DE66480C - Mischhahn für Bade- und andere Zwecke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTA^

KLASSE 85: Wasserleitung.

Die durch Patent No. 56053 geschützten Mischhähne werden zumeist für Badezwecke zum Mischen von kaltem und warmem Wasser verwendet. Soll jedoch statt des heifsen Wassers Dampf unter Druck verwendet werden, so erfordern diese Mischhähne gewisse constructive Abänderungen, welche den Gegenstand des vorliegenden Zusatz-Patentes bilden.

[n beiliegender Zeichnung ist ein derartig unigestalteter Mischhahn dargestellt, und es zeigt:

Fig. ι einen Verticalschnitt durch den Mischhahn, Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach A-B und Fig. 3 eine Abänderung im Verticalschnitt.

Der- Apparat ist im wesentlichen ebenso co:istruirt, wie die im Patente No. 56053 beschriebenen und gezeigten. Derselbe besteht aus dem Cylinder α, dem ihn umgebenden Mi.ntel e mit Mischraum q und den Zuflufskörpern/und g-, ersterer für das heifse Wasser be.sw. für den Dampf, letzterer für das kalte Wasser. Central durch den Apparat geht die zweitheilige Spindel, welche oben durch eine Stopfbüchse ρ abgedichtet ist und deren oberer, mit Gewinde geringerer Steigung versehene Theil h das Ventil b, den im Cylinder a dicht beweglichen Kolben d und am Ende die Mutter i trägt, in welcher sich die untere Spindel k mit gnifserer Gewindesteigung bewegt. Die Spindel k trägt das Ventil c und ist an ihrem freien Ende Z mittels Nasen oder Keil m m in einer Führung η η gerade geführt.

Statt des in den Mischhähnen des Patentes No. 56053 an der Spindel h oberhalb des Ventils b angebrachten Ringes s mit den Rippen 11, welcher die Durchströmungsöffnung aus dem Zuflufskörper f in den Cylinder a verschliefst, ist jetzt ein sich nach oben, wie gezeigt, in einen Cylinder fortsetzender Ring s angebracht. Dieser Cylinder s ist mit zwei oder mehreren gegen das Ventil b zu enger werdenden Oeffnungen t, Fig. 1 und 2, oder mit eben solchen Einschnitten oder Einkerbungen t, Fig. 3, versehen. Der Zweck dieser Einrichtung ist der, beim Oeffnen des Ventils ein nur ganz allmälig gröfser werdendes Quantum Dampf in den Cylinder a gelangen zu lassen. Wird nämlich Spindel h mittels des Handrades u gedreht, so öffnet sich, da die Schraubenspindel k die gröfsere Steigung hat, zuerst das Ventil c und es tritt kaltes Wasser in den Cylinder α und in den Mischraum. Trotzdem sich Ventil c von seinem Sitz gleichzeitig, wenn auch langsamer entfernt, kann so lange noch kein Dampf in den Cylinder α eintreten, bis der Ring oder Cylinder s die Oerfnung so weit passirt hat, dafs das enge Ende der Oeffnungen oder Einschnitte t jenseits der Ventilöffnung hervortritt und zunächst den Eintritt eines nur ganz geringen Quantums Dampf in den Cylinder α und in den Mischraum q gestattet. Bei fortgesetztem Oeffnen wird der Durchströmungsquerschnitt der Oeffnungen t immer gröfser und gestatten

dieselben die Zuströmung eines immer gröfseren Dampfquantums.

Die Mischung erfolgt wie bei den früheren Apparaten, indem der Dampf und das kalte Wasser durch die gewundenen Kanäle hindurch in den Mischraum q gelangen. Der Kolben d kann, wie hier gezeigt, oben geschlossen oder aber (Fig. 8 des Haupt-Patentes No. 56053) oben mit Durchlafsöffhungen versehen sein, welche eine directe Verbindung zwischen dem Kaltwasser- und dem Dampfraum im Cylinder a gestatten.

Durch die beschriebene Einrichtung wird nicht nur wie bei den unter No. 56053 geschützten Mischhähnen der Zweck erreicht, dafs beim Oeffnen des Hahnes unbedingt und unter allen Umständen immer zuerst kaltes Wasser zur Durch- und Ausströmung gelangt, sondern es wird auch der durch das andere Ventil einströmende Dampf vermöge der konischen Oeffnungen oder Einschnitte t derart regulirt und gedrosselt, dafs ein absolut sicheres Functioniren und Mischen garantirt ist. Es bleibt bei der beschriebenen Einrichtung gleich, ob Ring oder Cylinder s von der Spindel absteht, wie in Fig. 1, oder an derselben anliegt, wie in Fig. 3, bezw.' mit derselben aus einem Stück hergestellt ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform des durch Patent No. 56053 geschützten Mischhahnes, bei welcher zwecks Verwendung von Dampf an Stelle von heifsem Wasser an' Stelle des mit Rippen ft) versehenen Ringes fs) des Haupt-Patentes ein Cylinder fs) angeordnet ist, der in die von dem Ventil (b) geschlossene Oeffnung fg) pafst und mit gegen die Ventilöffnung enger werdenden Oeffnungen ft), Fig. 1 und 2, oder Schlitzen ftj, Fig. 3, versehen ist, so dafs nach dem Oeffnen des Ventils (b) zuerst eine geringe und allmälig erst gröfser werdende Dampfmenge in den Cylinder fa) bezw. in den Mischraum q eintreten kann.

   Hierzu. 1 Blatt Zeichnungen.