DE846144C - Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DisazofarbstoffenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 11. AUGUST 1952
P 34530 IΓdI JJa D
ist in Anspruch genommen
Es wurde gefunden, daß wertvolle Disazofarbstoffe erhalten werden können, wenn man l>eim
Kuppeln von tetrazotiertem 3.3'-I)ioxy-4.4'-diaminodiphenvl
mit Azokoniponenten in einem \iittel arl>eitet, das wasserlösliche neutrale, organische
Lösungsmittel anhält.
Als wasserlösliche neutrale, organische Lösungsmittel, die sich zur Verwendung Ικ'ίηι vorliegenden
Verfahren eignen, sind z. 15. Glycerin, Äthylglvkol
zu erwähnen. Vor allem sind hier solche wasserlöslichen,
neutralen, organischen Lösungsmittel geeignet-, welche mit Wasserdampf entfernt werden
können, z. B. Acetonitril, l'nter diesen .letzteren
sind insliesondere diejenigen wertvoll, welche ihre j Wasserlöslichkeit der Anwesenheit von Sauerstoffatomen
im Molekül verdanken; als Beispiel kann hier erwähnt werden: Furfurol, in erster Linie aber
solche Lösungsmittel, die außerdem mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar sind und nur die Atome
C, H und O enthalten, wie Aceton, Äthylmethylketon,
Äthylenglykolmonomethyläther, Dioxan und vor allem Monoalkohole mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen,
wie Methanol, Äthanol, n- oder fsopropanol.
Beim vorliegenden Verfahren können Azokomponenten als Ausgangsstoffe verwendet werden, die
ihr Kupplungsvermögen einer reaktionsfähigen aromatischen Atomgruppierung oder einer reak-
tionsfähigen Methylengruppe verdanken. Die Azokomponenten
können ferner löslichmachende Gruppen, wie Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppen, enthalten
oder von solchen frei sein. Als Beispiele können hier genannt werden: Pyrazolone, z. B.
3-Methyl-5-pyrazolon, i-Phenyl-ß-Methyl-S-pyrazolone,
Acetessigester, Acetessigsäurearylamide, wie Acetessigsäureanilid, Oxyhenzole, wie ι - Oxy-4
- methylbenzol. 5 - Methyl - 2 - oxyl>enzol-1 -carbonsäure.
Besonders wertvolle Ergebnisse werden erhalten bei Verwendung von Azokomponenten der
Xaphthalinreihe. Ferner kommen vor allem Azokomponenten in Betracht, welche Farbstoffe ergel
>en, die zur Bildung von Schwermetallkomplexen >5 lR'fähigt sind und unter diesen besonders solche, die
in ortho-Stellung zur Kupplungsstelle eine Gruppe enthalten, welche zusammen mit der Oxygruppe
der Diazokomponente Schwermetallkomplexverbindungen bilden kann, inst)esondere eine Oxygruppe.
Unter anderem können l>eispielsweise Oxynapht hai i 11 sti 1 f on sau ren oder Ami nooxynaph thai insul fonsäuren
als Azokomponenten verwendet werden, wie 2-Oxynaphthalin-4-, -6- oder -7-sulfonsäure,
2, 8-Dioxynaphthalin - 6 - sulfonsäure, 2, 8-Dioxynaphtha!
in-6-sulfonsäure-3-carl>onsäure, 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfoiisäure.
Als Azokomponenten der Naphthalinreihe führen beim vorliegenden Verfahren insbesondere diejenigen
zu guten Ergebnissen, die von Sulfonsäuregruppen frei sind und in ortho-Stellung zu einer
Oxygruppe kuppeln, z. B. Oxynaphthalinsulfonamide, wie 2-Oxynaphthalin-6-sulfonamid und
i-Oxvnaphthalin-8-sulfonamid, ferner Dioxynaphtlialiiimonoalkyläther,
wie 2-Oxy-6-methoxynaphthalin, 2, j-Diüxynaphthalinmonoglycerinäther.auCh
Aminooxynaphthaline, in denen die Aminogruppe von Substituenten frei sein oder solche enthalten
kann, wie 2-Amino-7-oxynaphthalin, 2-Amino-5-oxvnaphthalin, 2 - ß- Oxyäthylamino-6-oxynaphthalin.
Vor allem sind hier aber von weiteren Substituenten freie Dioxynaphthaline, die in ortho-Stellung
zu einer Oxygruppe kuppeln, wertvoll, z. B. 1,3-, 1,5-. 1.6-, 1,8-Dioxynaphthalin, insbesondere
al>er heteronucleare ß, /J'-Dioxynaphthaline, wie
2,6- und 2,7-Dioxynaphthalin.
Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich
auch asymmetrische Farbstoffe herstellen, indem man z. B. nacheinander 1 Mol tetrazotiertes
3, 3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenyl mit je 1 Mol zweier verschiedener Azokomponenteu vereinigt.
Die Tetrazotierung des 3, 3'-Dioxy-4,4'-diaminodiphenvls
kann in üblicher, bekannter Weise, z. B. mit Hilfe von Salzsäure und Natriumnitrit erfolgen.
In der Regel ist es zweckmäßig, die Tetrazosuspension zuerst zu neutralisieren und dann die
Te.trazoverbindung abzuscheiden und l>eispielsweise als Filterkuchen in Gegenwart des organischen
Lösungsmittels mit der Azokomponente zu vereinigen. Die Kupplungstemperatur wird mit
Vorteil, l>esonders bei Beginn der Reaktion, niedrig gehalten. Die Kupplung kann in saurem, neutralem,
vorzugsweise al>er alkalischem Mittel stattfinden. Die Aufarbeitung der Kupplungsmasse erfolgt in
[ an sich bekannter Weise, z. B. durch Abdestillieren ; des Lösungsmittels und Eindampfen oder durch
Verdünnen und, gegebenenfalls nach Herabsetzen des pn-Wertes, durch Säurezusatz, durch Aussalzen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe sind zum Teil bekannt, zum Teil
neu. Sie entsprechen der allgemeinen Formel
R1- N = N —
— N - N — R9
HO
OH
in welcher R1 und R2 je den Rest einer Azokomponente
!»deutet. Unter diesen Farbstoffen sind insl
>esondere diejenigen wertvoll, die der allgemeinen Formel
. R,' —N = N— (
- -N = N —R„'
HO
OH
entsprechen, in welcher R1' und R.,' je den Rest
eines von weiteren Substituenten freien, in ortho-Stellung zu einer —OH-Gruppe an die Azogruppe
gebundenen Dioxynaphthalins l>edeutet.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Disazofarbstoffe eignen sich zum Färben der verschiedensten
Werkstoffe, insbesondere von Cellulosefasern, wie Baumwolle, Kunstseide und Zellwolle
aus regenerierter Cellulose, aber auch zum Färl>en tierischer Fasern, wie Wolle, Seide und
j Leder. Sie können, wenn das Farbstoffmolekül metallisierbare Gruppen enthält, in Substanz, im
Färl>ebade und auf der Faser in komplexe Metall- ! verbindungen, z. B. Kupfer-, Chrom-, Eisen-,
Nickel- oder Kobaltverbindungen, übergeführt j werden.
j Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Disazofarbstoffe l>esitzen im allgemeinen ein genügendes
oder -gutes Ziehvermögen für Cellulosefasern in metallfreiem Zustande und können vorteilhaft
auf der Faser oder im Färl>ebad bzw. teilweise auf der Faser und im Färbebad mit metallabgebenden
Mitteln nach den allgemein bekannten Verfahren behandelt werden. Mit Vorteil wird
jedoch das Verfahren der französischen Patentschrift 809 893 angewendet, nach welchem im
sell>en Bade zuerst gefärbt und die Behandlung mit metallabgebenden Mitteln vorgenommen wird. Als
metallabgel>ende Mittel kommen hier vorzugsweise solche in Betracht, die gegenüber alkalischen Losungen
Inständig sind, wie komplexe Kupfertartrate u. a. m.
In der Literatur (deutsche Patentschrift 745094)
sind bereits Methoden beschrieben, die sich mit der Herstellung von Azofarbstoffen aus tetrazotierfrem
3. 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenvl befassen. Die betreffenden Kupplungsreaktionen werden jedoch
durchwegs ohne Zusatz neutraler organischer Lösungsmittel durchgeführt. Gegenüber diesen 1>ekannten
Verfahren bietet dasjenige der vorliegenden Erfindung den Vorteil, daIJ dadurch reinere
Farbstoffe er'halten werden und eine bessere Ausbeute
erzielt wird. l)ieser Vorteil macht sieh ganz l>es()nders dann geltend, wenn man von AzokomponeiiU'ii
der Xaphthalinreihe ausgeht, welche von
Sulfonsäuregruppen frei sind und in ortho-Stellung
zu einer Oll-Gruppe kuppeln. Während z. Ii. die
nach dem \ erfahren der französischen Patentschrift SSS 241 hergestellten Farbstoffe aus tetrazotiertem
3, ,V-I )iox.y-4, 4'-(liaininodiphenyl und 2,6- bzw.
2, 7-Dioxynaphthaliii einen sehr großen Gehalt an
Verunreinigungen aufweisen, welche vor allem Ix'im Färben einen nachteiligen Einfluß besitzen,
können die entsprechenden Farbstoffe nach dem vorliegenden \ erfahren praktisch vollständig oder
doch weitgehend frei von solchen Verunreinigungen
erhalten werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. 1 )al>ei bedeuten die Teile Ge
wichtsteile und die Prozente (;ewichts|)rozeiite.
Beispiel 1
21.6 Teile 3, 3' - 1 )ioxv - 4, 4'- dianiinodiplienvl
weiden in üblicher Weise tetrazotiert. Die Tetrazoverbindung wird neutralisiert, abfiltriert und in
eine auf etwa 5 abgekühlte Lösung" von 33 Teilen 2, ()-l)ioxynaplitlialin in 70 Feilen Atliylenglykolnionomethyläther
eingetragen. Hierauf fügt man langsam 2~j Teile
Xatronlauge hinzu und
rührt Ικ'ΐ Ziininerteinperatur bis zur Beendigung
der Kupplung. Xach dem Verdünnen mit Wasser
fügt man etwas Xatriumchlorid hinzu, filtriert den ausgeschiedenen 1 )isazofarbstoff ab. wäscht nun und
trocknet im \ akuuin Ικ'ί mäßiger 'Iemperatur.
Der Farbstoff löst sich mit grünblauer Farbe in verdünnter .Natronlauge und färbt Cellulosetasern
in blauen T('inen, die beim Behandeln mit Kupfersalzen
in ein wasch- und lichtechtes Marineblau ülK'rgcheu.
I) e 1 s ρ 1 e 1 2
Die aus 21,0 Teilen 3. 3' - Dioxy -4. 4'- diaminodiphenvl
erhaltene Tetrazoverbindung wird in eine Lösung von 33 Teilen 2, 6-Dioxynaphthalin in
ι 00'feilen Aceton eingetragen. Hei 2 bis 5' werden
in V4StUH(Ie 20'feile 3o"/oi,ge Natronlauge zugetropft
und einige Stunden bei langsam steigender Temperatur bis zur Beendigung der Farbstoff bildung
gerührt. Nach dem Eindampfen und Trocknen im\ akuuin erhält man ein blauschwarzes
Pulver, das sich mit blauer Farbe in Wasser löst und Cellulosefasern in rotstichigblauen 'fönen anfärbt,
die Ix'im Behandeln mit Kupfersalzen in ein wasch- und lichtechtes Marineblau übergehen.
B e i s ] ι i e 1 3
21.6 Teile 3. ,V - 1 )ioxy-4, 4'-diaminodiphenvl
werden in üblicher Weise in die Tetrazoverbindutig
ülx'rgeführt, dieselbe wird abgeschieden und in eine Losung von 34 feilen 2. 7-Dioxvnaphthalin in
120'feilen Dioxan eingetragen. Bei ο bis 5 fügt man langsam eine Losung von 20'feilen calc.
.Natriumcarbonat in So "feilen W asser hinzu und
rührt einige Stunden. Man erhält einen Farbstoff, der Cellulosefasern in rotblauen 'fönen färbt, die
beim Behandeln mit Kupfersalzen ein licht- und waschechtes rotstichiges Marineblau ergeben.
He i s ρ ie I 4
Die aus 2 1/> 'feilen 3, 3'-Dioxy-4, 4'- diaminodiphenvl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man ein in eine Losung von 33 Teilen 2, 6-Dioxynaphthalin
in Form etwa 3o°/oiger wäßriger Paste in 100'feilen Äthanol. Bei 2 bis 5 fügt man in
kleinen Portionen 11 'feile calc. Natriumcarbonat hinzu und rührt längere Zeit bei 5 bis 20 bis zur
Beendigung der Kupplung. Xach dem Verdünnen mit Wasser regeneriert man das Lösungsmittel,
filtriert den ausgeschiedenen Disazofarbstoff ab und trocknet 1km mäßiger Temperatur. Man erhält
ein blauschwarzes Pulver, das die gleichen Eigenschaften zeigt, wie der nach Beispiel 1 erhaltene
Farbstoff.
Die aus 21.6 Teilen 3, 3' - Dioxy -4, 4'- diaminodiphenvl
in üblicher Weise erhaltene und abgeschiedene Tetrazoverbindung trägt man tx'i 10
in eine Losung von 16 Teilen 2, 6-Dioxynaphthalin in 100'feilen Wasser und 15TeIk1Ii Xatriumcarbonat
ein. Man rührt 1km Zimmertemperatur, bis im Reaktionsgemisch, das den einseitig gekuppelten
Monoazofarbstoff enthält, keine Tetrazoverbindung mehr nachweisbar ist, filtriert den ausgeschiedenen
Farbstoff ab und wäscht neutral. Hierauf trägt man die Farbstoffpaste in eine Lösung von 17'!"eilen
1, 3-Dioxynaphthalin in iooTeilen Alkohol ein und fügt in kleinen Portionen 20 Teile calc. Xatriumcarbonat
hinzu. Xach Beendigung der Kupplung verdünnt man mit Wasser, filtriert den Disazofarbstoff
ab. wäscht neutral und trocknet bei gelinder Temperatur. Das erhaltene blauschwarze Pulver
löst sich mit blauvioletter F'arlx· in Xatriumcarbonatlösung
mit blauer Farbe in Xatronlauge und färbt Cellulosefasern in rotstichigblauen Tönen,
die nach dem Behandeln mit Kupfersalzen in ein licht- und waschechtes Marineblau übergehen.
e 1 s ρ 1 e 1
Die aus 2 r.6 Teilen 3. 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
erhaltene und abgeschiedene Tetrazoverbiudung trägt man unter Eiskühlung in eine
L(")sung von 33 Teilen 2, 6-Dioxynaphthalin in ii«i
100Teilen Methanol ein. Hierauf tropft man innerhalb
ι Stunde eine Lösung von 15 Teilen Kaliumcarbonat
in 50 Teilen Wasser hinzu und rührt einige Zeit 1km 5 bis 150 bis zur Beendigung der
Kupplung. Man arl>eitet den erhaltenen Disazofarbstoff in geeigneter Weise auf und erhält nach dem
Trocknen ein blauschwarzes Pulver, das die gleichen fäilK'rischen Eigenschaften wie der nach
Beispiel 1 erhaltene Farbstoff zeigt.
Die aus 21,6 'feilen 3, 3' - Dioxy -4. 4'- diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung wird in eine auf ο gekühlte Lösung von 33 Teilen 2. 6-Dioxynaphthalin
in 50 feilen 6o°/oigem Äthylalkohol eingetragen. Hierauf fügt man innerhalb '/.,Stunde
17 Teile 3o°/oige Natronlauge in kleinen Portionen
hinzu und rührt einige Stunden bis zur Beendigung der Kupplung. Man destilliert den Alkohol im
Vakuum ah und trocknet bei mäßiger Temperatur. Der Disazofarbstoff zeigt die gleichen Eigenschaften
wie der nach Beispiel ι erhaltene Farbstoff.
Verwendet man an Stelle des 2, 6- das 2, 7- oder das 2, 4-Üioxynaphthalin, so erhält man in rotstichigmarineblauen
Tönen färbende Disazofarbstoffe.
Mit 2-Oxynaphthalin-6-sulfamid an Stelle des 2, 6-Dioxynaphthalins erhält man einen in blaustichigvioletten
Tönen färbenden Disazofarbstoff.
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man in eine Lösung von 33 Teilen 2, 6-Dioxynaphthalin
in 160 Teilen Acetonitril ein. Bei 4 bis 8° fügt man in kleinen Portionen 20 Teile calc. Natriumcarbonat
hinzu und rührt 5 bis 6 Stunden bei Zimmertemperatur bis zur Beendigung der Kupplung.
Der völlig abgeschiedeneDisazofarbstoff wird abfiltriert, ausgewaschen und im Vakuum getrocknet.
Der Farbstoff färbt Cellulosefasern aus alkalischem Bade in blauen' Tönen, die l>eim Behandeln
mit Kupfersalzen in ein licht- und waschechtes Marineblau übergehen.
Die aus 21,6 Teilen 3,3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
in üblicher Weise erhaltene, neutralisierte und abgeschiedene Tetrazoverbindung trägt mau in
eine Aufschlämmung von 33 Teilen 2,6-Dioxynaphthalin in 100 Teilen Glycerin und 50 Teilen
Wasser ein, verrührt zu einem dünnen Brei und kühlt auf 40. Hierauf fügt man langsam 40 Teile
3o°/oige Natronlauge hinzu und rührt einige Stunden bei 5 bis 150 bis zur Beendigung der
Kupplung. Man arbeitet in geeigneter Weise auf und erhält nach dem Trocknen einen Disazofarbstoff,
der ähnliche Eigenschaften besitzt, wie der nach Beispiel 1 erhaltene.
Beispiel 10
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxv-4, 4'-diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man in eine auf 50 gekühlte Lösung von 33 Teilen
2, 6 Dioxynaphthalin in 100 Teilen Furfurol ein und fügt langsam 40 Teile 3o°/oige Natronlauge
hinzu. Nach einigen Stunden ist die Kupplung l>eendet, und man scheidet den Disazofarbstoff
in geeigneter Weise, z. B. durch Verdünnen mit Wasser und Fällen mit Natriumchlorid ab,
wäscht und trocknet bei mäßiger Temperatur. Das Lösungsmittel kann in geeigneter Weise regeneriert
werden. Der Farbstoff zeigt ähnliche Eigenschaften wie der nach Beispiel 1 erhaltene.
21,6 Teile 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl werden in üblicher Weise tetrazotiert, die Tetrazoverbindung
wird neutralisiert, abfiltriert und in eine Aufschlämmung von 50 Teilen 2-Oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in Form des Natriumsalzes in 100 Teilen Äthanol und 10p Teilen Wasser
eingetragen. Bei 5 bis 10° fügt man tropfenweise eine Lösung von 14 Teilen Ätzkali in 30 Teilen
Wasser hinzu, rührt einige Zeit und trägt nochmals 14 Teile Ätzkali ein. Hierauf beendet man die
Kupplung durch mehrstündiges Rühren l>ei 10 bis 20°, isoliert den gebildeten üisazofarbstoff durch
Neutralisieren und Aussalzen und trocknet bei mäßiger Temperatur. Man erhält ein violettblaues
Pulver, das sich im Wasser mit violetter Farbe löst und Cellulosefasern in violetten Tönen färbt, die
beim Behandeln mit Kupfersalzen lichtecht werden.
Beispiel 12 g(j
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, 4' -diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man in eine auf 50 gekühlte Lösung von 9,8 Teilen
3-Methyl"5-pyrazolon in too Teilen Methylalkohol und 60 Teilen einer 30°/oigen wäßrigen Natriumacetatlösung
ein. Man rührt 12 bis 15 Stunden bei 8 bis 12°, bis keine Tetrazoverbindung mehr nachweisbar
ist. Hierauf fügt man nochmals 9,8 Teile 3-Methyl"5-pyrazolon hinzu und tropft 1>ei 8bisio°
innerhalb von 1 Stunde 27 Teile 30°/oige Natronlauge hinzu und rührt bei 10 bis 200 bis zur Beendigung
der Kupplung. Der Disazofarbstoff wird in geeigneter Weise, z. B. durch Verdünnen mit
Wasser und Neutralisieren, abgeschieden und im Vakuum getrocknet. Alan erhält ein dunkelbraunes
Pulver, das sich in verdünnter Natronlauge mit rotoranger Farbe löst und Cellulosefasern nach
dem Ein- oder Zweibadkupferungsverfahren in wasch- und lichtechten blaustichigbordorotenTönen
färbt. ΤΛ . . , loo
Beispiel 13
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man in eine auf 20 gekühlte Lösung von 16 Teilen
2,6-Dioxynaphthalin und 16 Teilen 2, 7-Dioxynaphthalin
in 30 Teilen Äthylalkohol, 40 Teilen Wasser und 13,3 Teilen 3o°/oiger Natronlauge ein.
Hierauf tropft man noch langsam 24 Teile 3o°/oige Natronlauge dazu und rührt l>ei 5 bis 150 bis zur
Beendigung der Kupplung. Der Disazofarbstoff wird in üblicher Weise abgeschieden, filtriert und
im Vakuum getrocknet. Man erhält ein dunkelblaues Pulver, das Cellulosefasern aus alkalischem
Bade nach dem ein- oder zweibadigen Kupferungsverfahren in licht- und waschechten rotstichigmarineblauen
Tönen färbt.
Beispiel 14
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung wird in eine auf o° gekühlte Lösung von 32 Teilen eines Gemisches
von 2-Amino~5- und -8-oxynaphthalin, das erhalten wurde durch Alkalischmelze eines technischen
Gemisches von 2-Aminonaphthalin-5- und -8-sulfonsäure, in 100 Teilen Äthylalkohol und
20 Teilen einer 56°/oigen Kalilauge eingetragen.
Man rührt Ix'i ο bis io° bis zur Beendigung der
Kupplung und arbeitet den I Hsazofarbstoff in üblicher Weise auf. Xach dem Trocknen im Vakuum
erhält man ein schwarzes Pulver, das Cellulosefasern aus alkalischem Färbebade nach dem Ein-
oder Zweibadnachkupferungsverfahren in violettschwarzen licht- und waschechten Tönen färbt.
B ei spiel 15
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, ^-diaminodiphenyl
erhaltene Tetrazoverbindung trägt man in eine auf o° gekühlte Lösung von 33 Teilen 1, 5-D1-oxynaphthalin
in 100 Teilen Äthanol und 36 Teilen festem Ätzkali langsam l>ei ο bis 50 ein und rührt
bis zur Beendigung der Kupplung. Hierauf verdünnt man mit Wasser und scheidet den Farbstoff
durch Neutralisieren mit Salzsäure ab. Man erhält ein schwarzes Pulver, das Cellulosefaser!!
aus alkalischem Bade nach dem Ein- oder Zweibadnachkupferungsverfahren
in grünstichigblauschwarzen licht- und waschechten Tönen färbt.
Verwendet man an Stelle von 1,5-Dioxynaphthalin beispielsweise 2, 6-Dioxynaphthalinmonoglycerinäther,
so erhält man einen in marineblauen Tönen färl>enden Disazofarbstoff.
Die aus 21,6 Teilen 3, 3'-Dioxy-4, 4'-diamino- | diphenyl erhaltene Tetrazoverbindung wird bei |
ο bis 50 in eine Lösung von 32 Teilen 5-Methylj-oxvIk'iizoI-ι
-carbonsäure in looTeik'ii Äthanol
und 15 Teilen 30Voiger Natronlauge eingetragen. Alan tropft innerhalb von 1 Stunde 20 Teile 56°/oige
Kalilauge hinzu und beendet die Kupplung durch mehrstündiges Rühren bei 15 bis 200. Der Disazofarbstoff
wird durch Verdünnen mit Wasser und Neutralisieren abgeschieden und im Vakuum getrocknet.
Man erhält ein schwarzbraunes Pulver, das Cellulosefasern aus alkalischem Bade nach dem
Fin- oder Zweibadnachkupferungsverfahren in wasch- und lichtechten violetten Tönen färbt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen aus tetrazotiertem 3, 3'-üioxy-4, 4'-diaminodiphenyl und Azokomponenten, besonders in o-Stellung zur O Η-Gruppe kuppelnden Oxynaphthalinabkömmlingen, dadurch gekeimzeichnet, daß die Kupplung in einem Mittel erfolgt, das ein wasserlösliches bzw. mit Wasser l>eliebig mischbares neutrales, organisches Lösungsmittel enthält, l>esonders ein solches, das mit Hilfe von Wasserdampf entfernt werden kann und das seine Wasserlöslichkeit der Anwesenheit von Sauerstoffatomen im Molekül verdankt.5282 7.
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE2722768A1 (de) * | 1977-05-20 | 1978-11-30 | Cassella Farbwerke Mainkur Ag | Verfahren zur herstellung von azofarbstoffen |
-
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-
1947
- 1947-02-28 FR FR942546D patent/FR942546A/fr not_active Expired
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1949
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Also Published As
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