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Verfahren zur Herstellung von Stilbenazofarbstoffen Zusatz zum Patent
591495 Aus der Patentschrift 598 057, Zusatz zum Patent 591 495, ist ein Verfahren
zur Herstellung von Stilbenazofarbstoffen von der allgemeinen Formel
bekannt, worin A eine Azokomponente, die zwei Kupplungsstellen enthält, B eine Azokomponente,
die gegebenenfalls noch durch weitere Umsetzungen verändert sein kann, und C den
Rest eines aromatischen Amins bedeutet, das in o-Stellung zur Aminogruppe eine metallkomplexbildende
Gruppe enthält.
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Es wurde nun gefunden, daß man zu Farbstoffen von der gleichen Art
gelangt, wenn man Aminoazofarbstoffe, die unter Verwendung der Diazoverbindung aus
4-Nitro-4'-aminostilben-a, z'-disulfonsäure und beliebigen Azokomponenten und Reduktion
der so erhältlichen, gegebenenfalls weiter veränderten Monoazofarbstoffe hergestellt
worden sind, dianotiert, die so erhaltene Diazoazoverbindung im Gegensatz zu dem
aus den Beispielen der Patentschrift 598 057 bekannten Verfahren nicht mit
einer doppelt kupplungsfähigen Periaminooxynaphthalinsulfonsäure, sondern mit einer
weiter diazotierbaren, eine in o-Stellung zur weiterdiazotierbaren Aminogruppe stehende
metallkoinplexbildende Gruppe enthaltenden Mittelkomponente vereinigt, erneut dianotiert
und schließlich mit einer Azokomponente vereinigt, die eine in o-Stellung zur Kupplungsstelle
stehende metallkomplexbildende Gruppe enthält, wobei die Azokomponente gegebenenfalls
noch weiter diazotierbar oder kupplungsfähig sein kann, und'die so@ erhaltenen Stilbenazofarbstoffe
gegebenenfalls mit kupferabgebenden Mitteln behandelt.
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Die so erhältlichen Farbstoffe zeichnen sich durch schöne Farbtöne
und in Form ihrer Kupferkomplexv erbindungen auch gegenüber
den
analogen, aus der obengenannten Patentschrift 598 o5- bekannten Farbstoffen
durch eine überragende Lichtechtheit aus.
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Ein Vergleich des aus der Patentschrift 598 057, Beispiel i,
bekannten Farbstoffes mit einem demvorliegenden Verfahren ie;ntsprechenden Farbstoff,
der an Stelle von i-Amino-'. 8-öxynaphthalin-4, 6-disulfonsä ure i -Amino-2-oxynaphthalin-4,
6-disulfonsäure als Mittelkomponente und an Stelle von 4- Nitr o-2-amino-l-oxybenzol
4-Nitro-i-oxybenzol als Endkomponente enthalten würde, läßt sich nicht durchführen,
da die genannten Verbindungen zur Bildung eines derartigen Farbstoffes nicht befähigt
sind. Beispiel i 5i,i Teile des methylierten und reduzierten Monoazofarbstoffes
aus dianotierter 4-Nitro-4.'-aminostilben-2, 2'-disulfonsäure und Oxybenzol werden
in üblicher Weise dianotiert und in soloalkalischer Lösung mit 28,9 Teilen i-amino-2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsaurein
Natrium gekuppelt. Der so erhaltene Ainiizodisazofarbstoff wird : gegebenenfalls
durch Urnlösen von der übersdhüssigen Azokomponente befreit, sodann mit 6,9 Teilen
Natriumnitrit und 3o Teilen Salzsäure vom spezifischen Gewicht 1,18 dianotiert und
in hyridinhaltiger Lösung mit 36 Teilen 2- (3'-carboxyl)lienylamino)-5-oxynaphthalin-,`-sulfonsaurem
Natrium gekuppelt. Nach beendeter Kupplung wird der entstandene Trisazofarbstoff
durch Aussalzen abgeschieden. Er ist ein violetts(Aiwarzes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit rotbrauner und in Wasser mit grünblauer Farbe löst. Er färbt Baumwolle
blaugrün. Wird der Farbstoff in bekannter Weise in die Kupferkomplexverbindung übergeführt,
so erhält inan einen metallhaltigen Trisa"ofarbstoff, der Kauf Baumwolle einen gelbstichiggrünen
Farbton von besonders guter Lichtechtheit liefert. Beispiele Verfährt man wie im
Beispiel i, verwendet aber als Endkomponente 3o Teile i-Acetylamino-8-oxynaphthalin-4.-stilfonsäure,
so erhält man einen Trisazofarbstoff, der auf Baumwolle ein Grün färbt, das beim
Nachkupfern ein sehr lichtechtes Olivgrün liefert. Die Lösungsfarbe des kupferhaltigen
Farbstoffes in konzentrierter Schwefelsäure ist violettbraun und in Wasser gelbstichiggrün.
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Kuppelt man den dianotierten Aminoazotarbstoff q. Amiiiostill)en-2,
2'-disulfonsäur ei', r"-azo-4"-methoxybenzöl mit i- Ainino-;ä, 5-dimetho2:vbenzol;
diäzötiert erneut und kuppelt zum @Schluß mit 2-Oxynaphthälin-3, 6-disulfonsiitire,
so erhält man einen Polyazofarbstoff, der sich in Wasser grün und in konzentrierter
Schwefelsäure violett löst und der Baumwolle bei gutem Ziehvermögen blaustichiggrün
färbt. Die Kupferkomplexverbindung dieses Polyazofarbstoffes liefert auf -Baumwolle
Olivfärbungen von wesentlich v i besserter Lichtechtheit: Ihre Lösungsfarbe in.
Wasser ist gelbstichiggrün und in konzentrierter Schwefelsäure blauviolett.
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Ähnliche Stilbenazofarbstoffe erhält inan, wenn man von den Aminoazofarbstoffen
ausgeht, die durch Kuppeln von diäzotierter 4-Nitro-4'-aminostilben-2, 2'-disulfons<iuremit
i-Oxyhenzol-2-carbonsäure oder mit Acetessigsäurearylidenoder mit Pyrazolonal)höminlingen
und anschließende Reduktion erhalten ,v erden.
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Beispiel 3 .42,2 Teile des Mononatriumsalzes der 4-Nitro-4'-aminostilben-2,
2'-disulfonsiitire werden in üblicher Weise dianotiert und finit i Aminö-3-methylbenzol
gekuppelt. Der erhaltene Aminoazofarbstoff wird zur Entfernung von überschüssigem
i-Ainino-3-metliylbenzol aus Wasser umgelöst. Hierauf wird er erneut in Wasser gelöst
und bei etwa 4o' C so lange mit Essigsätireänliydrid behandelt, bis eine Probe der
Lösung nicht mehr diazötierbar ist. Die Lösung wird dann durch Zusatz von Natriumcarbonat
alkalisch gestellt, und der acetylierte Aminöazofarbstoff wird ausgesalzen, abgesaugt
und mit Salzwasser gewaschen.
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Die so erhaltene Farbstoffpaste wird darin in Wasser gelöst, und nun
wird die Nitrogruppe auf übliche Weise mit Natriumstilfid reduziert. Nach beendeter
Reduktion wird der entstandeneAminoazofarbstoff abgetrennt, bei etwa 15° C in salzsaurem
Mittel finit Natriurnnitrit dianotiert und in soloalkalischer Lösung mit 28 Teilen
1 Amino-2-iithoxynaplithalin-6-sulfonsäure gekuppelt. Der so erhaltene Aminodisazofarbstoff
wird abgetrennt, mit Natriumnitrit dianotiert, und die erhaltene Diazodisazoverbindung
wird unter Rühren in eine wäßrige Lösung, von 28 Teilen i-oxynaphthalin-a-sulfonsaurem
Natrium eingetragen, der zuvor etwa io Raumprozent Pyridin und etwa ,49o Teile Eis
zugesetzt worden sind. Nach beendeter Kupplung wird der entstandene Trisazofarbstoff
ausgesalzen, abgetrennt, erneut gelöst und durch etwa 7stüncliges Kochen mit 3o
Teilen kristallisiertem Kupfersulfat in Gegenwart von Natriumacetat: in seine Kupferkomplexverbindung
übergeführt. Diese wird nach dein Abscheiden und Trocknen in Form eines dunklen
Pulvers erhalten, das sich in Wasser mit blaugrüner und in konzentrierter Schwefelsäure
mit rotstichiggrauer Farbe löst und Baumwolle in hervorragend lichtechten, oliven
Tönen färbt.