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Doppelsteppstichnähmaschine Die vorliegende Erfindung -betrifft einen.
verbesserten Aufbau von Steppstichnähmaschinen, insbesondere von Steppstichdoppelmaschinen.
Die neue Maschine trägt den hohen Ansprüchen Rechnung, die durch gesteigerte Nähgeschwindigkeit
in Verbindung mit dem Erfordernis einer selbsttätigen Anpassung an größere Werkstückstärke
und Stichlänge zwecks gleichmäßiger Stichbildung entstehen. Dabei soll die Maschine
nicht nur besonders kräftige, sondern auch leichte, feine Arbeit erzeugen, wie solche
bei der Neufabrikation oder auch bei der Reparatur von Schuhwerk vorkommen kann.
Durch den Wegfall etnpfindlicher Fadenregulierungsmittel eignet sich die Maschine
für die Schuhreparatur, da hier besondere Anpassungen an das zu bearbeitende Schuhwerk
notwendig sind. Die sehr wenigen beweglichen Teile in Verbindung mit einer einfachen
Wirkungsweise und einem gedrängten Aufbau ermöglichen es, die Maschine in der Schuhfabrikation
als sogenannten Schnelläufer zu verwenden.
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Die Erfindung erstreckt sich insbesondere auf Doppelsteppstichnähmaschinen
mit selbsttätiger Regelung des Nadelfadenabzuges in Abhängigkeit von der Werkstückdicke
und der Stichlänge.
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Derartige Maschinen sind als Steppstichöhrnadelnähmaschirien .für
leichte Sattlerarbeit zur Verarbeitung von dünnem Wachsfaden bekannt. Die Fadenmenge
wird bei ihnen durch einen Fadenabzugshebel, welcher einen variablen Hub besitzt,
in bezug auf Stichlänge und Werkstückdicke abgemessen. Diese Form der Regulierung
des Fadenabzuges eignet sich jedoch nur für kleine, leichte Nähmaschinen, jedoch
nicht für große, schwere, schnellaufende Steppstichdoppelmaschinen für die Schuhfabrikation,
wo mit wesentlich größerer Werkstoffdicke und ebenfalls größerer Stichlänge sowie
auch wesentlich stärkerem Wachsfaden gearbeitet werden muß.
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Weiter ist eine Hakennadelschuhnähmaschine mit zwangsläufigem Schuhtransport
bekannt, mit der auch schwere Arbeiten ausgeführt werden können. Der Fadenabzug
geschieht hier in Abhängigkeit von der Werkstückdicke und Stichlänge über ein Differentialgetriebe
durch Änderung des Hubes des Fadenabzugswerkzeuges. Damit ergibt sich das Zusammenwirken
einer so großen Anzahl von .bewegten Maschinenelementen, daß eine wirtschaftliche
Anwendung .dieser Einrichtungen an den üblichen bekannten Doppelsteppstichschuhnähmaschinen
nicht in Frage kommt.
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Die erfindungsgemäß vorgeschlagene selbst tätige Regelung des Nadelfadenabzuges
in Abhängigkeit von der Werkstückdicke sowie der Stichlänge zeichnet sich demgegenüber
durch größte Einfachheit und Anwendbarkeit bei leichter und schwerster Arbeit aus
und erfolgt durch einen Fadenabzughebel, welcher mit konstantem Hub zwischen zwei
Fadenführungen bewegt wird. Die jeweilige Stellung der einen Fadenführung wird beeinflußt
von der Werkstoffdicke, und zwar so, daß für jeden Stich ungefähr zweifach die halbe
Werkstoffdicke Faden durch den Fadenabzughebel von der. Garnrolle abgezogen wird.
Eine solche im Wesen an sich bekannte automatische Fadenabmeßvorrichtung wird erfindungsgemäß
vervollständigt
durch eine zweite Fadenführung, welche vom Stichlängeneinstellhebel
beeinflußt wird, so daß noch die für die eingestellte Stichlänge benötigte Fadenmenge
abgemessen' wird. Die eine Fadenführung, welche in A fr der Werkstoffdicke
regelt, wdurch die Stellung des Stoffdrückerhebels be@" einflußt. Dieser besteht
im wesentlichen aus einem Doppelhebel, der durch ein Knickgelenk in seiner Höhenlage
verschiebbar getragen wird. Ein auf die Lagerführung mittels eines an sich bekannten
Keiles wirkendes Klemmgesperre ermöglicht eine sichere Haltung. Der untere Teil
des Knickgelenkes wirkt auf eine Welle, auf welcher die Fadenführung befestigt ist.
Somit beeinflußt die Stoffdrückerstellung die Fadenvorgabe. Weiter beeinflußt die
jeweilige Stoffdrückerdoppelhebelstellung das Getriebe für die Nadelführung, um
in bekannter Weise durch die Nadelführung die Nadel stets bis zu einem bestimmten
kleinsten Abstand dicht über den Werkstoff zu führen, ganz gleich, ob dieser schwach
oder stark ist. Der Vorschub des Werkstückes geschieht, wie allgemein bekannt, durch
die Ahle, die somit zwei Funktionen ausführen muß: Um beim Durchstechen von starkem
Werkstoff einem Verbiegen der verhältnismäßig schwachen Ahle vorzubeugen, ist der
in bekannter Weise als Führung für die Ahle ausgearbeitete Arbeitstisch an dem Schlitten
befestigt, -welcher das Ahlensegment bewegt. Durch diese Einrichtung wird ein Abweichen
der Ahle vom Kreisbogen verhütet, und somit werden viele Nadelbrüche vermieden.
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Da nun die Ableitung für die Regelung der Fadenmenge für die Stichlänge
vom Stichlängenverstellhebel aus erfolgt, gleichzeitig letzterer aber auch auf den
Vorschubschlitten, an welchem die Ahlenführung befestigt ist, wirkt, ist eine Übereinstimmung
der abgemessenen Fadenmenge mit der wirklichen Stichlänge gegeben.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i bis 4. veranschaulichen, wie veränderlich die Nadelfadenlänge
beim Steppstich für. Werkstoffdicke und Stichlänge sein muß.
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Abb. 5 zeigt die Vorderansicht der Maschine mit der Fadenineßvorrichtung.
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Abb. 6 ist- eine Seitenansicht von rechts und stellt das. Stoff drückergetriebe,
das Werkstückvorschubgetriebeund den Fadenaufnehmer dar.
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Abb.7 zeigt im Grundriß die unter der Linie A-A der Abb. 6 gelegenen
Teile.
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Abb.8 ist ein Teilschnitt des Vorschubhebels nach der Linie B-B der
Abb. 7.
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Abb. g ist ein Waagerechtschnitt nach der Linie C-C der Abb. 6 mit
einer doppelseitigen Tischhefestigung. Abb. io ist ein Waagerechtschnitt nach der
Linie C-C der Abb. 6 mit der Ahlenführung.
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A.bb. i i zeigt im einzelnen das Ahlen- und :'Nadelsegment und die
Nadelführung.
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.':#@13bb. i2 ist eine Seitenansicht von links und tllt das Nadelführungs-
und Fadenvorgabegetriebe dar.
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Abb. 13 bis ig zeigen im Schemabild die Wirkungsweise des Fadenabzuges
von der Garnrolle in Verbindung mit den Meßrollen in verschiedenen Arbeitsphasen.
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Auf der im Maschinenkopf i gelagerten Hauptwelle 2 sind die Kurvenscheiben
3 und 4. befestigt, welche in bekannter Weise angetrieben werden. Die Werkstückauflage
5 ist fest am Maschinengestell angeordnet. Der Stoffdrückerdoppelhebel6 (s. Abb.6)
trägt an dem einen Ende den Stoffdrücker 7, und am anderen Ende ragt er mit Rolle
8 und Rollenbolzen g in die Kurvennut io der Kurvenscheibe 3. In einer senkrechten
Wand i i des Maschinenkopfes i führt sich in der Kulissenführung 12 durch den Stein
14. der mit dein Hebel 6 fest verbundene Drehbolzen 13. Getragen wird der Drehbolzen
13 durch die parallel zueinander angeordneten Knickgelenkpaare 15, 16 bzw. 17, 18
(Abb. 5) mit dem gemeinsamen Gelenkbolzen ig. Die Antriebsglieder 16, 18 sind auf
der Schwenkachse 2o festgeklemmt, welche auf eine im Maschinenkopf i gelagerte Welle
21 aufgeschoben ist. Durch eine Belastungsfeder 22 (Abb. 6), welche auf die Knickgelenkanordnung
15, 16 wirkt, -wird der Stoff drückerliebel 6 innerhalb der Kulissenführung 12 nach
abwärts gezogen, bis sich der Stoffdrücker 7 auf das Werkstück 23 aufsetzt und dieses
zusammendrückt. Mit zunehmender Werkstoffdicke nähert sich die Knickgelenkanordnung
15, 16 bzw. 17, 18 der Strecklage, aber auch die Belastungsfeder 22 wird mehr gespannt.
Beides verursacht einen größeren Zusammenpressungsdruck am Stoffdrücker, wie er
bei starkem Werkstück nötig ist, dagegen entfernt sich bei niedrigerer Werkstoffdicke
die Knickgelenkanordnung von der Strecklage, und die Feder entspannt sich mehr,
so daß in diesem Falle ein geringerer Zusammenpressungsdruck vorhanden ist. Die
Anordnung -wirkt selbsttätig, so daß sich ein Nachspannen der Stoffdrückerfeder
bei starkem Werkstoff erübrigt.
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Ehe die Ahle 54 in das Werkstück eindringt, muß der Stoffdrücker vollkommen
festgelegt sein, was durch den Keil 24., welcher hinter dem Stein 1.4 in der Kulissenführung
12 des Armes i i angeordnet ist, geschieht. Der Keil 24 ist mit Bolzen 25 am Zwischenstück
26 befestigt, welches im Arm 27 gelagert ist. Das Zwischenstück 26 wird bewegt durch
die Feder 28, welche im Kopf i gelagert ist und auf die Verbindungsstange 29,
30 wirkt. Die Verbindungsstange
29 ist mit dem Zwischenstück
26 durch den Bolzen 31 gelenkig verbunden, während die Verbindungsstange 3o an einem
exzentrisch im Maschinengestell i gelagerten Bolzen 32 angelenkt ist. Der die Stangen
29 und 30 verbindende Gelenkbolzen 33 trägt die Kurvenrolle 3,4. Letztere
wird durch die am Außenumfang der Kurvenscheibe 3 angeordnete Steuerkurve 35 bewegt,
und zwar geschieht dieses dann, wenn ein Stich fertig gebildet ist und der Werkstoff
erneut eingepreßt werden muß. In diesem Falle hebt die Steuerkurve 35 durch die
Rolle 34 .das Gelenk 29, 30 und bewegt somit das Zwischenstück 26 und den Keil 2d..
Die Bewegung ist jedoch nur so gering, daß für den Stein 14 des Stoff drückerdoppelhebels
6 ein Laufsitzspiel entsteht, damit der Hebel 6 etwa keine Bewegung nach vorn und
nach hinten ausführen kann. Eine Zwischenwand 36 ist in der Wand i i befestigt und-soll
eine direkte Berührung von Stein 14 und Keil 24. verhüten. Der exzentrische Bolzen
32 im Maschinengestell i soll -Arbeitsungenauigkeiten ausgleichen und ein dichtes
Anstellen der Kurvenrolle 34 an die Kurvenscheibe 3 ermöglichen.
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Hat nun die Ahle das Werkstück bei festgeklemmtem Stoffdrücker durchstochen,
so muß sie die Transportbewegung ausführen. Aus diesem Grunde muß die Zusammenpressung
unterbrochen und der Stoffdrücker 7 vom Werkstück 23 abgehoben werden. Dies geschieht
durch die Kurvennut io, indem Rolle 8 und Rollenbolzen 9 mit dem Hebelende radial
nach der Welle 2 zu bewegt werden, was ein Abheben des Stoffdrückers 7 zur Folge
hat, .da sich der Hebel 6 mit Drehbolzen 13 im Stein 1d. bewegt.
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Wird die Maschine nach Beendigung der Arbeit in einem bestimmten Punkt
des Arbeitskreislaufes angehalten, so soll der Werkstoff vom Stoffdrücker freigegeben
sein und letzterer in Aufnahmestellung bereit bleiben. Für dieses Erfordernis ist
im Kopf i ein Winkelhebel d.o auf Bolzen 41 gelagert (Abb. 6 oben rechts). Der Winkelhebel
,4o trägt an seinem kurzen Schenkel die Feder 22 für die Werkstoffzusammenpressung:
In der Mitte des langen Schenkels des Winkelhebels ;4o ist eine Bedienungsstange
4:2 angelenkt, weiter ist ein Nocken 4.3 und am Ende des Schenkels eine Feder
4 angebracht. Letztere wirkt auf den Stein 1d. des Stoffdrückerhebels 6.
Wird nun die Bedienungsstange 42 nach aufwärts bewegt, so trifft der Nocken ,43
an den Gelenkbolzen 33 und hebt somit den Keil 2d.. Gleichzeitig wird aber durch
die Bewegung des Winkelhebels do die Belastungsfeder 22 entspannt und die Feder
4..4 gespannt, so daß das gewünschte Abheben des Stoffdrückers 7 vom Werkstück stattfindet.
Der Vorteil dieser Stoffdrückeranordnung besteht im einfachen Aufbau mit wenigen
raumgreifenden Teilen bei billigen Herstellungskosten und sicherer Wirkungsweise.
Auch der Keil 2q. ist nicht der Abnutzung unterworfen, da hier große, tragende Flächen
vorlianden sind. Somit ist ein Nachstellen wegen Abnutzung nicht nötig. Der Bolzen
45 (Abb. 6, 9, io), welcher das Ahlen-, Nadel- und Nadelführungssegment trägt, ist
doppelseitig in .den Gestellwänden i i und 46 festgelagert. Parallel zum Bolzen
45 ist in der Gestellwand i i ein zweiter Führungsbolzen 47 befestigt. Beide Bolzen
besitzen Büchsen 48, 49, die zusammengekuppelt sind durch den Vorschubschlitten
5o, 51, welcher durch die Schraube 52 auf die Büchsen gespannt wird. Auf dem freien
Ende der Büchse 48 ist das Ahlensegment 53 mit Ahle 54 schwingbar gelagert.
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Die Transportbewegung der Ahle wird durch den Transporthebel 56 übertragen
(Abb. 5, 6, 7, 8). Dieser führt sich an einer schrägen Wand 57 und trägt an seinem
einen Ende Rollenbolzen 58 mit Rolle 59, welche in die Kurvennut 55 hineinragen,
die auf dem Zylindermantel der Kurvenscheibe 3 angebracht ist. Das andere Ende des
Transporthebels ist durch den Bolzen 6o mit dem Vorschubschlittenunterteil5i verbunden.
Der Bolzen 6o ist zweckmäßig exzentrisch ausgebildet, um Arbeitsungenauigkeiten
auszugleichen und ein Einstellen der Ahle in die senkrechte Nadelebene zu ermöglichen.
Der Stichlängeneinstellhebel 61 ist mit Bolzen 62 am Maschinengestell 5.7 dreh-
und v erschiehbar gelagert und trägt an seinem einen Ende den Drehzapfen 63, der
mit Stein 64 in den Schlitz 65 des Transporthebels 56 und mit Stein 66 in den Schlitz
67 (s. Abb. 8) der schrägen Rippe 57 der Wand i i hineinragt. Bolzen 62 und Stein
66 im Schlitz 67 führen den Stichlängeneinstellhebel. Wird dieser nun verstellt,
so ändert sich der Drehpunkt des Transporthebels 56, und da die Kurvennut 55 konstanten
Hub erzeugt, so wird die Schlittenbewegung bzw. der Transporthub verändert.
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Am Stichlängeneinstellhebel 61 ist eine Kugel 70 mit Lenker
71 angebracht, die mit der Kugel 72 ebenfalls gelenkig verbunden und am Schwinghebel
73 befestigt ist. Dieser Schwinghebel 73 ist auf die bereits erwähnte Welle für
Fadenführung 2 i, welche im Kopf i gelagert ist, geklemmt, so daß jede Verstellung
des Stichlängeneinstellhebels 6i auf die Welle 2i übertragen wird.
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An der linken Seite der Maschine (Abb. 5) ist auf der Welle 2 1 ein
Hebel 74 mit einer Fadenrolle 75 befestigt. Wie bereits beschrieben, befindet sich
auf der Welle 21 eine Hohlwelle 2o, auf der außer den beiden Antriebsgliedern 16,
18 noch ein Hebel 76 mit Fadenrolle
77 befestigt ist. Zwischen
diesen beiden Fadenrollen 75, 77 wird eine dritte Fadenrolle 78 durch einen Fadenabzugshebel7g
(Abb.12), welcher mit Bolzen 8o im Maschinengestell gelagert ist, bewegt. Der Antrieb
erfolgt durch die Kurvennut 81, welche sich in der Kurvenscheibe 4 befindet und
in die Rolle 82 und Rollenbolzen 83 hineinragt. Zu dieser Fadenabineßeinrichtung
gehören noch die beiden Fadenbremsen 84, 85, welche oberhalb der Fadenrollen 75,
77 angeordnet sind und wechselweise den Faden festhalten.
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Der gemeinsame gabelförmige Bremshebel 86 ist im Gestell mit Bolzen
87 gelagert und besitzt einen Arm 88. Der Fadenabzugsbebel 79 trägt ebenfalls einen
Arm 89 (Abb. 5), an welchem der Federstift go befestigt ist, auf welchem
sich die beiden Druckfedern g1, 92 befinden. Diese wirken nun bei der Bewegung des
Fadenabzugshebels 79 abwechselnd auf den Arm 88 des gemeinsamen Fadenbremshebels
86. Es ist noch zu bemerken, daß in der Mittelstellung des Bremshebels 86 keine
der beiden Druckfedern gi, 92 am Auge des Armes 88 anliegen, sondern daß, wie aus
Abb. 5 zu erkennen ist, die Federteller 93, 94 auf dem Bund 95 des Federstiftes
go ruhen.
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Der Fadenlauf von der Garnrolle ist folgender (Abb. 5) Die Garnrolleg6
ist auf dem am Maschinenständerangebrachten Garnrollenträgerg7 aufgesteckt. Der
Faden 98 läuft von der Garnrolle 96 durch: die Bremse 84 nach der
Stichlängenmeßrolle 75 unterhalb derselben nach der Fadenabzu.gsrolle 78 über dieselbe
hinweg nach der Werkstoffdickenmeßrolle 77 unterhalb derselben hinweg durch die
Fadenbremse 85 über die Fadenleitrollen gg, ioo zur Rolle i2o des Fadenaufnehmerhebels
ioi und von diesem nach der Werkstückauflage 5.
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Die Abmeßvorrichtung wirkt folgendermaßen: Da die relative Stellung
.der StichlängenmeßrOlle 75 sowie der WerkstoffdickenmeßrolLe 77 zur Fadenabzugsrolle
78 durch den Stichstellhebel 61 bzw. durch den Stoffdrückerhebel 6 beeinflußt wird,
so ergibt sich, daß die von der Fadenabzugsrolle 78 abgezogene Fadenbucht io?- je
nach den,' Stellungen der Meßrollen verschieden groß ausfallen muß, da der Fadenabzugshebel
einen konstanten Hub ausführt.
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Steht die Maschine still, so sind beide Fadenbremsen 8q., 85 geöffnet,
und die Fadenabzugsrolle 78 steht unterhalb der beiden Meßrollen (Abb. 17). Wird
ein Werkstück eingelegt und .der Stoffdrücker auf dasselbe aufgesetzt, so stellt
sich die Werkstoffdickenmeßrolle 77 hiernach ein, während die Stichlängenmeßrolle
eine bestimmte Stellung durch den Stichstellhebel erhält. Wird die Maschine nun
eingerückt, so bewegt sich die Abzugsrolle 78 aufwärts, zunächst ohne den über die
Rollen 75, 77 gespannten Faden zu berühren. Bei dieser Bewegung schließt
sich sofort dieFadenbremse 85, während die Bremse 84 geöffnet bleibt, so daß bei
der Aufwärtsbewegung der Abzugsrolle 78 Faden von der Garnrolle abgezogen wird (Abb.
18).
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Nach kurzer Pause bewegt sich die Fadenabzugsrolle 78 nach abwärts
und schließt gleichzeitig die Fadenbremse 84, während die Fadenbremse 85 sich öffnet.
Die abgezogene Fadenbucht io2 (Abb. ig) wird nunmehr, nachdem mittlerweile die Nadel
103 den in den Nadelhaken eingelegten Faden nach oben durchgezogen und an
den Greifer abgegeben hat, nach der Verschlingung mit dem Greiferfaden von dem Fadenaufnehmer
ioi beim Anziehen des Stiches mitverwendet. Da der Fadenaufnehmer ioi durch die
Kurvennut i o4 über den Winkelhebel io5 und Lenker io6 seinen Antrieb erhält, ist
seine Durchzugsbewegung zum Anziehen des Stiches konstant. Ist nun die von dem Fadenabzug
erzeugte Fadenbucht groß, so wird, da der Greiferfaden gleichmäßig leicht gebremst
ist, eine Verknotung mit demselben an einer höheren Stelle über der Werkstückauflage
5 stattfinden als bei einer kleineren Fadenbucht.
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Die Stellungen der Meßrollen 75, 77 zur Fadenabzugsrolle 78
nach den Abb. 13, 14, i 5, 16 sind sinngemäß für die benötigte Fadenmenge nach den
Abb. 1, 2, 3, 4 gezeichnet.
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Der selbsttätige Fadenabzug des Nadelfadens ist als sehr einfach und
sicher in seiner Wirkungsweise anzusprechen.
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Die verhältnismäßig schwache Nadel 103
muß beim Einstechen in
das Leder durch eine adelführung io8 nach allen Seiten gut ge-IN führt sein., um
ein Abweichen und Abbrechen zu vermeiden. Da diese Führung so dicht wie möglich
über dem Werkstoff stehen soll, ist es zweckmäßig, die Bewegung der Nadelführung
veränderlich zu gestalten, indem man die Änderung von der Stellung des Stoffdrückers
aus ableitet.
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Auf dem Segmentbolzen 45, welcher in den Wänden i i und 46 .gelagert
ist, befindet sich ein schwacher Bund 105 (Abb. i i). Zwischen diesem und der Gestellwand
46 ist die Nadelführungsbüchse io6 schwingbar, an deren Arm 107 die Nadelführung
io8 mit Schraube iog befestigt ist. Auf der Büchse ist schwingbar das Nadelsegment
iio angeordnet. Mit der Büchse ist fest verbunden der Arm i i i (s. Abb. i2), welcher
mit einer Ausnehmung i i2 versehen ist, in die ein Stein 113 eingepaßt ist. Am Fadenabzugshebel
79 ist mittels Bolzens 121 ein Hebel 114 angelenkt, der durch den Lenker
i 15 mit dem Hebel 76, welcher die Werkstoffdickenmeßrolle 77 trägt, verbunden
ist.
Durch diese Verbindung wird die Stellung des Steines 113 im Arm i i i beeinflüßt,
und der konstante Hub des Fadenabzugshebels 79 wirkt sich verschieden auf die Bewegung
der Nadelführung io8 aus. Steht der Hebel 76 in tiefster Stellung, so ist starleer
Werkstoff eingepreßt, und Stein 113 greift in größerem Abstande von der Bolzenmitte
an, was einen kurzen Hub der Nadelführung zur Folge hat. Ist dagegen schwacher Werkstoff
eingepreßt, so steht der Hebel 76 weiter oben und schiebt infolgedessen dabei auch
den Stein 113 näher nach der Bolzenmitte, was einen größeren Hub der Nadelführung
zur Folge hat.
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Entsprechend der stärkeren Beanspruchungsmöglichkeit der Maschine
ist auch der Befestigung der Werkstückauflage 5 durch eine doppelseitige Befestigung
an den Gestellwänden i i und 46 Rechnung getragen. Dies verhindert ein Abbiegen
beim Einpressen von starken Werkstücken.
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Eine andere Form der Werkstückauflage ist in Abb. io dargestellt.
Diese besteht hier aus zwei Teilen, und zwar aus einem feststehenden Auflager 125
und einer Ahlenführung 126. Die Ahlenführung ist durch Schrauben 127 und Stift 128
am Vorschubschlitten 51 befestigt und nimmt somit an dessen Bewegungen teil. Die
Ahlenführung besitzt ein Vierkantloch, welches sich nach unten erweitert, um ein
leichtes Einführen der Ahle zu ermöglichen. Wird die Ahle von unten nach oben im
Kreisbogen bewegt, so liegt der Werkstoff auf der Führung auf und verhindert beim
Einstechen ein Abbiegen. Auch während des Durchstechens wird die Führung ein Abweichen
verhindern. Für den Werkstücktransport durch die Ahle ist dieselbe durch die Führung
kurz eingespannt und muß infolgedessen genau die eingestellte Stichlänge vorschieben.
Eine nicht geführte Ahle biegt sich bei Transportherrimungen leicht ab, was ungleiche
Stiche zur Folge hat.
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Ist der Werkstücktransport beendet, so wird die Ahle zurückbewegt,
und die Nadel folgt dichtauf in das vorgestochene Loch. Nachdem die Ahle das Werkstück
verlassen hat, wird sie im Leergang von rechts nach links bewegt und somit die Ahlenführung
aus dem Bereich der nachfolgenden Nadel gebracht. Dadurch entsteht ein Spalt 129
zwischen dem feststehenden Auflager 125 und der Ahlenführung 126, durch den die
Nadel hindurchtritt. Das Fadeneinlegen geschieht hierauf in bekannter Weise.