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Verfahren zur Trocknung von landwirtschaftlichen und Gartenbauerzeugnissen
Die bekannten Ausführungsformen von Trocknungsanlagen für landwirtschaftliche und
Gartenbauerzeugnisse, insbesondere zur menschlichen Ernährung, bei denen vor der
Trocknung eine Vorerhitzung, zweckmäßig in heißem oder kochendem Wasser, vorgenommen
wird, wie bei Speisekartoffeln oder Gartenbauerzeugnissen, z. B. Bohnen, haben den
Nachteil, daß das Gut in dem Vorerhitzungs- oder Vorkochgefäß in besonderen Einrichtungen.behandelt
und wiederum auf besonderen Einrichtungen dein Trockenvorgang im Trockner unterworfen
werden muß. Die Beschickung z. B. des Vorkochgefäßes und die Förderung zwischen
diesem und dem Trockner und letzterem und der Entladevorrichtung erfolgen durch
Handarbeit oder werden durch getrennte Fördereinrichtungen bewirkt. Von diesen bringt
die eine das Maßgut zum Vorkochgefäß, die andere das behandelte Gut zum Trockner,
wo es auf die besonderen Trockeneinrichtungen gelangt, die dritte fördert sodann
das Trockengut aus dem Trockner zum Verpackungsraum. Besondere Umstände macht es
noch, wenn zwischen der Vorkochstufe und der Trocknung, wie häufig, ein Kühlvorgang
eingeschaltet wird.
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Mit dem Beladen und Abladen des Gutes, z. B. des vorgekochten Gutes
auf die Trocken-Korden, die von Hand z. B. in den Kammertrockner oder auf die Wagen
des Kanaltrockners gebracht werden oder durch Fördereinrichtungen auf den Bandtrockner
oder Tellertrockner, ist eine Umlagerung des Trockengutes verbunden, durch die dieses
zerkleinert und unansehnlich gemacht werden kann.
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Diese Nachteile lassen sich in bekannter Weise durch Anwendung einer
stetig arbeitenden Anlage nach Art eines laufenden Bandes beseitigen, wobei eine
Fördereinrichtung, an der Behälter oder Gestelle mit Horden zur Aufnahme des Trockengutes
beweglich aufgehängt sind, hintereinander im Kreislauf eine Beladeeinrichtung, ein
Vorerhitzungs-, insbesondere Vorkochgefäß, gegebenenfalls eine Kühleinrichtung,
einen kanalförmig ausgebildeten Trockner und eine Entladevorrichtung durchläuft.
Hierbei wird das Gut auf dem ganzen Wege von der Beladeeinrichtung bis zur Entnahme
aus dem Kreislauf als fertiges Gut praktisch nicht bewegt, so daß ein einwandfreies
Trockengut, auch der äußeren Form nach, erhalten wird. Die stetige Förderung, die
auf die Hauptverfahrensstufe der Trocknung eingestellt wird, bedingt aber, daß alle
anderen Einwirkungen, denen das Gut auf seinem Wege durch die Anlage unterliegt,
zeitlich festgelegt sind, daß also die Dauer der verschiedenen
Behandlungsstufen
von der Fördergeschwindigkeit abhängt. Dies ist für die Vorerhitzung jedoch nicht
zulässig, da sie für die Güte des Trockenerzeugnisses sehr wichtig.,
ist und mit großer Genauigkeit, der jeweilig@i'r" |
Beschaffenheit des Erzeugnisses angepahlj |
durchgetuhrt werden mini. Diese @chwierig@@x keiten werden erfindungsgemäß dadurch
beseitigt, daß die Regelung der Vorkochzeit durch Heben oder Senken des Wasserspiegels
in dem Vorkochgefäß bewirkt wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zur Ausübung
des Verfahrens gemäß der Erfindung. Das Gut, z. B. Kartoffeln, wird nach der notwendigen
Vor-Behandlung, Waschen, Schälen, Zerkleinern, zum Bunker a gebracht und gelangt
von diesem auf die Horden b. Diese Horden b sind auf Gestellen c befestigt
und an der Förderkette d drehbar aufgehängt. Mittels dieser Kette d werden
die Horden b stetig durch alle Verfahrensstufen gefördert. Zunächst gelangen
sie in das Vorkochgefäß e. Mit dein Vorkochgefäß e ist ein Vorratsbehälter
f für das Kochwasser über ein Regelventil g verbunden, das unterhalb des
Vorkochgefäßes e angeordnet ist. Durch Ablassen von Wasser nach dem Vorratsbehälter
f kann somit der Wasserstand in dem Vorkochgefäß e nach Belieben gesenkt werden.
Sodann ist eine Pumpe la vorgesehen, um Wasser aus dem Vorratsbehälter f wiederum
in das Vorkochgefäß e zurückzufordern.
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Die Horden b gelangen zur Kühlung des Gutes durch Abspritzen mit kaltem
Wasser zu den Spritzdüsen i. Danach durchlaufen die Horden b eine Abblasekammer
k. Hier wird das Gut von dem Haftwasser, das es bei der Vorkochung und der nachfolgenden
Kühlung annimmt, vor der eigentlichen Wärmebehandlung auf mechanischem Wege durch
Anblasen mit Luft befreit. Die Anblaseluft wird durch einen Ventilator l gefördert.
Zweckmäßig wird Heißluft verwendet, wofür ein Heizkörper na vorgesehen ist. Die
Temperatur der Anblaseluft wird vorteilhaft auf einer solchen Höhe gehalten, daß
gleichzeitig mit der Entfernung des Haftwassers eine derart schnelle Trockenwirkung
eintritt, daß das Gut, z. B. Kartoffelscheiben, an der Oberfläche etwas brüchig
oder porös wird, wodurch dann die nachfolgende Trocknung durch Diffusion der Feuchtigkeit
leichter vor sich geht. Die Abluft aus der Abblasekammer k gelangt dann zum Trockner.
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Die Trocknung erfolgt in dem kanalför-.anizen Trockenraum iz, den
das Gut zickzack-
mig durchläuft. Danach wird das Gut in |
'i; Kühlkanal o durch kalte Luft gekühlt, |
5#@i' schließlich bei P durch Schwenken der |
Horden entladen zu werden.
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Die Trocknung erfolgt stufenartig. Die aus dem Kühlkanal o entnommene
Kühlluft wird durch einen Ventilator q1 angesaugt, durch das Heizregister r, gedrückt
und nach oben gefördert. Die Trockenluft tritt dann durch das auf den Horden befindliche
Trokkengut hindurch, wird darauf durch den Ventilator q2 angesaugt, durch das Heizregisterr2
und das nächste Trocknungsabteil gefördert. So wiederholt sich der Vorgang bis zu
dem Auslaß s für die Trockenluft in beispielsweise vier Abteilen, die durch Trennwände
t1, t2 und t3 in dem Trockenkanal n gebildet werden. In der im Luftstrom letzten
Stufe trifft die Trockenluft mit der aus der Abblasekammer k kommenden Luft zusammen.
In den einzelnen Abteilen sind regelbare Lufteintrittsöffnungen und Auslaßklappen
vorgesehen, so daß nach Bedarf mit Umluft und mit Frischluft gearbeitet werden kann.
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Die Böden oder Behälter oder die Horden werden zur Erhöhung der Leistung
zweckmäßig aus derartig wellenförmig gebogenem Drahtgeflecht oder gelochtem Blech
ausgeführt, daß das Gut, z. B. Kartoffelscheiben, in den Wellen aufrecht steht.
Hierdurch wird das Zusammenbacken der Scheiben verhindert, und die Anblaseluft und
Trockenluft oder der Trockendampf können die Scheiben besser umspülen. Gleichzeitig
wird dabei auch die nutzbare Trockenfläche vergrößert.
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Eine solche Trocknungsanlage gestattet die mildeste Behandlung des
Trockengutes und erfordert nur niedrige Anlage- und Betriebskosten.