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Rußbläseranlage Gegenstand der Erfindung ist eine Rußbläseranlage,
z. B. für Dampfkessel, die aus mehreren von einer gemeinsamen Zuleitung des Reinigungs-
und Antriebsmittels durch Ventile gesondert absperrbaren Rußbläsern besteht, wobei
die einzelnen Bußbläser selbsttätig nacheinander betrieben werden. Derartige Einrichtungen
sind bereits bekannt.
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Da gemäß der Größe und Bauart der Kesselanlage die einzelnen Bußbläser
an verschiedenen Stellen eingebaut werden, , wo sie auf verschiedene Teile der Kesselanlage
einwirken, die nicht alle in gleicher Weise unter Flugasche, Rußablagerang usw.
zu leiden haben, ist es wünschenswert, die Blasedauer der einzelnen Bläser je nach
Bedarf, also untereinander verschieden, einzustellen und diese Einstellung auch
während des Betriebes ändern zu können.
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Dies soll erfindungsgemäß dadurch erreicht werden, daß die Betätigungsstangen
der einzelnen Ventile hintereinander im geschlossenen Arbeitsweg eines von irgendeiner
Kraftquelle angetriebenen stetig fortschreitenden Öffnungsgliedes angeordnet und
daß die Ventilstangen mit von dem Öffnungsglied beeinflußbaren Köpfen versehen sind,
deren in der Bewegungsrichtung des Öffnungsgliedes gemessene, die Öffnungsdauer
bestimmende wirksame Länge wahlweise veränderlich ist.
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Die Anordnung kann dabei besonders zweckmäßig in der Weise getroffen
werden, daß die die Zuführung des Antriebsmittels zu den Antriebsmaschinen der einzelnen
Bußbläser steuernden Ventile im Kreis angeordnet sind und an ihren Ventilstangen
exzentrisch oder länglich gestaltete Köpfe verstellbar tragen, auf die ein gleichachsig
zu den Ventilen drehbarer Arm der Reihe nach aufläuft und jedes einzelne Ventil
für eine durch die Stellung des länglichen Kopfes zu der- Umdrehungsrichtung des
Armes bedingte Zeitspanne geöffnet hält. Das Stillsetzen der Anlage nach einmaliger
Betätigung aller Ventile kann bei elektrischem Antrieb zweckmäßig . durch eine Schaltung
erfolgen, bei der in dem Hauptstromkreis des zum Antrieb des Öffnungsgliedes (Armes)
dienenden Elektromotors ein Schalthebel liegt, der in Schließstellung durch ein
mit ihm in Reihe liegendes Solenoid entgegen der Kraft einer Feder festgehalten
wird, das durch einen in der Ruhelage des Armes geschlossenen Endausschalter kurzgeschlossen
ist.
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Die Anlage kann entweder durch Betätigen des erwähnten Schalthebels
von Hand oder
auch selbstverständlicherweise durch ein Uhrwerk in
bestimmten Zeitabständen in Gang gesetzt werden. Die Ingangsetzung kann aber auch
durch die Betriebsverhältnisse der Feuerung selbst gesteuert werden. Zu diesem Zweck
wird eine Vorrichtung (Thermostat) verwendet, die entweder auf eine zu hohe Temperatur
in dem Kamin oder Fuchs der Feuerungsanlage -oder auf eine zu niedrige Temperatur
im überhitzer des Kessels anspricht und die Anlage einschaltet.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. i zeigt die Anordnung einer Rußbläseranlage nach der Erfindung
an einem Dampfkessel in schematischer Darstellung.
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Fig. 2 gibt in .vergrößertem Maßstabe einen Schnitt durch einen Teil
der Anlage mit der Steuervorrichtung wieder, und Fig.3 ist eine vergrößexte Ansicht
des die Ventile tragenden Verteilungskastens.
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In Fig. i ist ein Bläserkopf i mit Dampfzuleitung dargestellt 'und
die Lage der übrigen Bläser i angedeutet. Die Bauart der Bläser ist gleichgültig.
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Jedem Bläser i wird der Dampf durch eine Leitung 2 zugeführt; die
sämtlichen Rohre 2 gehen von einem. Verteilungskasten 3 aus.
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Der Verteilungskasten zeigt zweckmäßig, wie dargestellt, Kreisform
und ist an die durch das Venti14 absperrbare Hauptdampfleitung angeschlossen. .
Jede Dampfleitung 2 geht von je einer der im Kreis an dem Kasten angeordneten Kammern
5 aus, die durch Ventile 6 mit dem Verteilungskasten 3 verbunden sind (Fig.2). Diese
Ventils werden für gewöhnlich durch den Dampfdruck im Verteilungskasten 3 und durch
auf den Ventilstangen angeordnete Federn 7 geschlossen gehalten. An ihrem freien
Ende tragen die Ventilstangen exzentrisch oder länglich gestaltete Köpfe 8, die
sich durch Drehen verschieden einstellen lassen.
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Als öffnungsglied für das öffnen der Ventile 6 dient ein Arm 9, der
in der Mitte des Verteilungskastens 3 drehbar gelagert ist und von einem Elektromotor
io angetrieben wird.
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Bei seiner Drehung läuft der Arm 9 auf die Köpfe 8 auf und drückt
diese gegen die Wirkung der Federn 7 herunter, öffnet also die Ventile 6 hintereinander.
Die Zeitdauer, während der jedes Ventil 6 offen gehalten wird, also der zugehörige
Bläser in Betrieb ist, hängt einerseits ab von der Drehgeschwindigkeit des Armes
9 und seiner Breite, die beide unveränderlich sind, andererseits von der Einstellung
der Köpfe B. Wenn diese Köpfe 8 so gestellt sind, daß ihre größte Längenausdehnung
ungefähr in der Umfangsrichtung des Verteilungskastens 3 liegt, so werden die Ventile
dann länger offen gehalten werden, als wenn die Köpfe 8 radial zu dem Verteilungskasten
eingestellt sind. Zwischen diesen beiden Grenzfällen kann die öffnungszeit beliebig
eingestellt werden. Jeder der Köpfe 8 kann allein für sich ,auf seiner Ventilstange
verdreht werden, so daß die verschiedenen Ventile 6 verschieden lange offen gehalten
werden können.
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In dem Stromkreis des Antriebsmotors i o, der bei i i, 12 mit dem
Netz verbunden ist, liegt der Schalthebel 13, der entgegen dem Zug der Feder 14
von Hand oder durch ein von einem Uhrwerk 15 oder einen (nicht dargestellten) Thermostaten
gesteuertes Solenoid 16 zum Schließen des Motorstromkreises eingerückt werden kann.
Im Nebenschluß zum Motor io liegt ein weiteres Solenoid 17, das unter Strom das
Hauptdampfventil q. offen hält. In Reihe mit dem Motor io liegt noch ein Solenoid
18, dessen Anker mit dem Schalthebel 13 verbunden ist, und im Nebenschluß dazu der
Endausschalter i g, der durch den metallischen Ansatz 2o des Armes 9 in seiner Endstellung
geschlossen wird.
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Die Arbeitsweise ist die folgende: Im Ruhezustande ist der Schalter
i 9 durch den Ansatz 2o des Armes 9 geschlossen, der Schalthebel 13 ist in öffnungsstelhmg,
und alle Ventile 4 und 6 sind geschlossen. Um die Bläser in Tätigkeit zu setzen,
wird der Schalthebel 13 von Hand oder durch das von dem Uhrwerk 15 abhängige Solenoid
16 eingerückt; dann läuft der Motor i o an und dreht den Arm 9, dessen metallischer
Ansatz 2o den Schalter i9 verläßt. Dadurch wird das Solenoid 18 erregt und hält
den Schalthebel 13 in der Stromschlußstellung fest. Gleichzeitig wird das Solenoid
17 erregt und öffnet das Hauptdampfventi14, so daß der Dampf in den Verteilungskasten
3 gelangt.
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Der Arm 9 äffnet bei seiner Drehung der Reihe nach die Ventile 6,
die den Dampf aus dem Verteilungskasten 3 in die Rohre 2 gelangen lassen, so daß
die Bläser nacheinander Dampf bekommen und arbeiten.
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Hat der Arm 9 eine volle Umdrehung gemacht, so schließt sein metallischer
Ansatz 2o den Schalter i9, das Solenoid 18 wird stromlos, so daß die Feder 14 den
Schalthebel 13 in die geöffnete Stellung bringt. Infolgedessen wird der Motor io
stromlos und ebenso das Solenoid 17; die Drehung des Armes 9 ist beendet und der
Dampf abgesperrt.