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Verfahren zur Verhinderung des Zusammenbackens von Natriumchlorid
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Natriumchlorid, das nicht
für Genußzwecke bestimmt ist, um seine Neigung zum Zusammenbacken zu vermindern,
und zur Herstellung einer verbesserten Form von Natriumchlorid mit geringer oder
gar keiner Neigung zum Zusammenbacken: Es ist bekannt, daß Salz beim Lagern zum
Zusammenbacken neigt und daß dieses Zusammenbacken häufig durch die Neigung zur
wiederholten Kristallisation gesteigert wird, wenn das Salz abwechselnd Bedingungen
hoher und niedriger atmosphärischer Feuchtigkeit ausgesetzt wird.
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Es ist eine große Zahl von Verfahren vorgeschlagen worden, um dieser
Neigung zum Zusammenbacken entgegenzuwirken, und unter den zahlreichen in diesen
Verfahren verwendeten Materialien sind wasserabsorbierende Verbindungen, welche
auf die Salzkörner oder Kristalle aufgebracht oder mit ihnen gemischt werden. Solche
wasserabsorbierenden Verbindungen können löslich oder unlöslich sein. Die wasserlöslichen
Materialien, wie Calciumchlorid, machen das Salz leicht feucht und klebrig. Die
wasserunlöslichen Verbindungen, wie leichtes basisches Magnesiumcarbonat, geben
beim Auflösen des Salzes in Wasser trübe Lösungen. Andere Verfahren bezwecken die
Herstellung eines undurchlässigen Films auf den Salzkristallen, beispielsweise solche,
die die Verwendung von Aluminiumstearat und verschiedenen Ölen vorschlagen; diese
weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie die Auflösungsgeschwindigkeit des Salzes
verlangsamen. Weiterhin wird bei allen Verfahren, die die oben angegebenen Materialien
verwenden, eine relativ große Materialmenge in bezug auf die behandelte Salzmenge
benötigt, um der Neigung des Salzes zum Zusammenbacken entgegenzuwirken.
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Zur Herstellung von Salz mit verminderter Neigung zum Zusammenbacken
ist auch die Verwendung von Verbindungen, welche Komplexionen, beispielsweise Kaliumferrocyanid,
enthalten, vorgeschlagen worden. Obwohl solche Verbindungen in wirksamer Weise bei
niedrigen Konzentrationen gebraucht werden können, können sie unter schwach sauren
Bedingungen mit löslichen Eisensalzen unter Bildung tiefgefärbter unlöslicher Verbindungen,
beispielsweise Preußischblau, reagieren. Selbst bei den niedrigen verwendeten Konzentrationen
kann dies zu einem verfärbten Salz führen, welches für viele Zwecke unerwünscht
ist.
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Aus der deutschen Patentschrift 1025 847 ist es bekannt, Nitrilotriacetationen
liefernde Verbindungen den Natriumchloridlösungen zuzusetzen, zum Zweck, die Teilchengröße
der Natriumchloridkristalle zu vergrößern, welche durch Verdampfung solcher Lösungen
hergestellt werden. Obwohl solche größeren Natriumchloridkristalle härter sind und
leichter fließen als die gewöhnlichen kleineren Kristalle, besitzen sie doch nicht
eine bemerkenswerte Beständigkeit gegenüber Zusammenbacken. Ein das Zusammenbacken
von Natriumchlorid verhinderndes Mittel wirkt offenbar in der Weise, daß die Kristallform
abgeändert wird, so daß, wenn eine gesättigte Lösung in den Zwischenräumen zwischen
den Kristallen austrocknet und auskristallisiert, die so gebildeten Kristalle schwach
sind und somit schwache Bindungen zwischen den einzelnen Kristallen gebildet werden,
so daß diese nicht fest aneinanderhaften und weniger zusammenbacken. Nitrilotriacetamidionen
besitzen nun eine solchen das Zusammenbakken verhindernden Effekt nicht, weil die
Kristallform von Natriumchlorid hierdurch nicht in einer Weise verändert wird, daß
es zur Bildung von schwachen Bindungen zwischen den Kristallen kommt.
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Es wurde gefunden, daß die Neigung des Natriumchlorids zum Zusammenbacken
durch das erfindungsgemäße Verfahren erheblich herabgesetzt werden kann, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß dem festen Salz Nitrilotriacetamid, N(CH.CONH2)3,
zugesetzt wird. Die bevorzugte verwendete Menge
Nitrilotriacetamid
beträgt zwischen 0,05_ und 0,0001 Gewichtsprozent des festen Natriumchlrids.
Nitrilotriacetamid kann auch in Verbindung mit bekannten Zusätzen zur Verhinderung
des Zusammenbakkens verwendet werden.
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Das Nitrilotriacetamid kann dem Salz auf irgendeine zweckmäßige Weise
zugesetzt werden, jedoch ist es vorteilhaft, sicherzustellen, daß seine Vertei-Jung
im ganzen Salz so gleichmäßig wie möglich ist. Da die Verbindung .in Wasser leicht
löslich ist, kann sie in Form einer verdünnten Lösung auf das trockene feste Salz
gesprüht werden. Sie kann auch dem feuchten Salz nach der Abtrennung von der Mutterlauge
zugesetzt werden, oder eine Lösung von ihr kann mit der Suspension von festem Natriumchlorid
in seiner Mutterlauge während des Salzherstellungsverfahrens gemischt werden.
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Der erwünschte zu verwendende Anteil des vorliegenden Zusatzstoffes
hängt von der Korngröße und daher von der Oberfläche des zu behandelnden Salzes
ab: Die bevorzugte Konzentration für gewöhnliches feines Siedesalz einer Teilchengröße
von ungefähr 0,3 mm ist 0,001 Gewichtsprozent.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß unter Verwendung
einer beständigen nichtionischen' Verbindung in äußerst geringen Konzentrationen,
welche bei der Lagerung des Salzes unter gewissen häufig- angetroffenen Bedingungen
keine Verfärbung erzeugt, eine dauerhafte Verhinderung der Neigung zum ' Zusammenbacken
erzielt wird. Weitere Vorteile sind,- daß -die zugesetzte Verbindung löslich ist,
so daß das behandelte . Salz eine klare Lösung ergibt und daß die Verunreinigung
des Salzes zu vernachlässigen ist, da die verwendeten Mengen von Zusatzstoff sehr
klein sind.
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-Beispiel 1 Trocknes gebrochenes Steinsalz einer Teilchengröße von
ungefähr 2,5-nun wurde mit einer verdünnten Lösung von Nitrilotriacetamid in Wasser
gesprüht, um ein Material mit einem Gehalt von 1,5 Gewichtsprozent Wasser und 0,001
Gewichtsprozent Nitrilotriacetamid, bezogen auf das Salz, zu ergeben. Das Salz wurde
im Freien 1 Woche lang stehengelassen zusammen mit einer Probe, welche mit einer
ähnlichen Wassermenge, jedoch ohne Nitrilotriacetamid, behandelt worden war. Das
behandelte Salz backte nicht zusammen, während das unbehandelte Salz hart zusammenbackte.
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Beispiel 2 50 Tonnen Vakuumsiedesalz wurden nach der Trennung auf
einem Filter von der Mutterlauge; während sie noch 41/o Mutterlauge enthielten,
mit einer Lösung von 456g Nitrilotriacetamid in 45,6 kg Wasser besprüht und das
Salz dann in einem Heißluftofen getrocknet. Das nach dieser Behandlung erhaltene
Salz backte nicht zusammen, wenn es unter verschiedenen ungünstigen atmosphärischen
Bedingungen gelagert wurde. Eine ähnliche Charge Salz, die auf die gleiche Weise,
jedoch nicht mit Nitrilotriacetamid behandelt worden war, ergab ein Salz, welches
bei Lagerung unter denselben Bedingungen harte Klumpen bildete.