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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von gepressten Produkten aus nichtbackendem Salz, die resultierenden
Produkte und ihre Verwendung.
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Gepresste
Produkte aus Salz sind wohlbekannt. Beispiele für solche Produkte sind Salzlecksteine
und kleinere Blöcke
oder Tabletten aus Salz zur Verwendung in Wasserenthärtungsanlagen.
Typischerweise werden solche gepressten Produkte aus Salz gebildet,
das kein Antibackadditiv enthält.
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Wenn
jedoch Salz, das kein Antibackadditiv enthält, verwendet wird, bäckt das
Salz während
der Lagerung zusammen, und dementsprechend erfordert es nach der
Produktion spezielle Maßnahmen,
wie sofortiges Pressen. In der Praxis bedeutet dies, dass das Pressen
nur in der Salzproduktionsanlage stattfinden kann, was nicht erwünscht ist.
Die Verwendung herkömmlicher
Antibackadditive im Salz verhindert, dass es zum Zusammenbacken
kommt, wenn das Salz gelagert wird, doch stört dies den Vorgang des Pressens
des Salzes in eine bestimmte Form. Wenn weiterhin Salz, das Natrium-
oder Kaliumhexacyanoferrat(II), die am häufigsten verwendeten Antibackadditive,
umfasst, verwendet wird, wird die Form der gepressten Produkte leicht
gestört,
insbesondere wenn sie in Salzlösung
eingetaucht werden. Dies bedeutet, dass kleinere Salzkristalle in
der Salzlösung
dispergiert werden, ein Phänomen,
das auch als "Verbreiung" bekannt ist und
das zum Verstopfen von Filtern, Zuführungsleitungen usw. führen kann,
was unerwünscht
ist.
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Überraschenderweise
haben wir herausgefunden, dass die Verwendung von Salz, das ein
oder mehrere spezielle Antibackmittel umfasst, unter normalen Bedingungen
nicht zum Zusammenbacken führt,
z. B. in Silos und 1000-kg-Säcken, die
auch als flexible Schüttgut,
Zwischenbehälter
(FIBC; flexible intermediate buulk containers) bekannt sind. Dasselbe
nichtbackende Salz kann jedoch auch zu gepressten Produkten, wie
Lecksteinen, Blöcken
und Tabletten, geformt werden, die ihre Form auch dann, wenn sie
während
wenigstens drei Wochen, vorzugsweise sechs Wochen, in Salzlösung eingetaucht
werden, beibehalten und die einen geringen Grad der Verbreiung zeigen.
Eine Erklärung
für dieses
Phänomen,
d.h. dass dieses Antibackmittel das Zusammenbacken bei niederen
Drücken
(während
Transport und Lagerung) verhindert, aber ein Zusammenbacken/Formen
erlaubt, wenn hohe Drücke
angelegt werden, wurde noch nicht gefunden.
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Dementsprechend
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung von Salz,
das einen oder mehrere Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplexe, vorzugsweise
Eisenammoniumcitrat-Komplexe, als Antibackadditiv umfasst, für die Herstellung
von gepressten Produkten, auf die gebildeten gepressten Produkte
und auf die Verwendung der gepressten Produkte.
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Es
sei angemerkt, dass Salz, welches Eisenammoniumcitrat-Komplexe als
Antibackadditiv umfasst, in der Technik bekannt ist. Siehe zum Beispiel
GB
908,017 , den Artikel von Y. Yonei und T. Masuzawa in Nippon Kaisui
Gakkai-Shi, 26 (143), 1973, 5. 265–272, und die Artikel von A.
Yamashita et al. in Nippon Sembai Kosha Chuo Kenkyushuo Kenkyu Hokoku,
111, 1969, S. 211–247.
Dort ist beschrieben, dass verschiedene Sorten von Eisenammoniumcitrat-Komplexen
auf ihren Einfluss auf das Backverhalten von Salz hin bewertet wurden. Die
Tests zur Bewertung des Zusammenbackens waren die üblichen,
bei denen die bei der Lagerung und Handhabung herrschenden Drücke simuliert
werden. Insbesondere beinhalten die Zusammenbacktests von Yonei
und Masuzawa das Pressen von aufbereitetem Wasser enthaltendem Salz
in einer Form mit einem Druck von 1000 N/cm
2,
während
Yamashita et al. einen Backtest unter Verwendung eines Drucks von
500 bis 1000 N/cm
2 oder einen Test, bei
dem ein Haufen Salz auf sein Backverhalten hin bewertet wird, beschreiben.
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Keine
der nichtbackenden Salzzubereitungen wurde einem Test unterzogen,
bei dem das Salz unter Verwendung eines Drucks im Bereich von 5000–25 000 N/cm2 geformt wird. Die Erfinder fanden überraschenderweise
heraus, dass nichtbackende Salzzubereitungen auf der Basis von Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplexen,
insbesondere nichtbackende Salzzubereitungen auf der Basis von Eisenammoniumcitrat,
unter diesen Drücken
ein ausgezeichnetes Zusammenbacken/Formen zeigen, was zu stabilen
gepressten Produkten führt. "Stabile gepresste
Produkte" bedeutet,
dass die Produkte nicht zerfallen und/oder Kristalle oder Fragmente
von 1 mm3 oder kleiner bilden, wenn sie
3 Wochen lang bei 20°C
in Salzlösung
eingetaucht werden, und/oder den im folgenden angegebenen Verbreiungstest
bestehen.
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Der
zur Herstellung der stabilen gepressten Produkte verwendete Druck
beträgt
vorzugsweise 5000–20
000 N/cm2. Die Form der gepressten Produkte
ist nicht entscheidend und kann die Form von Quadern, Stäben, Pellets
(einschließlich
Pellets mit einem mittleren Durchmesser von etwa 2 mm), Tabletten,
(gebrochenen) Platten, Nuggets oder Polstern und dergleichen annehmen.
Der Fachmann bestimmt leicht den Druck, der am besten verwendet
wird, um eines dieser geformten Produkte herzustellen, indem er
die gebildeten Produkte analysiert. Es wurde beobachtet, dass Quader
erfolgreich bei Drücken
von 9000–10
000 N/cm2 gebildet werden können, Tabletten
unter Verwendung von Drücken
von 7000–10
000 N/cm2, Platten unter Verwendung eines
Drucks von etwa 20 000 N/cm2 und Nuggets/Polster
unter Verwendung eines Drucks von 15 000–20 000 N/cm2 hergestellt
werden können;
die Erfindung soll jedoch nicht auf diese Drücke beschränkt sein.
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Der
Ausdruck "Salz", wie er in diesem
gesamten Dokument verwendet wird, soll alle Salze bezeichnen, bei
denen NaCl mehr als 25 Gew.-% ausmacht. Vorzugsweise enthält ein solches
Salz mehr als 50 Gew.-% NaCl. Insbesondere enthält das Salz mehr als 92 Gew.-%
NaCl, während
ein Salz mit mehr als 99 Gew.-% NaCl am meisten bevorzugt ist. Vorzugsweise
enthält
das Salz weniger als 5 Gew.-% Wasser. Besonders bevorzugt enthält das Salz
weniger als 3 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt weniger als 1 Gew.-%
und am meisten bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-% Wasser. Hervorragend
geeignet zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist ein Salz,
das bis zu 0,1 Gew.-% Wasser umfasst. Bei dem Salz kann es sich um
Steinsalz, Solarsalz, durch Verdampfung von Wasser aus Salzwasser
erhaltenes Salz und dergleichen handeln.
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Die
Hydroxypolycarbonsäuren,
die gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
sind aus Verbindungen mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen, einer oder
mehreren Hydroxygruppen und zwei oder mehreren Carbonsäuregruppen
oder Gemischen solcher Säuren
ausgewählt.
Vorzugsweise umfassen die Hydroxypolycarbonsäuren Zitronensäure, Weinsäure, Gluconsäure, Saccharinsäure, Schleimsäure und
Isomere davon. Es hat sich gezeigt, dass Eisenammoniumkomplexe dieser
Hydroxypolycarbonsäuren
bei niedrigen Konzentrationen Salz nichtbackend machen. Ganz besonders
bevorzugt sind Hydroxypolycarbonsäure-Gemische, die Zitronensäure umfassen.
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Der
bevorzugte pH-Bereich des nichtbackenden Salzes auf der Basis der
Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplexe,
der so gemessen wird, wie es im Folgenden beschrieben ist, hängt von
den speziellen Hydroxypolycarbonsäure-Komplexen ab, die auf dem Salz vorhanden
sind. Zum Beispiel berichtet Yonei, dass der bevorzugte pH-Bereich
für die
bevorzugten Eisenammoniumcitrat-Komplexe
7–14,
vorzugsweise etwa 8,5–9,
beträgt.
Yamashita et al. offenbaren jedoch, dass die Komplexe je nach dem
verwendeten Eisen-Ammonium-Verhältnis einen
unterschiedlichen pH-Wert haben, wenn sie in Wasser gelöst werden,
und der bevorzugte pH-Wert der Lösung,
die das Eisenammoniumcitrat umfasst und die auf das Salz gesprüht wird,
was eine bevorzugte Weise ist, um das Antibackmittel auf die Salzkörner aufzubringen,
soll auf etwa 5,5 reguliert werden. Welcher genaue pH-Bereich bei
der speziellen verwendeten Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure am besten
funktioniert, kann einfach festgestellt werden, indem man das Back-
und das Verbreiungsverhalten des Salzes bewertet, das bei den verschiedenen
pH-Werten mit Eisenkomplexen dieser Produkte behandelt wurde. Als
bevorzugter pH-Bereich für
die Eisenammoniumkomplexe gemäß der Erfindung wurde
ein Bereich von 4 bis 10 gefunden. Besonders bevorzugt beträgt der pH-Wert
5 bis 7, während
für den Citratkomplex
ein pH-Wert von etwa 6 als am meisten bevorzugt gefunden wurde.
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Falls
gewünscht,
kann der pH-Wert mittels irgendeiner herkömmlichen Säure oder Base eingestellt werden.
Die Säure
oder Base kann getrennt oder zusammen mit dem Antibackmittel hinzugefügt werden.
Vorzugsweise wird eine Lösung
zu dem Salz gegeben, die einen oder mehrere der Eisenammoniumkomplexe
der Hydroxypolycarbonsäure
sowie den pH-Regulator umfasst. Die Art und Weise, wie das Antibackmittel
und die Säure
oder Base eingeführt
werden, hängt
von dem gewünschten
Wassergehalt des resultierenden Salzes und dem Wassergehalt des
zu behandelnden Salzes ab. Typischerweise wird eine konzentrierte
Lösung
der Mittel auf das Salz gesprüht.
Die Mittel können
entweder zu feuchtem oder zu trockenem Salz gegeben werden. Weiterhin
kann das behandelte Salz getrocknet werden, falls gewünscht. Vorzugsweise
wird Salz, das etwa 2,5 Gew.-% Wasser enthält, z. B. aus einem Zentrifugen-
oder anderen Verfahrensschritt, mit Antibackmittel und gegebenenfalls
pH-Regulator behandelt und anschließend getrocknet. Es kann jedoch
auch Salz mit einem höheren
Anfangswassergehalt verwendet werden. Vorzugsweise wird das behandelte
Salz so getrocknet, dass der Wassergehalt kleiner als 1 Gew.-%,
besonders bevorzugt kleiner als 0,5 Gew.-% und am meisten bevorzugt
kleiner als 0,1 Gew.-% des Endprodukts ist. Solche Operationen führen zu
Salz, das rieselfähig
ist und das hervorragend zum Formen gemäß der Erfindung geeignet ist.
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Falls
gewünscht,
kann ein zusätzlicher
pH-Puffer zu dem Salz und/oder der Behandlungslösung gegeben werden. Die zu
verwendenden Puffer sind vom herkömmlichen Typ. Vorzugsweise
sind es organische Säuren.
Besonders bevorzugt sind es Carbonsäuren. Die Säure der Wahl sollte einen pK-Wert
in wässriger Lösung um
den gewünschten
pH-Wert herum haben, wie in der Technik bekannt ist. Der pH-Puffer
kann unter Verwendung des wahlfreien pH-Regulators oder ohne diesen verwendet
werden. Der pH-Puffer kann in die Salzzusammensetzung durch Aufsprühen der
reinen Verbindung, einer getrennten Lösung und/oder durch Einführung der
Antiback-Behandlungslösung
nach dem Mischen eingeführt
werden. Vorzugsweise umfasst die auf das Salz gesprühte Behandlungslösung eine
Eisenquelle, eine Ammoniumquelle, eine Hydroxypolycarbonsäure, vorzugsweise
Zitronensäure,
gegebenenfalls einen pH-Regulator
und gegebenenfalls einen pH-Puffer.
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Falls
gewünscht,
kann die den Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplex enthaltende Behandlungslösung NaCl
enthalten. Solche NaCl-enthaltenden Lösungen erwiesen sich als effektiver
beim Nichtbackendmachen des Salzes als gewöhnliche Lösungen auf Wasserbasis. Vorzugsweise
umfassen solche NaClenthaltenden Lösungen 15–25%, besonders bevorzugt 20–25 Gew.-%
NaCl. Es sei angemerkt, dass andere Salze, wie KCl und/oder NH4Cl, verwendet werden können, um (einen Teil des) NaCl
zu ersetzen.
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Weiterhin
können
solche Behandlungslösungen
wahlfreie Produkte zum Komplexieren von Mg-Ionen enthalten, wie
Natriumhexametaphosphat. Insbesondere wenn das Hexametaphosphat
in Kombination mit Eisenammoniumcitrat verwendet wird, werden verbesserte
Ergebnisse beschrieben. Weiterhin kann es je nach der Qualität des verwendeten
Eisenammoniumkomplexes ratsam sein, den Komplex zuerst mit H2O2 zu behandeln,
um seine Effizienz zu erhöhen,
wie in der Technik bekannt ist, siehe zum Beispiel A. Yamashita
et al. in Nippon Sembai Kosha Chuo Kenkyusho Kenkyu Hokoku, 111,
1969, 5. 231–237.
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Da
die Wertigkeit des Eisens in dem Salz und das Verhältnis von
Eisen zu Ammonium variieren kann, da neben den Ammoniumionen auch
Na-, K-, Mg- und/oder
Ca-Ionen vorhanden sein können
und weil gemäß der Erfindung
verschiedene Typen von Hydroxypolycarbonsäuren mit verschiedenen Mengen
an Carbonsäuregruppen
pro Molekül
verwendet werden können,
können
das Stoffmengenverhältnis
von Eisen zu Hydroxypolycarbonsäure
sowie das Verhältnis
von Ammonium zu Hydroxypolycarbonsäure über einen weiten Bereich variieren.
Sowohl zwei- als auch dreiwertige Eisenionen (Eisen(II)- bzw. Eisen(III)-Ionen)
wurden mit Erfolg verwendet. In der Praxis wird das Eisen in der
endgültigen
Salzzubereitung in beiden Wertigkeiten vorhanden sein. Daher bezeichnet
der Ausdruck "Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplex", wie er in diesem gesamten
Dokument verwendet wird, typischerweise Zusammensetzungen, die Eisenionen
in verschiedenen Wertigkeiten, Ammoniumionen und wenigstens eine
Hydroxypolycarbonsäure-Struktureinheit
in ionischer Form umfassen.
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Die
Menge der Hydroxypolycarbonsäure
in Bezug auf die Menge der Eisenionen wird davon, ob Eisen(II)-
oder Eisen(III)-Ionen vorhanden sind, von dem Verhältnis von
Eisen- zu Ammoniumionen, von der Anwesenheit zum Beispiel von Na-,
K-, Mg- und/oder Ca-Ionen in dem Komplex und von der Natur der Hydroxypolycarbonsäure, insbesondere
der Menge von Carbonsäuresubstituenten
pro Mol Säure,
abhängen.
Vorzugsweise ist der resultierende Eisenammoniumkomplex ladungsmäßig neutral.
Bei dem bevorzugten Eisenammoniumcitrat-Antibackmittel beträgt das Stoffmengenverhältnis von
Eisen- zu Citrat-Ionen geeigneterweise 0,5 bis 2. Das Stoffmengenverhältnis von
Ammoniumionen zu Citrat kann über
einen weiten Bereich variieren und hängt unter anderem von den Ionen
ab, die Bestandteil des Komplexes sind. Ein bevorzugtes Stoffmengenverhältnis von
Ammonium- zu Citrationen beträgt
0,5 bis 2. Für
das bevorzugte Eisenammoniumcitrat hat sich ein Stoffmengenverhältnis von
Zitronensäure
zu Ammoniumionen zu Eisenionen von etwa 1 : 1 : 1 als geeignet erwiesen.
Dieses Verhältnis
wurde auch in geeigneten kommerziellen Sorten von Eisenammoniumcitrat,
wie sie in den Beispielen verwendet werden, gefunden.
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Die
Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure-Komplexe
werden vorzugsweise in einer solchen Menge verwendet, dass 0,1–20 mg Eisen
pro kg in die endgültige
nichtbackende Salzzubereitung eingeführt werden. Besonders bevorzugt
führt die
verwendete Menge 0,25–10
mg Eisen pro kg der Zubereitung ein, während die Menge des eingeführten Eisens
am meisten bevorzugt 0,5–7
mg/kg beträgt.
Für eine
geringe Verbreiung der gepressten Produkte wird die verwendete Menge
der Eisenammoniumhydroxypolycarbonsäure vorzugsweise aus dem unteren
Ende des Bereichs gewählt.
Für Eisenammoniumcitrat
enthaltende Salznuggets mit geringer Verbreiung liegt die bevorzugte
Menge des Eisens, die eingeführt
wird, im Bereich von 0,5 bis 3,5 mg pro kg Produkt, während ein
Bereich von 0,5–2,5
mg/kg am meisten bevorzugt ist.
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Falls
gewünscht,
können
herkömmliche
Antibackadditive zusammen mit dem Antibackmittel der Erfindung verwendet
werden, vorausgesetzt, dass die Einführung eines solchen herkömmlichen
Additivs das Zusammenbacken des Salzes und/oder die Eigenschaften,
insbesondere die Bruchfestigkeiten und die Verbreiung, der gepressten
Produkte nicht beeinträchtigt.
Wenn eine solche Kombination von Antibackmitteln verwendet wird,
werden vorzugsweise weniger als 50 Gew.-% des herkömmlichen
Antibackmittels, besonders bevorzugt weniger als 25 Gew.-%, ganz
besonders bevorzugt weniger als 10 Gew.-% und am meisten bevorzugt weniger
als 5 Gew.-% verwendet, jeweils bezogen auf das Gewicht aller Antibackmittel.
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Die
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
erhaltenen gepressten Produkte eignen sich zur Verwendung als Salzlecksteine,
werden jedoch vorzugsweise in Fällen
verwendet, bei denen eine hohe Nassbruchfestigkeit erforderlich
ist. Eine hohe Nassbruchfestigkeit ist typischerweise in Operationen
erforderlich, bei denen Salz diskontinuierlich oder kontinuierlich
aufgelöst
wird und das Salz typischerweise in Salzlösung eingetaucht wird. Beispiele
für solche
Operationen findet man typischerweise in Anlagen, wo Ionenaustauscherharze
unter Verwendung von Salzlösung
regeneriert werden, wie in der Technik bekannt ist. Dementsprechend sind
die gepressten Produkte der Erfindung hervorragend zur Verwendung
in Salzauflösern
von Wasserenthärtungsanlagen
geeignet.
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Experimentelles
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Der pH-Wert von Salz wird
wie folgt gemessen
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Zuerst
wird bei einer Temperatur von 20°C
eine gesättigte
NaCl-Lösung
(Kochsalzlösung)
hergestellt, deren pH-Wert mittels NaOH und/oder HCl auf 7 eingestellt
wird. Dann werden 100 g des zu analysierenden Salzes zu 100 ml der
Salzlösung
gegeben, und die resultierende Aufschlämmung wird 10 Minuten lang
bei 20°C
gerührt.
Der pH-Wert des Wassers nach dem Rühren ist der pH-Wert des Salzes.
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Anhaftendes
Wasser im Salz wird durch die Messung des Gewichtsverlusts nach
dem Trocknen bestimmt, indem man 27,5 g Salz während 20 Minuten einer Mikrowellenstrahlung
von wenigstens 650 W aussetzt.
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Das
Backverhalten oder die Rieselfähigkeit
des Salzes wird unter Verwendung eines rechteckigen Kastens bestimmt,
wie er in 1a abgebildet
ist. Nachdem das Salz während
eines bestimmten Zeitraums in dem Kasten gelagert wurde, einem Wechselklima
und einer bestimmten Belastung, die die üblichen Lager- und Handhabungsbedingungen
widerspiegelt (siehe die Beispiele), ausgesetzt wurde, wird der
Schlitz mit einer Geschwindigkeit von 0,2 mm/s geöffnet, was
zu einer Situation führt,
wie sie in 1b gezeigt
ist. Die Rieselfähigkeit
wird bewertet, indem man die Breite des Spaltes, die erforderlich
ist, um ein Rieseln des Salzes durch den Schlitz zu erhalten, und
den mittleren Winkel des restlichen Materials gegenüber der
Horizontalen analysiert.
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Die
Nass- und die Trockenbruchfestigkeit werden analysiert, indem man
die Kraft misst, die benötigt wird,
um eine auf eine Lastzelle gelegte gepresste Tablette durchzubrechen.
Die Tabletten wurden auf einer Laborpresse, Herzog Typ HTP 40 (1993),
mit einstellbarer Kompaktierkraft hergestellt. Die eingestellte
Kraft auf das Salz betrug 7850 N/cm2. Der
Tablettendurchmesser betrug 2,5 cm, und das Gewicht betrug 15 g.
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Die
Trockenbruchfestigkeit wird gemessen, nachdem man das komprimierte
Produkt Umgebungsluft ausgesetzt hat. Die Nassbruchfestigkeit wird
gemessen, nachdem man das komprimierte Produkt während eines bestimmten Zeitraums
in gesättigte
NaCl-Lösungen
eingetaucht hat.
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In
beiden Fällen
ist die Bruchfestigkeit definiert als die maximale Kraft, der eine
auf die Seite gelegte Tablette ausgesetzt werden kann, bevor sie
bricht, dividiert durch die brechende Oberfläche. Die Tablette bricht typischerweise
in der Mitte. Somit wird die Bruchfestigkeit mit der folgenden Formel
aus der gemessenen maximalen Kraft und den Abmessungen der Tablette
berechnet: Formel:
wobei:
- σ = Bruchfestigkeit
(N/cm2)
- Fmax = maximale Bruchkraft (kg)
- D = Tablettendurchmesser (cm)
- w = Tablettendicke (cm)
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Die
Verbreiung der gepressten Salzprodukte wurde auf der Basis des "Pellet Mush Volume
Test" bewertet,
wie er von der Cutter-Magner Salt Company herausgegeben wurde. Insbesondere
wurden etwa 860 g ganze gepresste Salzprodukte (Nuggets, Tabletten
oder dergleichen) ausgewählt
und in einen Zylinder mit einem Durchmesser von 12,5 cm und einer
Höhe von
18 cm übergeführt. Dann
wurde 1 Liter destilliertes Wasser hinzugefügt, und der Zylinder wurde
geschlossen. Der Zylinder wurde 20 Minuten lang bei Umgebungstemperatur
in einem Turbula®-T2F-Schüttler-Mischer
geschüttelt,
wobei eine Schüttelgeschwindigkeit
von etwa 45 U/min verwendet wurde. Die gesättigte Salzlösung, die
entsteht, wird dekantiert und für
das anschließende Waschen
aufgehoben. Der Rest des Salzes/der Salzlösung wird auf ein Sieb mit
Löchern
von 2,36 mm (8-mesh-Sieb) gegossen und mit der Salzlösung gewaschen.
Das Filtrat, das Feinstoffe enthält,
wurde in einem "Imhoff'-Kegel aufgefangen.
Nach 30 Minuten Absetzenlassen wurde die Menge des Breies, das Volumen
der Feinstoffe in der Salzlösung,
am Boden des Kegels aufgezeichnet. Um den Test zu bestehen, müssen weniger als
20 ml Brei gebildet werden. Vorzugsweise liegt die Verbreiung unter
15 ml, besonders bevorzugt unter 10 ml und am meisten bevorzugt
unter 5 ml.
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In
Experiment 1 wurde Eisenammoniumcitrat verwendet, das von Fluka
als "Ammonium Ferric
Citrate, brown",
Nummer 09714, geliefert wird. Die Analyse dieses Produkts zeigte,
dass es ungefähr
64 g/kg NH4, 205 g/kg Fe und 585 g/kg Citrat
enthielt. In den späteren
Experimenten wurde kommerzielles Eisenammoniumcitrat von Paul Lohman
verwendet, das etwa 78 g/kg NH4, 200 g/kg
Fe und 615 g/kg Citrat enthielt.
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Beispiel 1 und Vergleichsbeispiele
A und B
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Salt
mit einem Wassergehalt von weniger als 0,1 Gew.-% und einem pH-Wert
von 8,5 wurde mit einer Lösung
gemischt, die 17 g/l Antibackmittel, wie es in der Tabelle angegeben
ist, 45 g/l H2SO4 und
250 g/l NaCl enthielt. Insgesamt 0,55 ml der Lösung wurden pro kg Salz verwendet.
Das resultierende Gemisch wurde bei 60°C unter Verwendung eines Wirbelschichttrockners
getrocknet, so dass der Wassergehalt der resultierenden Salzzusammensetzung
weniger als 0,1 Gew.-% Wasser betrug. Es wurde beobachtet, dass
der pH-Wert des resultierenden Salzes im Bereich von 6 bis 6,5 lag.
Nach dem Tablettieren wurde die Trockenbruchfestigkeit direkt, d.
h. innerhalb von 1 Stunde nach dem Pressen der letzten Tablette,
und nach 24 Stunden bestimmt.
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Die
Trockenfestigkeit von Eisenammoniumcitrat-Komplex enthaltendem Salz
war besser als die Trockenfestigkeit von Produkten, die unter Verwendung
von Salz mit üblichem
Antibackmittel gepresst wurden.
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Die
Nassbruchfestigkeit derselben gepressten Produkte wurde nach mehreren
Tagen bestimmt, wie in der folgenden Tabelle angegeben ist. Die
Nassbruchfestigkeit ist in N/cm2 angegeben.
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Die
Eisenammoniumcitrat-Komplex enthaltenden Salztabletten erfordern
eindeutig eine Nassbruchfestigkeit, die viel höher ist als bei Produkten,
die unter Verwendung von Salz mit üblichem Antibackmittel gepresst
wurden, und wenigstens so gut ist wie die Nassbruchfestigkeit von
Salz, das kein Antiback-Additiv umfasst.
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Die
Rieselfähigkeit
des Salzes, das zur Herstellung der gepressten Produkte der obigen
Beispiele verwendet wurde, wurde bestimmt, indem man die Rieselfähigkeit
des Salzes unter Verwendung der oben beschriebenen Apparatur maß. In einem
Beispiel wurde zusätzliches
Wasser von dem Salz absorbiert, was seinen Feuchtigkeitsgehalt erhöhte. Bevor
es dem Test unterzogen wurde, wurde das Salz zuerst in der Apparatur konditioniert,
wobei man einen täglichen
Cyclus von 2 Stunden bei 10°C/90%
relativer Feuchtigkeit, 2 Stunden bei 25°C/50% relativer Feuchtigkeit,
2 Stunden bei 10°C/90%
relativer Feuchtigkeit und 18 Stunden bei 15 °C/70% relativer Feuchtigkeit
verwendete.
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Aus
diesen Ergebnissen folgt, dass die Rieselfähigkeit von ungepresstem Salz,
das Eisenammoniumcitrat enthält,
genauso gut ist wie die Rieselfähigkeit
von Salz, das herkömmliche
Antibackmittel umfasst, und viel besser ist als die von Salz, das
kein Antibackmittel umfasst. Gleichzeitig jedoch ist das gepresste
Produkt der Erfindung etwa genauso fest wie gepresste Produkte,
die aus Salz erhalten werden, das kein Antibackmittel umfasst, aber
viel fester als bei Salz, das ein herkömmliches Antiback-Additiv umfasst.
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Beispiele 2–4 und Vergleichsbeispiel C
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In
diesen Beispielen wurde die Auswirkung der Menge des Antibackmittels
auf die Festigkeit des gepressten Produkts untersucht. Der pH-Wert
des Salzes wurde nicht eingestellt. Dementsprechend wurde Salz mit
einem Wassergehalt von weniger als 0,1 Gew.-% mit einer Lösung gemischt,
die, falls verwendet, 17 g/l Eisenammoniumcitrat, das einem Eisengehalt
von etwa 3,4 g/l entsprach, und 250 g/l NaCl enthielt. In den Experimenten
2–4 wurden
0,29, 0,58 bzw. 0,88 ml der Lösung
pro kg Salz verwendet, um die Mengen an Antibackmittel hinzuzufügen, die
in der folgenden Tabelle angegeben sind. Das resultierende Gemisch
wurde bei 60°C
unter Verwendung eines Wirbelschichttrockners getrocknet, so dass
der Wassergehalt der resultierenden Salzzusammensetzung weniger
als 0,1 Gew.-% Wasser betrug. Dann wurden Tabletten gepresst, wie
es oben beschrieben ist. Es sei angemerkt, dass die Menge an Eisen
in den Tabletten wegen der Anwesenheit von etwas Fe in dem behandelten
Salz geringfügig
höher war
als die mittels des Antibackmittels hinzugefügte Menge. Die Analyse der
Tabletten zeigte, dass die Gesamt-Fe-Gehalte in einem Bereich von
0,9 mg/kg in Vergleichsbeispiel C bis 4,4 mg/kg in Beispiel 4 lagen.
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Die
Trockenbruchfestigkeit der Tabletten wurde direkt, d.h. innerhalb
von 1 Stunde nach dem Pressen der letzten Tablette, und nach 24
Stunden bestimmt. Die Nassbruchfestigkeit wurde nach 1 bzw. 3 Wochen Eintauchen
in Salzlösung
bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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Eine
Menge an Eisenammoniumcitrat, die 2–3 mg/kg Eisen entspricht,
ergibt eindeutig eine sehr gute Trocken- und Nassbruchfestigkeit.
Das behandelte Salz der Beispiele 2–4 zeigte annehmbare Nichtbackeigenschaften,
während
der pH-Wert im Bereich
von 4–10
lag.
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Beispiele 5–7
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Das
Verfahren von Beispiel 2–4
wurde im Produktionsmaßstab
befolgt, um ein Salz herzustellen, das eine Menge an Eisenammoniumcitrat
von 1,5, 2 bzw. 3 mg/kg (ausgedrückt
als mg Fe pro kg Tablette) enthielt. Das Salz zeigte ein annehmbares
Backverhalten, und es wurden Nuggets daraus hergestellt. Wenn man
die Nuggets dem Verbreiungstest unterzog, entstand eine Menge von
1,5, 2 bzw. 1 ml Brei.