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Einrichtung zum Steuern eines Lochwerks von einer Tabelliermaschine
aus Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertragung
von in Registrierwerken einer Tabelliermaschine eingestellten Zahlenwerten auf ein
Lochwerk. Sie bezweckt die Übertragung der an bestimmten Stellen des Registrierwerks
der Tabelliermaschine angezeigten Zahlengrößen nach beliebigen Stellen der statistischen
Karten, in welche das Ergebnis gelocht werden soll. Es ist bei elektrisch arbeitenden
Einrichtungen dieser Art bekannt, sich zu diesem Zweck umsteckbarer elektrischer
Stöpselverbindungen zwischen den einzelnen Abfühlorganen des Anzeigewerkes und beliebigen
Stellen des Lochwerks zu bedienen.
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Die Übertragung dieser Maßnahme auf mechanisch gesteuerte Maschinen
bietet insofern Schwierigkeiten, als umsteckbare Bowdenkabel, die das mechanische
Äquivalent für die umsteckbaren elektrischen Stöpselverbindungen darstellen, hinsichtlich
ihrer Lebensdauer und Betriebssicherheit viel zu wünschen übriglassen und sehr sorgfältiger
Verlegung und Behandlung bedürfen.
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Die vorliegende Erfindung sucht diese Nachteile durch Mittel zu vermeiden,
welche sich bereits im Betriebe von Tabellier- und Lochmaschinen bewährt haben,
indem zwischen den verschiebbaren, durch die Zählwerkseinstellglieder der Tabelliermaschine
gesteuerten Lochstempelwählern und den Lochstempeln erfindungsgemäß eine auswechselbare
Leitkammer eingeschaltet wird. An sich ist für Kartendupliziertnaschinen bereits
vorgeschlagen worden, eine Leitkammer vorzusehen, die ausgewechselt werden kann.
Diese Anordnung bietet bei Tabelliermaschienen Powersscher Bauart die Möglichkeit,
die Schwierigkeiten zu überwinden, welche sich bei ihnen durch den beträchtlichen
Höhenunterschied zwischen dem die Kartenbearbeitungseinrichtung enthaltenden Unterteil
und dem die Addier- und Druckeinrichtung enthaltenden Oberteil einstellen. Sie ist
besonders dann von Nutzen, wenn es sich darum handelt, das in den Addierwerken angezeigte
Ergebnis in Karten, die zuvor ausgewertet wurden, zurückzulochen. Trotzdem die einzelnen
Übertragungselemente als starre Körper von erheblicher Widerstandsfähigkeit ausgebildet
sind, läßt sich die Maschine den jeweiligen Erfordernissen in bezug auf die Bearbeitung
der Karten durch Auswechseln der Leitkammer ohne Schwierigkeiten anpassen.
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt Fig. z eine Seitenansicht des die Lochstempelwähler und die Leitkammer
enthaltenden Rahmens und Fig. 2 eine Seitenansicht der Leitkammer. Die bei der Resultatübertragung
durch Abfühlorgane 103 für die Zahnbögen eingestellten Steuerglieder in Gestalt
von Stufensektoren io2 sind in der Zeichnung links von Fig. i angedeutet. Für jeden
Zahnbogen der Tabel-Tiermaschine ist ein derartiger Stufensektor io2 vorhanden,
der beim Summenarbeitsspiel durch das Triebwerk der Maschine um seine im Rahmen
feste Lagerachse 126 so weit geschwenkt wird, daß die der vom Typenträger abzudruckenden
Ziffer entsprechende Stufe in die Horizontalebene der Lagerachse 126 gelangt. Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies die der Ziffer 9 entsprechende Stufe.
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Während die Stufensektoren io2 und ihr Einstellmechanismus am Rahmen
der Tabelliermaschine angebracht sind, ist die gesamte Lochvorrichtung einschließlich
der Lochstempelwähler, der Leitkammer und des Lochwerkes in einem besonderen Gestell
gelagert, das mittels entsprechender Schienen und Rollen auf derselben Grundplatte
fahrbar ist, auf der die Tabelliermaschine ruht. Die Rollen sind durch Exzenter
derart verstellbar, daß die Lochvorrichtung in ihrer Lage, gegenüber der Tabelliermaschine
genau eingestellt werden kann.
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Der Oberteil dieses Rahmens, bestehend aus zwei durch Querstangen
vereinigten Gußstücken i, ist in Fig. i ersichtlich. In ihm sind waagerecht verschiebbare
Schienen 7 gelagert, die an Zahl den Stufensektoren io2 entsprechen und im selben
Abstand wie diese in deren Ebene beweglich sind. Diese Schienen stellen die Lochstempelwähler
dar, die auf diese Weise in einer unveränderlichen Beziehung zu den Addierwerkselementen
der Tabelliermaschine stehen.
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Zur Übertragung des der Einstellung der Stufensektoren io2 entsprechenden
Zahlenwertes auf das Lochwerk werden die Lochstempeluähler 7 mit Bezug auf Fig.
i nach links vorgeschoben, bis sie sich an die in Wirkstellung befindlichen Stufen
der Sektoren io2 anlegen. Zu diesem Zweck ist zwischen Schienen 44, die an die Gußstücke
i in waagerechter Lage angeschraubt sind, ein sich quer unter den Lochstempelwählern
7 erstreckender Balken 4 parallel geführt, der in der später beschriebenen Weise.
vom Triebwerk der Vorrichtung hin und her bewegt wird: Dieser Balken trägt ein Winkeleisen
40 mit Haken 38, an denen Federn 37 angreifen, welche mit dem anderen Ende an den
Lochstempelwählern ; befestigt sind.
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Wenn der Balken 4 nach links bewegt wird, suchen die Federn 37 die
Lochstempelwähler daher ebenfalls nach links in Anlage an die Stufensektoren rot
zu ziehen.
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Der Antrieb des Balkens 4 erfolgt durch drei Winkelhebel 43, die auf
einer am Maschinenrahmen gelagerten Achse 45 schwingen können und in Leitkurven
auf Nockenscheiben 49 eingreifen, welche auf einer im Rahmen gelagerten Triebwelle
46 sitzen. Diese Triebwelle wird durch Kegelräder von einer annähernd senkrechten
Welle 5 i aus angetrieben, die ihrerseits durch Kegelräder 53, 54 mit der Haupttriebwelle
81" der Vorrichtung gekuppelt ist.
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Jeder Lochstempelwähler 7 trägt einen sich an die Winkelschiene 4o
anlegenden Ansatz 13
und ein Querhaupt 12, in welchem senkrecht ein Stößel
i i geführt ist. Das untere Ende dieses Stößels ist zugespitzt und liegt unmittelbar
über der zwischen den Seitenteilen i des Rahmens eingesetzten Leitkammer. Sein oberes
Ende ist mit einer Rolle 9 versehen, mit der sich der Stößel an die Unterfläche
eines senkrecht geführten Druckstempels 3 anzulegen vermag. Dieser wird von einer
Platte gebildet, die sich quer über die Lochstempelwähler 7 hinweg erstreckt und
mit ihren hülsenartig ausgebildeten Enden auf senkrechten Zapfen 27 geführt ist,
welche in Ausschnitten der Rahmenteile i liegen und in diese eingeschraubt sind.
Der Druckstempel 3 wird abwärts bewegt, nachdem der Balken 4 die Lochstempelwähler
7 nach links gezogen und dem Zahlenbetrag entsprechend eingestellt hat. Er drückt
dann die Stößel i i herab, die ihrerseits die Leitstäbe der Leitkammer abwärts drücken.
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Zum Antrieb des Druckstempels dient folgende Einrichtung: An den Enden
der Platte 3 befinden sich Lagerböcke, in denen eine Welle 28 gelagert ist. Diese
trägt Ritzel 29, welche in Verzahnungen der Zapfen 27 eingreifen und auf diese Weise
eine genaue Parallelführung des Druckstempels 3 bewirken. Ein Arm der Welle 28 ist
durch einen Lenker 32 mit einem Winkelhebel 33 verbunden, der auf einer im
Maschinengestell gelagerten Achse sitzt und mit einer Rolle 34 in eine Leitkurve
einer Nockenscheibe 36 eingreift. Diese sitzt, ebenso wie die Nockenscheiben 49,
auf der Triebwelle 46.
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Die in Fig. 2 veranschaulichte Leitkammer entspricht im wesentlichen
der bei Powers Tabelliermaschinen (vgl. Patent 295 613) üblichen Bauart und
hat nur folgende unwesentliche Abänderungen erfahren: Oben an den Schmalseiten der
Leitkammer sind Platten 82 angeschraubt, an denen je zwei obere Zapfen
83
und zwei untere Zapfen 84. vorspringen. Mit diesen Zapfen kann man die Leitkammer
auf waagerechte Schienen 81 aufschieben, die beiderseits innen an den Rahmenteilen
i angebracht sind und Ausschnitte aufweisen, in die sich die Zapfen 83 einlegen
können. Ferner ist unten an der Leitkammer eine Öse 85 angebracht, die sich über
einen Zapfen 87 des Lochwerkrahmens schiebt, wenn sich die Leitkammer in der richtigen
Lage befindet. Auf diese Weise wird die genaue Lage der Leitkammer an der Maschine
sichergestellt, ohne daß der leichte Ein- und Ausbau behindert würde.
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Das Lochwerk selbst, das in den Zeichnungen nicht näher veranschaulicht
ist, entspricht in allen Einzelheiten dem Lochwerk der üblichen Powers - Lochmaschine,
v g1. amerikanische Patentschrift 1 307 682. Die Lochung erfolgt hierbei
dadurch, daß die Lochkarte, die sich unter einem vollständigen Lochstempelfeld befindet,
angehoben wird. Diejenigen Lochstempel, die nicht verriegelt sind, werden von der
Karte ebenfalls angehoben, während solche Lochstempel, die durch über ihnen befindliche
Einstellstifte festgehalten werden, eine Lochung herbeiführen. Es ist also für jede
Lochstelle der Karte ein Lochstempel und über diesem ein verriegelbarer Einstellstift
vorhanden. Diese Einstellstifte endigen unmittelbar unter der Leitkammer, so daß
sie von den Leitstäben herabgedrückt und dadurch verriegelt werden können.
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Das Anheben der Lochkarte erfolgt durch Exzenter, deren Exzenterwelle
mittels einer Eintourenkupplung von einem besonderen Elektromotor aus in Gang.gesetzt
wird. Die Eintourenkupplung setzt auch die Triebwelle 81' in Gang und wird ihrerseits
von der Summenwelle der Tabelliermaschine aus durch ein Hebelwerk 73, 76, 78 und
8o überwacht, das aus Fig. i ersichtlich ist.
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Der an Lagerböcken 75 der Rahmenteile i gelagerte Hebel 73 legt sich
an einen von der Summenwelle der Tabelliermaschine gesteuerten und in deren Rahmen
geführten Schieber 157 an, ohne mit diesem Schieber verbunden zu sein. Da auch zwischen
den Lochstempelwählern 7 und den Triebteilen der Tabelliermaschine keine feste Verbindung
besteht, kann man daher die Lochvorrichtung ohne weiteres von der Tabelliermaschine
entfernen, ohne daß hierzu irgendeine Montagearbeit erforderlich würde.