DE663583C - Verfahren zur Verhinderung der Ausbildung grosser Kristalle - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verhinderung der Ausbildung großer Kristalle Auf verschiedenen Gebieten der Technik besteht das Bedürfnis, Kristallisationsprozesse so zu leiten, daß eine möglichst feinkristallinische Ausscheidung erfolgt. In anderen Zweigen der Technik handelt es sich darum, eine Kristallisation überhaupt zu verhindern. Beispielsweise hat man zu diesem Zwecke empfohlen, den Produkten der Saccharoseinversion Stärkesirup oder Pektine zuzusetzen.
• Es wurde gefunden, daß bei leicht kristallisierenden Substanzen die Ausbildung großer Kristalle und bei schwerer kristallisierenden Stoffen die Kristallisation überhaupt verhindert werden kann, wenn man kristallisationsfähigen Lösungen Polyvinylalkohol. zusetzt, was zulässig ist, wenn es sich nicht um Nahrun gs- oder Genußmittel handelt. Durch diese Maßnahme gelingt zumeist auch eine technische Vereinfachung des bisherigen Herstellungsprozesses. Beispielsweise kann man zur Erzielung eines feinen Kristallbreies der ineclianischen Rührung entbehren.
• Um die Wirkungen zu erreichen, genügen schon kleine Zusätze von Polyvinylalkohol. Beispielsweise wurde aus übersättigten Lösungen von durch Zusätze als Nahrungs- oder Genußmittel unbrauchbar gemachter Saccharose oder von Kupfersulfat oder Natriumacetat, die für sich bei ruhigem Stehen große Kristalle ausschieden, durch Zusatz von i % Polyvinylalkohol eine Ausscheidung in winzigen Kriställchen erhalten. Bei zur Kristallisation neigenden vergällten Invertzuckerlösungen ließ sich die Kristallbildung durch Zusatz von i % Polyvinylalkohol überhaupt verhindern.
• Beispiel Eine heiß gesättigte Lösung von Kupfersulfat wurde mit i % Polyvinylalkohol versetzt. Beim Erkalten schieden sich ohne Rühren winzige Kriställchen aus, die ohne sichtbare Abscheidung von Mutterlauge einen einheitlichen festen kristallinischen Block bildeten.
• Ein Vergleichsversuch ohne Zusatz von Polyvinylalkohol ergab- unter den gleichen Bedingungen große, Kristalle unter einer Mutterlauge. , Während bisher zur Gewinnung kleiner Kristalle von anorganischen oder organischen Substanzen im allgemeinen Rühren oder sonstiges Inbewegunghalten der Mutterlauge erforderlich war, wird durch das vorliegende Verfahren das gleiche Ergebnis ohne den für das Rühren o. dgl. erforderlichen Aufwand an technischen Hilfsmitteln und Betriebskosten erreicht. Gegenüber dem älteren Vorschlag, zu diesem Zwecke Gelatine zu verwenden, liegt in der Arbeitsweise mit Polyvinylalkohol zunächst schon insofern ein Vorteil, als man nicht mehr auf ein einziges Produkt angewiesen ist und an Stelle eines aus Naturstoffen gewonnenen und in seinen Eigenschaften schwankenden Erzeugnisses ein synthetisches Produkt verwenden kann, das in immer gleicher Qualität erhältlich ist. Ein weiterer Fortschritt liegt daxin, daß man im Polyvinylalkohol einen Zusatz gefunden hat; von dem die erzeugten feinkristallinischen Produkte im allgemeinen nicht sorgfältig gereinigt zu werden brauchen, weil ein kleiner Gehalt von Polyvinylalkohol meistens viel weniger stört als eine Verunreinigung mit Gelatine. Insbesondere ist der Polyvinylalkohol der Gelatine dadurch überlegen, daß er nicht deren Neigung zur Fäulnis besitzt. Vor allem aber ist der Polyvinylalkohol dadurch ausgezeichnet, daß er sowohl die Ausbildung großer Kristalle leicht kristallisierender Stoffe als zugleich auch die Kristalli-

  säion s _w' er kristallisierender Körper über-

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Claims (1)

1. TeNTANSPRUCH: v Verfahren zur Verhinderung der Aus- bildurig. gxößer Kristalle oder der @Kristallisa'tion überhaupt, gekennzeichnet durch einen Zusatz von Polyvinylalkohol zu kristallisationsfähigen, nicht als Nahrungs-oder Genußmittel zu verwendenden Lösungen.