Verfahren zur Herstellung von Natriumchlorid Die bei der technischen Herstellung von Natrium chlorid durch Verdampfen der Lösungen primär gebildete Lösung ist bekanntlich übersättigt. Diese Übersättigung wird durch die Bildung neuer Kristalle (Bildung von Kristallkeimen) und durch das Wachs tum der schon vorhandenen Kristalle aufgehoben.
Die Korngrösse des Produktes hängt von dem Verhältnis zwischen der Menge des kristallisierten Salzes und der Anzahl der Kristalle ab, das heisst davon, in welcher Weise das Ausmass der Kristallkeimbildung und die Wachstumsgeschwindigkeit von dem Herstellungspro zess und der Konstruktion der Apparatur beeinflusst wird.
Da für manche Verwendungszwecke eine grosse Korngrösse erforderlich ist, sind zahlreiche Versuche gemacht worden, dieses gröbere Salz herzustellen. Dabei ist es auffallend, dass man für diese Herstellung praktisch immer starke Änderungen an der bestehen den Apparatur vornehmen muss.
Nach der britischen Patentschrift Nr.617137 ist es bekannt, dass gröberes Salz durch Zusatz von Tetraalkylammoniumsalzen oder Polyäthylen oxydverbindungen erhalten werden kann. Dies bezieht sich jedoch nur auf die Herstellung von Pfannen salz.
Es wurde gefunden, dass ohne eine Änderung in der Apparatur eine beträchtliche Zunahme der Grösse der gebildeten Kristalle erhalten werden kann, wenn während der Kristallisation Verbindungen anwesend sind, die Nitrilotriacetationen liefern. In diesem Falle wird anscheinend das Ausmass der Kristallkeimbildung im Vergleich zu der Wachstumsgeschwindigkeit ver mindert.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist somit dadurch gekennzeichnet, dass der Natriumchlorid- lösung eine Verbindung, die Nitrilotriacetationen lie fert, zugesetzt wird.
Die Menge der zugefügten Verbindungen braucht nur gering zu sein, d. h. weniger als 100 mg/1 betra gen, während bei einer Konzentration von 1 mg/1 eine kaum beachtenswerte Wirkung erzielt wird. Der be vorzugte Konzentrationsbereich liegt zwischen 10 und 60 mg/l. Die Wirkung der Nitrilotriacetationen kann durch Zugabe kleiner Mengen an Dimethyl- glyoxim noch weiter gesteigert werden.
Eine Menge von 0,5-50 mg/1 Dimethylglyoxim ist ausreichend, doch liegt die bevorzugte Konzentration zwischen l-20 mg/1.
Die Anwendung von Sole, die Nitrilotriacetationen enthält, in einer Apparatur, in welcher in der Siede zone Kristalle vorhanden sind, ist darüber hinaus mit einer beträchtlichen Verminderung der Salzkruste an den Wandungen der Apparatur verbunden, was sich in geringeren Heizungskosten und einer grösseren Produktion auswirkt. Das in einer solchen Apparatur nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Salz weist weiterhin ein höheres Schüttgewicht als das Salz auf, das nach den üblichen Methoden gewonnen worden ist. Dies hat eine Einsparung an Packmaterial und Lagerraum zur Folge.
Die Streufähigkeit des Salzes scheint auch beträchtlich verbessert zu isein. Als Mass der Streufähigkeit kann die Gewichtsmenge Salz ge nommen werden, die aus einer Öffnung pro Zeitein- heit unter festgelegten Bedingungen ausfliesst.
Nach einer weiteren Methode zur Herstellung von Salz stellt man eine übersättigte Salzlösung her, indem man etwas Wasser aus der Sole verdampfen lässt, wobei man die Bildung von Salzkristallen vermeidet. Die übersättigte Lösung führt man dann durch einen Kristallisator mit einem beweglichen Bett. Hier findet die Kristallisation statt.
Die den Kristallisator ver lassende Flüssigkeit wird wieder bis zur übersättigung eingedampft. Diese Methode ermöglicht die Bildung grosser Salzkörner, die jedoch gewöhnlich rund und oft ,spröde sind. Infolge dieser letzten Eigenschaft zerbrechen sie oft während des Transportes, während der Lagerung, unter hohem Druck und dergleichen.
Enthält jedoch die Sole Nitrilotriacetationen, so ist damit - abgesehen von dem schon erwähnten Vorteil der Bildung eines gröberen Salzes - ferner eine geringere Krustenbildung und ein höheres Schütt gewicht und darüber hinaus der zusätzliche Effekt ver bunden, dass die Körner merklich härter sind, oft scharfe Ecken und Punkte haben und transparenter sind.
Um die Härte der Kristalle zu prüfen, kann man sie eine bestimmte Zeit in einer festgelegten Art einer Zerkleinerung in einer Kugelmühle unterwerfen. Das Verhältnis zwischen der durchschnittlichen Teilchen grösse nach und vor der Untersuchung ist ein Mass der Härte.
Als Nitrilotriacetationen liefernde Verbindungen kommen u. a. Nitrilotriessigsäure, deren Salze und deren Ester in Frage.
<I>Beispiel 1</I> In einer Vorrichtung wurde Sole so verdampft, dass die Kristallisation in der Siedezone stattfand. Der Sole wurde Nitrilotriessigsäure in einer Menge von 20 mg/1 der Sole zugefügt.
Siebanalysen ergaben, dass das erhaltene Salz 88% mehr Kristalle mit einem Durchmesser von mehr als<I>420</I> ,u. enthielt als Salz, das in derselbe Vorrichtung ohne Zugabe von Nitrilotri- essigsäure, jedoch unter sonst genau denselben Be dingungen erhalten worden war.
Das Schüttgewicht des Salzes lag um 10-151/o höher als das des Salzes, das normalerweise in dieser Vorrichtung hergestellt wurde, während die Streu fähigkeit, die in der oben beschriebenen Weise be stimmt wurde, um 401/o zugenommen hatte.
Bei dieser Arbeitsweise war eine sehr viel geringere Krustenbildung feststellbar, so dass das Eindampfen von Sole etwa zweimal so lang wie bei den bekann ten Verfahren fortgesetzt werden konnte, ohne dass es nötig war, die Vorrichtung auszuspülen.
<I>Beispiel 2</I> In einer Vorrichtung wurde Sole in solcher Weise eingedampft, dass die Kristallisation nicht in der Siede zone, sondern in einem getrennten Kristallisator mit beweglichem Kristallbett stattfand. Der Sole fügte man Natriumnitrilotriacetat in einer Menge von 30 mg/1 zu.
Unter gewissen Versuchsbedingungen wurde Salz, das eine durchschnittliche Teilchengrösse von 2,17 mm aufwies, erhalten, während die durch schnittliche Grösse, die ohne Zusatz erreicht wurde, 1,80 mm betrug. Das Schüttgewicht lag um 5-15 % höher, die Kristalle besassen schärfere Ecken und Kanten und das Salz war beträchtlich transparenter als nach bekannten Verfahren hergestelltes Salz.
Die Härte, die in der oben beschriebenen Weise bestimmt wurde, gab einen Faktor von 0,72, während der Fak tor des Salzes, das ohne den Zusatz hergestellt worden war, 0,48 betrug.
Bei dieser Arbeitsweise fand eine sehr viel gerin gere Krustenbildung statt, so dass die Salzherstellung etwa fünfmal so lang wie üblich fortgesetzt werden konnte, ohne dass es notwendig war, die Apparatur auszuspülen.
Ein weiterer Zusatz von 5 mg Dimethylglyoxim pro Liter Lauge ergab eine durchschnittliche Teilchen grösse von 2,45 mm, während der Härtefaktor 0,86 betrug.
Eine Verminderung des Natriumnitrilotriacetat- Gehaltes auf 10 mg/1 ergab schliesslich eine Teilchen grösse von 1,99 mm. Dies bedeutet noch eine be trächtliche Zunahme im Vergleich mit der Blindprobe.