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Verfahren zur Darstellung von Äthylenazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß Äthylene der allgemeinen Formel
in der R und R' Arylgruppen, namentlich auxochromhaltige Arylgruppen, sind und R"
-eineinwertiges Atom oder eine einwextige Gruppe, wie z. B. :eine Alkylgruppe, eine
Arylgrup.pie, eine Nitrogruppe usw., ist, sowie die Säureadditionspro,dukte dieser
Äthylene der all.-emiemen Fommel
mit Diazoniumsalzen intensiv farbige Carbeniumsalze bilden, welche entweder von
selbst oder nach Zusatz säurabindender Mittel in Äthylenazofarbstofte übergehen.
Die Reaktion verläuft im Sinne folgenden Schemas:
Bei starker Positivierung des a. -C-Atoms sind die tieffarbigen
Zwis.chemprodukte so beständig, daß sie sich leicht isolieren lassen.
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Durch Varüerung der passiven KomIZO-nente eineirs,eits, der aktiven
Komponente andererseits sind so eine außerordentlich große Zahl von Carbheniumsalzen
und Äthylenazofarbstoffen sL-ntli.cher für Azofarbstoffe in Betracht kommenden färberischen
Gruppen leicht zugänglich geworden.
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Diese Azofarb:staffe sind deswegen besonders interessant, weil sie
eine sehr große Farbintensität besitzen und durch Reduktion, Aufspaltung usw. _zu
neuartigen Spaltprodukten führen. Da in manchen Fällen mit Säuren und Alkalien außerordentlich
starke Farbumschläge ,eintreten, sind einzelne Vertreter als Indikatoren brauchbar.
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Es ist .bereits vorgeschlagen worden, Butadien, Isopren, a-Methylbutadien
und (3, Y-Dimethylbutadien mit Diazoniumsalzen zu kuppeln. Die auf diese Weise erhaltenen
Produkte besitzen aber eine derartig geringe Farbintensität, daß sie überhaupt nicht
als Farbstoffe im chemisch-techno:ogischeh Sinne angesprochen werden können.
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Es ist auch bereits bekannt, Diazoniumsalze auf auxo@chromhaltige
Monoaryläthylene zur Einwirikung zu bringen. Dabei tritt entwiedex Kupplung im Arylrest
ein, so z. B. im Benzolring in Orthostellung zum Auxochrom, oder aber es findet
Aufspaltung bzw. völlige Abspaltung der ungesättigten Seitenkette statt. Um so überraschender
ist es, daß bei der Einwirkung von Diazoniumsalzen auf Diaryläthylene nach -dem
Verfahren dieser Erfindung: der- Azorest in völlig neuartigem Reaktionsverlauf unter
Substitution eines Wasserstoffatoms in die dabei. im übrigen unverändert bleibende,
ungesättigte Seitenkette unter Bildung von Äthylenazofarbstoffen eingreift. Durch
diese Erfindung wird die Technik also um eine neue Klasse von Farbstoffen ibereiehert,
deren Herstellbarkeit nach dran erfindungsgemäßen Verfahren nicht vorauszusehen
war. Der so erzielte technische Fortschritt ist um so größer, als es nach düeser
Erfindung bei entsprechender Wahl der Ausgangsmaterialien gelingt, Vertreter der
vers,clAedensten färberischen Klassen, so z. B. basische, saure wund substantive
Farbstoffe, ferner Bek.en und Entwicklungsfarbstoffe herzustellen. Beispiel r 3,5
g 2-Aminonaphthalin-6, 8-disulfonsäwre worden, wie üblich, diazotiert, wobei, sich
das innere Diazoniumsalz teilweise ausscheidet. Diese Suspension wird eingetragen
in eine Lösung von -2,7 g Tetramethyldiaminodip,'henyläthylen in einem Gemisch von
2, 5 @cCm konzentrierter Salzsäure und 25.ocm Wasser. Sodann wird die Säure mit
Natriumacetatlösung abgestumpft. Nach kurzer Zeit scheidet sich das Kupplungsprodukt
in Kriställchen mit starkem goldgrünem Oberflächenglanz ab (I). Das Produkt ist
in Wasser etwas löslich mit intensiv blauer Farbe. Mit Soda bildet sieh das leichter
lösliche Natriumsalz des intensiv bordeauxroten Azofarbstoffes (II):
Der Farbstoff zieht bordeauxrot auf Wolle. Mit Säure läßt sidh diese Färbung zu
einem intensiven Blau: entwickeln. Beispiel 2 Zu einer Lösung von 2,4g Dianisyläthylen
in 200-CCM Eisessig wird eine Lösung von i,gg Nitrophenylantidiazotat in 2o-ccm
Eisessig zugegeben. Die Flüssigkeit wird rasch intensiv rotorange, und nach etwa
1/2 Stunde beginnt sich die Azoverbindung kristallisiert auszuscheiden. Der Farbstoff
bildet dunkelrote Kriställc@hen, :die unlöslich in Wasser sind, @sich jedoch in
Benzol mit rotoranger Farbe lösen.
Der Farbstoff hat folgende Konstitution:
Beispiel 3 473 Teile Sulfanilsäure werden, wie üblich, diazotfert. Die Suspension
der Diazosulfanilsäure wird eingetragen in eine Lösung von 7 Teilen Tetramethyl-diaminodiphenyläthylen
in 2,5 Teilen konzentrierter Salzsäure und 25 Teilen Wasser. Nach kurzer
Zeit beginnt das Kupplungsprodukt sich in stahlblauen Kriställchen abzuscheiden.
Nach i Stunde stumpft man die Säure mit Natriumaoetat ab und läßt dann i Tag stehen.
Am anderen Tag wird abgesaugt, mit Wasser nadhgewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur
getrocknet. Ausbeute: 3,5 Teile Farbstoff: Dureh Auflösen in der zehnfachen Menge
konzentrierter Salzsäure und Ausfällen mit Wasser kann der Farbstoff kristallin
erhalten werden. Er ist ein kristallines Pulver mit stahlblaneni Oberflächenglanz,
kaum löslich in Wasser, löslich mit tiefblauer Farbe in Alkohol, Acetan, Eisessig,
leicht löslich in Sololösung mit tiefroter Farbe. Mit Kochsalzlösung läßt sich das
Natriumsalz aussalzen. In salzfreiem Wasser ist es leicht löslich. Mit Säuren bildet
sich das blaue irmere Carbeniumsalz zurück.
Der Farbstoff zieht in sattroten Tönen auf Wolle. Mit Säure läßt sich die Färbung
zu einem sehr intensiven Blau entwickeln.