DE2542260C2 - - Google Patents
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- A47J37/12—Deep fat fryers, e.g. for frying fish or chips
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von fri
türgebackenen, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln, sogenann
te Kartoffelchips, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei der gewerblichen Herstellung von fritürgebackenen, in
Scheiben geschnittenen Kartoffeln, sogenannte Kartoffelchips,
werden erhitztes Fett und Kartoffelscheiben an einer und der
selben Stelle einer Fritürwanne zugeführt. Das Fett und die
Scheiben werden längs der Fritürwanne bewegt, und die Scheiben
werden mit Hilfe von Siebbändern, auf denen das Fett von den
Kartoffelscheiben abtropfen kann, aus der Wanne herausgeführt.
Das Fett hat eine Temperatur von etwa 185°C, wenn die Kartof
felscheiben mit ihm in Berührung gelangen, und die Temperatur
sinkt während der Verweilzeit der Scheiben in der Wanne. Die
hohe Temperatur führt zu einem explosionsartigen Abkochen im
ersten Teil der Wanne, was dann zur Folge hat, daß der Dampf
druck in den Scheiben die Zellenwände zersprengt, so daß in
den Kartoffelscheiben eine große Anzahl offener Löcher ent
stehen, die bei geringer werdendem Wassergehalt der Scheiben
mit Fett gefüllt werden. Die gebackenen Kartoffelscheiben wer
den somit eine große Menge Fett enthalten, vgl. dazu bei
spielsweise DE-OS 16 92 803.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, fritürgebackene Kar
toffelscheiben mit niedrigerem Fettgehalt herzustellen, und
dabei den Fettverbrauch zu reduzieren. Außerdem soll die mit
dem abgehenden Wasserdampf verschwindende Fettmenge sowie der
Gehalt an freien Fettsäuren reduziert werden, so daß die ferti
gen Kartoffelchips länger gelagert werden können. Schließlich
sollen die Kartoffelchips eine hellere Farbe erhalten. Zwar
ist bereits aus der US-PS 36 27 535 bekannt, fertig fritierte
Kartoffelchips mit gesättigtem Wasserdampf von anhaftendem
Oberflächenfett zu befreien, jedoch führt dieses Verfahren we
der zur vollständigen Fettfreiheit noch zu einem trockenen
Endprodukt.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Kartoffel
scheiben unmittelbar nach dem Verlassen des Fettbades und ohne
mit der Atmosphäre in Berührung zu gelangen mit überhitztem
Dampf einer Mindesttemperatur von 110°C behandelt werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens mit einer Fritürwanne, die ein Fettbad ent
hält, das in zumindest zwei Zonen mit individueller Einre
gelung der Fettemperatur unterteilt ist, so daß die Temperatur
der ersten Zonen niedriger oder gleich hoch ist wie die Tempe
ratur der in der oder den nachfolgenden Zone(n), und einer
Fördervorrichtung zum Transport der Kartoffelscheiben durch
die Fritürwanne. Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung zur
Behandlung der fritürgebackenen Kartoffelscheiben mit über
hitztem Dampf unmittelbar an diejenige Stelle angeschlossen,
wo die Kartoffelscheiben die Fritürwanne verlassen.
Vorzugsweise hat die Vorrichtung zur Behandlung der fritürge
backenen Kartoffelscheiben mit überhitztem Dampf eine an die
Sammelleitung angeschlossene Fettsammelvorrichtung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbei
spiel veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Herstellung von fritür
gebackenen, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln
gemäß der Erfindung und
Fig. 2 ein Temperaturdiagramm.
Die in Fig. 1 gezeigte Anlage zum Fritürbacken von in Scheiben
geschnittenen Kartoffeln besteht aus einer Fritürwanne 10
zur Aufnahme von erhitztem Fett. Die Fritürwanne 10 hat links in
der Zeichnung ein Kartoffeleingabeende und rechts ein Kartoffel
abgabeende. Die Wanne 10 ist mit einer nicht gezeigten Fördervor
richtung versehen und hat vier Eintrittsleitungen 11 für die Zu
fuhr von Fett und vier Austrittsleitungen 12, so daß in der Wanne
10 vier Temperaturzonen aufrechterhalten werden können, wie im
folgenden näher erläutert ist. Die Austrittsleitungen 12 sind
mittels einer Leitung 13 mit dazugehörigen Eintrittsleitungen 11
verbunden, und in den Leitungen der drei ersten Zonen ist eine Um
wälzpumpe 14 vorgesehen, die das Fett zu den Eintrittsleitungen 11
befördert. Die Austrittsleitungen 12 sind auch mit einer gemein
samen Sammelleitung 15 verbunden, die in einen Filter 16 mündet,
der seinerseits über eine externe Umwälzpumpe 18 an einen Wärme
tauscher 19 angeschlossen ist. Der Wärmetauscher 19 ist mit den
Eintrittsleitungen 11 über eine Leitung 20 verbunden. In den Ein
trittsleitungen 11 ist an einem Punkt zwischen der Leitung 20 und
der Verbindung der Leitung 13 mit der Eintrittsleitung 11 ein
Steuerventil 21 vorgesehen. An den Wärmetauscher 19 ist eine Dampf
zufuhrleitung 22 angeschlossen, die ein Steuerventil 23 besitzt,
das mittels eines Temperaturreglers 24 gesteuert wird, der die
Fettemperatur in der Leitung 20 abfühlt. Ein Fettvorrat 25 ist
mittels einer Leitung 26 mit einem Absperrventil 27 an die Ein
trittsleitung 11 der dem Abgabeende der Wanne 10 am nächsten
liegenden Zone angeschlossen. Eine Abzweigleitung 28 mit einem
Absperrventil 29 ist zwischen der Leitung 20 und der Sammelleitung
15 angebracht.
An das Abgabeende der Fritürwanne 10 ist eine Vorrichtung
zur Behandlung von fritürgebackenen Kartoffelscheiben mit über
hitztem Dampf angeschlossen, und diese Vorrichtung ist generell mit
30 bezeichnet und besitzt Mittel, durch die der Dampf den durch
Pfeile 31 veranschaulichten Weg zu einem Förderer 32 geleitet wird,
der die fritürgebackenen Kartoffelscheiben trägt. Unter dem Förderer
befindet sich ein Sammeltrog 33 für Fett, der mittels einer Leitung
34 mit einer Pumpe 35 an die Sammelleitung 15 angeschlossen ist.
Die oben beschriebene Anlage zur Herstellung von fritür
gebackenen, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln arbeitet wie folgt.
Die Fritürwanne 10 wird mit der erforderlichen Menge Fett zweck
dienlicher Temperatur beschickt. Das Fett wird mittels des Wärme
tauschers 19 erhitzt, und das Fett gelangt dann über die Leitung
20 und die vier Eintrittsleitungen 11 in die Fritürwanne 10. Durch
zweckdienliches Abwägen der vom Wärmetauscher zugeführten Fett
menge und der mittels der Pumpe 14 in der Anlage umgewälzten Fett
menge können in der Fritürwanne 10 die oben genannten vier Tempera
turzonen aufrechterhalten werden. Es gibt keine Zwischenwände
zwischen den Zonen, deren Grenzen also fließend sind. Aus der
Zeichnung geht hervor, daß die sich dem Austrittsende der Wanne
10 am nächsten befindende Zone keine Umwälzpumpe 14 besitzt, wes
halb diese Zone ununterbrochen mit erhitztem Fett vom Wärmetauscher
versorgt wird. Der Grund hierzu ist, daß die Fettemperatur in
dieser Zone am höchsten sein soll. Mittels des Temperaturreglers
24 wird die Temperatur des zugeführten Fettes eingeregelt, und es
leuchtet ein, daß eine weitere Anzahl nicht gezeigter Fühler in
den Leitungen und in der Fritürwanne angeordnet sein kann, um die
erwünschte Temperatur aufrechtzuerhalten. In Scheiben geschnittene
Kartoffeln werden nun dem Fettbad der Fritürwanne 10 am Eintritts
ende der Wanne zugeführt, wie dies durch einen Pfeil 36 veran
schaulicht ist. Das Fettbad hat in seiner dem Eintrittsende am
nächsten liegenden Zone zweckdienlicherweise eine Temperatur von
135-150°C, die in den beiden danach folgenden Zonen etwa konstant
gehalten wird, um dann in der vierten und der dem Austritt der
Wanne 10 am nächsten liegenden Zone auf etwa 160°C anzusteigen.
Hierdurch vermeidet man das eingangs erwähnte, explosionsartige
Abkochen der Kartoffelscheiben, und es wird die ganze Zeit in den
Scheiben ein Dampfdruck aufrechterhalten, welcher größer ist als
der Umgebungsdruck. In dieser Weise vermeidet man die bisher unver
meidlichen, fettaufnehmenden Löcher in den Scheiben. Von der Fritür
wanne 10 werden die fritürgebackenen Scheiben unmittelbar und ohne
mit der Atmosphäre in Berührung zu gelangen der Vorrichtung 30 zur
Behandlung mit überhitztem Dampf einer Mindesttemperatur von 110°C
zugeführt. Die Kartoffelscheiben werden dann mittels des Förderers
32 transportiert, und die durch die Pfeile 31 angedeutete Strömung
von überhitztem Dampf beseitigt das Oberflächenfett der Scheiben,
gleichzeitig wie deren Temperatur beibehalten wird. In dieser Weise
verhindert man, daß das Fett in die Scheiben hineindringt. Das
entfernte Fett wird im Behälter 33 aufgesammelt, um mittels der
Letung 34 und der Pumpe 35 zur Sammelleitung 15 geleitet zu
werden. Die fertigbehandelten Kartoffelscheiben werden in der
durch den Pfeil 37 angezeigten Richtung wegtransportiert.
Fig. 2 zeigt oben die Temperaturkurve des herkömmlichen
Verfahrens zur Herstellung von fritürgebackenen Kartoffeln, gemäß
dem die Kartoffelscheiben zusammen mit dem eine Temperatur von
185°C haltenden Fett zu einem Kocher geführt werden. Dabei erfolgt
ein explosionsartiges Abkochen, und die Temperatur im Kocher sinkt
dann in der dargestellten Weise. Unter dieser Kurve ist der Tempe
raturverlauf des erfindungsgemäßen Fritürbackens mit niedrigerer,
steigender Temperatur gezeigt, und man sieht, daß die Kartoffel
scheiben bei einer Fettemperatur von 145°C in die Anlage eingegeben
werden, welche Temperatur dann während einer gewissen Zeit konstant
gehalten wird, um dann in der letzten Zone auf etwa 160°C anzu
steigen. Die Temperatur sinkt dann erneut auf 145°C.
Da dem Fett keine Gelegenheit gegeben wird, in die Kar
toffelscheiben einzudringen, wird deren Fettgehalt selbstverständ
lich niedriger. Dies führt auch dazu, daß der Fettverbrauch redu
ziert wird. Infolge des langsameren Wasserabkochens verschwindet
eine geringere Fettmenge mit dem abgehenden Wasserdampf, was zu
sammen mit dem geringeren Fettverbrauch die Herstellungskosten
reduziert. Infolge der niedrigeren Temperatur und des Umstandes,
daß der überhitzte Wasserdampf eine Oxydation verhindert, erhält
man hellere und geschmackhafter aussehende Kartoffelchips. Die
niedrigere Temperatur führt auch dazu, daß der Gehalt an freien
Fettsäuren niedriger wird, was seinerseits eine längere Lagerung
der Chips ermöglicht.
Zur Auswertung der Erfindung wurden drei Versuche ange
stellt. In sämtlichen Versuchen wurden Kartoffeln der Sorte SATURNA
mit einem Trockensubstanzgehalt von 22% benutzt.
Die Kartoffeln wurden in einem Karborundschäler geschält
und in 1,4 mm dicke Scheiben geschnitten, die in kaltem Wasser ge
waschen wurden. Die gewaschenen Scheiben wurden dann gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren in einer Fritürvorrichtung mit drei
Zonen gebacken, deren Temperatur konstant bei 150°C gehalten wurde.
Unmittelbar nach dem Fritürbacken wurden die Scheiben mit Hilfe
eines gerichteten Stromes überhitzten Dampfs mit einer Temperatur
von 150°C entfettet. Der Fettgehalt des fertigen Erzeugnisses
wurde auf 24,0% gemessen. Die Farbe war hell, und Textur und Ge
schmack ausgezeichnet.
Die Kartoffeln wurden in derselben Weise wie beim Versuch
I behandelt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Scheiben nicht
gewaschen wurden. Der Fettgehalt des fertigen Erzeugnisses wurde
in diesem Falle auf 22,6% gemessen. Die Farbe war hell und die
Textur gut, während der Geschmack als etwas besser als im vorher
gehenden Versuch beurteilt wurde.
Die Kartoffeln wurden in einem Karborundschäler geschält
und in 1,5 mm dicke Scheiben geschnitten, die in kaltem Wasser ge
waschen wurden. Die gewaschenen Scheiben wurden in derselben Fri
türvorrichtung wie bei den vorhergehenden Versuchen gebacken, aber
um die herkömmlichen Fritürverhältnisse zu reproduzieren, senkte
man die Temperaturen der verschiedenen Zonen, derart, daß die
Temperatur in der ersten Zone 170°C, in der zweiten Zone 160°C
und in der dritten Zone 150°C betrug. Nach dem Backen ließ man die
Scheiben gemäß dem herkömmlichen Verfahren auf dem Austragband
abtropfen. Der Fettgehalt des fertigen Erzeugnisses wurde auf 34,9%
gemessen. Sowohl das Aussehen als auch der Geschmack und die Textur
wurden als schlechter als in den vorhergehenden Versuchen beurteilt.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens konnte
somit der Fettgehalt von 34,9 auf 24,0 bzw. 22,6% reduziert werden,
gleichzeitig wie die Qualität des Fertigerzeugnisses verbessert
wurde.
Im vorhergehenden ist von in Scheiben geschnittenen Kar
toffeln die Rede, da es sich in erster Linie um sog. Kartoffelchips
handelt, aber es leuchtet ein, daß sich das Verfahren und die
Vorrichtung gemäß der Erfindung ebenso gut auf Kartoffeln anwenden
lassen, die in anderer Weise zerlegt worden sind, beispielsweise in
Würfel, weshalb diesem Begriff selbstverständlich keine begrenzende
Bedeutung beizumessen ist. Es leuchtet auch ein, daß die Erfindung
in vielerlei Weise abgeändert werden kann, ohne daß der Rahmen des
Erfindungsgedankens überschritten wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von fritürgebackenen, in Scheiben
geschnittenen Kartoffeln, sogenannte Kartoffelchips, bei
dem die Kartoffelscheiben einem Fettbad zugeführt und im
Fettbad durch Zonen geleitet werden, deren Temperatur kon
stant bei etwa 135°C bis 150°C gehalten wird oder von
einer Zone zur anderen in Bewegungsrichtung der Kartoffel
scheiben von der genannten Temperatur auf eine Höchsttempe
ratur von etwa 175°C ansteigt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kartoffelscheiben unmittelbar nach dem Verlassen
des Fettbades und ohne mit der Atmosphäre in Berührung zu
gelangen mit überhitztem Dampf einer Mindesttemperatur von
110°C behandelt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung
von fritürgebackenen, in Scheiben geschnittenen Kartoffeln
nach Anspruch 1 mit einer Fritürwanne (10), die ein Fettbad
enthält, das in zumindest zwei Zonen mit individueller Ein
regelung der Fettemperatur unterteilt ist, so daß die Tempe
ratur der ersten Zone niedriger oder gleich hoch ist wie
die Temperatur in der oder den nachfolgenden Zone(n), und
einer Fördervorrichtung zum Transport der Kartoffelscheiben
durch die Fritürwanne (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vorrichtung (30) zur Behandlung der fritürgebacke
nen Kartoffelscheiben mit überhitztem Dampf (31) unmittel
bar an diejenige Stelle angeschlossen ist, wo die Kartof
felscheiben die Fritürwanne (10) verlassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der jede Zone einen Ein
tritt (11) und einen Austritt (12) für Fett hat, wobei zu
mindest eine Zone eine interne Umwälzpumpe (14) für den
Fetttransport vom Austritt (12) zum Eintritt (11) besitzt,
bei der die Austritte der Zonen in eine gemeinsame Sammel
leitung (15) münden, die über einen Filter (16), eine Um
wälzpumpe (18) und eine Erhitzungsvorrichtung (19) mit dem
Eintritt (11) der jeweiligen Zone verbunden ist, und bei
der ein Vorratsbehälter (25) für Fett an das Kreislaufsy
stem angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (30) zur Behandlung der fritürgebackenen Kar
toffelscheiben mit überhitztem Dampf eine an die Sammellei
tung (15) angeschlossene Fettsammelvorrichtung (33) hat.
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