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Vorrichtung zur Vorbehandlung von Brotlaiben in einem Gärkasten und
zum Einführen "der Brotlaibe in den Backofen Beim Brotbacken hat es sich als nachteilig
erwiesen, daß die Form und Güte der Brote sehr stark von der, Geschicklichkeit der
Belegschaft abhängig war. Die Brote wurden zwar mit ihrer Gewichtsmenge durch Teilmaschinen
u. dgl. bestimmt, mußten ,aber von Hand erst in ihre endgültige langgestreckte Form
gebracht werden. Hierbei kamen, besonders bei mindergeschulter Belegschaft, häufig
große Formverschiedenheiten vor, welche sich nachteilig für den Verkauf auswirken,
da der Käufer .ein stets gleichmäßiges Backerzeugnis bevorzugt.
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Zur Erleichterung des Backvorgangs, insbesondere des gleichmäßigen
Herstellens der Brote, hat man deshalb schon. durch .eingesetzte Bretter in Fächer
unterteilte Gärkästen benutzt, in denen die Teigstücke durch den Gärvorgang eine
den Abmessungen der einzelnen Fächerentsprechende Form annehmen. Die Brotlaibe werden
nach der Gärung in der üblichen Weise @entweder unmittelbar von dem Bodenbrett oder
mittels eines b,esonderen Schießbrettes in den, Ofen befördert. Dieses Verfahren
hat aber Nachteile. Das gemeinsame Bodenbrett des Gärkastens ist sehr unhandlich
und praktisch kaum bedienbar, sofern nicht Backöfen mit Auszugsherden verwendet
werden. Werden zum Einschießen die üblichen Schießbretter benutzt, so sind immer
mehrere- Leute zur Handhabung notwendig. Außerdem erfordert dieser Vorgang beträchtliche
Zeit und ist vor allem für die Behandlung des Teiges insofern
ungünstig,
als der Teig nach dem Gären soweit wie möglich gegen Druck bzw. Verformung geschützt
werden soll.
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Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, d.aß bei dem neuen,
in einzelne Fächer unterteilten Gärkasten der Boden jedes Gärkastenfaches durch
ein Brettchen gebildet wird, welches nach Abschluß des Gärvorganges mit dem Brotteig
abgenommen -und auf einen Backschießer gesetzt werden kann. Der Backschießer ist
für die Aufnahme einer Anzahl Brote geeignet. Diese Brote werden dann gemeinsam
in den Ofen eingeschossen und in. der Weise abgesetzt, daß die Unterbrettchen auf
dem Backschießer verbleiben. Auf diese Weise ist eine vollkommen sanfte Behandlung
des Brotteiges und ein schnelles Einschießen gesichert. Letzteres ist besonders
wichtig, da bei zu langem Offenhalten des Ofens während des Einschießens die Güte
des Brotes ebenfalls leidet. Mit Hilfe des neuen Formbrettes gelingt es, die Zeitdauer
des Einschießens, die bisher etwa q. bis 5 Minuten betrug, auf etwa i Minute herabzusetzen.
Dies ermöglicht andererseits, bei gleicher Güte des Backerzeugniss-s ,auch nicht
vollwertige Teige zu verarbeiten. Insbesondere können weiche Teige verbacken werden,
die beim Gären in den Kastenfächern sehr locker werden.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgeg,enstand in einer Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den in Fächer unterteilten Gärhasten, Abb. 2
einen zugehörigen Backschießer und Abb. 3 einen Querschnitt durch den Schießer.
Der in Abb. i dargestellte Gärkasten besteht aus einem Bodenbrett 2 mit aufgelegten
schmalen Unterbrettern i und einer äußeren Umrahmung, nämlich zwei die Stirnseiten
begrenzenden Balken 3, einer mit diesen verbundenen hinteren Seitenleiste 6 und
einer abnehmbaren vorderen Seitenleiste 6. Der von dem Rahmen gebildete kastenartige
Raum wird durch Querbrettchen q. in einzelne Fächer 7 neingeteilt, die den Unterbrettern
zugeordnet sind. Die Querbrettchen werden dabei in Kerben 5 der Seitenleisten eingeschoben.
Die Balken 3 an den Stirnseiten sind zweckmäßig etwas höher als die Querbrettchen,
damit sie auch gleichzeitig als Unterlage für andere Kästen dienen können, sofern
mehrere Gärkästen übereinandergestellt werden sollen. Der ganze Kasten wird vor
dem Einbringen des Teiges zweckmäßig mit Holzmehl ausgestreut, um 'ein Anhaften
des Teiges an dem Holz zu vermeiden.
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Nach Beendigung des Gärvorganges wird die vordere abnehmbare Längsleiste
6 entfernt, worauf unter Wegnehmen der Querbrettchen ein Brot nach dem andern auf
dem zugehörigen Unterbrett abgehoben werden kann. Zur Erleichterung des Abhebens
ragen die Unterbretter ein Stück über die abnehmbare Seitenleiste und die Bodenplatte
hinaus, so daß die überstehenden Enden unmittelbar als Handgriff dienen können.
Die Querbrettchen ¢ sind derart auf den Kanten der Unterbretter i aufgesetzt und
haben eine solche Dicke, daß .an dem Unterbrett nach Herausnehmen aus dem Gärkasten
ein Greifrand neben dem Brotteig verbleibt. Das als Griff dienende vordere Ende
der Unterbretter ist dabei so groß gewählt, daß die Brote beim Absetzen auf die
Herdplatte -den richtigen Abstand voneinander zwangsläufig erhalten. Es werden nämlich
die Unterbretter in ihrer Längsrichtung hintereinander auf einen entsprechend geformten
Schießer gelegt, wobei die Bretter aneinanderstoße.n. Werden nunmehr in der üblichen
Weise die Brote von dem Schießer geschoben, so liegen sie in einer Reihe mit dem
gleichen Abstand hintereinander. Bei einem Schießer üblicher Länge können etwa sechs
Brote gleichzeitig eingeschoben werden. Infolge der Bequemlichkeit der Handhabung
kann das Einschießen der Brote bei Verwendung des neuen Gärkastens durch einen einzelnen
Arbeitererfolgen, während früher immer zwei Arbeiter notwendig waren.
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Einen zum Einbringen der Brotlaibe in den Backofen geeigneten Backschießer
zeigen die Abb. 2 und 3.
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Der aus Blech bestehende Schießer 8 ist mit Randleisten i i versehen,
welche die Unterbretter i umfassen. Beim Einschießen der Brotlaibe 12 in den Backofen
verbleiben infolgedessen die Unterbretter auf dem Schießzr und kommen mit dem Schießer
wieder aus dem Ofen heraus. Die eine der beiden Randleisten kann noch mit einer
Umbiegung i o versehen sein, welche um die Unterbretter herumgreift und sie in ihrer
Lage sichert.
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Statt eines Blechschießers kamt natürlich auch ein H@olzschießer in
entsprechender Ausführung benutzt werden.