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Die Erfmdung bezieht sich auf ein Feuchtwerk für eine Offsetdruckinaschine,
mit einer Vielzahl in Achsrichtung der Walzen des Druckwerkes nebeneinander angeordneter
Düsen, die auf dem Plattenzylinder vorgelagerte Walzen gerichtet sind.
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In der deutschen Patentschrift 678 543 ist bereits ein Feuchtwerk
beschrieben, bei dem die Flüssigkeit für die Feuchtung mittels Düsen auf Walzen
gegeben wird, die dem Plattenzylinder vorgelagert sind. Ein derartiges Feuchtwerk
hat sich aber in der Praxis nicht einführen können, weil hier keine Dosierung der
Feuchtflüssigkeit sta-Ltfmdet. Vielmehr wird die Feuchtflüssigkeit dem Farbwerk
überschüssig zugeführt, wobei das abfließende Feuchtwasser in einem Trog aufgefangen
wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Feuchtwerk der
genannten Gattung derart auszubilden, daß eine genau auf die jeweiligen Erfordernisse
abgestimm e, optimal angepaßte Dosieranor der Feuchtflüssigkeit unabhängig von der
jeweiligen Druckgeschwindigkeit möglich ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß den Düsen Ventile
zugeordnet sind, die mittels einer Steuereinrichtung intermittierend mit einer von
der Druckgeschwindigkeit und einem wäblbaren Faktor abhängigen Anzahl von Impulsen
pro Plattenzylinderumdrehung und mit wählbarer Impulsdauer steuerbar sind. Mit diesem
Feuchtwerk sind Druckgeschwindigkeiten erreichbar, die erheblich über den Druckgeschwindigkeiten
solcher Offsetdruckmaschinen liegen, die mit den bekannten, mit einer hin- und herschwingenden
Heberwalze arbeitenden Feuchtwerken liegen.
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Nach einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung sind die Düsen gegenüber
einem Walzenspalt mit zueinanderlaufenden Mantelflächen der Walzen angeordnet. Der
Walzenspalt wirkt in diesem Falle wie ein Reservoir und begünstigt eine gleichmäßige
Verteilung der Flüssigkeit auf der Druckform. Bei Zuführting des Feuchtmittels über
das Farbwerk wird zweckmäßig ein solcher Walzenspalt gewählt, daß die in Druckrichtung
erste Farbauftragwalze am Plattenzylinder in dem kürzeren Walzenzug des Farbwerkes
liegt.
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Da es insbesondere beim Zeitungsdruck vorkommt, daß Teile der Papierbahnbreite
z. B. zu 1/4 oder 1/2 nicht bedruckt werden, sind nach einem anderen vorteilhaften
Merkmal mehrere Gruppen nebeneinanderliegender Düsen vorgesehen, von denen jede
Gruppe eine gesonderte Zuleitung für die Flüssigkeit besitzt, wobei in den Zuleitungen
Ventile vorgesehen sind und wobei je eine Steuereinrichtung für eine Gruppe
nebeneinanderliegender Düsen vorgesehen ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Ventile von einer
Steuereinrichtung gesteuert, die von einem an dem Druckwerk angeordneten Drehzahlgeber,
einer Bogenzähleinrichtung od. dgl. beaufschlagbar ist und die unabhängig von der
jeweiligen Drehzahl, z. B. des Plattenzylinders sowie abhängig von einem mittels
einer Einstellhandhabe wählbaren Faktor eine durch die Druckgeschwindigkeit bestimmte
Anzahl elektrischer Impulse in der Zeiteinheit abgibt, deren Dauer mittels einer
weiteren Einstellhandhabe einstellbar ist.
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An Hand der F i g. 1 bis 5 der Zeichnung ist die Erfindung
näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt das Feuchtwerk an einer Offsetdruckmaschine
mit von dem Farbwerk getrennt angeord-ZP netem Feuchtwerk; F i g. 2 zeigt
das Feuchtwerk an einer Offsetdruckmaschine mit mit dem Farbwerk kombiniertem Feuchtwerk;
F i g. 3 zeigt eine Möglichkeit zur Steuerung der Düsen für das Feuchtwerk;
F i g. 4 zeigt die Verteilung der Düsen des Feuchtwerkes über die Walzenbreite;
F i g. 5 zeigt zu einzelnen Gruppen zusammengeschaltete Düsen, die über gesonderte
Steuereinrichtungen steuerbar sind.
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In F i g. 1 ist ein Plattenzylinder 1 dargestellt, der
die nicht dargestellte Druckplatte für den Offsetdruck trägt. Der Plattenzylinder
1 wälzt sich auf dem Gummizylinder 2 ab. Ferner Regen am Plattenzylinder
1 Feuchtwalzen 3 und 4 an, die mit einer übertragwalze 5 zusammenarbeiten.
An der Übertragwalze 5 Regt ferner eine Walze 6 an, die etwa der bei
den bekannten Feuchtwerken vorhandenen Heberwalze entspricht. über die Walzenbreite
verteilt sind eine Vielzahl von Düsen 7 vorgesehen. Die Düsen 7 sind
auf einem Träger 8 befestigt, der seinerseits in nicht dargestellter Weise
im Maschinengestell angeordnet ist. Die Düsen 7 haben Zuleitungen
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und 10 für die Zufuhr der Flüssigkeit bzw. des Feuchtmittels und
für die, Zufuhr von Druckluft zur Steuerung der nicht näher dargestellten Ventile
in den Düsen7. An Stelle der Steuerung der Ventile mittels Druckluft ist es auch
möglich, diese beispielsweise durch elektrische Einrichtungen zu betätigen. Die
Düsen 7 zerstäuben die Flüssigkeit in denjenigen Spalt der übertragwalze
5 und der Walze 6, der durch die zueinanderlaufenden Mantelflächen
dieser Walzen gebildet wird. Dies hat den Vorteil, daß sich bei impulsartiger Zerstäubung
der Flüssigkeit in diesem Walzenspalt ein gewisses Flüssigkeitsreservoir bildet,
welches eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit über die Druckplatte begünstigt.
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In F i g. 2 ist gezeigt, an welcher Stelle das Feuchtwerk an
einer Offsetdruckmaschine angeordnet ist, bei der die Flüssigkeit bzw. das Feuchtmittel
zusammen mit der Farbe auf die Druckform gegeben wird. Hier ist ein Plattenzylinder
11 gezeigt, der sich gegen einen Gummizylinder 12 abwälzt. An dem Plattenzylinder
11 liegen ferner Farbauftragwalzen 13, 14 und 15 an. Die Farbe wird
den Farbauftragwalzen 13, 14 und 15 über Farbzylinder 16, 17
und 18 sowie Walzen:19 bis 22 zugeführt. Die Walze 23
ist der Duktor
des Farbwerks. Die an dem Träger 8
angeordneten Düsen 7 sind auch hier
wieder so angeordnet, daß die Flüssigkeit in den Spalt der zueinanderlaufenden Mantelflächen
von Walzen des Druckwerks, in diesem Falle der Walzen 17 und 20 des Farbwerks,
gegeben wird. Bei der hier gezeigten Anordnung ist sichergestellt, daß eine genügend
gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit zwischen den verschiedenen Walzen erfolgt
und daß andererseits keine schädliche Vermischung der Flüssigkeit mit der Farbe
entstehen kann.
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F i g. 3 zeigt, wie die Düsen gesteuert werden können. In F
i g. 3 ist eine Walze 24 dargestellt, die der die Druckform. enthaltende
Plattenzylinder sein kann. Die Walze 24 trägt eine Marke 25, die mit der
Walze 24 rotiert. Im Drehbereich der Marke 25 ist eine optische Abtasteinrichtung
26 angeordnet, die z. B. eine Glühlampe 27 und eine lichtempfindliche
Einrichtung 28 aufweist. Die Abtasteinrichtung 26
ist
elektrisch mit einer Steuereinrichtung 29 verbunden. Die Steuereinrichtung
29 weist Einstellhandhaben 30 und 31 auf. Die Einstellhandhabe
30 dient zur Einstellung eines bestimmten Faktors, um den die von der Abtasteinrichtung
26 abgegebenen Impulse innerhalb der Steuereinrichtung 29 vervielfacht
werden können. Die Einstellhandhabe 31 dient zur Einstellung der Dauer der
von der Steuereinrichtung 29 abgegebenen Impulse. Die Impulse werden einem
Magneten 32 zugeführt. Der Magnet 32 steuert ein oder mehrere in Zuleitungen
34 befindliche Ventile 33. In der oder den Zuleitungen 34 sind Filter
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zum Entfeuchten der Druckluft und Filter 36 vorgesehen, die dazu
dienen, der die Ventile der Düsen 7
beaufschlagenden Druckluft einen gewissen
Anteil öl mitzugeben. Dieses öl dient dazu, die Funktion der Ventile
in den Düsen 7 während des Betriebes aufrechtzuerhalten. Über Zuleitungen
37 und von Hand betätigbare Ventile 38 sind die Düsen 7 an
eine hier nicht dargestellte Flüssigkeitsquelle angeschlossen, deren Flüssigkeit
unter Druck steht.
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Um die Düsen abhängig von der Druckgeschwindigkeit zu steuern, sind
auch andere Lösungen möglich. Bei Bogen verarbeitenden Maschinen kann z. B. mittels
geeigneter Bogenzähleinrichtungen je Bogen ein Impuls gegeben werden, wobei
die Impulse in gleicher Weise weiter verarbeitet werden.
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Bei mehreren in einer Druckmaschine vorhandenen Druckwerken ist es
z. B. für den Vielfarbendruck notwendig, in Druckrichtung von Druckwerk zu Druckwerk
weniger Flüssigkeit für die Feuchtung zu geben. Bei nur einer einzigen Steuereinrichtung
für die Düsen aller Druckwerke kann dieser Forderung dadurch entsprochen werden,
daß in den Zuleitungen zu den Düsen der Druckwerke je ein Druckminderer'vorgesehen
ist. Diese Druckminderer werden je für sich z. B. auf unterschiedliche Ausgangsdrücke
eingestellt, so daß jedes Druckwerk geringer mit Flüssigkeit versorgt wird als das
- in Druckrichtung gesehen - vorhergehende Druckwerk.
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F i g. 4 zeigt in der Draufsicht eine Vielzahl von auf einem
Träger 8 angeordneten Düsen 7 während des Betriebes. Die Düsen
7 zerstäuben die unter Druck stehende Flüssigkeit bzw. das Feuchtmittel in
einem bestimmten Winkel kegelförmig mit schmalem Querschnitt in den Spalt der zueinanderlaufenden
Mantelflächen der Walzen 39 und 40. Die Sprühkegel der einzelnen Düsen
7 berühren sich etwa an der Auftreffstelle im Spalt der zueinanderlaufenden
Walzen 39 und 40. - Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß
die Flüssigkeit unter dem eigenen Druck und nicht durch Anwendung von Luft zerstäubt
wird; denn hierdurch werden die Flüssigkeitspartikel sicherer an die vorgesehene
Stelle befördert als es der Fall wäre, wenn sie von sich nach allen Seiten frei
entspannender Preßluft getragen würden. Nur auf die beschriebene Weise des Zerstäubens
der Flüssigkeit kann erreicht werden, daß die Flüssigkeitspartikel auch an die vorgesehene
Stelle gelangen und nicht infolge der erheblichen Luftbewegungen bei höheren Druckgeschwindigkeiten
von der eigentlichen Feuchtungsstelle fortgeführt werden.
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F i g. 5 zeigt, wie beispielsweise zwei Gruppen nebeneinanderliegender
Düsen je an eine gesonderte Steuereinrichtung 29 angeschlossen sind und über
je
einen jeder Gruppe zugeordneten Magneten 32 mit Ventil
33 gesteuert werden. Auf diese Weise kann die Feuchtung leicht unterschiedlichen
' auf dem Plattenzylinder befindlichen Druckplatten angepaßt werden.
- Es ist auch möglich, bei entsprechender Notwendigkeit die Feuchtung noch
feiner anzupassen und z. B. jeder Düse eine gesonderte Steuereinrichtung zuzuordnen.
Durch die impulsartige Zerstäubung kann in jedem Falle die richtige Flüssigkeitsmenge
gegeben werden; durch die dem Plattenzylinder vorgelagerten Walzen wird die Flüssigkeit
gleichmäßig über den Umfang des Plattenzylinders verteilt, unabhängig von gewünschten
Unterschieden in der Querrichtung. - Nach F i g. 5 sind in der Zuleitung
37 für die Flüssigkeit von Hand betätigbare Ventile 41 vorgesehen. Durch
entsprechendes Betätigen eines dieser Ventile kann erreicht werden, daß z. B. nur
ein Viertel oder eine Hälfte der Walzen mit Flüssigkeit versorgt wird. Diese Möglichkeit
muß gegeben sein, wenn die Druckform bzw. die Druckformen nur einen entsprechenden
Teil der Walzenbreite in Anspruch nehmen. Wäre diese, Möglichkeit nicht gegeben,
könnte es in derartigen Fällen zur Verschmutzung des Druckwerkes kommen infolge
abtropfender, überschüssiger Flüssigkeit. - Die Ventile sind an solche Stellen
gelegt, daß die Feuchtung stets gering über die wirkliche Breite der Druckform hinausreicht.
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An Stelle der Abtasteinrichtung 26 kann auch irgendeine
andere als Drehzahlgeber wirkende Einrichtung verwendet werden, ohne daß sich dadurch
in der Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung etwas ändert. Beispielsweise können
mit gleichem Erfolg auch bekannte magnetisch wirkende Drehzahlgeber verwendet werden.
Es ist z. B. auch möglich, an Stelle der Marke 25 eine auf ihrem Umfang gleichmäßig
mit Markierungen versehene Scheibe an einer Walze anzuordnen. In diesem Falle könnten
die von der Abtasteinrichtung abgegebenen Impulse in der Steuereinrichtung derart
verarbeitet werden, daß von dieser nur ein wählbarer Bruchteil davon an den Magneten
oder die Magnete abgegeben wird. Dies könnte beispielsweise mit Hilfe von elektronischen
Zählern geschehen, die beim Erreichen eines bestimmten Zählerstandes einen
Impuls abgeben. Zur Verwirklichung der Funktionen der beschriebenen Steuereinrichtung
sind jedoch auch andere Mittel möglich, deren sich der Fachmann nach Belieben bedienen
kann. Auch sind diese Mittel nicht auf die Verwendung elektrischer Baulemente be,-schränkt,
sondern es können mit gleichem Erfolgt auch andere, z. B. pneumatische Bauelemente
verwendet werden.