DE689602C - Verfahren zum Entstauben und Körnen von Thomasmehl - Google Patents

Verfahren zum Entstauben und Körnen von Thomasmehl

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DE689602C
DE689602C DE1938K0151734 DEK0151734D DE689602C DE 689602 C DE689602 C DE 689602C DE 1938K0151734 DE1938K0151734 DE 1938K0151734 DE K0151734 D DEK0151734 D DE K0151734D DE 689602 C DE689602 C DE 689602C
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thomas
thomas flour
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bentonite
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DE1938K0151734
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Dr Phil Hans-Joachim Harkort
Dr Phil Gerhard Troemel
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KAISER WILHELM INST fur EISENFORSCHUNG
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KAISER WILHELM INST fur EISENFORSCHUNG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B19/00Granulation or pelletisation of phosphatic fertilisers, other than slag

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entstauben und Körnen von Thomasmehl Die bei der Anwendung des Thomasmehls als Düngemittel auftretende Staubentwicklung wird seit langem als sehr störend empfunden. Wenn man auch schon zur Beseitigung dieses >;Übelstandes vorgeschlagen hat, das Thomasmehl zu körnen, so «-aren aber die bislang vorgeschlagenen Mittel mit dem großen Nachteil verbunden, daß die äls Bewertungsmaßstab dienende Auflösungsgeschwindigkeit und Löslichkeit in z°/oiger Citronensäure bei steigender Korngröße sehr stark abnimmt.
  • Durch umfassende Untersuchungen wurde nun gefunden, daß diese befürchtete Beeinträchtigung der Lösungsgeschwindigkeit 'und Löslichkeit in Citronensäure bei Zusatz sehr vieler an sich sehr stark verklebend wirkender Zusätze, wie Wasserglas, gallertartige Phosphate, Phosphorsäure, Calciumnitrat, Calciumchlorid, Natriumhydroxyd usw., sehr stark auftritt. Wird dagegen gemäß der vorliegenden Erfindung das Thomasmehl mit an sich sowohl in Wasser als auch in Citronensäure unlöslichen, jedoch in sehr feiner Verteilung vorliegenden Stoffen, wie Ton, Bentonit, Bleicherde o. dgl., und unter Umständen Mischungen daraus vermengt und nach Einstellung des geeigneten Feuchtigkeitsgehaltes in Körner oder Krümel übergeführt, die dann durch Lagern an der Luft. oder Trocknen bei erhöhten Temperaturen verfestigt werden, so tritt kein Rückgang der Zersetzungsgeschwindigkeit ein, obwohl nunmehr das Thomasmehl auch nach dem Trocknen praktisch staubfrei ist.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, zur Körnung verschiedenster Stoffe, unter welchen auch Thomasmehl genannt ist, das Ausgangsmaterial zunächst in den plastischen Zustand überzuführen. Zu diesem Zweck soll das zu körnende Gut eine hinreichende Menge an Feinmehl entweder desselben Stoffes oder eines anderen Stoffes enthalten. Es ist vorgesehen, dieses Feinmehl z. B. durch Vermahlen von geeigneten Salzen oder eines Teiles des zu körnenden Gutes selbst herzustellen. Aber auch diesem bekannten Vorschlag läßt sich die Erkenntnis nicht entnehmen, daß es zur Gewinnung eines gekörnten Thomasmehls zwecks Erhaltung seiner Citronensäurelöslichkeit wichtig ist, wasserunlösliche, (einst zerteilte Stoffe, wie Ton, Bentonit und Bleicherde, zu verwenden. Soweit im Zusammenhang mit dem v orbenannten Vorschlag die Anwendung von Ton oder Lehm erwähnt wird, betreffen diese Angaben nur die Herstellung eines Düngemittels nach Art des Kalkammonsalpeters, bei welchem jedoch der kohlensaure Kalk durch Lehm oder Ton ersetzt wird.
  • Die günstige Wirkung der erfindungsgemäß als Zusätze verwendeten Stoffe ist nicht eindeutig geklärt. Sehr wesentlich scheint dafür ihre sehr feine, kolloidale Verteilung zu sein. Daher ist es unter Umständen auch zweckmäßig, die zu verwendenden Tone mit Dispergierungsmitteln, wie Natriumpyrophosphat, Soda o. dgl., zu versetzen, um eine .möglichst vollständige Aufteilung herbeizuführen. .
  • Der für die Entstaubung von Thomasmehl gemäß vorliegender Erfindung wesentliche Vorgang, die Bindung des an sich unplastischen Thomasmehls durch möglichst geringe Mengen plastischer Zusatzstoffe, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der Herstellung von Schamottemassen. Die dafür besonders geeigneten hochplastischen Bindetone haben auch bei der Entstaubung des Thomasmehls gemäß dem Verfahren der Erfindung gute Wirkung. Daneben sprechen aber auch einige Anzeichen dafür, daß der Mineralbestand der Tone nicht ohne Einfluß ist. Besonders günstig verhalten sich solche Tone, die entweder teilweise oder überwiegend Minerale vom Typus des Montmorillonits enthalten. Die Ursache dafür kann vielleicht darin gesucht werden, daß neben einer hohen Plastizität auch noch die Ouellfähigkeit, die den Montmorillonit auszeichnet, bei der Entstaubung des Thomasmehls gemäß der Erfindung eine Rolle spielt.
  • Das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung zu verarbeitendeThomasmehl wird zweckmäßigerweise in der üblichen Feinheit benutzt. Es ist aber auch möglich, auf die gleiche Weise ein sehr viel feiner vermahlenes Thomasmehl zu entstauben. Unter Umständen ist es auch zweckmäßig, aus einem üblichen Thomasmehl nur die feinsten Anteile durch Sichtung oder Siebung abzuscheiden, diese zu körnen und wieder mit dem zunächst abgeschiedenen gröberen Anteil des Thomasmehls zu vereinigen. Auf diese Weise ist es möglich, die Menge des Zusatzstoffes nicht unbeträchtlich zu erniedrigen.
  • Für eine ausreichende Entstaubung von Thomasmehl üblicher Vermahlung ist ein Zu= ratz von etwa 5 bis ioo/o Ton, Bentonit o. dgl. erforderlich, obwohl es an und für sich möglich ist, auch größere Mengen zu verwenden, die aber keine wesentliche Verbesserung mehr hervorrufen. Eine Verringerung der zuzusetzenden Mengen ist ebenfalls möglich. Dafür ist es aber besonders zweckmäßig, dem Ton oder der fertigen Mischung mit dem Thomasmehl geringe Mengen von stark koagulierend wirkenden Elektrolyten, wie Salze des Eisens, Aluminiums o. dgl., zuzusetzen, vorzugsweise in Form ihrer wässerigen Lösungen.
  • Das Mischen des Tones mit dem Thomasmehl kann je nach dem Zustand, in dem der Ton vorliegt, entweder trocken oder naß erfolgen. Unter Umständen ist es zweckmäßig, den Ton aufzuschlämmen und mit der Aufschlämmung dann das Thomasmehl zu versetzen. Beim trocknen Vermischen ist ein nachträgliches Anfeuchten, beim Naßmischen dagegen eher ein Trocknen notwendig, um den für die Krümelung erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt der Mischung zu erreichen. Beim Verarbeiten kleiner Mengen kann die Mischung in diesem Zustand durch ein Sieb von etwa 0,5 mm Maschenweite getrieben werden, wodurch eine ausreichende Körnung herbeigeführt wird. Bei größeren Mengen wird man zweckmäßigerweise mit Hilfe von Desintegratoren oder ähnlichen Vorrichtungen arbeiten. -Durch das Trocknen werden die Körner bzw. die Krümel fest und beständig. Die gleiche Wirkung kann auch schon durch Lagern an der Luft allein erreicht werden. Wenn man das Trocknen bei erhöhten Temperaturen vornimmt, kann die Festigkeit der Körner dadurch nicht unwesentlich gesteigert werden. Eine ähnliche Wirkung hat eine Behandlung mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Wasser bzw. Wasserdampf, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck, da dadurch das im Thomasmehl enthaltene Calciumoxyd in Caleiumcarbonat umgewandelt wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird durch folgendes Ausführungsbeispiel noch näher erläutert: Dem Thomasmehl werden zwei verschiedene Tonsorten in Mengen von 5, 7,5 und io % sowie Bentonit in einer Menge von 5'10 und Bleicherde in einer Menge von 7,5'/o zugemischt. Die Zusatzstoffe werden bei den Versuchen in fein verteilter pulverisierter Form mit demThomasmehl trockenvermischt und nachträglich die zur Erreichung des krümeligen Zustandes erforderlichen Wassermengen zugesetzt. Nach Körnung durch Hindurchdrücken der Masse durch ein Sieb wird die Mischung durch Lagern an der Luft getrocknet.
  • Bei dem für die Körnung des Thomasmehls benutzten Bindeton I handelt es sich um einen hochplastischen rheinischen Blauton mit eineni auf die geglühte Substanz bezogenen Gehalt von etwa 53 °/o Si 02 und etwa 43 % A1.0, Der Bindeton II ist dagegen ein Westerwälder Ton mit etwa 46 °/o Si 02 und etwa 36°/o AIZO, bei einem Glühverlust voll ii°/o und einem verhältnismäßig hohen Anteil an organischer Substanz. Die benutzte Bleicherde stammt aus Süddeutschland und ist nicht aktiviert. Bei dem Bentonit dagegen handelt es sich um deutschen Aktivbentonit (hochquellfähiger B-Ton).
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind aus nachstehender Tafel I erkennbar:
    Tafel I
    Staubgehalt In 2 %iger Citronen-
    ' als Gesamt- säure löslicher
    Thomasmehl Zusatz von Ton, Bentonit usw>. Wasser Siebfraktion P,0"-Gehalt P20"-Gehalt
    < o,o6 mm
    g g ccm °ln °/° relativ
    ioo 5 Bindeton I ....... 11,0 4,6 14,9 13,9 93,0
    ioo 7,5 - I ....... 12,0 2,8 115,1 14,0 93,4
    unbehandelte
    Rohmischung von
    ioo T 7,5 Bindeton I ...... - - 15,1 14,I 93,4
    ioo io - . . . . . . . . 12,5 2,0 14,6 14,0 96,o .
    ioo 1o - 11 ..... 12,0 2,6 14,3 14,0 97,5
    zoo 5 Bentonit ........ 15,0 1,8 15,1 14,5 95,8
    ioo 7,5 Bleicherde ....... 14,5 3,7 14,5 13,5 93,0
    unbehandelte
    ' Rohmischung von
    ioo 7,5 Bleicherde ....... 15,0 13,5 90,0
    Zum Vergleich mit den Ergebnissen dieser Versuche werden dem Thomasmehl andere als Bindemittel bekannte Stoffe zugesetzt, und zwar 1. Cacl2, 2. NaOH, 3. Natriummetaphosphat, 4. Wasserglas, 5. H3 P 04.
  • Däs Gemisch wird in derselben Weise gekörnt und getrocknet. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind aus nachstehender Tafel II er-. sichtlich:
    Tafel II
    Relative Löslichkeit
    . In 2%iger (Anteil der in 2%iger
    Menge Gesamt- Citronensäure Citronensäure lös-
    Art des Zusatzes P20,-Gehalt löslicher liehen P20, vom
    P20;,-Gehalt Gesamt-P0@Gehalt;
    °/n °/n °ln °/n
    Thomasmehl unbehandelt ........ - 16,31 15,19 93,0
    CaC1. ... ........... .. . . ... .. ... -,. 17,3 12,' 70,5
    NaOH ....... . . ..... ... .. .. . ... - i5,9 13,4 84,3
    Natriummetaphosphat ........... - 18,4 12,8 69,5
    Wasserglas ..................... - 15,0 10,7 71,4
    H1P04........................ - 21,1 16,..1 77,8
    Wie aus obigen Versuchsergebnissen hervorgeht, wird durch die Behandlung von Thomasmehl nach dein Verfahren der Erfindung die Citronensäurelöslichkeit des Enderzeugnisses nicht' vermindert. Gleichzeitig wird "das lästige Stauben des Thoniasinehls beseitigt und eine gleichmäßige Körnung desselben erreicht, wobei die einzelnen Körner sich durch eine hohe Festigkeit auszeichnen und beim Ausstreuen sowie bei dar Lagerung erhebliche Vorteile'aufweisen.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRÜCI3E: I. Verfahren zum Entstauben und Körnen von Thomasmehl unter Erhaltung seiner Citronensäurelöslichkeit, dadurch gekennzeichnet, daß Thomasmehl mit Wasser- und citronensäureunlöslichen, feinst verteilten Stoffen, wie Ton, Bentonit, Bleicherde o. dgl., insbesondere in Mengen bis zu io°)a, und geringen Mengen Feuchtigkeit innig vermischt wird, worauf das feuchte Gemisch in bekannter Weise zu Körnern oder Krümeln geformt wird, die dann durch Lagern an der Luft oder Trocknen bei erhöhten Temperaturen verfestigt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Ton, Bentonit o. dgl. bzw. die daraus hergestellte Mischung mit Thomasmehl mit stark koagulierend wirkenden Elektrolyten, wie Salzen des Eisens, Aluminiums o. dgl., versetzt wird, insbesondere in Form wäßriger Lösungen. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die gebildeten Körner oder Krümel mit Kohlendioxyd in Gegenwart von Wasser bzw. Wasserdampf und gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und unter -erhöhtem Druck behandelt werden.
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Cited By (9)

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