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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16494. CHARLES CAILLE IN LE PERREUX (FRANKREICH).
Verfahren zum Betrieb von Dampfmaschinen.
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Kondensation deswegen unmöglich ist, weil der zur Verfügung stehende Raum sowohl, als auch die Menge des verfügbaren Wassers für einen Kondensator zur vollständigen Kon- densation des ganzen Auspuffdampfes nicht genügen.
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maschinenanlagen die vollständige Ausnutzung des in einem entsprechenden kleineren Kondensator nicht mehr zur Wirkung kommenden Dampfes, indem dieser n anderer Weise nutzbar gemacht wird.
In der die Auspuffgase vom Motor zum Kondensator führenden Leitung ist ein Ventil, eine Klappe oder ein anderes Organ vorgesehen, das die Verbindung zwischen Kondensator und Motor herstellt oder unterbricht ; dieses Ventil wird durch eine Übertragung beeinflusst, die ihrerseits vom Motor aus betätigt wird und welche bewirkt. dass die Verbindung zwischen Kondensator und Zylinderraum in regelmässigen Zwischen- räumen unterbrochen wird. So kann z. B. diese Verbindung nach jeder fünften Umdrehung auf die Dauer einer Umdrehung unterbrochen werden. Während dieser Unterbrechung tritt
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oben genannten Ventil abzweigt und nach einem Vorwärmer oder einer sonstigen Vorrichtung führt, die die Ausnutzung der Auspuffdämpfe bewirkt.
An der Stelle, wo diese
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selbsttätig oder mechanisch öffnet, sobald das andere Ventil sich schliesst
Das Verfahren besteht im wesentlichen in einer derartigen Regelung des Motors mittels einer kleinen Zusatzeinrichtung, dass derselbe während einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen mit Kondensation arbeitet, dann wird während einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen die Kondensation unterbrochen und es findet freier Auspuff bezw. Auspuff in einen Vorwärmer oder sonstigen Apparat statt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Einrichtung in Ansicht, teilweise im Schnitt dargestellt. Der Dampfzylinder a einer beliebigen Type ist mit der Auspuffleitung b ausgerüstet, in welche der Dampf durch die Stutzen s, t eintritt, um durch die Leitung c nach dem Kondensator abzuziehen. Die Rohre b und c sind durch ein Zwischenstück d, das eine längliche Öffnung e besitzt, voneinander getrennt.
Diese Öffnung kann durch einen Schieber o verschlossen werden, dessen Schieberstange f mit einer durch einen Schlitz/ < durchbrochenen Verbreiterung versehen ist. Der obere Teil dieser Stange trägt eine Feder i, die das Bestreben hat, den Schieber nach unten zu drücken. Ein Hebel mit zwei Armen j und k, der um m schwingt, trägt am Ende des Armes j eine Warze p, die in den Schlitz h eingreift, während das Ende des Armes k mit einem Finger il verbunden ist, der durch eine am Lager x befindliche Führung geführt wird. Auf diesen Finger stützt sich eine Daumenscheibe ; < , die auf einer. Welle y aufgekeilt ist, welche ihre Bewegung durch die Vermittlung einer beliebigen Übertragung, wie etwa durch das Getriebe 2, ? und Welle 4 erhält.
Diese Übertragung kann beliebig eingerichtet sein, etwa derart, dass der Daumen eine Umdrehung macht, während sich das Schwungrad fünfmal dreht.
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Zwischen der Öffnung 8 und dem einen Auspuffstutzen t ist eine Ableitung t'ab' gezeigt, die z. B. nach einem Wasservorwärmer führt. An der Einmündung der Abzweigung in die Leitung ist ein Rückschlagventil w eingesetzt, welches sich von der Leitung b nach der Leitung r öffnet.
Solange sich die Spitze des Fingers n in der Aussparung des Daumüua u befindet, wird die Feder i den'Schieber 0 vor der Öffnung e halten und der Auspuffdampf wird, statt nach dem Kondensator durch die Leitung c abzuziehen, das Ventil M-hoben und durch die Leitung r nach dem Vorwärmer strömen. Sobald aber der Finger n sich mit der eigentlichen Scheibe des Daumens u in Berührung befindet, wird die Warze p des Hebels j in der Kulisse nach oben gleiten, die Schieberstange f anheben, die Feder i zusammendrücken und den Schieber o hochheben, so dass zwischen den Leitungen bund c freie Verbindung hergestellt wird.
Das Ventil w schliesst sich nun infolge seines Eigengewichtes und infolge des in der Leitung l'herrschenden Druckes ; der gesamte Auspuffdampf strömt nunmehr durch die Leitung c nach dem Kondensator.
Da nun die Aussparung z den fünften Teil des Scheibenumfanges des Daumens u einnimmt, wird die Verbindung zum Kondensator in diesem Falle während einer von fünf Umdrehungen des Schwungrades geschlossen sein. Diese Verhältnisse können nach Massgabe der einzelnen Anlagen geändert werden.
Dieses Verfahren ermöglicht die vollständige Ausnutzung des Auspuffes bei gleichzeitiger Anwendung eines Kondensators mit begrenzter Oberfläche, ohne den Gang und die Organe der Maschine selbst zu beeinflussen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Betrieb von Dampfmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass während des Ganges in regelmässig wiederkehrenden Zeitabschnitten die Verbindung zwischen Kondensator und Maschine mittels eines von dieser beeinflussten Verschlussorganes unterbrochen wird, während gleichzeitig zwischen dem Auspuff und einem Vorwärmer eine Verbindung hergestellt wird, deren selbständige mechanische Unterbrechung bei neuerlicher Verbindung mit dem Kondensator erfolgt.