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Verfahren zur Herstellung von Trisazofarbstoffen-Es wurde gefunden,
daß man zu wertvollen grünen Trisazofarbstoffen gelangt, wenn man tetrazotierte
Diamine der allgemeinen Formel NH2-Rl-CO. NH-R2-NH2, worin R1 und R2 Benzolkerne
bedeuten, die substituiert sein können, zuerst halbseitig mit einer Gelbkomponente,
welche die Orthooxycarbonsäuregruppe enthält, vereinigt, sodann mit i Amino-2-alkoxynaphthalin
oder dessen Sulfonsäuren kuppelt, diese Farbstoffe weiterdiazotiert und die Diazodisazoverbindungen
mit einer i-Acylamino-8-oxynaphthalinsulfonsäure vereinigt. Der Alkylrest der Alkoxygruppe
in der zweiten Kupplungskomponente kann selbst noch weiter substituiert sein. Tetrazotierte
Diaminoverbindungen der oben angegebenen allgemeinen Formel kuppeln erfahrungsgemäß
so, daß zuerst die am Benzolkern R1 haftende Diazogruppe in Reaktion tritt. An dieser
Stelle steht also im fertigen Farbstoff die Gelbkomponente, welche die Orthooxycarbonsäuregruppe
enthält. Die neuen Farbstoffe besitzen ein gutes Ziehvermögen und liefern auf Baumwolle
und regenerierter Cellulose klare Grünfärbungen von guter Säurebeständigkeit und
Ätzbarkeit. Die erhaltenen Färbungen können in ihren Echtheiten durch Nachbehandlung
mit Metallsalzen erheblich verbessert werden, wobei vor allem beim Behandeln mit
den Salzen des dreiwertigen Chroms kaum eine Trübung des klaren Farbtons eintritt.
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Das neue Verfahren besitzt gegenüber dem aus der Patentschrift 538
669 bekannten Verfahren den Vorteil, daß man bei gleicher Farbstoffausbeute Farbstoffe
von größerer Klarheit, bei gleicher Klarheit größere Farbstoffausbeute erzielt.
Diese Unterschiede sind wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß, wie aus »Helvetica
Chimica Acta«, B. 21 (z938) S. 1367 ff. bekannt ist, Azofarbstoffe, die Aminonaphtholäther
oder Aminonaphtholäthersulfonsäure als Schlußkomponenten enthalten, eine wechselnde
Beständigkeit
besitzen, die durch ganz geringfügige Unterschiede
im Aufbau außerordentlich stark beeinflußt wird. Die Unterschiede im Aufbau der
nach dem bekannten und nach dem neuen Verfahren erhaltenen Farbstoffe sind zwar
nur gering, genügen aber, daß die bei dem bekannten Verfahren als Zwischenverbindungen
auftretenden Aminodisazofarbstoffe eine gewisse Zersetzung erleiden (die Zersetzungsstoffe
können nur durch Umlösen, was eine Verringerung der Ausbeute zur Folge hat, entfernt
werden) und daß die entsprechenden, als Zwischenverbindungen in dem neuen Verfahren
erhaltenen Aminodisazofarbstoffe beständiger sind und deshalb ohne Umlösen zu reinen
Endfarbstoffen führen. Beispiel i 113,5 Teile i-Amino-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzol
werden in 48oo Teilcn Eiswasser unter Zusatz von 31o Teilen Salzsäure (d - 1,18)
gelöst und durch Zutropfen von 69 Teilen Natriumnitrit in 35o Teilen Wasser tetrazotiert.
Zu der klaren Tetrazolösung, die mit 275 Teilen Natriumacetat abgestumpft worden
ist, läßt man eine Lösung von 8o Teilen i-oxybenzol-2-carbonsaurem Natrium in 5oo
Teilen Wasser zulaufen und setzt zur Beendigung der halbseitigen Kupplung 48o Teile
2oprozentige Natronlauge langsam zu. Sodann wird die Lösung von 15o Teilen i-amino-2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsaurem
Natrium in 17oo Teilen Wasser eingetragen. Die zweite Kupplung ist nach 18 Stunden
beendet. Es wird essigsauer abgesaugt. Zur erneuten Diazotierung wird diese Zwischenverbindung
mit etwas Natronlauge in 1o ooo Teilen Wasser gelöst und die Lösung nach Zugabe
von 35 Teilen Natriumnitrit mit 6oo Teilen Salzsäure (d = 1,18) angesäuert. Die
braune Diazoverbindung wird abgetrennt und als Paste in die eiskalte Suspension
von 21o Teilen i-acetylamino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsaurem Natrium und ioo
Teilen Natriumbicarbonat in 25oo Teilen Pyridin und 18o Teilen Wasser eingerührt.
Nach kurzer Zeit kristallisiert der neue, reine grüne Farbstoff metallisch glänzend
aus und wird abfiltriert und getrocknet.
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Er färbt Baumwolle und regenerierte Cellulose aus dem Glaubersalzbad
grün. Die Färbungen werden durch Behandeln mit Chromfluorid waschecht, ohne wesentlich
getrübt zu werden. Beispiel 2 Man verfährt bis zur Schlußkupplung wie in Beispiel
i angegeben und trägt die Paste der braunen Diazoverbindung des Farbstoffes i-Oxyb2nzol-2-carbonsäure.-i-Amino-4-(4'-amino)-benzoylamino-Benzol
-. i-Amino-2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsäure in die eiskalte Lösung von 235 Teilen
i-benzoylamino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsaurem Natrium in 5oprozentigem Pyridin
und wenig Ammoniak ein. Der gebildete Farbstoff kristallisiert rein aus. Seine klaren
grünen Färbungen auf Baumwolle oder regenerierter Cellulose zeichnen sich durch
sehr gute Wasserechtheit aus. Die Waschechtheit kann durch Nachbehandlung mit Kupfer-
und Chromsalzen verbessert werden. Beispiel 3 Gemäß Beispiel i werden 113,5 Teile
i-Amino-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzol tetrazotiert und mit 8o Teilen -i-oxybenzol-2-carbonsaurem
Natrium halbseitig gekuppelt. -Man fügt bei schwach bicarbonatalkalischer Reaktion
die Lösung von 175 Teilen des Natriumsalzes von i-Amino-2-carboxymethoxynaphthalin-6-sulfonsäure
zu und salzt den erhaltenen Farbstoff am folgenden Tag aus. Der abgetrennte Farbstoff
wird erneut gelöst und mit 35 Teilen Natriumnitrit und 6oo Teilen Salzsäure bei
2o° diazotiert. Die braune Diazodisazoverbindung wird als Paste in eine Lösung von
235 Teilen i-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure in wässerigem Pyridin
bei Gegenwart von 8o Teilen Natriumcarbonat eingetragen. Der wie üblich abgetrennte
Farbstoff liefert auf Cellulosefasern klare, metallisierbare grüne Färbungen.
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Mit dem gleichen Erfolge läßt sich auch i-benzoylamino-8-oxynaphthalin-q,
6-disulfonsaures Natrium als Schlußkomponente verwenden.
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Beispiel 4 113,5 Teile i-Amino-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzol werden
wie üblich tetrazotiert. Die klare, mit Natriumacetat abgestumpfte Lösung wird langsam
mit 119 Teilen i-Acetoacetylamino-4-oxybenzol-5-carbonsäure (vgl. Patent 749 975),
die in verdünnter Natriumacetatlösung gelöst sind, versetzt. Nach beendigter halbseitiger
Kupplung wird die wässerige Lösung von 15o Teilen i-amino-2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsaurern
Natrium zugefügt. D er erhaltene orangerote Farbstoff schlägt mit Säuren nach grün
um. Die weitere Diazotierung und die Einkupplung mit 21o Teilen i-Acetylamino-8-oxynaphthalin-3,
6-disulfonsäure erfolgt, wie im Beispiel i angegeben.
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Der Farbstoff liefert auf Cellulosefasern klare Grüntöne, die, mit
Chromfluorid nachbehandelt, waschecht werden. Beispiel 5 Verwendet man statt des
im Beispiel i angeführten i-Amino-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzols das i -Amino
-3 -methyl-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzol und verfährt im übrigen genau gleich,
so erhält man einen Farbstoff von ähnlichem Farbton und ähnlichen Eigenschaften.
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i-Amino-3, 5-dichlor-4-(4'-amino)-benzoylaminobenzol liefert in der
gleichen Weise einen blaugrünen Farbstoff.