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Durchgehende elektrische Zugbeleuchtungsanlage Die Erfindung bezieht
sich auf eine durchgehende elektrische Zugbeleuchtungsanlage mit einem Turbogenerator
auf der Lokomotive und einer Sammlerbatterie im Gepäckwagen, bei der der Generator
von der Lokomotive aus entweder auf das Lichtnetz oder auf die Ladeleitung der Batterie
umschaltbar ist. Die beiden Betriebszustände; Lichtbetrieb und Ladebetrieb,- werden
eingeleitet durch einen Handumschalter auf der Lokomotive und ausgeführt durch einen
selbsttätigen Batterieumschalter im Gepäckwagen. Der Handumschalter legt den Generator
e ntweder an die Lichtleitung (Lichtbetrieb) oder" an die Ladeleitung (Ladebetrieb)
oder ,auf »Aus« (z. B. beim Abkuppeln der Lokomotive). Der selbsttätige Batterieumschalter
vexbindet die Batterie entweder mit der Lichtleitung des Zuges oder mit der Ladeleitung
des Generators. Außer diesem Handumschalter auf der Lokomotive und dem selbsttätigen
Batterieumschalter im Gepäckwagen hat man in einigen Fällen noch einen zusätzlichen
Batteriehandschalter angeordnet, mittels dessen die Batterie von Hand von der Ladeleitung
abgeschaltet und gleichzeitig ,auf das Lichtnetz oder umgekehrt von dem Lichtnetz
auf die Ladeleitung umgeschaltet werden kann.
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Erfindungsgemäß weist bei einer derartigen mit einem zusätzlichem
Batberiehandschalter ausgerüsteten Anlage dieser Handschalter außer je .einer Schaltstellung
für Lichtbetrieb und für Ladebetrieb zum Umschalten der Batterie von der Ladeleitung
lauf das Lichtnetz oder umgekehrt noch eine mittlere Ausschaltstellung auf, in welcher
die Batterie von der Ladeleitung abgeschaltet ist und bei Einschaltung der Ladespannung
auf der Lokomotive der selbsttätige Batterieumschalter die Batterie auf den Lampenkreis
des Gepäckwagens schaltet. Der Lampenkreis des Gepäckwagens wird also selbsttätig
an die Batterie gelegt, falls vom Gepäckwagen aus die Ladung unterbrochen wird.
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Bei Anordnung eines. derartigen Batteriehandschalters kann die Batterie
während des Ladebetriebes jederzeit von der Ladeleitung getrennt und auf die Lichtleitung
umgeschaltet werden, wobei die Glühlampen ausschließlich der niedrigen Batteriespannung
rausgesetzt sind. Eine besondere Mittelstellung dieses Batteriehandschalters bietet
dabei die Möglichkeit, während des Ladebetriebes nach Bedarf die Lichtanlage des
Gepäckwagens mit Strom zu versorgen, ohne daß die Lichtanlage des gesamten Zuges
eingeschaltet zu werden braucht.
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Die selbsttätige Umschaltung der Batterie auf den Lampenkreis des
Gepäckwagens erfolgt vorzugsweise so, daß bei eingeschalteter Ladespannung in der
Ausschaltstellung des zusätzlichen Batteriehandscbalters die Magnetspule eines in
Reihe mit der Spannungsspule
des selbsttätigen Batterieumschalters
geschalteten Hilfsschalters in die Ladeleitung gelegt wird. Hierbei kann die Magnetspule
des Hilfsschälters auch bei der Lichtstellung des zusätzlichen Batteriehandschalters
an der Ladeleitung liegen, so daß bei eingeschalteter Ladespannung die Batterie
auf das Lampennetz des gesamten Zuges geschaltet wird. Die Magnetspule des Hilfsschalters
wird in bekannter Weise dann so ausgebildet, @daß sie nur bei Erregung durch die
Ladespannung den Hilfsschalter betätigt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Mit i ist die Turbine bezeichnet, die auf der Lokomotive den Generator
2 .antreibt. In dem Stromnetz dieses Generators liegt :ein Handumschalter 3, mittels
dessen der Generator 2 unter Zuhilfenahme nicht gezeichneter weiterer Schaltmittel
entweder mit hoher Spannung auf die Ladeleitung c oder mit geringer Spannung auf
die Lichtleitung b geschaltet werden kann. Im letzten. Falle erhält die Ladeleitung
c eine Hilfsspannung über das Schaltmesser 3a. Die außerdem vorgesehene Leitung
u ist die Rückleitung des Generators.
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Im Gepäckwagen ist 4 die Sammlerbatterie, die mittels des selbsttätigen
Batterieumschalters 5 und des zusätzlichen Batterlehandschalters 6 entweder an die
Lichtleitung b oder an die Ladeleitung c geschaltet werden kann. 7 ist die Spannungsspule
des selbsttätigen Batterieumschalters 5, während mit 8 die Stromspule dieses Schalters
bezeichnet ist.
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ist ein kleiner ,elektromagnetischer Hilfsschalter, der vom zusätzlichen
Batteriehandschalter 6 gesteuert wird. io ist das Beleuchtungsnetz des Gepäckwagens.
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Das Beleuchtungsnetz des Personenwagens ist mit i i bezeichnet, während
12 einen Ausschalter dieses Netzes darstellt.
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Die Arbeitsweise der dargestellten Beleuchtungsanlage ist folgende.
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Bei dem in der Zeichnung wiedergegebenen Zustand der Anlage befinden
!sich der Handumschalter 3 sowie der Batberiehandschalte.r 6 in ihrer Stellung.
»Aus«, d. h. der Generator 2 und die Batterie ,4 sind sowohl von der Lichtleitung
b als auch von der Ladeleitung c abgeschaltet.
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Soll jetzt der Generator 2 auf das Beleuchtungsnetz i i des Zuges
arbeiten, so wird der Handumschalter 3 nach rechts umgelegt. Die Stromleitung des
Generators 2 ist damit an die Lichtleitung b angeschlossen, so daß das Beleuchtungsnetz
i i des Zuges Strom erhält. Gleichzeitig ist über das Schaltmesser 3"
an die
Ladeleitung c eine Hilfsspannung, im Beispiel die Lichtspannung, gelegt. Da die
Ladeleitung c Spannung führt, wird über den zusätzlichen Batteriehandschalter 6
und die Kontakte des. Hilfsschalters 9 die Spannungsspule 7 erregt. Infolgedessen
wird der selbsttätige Batterieumschalter 5 angezogen, wodurch der Stromkreis für
:das Lichtnetz io des Gepäckwagens unterbrochen wird.
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Um Licht zu haben, ist also die Bedienung gezwungen, den Batteriehandschalter
6 nach links zu legen. Dadurch erhält das Lichtnetz io vom Generator 2 aus Strom,
die Batterie 4 bleibt jedoch vom Lichtnetz i o getrennt. Der Hilfsschalter 9 hat
bei diesen Vorgängen .noch nicht angesprochen, da seine Spule auf die höhere Ladespannung
abgestimmt ist.- Der Hilfsschalter 9 hat infolgedessen die Spannungsspule 7 nicht
abgeschaltet. Setzt jetzt der Turbogenerator i, 2 aus irgendwelchen Gründen, z.
B. durch Abkupplung der Lokomotive, aus, so verliert die Ladeleitung c die Hilfsspannung,
der selbsttätige Batterieumschalter 5 fällt in die gezeichnete Lage zurück, und
das Beleuchtungsnetz i i des Zuges ist über den Batteriehandschalter 6 an die Batterie
4 des Gepäckwagens angeschlossen.
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Zwecks Aufladung der Batterie 4 wird der zusätzliche Batteriehandschalter
6 in die Stellung »Laden«, d. h. nach rechts umgelegt. Führt die Ladeleitung c vom
Turbogenerator i, 2 durch Umschaltung von 3 her Ladespannung, so schaltet der selbsttätige
Batterieumschalter 5 unter der Einwirkung der Spannungsspule 7 um. Der Ladestrom
kann über den rechten Schalthebel des Batteriehandschalters 6, über die Stromspule
8 und den selbsttätigen Batterieumschalter 5 zur Batterie 4 gelangen. Die Batterie
4 ist dabei vom Lichtnetz i o getrennt, die Lampen sind daher vor Überspannung geschützt.
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Wird während der Ladung der Batteriehandschalter 6 im Gepäckwagen
in die gezeichnete Stellung »Aus« gebracht, so wird der Ladestrom durch ,das rechte
Schaltmesser des Schalters 6 wieder unterbrochen. Die Ladeleitung c führt dann die
Leerlaufspannung von beispielsweise 125 V. Nun erhält die Spule des Hilfsschalters
g die für das Ansprechen erforderliche Spannung. Der Hilfsschalter 9 unterbricht
die Zuführung zur Spannungsspule 7 des selbsttätigen Batterieumschalters 5, so daß
diese stromlos wird. Der selbsttätige Batterieumschalter 5 geht in seine gezeichnete
Ruhelage zurück, und die Lampen io des Gepäckwagens können von der Batterie 4 aus
gebrannt werden.
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Wird der Schalter 6 in die Stellung »Licht«, d, h. nach links gebracht,
so können auch die Lampen i i des gesamten Zuges von der Batterie 4 mit Strom versorgt
werden. Wird der Schalter 6 wieder in Stellung »Laden«, d. h. nach rechts gebracht,
so wird die Spule
des Hilfsschalters 9 unterbrochen, die Stromzuführung
zur Spannungsspule 7 des Batterieumschalters 5 wird dadurch wieder hergestellt,
und die Ladung kann weitergeführt werden.
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Selbstverständlich ist 'die Erfindung auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
.nicht beschränkt. So kann beispielsweise die Batterie nebst den zugehörigen Schalteinrichtungen
auch in einem anderen Wagen des Zuges als in dem Gepäckwagen untergebracht sein.
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Die bei der vorgenannten 'Schaltanlage zur Anwendung kommende Batterie
ist vorzugsweise eine Nickel-Cadmium-Batterie, welche gegenüber der üblichen Bleibatterie
den Vorzug einer längeren Lebensdauer und einer größeren Unempfindlichkeit gegen
Belastungs:-stöße aufweist. Der Turbogenerator ist zweckmäßig mit einem Schnellregler
versehen, welcher die Generatorspannung bei Turbolichtbetrieb konstant hält.