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Nähmaschine mit einer selbsttätigen Abstellvorrichtung. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Nähmaschine mit einer Abstellvorrichtung und ist im besonderen
für Schuhnähmaschinen, wie beispielsweise Rahmen- und Wendenähmaschinen o. dgl.
geeignet.
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Die bisher bekannten Schuhnähmaschinen sind gewöhnlich mit einem Handrade
versehen, mittels dessen der Arbeiter die Maschine anhält und, sie zwecks Trennung
der Stichbildewerkzeuge vor- oder zurückdreht, um die Einführung oder Entfernung
des Arbeitsstückes herbeizuführen und den Faden vor Beginn des Nähens eines anderen
Schuhes auszuziehen. Der Arbeiter muß daher zum Anhalten und Zurückdrehen der Maschine
eine Hand verwenden, so daß er in der Ausführung seiner Arbeit aufgehalten wird.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, kommt gemaß der Erfindung eine selbsttätige
Vorrichtung zur Verwendung, mittels der die Maschine angehalten wird, wenn der Fußtritt,
mittels dessen der Arbeiter dieMaschine steuert, freigegeben wird. Die Maschine
wird schnell angehalten, auch wenn sie mit geringer Geschwindigkeit läuft, und-
kommt in einer solchen Lage zum Stillstand, daß sich die Stichbildewerkzeuge in
der erforderlichen Stellung- zum Einführen und Entfernen des
Arbeitsstückes
befinden. Die Maschine ist ferner so ausgebildet, daß die Stichbildewerkzeuge einen
Fehlstich herstellen, sobald die Maschine abgestellt wird.
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Die allgemeine Arbeitsweise der Vorrichtung der Erfindung unterscheidet
sich grundsätzlich von der der bisher zur Verwendung gelangenden Vorrichtungen.
Bisher wirkte die Abstellvorrichtung dahin, zuerst die hohe Geschwindigkeit der
Maschine, mit der sie während des Nähvorganges arbeitete, auf eine niedrige Geschwindigkeit
herabzumindern, worauf die Maschine an einer bestimmten Stelle zum Stillstand gebracht
wird, während sie mit der niedrigen Geschwindigkeit angetrieben wurde. Zum Anhalten
und Zurückdrehen der Maschine, derart, daß die Stichbildewerkzeuge getrennt werden,
war somit bisher eine verhältnismäßig lange Zeit erforderlich. Man hat auch schon
eine mit hoher Geschwindigkeit arbeitende Antriebsvorrichtung und eine zweite mit
niedriger Geschwindigkeit wirkende Antriebsvorrichtung zusammen in der Weise benutzt,
daß die Abstellvorrichtung den Antrieb mit hoher Geschwindigkeit in den mit niedriger
Geschwindigkeit änderte, worauf dann die Maschine angehalten wurde.
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Bei der Maschine der Erfindung bewirkt die Abstellvorrichtun g zuerst
die Kupplung der Maschine mit der mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden Antriebsvorrichtung,
so daß die Maschine während der Herstellung des letzten Stiches mit voller Geschwindigkeit
arbeitet, worauf die Antriebsvorrichtung entkuppelt und die Maschine angehalten
wird. Wenn beispielsweise der Arbeiter wünscht, die Maschine nach dem Nähen eines
Teiles eines Arbeitsstückes abzustellen, das ein Nähen mit geringer Geschwindigkeit
erfordert, bringt die Abstellvorrichtung zunächst die Maschine für einen einzelnen
Stich auf die hohe Geschwindigkeit und hält sie alsdann an einer bestimmten Stelle
des Arbeitskreislaufes an. Die Wirkung der neuen Anordnung ist, daß die Leistung
der Maschine wesentlich erhöht wird. Die Vorrichtung der Erfindung hält ferner die
Maschine geräuschlos an, trotzdem sie den mit hoher Geschwindigkeit wirkenden Antrieb
bei voller Geschwindigkeit anhält.
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Da nämlich die Nähmaschine nach der Auslösung der Abstellvorrichtung
einen Teil ihres Arbeitskreislaufes infolge ihres Beharrungsvermögens auszuführen
hat, ist es von großer Wichtigkeit, daß die. Geschwindigkeit der Maschine zu dem
Zeitpunkt der Auslösung der Abstellvorrichtung genügend groß, also die normale ist,
so daß die sich bewegenden Teile ein genügendes Beharrungsvermögen besitzen, um
die Widerstände zu überwinden, die bei der Ausführung der am Schluß eintretenden
Arbeitsvorgänge auftreten. Aus diesem Grunde wird gemäß der Erfindung die Geschwindigkeit
der Maschine kurz vor der Beeinflussung der Abstellvorrichtung erhöht.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Abstellvorrichtung
beispielsweise veranschaulicht, und zwar ist Abb. I eine Vorderansicht eines Teiles
einer Nähmaschine mit der Abstellvorrichtung gemäß der Erfindung, und Abb. a ist
eine Draufsicht hierzu, teilweise im Schnitt1 Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie
3-3 der Abb. r, in der Pfeilrichtung gesehen; Abb. 4 ist eine Seitenansicht des
Abstellnockens 37, und Abb. 5 ist eine Endansicht hierzu; Abb. 6 veranschaulicht
in einer Einzelansicht den Abstellnocken und das obere Ende des Abstellhebels in
einer Stellung, die diese Teile während des Anhaltens der Maschine einnehmen..
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A bezeichnet das Maschinengestell, B die Maschinenantriebswelle,
C die antreibende @chnurscheibe und D ein auf der Maschinenantriebswelle B festsitzendes
Handrad. Zwischen der antreibenden. Schnurscheibe C und dem Handrade D ist eine
Lederscheibe r z eingeschaltet, die auf der Seitenfläche des Handrades oder der
Schnurscheibe befestigt wird. Wenn die Schnurscheibe C nach links bewegt wird, werden
durch die entstehende Reibung Schnurscheibe und Handrad gekuppelt und Handrad und
Maschinenantriebswelle B gedreht. Bei E ist die Nadel und bei F der Greifer angedeutet
(Abb,3). Die Nadel ist in einem schwingenden Nadelsektor G gelagert, der durch die
Steuerscheibe H mittels eines Winkelhebels L und eines gebogenen Lenkers K betätigt
wird. Bei P ist der Fußtritt angedeutet, mittels dessen die Maschine durch den Arbeiter
gesteuert wird. Der Fußtritt P ist durch eine Kette oder einen Draht M mit dem unteren
Ende einer Fußtrittstange 13 verbunden; die in einer Führung senkrecht beweglich
ist, welche durch eine in denn Maschinengestell angebrachte Ausneh,mung und eine
daran befestigte Deckplatte 1q. gebildet wird. Die Fuß:trittstange 13 ist
mit einer kurzen Zahnstange r 5 (Abb. 3) versehen., die mit einem Stirnrade 16 auf
der Welle 17 in Eingriff steht. Letztere trägt ein Exzenter 18 (Abb. 3), welches
den Drehzapfen für den Winkelhebel L bildet, mittels dessen der Nadelsektor G ausgesch-mungen
wird. Wird der FußtrittF niedergedrückt, so wird das Exzenter 18 .gedreht, so daß
die Schwingungsachse des Winkelhebels I. sich in der richtigen Lage für den
Gang
der Maschine befindet. Befindet sich anderseits, die Fußtrittstange, kurz bevor
die Abstellvorrichtung die Maschine anhält, in ihrer oberen Lage, so verändert das
Exzenter I8 die Lage der Schwingungsachse des Winkelhebels L, so daß die Nadel E
genügend weit von dem Greifer F hinweggezogen wird, um den Greifer zu veranlassen,
den Faden quer zur Nagelspitze anstatt unter den Haken der Nadel zu legen. Dies
hat zur Folge, daß die Maschine den letzten Stich verfehlt. Das Exzenter ist derart
auf der-Welle I7 angebracht, daß die Schwingungsachse durch den ersten Teil der
Aufwärtsbewegung der Fußtrittstange nicht merklich verschoben wird. Die wirksame
Bewegung tritt erst ein, kurz bevor die Fußtrittstange das obere Ende ihres Hubes
erreicht. Durch die beschriebene Einrichtung kann die Fußtrittstange genügend bewegt
werden, um die Geschwindigkeit der Maschine zu regeln, ohne daß ein Fehlstich hergestellt
wird, ausgenommen, wenn die Fußtrittstange ihre volle Hubbewegung ausführt.
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Das obere Ende der Fußtrittstange I3 ist mit einer Rolle I9 (Abb.
I) versehen, die auf einer harten Abnutzungsfläche 2o an dem Ende eines auf einer
Schwingwelle 22 sitzenden Armes 2I aufruht. Die Schwingwelle 22 trägt zwei weitere
Arme 23, 24 (AU,b 3), welche Rollen 25 tragen, die ihrerseits als Verschiebevorrichtung
für eine Kupplung dienen und in einer Nut z6 der Kupplungsnabe 27 der Schnurscheibe
C sitzen. Wenn der Fußtritt P niedergedrückt wird, wird durch die beschriebene Einrichtung
die Nabe 27 nach links (Abb. I) verschoben, so daß die Reibungskupplung, zur Mitnahme
des Handrads D betätigt wird; demzufolge wird die Maschine angetrieben. Der von
dem Arbeiter auf den Fußtritt P ausgeübte Druck regelt den Grad der Reibung und
somit die Geschwindigkeit der Maschine. Je größer der Druck ist, um so schneller
wird die Maschine laufen, bis sie mit derselben Geschwindigkeit wie die Maschinenantriebswelle
B läuft. Die Fußtrittstange I3 wird in ihrer oberen Lage durch eine Feder 93 gehalten,
die genügend stank ist, um die Fußtrittstange und die mit ihr verbündenen Teile
anzuheben. Wie weiter unten noch näher beschrieben werden, wird, betätigt der Fußtritt
die Abstellvorrichtung. Die Fußtrittstange weist jedoch einen genügenden Bewegungsbereich
auf, um die Geschwindigkeit der Maschine von ihrer vollen Tourenzahl bis auf einen
Druck zu vermindern, wo die Kupplung gelöst und die Maschine durch den Verlust ihrer
Eigengeschwindigkeit angehalten wird. Hierdurch wird es dem Arbeiter ermöglicht,
die Maschine mit jeder Geschwindigkeit laufen zu lassen und sogar sie von Hand aus
in der üblichen Weise ohne die Vermittlung der Abstellvorrichtung anzuhalten.
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Die Fußtrittstange I3 ist an ihrer Seitenkante mit einer Nut 28 versehen,
in der das Ende eines Fingers 29 aufgenommen wird, der an einem Hebel 30 sitzt,
der seinerseits bei 3I an dem Maschinengestell schwingbar gelagert ist (Abb. 2).
Der Finger 29 ist in einem Schlitz der Deckplatte I4 geführt. Der Hebel 30 trägt
eine kleine Rolle 32, die sich in einem Kurvenschlitz 35 einer auf der Maschinenantriebswelle
B sitzenden Nockenscheibe 34 bewegt. Eine Feder 94 hält die Rolle 32 in Berührung
mit der Nockenscheibe 34. Die Rolle 32 dient dazu, den Hebel 3o zu bewegen und den
Finger 29 aus der Nut der Fußtrittstange herauszuziehen, so daß letztere über eine
bestimmte Stelle nur dann bewegt werden kann, wenn die Maschinenantriebswelle sich
in einer bestimmten Lage befindet. Hierdurch wird verhindert, daß die Maschine selbsttätig
angehalten wird, bis die nächste Umdrehung vollendet ist, im Fall der Faden in den
Haken der Nadel zu der Zeit eingelegt ist, wenn der Arbeiter den Fußtritt freigibt.
Die obere Kante der Nut 28 in der Fußtrittstange ist abgerundet oder abgeschrägt,
so daß die Fußtrittstange durch den Fußtritt hinabgezogen werden kann, auch wenn
.sich der Finger 29 in der Nut befindet. Wenn jedoch der Finger in dieser Nut liegt,
verhindert er eine Aufwärtsbewegung der Fußtrittstange über eine bestimmte Stelle.
-Auf der Maschinenantriebswelle B ist die Steuerscheibe H angebracht,. mittels der
einige der Stichbildewerkzeuge betätigt werden. Die Umfangsfläche dieser Steuerscheibe
dient als Bremsscheibe und steht mit einer Bremse 36 in Eingriff, die durch die
Abs.tellvorrichtLing !betätigt wird, wie,dies weiter unten, noch näher beschrieben
werden wird. Auf der Maschinenantriebswelle B sitzt ferner ein Abstellnocken 37,
dessen Nabe 38 (Abb.3 und 4) als das eine Glied einer Rollenkupplung wirkt. Das
äußere ,Glied oder der Rollenträger ist mit 39 bezeichnet. Wenn. diie Kupplungsnabe
27, auf der die Antriebaschnurscheibe C gelagert-ist, nach rechts bewegt ,wird (Abb-.
i), kommt sie mit .dem Rollenträger 39 der Rollenkupplung in Eingriff und kuppelt
den Rollenträger und die Nabe 38, so daß die Maschinenantrieb:sWelle mit derselben
Geschwiindigkeit wie die Schnurscheibe C angetrieben wird, bis der Rollenträger
39 und seine Nabe voneinander getrennt werden.
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Der Rollenträger ist auf seiner Außenseite mit einem Zahn 48. versehen,
der die Trennung des Rollenträgers und seiner Nabe unterstützt. `-
Das
Abstellen der Maschine geschieht in folgender Weise. Bei 40 ist ein schwingbarer,
Abstellhebel angedeutet, der an den Zapfen 4I, 42 des Maschinengestells schwingbar
gelagert ist (Abb. I und 3). Eine Feder 43 übt einen Druck auf das obere Ende des
Abstellhebels 4o aus und stößt ihn nach dem Abstellnocken 37 hin. Der Abstellhebel4o
ist hohl und besitzt eine Feder 44, die einen Zapfen 49 umgibt, der gleichfalls
als Führungsorgan dient und einen Bund 45 trägt, gegen den das obere Ende der Feder
44 sich abstützt. Der Bund 45 besitzt einen Arm, der sich seitlich durch einen Schlitz
55' in der Seite des Abstellhebels 4o erstreckt. Das obere Ende des Zapfens 49 ragt
durch das obere Ende des Abstellhebels hindurch. Der Abstellhebel 4o besitzt ferner
einen Arm oder einen Ansatz 46, der durch eine gehärtete Stahlfläche 47 geschützt
ist. Der Arm 46 ist so angeordnet, daß er in die Bahn des Zahnes 48 an dem Rollenträger
39 der Rollenkupplung geschwungen werden kann. Der Abstellhebel 4o besitzt schließlich
einen Schwanz 5o, der quer zur Fußtrittstange I3 unterhalb einer an ihr sitzenden
kleinen Rolle 5I verläuft, so daß, wenn die Fußtrittstange niedergedrückt wird,
das obere Ende des Abstellhebels nach rechts (Abb. I) Ausgeschwungen und die Feder
43 zusammengedrückt wird, um die einzelnen Teile einzustellen. Der Abstellhebel
wird in dieser Lage durch eine Klinke 52 gehalten, die bei 53 an dem Maschinengestell
schwingbar gelagert ist. Eine den Schwingzapfen 53 umgebende Feder 92 hält das untere
Ende der Klinke 52 nach links gedrückt (Abb. I).
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Das untere Ende der Klinke 52 liegt gewöhnlich in der Bewegungsbahn
des Schwanzes 5o des Abstellhebels und hält somit die Feder 43 zusammengedrückt
und das obere Ende des Abstellhebels nach rechts (Abb. I), bis die Klinke zwecks
Freigabe dieser Teile bewegt wird.
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Wenn der Fußtritt freigegeben und die Fußtrittstange I3 durch die
Feder 93 aufwärts geschoben wird, stößt die Rolle 5I gegen eine Steuerfläche b der
Klinke 52 und stößt diese beiseite, so daß die Feder 43 frei wirken kann und den
Abstellhebel 40 gegen den Abstellnocken 37 stößt. Das obere Ende des Zapfens 49
liegt außerhalb der Bahn des Abstellnockens 37, wenn die Teile die in der Abb. I
dargestellteLage einnehmen. Wird der Abstellhebel freigegeben und durch die Feder
43 zurückgestoßen, so kommt das obere Ende des Zapfens 49 in die Bahn des Nockens
37. Die Gestalt dieses Abstellnockens geht aus den Abb.4 und 5 hervor. Der Nocken
besitzt eine schräge Fläche c auf seiner Endfläche, und diese schräge Fläche mündet
in einen weggeschnittenen Teil d an der Kante des Nockens. Auf diesen ausgeschnittenen
Teil folgt an der Kante des Nockens ein vorspringender Teil oder eine Erhöhung e.
Hinter letzterer liegt schließlich eine tiefe Aussparung f. Wenn somit der Abstellhebel4o
durch die Feder 43 zurückgestoßen wird, kommt die Seitenfläche des Zapfens 49 gegen
die Seitenwand des Abstellnockens 37 zu liegen, derart, daß wenn letztere rotiert,
der Zapfen der schrägen Fläche c folgt und sich noch weiter nach links bewegt, bis
das Zapfenende auf der Kante d des Nockens aufruht. Die weitere Drehung des Nockens
hat zur Folge, daß der unter Federwirkung stehende Zapfen 49 zurückgestoßen und
die Feder 44 zusammengedrückt wird, wobei die äußerste Grenze dieser Zapfenbewegung
erreicht ist, wenn der Zapfen auf der Erhöhung e aufruht. Auf diese Weise wird in
der Feder durch den Abstellnocken genügend Kraft aufgespeichert, um die Bremse betätigen
zu können, wenn die Feder freigegeben wird. Die weitere Bewegung des Abstellnockens
bewirkt, daß das Ende des Zapfens 49 infolge- ider Wirkung der Feder 44 in die Ausnehmamg
f einschnappt. Dies hat zur Folge, daß die Bremse 3,6 auf der Umfangsfläche der
Steuerscheibe H angezog°en wird, die als Bremsscheibe dient, wie nunmehr beschrieben
werden wird.
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Das obere Ende der Gleitstange 55, welche die Bremse 36 trägt, ist
mit einer Nut versehen, in der ein Zahn 56 auf einer Schwingwelle 57 wirkt (Abb.
i und 3). Die Schwingwelle 57 besitzt einen. Arm 58, an dem das obere Ende eines
Lenkers 59 angreift. Letzterer ist an seinem unteren. Ende mit einem Winkelhebel
6o verbunden, `der bei 62 an der Deckplatte 14 schwingbar gelagert ist, die an dem
Maschinengestell befestigt ist. Der Winkelhebel 6o beeinfiußt eine Fadenspannungsfreigabevorrichtung,
wie ebenfalls weiter unten noch näher erläutert werden wird. Der Lenker 59 besitzt
an seinem unteren Ende eine Sperrklinke 63, die bei 64 an ihm schwingbar gelagert
ist. Bei 65 ist ein Anschlag vorgesehen, gegen den die Sperrklinke gewöhnlich durch
die- Wirkung einer Feder 66 gehalten wird. Das untere Ende der Sperrklinke 63 liegt
in der Bahn des Armes. 54, wenn der Abstellhebel durch die Feder 43 zurückgeschwungen
wird:. Wenn der Zapfen 49 durch die Wirkung des Abstellnockens 37 vollständig niedergedrückt
ist, was zu der Zeit eintritt, wo der Zapfen 49 in Berührung mit der Erhöhung e
des Ahstellnockens steht, wird der Arm 54 unterhalb, der Sperrklinke 63 liegen.
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Sobald nun das, Ende des Zapfens 49 über die Erhöhung e hinweg in
die Alusnehmung f
gleitet, wird die starke Feder 44 die Klinke 63
und den Lenker 59, an dem sie angelenkt ist, aufwärts stoßen und die Bremse 36 mittels
der Schwingwelle 57 betätigen. Beim Ausführungsbeispiel ist eine durch einen unter
Federwirkung stehenden Zapfen beeinflußbare Bremse beschrieben worden. Diese Ausbildung
ist nicht unbedingt erforderlich, da bei einer geeigneten Gestaltung der einzelnen
Teile der unter Federwirkung stehende Zapfen selbst als Bremse wirken kann, indem
sein Druck auf die Schrägfläche d und die Erhöhung e des Abstellnockens bremsend
wirkt.
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Die Aufwärtsbewegung des Federzapfens 49 und des Lenkers 59 führt
auch noch andere Arbeitsvorgänge aus. Der Hebel 58 ist über seinen Schwingzapfen
57 hinaus verlängert und mit einem Arm 95 versehen, der eine Stellschraube 96 trägt.
Letztere liegt über einem Arm 97, der an einem der Arme 24 der Schwingwelle z2 gebildet
ist. Die Stellschraube 96 wird so eingestellt, daß, wenn der Lenker 59 durch den
Zapfen 49 in dem Abstellhebel4o aufwärts bewegt wird, sie mit dem Arm 97 in Berührung
kommt und die Schwingwelle 22 dreht, so daß die Nabe 27 nach links außer Berührung
mit der Fläche des Rollenträgers 39 gebracht, jedoch nicht so weit verschoben wird,
daß sie in Berührung mit dem Handrage D kommt. Hierdurch wird verhindert, daß die
Nabe 27 an dem Rollenträger reibt und schädliche Reibung entstellt.
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Der Faden geht um die Spannscheibe 7o herum, die löse auf der feststehendem
Welle 7I gelagert ist, und die Spannscherbe wird durch den Faden gedreht. Auf der
Welle 7I ist eine verschiebbare Nabe 72 gelagert, die gegen Drehung durch eine in
eine Nut eingreifende Feder.73 oder in anderer geeigneter Weise gesichert ist. Die
Nabe 72 wird gewöhnlich gegen das Ende der Spannscheibennahe durch eine Feder 74
gedrückt, die die Welle 7I umgibt und sich gegen eine Stellmutter 98 abstützt. Bei
75, 75 sind Filzflächen angedeutet, die reibende Berührungsflächen für die Nabe
der Spannscheibe 70 herstellen. Mit 76 ist der eine Arm eines Winkelhebels bezeichnet,
der bei 77 an dem Maschinen-Bestell schwingbar gelagert ist und dessen anderer Arm
78 gabelförmig ausgebildet ist und mit einer ringförmigen Nut der Nabe 72 in Eingriff
steht. Der Arm 76, der gebogen ist, um sich über gewisse Teile der Maschine zu erstrecken,
ist durch, ein Verbindungsglied 79 mit einem Augenbolzen 8o verbunden, der durch
das untere Ende des Winkelhebels 6o hindurchgeht (Abb. I und 2). Eine auf dem Ende
des Augenbolzens 8o sitzende Einstellmutter dient dazu, die Länge des Verbindungsgliedes
79 zu ändern. Damit der Arbeiter die Maschine ohne die Abstellvorrichtung benutzen,
kann,; ist ein kleiner Hebel 4 vorgesehen, der in eine Nut 5 der Fußtrittstange
I3 eintritt. Diese Nut ist genügend lang ausgebildet, damit die Fußtrittstange genügend
bewegt werden kann, um die veränderliche Geschwindigkeitskupplung C zu betätigen.
Wenn jedoch der Hebel 4 sich in der Nut 5 befindet, kann die Feder 93 die Fußtrittstange
nicht genügend weit anheben, um die Abstellvorrichtung zu betätigen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn die Maschine beispielsweise einen
Schuh nähen soll, wird der Fußtritt P niedergedrückt, so
daß die Schnurscheibe
C in Reibung mit dem Handrage D kommt. Nimmt man nun an, daß der auf den Fußtritt
ausgeübte Druck leicht ist, so wird zwischen Schnurscheibe C und Handrad D eine
beträchtliche gleitende Bewegung vorhanden sein, und die Maschine läuft demzufolge
sehr langsam. Wünscht der Arbeiter die Maschine abzustellen, so läßt er den Fußtritt
los.
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Bei der Freigabe des Fußtritts bewegt die Feder 93 die Fußtrittstange
aufwärts, bis der Schwanz des Armes 2I das hakenförmige Ende an dem Schwanze der
Klinke 52 berührt. Bei der Aufwärtsbewegung der Fußtrittstange schnappt alsdann
der Finger 29 in die Nut 28 der Fußtrittstange I3 ein, wenn die Bewegung der Fußtrittstange
nach einer bestimmten Stelle des Arbeitskreislaufes der Maschine stattfindet, und
die Teile werden alsdann durch den Finger 29 an einer weiteren Bewegung verhindert,
bis die Erhöhung h der Nocken Scheibe 34 den Hebel 30 nach rechts (Abb. 2) bewegt
und den Finger 2,9 aus der Nut 28 der Fußtrittstange herauszieht. Befinden sich:
die Teile in dieser Lage, so kann der Arbeiter den; Fußtritt wieder niederdrücken:,
um die Geschwiudngkeit der Maschine zu erhöhen, und somit die Maschinengeschwindigkeit
durch die Stellung des Fußtritts .regeln. Der Finger 29 verhindert diese.Bewegung
nicht, da die obere Ecke der. Nut 28 in der Fußtrittstange abgerundet ist. Wenn
der Finger ä9 durch die Nockenscheibe 33 aus der Nut 28 der Fußtrittstange bewegt
worden ist, kann die Feder 93 die Fußtrittstange anheben, und -die Rolle 51 steht
dann in Berührung mit der Steuerfläche b der Klinke 52. Letztere ist von dem Schwanz
des Armes 21 ausgehakt und die Feder 85 kann nunmehr den Winkelhebel 21, 23 ausschwingen.
Durch die Bewegung des Winkelhebels wird die SchnuTscheibe C außer Berührung mit
dem Handrage D gebracht, und die Nabe 27 kommt in Berührung. mit dem. Rollenträger.
39, -wobei diese beiden Teile so gegeneinand'ergedrücki werden, daß der Rollenträger
39
augenblicklich mit der maximalen Geschwindigkeit durch die Schnurscheibe G angetrieben
wird. Sobald sich der Rollenträger 39 genügend weit gedreht hat, verriegeln die
beiden Rollen 9o. die auf die Schrägfläche 9I wirken, die beiden Kupplungsglieder
miteinander und die Maschinenantriebswelle wird augenblicklich mit maximaler Geschwindigkeit
angetrieben.
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Wenn die Fußtrittstange I3 durch die Feder 93 gelüftet und die Klinke
52 von dem Schwanz des Winkelhebelarmes 2I entriegelt wird, wird auch der Abstellhebel4o
freigegeben, so daß letzterer durch die Feder 43 nach links gestoßen wird, sobald
dies durch die Änderung in der Lage der Schrägfläche c des Nockens 37 erlaubt wird.
Der Arm 46 an dem Abstellhebel 40 gelangt nun in die Bahn des Zahnes 48 des Rollenträgers
39 und hält dessen Bewegung an, wobei die Rollen und die Nabe außer Eingriff kommen,
so daß von diesem Zeitpunkt die Maschine nicht mehr angetrieben wird, sondern sich
nur infolge ihrer Eigengeschwindigkeit um ungefähr eine viertel Umdrehung weiter
dreht, d. h. bis sie durch die Wirkung der Bremse in der erforderlichen Stellung
angehalten wird. Wenn das obere Ende des Zapfens 49 über die Erhöhung e des NockeS
37 hinweggegangen ist, befindet sich der Arm 54 unterhalb der Sperrklinke 63. Die
Maschine läuft alsdann noch weiter, bis das Ende desZapfens 49 in die Ausnehmung
f des Nockens 37 einschnappt. Zu diesem Zeitpunkt wird die Bremse 36 augenblicklich
angezogen, und desgleichen wird die Nabe 27 außer Berührung mit dem Rollenträger
gebracht und die Fadenspannungsfreigabevorrichtung betätigt.
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Wenn der Arbeiter den Fußtritt zwecks Ingangsetzens der Maschine niederdrückt,
treten die folgenden Bewegungen ein: Die Rolle 5I an der Fußtrittstange I3 bewegt
den Schwanz 5o des Abstellhebels 4o abwärts und schwingt somit den Zapfen 49 aus
der Bahn des Nockens 37. Hierdurch wird die Klinke 63 außer Eingriff mit dem Arme
54 des Bundes 45 gebracht. Die Feder 99 gibt alsdann die Bremse frei und stellt
die Fadenspannvorrichtung wieder ein. Die Abwärtsbewegung der Rolle 5I an der Fußtrittstange
I3 bewirkt, daß die Klinke 52 in die in Abb. I dargestellte Lage schwingt, wobei
ihr unteres Ende gegenüber dem Sehwanze 5o des Abstellhebels liegt. Die Rolle I9
kommt alsdann mit der Abnutzungsfläche 2o des Winkelhebels 2I wieder in Eingriff,
und zu derselben Zeit greift das obere Ende der Klinke 52 über die Abnutzungsfläche
2o. Durch die weitere Abwärtsbewegung des Fußtritts wird die Schnurscheibe G in
reibende Berührung mit dem Handrade D gebracht, so daß die Maschinenantriebswelle
mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, die durch den auf den Fußtritt ausgeübten
Druckbestimmt ist.