt sind und z.B. auf Höhe der Tragplate 10 angeordnet sind, vorzugsweise in Form eines Dreiecks entsprechend den dynamometrischen Achsen 14, 14', 14''. Diese Fühler ermöglichen eine Feststellung der Verschiebungen der Tragplatte 10 für die Wand 3 entweder bezüglich einer vorgegebenen Referenzstellung oder bezüglich der Walzenränder oder auch bezüglich beider und zwar unabhängig von den verschiedenen Bereichen der Verschlusswand.
- Diese Fühler ermöglichen also die Feststellung und die Bewertung entweder einer Gesamtverschiebung der Tragplatte in Richtung der Achsen oder einer Neigung der Wand bezüglich einer senkrechten Referenzebene senkrecht zu den Walzenachsen. Diese Verschiebungen können zu einer Entfernung von den Walzen führen, wodurch z.B. flussiges Metall zwischen Wand und Walzenrand eindringen kann, so dass der Abstand vergrössert wird. Die Verschiebungen können auch aus einer Annäherung an die Walzen bestehen, z.B. als Folge einer Abnutzung des feuerfesten Materials der Wand 3, wodurch eine momentane Verkleinerung der Anlagekraft der Wand an die Walze resultiert und zwar auf derjenigen Seite, an der die Abnutzung auftritt und damit zu einer Reaktion des Druckzylinders 6, welcher die Anordnung 2 solange verschiebt, bis die Anlagekraft einen ausreichenden Wert wieder einnimmt.
- Im Zusammenhang mit diesem Beispiel erkennt man die Wichtigkeit, zugle)ich die Stellung der Tragplatte der Wand 3 bezüglich einer feststehenden Markierung zu messen oder direkt die Stellung der Wand bezüglich der Walzen und damit die entsprechende Druckkraft, die von der Wand 3 auf die eine oder die andere Walze ausgeübt wird.
- Fügt man dazu noch eine Messung der senkrechten, während des Giessvorganges auf die Wand 3 ausgeübten Kräfte hinzu, so verbessert man die Kenntnis des Berührungszustands zwischen Wand und Walze und zwar für jede der beiden Walzen.
- Aus der Messung einer konstanten Anlagekraft der Wand an den Walzenrand mit Hilfe der dynamometrischen Achsen 14, 14', 14'' führt eine Erhöhung der von einer dynamometrischen Achse 9, 9' gemessenen Vertikalkraft zur Ermittlung eines Schmierfehlers.
- Indem die Vertikalkräfte und die Anlagekraft der Wand 3 gemessen werden, kann ein Reibungskoeffizient an der Berührungsfläche zwischen Wand und einer der Walzen ermittelt werden und damit die horizontale Komponente der Reibungskraft, die der Aufweitungskraft vom flüssigen Metall auf die Walzen überlagert wird und durch Messung der gesamten Klemmkraft der Walzen, d.h. der Kraft, die erforderlich ist, damit diese einen entsprechenden Abstand zueinander aufweisen, kann durch Differenzbildung derjenige Teil der Kraft bestimmt werden, welche genau der vom flüssigen Metall ausgeübten Kraft entspricht, so dass man eine Anzeige des Erstarrungszustandes des gegossenen Gegenstandes erhält.
- Die Kombination dieser unterschiedlichen Messungen ermöglicht es also zahlreiche zusätzliche Informationen bezüglich des Kontaktzustandes zwischen Wand und Walzen zu erhalten und dadurch die Giessparameter zu verändern, so dass sich die Stranggiessanlage im optimalen Zustand befindet, in dem bereits zu Beginn der ermittelten Abweichungen diese schnell korrigiert werden, bevor diese Abweichungen zu Schäden führen und damit zum Stillstand des Giessvorgangs.
- So kann insbesondere entweder manuell oder automtisch die Druckkraft der Verschlusswand an die Walzen eingestellt werden oder aber die Stellung der Wand als Funktion der Variationen der gemessenen Reibungskoeffizienten.
- Um zusätzlich den Kenntniszustand der Berührung zwischen Wand und Walze zu verbessern, können auch an der Verschlusswand oder ihrer Tragplatte Vibrationsfühler angeordnet werden, wobei eine Zunahme der gemessenen Vibrationen als Anzeichen für eine Verschlechterung des Berührungszustandes dient.
- Es sei noch betont, dass selbst, wenn die Verschlusswand und ihre Tragplatte nicht gelenkig bezüglich des Zwischenschlittens oder der Anordnung 2 sind, die erforderlichen unvermeidlichen Spiele in der Anordnung dazu führen, dass die Wand und ihre Tragplatte begrenzte Verdrehungen in ihrer Allgemeinebene durchführen können, welche theoretisch senkrecht zu den Walzenachsen verläuft. Dadurch wird vermieden, dass ein zu grosses Spiel z.B. zwischen der Wand und einer der Walzen entsteht als Folge einer grösseren Abnutzung auf der der Walze zugewandten Seite, verglichen mit der anderen Seite. In diesem Fall wird unter Einwirkung der vom Druckzylinder 6 ausgeübten Druckkraft die Wand 3 an die Walzen angedrückt unter leichter Schrägstellung Eine erhöhte Druckkraft führt damit zu einer erhöhten Reibung, vorzugsweise auf der Seite mit geringerer Abnutzung und damit zu einer übermässigen Abnutzung auf dieser Seite, wodurch die Wand in Richtung einer senkrechten Ausrichtung zu ihrer Allgemeinebene veranlasst wird, d.h. im wesentlichen senkrecht zu den Walzenachsen. Der gleiche Effekt kann in dem Fall auftreten, indem die Abnutzung der Verschlusswand nach unten hin grösser ist als nach oben hin.
- Die Erfindung ist nicht auf die besondere Ausführungsform beschränkt, noch auf die nur beispielsweise beschriebenen Anwendungsbereiche.
- Insbesondere ist die Anzahl und die Anordnung der verschiedenen Kraftfühler und/oder Verschiebefühler frei wählbar im Rahmen der Erfindung.
Claims (11)
1. Verfahren zum Stranggiessen dünner metallischer
Gegenstände zwischen zwei sich gegenläufig drehenden Walzen,
wobei geschmolzenes Metall in einen Giessraum
eingefüllt wird, der durch die zylindrischen Wände der
Walzen (1, 1') und zwei seitliche Verschlusswände (3)
gebildet wird, wobei der dünne erstarrte Gegenstand in
Abziehrichtung abgezogen wird und wobei auf die
Verschlusswände eine Druckkraft in einer Richtung parallel
zu den Walzenachsen ausgeübt wird, um sie an die
Stirnenden (11) der zylindrischen Wände anzudrücken und
wobei diese Kraft gemessen wird, dadurch gekennzeichnet,
dass zur permanenten Ermittlung des Berührungszustandes
zwischen Verschlusswänden und zylindrischen Wänden
während des Giessvorgangs die auf jede Verschlusswand in
Abziehrichtung einwirkende Antriebskraft gemessen wird,
wobei diese Messung für jede Verschlusswand auf Höhe
einer jeden Walze erfolgt, dass von den gemessenen
Werten der Druckkräfte und der Antriebskräfte eine Grösse
abgeleitet wird, die die Reibungsbedingungen auf Höhe
der beiden Kontaktflächen zwischen Verschlusswänden und
zylindrischen Wänden darstellt, dass der Wert dieser
Grösse mit einem vorgegebenen Einstellwert verglichen
wird und dass wenigstens ein Giessparameter gesteuert
wird als Funktion des Ergebnisses dieses Vergleichs, um
diese Grösse auf den Einstellwert zu bringen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Druckkraft als Funktion der Werte der die
Reibungsbedingungen darstellenden Messgrösse gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stellung der Verschlusswand als Funktion der Werte
der gemessenen, den Reibungsbedingungen entsprechenden
Grösse gesteuert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die die Reibungsbedingungen darstellende Grösse der
Reibungskoeffizient ist.
5. Vorrichtung zum Stranggiessen zwischen Walzen dünner
metallischer Gegenstände mit:
- zwei Walzen (1, 1'), deren Drehachsen parallel
zueinander sind und die gekühlte zylindrische Wände
aufweisen, welche symmetrisch bezüglich einer mittigen
Abzugsebene (P) angeordnet sind und die gegenläufig
antreibbar sind;
- zwei seitlichen Verschlusswänden (3), die an den
Stirnenden (11) der zylindrischen Wände anliegen;
- einer Druckanordnung (6) um die Verschlusswände mit
einer Druckkraft an die zylindrischen Wände
anzudrücken, und
- einer Anordnung (14, 14', 14'') zur Messung der
Druckkraft, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
Anordnung (9, 9') zur Messung der auf jede der beiden
Verschlusswände von jeder Walze während ihrer
Verdrehung einwirkenden Reibungskraft aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Anordnung zur Messung der Reibungskraft für
jede Verschlusswand zwei Messfühler (9, 9') aufweist
zur Messung der von der Verschlusswand auf jede der
Walzen ausgeübten Reibungskraft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Messfühler (9, 9') beidseits der Mittenebene
(P) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Veschlusswand (3) in Abzugsrichtung
ausschliesslich durch eine Halteanordnung (9, 9') gehalten
wird, welche an den seitlichen Enden der Wand
vorgesehen ist, wobei die Messfühler in dieser Halteanordnung
angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass sie ausserdem Positionsfühler (16)
aufweist zur Messung der Stellung der Verschlusswände
(3) bezüglich den Stirnenden (11) der zylindrischen
Wände.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Veschlusswand einen
Vibrationsfühler aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Messanordnung für die
Druckkraft
für jede Verschlusswand Messfühler (14, 14')
aufweist, die beidseits der Mittenebene (P) angeordnet
sind zur Messung der in Richtung einer jeden Walze
auftretenden Druckkraft.
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