-
Verfahren zur Herstellung von - Derivaten thioindigoider Küpenfarbstoffe
Es wurde gefunden, daß man Derivate von tliioiiidigoiden Küpenfarbstoffen erhält,
wenn man ihre Leukoverbindungen mit solchen Carbonsäuren behandelt. w elche ein
bewegliches Halogenatom enthalten, wie z. B. Monohalogenessigslure, ß-Chlorpropionsäure
USW.
-
Die erhaltenen Produkte, welche zweckmäßig in wäßriger Lösung hergestellt
werden, werden überraschend leicht durch Einwirkung von Säuren oder Alkalien in
Gegenwart von Oxydationsmitteln in die entsprechenden Farbstoffe zurückverwandelt.
Darik dieser Eigenschaft können sie mit großem Vorteil zur Herstellung echter Töne
auf der Faser, insbesondere in der Druckerei, verwendet werden. Sie sind dadurch
vollständig verschieden von den Produkten, die man nach dem Verfahren der britischen
Patentschrift :263 898 erhalten könnte (durch Einwirkenlassen von Estern
von Monolialogenessigsäuren auf Leukoverbindungen der betreffenden Küpenfarbstoffe
in statu nascendi). Letztere Produkte sind darik ihrer Beständigkeit nicht ohne
weiteres in der Färberei und Druckerei verwendbar.
-
Die neuen Produkte bilden mehr oder weniger intensiv gefärbte Pulver,
welche in Alkalien leicht löslich sind, in der Regel ni;t einer charakteristischen
Fluoreszenz. Beispiel 1
Zu einer Lösung von 35o Teilen Letikoz3 thioindigo
in i 5o Teilen Natriumhydroxyd und 35o Teilen Wasser werden 33o Teile Chloressigsäure,
gelöst in i Soo Teilen Wasser unter Zusatz von 200o Teilen Soda, zugegeben und das
Gemisch während i Stunde auf 75 bis 8o' erwärmt. Hierauf wird von wenig,
unverändertem Leukothioindigo abfiltriert und das Filtrat mit 2,oo Teilen konzentrierter
Salzsäure angesquert, wobei das Kondensationsprodukt in Form eines orangegelben
Pulvers sich abscheidet, welches abfiltriert, mit Wasser ausgewasclien und getrocknet
wird. Der so erhaltene rötlichbraune Körper ist in Alkohol sehr schwer löslich,
in Äther, Benzol, Chloroform, Wasser und verdünnten Säuren unlöslich, dagegen sehr
leicht löslich in kalter verdünnter Lauge mit starker blauer Fluoreszenz. Durch
Erwarmen in sitirein oder alkalischem Medium in Gegenwart von Oxydationsmitteln,
wie Eisenchlorid oder Ferricvankalium, läßt sich das Produkt zum Thioindigo zurückverwandeln.
-
Man kann auch so verfahren, (laß nian die Kondensation mit Chloressigsäure
direkt in der Küpenlösung vornimmt.
-
Ähnliche Produkte werden mit 6, 6'-Dichlor-oder 5,5'-Dibromthioindilgo
erhalten.
Beispiel :2 44 Teile Leukothioindigo werden in 12 Teilen
Ätznatron und 24oTeilen Wasser gelöst und hierauf abwechslungsweise einerseits mit
einer Lösung von 48 Teilen ß-Chlorpropionsäure in 2oo-Teilen Wasser und andererseits
mit 24 Teilen Soda in ioo Teilen Wasser versetzt. Das Gemisch läßt man zweckmäßig
während i Stunde bei 75 bis 8o' reagieren. .Nachdem die Kondensation beendet
ist, wird die von wenig unverändertem Leukokörper abfiltrierte Lösung mit 8,4 Teilen
konzentrierter Salzsäure angesäuert. Hierbei wird das Kondensationsprodukt in Form
eines orangebraunen flockigen Pulvers abgeschieden, welches abfiltriert, mitWasser
gewaschen und getrocknet wird.
-
Der auf >diese Weise erhaltene rotbraune Körper ist unlöslich in Wasser
und verdünnten Säuren, leicht löslich in kalter, verdünnter Lauge mit rotbra-Liner
Farbe und grünblauer Fluoreszenz. Aus der alkalischen Lösung kann das Produkt durch
Ansäuern wieder gefällt werden. Beim Erwärmen in Anwesenheit von Säuren und Oxydationsinitteln,
wie z. B. Eisenchlorid, findet Spaltung und Oxydation zum Farbstoff statt.
-
Das in entsprechender Weise aus Benzylchloridsulfosäure erhältliche
Kondensationsprodukt ist bereits in Wasser und verdünnten Säuren löslich. Beispiel
3
Zu einer Lösung von 30oTeilen Leuko-5,5'-Dichlor-7,7'-dimethyltliioindi,-o
in 4oo Teilen Natriumhydroxyd und 3ooo Teilen Wasser werden 22oTeile Chloressig
"saure, ** b gelöst in i i oo Teilen Wasser unter Zusatz von 14o Teilen Soda, zugegeben
und (las Gemisch während I Stunde auf 75 bis So' erwärmt. Hierauf wird von
weili.-1 unverändertein Letiko - 5, 5'- Dichlor - 7, 7'- dimethyltbioindigo
abfiltriert und das Filtrat mit 8oo Teilen konzentrierter Salzsäure angesäuert,
wobei das Kondensationsprodukt in Form eines rotbraunen Pulvers sieh abscheidet,
welches filtriert, mit Wasser ausgewaschen, getrocknet und gemahlen wird.
-
Druckt man das neue Produkt unter Zusatz von Natronlauge und Natriul-nnitrit
und entwickelt hierauf durch Passieren in einem heißen, verdünnten scl-twefelsäurebaltigen
Bade, so sind die bedruckten Stellen lebhaft blaustichigrosa gefärbt.