Gekochte Süßwaren mit kalorienarmer, nicht-kariogener
Süßstoff-Zusammensetzung
-
Die Erfindung betrifft zuckerfreie Süßwaren, wie
Zuckerwerk, mit einer kalorienarmen oder diätetischen
Süßstoff-Zusammensetzung.
-
Zucker oder Sucrose ist wahrscheinlich der
wichtigste Bestandteil in der Süßwarenindustrie. Sucrose
dient bei Süßwaren zur Schaffung der Süße und zur Bildung
der Maße und ihre Eigenschaften bestimmen auch die
strukturellen Qualitäten dieses Produkts. Obgleich sehr
unterschiedliche andere Süßstoffe im Handel erhältlich
sind, wird im allgemeinen angenommen, daß Sucrose
hinsichtlich des Geschmacksprofils und der
technologischen Eigenschaften der beste Süßstoff ist.
Sucrose wurde jedoch ein Beitrag zu vielen Krankheiten
zugeschrieben, darunter Bluthochdruck, koronare
Herzerkrankung, Arteriosklerose und Zahnkaries. Diese
Bedeutung für die Gesundheit hat Fachleute der
Gesundheitspflege dazu geführt, die Wirkungen der Sucrose
und ihre bedeutende Rolle in der Diät zu analysieren.
-
Die bedeutendste, gut dokumentierte Wirkung der
Sucrose ist vielleicht ihr Beitrag zum Zahnverfall. Der
Mund enthält eine Anzahl von Bakterienstämmen,
hauptsächlich Streptococcus Nutans, die gewöhnliche
Speise-Kohlenhydrate, wie Sucrose, vergären. Diese
Vergärung erzeugt als Endprodukt Säure, die den ph-Wert
im Mund herabsetzt. Der herabgesetzte pH-Wert führt zu
einer Demineralisierung des Zahnschmelzes und schließlich
zu der Bildung von Zahnschäden oder Karies.
-
Die Anwesenheit von Sucrose und anderen vergärbaren
Kohlenhydraten in regelmäßigen Mahlzeiten ist nicht der
Hauptgrund des Zahnverfalls. Der Verzehr von Snacks
zwischen den Mahlzeiten, die hohe Sucrosekonzentrationen
enthalten, wie Süßwaren, steht erwiesenermaßen in enger
Beziehung zu der Bildung von Zahnkaries. Noch lange,
nachdem die Süßwaren verzehrt wurden, bleibt die Sucrose
im Munde und wird durch S.Mutans oder andere Bakterien
vergoren, wodurch der Mund-ph-Wert herabgesetzt und die
5Zahnkaries begünstigt wird, wie oben beschrieben wurde.
-
Eine Lösung zur Bekärnpfung der Zahnkaries besteht
darin, die Menge der vergärbaren Kohlenhydrate, wie
Sucrose, in Süßwaren und anderen linbissen zu verringern
oder ganz herauszunehmen. Der Ersatz vergärbarer
Kohlenhydrate durch Zucker-Ersatzstoffe, die durch
S.Mutans und andere Bakterien nicht oder weniger leicht
vergoren werden, führt erwiesenermaßen zu einer
Verringerung der Bildung von Zahnkaries.
-
Die Suche nach geeigneten Zucker-Ersatzstoffen in
diesem Zusammenhang war bisher nicht sehr erfolgreich. Im
allgemeinen können Süßwaren unter Benutzung von Zucker-
Ersatzstoffen hergestellt werden, jedoch liefern
Zuckerersatzstoffe meistens nicht den gleichen
erwünschten Geschmack und die strukturellen Eigenschaften
wie Sucrose. Die meisten Zucker-Ersatzmittel, wie
"Massen"-Süßstoffe, wie Sorbit, Mannit, Isomalt, Lactit,
Maltit und hydrierter Glucose-Sirup sind nicht so süß wie
Zucker und liefern keine genügende Süße und/oder keinen
annehmbaren Geschmack, wenn sie nicht mit anderen
Süßstoffen kombiniert werden. Mit Zucker-Ersatzstoffen
hergestellte Süßwaren können (insgesamt oder zum Teil)
mit intensiven künstlichen Süßstoffen gesüßt werden, wie
Dipeptid-Süßstoffen (einschließlich Aspartam), Acesulfam
K, Saccharin und Cyclamaten. Intensive Süßstoffe haben
wenigstens zwei Nachteile: Obgleich sie viel süßer als
Sucrose und Zucker-Ersatzstoffe sind, bilden sie oft
einen unangenehmen Nachgeschmack und sie liefern keinen
Beitrag zu der Masse, die für ein annehmbares Produkt
nötig ist.
-
Xylit wurde in bestimmten Produkten, einschließlich
Kaugummi, als Zucker-Ersatzstoff benutzt. Beispielsweise
beschreiben US-Patent Nr. 4,514,422 (Yang) und 3,422,184
(Patel) die Verwendung von Xylit (sowie anderen
Zuckeralkoholen) in zuckerfreien Kaugummis. Bisher wurde
jedoch Xylit nicht tatsächlich und in großem Umfang
benutzt, um gekochte, kalorienarme oder "leichte"
Süßwaren, wie Bonbons, Weichbonbons und Geleebonbons, zu
süßen. Xylit war wegen bestimmter Eigenschaften, etwa
seiner niedrigen Viskosität und seinen einzigartigen
Kristallisationseigenschaften schwierig in ein
lagerbeständiges, brauchbares Geschmacksprodukt zu
integrieren, das in großem Maßstab wirtschaftlich und
praktisch hergestellt werden kann. Obgleich Xylit ferner
benutzt wurde, um Schokolade-Süßwaren mit vollem
Kaloriengehalt zu süßen, zeigt Xylit hierbei einen
unangenehmen "brennenden" Nachgeschmack. Da Xylit
schließlich den gleichen Kalorienwert wie Zucker hat, war
sein Einsatz in Diätprodukten mit verringertem
Kaloriengehalt begrenzt. Die Federal Drug Administration
hat ein Nahrungsmittel mit "reduziertem" Kaloriengehalt
definiert als ein solches, das wenigstens ein Drittel
weniger Kalorien als normale Nahrungsmittelprodukte hat.
-
Die vorliegende Erfindung schafft jedoch eine
zuckerfreie Süßware mit einer kalorienarmen,
nichtkariogenen Süßstoffzusammensetzung, die ihre Stabilität
nach der Verarbeitung beibehält, wobei die
Süßstoffzusammensetzung Xylit und ein kalorienarmes
Massemittel in einem auf ihr Trockengewicht bezogenen
Gewichtsverhältnis von etwa 4 zu etwa 0,05 enthält.
-
Die Süßwarenprodukte der Erfindung umfassen
zweckmäßigerweise Bonbons, weiche Kaubonbons,
Geleebonbons und andere Süßwarenprodukte, wie Schokoladen
und Pralinen oder Fondants.
-
Die Erfindung schafft somit auch ein zuckerfreies
Bonbonprodukt mit reduziertein Kaloriengehalt, das
zwischen etwa 5 Gewichtsprozent und etwa 40
Gewichtsprozent Xylit und zwischen etwa 20
Gewichtsprozent und etwa 95 Gewichtsprozent eines
kalorienarmen Füllmittels enthält.
-
Die Erfindung schafft ferner ein zuckerfreies
Kaubonbonprodukt mit verringertem Kaloriengehalt, das
etwa 30 Gewichtsprozent bis etwa 60 Gewichtsprozent
10 Xylit, etwa 30 Gewichtsprozent bis etwa 60
Gewichtsprozent eines willkürlich gebundenen Dextrose-
Kondensationspolymeren und bis zu etwa 15 Gewichtsprozent
hydrierten Glucose-Sirup enthält.
-
Die Erfindung schafft ferner ein zuckerfreies
Geleebonbonprodukt mit reduziertem Kaloriengehalt, das
etwa 10 bis etwa 50 Gewichtsprozent Xylit, etwa 20 bis
etwa 80 Gewichtsprozent eines willkürlich gebundenen
Dextrose-Kondensationspolymeren, bis zu etwa 80
Gewichtsprozent hydrierten Glucose-Sirup und bis zu etwa
0,4 Gewichtsprozent eines intensiven Süßstoffs enthält.
-
Die Erfindung schafft darüber hinaus ein
zuckerfreies Pralinenprodukt mit reduziertem
Kaloriengehalt, das zwischen etwa 20 und 40
Gewichtsprozent Xylit, zwischen etwa 0 Gewichtsprozent
und etwa 30 Gewichtsprozent eines willkürlich gebundenen
Dextrose-Kondensationspolymeren, zwischen etwa 10 und
etwa 50 Gewichtsprozent hydrierten Glucose-Sirup und
zwischen etwa 15 Gewichtsprozent und etwa 45
Gewichtsprozent Kakaofaser enthält.
-
Wegen der geringen Viskosität des Xylits sind
bestimmte Süßwaren unter Verwendung von Xylit
kaltfließfähig und oft innerhalb einiger Tage nach
Herstellung unbeständig. Die vorliegende Erfindung
benutzt eine Kombination aus xylit und einem Massemittel
mit reduziertem Kaloriengehalt, was unerwarteter Weise zu
einem dauerhaften Produkt führt, das keine
Kaltfließeigenschaft zeigt. Das Produkt der vorliegenden
Erfindung kann auch einen zusätzlichen mehrwertigen
Alkohol und/oder einen intensiven Süßstoff enthalten,
wenn es nötig ist, nötige Süße zuzugeben.
-
Ferner wurde unerwarteter Weise gefunden, daß die
Verwendung von Xylit an sich als Süßstoff in einigen
Fällen selbst dann genügend Süße verleiht, wenn es den
Zucker nicht in einem Verhältnis 1:1 ersetzt. Daher
beinhaltet die vorliegende Erfindung in Verbindung mit
einem kalorienarmen Füllmittel eine diätetische
Süßstoffzusammensetzung mit reduziertem Kaloriengehalt
ohne Anwesenheit irgendeines intensiven Süßstoffs, ein
Produkt, das man im Hinblick auf die kalorische
Gleichwertigkeit von Sucrose und Xylit nicht für möglich
hielt.
-
Mit Xylit gesüßte Süßwaren sind besonders wegen der
bekannten Vorteile des Xylits erwünscht. Xylit ist ein
natürlich vorkommender Zuckeralkohol mit fünf
Kohlenstoffatomen, der die gleiche Süße und den gleichen
Kaloriengehalt wie Zucker (4 Kilokalorien je Gramm) hat.
Xylit wird in kleinen Mengen in vielen Früchten und
Gemüsesorten gefunden und wird im menschlichen Körper
beim normalen Stoffwechsel erzeugt. Xylit ist wegen
seiner bekannten metabolischen, dentalen und technischen
Eigenschaften besonders attraktiv.
-
Aus der Sicht des Stoffwechsels wird Xylit
praktisch unabhängig von Insulin metabolisiert, so daß es
von Diabetikern ohne Insulin bedenkenlos konsumiert
werden kann. Ferner hat sich gezeigt, daß Xylit die
Magenleerung verzögert und möglicherweise die
Nahrungsaufnahme unterdrückt, so daß es ein wichtige
Rolle bei Gewichtsabnahmediäten spielen kann.
-
Ein bedeutender Vorteil des Xylits besteht darin,
daß es nicht durch S.Mutans oder andere im Mund
befindliche Bakterien vergoren wird und daher keine
Säuren produziert, die - wie hier beschrieben - zur
Bildung von Zahnkaries beitragen. Xylit ist als eine
nicht-kariogene Substanz anerkannt, d.h. Xylit trägt
nicht zur Kariesbildung bei. Es existieren auch
bedeutende Angaben, die die Ansicht stützen, daß Xylit
nicht nur nicht-kariogen ist, sondern die Bildung neuer
Karies aktiv unterdrückt und sogar existierende
Schädigungen durch Induzierung der Remineralisation
umkehrt, d.h. es ist ein kariostatisches Material. Eine
Übersicht der klinischen Daten bezüglich der Wirkungen
von Xylit und seiner möglichen Mechanismen ist angegeben
von Albert Bar, Karies-Verhütung mit Xvlit: eine
Übersicht der wissenschaftlichen Belege, 55 Wld. Rev.
Nutr. Diet. 183-209 (1983). Der Mechanismus oder die
Mechanismen, durch die Xylit kariostatische Eigenschaften
zeigt, ist nicht bekannt. Einige mögliche Mechanismen,
die vorgeschlagen wurden, beinhalten eine Verringerung
der oralen Gehalte von S.Mutans, ein fehlender Beitrag
zum Wachstum von Bakterienplaque, die Stimulierung des
Schutzspeichelflußes, die günstige Veränderung der
Speichelzusammensetzung, die Hemmung der Demineralisation
und eine Verstärkung der Remineralisation des
Zahnschmelzes.
-
Xylit hat auch bedeutende technologische Vorteile,
insbesondere bezüglich des Geschmacksprofils. Xylit
erzeugt im Mund eine angenehme Kühlung, wenn es in
kristallinem Zustand verzehrt wird. Die Energie, die zur
Auflösung eines Gramms Xylit erforderlich ist, beträgt
34,8 Kalorien, den höchsten bekannten Wert für Zucker und
Zuckeralkohole. Dies erzeugt einen physikalischen
Kühleffekt, der in vielen Fällen erwünscht ist. Xylit ist
so süß wie Zucker und zeigt typischerweise keinen
unangenehmen Nachgeschmack.
-
Das bevorzugte kalorienarme Massemittel ist ein
Polymeres der Glucose oder Maltose, wobei ein willkürlich
gebundenes Dextrose-Kondensationspolymeres besonders
bevorzugt wird. Andere geeignete Massemittel sind
Polymere der Fructose oder Pflanzenfasern, darunter
Kakaofaser, Haferfaser, Weizenfaser, Zuckerrübenfaser
oder Maisfaser.
-
Die Süßwarenzusarnmensetzung der vorliegenden
Erfindung kann auch einen intensiven Süßstoff enthalten.
Die intensiven Süßstoffe der Wahl sind Dipeptid-
Süßstoffe, wobei Aspartam besonders bevorzugt wird. Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen Xylit
und Aspartam in einem auf ihre Trockengewichte bezogenen
Gewichtsverhältnis von etwa 85 zu etwa 225 vor.
-
Die Süßwarenzusammensetzung der vorliegenden
Erfindung kann auch einen zusätzlichen physiologisch
unbedenklichen mehrwertigen Alkohol enthalten, wie
Isomalt, Maltit, hydrierten Glucose-Sirup, Sorbit und
Mannit. Hydrierter Glucose-Sirup wird besonders
bevorzugt.
-
Bei den kalorienarmen oder leichten Produkten der
Erfindung, wie zuckerfreien Hartbonbonprodukten,
zuckerfreien Kaubonbonprodukten , zucker freien
Geleeprodukten, zuckerfreien Pralinen und zuckerfreien
Schokoladen ist das kalorienarme Massemittel vorzugsweise
ein willkürlich gebundenes Kondensationspolymeres der
Dextrose. Diese Produkte können auch einen intensiven
Süßstoff (vorzugsweise Aspartam) und/oder einen
zusätzlichen physiologisch unbedenklichen, mehrwertigen
Alkohol, vorzugsweise hydrierten Glucose-Sirup,
enthalten.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
A.Allgemein
-
Die Hauptbestandteile der vorliegenden Erfindung
sind Xylit und ein kalorienarmes Massemittel. Die
Süßwarenzusammensetzung, die diese Bestandteile enthält,
eignet sich für solche kalorienarme, zuckerfreie
Zubereitungen, wie gekochte Hartbonbons, Kaubonbons,
Geleebonbons, Schokolade und Fondants.
-
Die Verwendung von Xylit als einzige Süßquelle ist
in diesen Fällen aus verschiedenen Gründen nicht
besonders erfolgreich gewesen. Wie bemerkt, hat Xylit
eine relativ niedrige Viskosität, so daß bestimmte nur
mit Xylit gesüßte Süßwarenprodukte dazu neigen, in kaltem
Zustand zu fließen, und nach mehreren Tagen Aufbewahrung
unbeständig sind. Ferner ist der Kaloriengehalt von Xylit
gleich dem des Zuckers. Ein nur mit Xylit gesüßtes
Produkt kann nicht als "diätetisch" angesehen werden,
weil es im Vergleich zu Standardzubereitungen keinen
verringerten Kaloriengehalt hat. Schließlich wird ein
merklicher, unangenehmer, "brennender" Nachgeschmack bei
Schokoladezubereitungen wahrgenommen, die nur mit Xylit
gesüßt sind.
-
Durch Einsatz von Xylit in Verbindung mit einem
kalorienarmen Massemittel können diese Probleme gelöst
werden. Das Massemittel verleiht den
Zubereitungsprodukten genügend Viskosität, um das
Kaltfließen zu verringern oder auszuschalten, so daß sich
Produkte mit genügender Haltbarkeit ergeben. Übliche
Massemittel, darunter Hexite und Polyole, haben im
allgemeinen den gleichen Kalorienwert wie Zucker und
leisten daher keinen Beitrag zu einem
Nahrungsmittelprodukt mit "reduziertem Kaloriengehalt",
wie es von der FDA definiert wurde. In diesem
Zusammenhang ist ein Massemittel mit reduziertem
Kaloriengehalt ein solches mit einem geringeren
Kaloriengehalt als Sucrose (etwa 4 Kalorien je Gramm) und
vorzugsweise mit nicht mehr als etwa eine Kalorie je
Gramm. Das Massemittel kann wasserlöslich oder in Wasser
35 unlöslich sein. Polymere der Glucose oder Maltose mit
geringerem Kaloriengehalt sind geeignet, darunter jene,
die in den US-Patenten Nr. 3,766,165; 3,876,794 und
4,622,233 beschrieben sind. Diese Dokumente beschreiben
auch geeignete Verfahren zur Herstellung dieser
Polymeren. Diese Polymere umfassen wasserlösliche,
willkürlich gebundene Kondensationspolymere der Dextrose,
die üblicherweise als Massemittel dienen. Ein besonders
bevorzugter Polymertyp ist unter der Bezeichnung
POLYDEXTROSE von Pfizer, Inc. (USA) erhältlich. Andere
geeignete kalorienarme Massemittel sind Gemische aus
Fructosepolymeren (wie etwa jenen, die unter der
Bezeichnung Neosugar verkauft werden) und lösliche oder
unlösliche Diätfaser, einschließlich Haferfaser,
Kakaofaser, Weizenfaser, Zuckerrübenfaser oder Maisfaser.
-
In bestimmten Fällen können Xylit und das
kalorienarme Massemittel keine ausreichende Süße liefern.
In diesen Fällen können andere Massensüßstoffe, darunter
andere mehrwertige Alkohole, wie Maltit, hydrierter
Glucose-Sirup, Sorbit und Mannit enthalten sein, um die
gewünschte Süße zu verleihen. Der bevorzugte mehrwertige
Alkohol ist hierbei hydrierter Glucose-Sirup. Ferner
können intensive Süßstoffe, wie Dipeptid-Süßstoffe
(insbesondere Aspartam), Acesulfam K, Saccharin und
Cyclamate eingesetzt werden, um zusätzliche Süße zu
erreichen, wenn es gewünscht wird.
-
Zubereitungen mit den Süßwarenzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung sind zuckerfrei und sie haben
durch die Anwesenheit von Xylit gegenüber herkömmlichen
Zubereitungen metabolische und diätetische Vorteile. Wie
bemerkt, liegen in den Zubereitungen der Erfindung nicht
kariogene und vielleicht kariostatische Wirkungen des
Xylits vor. Die Zubereitungen sind ausreichend süß,
zeigen eine annehmbare Struktur und sind im allgemeinen
haltbar.
-
Ein Kaubonbon der vorliegenden Erfindung kann nach
bekannten Verfahren hergestellt werden, jedoch wird nach
Abkühlung und der damit einhergehenden Kristallisation
des vorliegenden Zuckeralkohols und der Zuckeralkohole
die Kristallstruktur des Bonbons zertrümmert, indem man
die Masse beispielsweise mit einem Hochleistungsmischer
oder durch ähnliche Einrichtungen durcharbeitet.
Insbesondere umf aßt das Verfahren die Vereinigung einer
wäßrigen Xylit-Lösung und eines kalorienarmen
Massemittels mit pflanzlichem Fett und einem Emulgator,
z.B. Glyzerinmonostearat. Das resultierende Gemisch wird
auf eine zur Bildung eines frei fließenden Sirups
ausreichende erhöhte Temperatur während eines Zeitraums
erwärmt, der zur Erreichung der erwünschten
Feststoffgehalte ausreicht. Eine Temperatur von etwa
165ºC wird bevorzugt. Die Erhitzung treibt Feuchtigkeit
ab, und die resultierende Masse muß Feststoffe in einem
ausreichenden Gewichtsprozentsatz enthalten, damit die
Masse wirksam gehandhabt werden kann und ein Kaubonbon
von annehmbarer Struktur erzeugt wird. Die Masse wird
dann auf eine Temperatur unter etwa 150ºC, aber über 80ºC
(vorzugsweise etwa 140ºC) abgekühlt und mit einer
wäßrigen Gelatinelösung vereinigt, um eine gelierte Masse
zu bilden. Die entstandene gelierte Masse wird weiter auf
eine Temperatur unter etwa 30ºC jedoch über 5ºC
(vorzugsweise etwa 25ºC) abgekühlt. Die weiter abgekühlte
Masse wird dann eine ausreichende Zeit bearbeitet, um den
Kristallisationsgrad zu verringern. Die resultierende
Masse wird anschließend zu offenen Strängen geknetet und
geschnitten. Die Zerstörung der kristallinen Struktur
verhindert das Hartwerden des Bonbons und erlaubt die
Anwendung einer größeren Konzentration an Xylit-Fondants
ohne Beeinträchtigung der Textur und Stabilität.
-
Die Anwesenheit des Xylits erniedrigt die
Viskosität der Zubereitung, wodurch das Produkt leichter
handhabbar wird, und überraschenderweise verringert Xylit
die Viskosität der Süßwarengemische weit mehr, als man
nach den theoretischen Berechnungen erwarten würde. Die
erniedrigte Viskosität erlaubt den Zusatz eines
intensiven Süßstoffs, wie etwa Aspartam, weil die
herabgesetzte Viskosität die gleichmäßige Verteilung des
intensiven Süßstoffs in der Mischung zuläßt. Wie oben
bemerkt, schaffen kalorienarme Massemittel, wie Polymere
der Glucose oder Maltose (einschließlich Polydextrose K
und Polydextrose A) nach dem Sieden eine hochviskose
Masse. Diese Masse ist so viskos, daß es fast unmöglich
ist, einen intensiven Süßstoff einzumischen und eine
homogene Mischung zu erhalten. Der Einsatz von Xylit
bewirkt die Erniedrigung der Viskosität, so daß ein
intensiver Süßstoff in die Masse eingemischt werden kann.
Nichts desto weniger ergibt die Kombination von Xylit und
Massemittel ein haltbares Produkt. Die vorliegende
Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines beständigen, zuckerfreien, kalorienarmen
Hartbonbons durch Lösen von Xylit und eines kalorienarmen
Massemittels in einem Gewichtsverhältnis von weniger als
etwa 1:4 in Wasser und Erhitzen der entstandenen Lösung
während einer ausreichenden Zeit, um eine Masse mit etwa
99,5 bis etwa 96,5% Trockensubstanz zu erreichen. Die
entstandene Masse wird abgekühlt, ist aber genügend
viskos, so daß ein intensiver Süßstoff eingearbeitet und
im wesentlichen gleichmäßig dispergiert werden kann.
B. Experimentell
1. Zuckerfreie Hartbonbons
-
Die unten angegebene Tabelle I enthält Daten für
verschiedene zuckerfreie gekochte Hartbonbons mit
verschiedenen Formulierungen. Jede Formulierung wurde
durch Lösen von Xylit und eines kalorienarmen
Massemittels (Polydextrose K oder hydrierter
Glucose-Sirup) in Wasser hergestellt. Das resultierende Gemisch
wurde auf eine Temperatur von etwa 145ºC bis etwa 157ºC
erhitzt, und die Masse wurde bis etwa 99,5% bis etwa
96,5% Trockensubstanz weiter gekocht. Diese Stufe wurde
in einigen Beispielen nach bekannten Verfahren unter
Vakuum durchgeführt. Der Masse wurden nach ihrer Kühlung
auf etwa 140ºC Farbstoff, Geschmacksstoffe,
Säuerungsmittel und gewunschtenfalls ein intensiver
Süßstoff zugesetzt. Die entstandene gekühlte Masse wurde
dann gewalzt oder nach bekannten Verfahren abgelagert.
Tabelle I - Zuckerfreie Hartbonbons
Süßware
Xylit
PolydextroseA
Hydrierter
Glucose-Sirup
Zitronensäure
Geschmacksstoffe/Farbstoff
Aspartam
Wasser
Siedetemperatur (ºC)
Trockensubstanz
Visk
Voskosität bei 140ºC (MPa)
Süße
Beständigkeit
Schlüssel
+ - genügend
- - ungegenügend
a - Atmosphärendruck
v - Vakuum
* - für die Messung zu viskos
qs - ausreichende Menge
-
Bonbon Nr. 1 wurde nur mit Xylit gesüßt, und
obgleich bei ihm eine genügende Süße festgestellt wurde,
war er nicht beständig und er wurde wegen der niedrigen
Viskosität der Zusammensetzung nicht genügend hart.
Bonbon Nr. 2, der Polydextrose A enthielt, war ungenügend
süß und, obgleich beständig, viel zu viskos und wegen der
eingeschlossenen Luftblasen nicht klar. Der nur mit
hydriertem Glucose-Sirup gesüßte Bonbon Nr. 3 war nicht
ausreichend süß und von fehlender Stabilität, d.h. es
wurde eine Neigung zur Hygroskopizität festgestellt, und
er neigte zum Kaltfließen.
-
Der mit Xylit in Kombination mit Polydextrose A in
einem Verhältnis von etwa 1:4 gesüßte Bonbon Nr. 4(a)
ergab eine sehr hochviskose Masse, wenn er unter Vakuum
auf eine Masse mit 99,3% Trockensubstanz eingekocht
wurde. Die Viskosität der Masse war etwa 80.000 mPas.
-
Der mit Xylit in Kombination mit Polydextrose A in
einem Verhältnis von etwa 1:4 gesüßte Bonbon Nr. 4(b)
wurde unter atmosphärischen Bedingungen bei einer
Temperatur von etwa 150ºC gekocht und zeigte im Vergleich
zu Bonbon Nr. 4(a) eine beträchtliche
Viskositätsverringerung. Die resultierende Masse konnte
ohne Schwierigkeit gehandhabt werden. Uberraschenderweise
war Bonbon Nr. 4(b) weder hygroskopisch noch neigte er
zum Kaltfließen trotz der Tatsache, daß der Bonbon auf
eine Masse mit 96,5 Gewichtsprozent Trockensubstanz
eingekocht wurde. Obgleich die Süße als ungenügend
festgestellt wurde, hatte der Bonbon ausgezeichnete
strukturelle Eigenschaften und lieferte im Vergleich zu
herkömmlichen Hartbonbons eine Kalorienverringerung von
60%. Der Xylit-Gehalt fällt in den Konzentrationsbereich,
in dem kariostatische Eigenschaften festgestellt wurden.
Die Anwesenheit von Xylit hat ferner die Viskosität und
die leichte Handhabung der gekühlten Masse (bei Bonbon
Nr. 2 nicht meßbar) bei ähnlichen Kühl- und
Feststoffbedingungen deutlich auf etwa 5200 mpas
reduziert.
-
Der mit Xylit in Kombination mit Polydextrose A in
einem Verhältnis 1:2 gesüßte Bonbon Nr. 5 zeigte
ebenfalls sogar bei einem Trockensubstanzgehalt von 99,3%
gute Handhabungseigenschaften. Im Vergleich zu Bonbon Nr.
4(a) verringerte die Anwesenheit von zusätzlichem Xylit
die Viskosität unter den nach Berechnung erwarteten Wert
von wenigstens etwa 53.000 mPas (80.000 x 0,67 + 74 x
0,33) und verbesserte die Handhabungseigenschaften der
abgekühlten Masse. Bonbon Nr. 5 schafft eine
Kalorienverringerung von 50% im Vergleich zu
herkömmlichen Hartbonbon und enthält Xylit in einem
Konzentrationsbereich, in dem kariostatische
Eigenschaften festgestellt wurden. Der Süßegehalt wurde
jedoch als ungenügend festgestellt.
-
Bei den Bonbons Nr. 6 und 7 wurde Aspartam
zugesetzt (0,35 Gewichtsprozent bzw. 0,3
Gewichtsprozent), um den Süßegehalt zu erhöhen. Es wurde
beobachtet, daß die Erniedrigung der Viskosität der
gekühlten Masse infolge der Anwesenheit des Xylits das
Einmischen des Aspartams in die gekühlte Masse erheblich
vereinfachte. Die Bonbons Nr. 6 und 7 zeigen die
dentalen, metabolischen, technischen und
empfindungsmäßigen Eigenschaften eines Diät-Hartbonbons,
obgleich Bonbon Nr. 7 nicht ausreichend beständig war.
-
Der mit Xylit und hydriertem Glucose-Sirup in
Verbindung mit Polydextrose A in einem Gewichtsverhältnis
auf Trockenbasis von 20:36:44 gesüßte Bonbon Nr. 8
lieferte einen Hartbonbon, der ohne Verwendung eines
intensiven Süßstoffs brauchbare Süße und gute Stabilität
zeigte. Der Zusatz von hydriertein Glucose-Sirup
verbesserte die Akzeptanz des Hartbonbons. Obgleich die
Masse leicht zu handhaben war, war ihre Viskosität fast
doppelt so hoch wie bei Bonbon Nr. 5.
2. Zuckerfreie Kaubonbons
-
Tabelle II gibt verschiedene
Kaubonbonszusammensetzungen an, die mit Xylit und
hydriertem Glucose-Sirup in Verbindung mit Polydextrose A
in verschiedenen Verhältnissen gesüßt wurden.
Tabelle II - Zuckerfreie Kaubonbons
Süßware
Xylit
Hydrierter
Glucose-Sirup
Polydexlrose A
Wasser
Gelatine 300º (Block)
Wasser
Pflanzliches Fett
Glycerinnionostearat
Xylit-Fondant*
Zitronensäure
Farbe/Geschmacksstoff
Aspartam
Süße
Härte
Klebrigkeit
Schlüssel
++ - übermäßig
+ - genügend
- - üngenügend
P - vorhanden
NP - Nicht vorhanden
qs - ausreichende Menge
*Xylit-Fondant
Bestandteile
Xylit
Sorbit (70%ige Lösung)
Wasser
%(Ausgangsbasis)
Arbeitsweise
1. Bestandteile bis 135ºC zum Sieden bringen
2. Auf 35ºC abkühlen
3. Etwa 10 Minuten bei hoher Drehzahl mahlenDie
Kaubonbons Nr. 1 bis 4 wurden hergestellt durch
Lösen von Xylit und eines kalorienarmen Massemittels (und
falls eingesetzt, eines zusätzlichen mehrwertigen
Alkohols) in einer ausreichenden Wassermenge. Die
entstandene Lösung wurde bei etwa 135ºC gekocht und dann
aus der Hitze genommen. Pflanzliches Fett und Emulgator
wurden zugesetzt. Der entstandene Sirup wurde auf etwa
100ºC abgekühlt, bevor eine Gelatinelösung zugesetzt
wurde. Die entstandene Masse wurde auf einen kalten Tisch
gegossen, und der Xylit-Fondant, Farbstoff,
Geschmacksstoffe, Säuremittel (und falls eingesetzt,
intensive Süßstoffe) wurden zu einer Masse verknetet. Die
Masse wurde weiter auf etwa 25ºC abgekühlt, etwa 8
Minuten gezogen, zu Strängen geformt und in die
gewünschten Formen gebracht.
-
Kaubonbon Nr. 5 wurde wie oben hergestellt mit der
Ausnahme, daß die vereinigten Bestandteile Xylit,
Polydextrose A und hydrierter Glucose-Sirup vor der
Zugabe des pflanzlichen Fetts zum Sieden (165ºC) erhitzt
und dann auf etwa 138ºC abgekühlt wurden. Der Xylit-
Fondant, Farbstoff, Geschmacksstoffe und Säuerungsmittel
wurden zu einer Masse verknetet. Die gezogene Masse wurde
über Nacht stehengelassen und dann einer hochtourigen
Mischung mit einem Hochleistungmischer (wie Z-Fold-Mixer)
genügend lange unterworfen, um die kristalline Struktur
zu zerreißen. Der Kaubonbon Nr. 5 zeigte im Vergleich zu
den Bonbons Nr. 1 bis 4 ein überlegene Haltbarkeit. Die
Hochleistungsmischung im Anschluß an die Kristallisation
über Nacht ermöglicht höhere Fondantkonzentrationen und
liefert einen Kaubonbon, der bei langer Lagerung nicht
härtet.
-
Der mit Xylit zusammen mit Polydextrose in einem
auf Trockenbasis bezogenen Gewichtsverhältnis von 52:48
gesüßte Kaubonbon Nr. 1 ergab einen äußerst harten
Bonbon, der schwierig zu kauen war. Der Kaubonbon Nr. 2,
in dem das Verhältnis Xylit zu Polydextrose 60:40 betrug,
ergab einen weicheren, kaufähigeren Bonbon. Die Zunahme
des Xylits verringerte jedoch die Viskosität des Bonbons
und verursachte eine übergroße Klebrigkeit. Der mit Xylit
und hydriertem Glucose-Sirup in Verbindung mit
Polydextrose A in einem auf Trockenbasis bezogenen
Gewichtsverhältnis von 38:7:55 gesüßte Kaubonbon Nr. 3
ergab einen Bonbon mit geeigneter Struktur (der kaubar
aber nicht klebrig war), jedoch fehlte ihm die
ausreichende Süße. Der Kaubonbon Nr. 4 enthielt den
intensiven Süßstoff Aspartam und hatte eine ausreichende
Süße und eine brauchbare Struktur und Beständigkeit. Der
mit Xylit und hydriertem Glucose-Sirup in Verbindung mit
Polydextrose A gesüßte (und nach dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellte) Kaubonbon Nr. 5 erwies sich als
genügend süß und hatte eine brauchbare Struktur (kaubar
aber nicht klebrig). Der Kaubonbon Nr. 5 war - wie
bemerkt - äußerst dauerhaft.
3. Zuckerfreie Gelatinebonbons
-
Tabelle III gibt Geleeformulierungen an, die mit
Xylit und hydriertem Glucose-Sirup in Verbindung mit
Polydextrose A in verschiedenen Verhältnissen gesüßt
waren. Alle Formulierungen hatten eine gute Beständigkeit
in Bezug auf Schrumpfung und Kristallisation.
Tabelle III - Zuckerfreie Gelatinegelees
Süßware
Xylit
Hydrierter
Glucose-Sirup
Polydextrose A
Wasser
Gelatine 250 (Block)
Wasser
Zitronensäure 50%ige
Losüng
Farbe/geschmacksstoff
Aspartam
Siedetemperatur (ºC)
Süße
Bestandigkeit
Struktur/Empfindung
im Mund
Schlüssel
+ - gegügend
- - ungenügend
qs - ausreichende Menge
-
Die in Tabelle III angegebenen Gelatinegelees
wurden hergestellt durch Auflösen des Xylits, des
kalorienarmen Massemittels und des hydrierten Glucose-
Sirups in einer genügenden Wassermenge. Die Lösung wurde
auf etwa 120ºC bis etwa 140ºC erhitzt und dann unter
Zugabe der Gelatinelösung auf etwa 90ºC abgekühlt. Die
Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Säuerungsmittel und im
Falle des Bonbons Nr. 4 Aspartam wurden eingemischt und
die Masse in Stärkevertiefungen abgelegt.
-
Die Differenzen zwischen den verschiedenen
zuckerfreien Gelatinegelees sind in Tabelle III in Form
der festgestellten Struktur und Süße angegeben. Die
Bonbons Nr. 1 und 2 hatten eine weiche Struktur, wurden
aber im Mund als schwach gummiartig empfunden. Der Bonbon
Nr. 3 hatte eine gute, feste Struktur, aber eine
ungenügende Süße. Der Bonbon Nr. 4 hatte eine gute, feste
Struktur, wegen der Anwesenheit von Aspartam wurde eine
ausreichende Süße festgestellt. Der Bonbon Nr. 5 hatte
eine brauchbare Struktur und genügende Süße, jedoch ohne
die Anwesenheit eines intensiven Süßstoffes. Wegen der
Anwesenheit eines kalorienarmen Massemittels, nämlich
Polydextrose A, ergibt Bonbon Nr. 5 eine
Kalorienverringerung von etwa einem Drittel im Vergleich
zu einem normalen Gelatinegelee, und er enthält Xylit in
einer zur Aufrechterhaltung der kariostatischen
Eigenschaft ausreichenden Konzentration.
4. Zuckerfreie Pralinenfüllung
-
Tabelle IV gibt Formulierungen für eine mit Xylit
gesüßte, zuckerfreie Pralinenfüllung an. Die Füllungen
wurden mit Xylit, hydriertem Glucose-Sirup und Kakaofaser
mit und ohne Anwesenheit von Polydextrose K gesüßt. Alle
geprüften Formulierungen zeigten eine ausreichende Süße,
variierten aber hinsichtlich der wahrgenommenen Struktur.
-
Die in Tabelle IV angegebenen Pralinenfüllungen
wurden durch Auflösen von Xylit und hydriertem
Glucose-Sirup
in einer ausreichenden Wassermenge und Kochen bis
etwa 100ºC hergestellt. Die trockenen Bestandteile wurden
in den gekochten Sirup eingemischt, und das geschmolzene
Fett und Lecithin wurden eingemischt.
Tabelle IV - Zuckerfreie Pralinenfüllungen
Süßware Nr.
Xylit (gemahlen)
Hydrierter
Glucose-Sirup
Polydextrose K
Magermilchpulver
Kakaofaser
Kakaopulver
Pflanzliches Fett (CEE)
Lecithin
Süße
Klebrigkeit
Härte
Schlüssel
++ - übermäßig
+ - genügend
- - ungenügend
P - vorhanden
NP - Nicht vorhandenDie
Formulierung Nr. 1 war sehr klebrig und
infolgedessen schwierig handhabbar, obgleich sie sich
nach einigen Tagen der Lagerung stabilisierte. Die
Formulierung Nr. 2 mit zusätzlicher Kakaofaser zeigte
keine Klebrigkeit und eine gute Struktur. Die
Formulierung Nr. 3, die Polydextrose K neben dem
Kakaopulver enthielt, war leichter zu handhaben, nahm
aber während der Lagerung eine große Härte an. Die
Formulierung Nr. 4, die geringere Mengen Polydextrose K
enthielt, war leichter zu handhaben und hatte eine gute
Struktur. Die Formulierung Nr. 2 oder 4 konnte zur
Bindung eines Gemisches aus Nüssen und Getreidekörnern
unter Bildung eines brauchbaren körnigen Stabes
mit einer kurzen Struktur benutzt werden.
5. Zuckerfreie Schokolade
-
Tabelle V gibt zuckerfreie
Schokoladenformulierungen an, die Xylit und Polydextrose
K in verschiedenen Verhältnissen enthält. Die Schokoladen
wurden hergestellt durch Schmelzen von Kakaoflüssigkeit
und Kakaobutter und Vereinigung und Mischung mit der
Süßstoffmischung und Vanillin. Das Gemisch wurde dann bis
auf die erforderliche Teilchengröße zweifach veredelt.
Das veredelte Gemisch wird bei 40ºC 18 Stunden lang
konchiert, bevor ihm Lecithin zugesetzt wird und es nach
bekannten Verfahren getempert und geformt wird.
Tabelle V - Zuckerfreie Schokolade
Süßware
Kristalliner Xylit
Polydextrose K
Kakaoflüssigkeit
Kakaobutter
Lecithin
Vanillin
Brennender Nachgeschmack
Schlüssel
+ - genügend
- - ungenügend
P - vorhanden
N - Nicht vorhanden
-
Die Schokolade Nr. 1 wurde nur mit Xylit gesüßt und
es wurde eine ausreichende Süße festgestellt; ein
unerwünschter brennender Nachgeschmack - auf Xylit
zurückzuführen - wurde im hinteren Mundraum empfunden.
Die Schokoladen Nr. 2 und 3 (mit 0% und 23,5%
Trockengewicht Xylit) hatten erwartungsgemäß eine
unzureichende Süße. Der bei der Schokolade Nr. 1
wahrgenommene brennende Nachgeschmack würde
wahrscheinlich in beiden Formulierungen fehlen. Es wird
jedoch in beiden Formulierungen ein schwach-saurer
Nachgeschmack wahrgenommen, der auf Polydextrose K
zurückzuführen ist.
-
Die Schokoladen Nr. 4 und 5, die Xylit und
Polydextrose K in den Verhältnissen 8:20 bzw. 70:30
enthielten, wurden als genügend süß beurteilt und hatten
keinen zu beanstandenden Nachgeschmack. Der bei Nr. 1
wahrgenommene brennende Nachgeschmack und der bei den Nr.
2 und 3 wahrgenommene saure Nachgeschmack wurden nicht
beobachtet. Beide Formulierungen enthielten genügend
Xylit, so daß sie als kariostatisch anzusehen waren.