DE678543C - Verfahren und Vorrichtung zum Feuchten der Flachdruckformen einer Druckmaschine, namentlich beim Offsetdruck - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Feuchten der Flachdruckformen einer Druckmaschine, namentlich beim Offsetdruck

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DE678543C
DE678543C DEL94953D DEL0094953D DE678543C DE 678543 C DE678543 C DE 678543C DE L94953 D DEL94953 D DE L94953D DE L0094953 D DEL0094953 D DE L0094953D DE 678543 C DE678543 C DE 678543C
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    • B41FPRINTING MACHINES OR PRESSES
    • B41F7/00Rotary lithographic machines
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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Printing Methods (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Feuchten der Flachdruckformen einer Druckmaschine, namentlich beim Offsetdruck Es ist an und für sich bekannt, daß die bei dem gewöhnlichen Flachdruckverfahren notwendige Feuchtigkeitszufuhr statt durch gewöhnliche Feuchtwerke, bei denen die Feuchtigkeit auf die Druckplatte unmittelbar aufgetragen wird, unter Vermittlung der Farbe geschehen kann, indem dieser passende, wasseransaugende Stoffe zugesetzt werden, namentlich Glycerin oder verschiedene Salze, z. B. Calciumchlorid, wodurch die Farbe imstande sein wird, eine gewisse Menge Feuchtigkeit festzuhalten. Das nötige Wasser kann auch in die Farbe unmittelbar in Emulsionform eingearbeitet werden.
  • Dieses Verfahren ist indessen mit so schwerwiegenden Mängeln behaftet, daß es nie für eine längere Dauer weder in den Farbenfabriken noch in den Druckereien hat Eingang finden können. Die Druckfarben mit den genannten Zusätzen haben sich nämlich als nicht haltbar erwiesen, weshalb das Mischen der Farben mit den notwendigen Zusatzstoffen im allgemeinen in der Druckerei selbst geschehen mußte, wodurch die im voraus schwierige Fabrikation noch weiter erschwert wurde. Bei dem die Erfindung bildenden Verfahren zum Feuchten der Flachdruckplatten, namentlich bei dem Offsetdruck, geschieht die Feuchtigkeitszufuhr auch mittels der Druckfarbe; doch sind die oben geschilderten Mängel beseitigt,. da bei diesem Verfahren eine gebräuchliche Druckfarbe benutzt werden kann, so wie diese im allgemeinen bei den lithographischen, zinkographischen, algraphischen oder sonstigen Plandruckformen benutzt wird, also ohne daß der Farbe zu diesem Zwecke besondere Zusätze gegeben werden.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß, falls in irgendwelcher Weise der Farbschicht auf einer der Walzen eines gewöhnlichen, zum Einfärben von Flachdruckformen, und zwar namentlich bei dem Offsetdruck verwendeten Farbwerks Wasser zugesetzt wird, dieses Wasser von der Farbe mitgeführt wird und sich über das ganze Farbwerk verteilt. Das Wasser, daß in dieser Weise von der Farbe irl einer zum Feuchten der Flachdruckplatte völlig genügenden Menge mitgenommen wird, wird durch diese Verteilung auch auf die Einfärbwalzen und dadurch auf die Druckform übertragen und bewirkt eine ausgezeichnete Feuchtung derselben, so daß die farbabstoßenden Teile der Flachdruckform sich vollkommen farbfrei halten, während die Farbe innerhalb der farbenaufnehmenden Teile der Druckform sich in jeder Beziehung normal verhält.
  • Indem das Wasser sich derart über das ganze Farbwerk verteilen kann, ist es, wie die Versuche gezeigt haben, ohne Bedeutung, an welcher Stelle im Farbwerk die Wasserzufuhr geschieht. Das Wasser scheint auf der Farbe in Form kleiner Tropfen vorhanden zu sein, die in den durch die Tätigkeit der Reibwalzen entstehenden Unebenheiten der Farbschicht verteilt sind; es ist aber ebensogüt möglich, daß solche wahrgenommenen Tropfen keine öder aber nur eine untergeordnete Rolle spielen und daß das Wasser in Wirklichkeit in einer anderen Form, z. B. als eine nicht unmittelbar ersichtliche dünne Wasserhaut auf der Oberfläche der Farbenschicht, befördert wird. Die nähere Aufklärung über die festgestellte Verteilung des Wassers in der Farbe und seine Beförderung mit der Farbe in dem Farbwerk sowie seine Übertragung auf diesem Wege auf die Druckform ohne Änderung in der Zusammensetzung der Farbe hat jedoch mit der Erfindung nichts zu tun.
  • Das vorliegende Verfahren zum Feuchten der Flachdruckformen beim Flachdruck ist somit gegenüber dem Bekannten dadurch gekennzeichnet, däß das Feüchtwasser über das Farbwerk zugeführt wird, indem es auf die Oberfläche der Farbe eines bereits farbentragenden Teil§ des Farbwerks, z. B. einer Walze, aufgetragen wird.
  • Es ist bekannt, daß man bei dem Einfärben von Stein- oder Metalldruckplätten eine glycerin-, kochsälz- und säurehaltige Wasserlösung auf eine Farbwalze aufbringt und die Farbe dann durch Einrollen verteilt. Es war jedoch nicht bekannt, daß das Wasser sich durch ein Farbwerk verteilen ließ, da hier ein Verteilen durch Einrollen auf die Platte nicht durchgeführt werden kann, weil sich die Einfärbwalze oder Einfärbwalzen zwangsläufig über die Druckform bewegen, und zwar bei Rotationsdruck nur je einmal vor jedem Druck. Man hat bisher immer theoretisch und praktisch daran festgehalten, daß Feuchtwasser unter keinen Umständen in das Farbwerk kommen darf.
  • Das Wasser kann der Farbe einfach dadurch zugeführt werden, daß eine der Wälzen des Farbwerks teilweise in ein Wasserbad eintaucht, oder dadurch, - daß eine bereits farbentragende Walze oder ein anderer Teil des Farbwerks mit dem Feuchtwasser überbraust oder übergossen wird, vorzugsweise in Überschuß, indem-man dann dem Wasser Gelegenheit gibt abzulaufen, oder dadurch, daß das Feuchtwasser in verstäubter Form einem oder mehreren farbtragenden Teilen des Farbwerks zugeführt wird, wobei das Wasser vorzugsweise in einer abgemessenen und äbgepaßten Menge zugeführt werden kann.
  • Statt das Feuchtwasser einer oder mehreren Walzen des Farbwerks unmittelbar zuzuführen, kann die Zufuhr des Wassers auch mittelbar geschehen, z. B. mittels einer oder mehrerer zu diesem Zweck besonders zugefügter Walzen, die in Berührung mit irgendeiner oder mehreren Walzen des Farbwerks sind. Diese besonders zugefügten Walzen können dann aus einem Stoffe sein, der Wasser aufnehmen kann; das Wasser wird diesen Walzen in ganz derselben Weise, wie oben beschrieben, zugeführt.
  • Durch diese mittelbare Feuchtigkeitszufuhr erzielt man eine große Freiheit mit Bezug auf die Anordnung der feuchtigkeitszuführenden Teile; weshalb diese Flüssigkeitszufuhr besonders dann angewandt wird, wenn die Wasserzufuhr durch das Tauchen einer farbtragenden Walze in ein Wasserbad nicht ausgeführt werden kann.
  • Die Erfindung umfaßt auch die zum Ausführen des beschriebenen Verfahrens bestimmten Farbwerke, die sich z. B. von den bekannten Farbwerken in einer der nachstehend angegebenen drei Weisen unterscheiden.
  • Eine der für die Farbenaufnahme und Farbenförderung bestimmten Walzen. ist derart angebracht, daß ihre Oberfläche teilweise in ein das Feuchtwasser aufnehmendes Gefäß eintaucht.
  • Über einer oder mehreren Walzen des Farb- , Werks, z. B. an seinen Kautschukwalzen, seinen Reibwalzen, an seinem Farbkasten mit der Farbleastenwalze oder an seinen Einfärbwalzen, können auch Brausen oder Düsen angebracht werden, mit deren Hilfe denn oder den betreffenden Farbwerkteilen das Feuchtwasser zugeführt wird.
  • Ein oder mehrere Walzen des Farbwerks stehen in Berührung mit einer Walze, die aus einem farbaufnehmenden Stoff besteht; diese i Walze selbst empfängt das Feuchtwasser auf eine der oben angeführten Arten und steht entweder unmittelbar oder durch Zwischenwalzen mit einer der Farbwerkswalzen in Verbindung.
  • Entscheidend für die Erfindung ist es also, daß das Feuchtwasser nicht gesondert auf die Druckform; sondern auf einen farbentragenden Teil des Farbwerks oder eine farbentragende Walze, die in farbenübertra- i: gender Verbindung mit dem Farbwerk steht, übertragen wird. Das Verfahren und die beschriebenen Farbwerke sind im gleichen Grad für Schnellpressen und Rotationsdruckmaschinen geeignet. Es ist zweckmäßig, bei dem vorliegenden Verfahren ein Feuchtwasser anzuwenden, das die bekannten befeuchtungsfördernden Zusätze, wie Glycerin oder Alkohol, enthält.
  • Auf den Abb. i bis 4 der Zeichnung sind die oben dargestellten Ausführungsbeispiele einer zum Einfärben und Feuchten von Flachdruckformen einer Druckmaschine dienenden Vorrichtung schematisch in Längsschnitten dargestellt.
  • Bei der Vorrichtung nach Abb. i bezeichnen i bis g die Walzen eines zum Einfärben der Druckform io auf der Formwalze ii dienenden Farbwerks. Die Farbe wird aus dem Farbkasten 12 den Farbwerkswalzen zugeführt. Eine zusätzliche Walze 13 taucht teilweise in einen Kasten 14 ein, der das Feuchtwasser enthält.
  • Bei der Ausführungsform gemäß Abb.2-sind zwei zusätzliche Walzen 13 und 15 vorhanden, von denen die Walze 15 in den Wasserkasten 14 eintaucht. Beide Walzen 13 und 15 können beispielsweise aus Kautschuk oder Kupfer oder aus einem Stoffe hergestellt sein, der in feuchtem Zustande die Farbe abstößt.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 ist oberhalb der Walzen 3 und 4 des Farbwerks ein Rohr 16 angeordnet, durch das das Feuchtmittel tropfenförmig den Oberflächen der Walzen 3, 4 zugeführt wird. Überschüssiges Feuchtwasser wird von einem Trog 17 aufgenommen.
  • Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4 sind unterhalb der Walzen 3 und 4 des Farbwerks Zerstäuberdüsen 18 in genügender Zahl angebracht, um die Oberfläche der beiden Walzen 3, 4 oder einer Walze oder richtiger die Oberfläche der darauf ausgebreiteten Farbschicht gleichmäßig zu befeuchten. Die Düsen .18 können von einem Schirm ig umgeben sein, um unnötiges Zerstreuen des Feuchtwassers möglichst zu vermeiden. Ein Trog 2o unterhalb des Schirmes ig nimmt das abfließende Feuchtwasser auf.

Claims (4)

  1. PATENT ANSI'1tÜC111.: i. Verfahren zum Feuchten der Flach: druckfor men einer Druckmaschine, namentlich beim Offsetdruck, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Feuchten der Flachdruckform erforderliche Feuchtwasser dem Farbwerk der Druckmaschine, z. B. auf eine der Farbwalzen des Farbwerks, aufgetragen wird.
  2. 2. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine der zur Farbaufnahme und Farbförderung bestimmten Walzen des Farbwerks teilweise in ein Wassergefäß eintaucht.
  3. 3. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß über einer oder mehreren Walzen des Farbwerks Brausen oder Düsen angebracht sind, die das Feuchtwasser auf die Farbwerkswalzen versprühen.
  4. 4. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Walzen des Farbwerks mit einer wasserannehmenden Walze in Berührung stehen, der die erforderliche Feuchtwassermenge unmittelbar oder mittelbar zugeführt wird.
DEL94953D 1937-10-06 1938-06-10 Verfahren und Vorrichtung zum Feuchten der Flachdruckformen einer Druckmaschine, namentlich beim Offsetdruck Expired DE678543C (de)

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