DE673137C - Selbsttaetige, elektrisch gesteuerte Futtervorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung, die eine selbsttätige, elektrisch gesteuerte Futtervorrichtung nach. Patent 650 403 zur Abgabe von Futtermengien zu verschiedenen Tageszeiten mit einem eine einstellbare Schaltscheibe für die Futteraustragevorrichtung antreibenden Elektromotor betrifft, besteht darin, daß in dem Antrieb für die Austragevorrichtung eine Verzögerungseinrichtung eingeschaltet ist, die nach Ablauf einer bestimmten Fütterungszeit selbsttätig durch die Schaltuhr eingeschaltet wird und leine Verlangsamung des Laufes der Austragevorrichtung und damit eine Verringerung der in der Zeiteinheit abzugebenden Futtermengen für die weitere Fütterungszeit bewirkt.

Bei den bisherigen Futtervorrichtungen waren im Anfang der Fütterung infolge der großen Freßlust der Pferde die Krippen schnell leer, während gegen Schluß der Fütterung sich das Futter in den Krippen anhäufte, da,' wie die Erfahrung lehrt, in der zweiten Hälfte der Fütterzeit die Freßlust der Pferde erheblich nachläßt. Vierlangsamt man also den Gang der Austragevorrichtung in der zweiten Hälfte der Fütterungszeit, so ist das mit Bezug auf Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit des Füttervorganges von großer Bedeutung.

Die neue Vorrichtung, durch die die oben angeführten Übelstände beseitigt werden, ermöglicht, daß die Krippen am Schluß der Fütterungszeit bis auf ein geringes vollkommen leergefressen sind.

Die Verlangsamung des Laufs der Austragevorrichtung kann entweder auf mechanischem, hydraulischem, pneumatischem oder elektrischem Wege bewirkt werden.

In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dar-

gestellt, bei der der Lauf der Austragevorrichtung auf elektrischem Wege geregelt wird. Fig. ι zeigt einen Schaltplan für eine Futtervorrichtung.

Fig. 2 zeigt in Ansicht die Schaltscheibe der Schaltuhr mit darauf befestigten Reitern, Fig. 3 diese Reiter in Seitenansicht, Fig. 4 die Austragevorrichtung im Querschnitt.

iö In eine Netzleitung 29 ist ein Hauptschalter 50 mit Sicherung 5.1 eingebaut, von deneneine Abzweigleitung 52 zu einer Schaltuhr 53 führt, die also mit der Netzspannung in. Betrieb gehalten wird. Von- den Sicherungen 51 führt die Hauptleitung 54 zu einem Transformator 55, von dessen Sekundärseite eine Leitung 56 zu einem Schalter 57 und eine Leitung 58 zur Schaltuhr 53 führt. Der an der Leitung 56 liegende Schalter 57 dient zur Inbetriebsetzung der Futtervorrichtung zu beliebiger Zeit von Hand, wenn außer den durch die Schaltuhr geregelten Fütterzeiten gefüttert werden soll. Der Stromkreis für diese Inbetriebsetzung wird gebildet von der vom Transf ormator 5 5 zum Motor 60 führenden Leitung 59 und der vom Schalter 57 durch den Schalter 61 gehenden, ebenfalls zum Motor 60 führenden Leitung 62. Ein. in diese Leitung 62 eingebauter Regulierwiderstand 63 ist für den Fall der Einzelfütterung, wenn, z, B. ein krankes Pferd oder ein außergewöhnlich, langsam fressendes, dessen Futteraufnahme in der Zeiteinheit von der der anderen Pferde abweicht, angebracht. In. diesen. Fällen kann der diese Futtereinrichtung antreibende Motor durch Einstellen des Regulierwiderstandes in seiner Umlaufzahl geregelt und der Verlauf der Fütterung diesen besonderen Verhältnissen angepaßt werden.

Bei Anordnung mehrerer Futtervorrichtungen kann die Handeinschaltung in Parallelschaltung zur ersten Futtervorrichtung ausgeführt werden* wie dies durch den Stromkreis 56, 64, 62, 66, 59 gemäß der Zeichnung möglieh ist. Auf der sich in 24 Stunden einmal drehenden Schaltscheibe 28 (Fig. 2) sind je drei Reiter 67, 68, 69 (Fig. 3) für jede Fütterungszeit befestigt, von denen, der kurze Reiter 67 mit einem Schaltrad 74 der Uhr S3, der lange Reiter 68 mit diesem Rad 74 und einem weiteren Schaltrad 75 und der gebogene Reiter 69 mit dem Rad 75 zusammenwirkt, durch die das Ein- und Ausschalten der Futtervorrichtungselektromotoren 60·, 66 herbeigeführt wird. Diese Elektromotoren 60, 66 treiben nämlich je über ein. nicht dargestelltes Vorgelege eine Welle 5 (Fig. 4) an, die ein den unteren Abschluß eines trichterförmigen Futter Vorratsbehälters 6 bildendes Zellenrad 7 trägt. Zweckmäßigerweise werden zwei benachbarte Krippen 46 von einem Zellenrad 7 mit Futter beschickt, wobei zwischen den Zuführungskanälen 47 eine einstellbare Verteilerklappe 48 vorgesehen ist. Infolgedessen können durch Einstellen dieser Klappe die beiden Krippen verschieden große Mengen Futter erhalten; auch kann durch Umlegen der Klappe 48 in die eine Endlage die gesamte Futtermenge nur in eine Krippe eingebracht Averden. Von der Schaltuhr 53 (Fig. 1) ist eine Leitung 70 zu den Schaltern 61 und 65 geführt. Von der Leitung 58 ist eine Leitung 71 abgezweigt, die zu der Schaltuhr 53 führt. Diese Schaltuhr ist über eine Leitung 72 und einen Widerstand 73 an die Leitung 70 angeschlossen.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende.

Angenommen, die Fütterung der Tiere beginnt am Morgen um 4 Uhr. Auf der Schaltscheibe 28 (Fig. 2) ist an der dieser Zeit entsprechenden Stelle der kurze Reiter 67 aufgeklemmt. Sobald dieser Reiter 67 beim Drehen der Scheibe 28 zur ,angegebenen Zeit das Schaltrad 74 betätigt, fließt ein Strom von dem Pluspol der Leitung 29 über 50·, 51, 54> SS= 56; 58, 53. 7°, 61, 62, 63, 62, 6o, bzw. 70, 65, 62, 6.6 nach 59, 55, 54, 51, 50 zum Minuspol der Leitung 29. Die Elektromotoren 60 und 66 laufen aa, und die Zellenräder 7 bringen Futter in die Krippen 46.

Beim Weiterdrehen der Scheibe 28 schaltet der .an dieser Scheibe an der der 5. Stunde entsprechenden Stelle angeordnete lange Reiter 63 zugleich die Räder 74 und 7 5 .weiter, wodurch der mit Hilfe des Rades 74 geschlossene Stromkreis geöffnet und mittels des Rades 7 5. nunmehr folgender Stromkreis geschlossen wird: 29, 50, 51, 54, 55, 58, 53, 72, 73, 70, 61, 62, 63, 60, 59, 55, 54, 51, 50, 29 bzw, 70, 65, 62, 66, 59, 55, 54, 51, 50, 29. Der in, diesen Stromkreis eingeschlossene Widerstand 73 bewirkt einen langsameren Lauf der Elektromotoren 60 und 66 und damit der Zellenräder 7 für die zweite Hälfte der bis 6 Uhr dauernden Fütterungszeit, so daß weniger Futter in die Krippen ausgetragen wird, weil vermieden werden soll, daß sich gegen, Schluß der Fütterung, wenn die Freßlust der Pferde bekanntlich nachläßt, das Futter in den Krippen anhäuft. Den Grad der Verlangsamung kann, man am Widerstand 73 einstellen.

Der an der der 6. Stunde entsprechenden Stelle der Schaltscheibe 28 angebrachte ge- n₅ bogene Reiter 69 (Fig. 3) betätigt nach Ablauf der Fütterungszeit das Schaltrad 7 5, wodurch auch der zweite, in der 5. Stunde durch den langen Reiter 68 geschlossene Motorenstromkreis unterbrochen wird. iao

Gleiche Reiter sind in gleicher Anzahl und Reihenfolge an den der Mittags- und Abend-

fütterung entsprechenden Stellen der Schaltscheibe 28 befestigt, die zu gegebenen Zeiten das' Ein- und Ausschalten der Anlage selbsttätig bewirken.

Die Schalter 57 und 64 können, wie gesagt, von Hand betätigt werden, um eine Fütterung außerhalb der auf der Schaltscheibe 28 eingestellten Zeit zu ermöglichen.

Die Schalter 61 und 65 sind Schalter zur Unterbrechung des Uhrstromkreises; sie dienen für die Abschaltung einer einzelnen Futtereinrichtimg, unabhängig von der Schaltuhr oder weiteren Vorrichtungen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Selbsttätige, elektrisch gesteuerte Futter vorrichtung nach Patent 650403 zur Abgabe von Futtermengen zu verschiedenen Tageszeiten mit einem eine einstellbare Schaltscheibe für die Futteraustrage vorrichtung antreibenden Elektromotor, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Antrieb für die Austragevorrichtung eine Verzögerungseinrichtung eingeschaltet ist, die nach Ablauf einer bestimmten Fütterungszeit eingeschaltet wird und die eine Verlangsamung des Laufes der Austragevorrichtung und damit eine Verringerung der in der Zeiteinheit abzugebenden Futtermenge bewirkt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den die Austragevorrichtung antreibenden Elektromotor (60 bzw. 66) zwei voneinander unabhängige Stromkreise vorgesehen sind, von denen der eine einen Widerstand aufweist und die durch eine Schaltuhr derart geöffnet und geschlossen werden, daß jeweils zu Beginn der Fütterung der Kreis ohne Widerstand ein- und darauf, nach Abschaltung des ersten Kreises, der Kreis mit Widerstand eingeschaltet wird, der nach Beendigung der Fütterung ebenfalls wieder ausgeschaltet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen