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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung für eine Anzeige, die durch
eine Oxidations-Reduktionsreaktion eine reversible Farbentwicklung und
Farbverblassung eingeht, ein Färbepigment und ein Aufzeichnungsmaterial mit der
Zusammensetzung für eine Anzeige. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
ein Färbepigment, welches eine gute Lösungsmittelbeständigkeit aufweist, eine neue.
für elektrolytische Aufzeichnungssysteme geeignete Zusammensetzung für eine
Anzeige und ein elektrolytisches Aufzeichnungspapier.
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Ein jüngster Fortschritt auf dem Gebiet der Informationsaufzeichnung ist die
Entwicklung des funktionellen Farbstoffs vom Lactontyp welcher durch die Hilfe eines
sauren Katalysators eine Farbe entwickelt. Dieser Farbstoff basiert auf der
Veränderung der Struktur von Phenolphthalein. Er findet Anwendung als eine
Komponente von druckempfindlichem Kopierpapier und wärmeempfindlichem
Aufzeichnungspapier, welche sich nun in praxisbezogener Verwendung befinden. Zu ihrer
Herstellung wird er, zusammen mit einem Farbbildner, in ein Bindemittel dispergiert,
und die resultierende Zusammensetzung wird auf ein Substrat wie Papier und
Polymerfilm aufgebracht.
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Druckempfindliches Kopierpapier, das Nicht-Kohlepapier genannt wird, entwickelt
nach dem folgenden Mechanismus eine Farbe. Es besitzt Mikrokapseln, die einen
Leukofarbstoff wie Kristallviolett-Lacton enthalten. Wenn die Mikrokapseln durch
äußeren Druck gebrochen werden, wird der Leukofarbstoff freigesetzt. Beim Kontakt
mit einer festen Säure entwickelt er durch Ringöffnung des Lactonrings eine Farbe.
Beispiele für die feste Säure schließen eine Vielzahl von Elektronenakzeptoren, die
eine phenolische Hydroxylgruppe besitzen, und auch Tonminerale ein.
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Wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier entwickelt nach dem folgenden
Mechanismus eine Farbe. Es enthält einen Leukofarbstoff (wie Fluoran-Farbstoff) und
einen Farbbildner (wie Bisphenol A). Sie werden im geschmolzenen Zustand an einer
bestimmten Position, die lokal gemäß der aufzuzeichnenden Information durch den
Wärmekopf erhitzt wird, miteinander in Kontakt gebracht. Der Kontakt veranlaßt den
Farbbildner dazu, Protonen abzugeben, welche den Lactonring öffnen, was zur
Farbentwicklung führt.
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Der oben erwähnte funktionelle Farbstoff vom Lactontyp bildet eine Farbe beruhend
auf dem Prinzip, daß der intermolekulare Kontakt zwischen einem Leukofarbstoff (als
einem Elektronendonor) und einem Farbbildner oder einer festen Säure (als einem
Elektronenakzeptor) den Leukofarbstoff an den sauren Zentren des Farbbildners
oxidiert, und ihn in einen Typ umwandelt, der eine Farbe annimmt. Daß mit dieser
Farbentwicklung als Buchstaben oder Bilder erkannt wird, ist es notwendig, daß der
Leukofarbstoff und der Farbbildner getrennt voneinander gehalten werden, wenn
keine Aufzeichnung gemacht wird, und zur Zeit der Aufzeichnung durch einen
geeigneten Weg in Kontakt miteinander gebracht werden, so daß die Farbentwicklung
lokal an der Kontaktgegend stattfindet.
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Leider haben herkömmliches, druckempfindliches Kopierpapier und
wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier immer noch den Nachteil, daß die
Farbentwicklung an Stellen stattfindet, an denen keine Farbe erscheinen soll, und daß
die Farbe im Lauf der Zeit verblaßt.
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Im Fall von druckempfindlichem Kopierpapier wird die Trennung zwischen dem
Leukofarbstoff und der festen Säure in der Zeit des Nicht-Aufzeichnens durch die
Mikroverkapselung des Leukofarbstoffs erreicht. Deshalb erfordert die Herstellung
von herkömmlichem druckempfindlichen Papier das Verfahren zur
Mikroverkapselung des Leukofarbstoffs, was ein Problem aufwirft, verbunden mit geringer
Produktivität und hohen Herstellungskosten. Darüber hinaus haben Mikrokapseln
einen anderen Nachteil, daß sie leicht unnötige Farbentwicklung verursachen, wenn
das Kopierpapier aus Versehen gedrückt wird, und ihre Aufzeichnung ist nicht
vollständig stabil.
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Die Stabilität der Aufzeichnung wird auch durch die Leistung des Farbbildners oder
die Starke der Azidität des Farbbildners beeinflußt. Im Fall, in dem der Farbbildner
eine ausreichend hohe Farbbildungsleistung hat, und der Leukofarbstoff folglich die
farbgebende Struktur sogar ohne die starke chemische Bindung mit dem Farbbildner
annimmt, ist es wahrscheinlich, daß der Kontakt zwischen den beiden Verbindungen
verschwindet, was zur Entfärbung führt. Dies ist der Grund, warum beträchtliche
Entfärbung stattfindet, sobald druckempfindliches Kopierpapier oder
wärmeempfindliches Aufzeichnungspapier an heißen, feuchten Stellen liegen gelassen wird,
oder in Kontakt mit einem organischen Lösungsmittel gebracht wird, welches den
Farbstoff leicht löst.
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Darüber hinaus ist es sehr schwierig für diese, reversibel eine Farbentwicklung und
Farbverblassung einzugehen, da von herkömmlichem druckempfindlichem
Kopierpapier und wärmeempfindlichem Aufzeichnungspapier nicht erwartet wird, daß es
wiederholt benutzt wird.
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Es ist bekannt, daß die reversible Farbentwicklung und Farbverblassung,
zurückzuführen auf pH-Wert-Änderung, mit Verbundton möglich ist, in dem ein
Tonmineral mit einem Farbstoff und einem quarternären Ammoniumionen kombiniert
ist, so daß die quarternären Ammoniumionen zwischen den Schichten des
Tonminerals intercaliert sind. Einrichtungen wurden getroffen, um die Farbstabilität durch
Steigerung der Affinität der Einlagerungsverbindung bzw. Intercalationsverbindung
(quarternäres Ammoniumion) zum Tonmineral zu verbessern. In der Japanischen
Patentschrift Nr. 8462/1975 wird ein Verbund-Färbepigment beschrieben. Es hat ein
solche Struktur, daß ein Grundfarbstoff, der die Struktur von quarternären
Ammoniumionen aufweist, in Zeolith und/oder Montmorillonit durch Ionenaustausch
mit dem zwischen den Kristallschichten des Zeoliths und/oder Montmorillonits
anwesenden austauschbaren Kation zurückgehalten wird. Im offengelegten japanischen
Patent Nr. 35753/1982 wird auch ein Färbematerial beschrieben, das auf pH-Wert-
Änderung zurückzuführende Farbentwicklung und Farbverblassung eingeht. Es wird
gebildet durch Einführen einer Dialkylaminomethylgruppe in einen Phthalein-
Indikator, Verwandeln des Indikators in ein Kation (oder Kombinieren des Indikators
mit einem quarternären Ammoniumion) und schließlich, indem man veranlaßt, daß
der in ein Kation verwandelte Indikator von einem Tonmineral adsorbiert wird.
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Außerdem wird im offengelegten Japanischen Patent Nr. 90573/1988 eine lipophile
Zusammensetzung eines Verbund-Färbepigments beschrieben, welche durch die
Schritte der Umsetzung eines sauren Farbstoffs mit einem kationenaktiven Mittel des
quarternären Ammoniumsalz-Typs, was einem hydrophoben, gefärbten Komplex
ergibt, und Veranlassen, daß der Komplex von einem wasserquellenden Tonmineral
wie Montmorillonit adsorbiert wird, gebildet wird. Zusätzlich wird im offengelegten
Japanischen Patent Nr. 256724/1987 ein elektrisch leitendes anorganisches Pulver zur
Verwendung als ein antistatisches Mittel offenbart, welches gebildet wird, indem man
veranlaßt, daß eine Verbindung des quarternären Ammoniumsalz-Typs durch ein
anorganisches Pulver wie Glimmer und Ton adsorbiert wird.
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Gemäß der oben erwähnten Technologie entsprechend dem Stand der Technik, stellt
das quarternäre Ammoniumion einen Teil der molekularen Struktur der
interkalierenden Verbindung dar, oder das quarternäre Ammoniumion bildet in
Verbindung mit der intercalierenden Verbindung den Komplex. In beiden Fällen
verhalten sich der Farbstoff und das quarternäre Ammoniumion als ein Ganzes. Es
soll jedenfalls darauf aufmerksam gemacht werden, daß die Technologie nach dem
Stand der Technik keine Absicht nach reversibler Farbentwicklung und
Farbverblassung enthält, die durch Ionenaustausch zwischen dem quarternären
Ammoniumion und dem Farbstoff stattfindet.
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Die vorliegende Erfindung wurde vervollständigt, um die oben genannten Probleme
anzusprechen. Demgemäß ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine in hohem
Maße zuverlässige Zusammensetzung für eine Anzeige, ein von der
Zusammensetzung für eine Anzeige abgeleitetes Aufzeichnungsmaterial und ein Färbepigment
mit guter Lösungsmittelbeständigkeit und gutem Haftverhalten zur Verfügung zu
stellen. Die Zusammensetzung für eine Anzeige der vorliegenden Erfindung läßt
reversible Farbentwicklung und Farbverblassung zu, besitzt gute
Handhabungseigenschaften und Produktivität, und bewahrt in jeder Umgebung in einer stabilen
Weise den gefärbten oder entfärbten Zustand.
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Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine neue Zusammensetzung für
eine Anzeige zur Verfügung zu stellen, welche eine reversible Farbentwicklung und
Farbverblassung durch die Oxidations-Reduktions-Reaktion des Farbstoffs, verursacht
durch die elektrochemische Einwirkung oder die Säure/Alkali-Einwirkung, eingeht.
Die neue Zusammensetzung für eine Anzeige der vorliegenden Erfindung enthält
sowohl den oben erwähnten Farbstoff als auch das Tonmineral, welches zuvor mit
quarternären Ammoniumionen behandelt wurde, so daß es den Fixiermechanismus in
sich birgt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung legt die Zusammensetzung für eine Anzeige eine
extrem hohe Lösungsmittelbeständigkeit an den Tag, da sie zur Farbentwicklung das
Färbepigment im oxidierten Zustand verwendet.
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Es ist ferner ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein von der
Zusammensetzung der Anzeige abgeleitetes elektrolytisches Aufzeichnungspapier zur Verfügung
zu stellen, wobei das Aufzeichnungspapier den ungefärbten Zustand zum Nicht-
Aufzeichnen und den gefärbten Zustand zum Aufzeichnen in einer extrem stabilen
Weise beibehält.
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Die Fig. 1 ist eine schematische Zeichnung, welche die kristalline Struktur von
Montmorillonit zeigt.
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Die Fig. 2 ist eine schematische Zeichnung zur Erläuterung des Prinzips der
reversiblen Farbentwicklung und Farbverblassung.
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Die Fig. 3 ist ein Infrarot-Absorptionsspektrum eines modifizierten Tonminerals, in
welchem durch ionische Bindung das Tetra-n-decylammoniumion intercaliert ist.
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Die Fig. 4 (A) bis 4(D) sind schematische Zeichnungen, die die Struktur von
elektrolytischem Aufzeichnungspapier und der Vorrichtung für elektrolytisches
Aufzeichnungspapier zeigen.
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Um die oben genannten Ziele zu erreichen, führten die Erfinder der vorliegenden
Anmeldung eine Reihe von Forschungen durch, welche zu dem Befund führten, daß
extrem stabile Farbentwicklung im Fall eines Systems stattfindet, das aus einem
Leukofarbstoff und einem Tonmineral zusammengesetzt ist, dessen ursprüngliche,
interlaminaren austauschbaren Kationen durch quarternäre Ammoniumionen ersetzt
sind. Solch ein System verhält sich unterschiedlich, abhängig von Oxidation und
Reduktion. Im reduzierten Zustand nimmt der Leukofarbstoff auch in Gegenwart
eines Farbbildners keine Farbe an. Im oxidierten Zustand nimmt der Leukofarbstoff
eine Farbe an, und geht Ionenaustausch mit dem quarternären Ammoniumion ein,
wobei er zwischen den Schichten des Tonminerals gehalten wird.
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Es wurde ebenfalls gefunden, daß die Zusammensetzung in gefärbtem Zustand als
Färbepigment verwendet werden kann, und daß die Zusammensetzung auf die
Materialschicht von elektrolytischem Aufzeichnungspapier angewendet werden kann,
welches den oxidierten Zustand und den reduzierten Zustand infolge des
Fixiermechanismuses des Tonminerals in einer extrem stabilen Weise beibehält. Die
vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Befunde bewerktstelligt.
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Der erste Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung beruht auf einer
Zusammensetzung für eine Anzeige, welche einen Farbstoff und ein Tonmineral, in welchem
quarternäre Ammoniumionen zwischen Schichten durch Ionenaustausch gebunden
sind, umfaßt, wobei die Zusammensetzung für eine Anzeige durch Oxidation und
Reduktion des Farbstoffs eine reversible Farbentwicklung und Farbverblassung
eingeht, wobei die Oxidation bewirkt, daß der Farbstoff eine Farbe bildet und
zwischen
den Schichten des Tonminerals durch Ionenaustausch mit den quarternären
Ammoniumionen gebunden wird, die Reduktion bewirkt, daß der Farbstoff sich
entfarbt und aus dem interlaminaren Raum des Tonminerals desorbiert wird und
ebenso bewirkt, daß die quarternären Ammoniumionen erneut zwischen den Schichten
durch Ionenaustausch gebunden werden.
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Der zweite Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung beruht auf einem Färbepigment,
umfassend einen Farbstoff und ein Tonmineral, in welchem quarternäre
Ammoniumionen zwischen Schichten durch Ionenaustausch gebunden sind, wobei das
Färbepigment durch die Oxidationsreaktion, welche bewirkt, daß der farbige Farbstoff
zwischen den Schichten des Tonminerals durch Ionenaustausch der quarternären
Ammoniumionen gebunden wird, eine Farbe bildet.
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Der dritte Aspekt der vorliegenden Erfindung beruht auf einem elektrolytischen
Aufzeichnungspapier, die ein Substrat und eine darauf ausgebildete Materialschicht
umfaßt , wobei die Materialschicht einen tragenden Elektrolyten, einen Farbstoff und
ein Tonmineral umfaßt, in welchem quarternäre Ammoniumionen zwischen Schichten
durch Ionenaustausch gebunden sind, wobei die Materialschicht beim Anlegen einer
Spannung bzw. beim Anlegen einer Spannung umgekehrter Polarität eine Oxidation
bzw. Reduktion eingeht, wobei die Oxidation bewirkt, daß der Farbstoff eine Farbe
bildet und zwischen den Schichten des Tonminerals durch Ionenaustausch mit den
quarternären Ammoniumionen gebunden wird, die Reduktion bewirkt, daß der
Farbstoff sich entfärbt und aus dem interlaminaren Raum des Tonminerals desorbiert
wird und ebenfalls bewirkt, daß die quarternären Ammoniumionen erneut zwischen
den Schichten durch Ionenaustausch gebunden werden.
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Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Tonmineral ist eines, das die laminare
Struktur und austauschbare Kationen zwischen den Schichten besitzt. Typische
Beispiele für das Tonmineral schließen Montmorillonit-Mineralien ein.
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Montmorillonit-Mineralien sind Tonmineralien einer dreischichtigen Struktur, die
durch die allgemeine Formel (X,Y)&sub2;&submin;&sub3;Z&sub4;O&sub1;&sub0;(OH)&sub2; mH&sub2;O (R1/3) repräsentiert
werden (wobei X=Al, Fe (III), Mn (III) oder Cr (III); Y=Mg, Fe (II), Mn (II), Ni,
Zn oder Li; Z=Si oder Al; R=K, Na oder Ca bedeuten; H&sub2;O interlaminares Wasser
ist; und m eine ganze Zahl bedeutet).
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Sie schließen, abhängig von der Kombination von X und Y und der Zahl der
Substituenten, viele verschiedene Arten wie Montmorillonit,
Magnesium-Montmorillonit,
Eisen-Montmorillonit, Eisen-Magnesium-Montmorillonit, Beidelit,
Aluminium-Beidelit, Nontronit, Aluminium-Nontronit, Saponit, Aluminium-Saponit,
Hectorit und Sauconit ein. Sie können Naturprodukte sein oder synthetische Produkte,
in welchen die OH-Gruppe in der obigen Formel durch Fluor ersetzt ist.
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Zusätzlich zu den obengenannten Montmorillonit-Mineralien können auch Glimmer-
Mineralien wie Natrium-Kieselglimmer, Natrium-Taeniolit und Lithium-Taeniolit
verwendet werden. Kaolinit, Talk und Pyrophyllit sind jedoch ungeeignet, da sie
keine austauschbaren Ionen zwischen den Schichten haben, obwohl sie die
Schichtstruktur aufweisen. Ferner ist Zeolith von weniger praktischem Nutzen, da er
die retikulierte Struktur und kleine Porendurchmesser besitzt, obwohl er
Alkalimetallionen oder Erdalkalimetallionen als die austauschbaren Kationen besitzt.
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Es wird bewirkt, daß diese Tonminerale durch Ionenaustausch zwischen den Schichten
gebundene quarternäre Ammoniumionen enthalten, bevor sie verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich dahingehend ziemlich vom Stand der
Technik, daß der farbbildende Farbstoff, welcher durch Oxidation ionisiert wurde,
gegen die quarternären Ammoniumionen, die zwischen den Schichten gebunden
waren, ausgetauscht wird. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Farbstoff
kann auch einen einschließen, der als Ergebnis der Ionisierung die Struktur
quarternärer Ammoniumionen annimmt, und ein solcher Farbstoff geht ebenfalls den
obenerwahnten Ionenaustausch ein. Daher ist der in der vorliegenden Erfindung
verwendete Farbstoff nicht auf saure Verbindungen beschränkt, wie im Fall, in dem
der Farbstoff einen Komplex mit quarternären Ammoniumionen bildet.
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Übrigens offenbart das offengelegte Japanische Patent Nr. 251490/1988 ein
elektrochromes Material, das mit dem während der ganzen Zeit an den Ton gebundenen
Viologen reversible Farbentwicklung und Farbverblassung eingeht. Ungleich der
Technologie gemäß dem Stand der Technik wird der in der vorliegenden Erfindung
verwendete Farbstoff nicht notwendigerweise während der ganzen Zeit zwischen den
Schichten des Tonminerals gehalten, sondern kann ungehunden außerhalb des
interlaminaren Raums vorliegen. Dies ist vorteilhaft zur Sicherung eines gewissen
Grades an elektrischer Leitfähigkeit in den Schichten des Materials für die
elektrochemische Oxidations-Reduktionsreaktion mittels Elektroden.
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Das in der vorliegenden Erfindung verwendete quarternäre Ammoniumion wird aus
quarternären Ammoniumsalzen der unten stehenden allgemeinen Formel erhalten
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worin R&sub1;, R&sub2;, R&sub3; und R&sub4; Alkylgruppen mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 8 oder mehr Kohlenstoffatomen, sind. Diese Anzahl an Kohlenstoffen
wurde so im Hinblick auf die Molekülgröße des Leukofarbstoffs gewählt, um
sicherzustellen, daß der interlaminare Abstand des Tonminerals groß genug zur
Unterdrückung unnötiger Farbentwicklung ist, wenn keine Aufzeichnung gemacht
wird. Die vier Arten von Alkylgruppen können voneinander unterschiedlich sein; Der
interlaminare Abstand wie auch immer ist wirkungsvoll groß, wenn sie alle gleich
sind. Keine Einschränkungen werden für die Art des Gegenions X- eingeführt.
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Der Austausch der austauschbaren, zwischen den Schichten des Tonminerals wie
Montmorillonit vorliegenden Kationen gegen verschiedener Kationen wird im
allgemeinen durch die Zugabe einer Salzlösung oder -dispersion bewerkstelligt, die
die unterschiedlichen Kationen des Tonminerals enthält, welches zuvor zur
Ausdehnung des interlaminaren Abstands mit Wasser gequollen wurde. Die Ausdehnung
des interlaminaren Abstands ist besonders in dem Fall notwendig, in dem die
unterschiedlichen auszutauschenden Kationen einen vergleichsweise großen
Ionenradius besitzen. Leider sind die oben erwähnten quarternären Ammoniumionen, die
lange Alkylketten besitzen, welche in hohem Maße hydrophob sind, sehr schwer oder
unmöglich zwischen die Schichten des Tonminerals zu intercalieren, das nach Quellen
mit Wasser hydrophil geworden ist. Eine wirkungsvolle Gegenmaßnahme ist in
diesem Fall die Elektrolyse, die in einer solchen Weise durchgeführt wird, daß die
Kathode in eine Dispersion, welche durch Dispergieren eines Tonminerals in einem
das auszutauschende quarternäre Ammoniumion enthaltende organischen
Lösungsmittel, plaziert wird, und daß die Anode in einem organischen Lösungsmittel gebildet
wird, daß die quarternären Ammoniumionen allein enthält (das Tonmineral aber nicht
enthält), plaziert wird. Diese Elektrolyse bringt eine wirkungsvolle Intercalation im
Kathodenraum mit sich.
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Keine besonderen Einschränkungen werden für die Menge der zwischen den Schichten
des Tonminerals zu intercalierenden quarternären Ammoniumionen gesetzt. Die obere
Grenze sollte in Betracht der Austauschkapazität eingeführt werden, und die untere
Grenze sollte in Betracht der Menge, die nötig ist, um den interlaminaren Abstand
größer als den Durchmesser des Farbstoffmoleküls zu machen, eingeführt werden.
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Der in
der vorliegenden Erfindung verwendete Farbstoff wird aus denen ausgewählt,
die Farbentwicklung, Farbverblassung und Farbveränderung als Reaktion auf die
Oxidations-Reduktionsreaktion eingehen. Typische Beispiele schließen
Leukofarbstoffe mit einem Lactonring, wie Triphenylmethanphthalide, Fluorane, Thiofluorane,
Indolylphthalide, Rhodamin-Lactame und Azaphthalide ein.
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Triphenylphthalide schließen Kristall-Violett-Lacton und Malachit-Grün-Lacton ein.
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Fluorane schließen 3-Diethylamino-6-methyl-7-chlorfluoran, 3-Diethylamino-7-
methoxyfluoran, 3-Diethylamino-6-benzyloxyfluoran,
1,2-Benz-6-diethylaminofluoran, 3,6-Di-p-toluidin-4,5-dimethylfluoran-phenylhydrazid-γ-lactam, 3-Amino-5-
methylfluoran, 2-Methyl-3-amino-6-methyl-7-methylfluoran, 2,3-Butylen-6-di-n-
butylaminofluoran, 3-Diethylamino-7-anilinfluoran,
3-Diethylamino-7-paratoluidinfluoran, 7-Acetamino-3-diethylaminofluoran, 2-Brom-6-cyclohexylaminofluoran und
2,7-Dichlor-3-methyl-6-n-butylaminofluoran ein.
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Thiofluorane schließen 3-Diethylamino-6-methyl-7-dimethylaminothiofluoran und 3-
Diethylamino-7-dibenzylaminofluoran ein.
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Indolylphthlide schließen 8-(4-Diethylaminophenyl)-8-(1-ethyl-2-methylindol-8-yl)-
phthalid, 3,3-Bis(1-ethyl-2-methyl-8-yl)phthalid, 3,3-Bis(2-phenylindol-3-yl)-phthalid,
3-(4-Di-n-bitylaminophenyl)-3-(2-Phenylindol-3-yl)phthalid und
8-[4-(Dimethylamino)phenyl]-3-[N,N-bis(4-octylphenyl)amino]phthalid ein.
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Rhodaminlactame schließen Rhodaminlacton ein.
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Azaphthalide schließen 3,3-Bis(1-ethyl-2-methylindol-3-yl)-7-azaphthalid ein.
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Zusätzliche Farbstoffe, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
schließen Leuko-Basic-Cyanin, Leuko-Malachitgrün, Leuko-Kristallviolett, p,p'-
Tetradimethylaminobezophenon (Michler Keton), wärmeempfindlichen Oxazin-
Leuko-Farbstoff ("CSB-12", ein Produkt von Hodogaya Chemical Co.,
Ltd.),wärmeempfindlichen Spiropyran-Leuko-Farbstoff ("CSR-13", ein Produkt von Hodogaya
Chemical Co., Ltd.), wärmeempfindlichen Chinolin-Leuko-Farbstoff ("CSY-13", ein
Produkt von Hodogaya Chemical Co., Ltd.), Oxidations-Reduktionsindikatoren, pH-
Indikatoren, Viologen, Elektronendonoren wie Tetrathiofulvalen (TTF),
Elektronenakzeptoren wie Teracyanochinodimethan (TCNQ); Preußisch-Blau und durch
elektrolytische Synthese gebildetes Iridiumoxid, Polypyrrol, Polythiophen, Polyanilin
und Derivate hiervon, die durch elektrolytische Polymerisation gebildet werden; und
Seltenerd-Phthalocyanin und durch Vakuumabscheidung gebildetes Wolframtrioxid.
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Die oben erwähnten Leukofarbstoffe können individuell oder in Kombination
miteinander verwendet werden, um einen erwünschten Farbton zu ergeben. Die
Menge des zuzugebenden Leukofarbstoffs ist nicht speziell begrenzt. Die obere
Grenze sollte so sein, daß dem Tonmineral der maximale interlaminare Abstand
gegeben wird. Der über die obere Grenze zugegebene Leukofarbstoff wird wegen der
Sättigung zwischen den Schichten des Tonminerals nicht intercaliert. Andererseits
sollte die untere Grenze so sein, daß sich während der Zeit des Aufzeichnens ein
ausreichender Kontrast ergibt.
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Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Leukofarbstoff kann entweder
hydrophil oder lipophil sein. Daher kann er aus einem weiten Produktbereich
ausgewählt werden. Lipophile sind jedoch von praktischem Nutzen, da ein
organisches Solvent als Dispersionsmedium zur Intercalation der quarternären
Ammoniumionen in den interlaminaren Raum des Tonminerals verwendet wird, und
der interlaminare Raum des Tonminerals nach der Intercalation hydrophob wird.
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Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Pigment in Form eines Farbstoff-
Tonmineral-Verbunds zur Verfügung, welcher einen Leukofarbstoff zwischen
Schichten intercaliert enthält, wobei der Leukofarbstoff durch Oxidation eine Farbe
annimmt. Ein Pigment in der Form eines Verbunds mit einem Tonmineral ist bekannt,
wie in der Japanischen Patentveröffentlichung Nr. 8462/1975 offenbart ist. Der für
ein solches Verbundpigment zu verwendende Farbstoff ist auf wasserlösliche
beschränkt, die zu direktem Austausch gegen die austauschbaren Kationen fahig sind.
In anderen Worten, lipophile Leukofarbstoffe können nicht verwendet werden.
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Die Zusammensetzung für eine Anzeige der vorliegenden Erfindung wird am
vorteilhaftesten auf elektrolytisches Aufzeichnungspapier für elektrolytische
Aufzeichnung angewendet.
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Elektrolytisches Aufzeichnen ist eines der Aufzeichnungssysteme, die elektrolytische
Elektrographie genannt werden, das auf folgendem Prinzip beruht. Die Aufzeichnung
wird auf einem elektrolytischem Aufzeichnungspapier vorgenommen, das aus einem
Substrat und einer darauf gebildeten Materialschicht zusammengesetzt ist. Die
Materialschicht enthält einen Leukofarbstoff und einen tragenden Elektrolyten. Das
Anlegen einer Spannung an diese Materialschicht bringt die Elektrolyse des tragenden
Elektrolyten mit sich was einen elektrischen Strom verursacht, durch die
Materialschicht zu fließen. Dieser elektrische Strom verursacht die Farbentwicklung
des Leukofarbstoffs durch Oxidation. Das Anlegen einer Spannung umgekehrter
Polarität verursacht die Farbverblassung des Leukofarbstoffs durch Reduktion.
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Die oben erwähnte Materialschicht wird durch das Beschichten eines Substrats mit
einer Zusammensetzung oder durch das Imprägnieren eines porösen Substrats mit
einer Zusammensetzung hergestellt, wobei die Zusammensetzung aus einem
Tonmineral, einem Farbstoff, einem tragenden Elektrolyten, einem isolierenden
Dispersionsmedium und einem vorzugsweise weißen Pulver zusammengesetzt ist, das
Tonmineral quarternäre Ammoniumionen (wie oben erklärt) zwischen den Schichten
durch Ionenaustausch gebunden enthält (dieses Tonmineral wird hier als modifiziertes
Tonmineral bezeichnet) und das isolierende Dispersionsmedium einen fest/flüssig-
Wechsel beim Erwärmen und Abkühlen eingeht.
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Der tragende Elektrolyt wird zugegeben, um es der Materialschicht zu erlauben, seine
elektrische Leitfähigkeit an der örtlich erwärmten Stelle beizubehalten, wenn die
Materialschicht örtlich durch eine Heizvorrichtung geschmolzen wird, und dadurch
dem Leukofarbstoff zu gestatten, schnell eine Oxidations-Reduktionsreaktion
einzugehen. Die Verbindung, die als ein tragender Elektrolyt verwendet werden kann,
schließt die folgenden ein.
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Aliphatische quarternäre Ammoniumsalze wie
Tetra-n-butylammonium-tetrafluorborat, Tetra-n-butylammonium-perchlorat, Cetyltrimethylammnoiumbromid und
Dioctadecyldimethylammoniumchlorid;
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Benzalkoniumsalze wie Myristyldimethylbenzylammoniumchlorid;
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Benzedoniumchlorid wie Benzyldimethyl-[2-[2-(p-1,1,3,3-tetramethylbutylphenoxy)-
ethoxy]ethyl-ammoniumchlorid;
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Alkylpyridiniumsalze und Imidazoliniumsalze.
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Zusätzliche Verbindungen, die als tragender Elektrolyt verwendet werden können,
schließen ionische, oberflächenaktive Mittel wie anionische oberflächenaktive Mittel
ein. Beispiele für die anionischen, oberflächenaktiven Mittel schließen die folgenden
ein.
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Carboxylate wie aliphatische Seife, Natriumpalmitat, Kaliumstearat und
Alkylethercarboxylat;
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Sulfonate wie Alkylbenzolsulfonat (z.B. Natriumlaurylbenzolsulfonat),
Alkylnaphthalinsulfonat (z.B. Natriumnaphthalinsulfonat), Natriumnaphthalinsulfonat-
Formalin-Kondensat und Dialkylsulfosuccinatester-Salz;
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Sulfatester-Salze wie Alkylsulfat, Alkylethersulfat, Polyoxyethylen-alkylethersulfat
und Alkylphenyl-ethersulfat.
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Phosphatester-Salze wie Alkylphosphatester-Salz und Alkylether-phosphatester-Salz.
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Diese als der tragende Elektrolyt verwendeten ionischen oberflächenaktiven Mittel
haben die Möglichkeit, veranlaßt durch eine saure Substanz, eine thermische
Farbentwicklung einzugehen. Der am meisten zur praktischen Verwendung geeignete
tragende Elektrolyt ist eine Verbindung der oben erwähnten Ammoniumsalze.
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Das isolierende Dispersionsmedium ist eines, das beim Erwärmen und Abkühlen
einem fest-flüssig Wechsel unterliegt. Der Grund, warum solch ein isolierendes
Dispersionsmedium verwendet wird ist, daß der tragende Elektrolyt die
Diffusionskonstante an der erwärmten Stelle erhöht, wenn die Materialschicht
während der Zeit des Aufzeichnens erwärmt und geschmolzen wird, und dadurch die
vom Leukofarbstoff zum Eingehen von Farbentwicklung und Farbverblassung
benötigte elektrische Leitfähigkeit bereitstellt, obwohl die Farbentwicklung und
Farbverblassung durch elektrolytisches Aufzeichnen wesentlich von der
elektrochemischen Oxidations-Reduktionsreaktion abhängt. Beispiele für das isolierende
Dispersionsmedium, das in der Form von Homopolymer oder Copolymer vorliegen
kann, schließen Polyethylen, Polyacrylat, Polymethacrylat und Polyacrylamid ein.
Bevorzugte Beispiele sind die Polymere, die lange Alkylgruppen in den Seitenketten
haben. Zusätzliche Beispiele schließen flüssigkristalline Polymere wie
Cyanobiphenylpolymer, Copolymer von Cyanophenybenzoat und Methoxybiphenylbenzoat,
und Phenylbenzoat-azomethin-polymer und Azomethin-Polymer ein. Das isolierende
Dispersionsmedium wird nicht notwendigerweise gebraucht, wenn der tragende
Elektrolyt selber einen fest/flüssig-Wechsel eingeht.
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Das weiße Pulver wird gegebenenfalls zugegeben, um das Aufzeichnungsmaterial
davon abzuhalten, an der Druckelektrode zu kleben, um die Druckelektrode vor
Kurzschluß zu bewahren, um die Materialschicht vor Verformung zu bewahren und
um den augenscheinlichen Kontrast zu verstärken, und dadurch die Sichtbarkeit zu
verbessern. Das weiße Pulver kann aus einem weiten Bereich anorganischer und
organischer Verbindungen ausgewählt werden. Die Wahl sollte mit dem Wissen
getroffen werden, daß es nicht als Farbbildner für den mit ihm vorliegenden
Leukofarbstoff des Lacton-Typs fungiert, (in anderen Worten, es fungiert weder als
Br nsted-Säure (Protonendonor) noch als Lewis-Säure (Elektronenakzeptor) für den
Leukofarbstoff des Lacton-Typs).
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Das modifizierte Tonmineral,
der Leukofarbstoff, der tragende Elektrolyt und das
oben erwähnte isolierende Dispersionsmedium werden gemischt, um eine
Zusammensetzung zu bilden, die daraufhin auf ein Substrat angewendet wird (durch
Beschichten oder Imprägnieren), um elektrolytisches Aufzeichnungspapier zu bilden.
Das Substrat kann Papier, Plastikfilm oder ein poröses Material sein. Das
resultierende elektrolytische Aufzeichnungspapier kann mit einer leitenden
Hilfsschicht und einer Schutzschicht versehen werden.
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Das so hergestellte elektrolytische Aufzeichnungspapier liefert eine Aufzeichnung bei
der gleichzeitigen Anwendung von Wärme und elektrischem Strom. Die angewendete
Wärme verflüssigt oder erweicht die Materialschicht, und der durch Elektroden
angelegte elektrische Strom löst die Oxidations-Reduktionsreaktion des Farbstoffs aus,
und führt so zu Farbentwicklung und Farbverblassung.
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Die Kombination von Wärmemittel und Energiemittel kann durch irgendeines der
folgenden drei Systeme erreicht werden. Das erste System besteht aus einem Mittel,
um einen elektrischen Strom an einem Teil zum Aufzeichnen anzulegen, und einem
Wärmekopf (oder irgend ein anderes Gerät, um Laserlicht oder Joule-Wärme zu
erzeugen) zur örtlichen Erwärmung. (Örtliches Erwärmen mit Laserlicht durch Licht-
Wärme-Umwandlung kann mit einer hohen Energieumwandlungseffizienz bewirkt
werden, wenn die Materialschicht einen sensibilisierenden Farbstoff enthält). Das
zweite System führt das Aufzeichnen durch Erwärmen eines Aufzeichnungsbereiches
und das örtliche Anlegen eines elektrischen Stroms durch. Die aufgezeichnete
Information ist fixiert, wenn das Erwärmen nach dem Aufzeichnen beendet wird, und
die Materialschicht sich verfestigt. Das dritte System basiert auf der Kombination von
örtlichem Erwärmen und örtlichem Zuführen von Energie. Ganz gleich, was das
System ist, jeder gewünschte Farbton kann durch Kontrollieren der Menge des
angelegten Stroms erhalten werden.
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Es gibt gemäß dem oben erwähnten Aufzeichnungssystem einige möglichen Typen
von elektrolytischem Aufzeichnungspapier. Die Struktur von elektrolytischem
Aufzeichnungspapier wird unter Hinweis auf die Fig. 4(A) bis 4(D) erklärt. Es wird
angenommen, daß dieses elektrolytische Aufzeichnungspapier für ein System
verwendet wird, das den Aufzeichnungsbereich erwärmt und örtlich durch einen Kopf
einen elektrischen Strom anlegt. Erwärmen wird erreicht durch Konstanthalten der
Temperatur des Energiezuführungskopfes oder der -walze, der/die über das
Aufzeichnungspapier fährt.
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Die Fig. 4(A) und 4(B) zeigen ein elektrolytisches Aufzeichnungspapier (21), das
zusammengesetzt ist aus einem Substrat (22), einer elektrisch leitenden Schicht (23)
und einer Materialschicht (24), die übereinander geschichtet sind. Die elektrisch
leitende Schicht (23) wird durch Vakuumabscheidung von Aluminium gebildet. Die
Materialschicht (24) wird durch Beschichten des Substrats mit einer Zusammensetzung
gebildet, bestehend aus einem modifizierten Tonmineral, einem Leukofarbstoff und
einem in einem Lösungsmittel dispergierten Bindemittel. Das in Fig. 4(A) gezeigte
System ist solchermaßen konstruiert, daß der Kopf (25) und die Gegenelektrode (26)
zusammen an der Oberfläche der Materialschicht (24) in Richtung (A) des Pfeils
gleiten (oder das elektrolytische Papier (21) läuft). Im Gegensatz ist das in Fig. 4(B)
gezeigte System so konstruiert, daß der Kopf (25) allein gleitet, und die elektrisch
leitende Schicht (23) als Gegenelektrode fungiert. In beiden Systemen stellt ein Teil
der Materialschicht (24) mit einem bestimmten Widerstand den Durchgang des
elektrischen Stroms dar, und das letztere System ist wünschenswert vom Standpunkt der
Aufzeichnungssensitivität, da der Durchgang des elektrischen Stroms im letzteren
System kürzer als im ersten System ist. Darüber hinaus neigt das letztere System nicht
zu Kurzschluß. Ein Nachteil des elektrolytischen Aufzeichnungspapiers, in dem die
elektrisch leitende Schicht (23) unter der Materialschicht (24) gebildet ist, ist der, daß
die Farbe der elektrisch leitenden Schicht (23) durch die Materialschicht (24) hindurch
sichtbar ist und dies die Weiße des Aufzeichnungspapiers vermindert. Dieser Nachteil
wird in der vorliegenden Erfindung eliminiert, da die Materialschicht (24) ein
Tonmineral enthält, das eine hohe Deckkraft besitzt. Deshalb hat das
Aufzeichnungspapier einen hohen Weißegrad und einen hohen Grad an sichtbarem
Kontrastverhältnis.
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Die Fig. 4(C) zeigt ein elektrolytisches Aufzeichnungspapier (31), das aus einem
elektrisch leitenden Substrat (32) und einer darauf gebildeten Materialschicht (33)
zusammengesetzt ist. (Die Materialschicht (33) ist die gleiche wie oben erwähnte).
Die Oberfläche der Materialschicht (33) steht im Kontakt mit dem Kopf (34), und die
Oberfläche des elektrisch leitenden Substrats (32) steht im Kontakt mit der
Gegenelektrode (35). Der Kopf (34) und die Gegenelektrode sind verbunden, um
einen geschlossenen Stromkreis zu bilden. Das wie in Fig. 4(C) gezeigte System
verliert die Notwendigkeit, die elektrisch leitende Schicht durch Vakuumabscheidung
oder dergleichen zu bilden. Dies vereinfacht die Herstellung von Aufzeichnungspapier
und eliminiert Kurzschlüsse zwischen Elektroden.
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Die Fig. 4(D) zeigt ein anderes System, welches durch die Verwendung von
elektrisch leitendem Substrat verfügbar wurde. In diesem System ist die
Gegenelektrode eine auf einem Polyethylenterephthalat-Film (PET) (37) gebildete
Aluminium-Abscheideschicht (36). Zur Zeit der Aufzeichnung werden der
aluminiumbeschichtete PET-Film (38) und das elektrolytisch leitfähige Aufzeichnungspapier (31)
zusammen unter Druck gegen die isolierende Walze (39) laufen gelassen, wobei sich
sdie abgeschiedene Aluminiumschicht (36) und die Materialschicht (33) gegenüber
liegen. Der Kopf (34) ist in Kontakt mit dem elektrisch leitenden Substrat (32) des
elektrisch leitenden Aufzeichnungspapiers (31), so daß ein vorbestimmtes Potential
quer über den Kopf (34) und die abgeschiedene Aluminiumschicht (36) angelegt ist.
Die Aufzeichnung wird durch das selektive Anlegen von Spannung bewirkt. Nach
dem Aufzeichnen wird der aluminiumbeschichtete PET-Film (38) vom
elektrolytischen Aufzeichnungspapier (31) getrennt. Ein Vorteil dieses Systems ist, daß die
Materialschicht (33) nicht in direktem Kontakt mit dem Kopf ist, und somit gegen
Kratzer geschützt ist.
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Das in den Fig. 4(C) und 4(D) gezeigte elektrolytische Aufzeichnungspapier (31)
besitzt das elektrisch leitende Substrat (32), welches durch die Vermittlung
elektrischer Leitfähigkeit an ein Substrat gebildet wird. Es kann zum Beispiel aus
einem Papier, hergestellt aus Breiaufschlämmung, die weiße, leitende Partikel oder
Kohlepulver enthält, gemacht werden. Es kann ebenso in einer einfachen Weise durch
die Imprägnierung von Papier, synthetischem Papier oder anderen porösen Substraten
mit einem Elektrolyten wie quarternärem Ammoniumsalz hergestellt werden. Der
Elektrolyt für diesen Zweck sollte einer sein, der den Farbstoff-Tonmineral-Verbund
(Färbepigment) bei Kontakt nicht spaltet (oder nicht in die Fixierung des Farbstoffs
eingreift). Die Anwesenheit oder Abwesenheit von Störung wird leicht bestätigt,
indem man den Farbstoff-Tonmineral-Verbund für eine gewisse Zeitspanne in den
Elektrolyten taucht, und dann beobachtet, ob der Farbstoff in den Elektrolyten
freigesetzt wird oder die Farbe des Farbstoff-Tonmineral-Verbunds verblaßt. Ein
bevorzugter Elektrolyt ist einer, der einen fest/flüssig-Wechsel in der gleichen Weise
wie die Materialschicht eingeht. Solch ein Elektrolyt wird fest und streut Licht, wenn
keine Aufzeichnung gemacht wird. Dies trägt dazu bei, die für Aufzeichnungspapier
benötigte Weiße zu erhalten.
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Die Materialschicht des elektrolytischen Aufzeichnungspapiers sollte aus 1
Gewichtsteil Leukofarbstoff, 10&supmin;³ bis 10¹&sup0; Gewichtsteilen modifiziertem Tonmineral und 10&supmin;³
bis 10¹&sup0; Gewichtsteilen tragenden Elektrolyts zusammengesetzt sein. Falls notwendig,
kann ein Harzbindemittel und ein Weichmacher in einer Menge von bis zu 10¹&sup0;
Gewichtsteilen zugegeben werden.
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Ein anderer möglicher Typ von Aufzeichnungspapier kann durch Imprägnieren eines
porösen Substrats mit einer Zusammensetzung gebildet werden, anstatt die
Materialschicht zu bilden. Dieser Typ von Aufzeichnungspapier besitzt jedoch einige
Nachteile. Das poröse Substrat zum Beispiel sollte einen Porendurchmesser haben, der
größer als der Teilchendurchmesser des Tonminerals ist. Das Tonmineral könnte die
Poren des porösen Substrats vollständig füllen, die Weiße des Material für eine
Anzeige vermindern (oder die Klarheit verstärken), und die Aufzeichnungsschicht
neigt dazu, zu dick zu sein, um scharfe Abbildungen zu liefern. Aus diesen Gründen
ist die in den Fig. 4(A) bis 4(D) gezeigte Struktur in der vorliegenden Erfindung
wünschenswert.
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Das oben erwähnte elektrolytische Aufzeichnungspapier ist herkömmlichen
wärmeempfindlichen Aufzeichnungspapieren darin überlegen, daß es von sich aus frei von
Nebelbildung und Farbverblassung ist. Herkömmliches Aufzeichnungspapier neigt
wahrend der Herstellung oder während der Lagerung nach dem Aufzeichnen zu
ungewollter Farbentwicklung, da es einen Leukofarbstoff und einen Farbbildner hat
(eine feste Säure mit einer phenolischen Hydroxygruppe), die in der Materialschicht
leicht miteinander in Kontakt geraten. Im Gegensatz dazu benötigt das elektrolytische
Aufzeichnungspapier keine feste Säure mit einer phenolischen Hydroxylgruppe, da die
Farbentwicklung in dem elektrolytischen Aufzeichnungspapier elektrochemisch
abläuft. Es kann gesagt werden, daß die Materialschicht des elektrolytischen
Aufzeichnungspapiers einen Leukofarbstoff und einen Farbbildner zusammen enthält,
da das Tonmineral eine Art feste Säure darstellt. In diesem Fall jedoch fungiert das
Tonmineral nicht als Farbbildner für den Leukofarbstoff, aber es unterstützt die
Fixierung des Leukofarbstoffes nach seiner Farbentwicklung. Das zusammen mit dem
Leukofarbstoff vorkommende Tonmineral bewirkt keine Farbentwicklung, da das
saure Zentrum des Tonminerals durch das quarternäre Ammoniumion blockiert ist,
wenn keine Aufzeichnung gemacht wird.
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Das elektrolytische Aufzeichnungspapier wurde oben erklärt; und die vorliegende
Erfindung kann auch als druckempfindliches Kopierpapier angewendet werden, das
aus zwei Blatt Papier zusammengesetzt ist, einem farbbildenden Papier und einem
aufliegenden Papier. Das farbbildende Papier wird durch Beschichten eines Substates
mit einer aus dem modifizierten Tonmineral und dem Leukofarbstoff
zusammengesetzten Mischung, und einem Lösungsmittel zur Dispergierung gebildet. Das
aufliegende Papier wird durch Beschichten eines Substrates mit Mikrokapseln, die
eine Lösung freier Säure (z. B. HCl) oder feste Säure in einem organischen
Lösungsmittel enthalten, gebildet. Das farbbildende Papier und das aufliegende Papier
werden aufeinander gelegt, wobei die farbbildende Schicht und die Mikrokapseln
enthaltende Schicht sich gegenüber liegen. Wenn das aufliegende Papier oder das
farbbildende Papier einem Schreibdruck ausgesetzt wird, werden Mikrokapseln an
diesen Stellen aufgebrochen und der Farbbildner wird aus den Mikrokapseln
freigesetzt. Der Farbbildner wandert daraufhin zu der farbbildenden Schicht, wobei
bewirkt wird, daß der Leukofarbstoff eine Farbe durch Oxidation entwickelt. Zur
gleichen Zeit findet Ionenaustausch des Farbbildners gegen das quarternäre
Ammoniumion, das in dem interlaminaren Raum des modifizierten Tonminerals
vorliegt, statt, und dieser Ionenaustausch bildet den Farbstoff-Tonmineral-Verbund.
Der so gebildete Farbstoff-Tonmineral-Verbund besitzt eine gute
Lösungsmittelbeständigkeit und behält seine Farbe. Dadurch ist es möglich, die Fixierung in dem
druckempfindlichen Aufzeichnungspapier zu verbessern.
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Die feste Säure, die für die oben erwähnte Aufgabe verwendet werden kann, schließt
eine Vielzahl an Elektronenakzeptorverbindungen ein, deren Beispiele unten
aufgeführt sind.
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tert-Butylphenol, Nonylphenol, Dodecylphenol, styrenisierte Phenole, 2,2-Methylen-
bis-(4-methyl-6-tert-butylphenol, α-Naphthol, β-Naphthol,
Hydrochinonmonomethylether, Guajacol, Eugenol, p-Chlorphenol, p-Bromphenol, o-Chlorphenol,
o-Bromphenol, p-Phenylphenol, o-Phenylphenol, p-(p-Chlorphenyl)phenol,
o-(o-Chlorphenyl)phenol, Methyl-p-oxybenzoat, Ethyl-p-oxybenzoat, Propyl-p-oxybenzoat,
Butyl-p-oxybenzoat, Octyl-p-oxybenzoat, Dodecyl-p-oxybenzoat, 3-Isopropylcatechol,
p-tert-Butylcatechol, 4,4-Methylendiphenol,
4,4-Thio-bis-(6-tert-butyl-3-methylphenol), 1,1-bis-(4-Hydroxyphenyl)siloxan, 4,4-Butyliden-bis-(6-tert-butyl-3-
methylphenol), Bisphenol A, Bisphenol S, 1,2-Dioxynaphthalin, 2,3-Dioxynaphthalin,
Chlorcatechol, Bromcatechol, 2,4-Dihydroxybenzophenon, Phenolphthalein, o-
Cresolphthalein, Methylprotocatechuat, Ethylprotocatechuat, Propylprotocatechuat,
Octylprotocatechuat, Dodecylprotocatechuat, 2,6-Trioxymethylbenzol, 2,3,4-
Trioxyethylbenzol, Methylgallat, Ethylgallat, Propylgallat, Butylgallat, Hexylgallat,
Dodecylgallat, Cetylgallat, Stearylgallat, und 2,3,5-Trioxynaphthalin und Gerbsäure.
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Das zur Bildung der farbbildenden Schicht verwendete Lösungsmittel wird aus den für
den Leukofarbstoff geeigneten Lösungsmitteln ausgewählt. Ein bevorzugtes Beispiel
ist Aceton, welches den Leukofarbstoff gut löst und auch das modifizierte Tonmineral
gut quellen läßt. Das Lösungsmittel soll bevorzugt vollständig frei von Säuren sein, so
daß das farbbildende Papier vor Schleierbildung geschützt wird (welches ein
Phänomen ist, bei dem das farbbildende Papier leicht und einheitlich eine Farbe
entwickelt, wenn keine Aufzeichnung gemacht wird). Ein säurefreies Lösungsmittel
kann durch Elektrolyse einer ein quarternäres Ammoniumion enthaltenden Lösung in
einer H-Zelle erhalten werden. Nach der Elektrolyse soll die Lösung an der Kathode
gesammelt werden.
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Die Zusammensetzung, die die farbbildende Schicht des farbbildenden Papiers bildet,
soll aus 1 Gewichtsanteil Leukofarbstoff, 10&supmin;¹ bis 10&sup6; Gewichtsanteilen modifiziertem
Tonmineral und 1 bis 10&sup6; Gewichtsanteilen Lösungsmittel zusammengesetzt sein.
Andererseits sollen die Mikrokapseln auf dem aufliegenden Papier eine Säure mit
einer Konzentration höher als 10&supmin;&sup5; N enthalten.
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Die farbbildende Schicht kann auch durch Beschichten eines Substrates mit einer einen
Leukofarbstoff-Tonmineral-Verbund und ein Bindemittel (wie Polyvinylalkohol)
enthaltenden Zusammensetzung gebildet werden. Der
Leukofarbstoff-Tonmineral-Verbund wird aus einem Tonmineral und einem in einem für den Leukofarbstoff
geeigneten Lösungsmittel dispergierten Leukofarbstoff gebildet. Wenn diese
Dispersion mit einer großen Menge Wasser gemischt wird (welches ein schlechtes
Lösungsmittel für den Leukofarbstoff ist), wird der Leukofarbstoff zwischen die
Schichten des Tonminerals entsprechend der Differenz des Verteilungskoeffizienten
eingelagert.
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In diesem Fall soll die die farbbildende Schicht bildende Zusammensetzung aus 1
Gewichtsanteil modifiziertem Tonmineral, 10&supmin;&sup4; bis 10² Gewichtsanteilen Bindemittel
und 10&supmin;&sup4; bis 10² Gewichtsanteilen schlechtem Lösungsmittel zusammengesetzt sein.
Andererseits sollen die Mikrokapseln auf dem aufliegenden Papier eine Säure mit
einer Konzentration von mehr als 10&supmin;&sup5; N enthalten.
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Nebenbei gesagt, erfordert das die vorliegende Erfindung betreffende
druckempfindliche Papier nicht notwendigerweise, daß die Säure in dem Farbbildner in
Mikrokapseln eingeschlossen sein soll. In diesem Fall ist die Struktur des
farbbildenden Papiers und des aufliegenden Papiers von der des oben erwähnten
druckempfindlichen Kopierpapiers verschieden. Das farbbildende Papier kann durch
Beschichten eines Substrates mit einer eine feste Säure, wie Phenolharz, enthaltenden
Schicht gebildet werden, und das aufliegende Papier kann durch Beschichten eines
Substrates mit einer Schicht von Mikrokapseln gebildet werden. Die Mikrokapseln
werden aus einer Zusammensetzung gebildet, die das modifizierte Tonmineral und
den Leukofarbstoff in einem Lösungsmittel dispergiert enthält.
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Außerdem kann die vorliegende Erfindung auch in Form eines hitzempfindlichen
Papiers angewendet werden. Die hitzeempfindliche Aufzeichnung wird zustande
gebracht auf dem Prinzip, daß, wenn die Materialschicht auf dem hitzeempfindlichen
Aufzeichnungspapier selektiv erhitzt und geschmolzen wird, der in dem erhitzten Teil
der Materialschicht enthaltende Leukofarbstoff und die feste Säure miteinander unter
Bildung einer Farbe auf molekularer Ebene in Kontakt kommen. In dem Fall des die
vorliegende Erfindung betreffenden hitzeempfindlichen Aufzeichnungspapiers enthält
die Materialschicht ein modifiziertes Tonmineral, Leukofarbstoff, feste Säure und
Bindemittel (Das Bindemittel dient dazu, die Materialschicht auf dem Substrat zu
fixieren.). Der Leukofarbstoff und die feste Säure können aus den oben erwähnten
Substanzen ausgewählt werden.
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Die Zusammensetzung zur Bildung der Materialschicht soll 1 Gewichtsanteil
Leukofarbstoff, 10&supmin;³ bis 10¹&sup0; Gewichtsanteile modifiziertes Tonmineral, 10&supmin;² bis 10&supmin;&sup5;
Gewichtsanteile feste Säure und 10&supmin;&sup4; bis 10³ Gewichtsanteile Bindemittel enthalten.
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Unterdessen ist ein Nachteil herkömmlichen hitzeempfindlichen
Aufzeichnungspapiers, daß die Fixierung des Farbstoffs unvollständig ist und die Farbe bei Kontakt
mit Wasser oder Estern beträchtlich verblaßt. Dieser Nachteil wurde durch das
hitzeempfindliche Aufzeichnungspapier der vorliegenden Erfindung eliminiert, das die
Farbe mit extremer Stabilität in jeder Umgebung erhält, da die Materialschicht das
modifizierte Tonmineral, das als farbfixierendes Mittel fungiert, enthält.
Funktion der Erfindung
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Gemäß der vorliegenden Erfindung findet Farbentwicklung nicht statt, wenn keine
Aufzeichnung gemacht wird, trotz des Nebeneinanders eines Farbbildners
(Tonmineral) und eines Leukofarbstoffes, und der Farbstoff wird auf extrem stabile
Art fixiert, wenn aufgezeichnet wird. Diese herausragende Leistung wird der
Kombination der Farbentwicklung und Farbverblassung des Leukofarbstoffes
zugeschrieben, die durch Oxidations- und Reduktionsreaktion und den Prozeß des
Ionenaustausches des Tonminerals, das adsorbierte quarternäre Ammoniumionen
besitzt, eingeleitet wird.
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Das typische Beispiel des in der vorliegenden Erfindung verwendeten Tonminerals ist
Montmorillonit. Es ist zusammengesetzt aus sich wiederholenden Einheiten (1) einer
dreilagigen Struktur, deren Grundgerüst ein regulärer Oktaeder ist, wie in Fig. 1
gezeigt. In dem interlaminaren Raum (2) zwischen den sich wiederholenden Einheiten
(1)
der dreilagigen Struktur werden Alkalimetallionen gehalten (austauschbare
Kationen) und n Moleküle eingelagerten Wassers. Die Entfernung des interlaminaren
Raumes (2) wird im Verhältnis zum Ionenradius intercalierenden Stoffes vergrößert
oder verringert.
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Die Fig. 2 zeigt, wie Farbentwicklung und Farbverblassung eintreten, wenn
austauschbare Kationen durch Ionenaustausch gegen quarternäre Ammoniumionen
gebunden werden und der Leukofarbstoff hinzugefügt wird. Die Struktur von
Montmorillonit wird schematisch gezeigt.
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Zustand A zeigt zwischen Schichten austauschbare Kationen (11) haltenden
Montmorillonit (10), der in einem Lösungsmittel zusammen mit quarternären
Ammoniumionen (12) mit langen Alkylseitenketten dispergiert ist. Das Lösungsmittel
ist ein gutes Lösungsmittel für quarternäre Ammoniumionen und daher ist es im
allgemeinen stark hydrophob. Daher quillt der Montmorillonit nicht auf und
Ionenaustausch findet nicht statt, wenn nicht irgendetwas getan wird. Wenn diese
Dispersion eine Elektrolyse auf der Kathodenseite durchläuft, werden die quarternären
Ammoniumionen (12) zwischen den Schichten eingelagert und der interlaminare
Raum von Montmorillonit (10) dehnt sich aus, wie im Zustand B gezeigt. So wird das
modifizierte Tonmineral (10a) erhalten. Das modifizierte Tonmineral (10a) hat einen
größeren interlaminaren Abstand (d&sub1;) als der Ionenradius des später erwähnten
Leukofarbstoffes (13). Auf den interlaminaren Oberflächen des Montmorillonits (10)
befinden sich negative Ladungen, die die Säurezentren für die Farbentwicklung des
Leukofarbstoffes sind. Es wird in Betracht gezogen, daß die negativen Ladungen
weitgehend durch die positiven Ladungen der quarternären Ammoniumionen
aufgehoben werden.
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In dem folgenden Schritt wird das modifizierte Tonmineral (10a) aus der Dispersion
gewonnen, wie durch Zustand B gezeigt, und dann in ein neues Lösungsmittel
dispergiert, und der Leukofarbstoff (13) wird in die Dispersion gegeben, wie in
Zustand C gezeigt. Dieser Leukofarbstoff (13) ist von der Art, daß die Farbe durch
Reduktion verblaßt. Der zu der Dispersion gegebene Leukofarbstoff wird teilweise
zwischen die Schichten des modifizierten Tonminerals (10a) eingelagert; er geht
jedoch nicht in eine solche Art über, daß sich die Farbe durch Oxidation bildet, da die
Säurezentren des Montmorillonits (10) mit der farbbildenden Funktion durch die
quarternären Ammoniumionen (12) blockiert werden und der interlaminare Abtand
viel größer ist als der Ionenradius des Leukofarbstoffes (13). Zusätzlich wird der
Leukofarbstoff (13) nicht durch Ionenaustausch durch die quarternären
Ammoniumionen (12)
ersetzt, da der Leukofarbstoff (13) selbst nicht ionisiert vorliegt, wenn er
im reduzierten Zustand ist. So wird eine äußerst einheitliche Dispersion erhalten, die
trotz des Nebeneinanders des Leukofarbstoffes und des Farbbildners keinerlei Farbe
bildet.
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Wenn diese Dispersion elektrochemisch auf der Anodenseite oxidiert wird oder durch
die Zugabe einer freien Säure oder den Kontakt mit einer feste Säure oxidiert wird,
wird der Leukofarbstoff (13) oxidiert und ionisiert und geht in einen farbbildenden
Farbstoff (13a), wie in Zustand D gezeigt, über. Dieser farbbildende Farbstoff (13a)
wird zwischen die Schichten des modifizierten Tonminerals (10a) eingelagert, mit
dem Ergebnis, daß die quarternären Ammoniumionen (12) durch konkurrierende
Adsorption verdrängt werden.
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Daher bilden der farbbildende Farbstoff (13a) und das Tonmineral (10) einen Farb-
Ton-Verbund (10b), in dem der farbbildende Farbstoff zwischen den Schichten des
Tonminerals (10) durch Ionenaustausch gebunden sind. Dieser Farb-Ton-Verbund
(10b) hat den interlaminaren Abstand (d&sub2;), der kleiner ist als der interlaminare
Abstand (d&sub1;), der besteht, wenn die quarternären Ammoniumionen (12) gehalten
werden. Dies ist der Grund, warum die Farbbildung in einem sehr guten Zustand
gehalten wird gemäß der vorliegenden Erfindung. Es soll darauf hingewiesen werden,
daß die Farbbildung durch die elektrochemische Oxidation oder die Zugabe einer
Säure bewirkt wird, und der Farbstoff, der auf diese Art eine Farbe gebildet hat,
zwischen den Schichten des Tonminerals, das Säurezentren enthält, gehalten wird. Es
ist dieser Mechanismus, der den farbigen Zustand des Farbstoffes stabil (oder fixiert)
hält. Nach Abtrennung von der Dispersion wird der Farbstoff-Ton-Verbund (10b)
erhalten, der ein Färbepigment mit einer äußerst guten Lösungsmittelbeständigkeit ist.
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Wenn die durch Zustand D gezeigte Dispersion elektrochemisch auf der Kathodenseite
reduziert wird, kehrt die Dispersion in Zustand C zurück. Dadurch wird die reversible
Farbentwicklung und Farb verblassung durch eine Oxidations-/Reduktionsreaktion
erreicht.
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Das Vorhergehende ist das Prinzip der reversiblen Farbentwicklung und
Farbverblassung. Das Prinzip kann bei verschiedenen Aufzeichnungssystemen angewendet
werden, wie elektrolytischer Aufzeichnung, druckempfindlichem Kopieren und
hitzeempfindlicher Aufzeichnung, bei denen das Lösungsmittel für die Dispersion
durch einen unterstützenden Elektrolyten oder ein isolierendes Dispersionsmittel
ersetzt werden kann, die Säure als Farbbildner durch eine feste Säure ersetzt werden
kann, oder die Säure von dem Farbstoff-Ton-Verbund abgetrennt werden kann. Um
welches Aufzeichnungssystem es sich auch handelt, das wichtigste Merkmal der
vorliegenden Erfindung ist die Tatsache, daß der Leukofarbstoff im reduzierten
Zustand frei vorliegt und im oxidierten Zustand durch Ionenaustausch gegen
quarternäre Ammoniumionen zwischen den Schichten des Tonminerals gehalten wird.
Wegen dieses Merkmals stellt die vorliegende Erfindung ein Aufzeichnungsmaterial
bereit mit in hohem Maße verbesserter Empfindlichkeit, Auflösung, Gradation und
Fixierung.
BEISPIELE
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Die bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden mit Bezug
auf die folgenden experimentellen Beispiele beschrieben.
Experimentelles Beispiel 1
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Dieses und die folgenden experimentellen Beispiele sind dazu bestimmt, das Prinzip
der Farbentwicklung und Farbverblassung zu demonstrieren.
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Dieses experimentelle Beispiel wurde durchgeführt, um einen Verbund eines
quarternären Ammoniumions und eines Tonminerals (modifizierten Tonminerals)
durch das Verfähren, das aus der Dispergierung von Montmorillonit und
Leukofarbstoff in einem Dispersionsmedium der Gewinnung eines Farbstoff-Ton-
Verbundes direkt aus der Dispersion und dem Unterziehen des Farbstoff-Ton-
Verbundes einer Elektrolyse in Gegenwart quarternärer Ammoniumionen, anstatt des
Ionenaustausches gegen quarternäre Ammoniumionen, besteht, zu ergeben.
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Im ersten Schritt wurden 0,8 g eines die Farbe schwarz bildenden Leukofarbstoffes
("CF 51", hergestellt von Hodogaya Chemical Co., Ltd.) in 30 g Aceton gelöst. In
diese Lösung wurde in Ultraschall Montmorillonit (analysenrein, hergestellt von
Bansei Kagaku Co., Ltd.) dispergiert. Zu der Dispersion wurden 1,7 g einer 60%igen
wäßrigen Lösung von Perchlorsäure gegeben, so daß der Leukofarbstoff eine
schwarze Farbe bildet. Es wurde festgestellt, daß der Montmorillonit nicht durch
Aceton aufquoll und der Leukofarbstoff eine schwarze Farbe in der flüssigen Phase
der schwarzen Dispersion bildete.
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Anschließend wurde langsam Wasser unter Rühren zu der schwarzen Dispersion
gegeben, bis das Gesamtvolumen etwa 1 Liter erreichte. Nach Stehenlassen bildete
diese schwarze Dispersion einen grünlich-schwarzen Niederschlag. Der Niederschlag
wurde abfiltriert und mit einer großen Menge Wasser, Ethanol und Aceton
nacheinander gewaschen, gefolgt von Trocknung unter reduziertem Druck. So wurden
schwärzlich-purpurfarbene Partikel erhalten.
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Für die farbigen Partikel wurde ein Gitterebenenabstand (001) oder ein interlaminarer
Abstand von 16,35 Å durch Pulverröntgendiffraktometrie ermittelt. Es soll festgestellt
werden, daß dieser Gitterebenenabstand um 6,58 Å (1 Å = 10&supmin;¹ nm) größer ist als
der Gitterebenenabstand (9,77 Å) des ursprünglichen Montmorillonits. Dies legt nahe,
daß die farbigen Partikel einen Farbstoff-Ton-Verbund darstellen, in der der Farbstoff
zwischen die Schichten des Montmorillonit eingelagert ist. Dieses Phänomen kann der
Quellung des Montmorillonit zugeschrieben werden, die auftrat, als eine große Menge
Wasser zu der schwarzen Dispersion in Aceton gegeben wurde und der
darauffolgenden Bindung des Leukofarbstoffes durch Ionenaustausch gegen die
austauschbaren Kationen, die Montmorillonit inhärent besitzt.
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Der oben erwähnte Farbstoff-Ton-Verbund ist in allgemein verwendbaren organischen
Lösungsmitteln unlöslich und verhält sich wie ein außergewöhnlich stabiles Pigment
ohne zu verblassen, sogar wenn er in dem Lösungsmittel zurückgelassen wird.
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Der Farbstoff-Ton-Verbund (0,5 g) wurde in eine der Elektrodenkammern einer wie
ein H geformten Elektrolysezelle gegeben. In diese Kammer wurde eine aus 25 g
Aceton und 0,25 g Tetra-n-decylammonium-perchlorat als Elektrolyt bestehende
Acetonlösung gegeben. In die andere Elektrodenkammer wurde die Acetonlösung
allein gegeben. In beide Elektrodenkammern wurden Elektroden aus SUS-Blech (20
mm breit, 40 mm lang und 0,1 mm dick) eingesetzt. Die Elektrolyse wurde bei einer
durch einen Potentiostaten regulierten konstanten Spannung von 2 V, unter
Luftsättigung durchgeführt, wobei die Kathode die den Farbstoff-Ton-Verbund
enthaltende Kammer war. Während der Elektrolyse wurde die Dispersion in der
Kathodenkammer gerührt. Nach der etwa 20-stündigen Elektrolyse war die Dispersion
in der Kathodenkammer vollständig entfärbt. Aus dieser Dispersion wurde weißes
Pulver durch Dekantieren mit Aceton gewonnen. Das weiße Pulver wurde mit einer
großen Menge an Aceton gewaschen und unter reduziertem Druck getrocknet.
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Gemäß der Pulverröntgendiffraktometrie besitzt das weiße Pulver einen
Gitterebenenabstand (001) von 25,97 Å. Es soll festgestellt werden, daß dieser
Gitterebenenabstand um 16,2 Å größer ist als der Gitterebenenabstand des ursprünglichen
Montmrillonits. Dieses weiße Pulver gab ein Infrarot-Absorptionsspektrum wie in
Fig. 3 gezeigt. Es wird festgestellt, daß es kein Absorptionssignal gibt, das auf die
Gegenwart des Leukofarbstoffes hinweist, aber es gibt ein Absorptionssignal, das der
in dem Tetra-n-decylammoniumion enthaltenen langkettigen Alkylgruppe zugewiesen
werden kann. Es ist anzunehmen, daß dieses weiße Pulver das modifizierte
Tonmineral ist, in dem Tetra-n-decylammoniumionen zwischen die Schichten von
Montmorillonit eingelagert sind. Dieses Phänomen kann wie folgt aufgeklärt werden:
Wenn die den Farbstoff-Ton-Verbund enthaltende Dispersion in der Gegenwart von
Tetra-n-decylammoniumionen in der Kathodenkammer einer wie ein H geformten
Elektrolysezelle elektrolysiert wird, verliert der eine Farbe annehmende Farbstoff
durch Reduktion seine Farbe und wird wieder zum Leukofarbstoff. Zur gleichen Zeit
werden Tetra-n-decylammoniumionen zwischen die Schichten von Montmorillonit
durch Ionenaustausch eingelagert.
Experimentelles Beispiel 2
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Dieses experimentelle Beispiel wurde durchgeführt, um das im experimentellen
Beispiel 1 erhaltene weiße Pulver (modifiziertes Tonmineral) mit unbehandeltem
Montmorillonit in bezug auf die Fähigkeit, den Farbstoff zu fixieren, zu vergleichen.
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Zuerst wurden 0,4 g des weißen Pulvers mit Ultraschall oder mechanisch in 8 g
Aceton dispergiert. Zu der Dispersion wurden 0,032 g des oben erwähnten
Leukofarbstoffes ("CF 51" hergestellt durch Hodogaya Chemical Co., Ltd.)
gegeben. Das weiße Pulver war nicht gefärbt und die Dispersion blieb im ganzen
weiß. Die Dispersion blieb sogar nach 24-stündigem Stehenlassen unverändert. (Das
weiße Pulver setzte sich nicht ab, noch färbte es sich.)
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Zweitens wurden zu der Dispersion 0,024 g einer 60 %igen wäßrigen Lösung von
Perchlorsäure gegeben. Es bildeten sich sofort grünlich-schwarze Partikel. Sie setzten
sich ab oder ballten sich zusammen, aber die überstehende Flüssigkeit war nahezu
klar.
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Die grünlich-schwarzen Partikel wurden gewonnen und mit einer großen Menge
Aceton gewaschen. Entfärbung wurde kaum wahrgenommen. Für die
grünlichschwarzen Partikel wurde ein interlaminarer Abstand von 19,80 Å durch
Pulverröntgendiffraktometrie ermittelt. Es soll festgestellt werden, daß dieser interlaminare
Abstand um 10,03 Å größer ist als der des ursprünglichen Montmorillonits.
Andererseits wurden aus der überstehenden Lösung weiße Kristalle isoliert, die
unlöslich in Wasser sind und einen Schmelzpunkt von 125ºC haben. Analytische
Daten zeigen, daß es sich bei den weißen Kristallen um
Tetra-n-decylammoniumperchlorat handelt.
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Wie in dem Fall des in dem oben erwähnten experimentellen Beispiel 1 erhaltenen
Farbstoff-Ton-Verbundes waren die grünlich-schwarzen Partikel unlöslich in Wasser
und in allgemein verwendbaren organischen Lösungsmitteln und verhielten sich wie
ein äußerst stabiles Pigment. Tatsächlich zeigten die grünlich-schwarzen Partikel
nahezu keine Entfärbung, sogar nach Eintauchen in überschüssiges Aceton für 4
Monate bei Raumtemperatur.
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Dieses Phänomen kann wie folgt aufgeklärt werden: Der Leukofarbstoff wird oxidiert
und geht in den eine Farbe zeigenden Farbstoff über, wenn eine Säure zugegeben
wird. Dieser eine Farbe zeigende Farbstoff geht Ionenaustausch gegen einen großen
Anteil Tetra-n-decyl-ammoniumionen ein, die zwischen die Schichten des
modifizierten Tonminerals eingelagert wurden. Als Ergebnis wird der Farbstoff-Ton-
Verbund wieder gebildet und der Farbstoff stabil fixiert.
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Zum Vergleich wurde das gleiche Experiment wie oben beschrieben durchgeführt, bis
auf die Tatsache, daß das modifizierte Tonmineral durch unbehandelten
Montmorillonit ersetzt wurde. Ein bemerkenswerter Unterschied im Verhalten wurde
festgestellt.
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Unbehandelter Montmorillonit wurde in Aceton dispergiert und zu der sich
ergebenden Dispersion wurde der Leukofarbstoff gegeben. Die Montmorillonit-
Partikel nahmen sofort eine grauschwarze Farbe an und setzten sich ab. Bei Zugabe
einer Lösung von Perchlorsäure zu der Dispersion nahm die Dispersion als ganzes
eine Farbe an. Die überstehende Flüssigkeit blieb gefarbt, sogar nachdem die
grauschwarzen Partikel abfiltriert wurden.
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Die oben beschriebenen Ergebnisse lassen vermuten, daß unbehandelter
Montmorillonit sofort nach der Zugabe des Leukofarbstoffes eine Farbe annimmt,
weil Säurezentren zur Farbbildung in dem interlaminaren Raum des unbehandelten
Montmorillonit ausgesetzt sind. Unbehandelter Montmorillonit hat jedoch ein
schwaches Fixierungsvermögen und der eine Farbe annehmende Farbstoff verbleibt
weitgehend in der flüssigen Phase. Tatsächlich entfärben sich die grauschwarzen
Partikel nahezu vollständig innerhalb eines Tages, wenn sie in überschüssigem Aceton
bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.
Experimentelles Beispiel 3
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Die oben erwähnten Experimente bewiesen die auffallende Fähigkeit des modifizierten
Tonminerals, den Farbstoff zu fixieren. Daher wurde dieses experimentelle Beispiel
durchgeführt, um die einfache Methode zur Herstellung des modifizierten
Tonminerals zu untersuchen. Im experimentellen Beispiel 1 wurde ein komplexes
Verfahren zur elektrolytischen Reduktion nach der Herstellung des Farbstoff-Ton-
Verbundes angewendet. In diesem experimentellen Beispiel 3 wurde das modifizierte
Tonmineral durch Protonierung von unbehandeltem Montmorillonit erhalten.
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Zuerst wurden 20 g Montmorillonit in 1 Liter Wasser zur Quellung dispergiert. Zu
der Dispersion wurden langsam unter Rühren 2,12 g (20 mg Äquivalente) einer 35 %-
igen wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung zugetropft. Die Viskosität der Dispersion
nahm zu. Es wurde festgestellt, daß es sich bei den aus der Dispersion entnommenen
Partikeln um protonierten Montmorillonit handelt, bei dem ursprünglich zwischen den
Schichten vorhandene Natriumionen durch Ionenaustausch durch Protonen ersetzt
werden. Der interlaminare Abstand betrug 13,6 Å.
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Zweitens wurden zu der Dispersion 800 ml Ethanol gegeben und dann 13,2 g (20 mg
Äquivalente) Tetra-n-decylammoniumbromid, gelöst in Ethanol, zugetropft. Die
Partikel ballten sich zusammen und setzten sich ab. In dieser Dispersion wurden 10 g
Natriumhydroxid gelöst, gefolgt von Stehenlassen für 2 Tage bei Raumtemperatur.
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Drittens wurde der Niederschlag von der Dispersion abfiltriert und mit einer großen
Menge Ethanol gewaschen, so daß Tetra-n-decylammoniumionen, die nicht zwischen
Schichten eingelagert sind, entfernt wurden. Der Niederschlag wurde weiter mit einer
großen Menge Wasser gewaschen bis das Fitrat neutral war, so daß das
Natriumhydroxid entfernt wurde. Der Niederschlag wurde bei 60ºC unter reduziertem
Druck getrocknet. So wurde ein grauweißes Pulver erhalten.
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Für dieses grauweiße Pulver wurde ein interlaminarer Abstand von 27,7 Å ermittelt.
Es nahm keinerlei Farbe an, wenn es in Aceton dispergiert wurde und der
Leukofarbstoff ("CF 51", hergestellt von Hodogaya Chemical Co., Ltd.) zu der
Dispersion gegeben wurde. Wenn jedoch Chlorwasserstoffsäure zu der Dispersion
gegeben wurde, nahm das grauweiße Pulver sofort eine Farbe an und ging in ein
pigmentartiges Pulver über.
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Zum Vergleich wurde ein modifiziertes Tonmineral direkt aus unbehandeltem
Montmorillonit ohne Behandlung zur Protonierung auf folgende Art und Weise
hergestellt. Zuerst wurde Montmorillonit in Wasser zur Quellung dispergiert, und
dann Tetra-n-decylammoniumbromid, gelöst in Ethanol, zugegeben. Der sich
ergebende Niederschlag wurde gewonnen. Für den Niederschlag wurde ein
interlaminarer Abstand ermittelt, der 4-5 Å kleiner ist als der des oben erwähnten
grauweißen Pulvers. Der Niederschlag nahm eine rötlich-purpurne Farbe an, wenn er
in Kontakt mit dem Leukofarbstoff in Aceton gebracht wurde.
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Diese Ergebnisse können wie folgt aufgeklärt werden: Die Behandlung zur
Protonierung ergibt ein modifiziertes Tonmineral, bei dem
Tetra-n-decylammoniumionen zwischen den Schichten durch Ionenbindung gehalten werden. Dieses
modifizierte Tonmineral bewirkt nicht, daß der Leukofarbstoff eine Farbe annimmt,
sogar wenn es mit dem Leukofarbstoff zusammen vorliegt, da es eine große Menge
Tetra-n-decylammoniumionen enthält, die die Säurezentren inaktivieren, und es hat
einen ausreichenden interlaminaren Abstand. Das ohne die Behandlung zur
Protonierung hergestellte modifizierte Tonmineral hält jedoch nicht vollständig Tetra-
n-decylammoniumionen zwischen den Schichten und hat einen kleineren
interlaminaren Abstand. Daher bewirkt es, daß der Leukofarbstoff eine Farbe annimmt,
wenn es zusammen mit dem Leukofarbstoff vorliegt. Der Grund für die
unvollständige Besetzung ist, daß der interlaminare Raum von durch Wasser gequollenem
Montmorillonit hydrophil ist, und es schwer ist für große Ionen mit hydrophoben
langkettigen Alkylgruppen, in den hydrophilen interlaminaren Raum einzutreten. Ein
modifiziertes Tonmineral wie dieses wird Schleierbildung hervorrufen, wenn es für
eine Vielzahl später erwähnter Aufzeichnungspapiere verwendet wird.
Experimentelles Beispiel 4
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Das vergleichende Experiment im experimentellen Beispiel 3 offenbarte, daß
quarternäre Ammoniumionen nicht immer in den interlaminaren Raum eines durch
Wasser gequollenen Tonminerals effizient eintreten. Dieses exprimentelle Beispiel 4
wurde durchgeführt, um die Methode zu untersuchen, die bewirkt, daß quarternäre
Ammoniumionen in ein Tonmineral eintreten, das nicht vorher gequollen ist.
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Zuerst wurden 2 g protoniertes Montmorillonit-Pulver (oben erwähnt) in eine
Elektrodenkammer einer wie ein H geformten Elektrolysezelle gegeben. In die
Kammer wurde eine aus 43 g Aceton und 3 g Tetra-n-decylammonium-perchlorat
zusammengesetzte Lösung zur Bildung einer Dispersion gegeben. Diese Dispersion
wurde gerührt, da
der protonierte Montmorillonit nicht mit Aceton quillt. In die
andere Elektrodenkammer wurde die oben beschriebene Acetonlösung allein gegeben.
In beide Elektrodenkammern wurden Elektroden aus SUS-Blech eingesetzt. Die
Elekrolyse wurde für 6 Stunden mit einer durch einen Potentiostaten regulierten
konstanten Spannung von 2 V unter Luftsättigung durchgeführt, wobei die
Kathodenkammer den protonierten Montmorillonit enthielt. Der Strom fiel im Lauf der Zeit
von 12 mA auf 6 mA. Dies legt den Verbrauch des Elektrolyten (Tetra-n-
decylammoniumion) nahe. Das Pulver in der Kathodenkammer quoll im Lauf der
Zeit, mit dem Ergebnis, daß die Dispersion schließlich ihr Fließvermögen verlor.
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Aus der Dispersion in der Kathodenkammer wurde ein Niederschlag durch
wiederholtes Dekantieren mit Aceton gewonnen. Der Niederschlag wurde bei 60 ºC
unter reduziertem Druck getrocknet. So wurde ein grauweißes Pulver erhalten. Für
dieses grauweiße Pulver wurde ein interlaminarer Abstand von 25,2 Å ermittelt, der
um 11,6 Å größer ist als der des protonierten Montmorillonit. Ein Infrarot-
Absorptionsspektrum, erhalten mittels der Diffusionsreflexionsmethode, enthält ein
Absorptionssignal, das der Methylenkette zugeordnet werden kann. Dies zeigt, daß
Tetra-n-decylammoniumionen zwischen die Schichten eingelagert sind.
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Zum Vergleich wurde die gleiche Dispersion, wie sie in die Kathodenkammer
gegeben wurde, einfach 72 Stunden lang ohne Elektrolyse gerührt. Die Partikel
setzten sich sofort ab ohne zu quellen, sobald das Rühren abgestellt wurde. Für die
sich ergebenden Partikel wurde ein interlaminarer Abstand ermittelt, der ein wenig
größer als der des protonierten Montmorillonits ist. Die Röntgendiffraktometrie ergab
einfach breite Signale.
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Die oben erwähnten Ergebnisse lassen vermuten, daß die Elektrolyse wirksam zur
Einführung von Tetra-n-decylammoniumionen in ein Tonmineral, das vorher nicht
gequollen ist, eingesetzt werden kann.
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Nebenbei handelt es sich bei den zwischen den Schichten des Montmorillonit
enthaltenen austauschbaren Kationen um anorganische Ionen (wie das Proton, Na&spplus;,
Ca²&spplus; und Mg²&spplus;) ebenso wie um organische Kationen. In dem Fall, in dem das
organische Kation ein Fluoran-Farbstoffion ist, nimmt das es zwischen den Schichten
enthaltende Tonmineral eine einheitliche Farbe an. Wenn dieses Fluoran-Farbstoffion
zur Farbverblassung reduziert wird, verliert es seine ionischen Eigenschaften. Als
Ergebnis treten Tetra-n-decylammoniumionen in den interlaminaren Raum ein. Dies
wird ausgenutzt um den Endpunkt der Ionenaustauschreaktion visuell zu bestätigen.
Experimentelles Beispiel 5
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Dieses experimentelle Beispiel wurde durchgeführt, um die Zusammensetzung zur
Anzeige der vorliegenden Erfindung in der Materialschicht des elektrolytischen
Aufzeichnungspapiers anzuwenden.
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Die Materialschicht wird durch Beschichten eines Substrates mit einer aus einem
modifizierten Tonmineral, Leukofarbstoff, einem unterstützenden Elektrolyten, einem
isolierenden Dispersionsmittel, Weichmacher und Lösungsmittel zusammengesetzten
Beschichtungslösung beschichtet. Das Lösungsmittel für die Beschichtungslösung
wurde vollständig von Säuren auf die folgende Art befreit, um Schleierbildung zu
vermeiden, die auf die eine oder andere Weise vor der Aufzeichnung auftreten würde.
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In einer wie ein H geformten Elektrolysezelle wurde eine aus 37 g Aceton, 2 g
Wasser und 1 g Tetra-n-decylammonium-perchlorat (als unterstützender Elektrolyt)
zusammengesetzte Lösung gegeben. Elektroden aus SUS-Blech wurden in die zwei
Elektrodenkammern eingesetzt. Die Elektrolyse wurde während 30 Minuten bei einer
konstanten Spannung von 2 V durchgeführt. Während der Dauer der Elektrolyse
wurde der Anfangsstrom von 7 mA beibehalten. Diese Elektrolyse entwickelte eine
Säure auf der Anodenseite und eine Base auf der Kathodenseite, was durch pH-
Testpapier bestätigt wurde.
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Die auf der Kathodenseite erhaltene Lösung wurde verwendet, um die
Beschichtungslösung gemäß der folgenden Zubereitung herzustellen.
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Lösung auf der Kathodenseite 300 Gewichtsanteile
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(enthält unterstützenden Elektrolyten)
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modifiziertes Tonmineral 8 Gewichtsanteile
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Leukofarbstoff 1 Gewichtsanteil
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("CF 51", hergestellt von Hodogaya Chemical Co., Ltd.)
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Polyesterharz (isolierendes Dispersionsmittel) 5 Gewichtsanteile
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("Bylon 500", hergestellt von Toyobo Co., Ltd.)
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Ethylencarbonat (Weichmacher) 15 Gewichtsanteile
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Das in der obigen Formulierung gezeigte modifizierte Tonmineral ist eines, das durch
die oben im experimentellen Beispiel 3 erwähnte protonierende Behandlung hergestellt
wurde. Die oben erwähnten Komponenten wurden in Ultraschall dispergiert. Es
wurde eine viskose Beschichtungslösung erhalten, in der das modifizierte Tonmineral
gequollen vorlag. Diese Beschichtungslösung wurde auf die auf einem
Polyethylenterephthalat-Film (PET) gebildeten Aluminium-Abscheideschicht aufgebracht. (Die
Aluminium-Abscheideschicht fungiert als elektrisch leitende Schicht.) Die
Beschichtungsdicke wurde unter Verwendung eines Rakels so angepaßt, daß die nasse
Beschichtungsdicke 200 um betrug. Die Beschichtung wurde mit heißer Luft (150 ºC)
getrocknet. Die getrocknete Beschichtung, die in geringem Maße gelb gefärbt war,
fungierte als Aufzeichnungsschicht auf dem elektrolytischen Aufzeichnungspapier.
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Obwohl die so gebildete Aufzeichnungsschicht ein hohes Maß an Weißheit zur
praktischen Anwendung aufweist, können weiße Partikel (wie Bariumsulfat und
Zinkoxid) mit einem hohen Deckvermögen mit eingebaut werden, um die Weißheit zu
verbessern. Die Menge an weißen Partikeln beträgt 5-80 Gewichtsanteile für 100
Gewichtsanteile der Aufzeichnungsschicht. Die weißen Partikel sollen jedoch von der
Art sein, daß sie nicht als eine Säure fungieren, die die Farbentwicklung des
Leukofarbstoffes einleiten. Falls nötig, sollen sie nach dem Waschen, der
Oberflächenbehandlung mit einem anorganischen oder organischen Salz oder Behandlung
mit einem nichtionischen oder kationischen oberflächenaktiven Mittel verwendet
werden.
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Das elektrolytische Aufzeichnungspapier wurde zur Bildaufzeichnung durch das
Abtasten eines wie in Fig. 4(A) oder Fig. 4(B) gezeigt angeordneten Kupferkopfes
verwendet. Die Aufzeichnung wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt:
angelegte Spannung: 40 V, Abtastgeschwindigkeit des Kopfes: 10 mm/sec und
Kopftemperatur: 100ºC. Als Ergebnis der Aufzeichnung nahm der Teil des
Aufzeichnungspapiers, an den eine Spannung angelegt wurde, eine dunkle
grünlichschwarze Farbe an.
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Der Mechanismus der Farbentwicklung in dem elektrolytischen Aufzeichnungspapier
wird unten erklärt. Der Kopf erhitzt die Materialschicht lokal an seinem
Kontaktpunkt. Dieses Erhitzen schmelzt das in der Materialschicht enthaltene isolierende
Dispersionsmittel. Das isolierende Dispersionsmittel weist in dem geschmolzenen
Zustand eine erhöhte Ionenleitfähigkeit auf. Unter dieser Bedingung legt der Kopf
selektiv einen elektrischen Strom an, der eine elektrochemische Oxidationsreaktion
mit dem Ergebnis der Farbentwicklung des Leukofarbstoffes bewerkstelligt. Der
Leukofarbstoff wird zwischen den Schichten des modifizierten Tonminerals gehalten.
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Im Gegensatz dazu blieb der Teil der Materialschicht, an den keine Spannung angelegt
wurde, unverändert. Mit anderen Worten, einer Schleierbildung wurde vollständig
unterdrückt. Als Ergebnis ergab das Aufzeichnungspapier ein Kontrastverhältnis von
mehr als 1,0 (ausgedrückt als Refexionsdichte).
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Das elektrolytische Papier, das einer Aufzeichnung ausgesetzt worden war, wurde bei
60ºC 30 Minuten lang in heißes Wasser getaucht. Der Farbton wechselte in eine
rötlich-purpurne Farbe, aber das Kontrastverhältnis blieb unverändert. Mit anderen
Worten, die Farbfixierung war sehr gut. Dieser Teil der Materialschicht, in der
Farbentwicklung stattfand, blieb unverändert, sogar wenn er in Kontakt mit etwa 30
Minuten darauf tropfendem Ethanol war. Eine solch gute Farbfixierung wurde mit
elektrolytischem Aufzeichnungspapier nicht erreicht.
Experimentelles Beispiel 6
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Dieses experimentelle Beispiel wurde durchgeführt, um die Zusammensetzung zur
Anzeige der vorliegenden Erfindung in der Materialschicht des elektrolytischen
Aufzeichnungspapiers mit einer von der im experimentellen Beispiel 5 verschiedenen
Struktur anzuwenden.
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Das in diesem experimentellen Beispiel verwendete elektrolytische
Aufzeichnungspapier ist so konstruiert, um es in dem Aufzeichnungssystem wie in Fig. 4(C) gezeigt
anzuwenden. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat elektrische Leitfähigkeit
aufweist. Neutralisiertes Papier (etwa 100 um dick) als Substrat wurde in eine aus 1
Gewichtsanteil Tetra-n-decylammonium-perchlorat, 3 Gewichtsanteilen
Ethylencarbonat und 30 Gewichtsanteilen Aceton zusammengesetzte Lösung eingetaucht.
Nach dem Eintauchen wurde das Papier mit heißer Luft getrocknet. Die Tauch- und
Trocknungsschritte wurden wiederholt. Das sich ergebende elektrisch leitfähige
Substrat (32) hat nahezu das gleiche Maß an Weißheit wie unbehandeltes
neutralisiertes Papier. Es wird in geringem Maße transparent, wenn es auf 100 ºC geheizt
wird.
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Der Elektrolyt, der für diesen Zweck verwendet werden kann, ist nicht auf Tetra-n-
decylammonium-perchlorat eingeschränkt, sondern schließt jeden Elektrolyten ein, der
nicht die Fixierungsreaktion des Farbstoffes hemmt (oder eine geringere Affinität für
das Tonmineral als der farbbildende Farbstoff aufweist). Ob ein in Frage kommender
Elektrolyt Hemmung hervorruft oder nicht, kann auf folgende Art und Weise geprüft
werden. Der Farbstoff-Ton-Verbund wird einen Tag in eine die Elektrolytprobe
enthaltende Lösung getaucht (1 mg Äquivalent für 1 g des Farbstoff-Ton-Verbundes).
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Die Elektrolytprobe besteht
den Test, wenn die flüssige Phase keinerlei Farbe
annimmt oder der Farbstoff-Ton-Verbund sich nicht entfärbt.
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Die im experimentellen Beispiel 5 erhaltene Beschichtungslösung wurde unter
Verwendung eines Rakels auf das wie oben erwähnt hergestellte elektrisch leitende
Substrat (32) aufgetragen. Nach Trocknung mit heißer Luft bei 150 ºC und
Abkühlung auf Raumtemperatur wurde das elektrolytische Aufzeichnungspapier (31)
mit der Materialschicht (33), die in geringem Maße gelb war, erhalten.
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Das elektrolytische Aufzeichnungspapier wurde zur Aufzeichnung mittels des
Aufzeichnungssystems wie in Fig. 4(C) gezeigt verwendet. Der Kopf (34) besteht aus
einem Eisenblech (100 mm lang und 1 mm breit), und die Gegenelektrode (35)
besteht aus einem Aluminiumzylinder (50 mm Durchmesser), der bei 100 ºC gehalten
wurde. Das elektrolytische Aufzeichnungspapier (31) wurde mit einer
Geschwindigkeit von 10 mm/sec unter Druck gegen den Aluminiumzylinder bewegt.
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Unter den oben erwähnten Bedingungen wurde eine Gleichstromspannung von 80 V
selektiv an den Kopf (34) (Anode) und die Gegenelektrode (35) (Kathode) angelegt.
Der Teil des Aufzeichnungspapiers, an den eine Spannung angelegt wurde, wurde
schwarz, wobei sich ein Streifenmuster entsprechend der Querschnittsform des Kopfes
(34) bildete. Dieses Muster war sehr scharf. Dies deutet auf die Möglichkeit hin,mit
hoher Auflösung aufzuzeichnen. Es trat keine Verformung der Aufzeichnungsschicht
nach dem Erhitzen und dem Durchlauf unter Druck ein.
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Das elektrolytische Aufzeichnungspapier (31) behielt seine darauf gebildete Farbe
sogar nach Eintauchen in heißes Wasser bei 60 ºC für 30 Minuten. Auf der Rückseite
des Substrates (32) (auf der die Materialschicht (33) nicht gebildet wurde) war keine
Farbe zu sehen. Dies deutet darauf hin, daß der Farbstoff, der eine Farbe gebildet
hatte, stabil in der Materialschicht (33) fixiert war und der in dem elektrisch
leitfahigen Substrat (32) enthaltene Elektrolyt nicht diese Fixierung beeinflußt.
Experimentelles Beispiel 7
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Dieses experimentelle Beispiel wurde durchgeführt, um das im experimentellen
Beispiel 6 erhaltene elektrolytische Aufzeichnungspapier in dem Aufzeichnungssystem
wie in Fig. 4(D) gezeigt anzuwenden.
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Der Kopf (34) besteht aus einem Kupferblech (100 mm lang und 1 mm breit), und der
isolierte Zylinder (39) ist ein Gummizylinder. Der Kopf (34) wurde bei 100 ºC
gehalten. Das elektrolytische Aufzeichnungspapier (31) und der
Aluminiumbeschichtete PET-Film (38) wurden mit einer Geschwindigkeit von 5 mm/sec bewegt.
Unter dieser Bedingung wurde eine Gleichstromspannung von 0 bis 80 V selektiv mit
einer Zunahme von 10 V-Schritten über den Kopf (34) (Anode) und die Aluminium-
Abscheideschicht (36) (Kathode) angelegt. Nach dem Ablösen des
Aluminiumbeschichteten PET-Films (38) zeigte die Materialschicht (33) eine farbiges
Streifenmuster mit einer Gradation gemäß der angelegten Spannung. Dieses Ergebnis
zeigt, daß das elektrolytische Aufzeichnungspapier fähig ist mit Gradation
aufzuzeichnen. Zusätzlich blieb die für die Aufzeichnung gebildete Farbe sehr stabil.
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Es ist aus dem vorhergehenden offensichtlich, daß die vorliegende Erfindung eine
Zusammensetzung zur Anzeige mit einem darin enthaltenen Fixierungsmechanismus
bereitstellt. Die Zusammensetzung zur Anzeige kann nach ihrer Farbbildung als
extrem stabiles Färbepigment mit guter Lösungsmittelbeständigkeit verwendet werden.
Im besonderen stellt die vorliegende Erfindung ein Färbepigment bereit, das einen
lipophilen Farbstoff enthält.
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Die Zusammensetzung zur Anzeige kann in Aufzeichnungsmaterialien verwendet
werden, wie elektrolytischem Aufzeichnungspapier, um hohe
Aufzeichnungsempfindlichkeit, Auflösung und Fixierungsleistung zu erreichen. Solche
Aufzeichnungsmaterialien haben einige Vorteile, wie leichte Herstellung; Freiheit von
Schleierbildung, Hängenbleiben des Aufzeichnungsmaterials am Kopf, Kurzschluß
zwischen den Köpfen und Verformung der Aufzeichnungsschicht; keine
Notwendigkeit für andere Aufwendungen als für das Aufzeichnungsmaterial: kein
Abfallmaterial; und Möglichkeit zur Anwendung als ein wiederbeschreibbares Mittel
durch Benutzen der reversiblen Farbentwicklung und Farbverblassung. Daher ist die
vorliegende Erfindung von großem praktischem Wert.